21
Wie ist es möglich, ein komplexes Windenergiesystem, bestehend aus einzelnen Rotorelementen, flächeneffizient zu planen und zu konstruieren? Ergebnisse des Forscherteams „Energie“ des 2°Campus 2015 WWF Deutschland | Universität Münster Sommer 2015

Wie ist es möglich, ein komplexes Windenergiesystem ... · Wie ist es möglich, ein komplexes Windenergiesystem, bestehend aus einzelnen Rotorelementen, flächeneffizient zu planen

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Wie ist es möglich, ein komplexes Windenergiesystem, bestehend aus einzelnen Rotorelementen, flächeneffizient zu planen und zu konstruieren? Ergebnisse des Forscherteams „Energie“ des 2°Campus 2015

WWF Deutschland | Universität Münster Sommer 2015

Sommer 2015

Gliederung

1. Motivation

2. Forschungsfrage und Autor/innen

3. Grundlagen

4. Messungen

5. Projektplanung und Modellkonstruktion

6. Ergebnisse und Fazit

7. Ausblick

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

© Eigenes Foto

Sommer 2015

1. Motivation - Warum Windenergie? Ziel 2°C-Limit: • Reduktion von 95% der

Treibhausgasemissionen (bis 2050)

• Reduktion der aus der Stromerzeugung stammenden Treibhausgasemissionen um 90%

• Anteil der Windenergie von 8,5% (2013) auf 60% erhöhen

©WWF

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

• Wenige Standorte an denen

Windenergieanlagen (WEA) rentabel sind

• Gesellschaftliche Akzeptanz stagniert

• Leistungssteigerung durch technischen Fortschritt

REPOWERING ermöglicht

effizientere Flächennutzung

Sommer 2015

1. Motivation – Warum Flächeneffizienz?

© Deutscher Wetterdienst

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

Newan Darsem Muhamad Sophie Geier Finn Hirschoff Erik Kalz Yves Schieber Juniormentorin: Alina Schubert Wissenschaftliche Mentorin: Pia Bäune

Sommer 2015

2. Forschungsfrage & Autor/innen „Wie ist es möglich, ein komplexes Windenergiesystem, bestehend aus einzelnen Rotorelementen, flächeneffizient zu planen und zu konstruieren?“

©WWF/A. Morascher

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

Sommer 2015

3. Grundlagen • Grundlegender Versuch zu

Verwirbelungen: Rotor im Windschatten eines Objekts

• Entstehung von Verwirbelungen hinter Objekten im Windkanal

• Negative Auswirkung auf Effizienz von WEA

• Zur Vermeidung muss

zwischen WEA Platz gelassen werden

© eigenes Foto

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

4. Messungen - Winkel

Sommer 2015

© eigenes Foto

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

4. Messungen - Winkel

Sommer 2015

• 10% Leistungsabfall bei 15° • Bei 65° dreht WEA aufgrund von Reibung nicht mehr

© eigene Grafik

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

Sommer 2015

4. Messungen - Entfernung

© eigenes Foto

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

4. Messungen - Entfernung

Sommer 2015

Beeinträchtigung der Rotorleistung ab der doppelten Rotorlänge nicht mehr messbar (im Gegensatz zur Faustregel: 3 Rotorlängen) Übertragung Modellmessung auf Realität nicht linear möglich

© eigene Grafik

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

4. Messungen - Rastermessung

Sommer 2015

© eigenes Foto

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

• Messungen der Spannungs-differenz einer feststehenden und einer beweglichen WEA

• 9,5 cm Rotorlänge • Windgeschwindig-

keit

4. Messungen – Rastermessung

Sommer 2015

© eigene Grafik

Ab einem Abstand der Rotoren von 12 cm zueinander (in die Tiefe) ist die Spannungs-differenz verschwunden.

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

5. Projektplanung und Konstruktion

Sommer 2015

© erstellt mit Tinkercad, eigene Grafik

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

Auf der Grundlage unserer Messungen konnten wir effizienteres dreigliedriges Windrad planen.

5. Projektplanung und Konstruktion

Sommer 2015

3D Modell bestehend aus einem Fundament und drei Rotorelementen ,jeweils an einer drehbar gelagerten Gondel

© eigene Fotos

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

5. Projektplanung und Konstruktion

Sommer 2015

Planung: • Gutachtenerstellung (Naturschutz,

Schall, Schatten und Wind) • Bauplanung Bauphase:

• Transport und Anlagenerrichtung • Netzanbindung und Inbetriebnahme

Standortanalyse: • Energieertragsprognose • Rechtliche Rahmenbedingungen

© eigene Grafik

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

6. Ergebnisse und Fazit

Sommer 2015

Durch geringeren Rotorabstand ist eine Flächeneinsparung von mindestens 45% möglich (Referenzort: Estinnes, Belgien, 11 x E-126)

Drei konventionelle WEA: • 333 m Radius • 1,05 km²

Unsere Konstruktion: • 0,58 km²

© eigene Grafik

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

6. Ergebnisse und Fazit

Sommer 2015

Durch flächeneffizientere Nutzung der möglichen Standorte ist ein größerer Ausbau der Windenergie in Deutschland realisierbar. Die Vorteile von REPOWERING, also dem Verwenden bereits bestehender Standorte, aber dem Erneuern veralteter Anlagen, durch Konstruktionen, wie die unsere, sind:

• Die bereits vorhandene bürgerliche Akzeptanz und Verankerung in der Region

• Wiedernutzung bewährter Standorte • Weiternutzung bereits vorhandener Infrastruktur

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

Sommer 2015

Verschiedene weitere Designs sind vorstellbar: • Erweiterung auf 5 Rotoren

(links) • Offshore mit

Meeresströmungs-kraftwerk

• Verbindung mit Kleinwindkraftanlagen

7. Ausblick

© Erstellt mit Tinkercad, eigene Grafik

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

Sommer 2015

WEA in Deutschland (Dez. 2014): 24.867 Installierte Gesamtleistung (Dez. 2014): 38.115 MW

Um das für das 2°-Limit relevante Ziel von 60% Windenergie in der Energieerzeugung zu erreichen, müssten 0,05% des aktuellen Bestandes an WEA in Deutschland repowered werden.

Das entspricht ca. 1210 WEA, die durch E-126 oder ähnlich leistungsstarke Rotorelemente an unserer Konstruktion ersetzt werden müssten.

Die Baukosten für 1210 (konventionelle) E-126 entsprächen min. 40 Mrd. € (jedoch ohne Repoweringkosten).

7. Ausblick - Gedankenspiel

Rotor: E-126 © Erhard Renz via flickr

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

Sommer 2015

Quellen

2°Campus: Ergebnisse des Forscherteams „Energie“

Literatur:

• Dauer und Kosten des Planungs- und Genehmigungsprozesses von Windenergieanlagen an Land, • Studie der Fachagentur Windenergie an Land e.V.: www.fachagentur-windenergie.de • http://www.windenergiepark-westkueste.de/index.php?startseite • https://www.wind-energie.de/themen/planung-und-repowering/planung • https://www.wind-energie.de/themen/technik-anlagen • https://www.wind-energie.de/infocenter/statistiken/deutschland/windenergieanlagen-deutschland Grafiken:

• BRD_Poster_80m (2).pdf: http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=_dwdwww_klima_umwelt_klimadaten_deutschland &T169000247481244102242349gsbDocumentPath=Navigation%2FOeffentlichkeit%2FKlima__Umwelt%2FKlimagutachten%2FWindenergie%2F DownloadsWinKa__80m__node.html%3F__nnn%3Dtrue • E-126: https://m.flickr.com/#/photos/28237570@N08/5954777668/in/search_QM_q_IS_E126 • Eigene Grafiken erstellt mit Tinkercad: https://www.tinkercad.com • Modell Deutschland. Studien-Kurzfassung (36) [PDF], WWF Deutschland: http://www.wwf.de/themen-

projekte/klima-energie/modell-deutschland/klimaschutz-2050/

Kontakt & Dank

+ 15

Sommer 2015

MExLab Physik Westfälische Wilhelms-Universität Münster Corrensstraße 2b 48149 Münster Tel.: 0251 - 83 36199 Fax: 0251 - 83 39118 [email protected]