Neue Fichtendiingungsversuche 189

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I I . M I T T E I L U N G E N

W i l h e l m ZwiSlfer t"

Am 2. Mai 1967 verstarb in Freib~rg/Br. an den Folgen eines Oberschenkelbruches der welt- bekannte Forstzoolo,ge Prof. Dr. WILHELM ZW6LrrR, wenige Monate vor Vollendung sei- nes 70. Lebensjahres. Mit seinen Kollegen und Schi~lern in all er Welt betr~uern auch zahlreiche Forstwirtscha~ler und -wissenschaitler, yon de- nen ein grof~er Tell seine Ausbildung in der Forstzoologie und im Forstschutz bei WIL~tELM ZW6LrER erhielt, den Heimgang dieses hervor- ragenden Forschers und Lehrers.

WILHrLM Zw6LrER wurde am 16. November 1897 in Bukarest als Sohn eines wiirttembergi- schen Exportkaufmannes geboren, besuchte das Gymnasium in Stuttgart und studierte yon 1919 bis 1924 an der Universit~t TLibingen Natur-

wissenscha~en, insbesondere Zoologie. Er promovierte 1924 mit einer Arbeit iJber Microsporidien, arbeitete sodann ein Jahr als Assistent bei HEINRICH PRELC in Tha- randt und leitete anschliel~end bis 1928 die Feldstation Rastatt der Biologischen Reichs- anstalt zur Erforschung des Maisziinslers. Nach einj/ihrigem Aufenthalt in der T~irkei,

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wo er als Sachverst~indiger fi~r die landwirtscha~liche Entomologie t~itig war, arbeitete ZW6LrER 1929--1936 erst als Assistent und nach seiner Habifitation 1931 als Privat- dozent im Institut fiir angewandte Zoologie Mtinchen unter der Leitun,g KARL ESCHE- RICHS. Schon in ,den ersten Jahren .seines Wirkens in Miinchen schuf er die grund- legenden Arbeiten tiber die Temperatur-und Luflcfeuchteabh~h~gigkeit der Forleule und der Nonne, die ihn in die vorderste Reihe cler ar~gew, a,ndt-zoologischen Forscher riickten. Er entwickelte darin eine ,g~nz neue Forschungsrichtung: die experimentell- 5kologische, die arts der modernen angewandt-zoologischen Forschung nicht mehr wegzudenken ist.

1936 folgte ZW6LrER einem Ruf als Ordinarius und Direktor des Instituts fiir Forstzoologie an die Universit~it Freiburg. Von 1940-1944 war er als Dolmetscher bei der Wehrmacht. W~ihrend dieser Zeit, 1941, erfolgte seine Berufung als Ordinarius und Direktor des Instituts fti r angew. Zoologie an die Universit~it Miinchen als Nach- folger KARL ESCHERICHS.

In den 23 Jahren bis zu seiner Emeritierung 1964 erhielt und vermehrte 'ZwoLFEIk die Weltgeltung, die ESCHERICH dem Mtinchner Institut verliehen hatte. Von seinen zahlreichen wichtigen Arbeiten dieses Zeitraumes seien hier nur die Untersuchungen ~iber die Tannentrieblaus, die Borkenk~ifer-Bek~impfung und vor allem den Zasammen- hang zwischen der Walddiingung und dem Sch~idlingsbefall genannt. Mit der letzteren stief~ er das ToE zu einer neuen, im weitesten und besten Sinn biologischen Art der Sch~idlingsbek~impfung auf.

Als Mensch war WILHELM ZWOLFER verschlossen, jedem Aut~erlichen und allem Gesells&aPdichen abhold. Seinen Mitarbeitern und Schiilern war er ein gerechter und stets hilfsbereiter Vorgesetzter und Lehrer, der uneigenntitzig sein grot~es Wissen zur Verfiigung stellte. Bis zuletzt noch, yon seinem Ruhesitz in Freiburg aus, beriet er seine ehemaligen Mitarbeiter und Schiller des Mtinchner Instituts sowie auch vide andere Fachkollegen, die seinen Rat erbaten. Seine Freunde, Kollegen und Schiller werden WILHELM ZWOLFERS stets in Dankbarkeit und Verehrung gedenken. Sein Name wird in die Geschichte der angewandten Entomologie und des bayerischen Forstschutzes eingehen. W. SCHWENKE

Hochschulnachrichten

Die im Herbst vor~esehene und turnusmat~ig f~illige Forstliche Hochschulwoche in Freiburg wird voraussichtlich frtihestens im Herbst 1968 s~attfinden.

Die Verlegung des Terrains erfolgte einmal mit Riicksicht auf die gleichzeitig 1967 stattfindende Tagung des Internationalen Verbandes Forstlicher Forschur~gsanstalten in Mtinchen sowie im Hinblick auf weitere forstliche Tagungen in Wien und Miinchen. Auch der zun~ichst vorgesehene Zeitpunkt im Frtihjahr 1968 mutate erneut verschoben werden, da die Forstliche Fakulfiit der Universit~it G6ttingen beschlossen hat, ihre Hochschulwoche 1968 zum Zeitpunkt der Griindung der Forstlichen Hochschule im Friihjahr 1968 durchzufiihren.

Am 27. April 1868 wurde die Preut~ische Forstakademie Hann. Mtinden feierlich ertiffnet. Die Forstliche Fakulr~it der Universifiit GtSttingen beabsichtigt daher, die Hundertjahrfeier der Griindung der Forstakademie in der Woche vom 22. bis 27. April 1968 in Hann. Mtinden abzuhalten.