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Wir machen die Musik! - Das Magazin zum niedersächsischen Musikalisierungsprogramm informiert regelmäßig über aktuelle Entwicklungen des Programms, Veranstaltungen, Fortbildungsangebote und Geschichten aus den Klassenzimmern und Kitas. Das Magazin ist kostenlos und kann jederzeit beim Landesverband bestellt werden - solange der Vorrat reicht.
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WimadiMuDas Magazin zum kulturellen Bildungsprogramm Wir machen die Musik!
Ausgabe 05 | Frühling 2015
Gemeinsam unter einem Dach zu arbeiten, ist nicht nur prak-tisch – man erspart sich Wege, Telefonate, E-Mails –, sondern auch befruchtend für die verschiedenen Partner unter diesem Dach. So sehen es auf jeden Fall Sigrid Neugebauer-Schettler, Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück, und Tamara McCall, Professorin für Elementare Musikpädagogik am Insti-tut für Musik der Hochschule Osnabrück. Die beiden erklärten uns im Gespräch, wie sich der Beruf der Musikpädagogen in den letzten Jahren gewandelt hat und in welche Richtung es wahrscheinlich weitergehen wird. Ganz gleich, was passiert, Tamara McCall ist sich sicher, dass ihre Studierenden gut für den Berufsalltag gerüstet sein werden – und erproben lässt sich das direkt in Projekten und Praktika in Kooperation mit der Musik- und Kunstschule.
Ebenfalls unter einem Dach arbeiten die Musikpädagogen, Erzieher und Lehrer in den zahlreichen WimadiMu-Projekten. Die Musikpädagogen der Musikschulen finden in den teilneh-menden Kitas und Schulen ein Kollegium und eine Struktur
vor, was ihnen nicht nur den Einstieg erleichtert. Hand in Hand geht auch einiges einfacher, besonders in großen heterogenen Gruppen. Und durch die Zusammenarbeit können die Partner voneinander lernen und profitieren. Wir haben uns solch eine Tandemarbeit in Goslar angesehen!Ein Dach ist für alle WimadiMu-Projekte auch der Träger des Programms, das Niedersächsische Ministerium für Wissen-schaft und Kultur (MWK), das nun nach knapp sechs Schul-jahren Laufzeit herausfinden möchte, wie sich das Angebot entwickelt hat und wie es weitergehen soll. Dafür steht bis zum Herbst 2015 eine Evaluation an. Was es damit auf sich hat, haben wir von Musikreferentin Dr. Astrid Bernicke aus dem MWK erfahren.
Wir wünschen eine anregende Lektüre!
Alle unter einem Dach
Christopher NimzUlrike Eberle
Mit vereinten KräftenIN GOSLAR ZIEHEN ALLE AN EINEM STRANG: ERZIEHERINNEN, MUSIKPÄDA-GOGEN UND INSTRUMENTALLEHRKRÄFTE
Wie arbeiten Musikpädagogen und Erzieher zusammen? Was fließt vom Musikangebot in die alltägliche Arbeit in der Kita-Gruppe ein? Verändern sich auch die Kinder? Das WimadiMu-Magazin ist diesen Fragen in der Kindertages-stätte „Lilliputt“ in Goslar auf den Grund gegangen und hat Musikpädagogin Katja Nalborczyk und Erzieherin Margrit Ryll bei der Vorstellung von Musikinstrumenten über die Schultern geschaut.
Im sozial schwächeren Stadtteil Jürgenohl, nahe dem Gos-larer Klinikum, wartet Katja Nalborczyk schon im Gruppen-raum auf mich. Sie ist heute extra früher gekommen, denn die afrikanischen Trommeln aus Uganda und Ghana, die sie dabei hat, müssen sich vor der Unterrichtsstunde noch etwas aufwärmen. Seit vier Wochen sind die Schlaginstru-mente bei der Vorstellung der Musikinstrumente dran. Dass aus den vergangenen Stunden bei den 18 Mädchen und Jungen, die regelmäßig an diesem Angebot der Kreismusik-
schule Goslar teilnehmen, etwas hängen geblieben ist, ist ab der ersten Minute klar. Aufmerksam sitzen die Fünf- bis Sechsjährigen im Kreis und lauschen den Erläuterungen der Musikpädagogin. Nur selten muss die ebenfalls anwesende Erzieherin Margrit Ryll einzelne Kinder zur Ruhe ermahnen. „Wie heißen diese Instrumente?“, fragt Frau Nalborczyk in die Runde. „Trommeln!“, schallt es wie aus einem Mund. Auch, dass die Trommeln zur Familie der Schlaginstrumente gehö-ren und dass Felle auf sie gespannt sind, wissen alle Kinder.
Alle Kinder, die im kommenden Schuljahr eingeschult werden, können so schon mal herausfinden, welches Instrument ihnen gut gefallen könnte. Eingeteilt in zwei Gruppen mit jeweils 18 teilnehmenden Kindern, die sich aus unterschied-lichen Kita-Gruppen zusammensetzen, treten die Kinder ihre Reise in die Welt der Musikinstrumente an. Die vielfältigen Instrumente, die vorgestellt werden, sind in der Kita natürlich längst nicht alle vorhanden. Seit September waren bereits unterschiedliche Flöten, die eigene Stimme, allgemeine Notenkunde, Saiteninstrumente wie Geige und Cello sowie die Schlaginstrumente an der Reihe. Für die Vorstellung des Cellos war extra eine Fachlehrerin der Kreismusikschule zu Gast. An der benachbarten Grundschule, wo die meisten Kinder auch eingeschult werden, hätten diese die Möglich-keit, verschiedene Instrumente zu erlernen, so z. B. Klavier, Gitarre, Geige oder Keyboard. „Wenn ich andere Musiklehrer
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einlade, dann habe ich einerseits die Möglichkeit, die Fachleh-rer auch in die Früherziehungsarbeit mit einzubeziehen und außerdem können sie natürlich für ihr eigenes Instrument eine ganz andere Begeisterung herstellen“, erklärt Frau Nalborczyk. Ihr eigenes Hauptinstrument, die Orgel, kommt erst noch dran. Dafür würde sie mit den Kindern gerne eine nahe gelegene Kirchengemeinde besuchen. Die Einbeziehung unterschiedli-cher Partner ist Katja Nalborczyk ein großes Anliegen, um den Kindern so viel wie möglich zeigen zu können.
Und wie sieht es mit der Musik in der Kita außerhalb des Musikschulangebots aus? Katja Nalborczyk ist sich unsicher, wie viele Aspekte ihrer Arbeit tatsächlich in den Kita-Alltag einfließen, da die Kinder aus unterschiedlichen Gruppen zu-sammengewürfelt sind. Diese Bedenken der Musikpädagogin weiß Erzieherin Margrit Ryll aber sofort zu zerstreuen: „Wir singen hier ohnehin ganz viel, ich selbst spiele Gitarre und man merkt den meisten Kindern auch an, dass von dem vielfältigen Musikangebot der Kreismusikschule etwas in den Alltag der Kita übergeht.“ So seien viele Kinder nach der vorangegange-nen Samba-Trommel-Stunde deutlich rhythmischer geworden und für den kitaeigenen Karneval wurden die gelernten Rhyth-men und Sprechgesänge gleich übernommen und eingebaut. Und dass die Originalinstrumente nicht vorhanden sind, macht auch überhaupt nichts aus: „Die Kinder können die eingeübten Rhythmen und Schlagmuster auf das Orff-Instrumentarium
und die Rahmentrommel übertragen“, erklärt Frau Ryll. Außerdem gibt der Kurs den Kindern und ihren Eltern Anhaltspunkte, welche Instrumente gut zu ihnen passen könnten. Jede Stunde wird von Margrit Ryll und ihren drei Kolleginnen liebevoll mit Fotos und Texten dokumentiert, sodass sich die Eltern umfassend darüber informieren können, was ihre Kinder so alles erlebt haben. Und wenn das Angebot beendet ist, schreibt Katja Nalborczyk für jedes Kind ein kleines Gutachten mit Emp-fehlung für die Eltern.
„Wir freuen uns natürlich, wenn die Kinder nach der musi-kalischen Früherziehung auch weiterführende Angebote der Musikschule in Anspruch nehmen“, sagt die Musikpädagogin, aber sie weiß auch, dass dies leider nicht alle Eltern werden bezahlen können. Das Orientierungsangebot der Kreismusik-schule in der Kita ist ein Pilotprojekt, das dank der einge-setzten Landesmittel und einer zusätzlichen Förderung des Goslarer Lions Clubs für die Eltern komplett kostenlos ist. So werden alle Schulanfänger aus der Kita „Lilliputt“ erreicht und können schon mal musikalische Luft schnuppern. „Wie es dann weitergeht, wird sich in der Zukunft zeigen. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt darauf, welche Instrumente die Kinder in der Grundschule erlernen werden“, meint Frau Nalborczyk. Für viele musikalische Werdegänge ist in Goslar also schon ein wichtiger Grundstein gelegt worden.
Kontakt:Kreismusikschule Goslar e. V.www.kreismusikschule-goslar.de
Ein eingespieltes TeamIn Osnabrück sind die Musik- und Kunstschule und das Institut für Musik (IfM) der Hochschule unter einem Dach vereint – für Sigrid Neugebauer-Schett-ler, Leiterin der Musik- und Kunstschule, und Prof. Tamara McCall, Professorin für Elementare Musikpä- dagogik (EMP), ist klar: Dies hat nur Vorteile für beide Seiten. Die Musikschule bekommt stets motivierte Studierende oder frisch ex-aminierte Pädagogen für die Musikschularbeit und das IfM kann unverzüglich auf neue Anforderungen im Berufsbild reagieren und sein Curriculum anpassen.
Bei Wir machen die Musik! arbeiten die Musikpädagogen in Kitas und Grundschulen oft mit sehr großen und auch heterogenen Gruppen zusammen. Sind die Musiklehrer für solche Situationen grundsätzlich gut genug ausgebildet?
Sigrid Neugebauer-Schettler: Jein, würde ich sagen. Es ist nicht so, dass wirklich jeder Musikpädagoge, der bei Wimadi-Mu mitmacht, EMP als Ergänzungs- oder Hauptfach studiert hat, sondern es gibt gerade auch bei den Klassenmusizieran-geboten Lehrkräfte, die ein instrumentales Hauptfach haben. Die haben dann teilweise noch nie mit großen Gruppen gearbeitet. Aber entweder sie holen sich das erforderliche Know-how in Fortbildungen oder sie haben eine besondere persönliche Begabung. Aber bei WimadiMu machen in Osna-brück auch nur Musikpädagogen mit, die wirklich Lust dazu haben. Anders geht das aus meiner Sicht auch nicht.
Das Anforderungsprofil von Musiklehrkräften hat sich stark gewandelt und es gibt immer neue Kompetenzen, die wichtig
werden. Wie schnell kann denn die Lehre auf solche aktuellen Entwicklungen reagieren und die Curricula anpassen?
Tamara McCall: Ich be-haupte, sofort. Es bedarf allerdings Offenheit, Flexibilität und Arbeitsein-satz von uns Lehrenden sowie viele Absprachen und Kontakt zur Musikschule, also zu unserem Arbeits-feld. Es fängt z. B. damit an,
dass wir uns inklusive Gruppen ins Haus holen oder dass wir Praktika anbieten bei Musiklehrkräften, die Kinder mit spezi-ellem Förderbedarf unterrichten. Wir möchten damit einfach vermeiden, eine exklusive Parallelwelt aufzubauen. Wir ver-knüpfen neue Erkenntnisse dann eng mit unserem Praxisse-minar, wo darüber reflektiert und diskutiert wird. Und dann beginnen wir auch, Themen aus dem musiktherapeutischen Bereich mit der Fachdidaktik der EMP zu verknüpfen. Heute sind viele Kinder, die früher in musiktherapeutischer Eins-zu-eins-Betreuung waren, auch in unseren Gruppen. Dann geht es darum, musiktherapeutisches und musikpädagogisches Wissen zusammenzubringen.
Was muss Ihrer Meinung nach ganz zu Beginn des Studiums stehen?
Tamara McCall: Da Inklusion und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ein sehr wichtiges und aktuelles Thema ist, liegt mir am Herzen, dass die Studierenden am Anfang schon eine persönliche Erfahrung mit Kindern oder Erwachsenen mit Behinderung machen. Zuerst sollte eine künstlerische
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Erfahrung, eine Begegnung ohne Vorbehalte möglich sein. In unserem Tanztheater für Studierende mit und ohne Behinde-rung geht es um Begegnung und künstlerischen Austausch. Diese Selbsterfahrung finde ich sehr wichtig, denn sonst werden verschiedenen Zielgruppen Stempel aufgedrückt. Durch die eigenen Erfahrungen ändern sich Meinungen aber sehr schnell: Man muss einfach nur in Kontakt kommen und wirklich erleben, dass jeder Mensch besondere Fähigkeiten hat. Das muss man verstehen und begreifen. Sigrid Neugebauer-Schettler: Auch Erfahrungen mit Kindern mit Migrationshintergrund sind ganz wichtig. Wir haben z. B. viele Kinder im Programm, die kein Deutsch sprechen. Mit WimadiMu gehen wir nämlich hauptsächlich in die Schulen in den fünf sozialen Brennpunktstadtteilen hier in Osnabrück. Da gibt es teilweise in den Gruppen nur ein Kind, das Deutsch als Muttersprache hat.
Die Anforderungen an angehende Musikpädagogen werden immer mehr. Wie schaffen die Studierenden das alles in acht Semestern Studium?
Tamara McCall: Das ist eine sehr wichtige Frage. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir die doppelte Zeit gut füllen könn-ten, um wirklich vertiefend alle Felder abdecken zu können. Wir versuchen, unsere Studierenden für sehr viele Zielgrup-pen zu sensibilisieren und auszubilden und ihnen Erfahrun-gen zu geben von Babykursen bis hin zu Menschen im hohen Alter oder Menschen mit Parkinson oder Demenzerkrankun-gen. Wichtig ist, dass man erkennt, was ein Alleinstellungs-merkmal am Standort ist und wo die Kompetenzen liegen. Dort müssen wir dann eine Vertiefung ermöglichen. Jeder muss, aufbauend auf einer guten Basis, so seine eigenen Schwerpunkte finden. Wir tun unser Bestes und entwickeln uns weiter, in dem wir bei den Musikschullehrkräften und unseren Alumni nachfragen, was für ihre Arbeit besonders wichtig ist. Aber es ist immer im Fluss und das macht es für uns Lehrende auch zu einer großen Herausforderung. Und wenn viel Neues dazukommt und ich curricular an meine
Stunden gebunden bin, dann muss ich wagen, irgendetwas auch schmaler zu behandeln, um Neues zuzulassen. Das ist nicht immer einfach.
Wenn wir nun einen Blick in die Zukunft wagen wollen: Was glauben Sie beide, wird in Zukunft für angehende und bereits ausgebildete Musikpädagogen noch wichtiger?
Tamara McCall: Ich denke, dass der therapeutische und der musikpädagogische Bereich noch näher zusammenrücken werden. Ich persönlich würde mir hierfür auch eine echte Verzahnung wünschen. Das muss der erste Schritt sein, um dann zwischen therapeutischen und kunstpädagogischen Angeboten differenzieren zu können. Alle Menschen haben das Recht auf künstlerischen Ausdruck auch ohne thera-peutisches Ziel. Und diese Erschließung für Menschen mit bestimmten Fähigkeiten oder Förderbedürfnissen erscheint mir ganz wichtig. Sigrid Neugebauer-Schettler: Schwierige Situationen im Unterricht werden auch im normalen Musikschulalltag immer wichtiger. Außerdem müssen Musikpädagogen zunehmend flexibler und belastbarer werden. Denn teilweise arbeiten die Musikpädagogen auch alleine, also ohne den geschützten Rahmen einer Musikschule mit Sekretariat und Kollegium. Darum wird es wichtiger, dass sie sich auch gut selbst organi-sieren, sich in das Team einer Kita oder Schule einbringen und den Mut aufbringen, unterschiedliche Leute anzusprechen, wenn sie Hilfe brauchen.
Liebe Frau Neugebauer-Schettler, liebe Frau McCall, vielen Dank für das Gespräch.
Kontakt:Musik- und Kunstschule Osnabrückwww.musikschule.osnabrueck.de
Institut für Musik der Hochschule Osnabrückwww.ifm.hs-osnabrueck.de
Tamara McCallSigrid Neugebauer-Schettler
IN DIESER RUBRIK BESUCHEN WIR DIEKINDER DIREKT VOR ORT. DIESMAL: DIE GEIGEN-AG DER GRUNDSCHULE WIPS-HAUSEN (GEMEINDE EDEMISSEN)
Erste Regel: Schuhe aus! Das gilt auch für die Besucher aus der WimadiMu-Redaktion. Denn der Gruppenunterricht der Geigen-AG findet im Sockenraum statt. Ansonsten gibt es aber kaum Regeln, denn Herr Cho hat seine acht Schüler aus den Klassen 2 bis 4 auch so im Griff. „Herr Cho ist super“, heißt es einhellig aus den Mündern der sechs Mädchen und zwei Jungen. Einmal in der Woche trifft sich die Gruppe zum Geigenunterricht, der allerdings viel mehr ist als das.
Das Begrüßungslied ist eine musikalische Vorstellung, in der die Kinder ihre Namen singen – und in einer Runde auch Fantasienamen. „Ronaldo ist da“, singt der siebenjährige Mattis – nach seinen Hobbys neben dem Geigespielen muss man wohl nicht mehr fragen. Beim „In Europa“-Lied bringen die Kinder Geografie und Musik zusammen, in der Partner-übung nehmen sie die Rollen von Lehrer und Schüler ein und unterstützen sich gegenseitig.
Während die Jungs noch ihre Noten herauskramen, hilft Herr Cho der achtjährigen Marie bei der Haltung der Geige. Hier ein bisschen höher, die rechte Schulter nach unten, bis alles richtig sitzt. Umsichtig kümmert er sich um alle Schüler, verliert dabei aber nie die Gruppe aus dem Blick. Kann Herr Cho eigentlich auch mal böse sein? „Ja“, meint die neunjährige Amy, „wenn er uns zu viele Hausaufgaben aufgibt“, und ihre Freundinnen pflichten ihr nickend bei. Viele Hausaufgaben sind natürlich nicht gut, vor allem, wenn man so viel zu tun hat wie die Geigenschüler. „Reiten, spielen mit Freunden, Handball, Leichtathletik, Pfadfinder, Musical-AG, E-Mails checken“, rufen die Kinder durcheinander. Da ist die Geige nur ein Hobby unter vielen.
Ob sie nach der Grundschule mit dem Geigenunterricht wei-termachen wollen? Sicher sind sich da noch nicht alle, aber im Moment macht ihnen der Gruppenunterricht viel Spaß. Das findet auch die neunjährige Charlotte, die schon vier Jahre Einzelunterricht hat. In die Geigen-AG geht sie trotz-dem jede Woche richtig gerne: „Es macht Spaß mit anderen zusammenzuspielen und so lerne ich einfach alles nochmal“, berichtet sie mit funkelnden Augen.
Kontakt:Kreismusikschule Peinewww.kreismusikschule-peine.de
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Der WimadiMu-Talk–--–––––––-------------------------------------------
WimadiMu | Ausgabe 05 | Frühling 2015 WimadiMu | Ausgabe 05 | Frühling 2015
Evaluation von „Wir machen die Musik!“Nach fünfjähriger Laufzeit des Musikalisierungsprogramms Wir machen die Musik! mit 76 teilnehmenden Musikschulen und 1.142 Kitas und Grundschulen als Kooperationspartner (im Schuljahr 2014/15) sowie über 165.000 bisher erreichten Kindern im Alter bis 10 Jahre in ganz Niedersachsen soll das Programm nun in einer Evaluation analysiert und ausgewer-tet werden.
Ein unabhängiges Institut wird bis zum Herbst 2015 damit beschäftigt sein, Vertreter von Musikschulen, Kitas und Grundschulen zu befragen und dabei unterschiedlichste Da-ten zu erheben. Dabei wird überprüft, ob Anpassungen oder Veränderungen am Programm vorgenommen werden sollten, wenn es über das Schuljahr 2016/17 hinaus zu einer Ver-
längerung kommen sollte – was sich das WimadiMu-Team natürlich von ganzem Herzen wünschen würde. Frau Dr. Astrid Bernicke, Musikreferentin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, verweist darauf, dass auch herausgefunden werden müsse, „ob die Wirksam-keit des Programms die aufgewendeten Mittel des Landes rechtfertigt.“ Das sind im laufenden Schuljahr immerhin über zwei Millionen Euro.
Die Evaluation soll insgesamt fünf Bereiche hinterfragen: „Soziale und kulturelle Zusammensetzung der Kinder, geo-grafische Verteilung der Angebote, Verzahnung der inhaltli-chen Angebote, Kooperationen und Nachhaltigkeit“, erläutert Bernicke.
Wir sind schon sehr gespannt darauf, welche Ergebnisse die Evaluation liefert, und werden in der Herbst-Ausgabe des WimadiMu-Magazins darüber berichten!
Entwicklung fördern –Talente entdeckenNach ganzen vier Ausgaben des WimadiMu-Magazins haben wir festgestellt, dass noch nie Eltern, deren Kinder an Angeboten aus dem Programm teilnehmen, zu Wort gekom-men sind. Deswegen haben wir nun mit den Müttern Kathrin Uelschen aus Hemmingen und Nicole Yaqubi aus Schö-ningen über ihre Erfahrungen mit Wir machen die Musik! gesprochen.
Die siebenjährige Tochter von Kathrin Uelschen, Emily, lernt seit einem halben Jahr im Projekt „Musik ist 1. Klasse“ an der Grundschule Hemmingen Gitarre, der vierjährige Timor, Sohn von Nicole Yaqubi, nimmt an einem elementaren musikpäda-gogischen Angebot der Kreismusikschule Helmstedt in einer Kita teil. Das Musikangebot habe sicher dazu beigetragen, dass der etwas schüchterne Junge mehr und mehr aus sich herausgeht, meint Nicole Yaqubi. „Timor freut sich jetzt im-mer darauf und strahlt und zu Hause summt er uns die neu-en Lieder vor.“ Frau Yaqubi ist sich sicher, dass so manches musikalische Interesse oder Talent ohne die Projekte von Wir machen die Musik! unentdeckt bleiben würde, „gerade
bei Eltern, die selbst nicht so musikalisch sind, so wie mein Mann und ich“, fügt sie augenzwinkernd hinzu.
Kathrin Uelschen, die früher selbst Gitarre gelernt hat und jetzt gemeinsam mit ihrer Tochter übt, hätte versucht, Emily auf andere Weise ein Instrument näherzubringen. „Aber dass es dieses Angebot an unserer Grundschule gibt, ist ein glücklicher Umstand.“ Gerade kürzlich hat sie erfahren, dass der Unterricht auch in der zweiten Klasse weiterlaufen soll. Und darüber hinaus hofft sie, „dass es Emily weiterhin Spaß macht, damit sie dann auch dranbleibt.“ Auch Frau Yaqubi hat sich fest vorgenommen, Timor musikalisch weiter zu fördern, wenn er nach der Kita weitermachen möchte. Gerade der Umstand, dass Wir machen die Musik! auch im ländli-chen Raum so viele Kinder erreicht, freut die Mutter sehr: „Bei uns auf dem Land gehen oft viele Dinge an den Kindern vor-bei. Deswegen ist es sehr gut, dass es diese Angebote auch hier gibt.“ Und Frau Uelschen ist sich sicher, dass „Musik für die Entwicklung der Kinder ganz wichtig ist, gerade auch, was die Konzentration in der Schule anbelangt.“
Wir würden sagen: Schlagkräftige Argumente für die Angebote von Wir machen die Musik!
Arnswaldtstraße 2830159 HannoverTelefon: 0511-159 19Telefax: 0511-159 01info@musikschulen-niedersachsen.dewww.musikschulen-niedersachsen.dewww.wirmachendiemusik.dePräsidentin: PSt‘in Gabriele Lösekrug-Möller MdBVorsitzender: Johannes Münter
Ansprechpartner für WimadiMuChristopher NimzTelefon: 0511-270 640 [email protected]
Redaktion: Christopher Nimz, Ulrike EberleTexte: Ulrike EberleV. i. S. d. P.: Klaus Bredl (Geschäftsführer)Fotos: Picture Alliance, Ulrike Eberle, Christopher NimzGestaltung: www.artfaktor.de
Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Stand: März 2015
Impressum
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WimadiMu-Marktplatz–--–––––––-------------------------------------------------
ALLE INFOS GIBT‘S AUCH AUF: WWW.WIRMACHENDIEMUSIK.DE UND WWW.FACEBOOK.COM/WIRMACHENDIEMUSIK
Mai
„Musikfest: Wir machen die Musik!“
Musikschule Neuenkirchen-Vörden e. V., Kindergarten Regenbogen und Kindergarten Sonnenland ausNeuenkirchen, Kindergarten Sankt Paulus undKindergarten Sankt Elisabeth aus Vörden
Fr., 24.04.2015, 15 Uhr
Grundschule NeuenkirchenIm Herrengarten 2049434 Neuenkirchen-Vörden
www.musikschule-nkv.de
An die Saiten, fertig los… Kreismusikschule Diepholz, Grundschule Rehden Di., 12.05.2015,17 Uhr
Theater der Stadt DiepholzSchlesierstraße 1349356 Diepholz
www.musikschule-diepholz.de
Die Lieder-Schatzkarte Kreismusikschule Cloppenburg, Kita Bunte-Welt Do., 21.05.2015, 10 Uhr
St. ElisabethstiftSt.-Elisabeth-Straße 1049688 Lastrup
www.kreismusikschule- cloppenburg.de
Probieren geht überStudieren
Musikschule Niedergrafschaft, WimadiMu-Kooperationspartner
Sa., 06.06.2015, 14.30 – 17 Uhr
Musikschule EmlichheimKirchstraße 1249824 Emlichheim
www.musikschule-niedergrafschaft.de
Viele Socken außer Rand und Band
Jugendmusikschule der Stadt Hameln, Kindergärten der Awo Sonnenschein und Barchusen, Kinderhaus Rohrsen und Paul-Gerhardt-Kindergarten
Fr., 12.06.201516.30 Uhr
Albert-Einstein-Gymnasiums Hameln
www.hameln.de/kultur/bildung/jms
Kita singt Musikschule der Stadt Wolfsburg, WimadiMu-Kooperationspartner sowie weitere Kitas
So., 14.06.2015, 11 – 16 Uhr
Internationale Sommer-bühne, Schloss WolfsburgSchloßstraße 838448 Wolfsburg
www.tinyurl.com/ms-wolfsburg
Großes Abschlusskonzert von „Musik ist 1. Klasse“
Musikschule Hemmingen e. V., Wäldchenschule Grundschule Arnum und Grundschulen Hiddestorfund Hemmingen-Westerfeld
Fr., 03.07.2015, 17 Uhr
Forum der KGS HemmingenHohe Bünte 430966 Hemmingen
www.musikschulehem mingen.de
Sommerfest derMusikschule an der Oste
Musikschule an der Oste, WimadiMu-Kooperationspartner Sa., 04.07.2015 Lamstedterstraße 1 A
21745 Hemmoorwww.musikschule-anderoste.de
Wir machen zusammen Musik
Kreismusikschule Osnabrück, WimadiMu-Kooperationspartner (Grundschulen)
So., 05.07.2015, 15 Uhr
GymnastikhalleWallenhorstFröbelstraße 249134 Wallenhorst
www.kreismusikschule-osnabrueck.de
Tag der Kooperationen Musikschule im Bildungszentrum des LK Wolfenbüttel, alle WimadiMu-Kooperationspartner der Musikschule
Di., 07.07.2015, 11/14.30/17 Uhr
Landesmusikakademie Wolfenbüttel, Orchester-saal, Am Seeligerpark 138300 Wolfenbüttel
www.tinyurl.com/ms-wolfenbuettel
Kooperationskonzert Musikschule Nordhorn, Maria-Montessori-Grundschule Nordhorn
Fr., 10.07.2015, 18 Uhr
Konzert- und Theatersaal Ootmarsumer Weg 14 48527 Nordhorn
www.musikschule-nordhorn.de
Musikalisch-kulturelle Bil-dung in der Kita (MuBiKi)
Berufsfelderweiterndes Qualifizierungsangebot für Musikerinnen und Musiker, Erzieherinnen und Erzieher
Oktober 2015 – Februar 2017
Meppen,Wolfenbüttel www.mubiki.de
Vielfalt. Inklusion. Musik. Qualifizierung für Erzieherinnen und Erzieher sowieMusikpädagoginnen und -pädagogen
April 2015 –November 2015
Hildesheim, Lüneburg, Braunschweig, Oldenburg
www.musikschulen-niedersachsen.de
Klassenmusizieren Band ohne Noten Fr., 05./ Sa., 06.06.2015 Lüneburg www.musikschulen-
niedersachsen.de
Vom kleinen Trommelspiel zum großen Trommelwirbel
Ideen für die Arbeit in heterogenenPerkussionsgruppen Fr., 13.06.2015 Hannover www.musikschulen-
niedersachsen.de
Starke und erfolgreiche Gitarrengruppen Kreative Wege im Gruppenunterricht Sa., 07./
So., 08.11.2015 Wolfsburg www.musikschulen-niedersachsen.de
Weitere Veranstaltungshinweise finden Sie unter www.wirmachendiemusik.de.
FORTBILDUNGEN
VERANSTALTUNGEN