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WEINERLEBNISWELT MEISSEN W E I N G E N U S S & W E I N K U LT U R Sächsischer Wein- & Winzerkurier

Winzerkurier 1 13

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WEINERLEBNISWELTMEISSEN

W E I N G E N U S S & W E I N K U L T U R

Sächsischer Wein- & Winzerkurier

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Betreuungscenter Meißen: Hahnemannsplatz 21 · 01662 Meißen · Tel. 0 35 21 / 46 75 00 · Fax 0 35 21 / 45 25 34weitere Geschäftsstellen u. a. in: Meißen-BohnitzschE-Mail: [email protected] · Internet: www.vr-meissen.de

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VORWORT

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Impressum

Herausgeber:Sächsische Winzergenossenschaft Meißen e.G.Bennoweg 9 · 01662 Meißen

ISSN: 1860-4722

Verlag: Meißner Tageblatt Verlags GmbH

Verantwortlicher Redakteur:Werner BöhmeTelefon/Fax (0 35 21) 45 75 48www.wortundwein.de

Redaktionsanschrift:Wort & Wein MeißenStadtblick 40 · 01662 Meißen

Anzeigen: Lutz BarthTelefon (01 72) 1 08 49 37E-Mail: [email protected]

Gesamtherstellung:Satztechnik Meißen GmbHAm Sand 1c01665 Diera-Zehren/OT Nieschütz

Erscheinungsform: vierteljährlich

Titelfotos: Sächsische Winzergenossenschaft(2), Medienkonto (1), Günter Rühle (1)

Inhalt

75 Jahre Sächsische Winzer-genossenschaft Meißen S. 4

Kultur- und Veranstaltungs-mosaik S. 6

Die Weinkönigin zu Besuch S. 9

Bildtafel: Weinbriefmarken S. 12/13

Neues in der WeinErlebnisWelt S. 14/15

Veranstaltungsprogramm S. 24

Vorwort des Geschäftsführers derSächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG

75 Jahre Sächsische Winzergenossenschaft

Feierten wir 2011 850 Jahre Weinbau in Sachsen, sobegingen wir im vorigen Jahr den 20. Jahrestag derSächsischen Weinstraße. Die Sächsische Winzerge-

nossenschaft Meißen war jeweils maßgeblich an der Vor-bereitung und Durchführung der vielen Veranstaltungenbeteiligt, die hierzu im Land Sachsen stattfanden. In die-sem Jahr steht wiederum ein Jubiläum an, bei diesem sindwir aber nicht Mitwirkende, sondern selbst Jubilare. DieSächsische Winzergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr75-jähriges Bestehen. Am 9. Mai 1938 wurde die Sächsi-sche Winzergenossenschaft in der Hoflößnitz gegründet.75 Jahre – ein Dreivierteljahrhundert ist für ein Men-schenleben schon ein stattliches Alter, für unsere Genos-senschaft bedeutet es aber den Start in die Zukunft. Mit den umfangreichen In-vestitionen der letzten Jahre haben wir die Voraussetzung dafür geschaffen. DieAufwertung unseres Standortes als ehemals kurfürstliches Weingut, der erreich-te Stand unserer Kellertechnik und die allseits anerkannte Qualität unserer Er-zeugnisse, das alles wäre ohne die engagierte Arbeit unserer Mitglieder – der Win-zerinnen und Winzer im Weinberg – nicht möglich gewesen. Ihrer Arbeit giltunser Dank. Ebenso gilt unser Dank im Jubiläumsjahr auch unseren Kunden undPartnern, die uns über Jahre hinweg die Treue gehalten haben. Ich wünsche Ihnen persönlich für das Jubiläumsjahr der Genossenschaft allesGute und uns gemeinsam weiterhin eine angenehme Zusammenarbeit.

Lutz KrügerGeschäftsführer der Sächsischen

Winzergenossenschaft Meißen eG

Titelfoto oben links: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Geschäftsführer Lutz KrügerTitelfoto oben rechts: Im BennokellerTitelfoto unten links: Weinkönigin Katja Riedel und Marketingassistentin Manja LichtTitelfoto unten rechts: Frank Kupfer, Sachsens Landwirtschaftsminister (v.l.n.r.), Anita Domschke,Abteilungsleiterin im Landwirtschaftsministerium, Sachsens Weinkönigin Katja Riedel, Ge-schäftsführer Lutz Krüger, Thomas de Maiziére, Bundesverteidigungsminister, und die Säch-sische Weinprinzessin Christin Lustik

Grundsteinlegung im Jahr 2005 Die Vinothek im Bau Die Vinothek nach der Fertigstellung

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JUBILÄUM

Der Aufschwung des Weinbaus nach der Einführungdes Anbaus reblausresistenter Pfropfreben und dasWirken des Kleinweinbauvereins auf der einen Seite,

mangelnde bzw. preislich unbefriedigende Absatzmöglichkei-ten andererseits, das waren die Ursachen für den genossen-schaftlichen Zusammenschluss. Die sächsischen Winzer beflü-gelte dabei insbesondere die erfolgreiche Teilnahme an einemWeinvergleich 1937 in Heibronn. So erfolgte am 9. Mai 1938dann in der Hoflößnitz die Gründung der „Sächsischen Win-zergenossenschaft“.

Beginn in Radebeul

Erster Geschäftsführer der Genossenschaft wurde der für dieWiederaufrebung in Sachsen so verdienstvolle Landwirt-schaftsrat Carl Pfeiffer. Der erste Sitz der Genossenschaft be-fand sich in Radebeul-Zitzschewig in einem ehemaligen Wein-handlungsgrundstück. Im Frühjahr 1940 wurde der Weinkelleraber durch das Elbehochwasser geflutet. Die Fässer standen biszur Hälfte unter Wasser. Danach wurde der Sitz der Genossen-schaft in die Räume der Weinhandelsfirma ehemals Wittig &Fritsche am Markt Nummer 3 in Meißen verlegt. NachdemLandwirtschaftsrat Carl Peiffer, der die Geschäfte der Genos-senschaft über Jahre mit viel Fachkenntnis und Geschick gelei-tet hatte, in den Ruhestand ging, geriet unter seinem Nachfol-ger, dem Weinhändler Ehses, die Genossenschaft in finanzielleSchwierigkeiten.

40 Jahre leitete Erich Waakdie Genossenschaft

1943 wurde Erich Waack als neuer Geschäftsführer eingesetzt.40 Jahre lang leitete er die Geschäfte der Genossenschaft mitgroßem Erfolg. Er hat entscheidenden Anteil daran, dass sichdie Sächsische Winzergenossenschaft nach dem Neubeginn1945 rasch entwickelte und zu einem Fundament des Wein-baus in Sachsen wurde. Im Jahr 1943 hatten sich zudem dievier Weinbauvereine der Orte Weinböhla, Seußlitz, Radebeulund Meißen mit der Sächsischen Winzergenossenschaft verei-nigt. Dadurch waren die Keller der Genossenschaft zu klein, sodass deren Sitz abermals verlegt werden musste. Nach 1945 er-folgte der Umzug auf den Bennoweg 9 in das ehemalige Wein-gut Zieger. Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts hatte hier dasehemals kurfürstliche Weingut bestanden. Nach Neubau vonProduktions- und Kelterräumen entsprach der neue Sitz jetztden gewachsenen Anforderungen.

Die Redaktion

Entnommen dem Buch „In der Tradition des kurfürstlichenWeingutes“ von Werner Böhme und Günter Rühle.

Dieser Beitrag zur Geschichte der Sächsischen Winzergenossen-schaft Meißen wird aus Anlass ihres 75-jährigen Bestehens in dernächsten Ausgabe fortgesetzt.

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75 Jahre Sächsische Winzergenossenschaft Meißen eG

In der Hoflößnitz erfolgte die Gründung der Winzergenossenschaft

Bergers Weinstuben in Radebeul: Sitz der Genossenschaft von 1938 bis 1942

Markt 3 in Meißen: Sitz der Genossenschaft von 1942 bis 1945

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GRÜNE WOCHE

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Rund 1.600 Aussteller aus über 50 Ländern waren in derZeit vom 18. bis 27. Januar 2013 auf der 78. Internatio-nalen Grünen Woche vertreten. Unter ihnen befand sich

auch in diesem Jahr die Sächsische Winzergenossenschaft Mei-ßen e.G., die sich im Zentrum der Sachsenhalle modern und en-gagiert dem interessierten Publikum präsentierte. Zu dem Ange-botssortiment gehörten außer den 201er Weinen verschie-

Internationale Grüne Woche in Berlin dene Sekte und weitere Produkte, wie beispielsweise Weingelees.Als Botschafterinnen des Sachsenweins waren die sächsischenWeinmajestäten mit an unserem Stand vertreten. Gemeinsamkonnten wir auch viele prominente Persönlichkeiten an unseremStand begrüßen.

Aline Heilig, BA-Studentin, MarketingFotos: Winzergenossenschaft und Medienkontor

Die Sächsische Weinkönigin Katja Riedel (2.v.l.) traf sich am Stand derSächsischen Winzergenossenschaft auf der Grünen Woche mit derDeutschen Weinkönigin Julia Bertram (3. v. l.). Im Bild rechts die Auto-rin des Beitrages

Frank Kupfer, Sachsens Landwirtschaftsminister (v.l.n.r.), Anita Domschke,Abteilungsleiterin im Landwirtschaftsministerium, Sachsens WeinköniginKatja Riedel, Geschäftsführer Lutz Krüger, Thomas de Maiziére, Bundes-verteidigungsminister, und die Sächsische Weinprinzessin Christin Lustik

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Der nächste

Wein- & Winzerkurier erscheint am 17. Mai 2013.

Das Buch ist in ausgewählten Buchhandlungen in Meißen und der Vinothek der Genossenschaft erhältlich. 128 Seiten (ISBN: 3-929705-14-1) Preis: 20,00 €

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KULTUR- UND VERANSTALTUNGSMOSAIK

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Am 9. November 2012 erfolgte im Beisein der Presse und der Sponsoren durchdas Autohaus Bruno Widmann die Übergabe eines Mercedes B-Klasse an Sach-sens Weinkönigin Katja Riedel. Nebenstehendes Foto zeigt sie gemeinsam mit ih-ren Prinzessinnen bei der Autoübergabe (v.l.n.r. Christin Lustik, Katja Riedel undTabea Hundt). Auch wir wünschen ihr allzeit gute Fahrt.

Die Redaktion, Foto: Günter Rühle

Die Weinkönigin fährt Mercedes

Am zweiten Advent, dem 9. Dezember, verwandelte sich die WeinErlebnisWeltder Sächsischen Winzergenossenschaft in einen Weihnachtsmarkt, der mit edlenWeinen, einem umfangreichen Programm und tausend Lichtern seine Gäste ver-zauberte. Genau zum Termin lieferte auch Petrus eine perfekte vorweihnachtlicheWinterdekoration. Es war wieder eine gelungene Veranstaltung.

Die Redaktion, Foto: Günter Rühle

Weihnachtsmarkt in der Winzergenossenschaft

Kultur- und Veranstaltungsmosaik

Am 27. Dezember trafen sich die Winzer der Weinbaugemeinschaft Spaargebirgemit ihrem neuen Vorsitzenden, Frank Neumann (2. v.l.), zu einem symbolischenRebschnittbeginn. In Freudensbergs Straußwirtschaft tauschten sie bei Glühweinund fast frühlingshaften Temperaturen ihre Erfahrungen aus und stimmten sichauf den bevorstehenden Rebschnitt ein. Günter Rühle

In der letzten Ausgabe unserer Zeitung, in dem Beitrag zur Wahl der SächsischenWeinkönigin 2012/2013, versprachen wir Ihnen, die drei neu gewählten Weinmajes-täten noch gesondert vorzustellen. Die beiden Weinprinzessinnen betreffend, lösenwir nachstehend unser Versprechen ein. Einen Beitrag zur Weinkönigin können Sieauf der Seite 8/9 lesen. Die Redaktion

Symbolischer Rebschnittbeginn

Weinprinzessin Tabea Hundt (Bild l.) schloss nach ihrem Studium der Orchester-musik in Dresden und Den Haag eine Ausbildung als Physiotherapeutin ab. Heu-te arbeitet sie in der Sächsischen Vinothek an der Frauenkirche in Dresden. Hierverkauft sie nicht nur Weine der sächsischen Winzer, sondern sie moderiert auchWeinproben und führt Interessierte auf Weinbergstouren durch das hiesige An-baugebiet. Im Januar 2012 übernahm Tabea zudem in Radebeul ein Weinberg-stück zur Bewirtschaftung, wo sie gern jede freie Minute verbringt.

Die Redaktion, Foto: Daniel Bahrmann

Weinprinzessin Tabea Hundt

Weinprinzessin Christin Lustik (Bild l.) absolvierte nach einem einjährigen Aus-landsaufenthalt als Austauschschülerin in Wisconsin/USA ihr Betriebswirt-schaftslehre-Studium im Sport-, Veranstaltungs- und Marketingmanagement ander Betriebsakademie in Riesa. Heute arbeitet die gebürtige Meißnerin bei BoschRexroth im Bereich Vertrieb und Marketing für Rotorblattüberwachungssystemevon Windanlagen. Bereits als Kind hat sie im kleinen elterlichen Weinberg auf derBosel mitgeholfen. Später sammelte sie während der Ferien Weinerfahrung in ver-schiedenen Weingütern der Meißner Region.

Die Redaktion, Foto: Daniel Bahrmann

Weinprinzessin Christin Lustik

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100 JAHRE GOLDRIESLING

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100 Jahre Goldriesling in Sachsen 130 Jahre Goldriesling in Deutschland

Beim Studieren einer Weinkarte in einer Meißner Weinstubewird der fremde Gast, der das erste Mal im sächsischen Elbtal ist,verwundert auf den Sortennamen einer Rebsorte treffen, wel-chen er noch nie gehört hat: Goldriesling. Und der herbei geru-fene Kellner wird ihm erklären, dass es ein leichter und eleganterSchoppenwein ist, und vor allem, dass diese Rebsorte nur nochin sächsischen Weinbergen angepflanzt ist. Doch was hat es nun mit dieser Sorte eigentlich auf sich? Sie wur-de 1883 im Elsass in Colmar gezüchtet. Zu dieser Zeit gehörtedas Elsass (1871 – 1918) zum Deutschen Kaiserreich. Der Züch-ter war Christian Oberlin (1831 -1915). Oberlin war Ingenier und Bürgermeister von Beblenheim, einer kleinen Gemeindeunmittelbar bei Colmar gelegen. Die Auswirkung der Reblaus-katastrophe erfasste um 1850 auch den Osten Frankreichs unddamit das Elsass. Seit 1854 begann Oberlin mit der Auslese vonRebmaterial und der Kreuzung von geeigneten Sorten, um einer-seits dem verhassten Reblausbefall zu begegnen, aber auch andererseits leistungsfähige neue Sorten zu züchten. Über 1.000neue Sorten sind von ihm gezüchtet worden. Aber nur ganz we-nige haben sich durchgesetzt, und dem Reblausbefall konnteman letztendlich nur durch die Pfropfung von Edelreben aufreblausresistente Wildreben als Unterlagen begegnen. 1897 gingaus Oberlins Versuchspflanzungen das noch heute bestehendeWeinbauinstitut Colmar hervor (Association des Viticulteurs d’ Alsace). Von den von Oberlin gezüchteten Ertragsrebsortenwaren in Deutschland in den 30er und 40er Jahren des vorigenJahrhunderts der Mainriesling (eine dem Riesling ähnliche Rebsor-te – die letzte Anlage in Sachsen wurde Anfang der 1970er Jahreauf dem Klausenberg gerodet) und der Goldriesling bekannt.Auch der Anbau des Goldriesling ging nach 1945 in den deut-schen Weinbaugebieten stetig zurück, Anfang 1950 wurden ander Obermosel die letzten Reben gerodet. Die Sorte Goldrieslingpasste nicht mehr ins Schema der deutschen Weinwirtschaft – ho-he Erträge und wuchtige schwere Qualitäten waren bevorzugt.

Der Goldriesling in Sachsen

Nur in Sachsen hat er (produktiv) überlebt. Über die Gründelässt sich leicht spekulieren. Der sächsische Weinbau (DDR - Ge-biet) war weitgehend vom westlichen Weinbau abgeschnitten.Zur Vermehrung und zum Anbau kamen diejenigen Rebsorten,die in den eigenen Weinbergen wuchsen. Zum anderen zeich-nen den Goldriesling einige Eigenschaften aus, die andere Reb-sorten nicht haben:- relativ später Austrieb im Frühjahr (ca. eine Woche nach Mül-

ler-Thurgau). So entgeht er besser der Spätfrostgefährdung imFrühjahr.

- zeitige Ernte im Herbst (ca. eine Woche vor Müller-Thurgau).Dieses garantiert gute Traubenreife und damit ausgeglicheneFruchtsäure.

- gute Winterfrostfestigkeit (vergleichbar mit dem Riesling)- Anbau in weinbaulichen Grenzlagen des Elbtales noch mög-

lich.

Allerdings sind vom Goldriesling aufgrund der vergleichsweisekurzen Vegetationsperiode nur äußerst selten Qualitäten im hö-heren Bereich (Kabinett, Spätlese ) zu erwarten. Dafür ist er aberein hervorragender leichter Zechwein und oft einer der ersten ab-gefüllten neuen Jahrgangsweine.

Zur Züchtung und Veredlung

Christian Oberlin hatte für die Kreuzung des Goldrieslings alsMuttersorte den Riesling ausgewählt und als Vatersorte (Pollen)den Frühen Gelben Malinger. Von der Mutter hat er die Formdes Blattes und der Traube und vom Vater die frühzeitige Reifegeerbt. Im Jahre 1913 ist derGoldriesling das erste Malin Sachsen nachweisbar. Indiesem Jahre nahm aufdem Kalkberg in Meißendie Rebschule des Wein-bauvereins ihre Vered-lungstätigkeit auf. Dazuwurden Unterlagsrebenund Edelreben auch ausanderen Weinbaugebietengekauft. Zum Glück ist das„Rebhandels- und Vered-lungsbuch“ erhalten geblie-ben. Und dort sind unterDeutsche Edelreben nebenGutedel, Ruländer, BlauerBurgunder, Portugieser undSilvaner auch 150 StückGoldriesling aus Colmarverzeichnet (besorgt durchStreller – heute noch Weinhandlung in Coswig). Aber auch vor-her muss diese Sorte schon in Sachsen angebaut worden sein,denn es ist weiterhin vermerkt: 150 Stück Goldriesling geschnit-ten auf der Roten Presse durch Scheiblich. Über die Herkunftund das Pflanzjahr dieser Reben ist aber nichts bekannt. Im Jah-re 1914 wurden noch einmal aus dem Elsass Reben gekauft, un-ter anderem ist dazu aufgeführt: 500 Goldriesling für 30 Markvon Kühlmann – Colmar. Angaben zu dem Ort der durchge-führten Pflanzung sind in diesem Zusammenhang nicht ge-macht. Eventuell ist aber ein Teil davon im Rebschulbereich – imPflanzgarten – untergebracht worden. Erst ab 1918 ist eine geziel-te Rebveredlung nachweisbar. 1926 wurde auch ein Teil des neu-en Musterweinberges am Jagdsteig bepflanzt. Von nun an gehör-te der Goldriesling zum ständigen sächsischen Rebsortiment.1931 wurden in der Rebschule auf dem Kalkberg 5.500 Rebenausgeliefert. Ähnliche Zahlen lassen sich auch in der LößnitzerRebschule vermuten. Heute bauen die Winzer in Sachsen auf20 Hektar Goldrieslingreben an, das entspricht circa 150.000Flaschen. Seinen ersten Triumpf feiert der Goldriesling jedesJahr jedoch kurz nach der Weinlese als Federweißer in Weinstu-ben und auf Weinfesten zwischen Pirna und Seußlitz.

Günter Rühle

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SACHSENWEIN

8 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Wenn man jemanden erklärt , dass dieSächsische Weinstraße von Diesbar-Seuß-litz bis Pirna führt, wird man oft mit der Fra-ge konfrontiert: „Gibt es denn in Pirna ei-gentlich Weinbau?“ Tatsächlich gibt es auchdort elbaufwärts am Ende der Weinstraßevier kleinere Weinberge. Früher aber hatte der Weinbau, insbeson-dere in Pirna-Posta, eine größere Bedeu-tung. Bemerkenswert ist heutzutage abervor allem, dass es außer besagten vier Wein-bergen auch eine Weinkönigin in Pirnagibt. Am 2. November vorigen Jahres wurdeKatja Riedel zur 25. Sächsischen Weinköni-gin gekürt. Sie hat zuerst an der TU Wirt-schaftspädagogik und später an der Berufs-akademie in Eisenach ein Studium derBetriebswirtschaft , Fachrichtung Hotel-management, abgeschlossen. Seit dem Jahr2010 ist sie im Romantik Hotel Deutsches Haus in Pirna für denService und die Lehrausbildung verantwortlich. Wir besuchtensie kurz vor Weihnachten an ihrem Arbeitsplatz.

Von einem alten Haus und einer jungen Königin

Jedes Haus in Pirnas Altstadt hat sein eigenes Gesicht. Das heutigeRomantik Hotel Deutsches Haus gehört zu den schönsten und auchältesten Gebäuden. Der bekannte Baumeister Blechschmidt ließ esin der Zeit von 1540 bis 1560 rekonstruieren. Der Ursprung desHauses liegt aber gemeinsam wie der benachbarte Kirchenbau be-reits im 12. Jahrhundert. Wer mag wohl alles schon durch das prächtige Eingangsportal im Stilder italienischen Renaissance geschritten sein? Ein Gedanke, dermich bewegte, wie ich über die Schwelle des Hauses trat. Doch die-se Frage – dieser gewisse Hauch des Altehrwürdigen war schnell ver-flogen, als uns strahlend und voller jugendlichem Charme Katja Rie-del, die Sächsische Weinkönigin, begrüßte. Gemeinsam mit ihre

Mutter führte sie uns durch das Hotel mit sei-nem unverwechselbaren historischen Cha-rakter. „Bereits seit 90 Jahren befindet sich dasHaus im Besitz unserer Familie, und seit 19Jahren firmieren wir als Romantik Hotel.Gleich zwei große Termine in diesem Jahr “,bemerkte Katja. „Drei“, korrigierte Regina Rie-del, Queen Mum und Chefin des Hauses.Lachend fügte sie hinzu: „Da war ja schließ-lich noch Deine Wahl zur Weinkönigin.“Neben dem historischen Weinkeller beein-druckte mich bei dem Rundgang vor allemder Renaissancesaal im ersten Obergeschossmit seiner bemalten Holzbalkendecke, dieerst im Jahr 1992 bei Renovierungsarbeitenwiederentdeckt wurde.Schließlich suchten wir uns ein ruhiges Plätz-chen für unser Gespräch.

Ein Wein, der von der Weinkönigin erzählt

Ich blätterte in der Weinkarte: In der Mehrzahl Weine der Sächsi-schen Winzergenossenschaft Meißen, aber auch vier andereWeingüter waren vertreten. Wir aber tranken einen Wein, dernicht mehr auf der Karte stand, und das hatte seinen Grund. Eswar ein 2009er Traminer. Jahrgang und Rebsorte waren in beson-derer Weise bemerkenswert, verrieten sie doch etwas über unsereWeinkönigin. Traminer ist ihre Lieblingsrebsorte. Und bereits imJahr 2009, als das Lesegut für diesen Wein eingebracht und die-ser Traminer gekeltert wurde, reifte bei ihr der feste Vorsatz, sich derWahl zur Sächsischen Weinkönigin zu stellen. Das und noch vie-les mehr erfuhr ich, als ich die Frage stellte: „Wie haben Sie eigent-lich Ihre Liebe zum Wein entdeckt?“ Ich musste nicht weiter fra-gen, denn was dann aus Katja heraussprudelte, war nicht nurBekenntnis, sondern geradezu eine Liebeserklärung.„Ich bin ja schließlich in Radebeul mit Blick auf die Weinbergeaufgewachsen. Während meines Studiums habe ich dannmanchmal bald mehr gekellnert als studiert. Ich brauchte dasGeld, aber es hat mir auch Spaß gemacht. Als ich dann 2009 Mar-leen Herr, die damalige Sächsische Weinkönigin kennenlernte,hat sie mich mit ihrer Begeisterung angesteckt. Mein Vorsatz standfest. Ich wollte Weinkönigin werden. Mit Besuchen bei Winzern,mit Arbeiten im Weinberg, mit verschiedenen Seminaren undFachliteratur versuchte ich, das Rüstzeug zu erwerben. Aber daswar für mich keine Belastung. Ich wollte es ja. Es machte mir Spaß.“ Was wir bereits bei der Wahl im November empfunden hatten,fanden wir nachdrücklich in diesem Gespräch bestätigt: Katja Rie-del wird unseren Sachsenwein würdig vertreten. Zum Schluss ver-abschiedeten wir uns mit den besten Wünschen für das bevorste-hende Weihnachtsfest und der Feststellung: „Wir sehen uns zurAuswertung des Wein-Quiz am 14. Januar in der SächsischenWinzergenossenschaft wieder.“

Werner BöhmeFotos: Günter Rühle (2), Daniel Bahrmann (1)

Ein Bekenntnis zum Sachsenwein

Eingangsportal Renaissancesaal

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DIE WEINKÖNIGIN ZU BESUCH

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Am 14. Januar absolvierte Katja Riedel Ihren Antrittsbe-such als Sächsische Weinkönigin in der Winzergenos-senschaft Meißen. Ihr Besuch galt aber nicht nur

schlechthin dem größten Weinerzeuger Sachsens, sondern siekam auch als Glücksfee zur Auswertung des Weinquiz 2012.Vorher erfolgte jedoch der obligatorische Betriebsrundgang. Kat-ja I. bekannte, dass sie schon hier gewesen sei, damals als sie nochkeine Weinkönigin war. Zwischenzeitlich betrachtete sie allesschon viel professioneller und nutzte die Gelegenheit gleichnoch zu einer Abstimmung für die bevorstehende Grüne Wo-che. Dort wird sie auch am Stand der Winzergenossenschaft un-seren Sachsenwein präsentieren. Zum Schluss gab es ein Gläs-chen St. Benno Sekt , sozusagen zur Einstimmung auf diegemeinsamen Aufgaben, und deren erste Aufgabe war die Aus-losung der Preisträger des Weinquiz 2012. Weinkönigin Katja I.und wir gratulieren den Preisträgern.

Die Redaktion

Die Weinkönigin zu Besuch bei der Winzergenossenschaft

Preisträger des Wein-Quiz 2012

1. Preis: Ines Wustlich, Coswig2. Preis: Rolf Müller, Weinböhla3. Preis: Dietmar Krause, Radebeul4. Preis: Ingo Jahn, Meißen5. Preis: Inga-Maria Rohde, Dresden6. Preis: Robert Jank, Klipphausen7. Preis: Klaus & Karin Winkler, Rothschönberg8. Preis: T. Schütze, Meißen

Fotos: Günter Rühle

Die Weinkönigin mit viel Prominenz am Stand der Sächsischen Winzer-genossenschaft auf der Grünen Woche in Berlin (v. l. n. r.: Sebastian Fi-scher, weinbaupolitischer Sprecher der CDU, Geschäftsführer Lutz Krü-ger, Sachsens Weinkönigin Katja Riedel und Landrat Arndt Steinbacham Stand der Sächsischen Winzergenossenschaft)

Fotos: Günter Rühle und Medienkontor

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ERINNERUNG

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Zum 100. Todestag von C. W. Wießner

Weinböhla liegt im alten Urstromtal angrenzend an dieHeidesandterrassen der Elbhangböschung. Von hierhat man einen Blick bis weit in das Elbtal hinein. Die

herrliche Lage und die heitere Weinbergslandschaft müssen be-reits vor über 100 Jahren C.W. Wießner so begeistert haben, dasser den vielen Besitzern den Wald, der sich terrassenförmig anden Berg hinaufziehenden Weingärten anschloss und an denStaatswald angrenzte für ca. 600.000 Mark abkaufte und mitdem Burggrafenhain einen Park mit Wegen, Ruheplätzen undAussichtstürmen schuf und diesen dem öffentlichen Interesseund Gemeinwohl zur Verfügung stellte. So entstanden das Ma-rieneck, die Roonsäule, der Heitere Blick, der Hermannsfels, dieAlberthöhe, die Turnerhöhe mit dem Jahnstein, der Moltketurm,der Wartturm sowie die Bismarckwarte mit dem Draisstein. DerTurnveteran ließ Turn- und Sportplätze zwischen Alberthöheund Moltketurm bauen und als Sangesbruder auf seinem Ge-lände oberhalb der Bergstraße durch Abholzen einen Festplatzund die 3.000 Personen fassende Sängerhalle schaffen und da-zu Wege anlegen.

Wer aber war besagter Wießner. Heute, ein Jahrhundert nach sei-nem tätigen Wirken für Weinböhla sind seine Spuren verwischt,weder sein Geburtsort und Datum sowie sein Lebensweg sindbekannt und das von ihm Geschaffene ist auf ein Minimum re-duziert. Eine der wenigen Nachrichten zu seiner Person entdeck-te ich im Wurzener Tageblatt von 1896, dort war zu lesen: „AlsKind von Häuslerleuten hat er in seiner Jugend sein Brot als Zie-geleiarbeiter verdient. Durch rastlosen Fleiß und Intelligenz ar-beitete er sich in das Gebiet Melioration ein, verschaffte sich Auf-träge, besaß 1896 das größte kulturtechnische GeschäftSachsens, ein Kohlenwerk, eine Tonfabrik, zwei Rittergüter, näm-lich Seelingstädt und Burkartshain, vier Güter und ein Mühlen-grundstück in Beiersdorf, fünf Güter in Klinga-Staudnitz und einStadtgut in Naunhof.“ Forschungsarbeiten der IG OrtschronikWeinböhla ergaben: C. W. Wießner wurde am 29.2.1840 inProbstheida geboren, wohnte 1870 in Liebertwolkwitz, ab 1871in Beiersdorf, 1889 in Seelingstädt, 1890 in Burkartshain, ab1897 in Dresden, aber niemals in Weinböhla. Als C. W. Wießner

am 4.9.1913 in Dresden stirbt, heißt es im Nachruf der Gemein-de: „Wießners Name ist mit Weinböhla und seiner Geschichteeng verbunden. Der Ort war ihm ans Herz gewachsen.“

Wir wissen nicht, ob C.W. Wießner ein ausgesprochener Wein-freund bzw. Weingenießer war. Auf alle Fälle hat er für den Wein-bauort Weinböhla sehr viel getan. Sichtbare Zeugnisse davonsind noch heute der Bismarck- bzw. Friedensturm und der Wart-turm am Ratsweinberg, den er ebenfalls hat errichten lassen undder zum Logo des Weinbauortes und staatlich anerkannten Er-holungsortes Weinböhla wurde. Seine Liebe zu der heiterenWeinböhlaer Weinbergslandschaft findet aber vor allem auchdarin ihren Ausdruck, dass es sein Traum war, hier seinen Alters-ruhesitz zu errichten. So kauft er unterhalb des Ratsweinbergesan der Steinbacher Straße, der „Helle“ im Börnchengrund, einbäuerliches Anwesen (vgl. Foto unten links). Vor Vollendung derUmbauarbeiten der Villa „Marie“ (benannt nach dem zweitenVornamen seiner Frau) stirbt Carl Wilhelm Wießner in Dresden.Auf der Wilhelmshöhe, der Bismarckwarte und der Villa Mariewehen die Fahnen auf Halbmast. Man war sich in Weinböhla ei-nig: „Sein Andenken wird alle Zeiten hoch in Ehren gehaltenwerden“

C. W. Wießners geplanter Altersruhesitz, die „Villa Marie“, musstevor einigen Jahren abgerissen werden. Aber im Jahr 2012, ein Jahrvor seinem 100. Todestag, ließ die Gemeinde genau auf dieserStelle eine Winzerhütte errichten, an der man auch des großzü-gigen Förderers der Weinböhlaer Kulturlandschaft gedenkenkann. Zur feierlichen Einweihung pflanzten die drei Weinböhla-er sächsischen Weinköniginnen Franziska Spiegelberg, SilkeSchlapp und Marleen Herr (vgl. Foto unten rechts: v.l.n.r.) an derWinzerhütte neue Reben, und ein Rebstock davon sollte auf al-le Fälle dem selbstlosen Förderer des Weinbauortes Weinböhlagewidmet sein.

Dr. Willi Goder, Fotos: Helfried Kotte

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Werner Wagner, einst Lehrmeister in der chemischenIndustrie, sammelt seit 1980 Briefmarken zum The-ma Wein. Auf über 560 Blättern sind sie zu sehen

und Anmerkungen dazu verfasst, niedergeschrieben mit eineralten Optima. „Mit einer anderen Schreibmaschine lassen sichdie Kartonbögen der Alben nicht beschriften“, erklärte mir Wer-ner Wagner. Zudem ist er Jahrgang 1935 und in das Computer-zeitalter nicht hineingeboren. Die Texte zu den Weinbriefmar-ken gehen teilweise über sachdienliche Anmerkungen hinaus.Auch kleine Verse und Geschichten findet man in seinen Un-terlagen. Seine Beziehungen zum Wein vertieften sich noch, als er ab1994 als Parkführer in Pillnitz Besucher auch auf den PillnitzerKöniglichen Weinberg führte. Er denkt heute noch gern daranzurück, wie er damals mit seinen Gästen bei einem GläschenWein unter der großen Buche beim Winzer Eberhardt Günthersaß oder mit ihnen die Wächterhäuschen am Leitenweg besuch-te. Zwischenzeitlich besitzt er über 1.000 Briefmarken aus 70Ländern zum Thema Wein. Auch solche Exoten, wie Marken ausAustralien, Neuseeland und Chile sind dabei. Anhand entspre-chender Kataloge sichtet er die Angebote der Sammler, schreibtsie an und lässt sich sein Hobby viel Zeit und Geld kosten. Aber

Große Begeisterung für kleine Marken so einfach geht das natürlich nicht immer. Glück und Einfalls-reichtum sind manchmal erforderlich, um an seltene Markenheranzukommen, wie anschaulich eine Geschichte zeigte, die ermir dazu erzählte.„Im Jahr 2006 war unser Urlaubsziel die Insel Korfu in Griechen-land. Aus der Fachzeitschrift für Philatelie war ich informiert, dass2005 fünf Briefmarken zum Thema Wein erschienen waren. DieInselpost konnte mir nicht weiterhelfen. So sprach ich einfachden Oberkellner des Hotels an. Er sprach gut deutsch, verstandmein Anliegen und wollte sich mit seinen Verwandten in Athenbezüglich der Marken in Verbindung setzen – vielleicht nur eineVertröstung, vielleicht wirklich ehrlich gemeint, aber war das inder verfügbaren Zeit überhaupt zu bewerkstelligen? Ehrlich ge-sagt, ich glaubte nicht recht daran. Nun, für mich war es wie einMärchen: Am letzten Tag vor der Abreise präsentierte mir derOberkellner freudestrahlend die gewünschten Marken.“ Sein Hobby gibt Werner Wagner aber auch die Kraft , die erbraucht, um trotz seiner schwere Krankheit – er hat Parkinson –das Leben zu meistern. So freut er sich auch, mit seinen Briefmar-ken zum Thema Wein für die Leser unserer Zeitung die nachfol-genden Bildtafeln gestalten zu können.

W. B.

BEGEISTERUNG FÜR KLEINE MARKEN

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Neuseeland

Um 1997 herausgegeben

1,80 Neuseeländische Dollar

Motiv: Weinbergslandschaft von Auckland/Waiheke

Slowenien

2000 herausgegeben

80 Tolar

Motiv: Blauer Kölner vor dem Hintergrund der Weinbergslandschaft bei Maribor

Griechenland

herausgegeben 1953

5.000 Drachmen

Motiv: Satyr mit Weintraube, er stammt aus dem Gefolge des Weingottes Dionysos

Uruguay

herausgegeben 1999

9 Centavos

Motiv: Bärtiger Trinker nach einem Gemälde von Nelson Ramos

Briefmarken mit Motiven zum Thema Wein

WEINBRIEFMARKEN

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Text

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Italien

herausgegeben 1996

750 Lire

Motiv: Von der Traube zum Wein in der Flasche und im Glas

Ungarn

herausgegeben 1997

27 Forint

Motiv: Weinbauregion Kiskörös mit Kadarka-Traube

Portugal

herausgegeben 1970

7,00 $ Escudo

Motiv: Fasslagerung von Portwein

Moldawien

herausgegeben 2000

60 Bani

Motiv: Moldawische Weinlandschaft mit Traube und Glas als Werbung für dieses kleine Weinland Osteuropas

Japan

Um 2001 herausgegeben

80 sen/Yen

Motiv: Darstellung einer Weintraube mit einem Diamant als Symbol der Wertigkeit

Syrisch-Arabische Republik

herausgegeben 1974

10 Piaster

Motiv: Anlässlich der Landwirtschafts-messe in Aleppo wird der Wein als wichtiges Exportgut präsentiert

Afghanistan

herausgegeben 1962

1 Piaster

Motiv: Der Wein wird als wichtiger Wirtschaftsfaktor präsentiert, der Rote Halbmond ist das Zeichen für die Messe

San Marino

herausgegeben 1958

80 Lire

Motiv: Traubenmotiv als Werbung für die Weinwirtschaft vonSan Marino

Briefmarken mit Motiven zum Thema Wein

WEINBRIEFMARKEN

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WEINERLEBNISWELT

14 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

WeinErlebnisWelt – Neues in unserem diesjährigen Programm

Verschenken Sie eine ganz besondere Freude zum Muttertag miteinem Tag in der WeinErlebnisWelt in Meißen. Überraschen SieIhre Mutter mit einem Sektbrunch in der WeinErlebnisWelt odereiner Weinbergswanderung durch die schönsten MeißnerWeinberge mit Blick ins Elbtal. Im Brunch inbegriffen sind einBegrüßungssekt, 0,5 l Weißwein, Kaffee, Saft und Brunchbuffet.Unsere jüngeren Gäste bis 6 Jahre haben freien Eintritt.

Zeit Sektbrunch: 11 – 14 UhrPreis: 25,00 €/Person

Zeit Weinbergswanderung: 14.00 Uhr Treff in der Winzergenos-senschaft MeißenPreis: 20,00 €/PersonInklusive einer 6er Weinprobe im Weinberg und einem Imbiss

Sonntag, den12.05.2013: Sektbrunch und Weinbergswanderung zum Muttertag

Liebe geht durch den Magen, pflegt man zu sagen und besondersin Bella Italia scheint das zuzutreffen! Wir halten italienische Köst-lichkeiten für Sie bereit und den passenden sächsischen Wein gibtes noch dazu. Erstaunlich, wie gut die unterschiedlichen Kulturenmiteinander harmonieren, die Lebensfreude ist jedoch bei beidengleich. Genießen Sie das mediterrane Flair im Außenbereich derWeinErlebnisWelt, denn bei schönem Wetter findet die Veranstal-tung natürlich im Freien statt. Seien Sie dabei, wenn die WeinErleb-nis-Welt Meißen ein Stück Italien nach Sachsen bringt!

Kartenpreis: 25,00 €/PersonIm Preis inbegriffen ist ein Vier-Gang Menü und eine auf dasMenü abgestimmte Weinprobe der Sächsischen Winzergenos-senschaft Termin: 19.00 – 22.00 Uhr

Sonnabend, den 22.06.2013. Italienischer Abend – Pizza, Pasta … Sächsischer Vino!

Einen lauen Sommerabend im Freien genießt man am bestenmit einem kühlen Rosé. An diesem Abend wird sich in derWeinErlebnisWelt alles um den Roséwein drehen, wir klären Sieüber die Herkunft der verschiedenen Rosésorten auf und verra-ten Ihnen das wohlgehütete Geheimnis des Schielers.

Termin: 19.00-22.00 UhrKartenpreis: 23,00 €/Person inkl. Roséweinproben, Roséssekt,Wasser zum Neutralisieren, Snacks passend zur Probe in Formvon Salaten, Canappés

Sonnabend, den 06.07. 2013: Sommerweine – Das Geheimnis des Schielers & die Geschichte des Rosés

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15W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Sonnabend, den 17.08.2013: Wein & Meer

WEINERLEBNISWELT

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Fisch, Krabben, Garnelen, Muscheln … – Hummer? Ja, all daskann man auch hervorragend zum sächsischen Wein der Win-zergenossenschaft kombinieren. In der Sommerveranstaltung alsBuffet zubereitet und im Herbst als Drei-Gang Menü, werden Sievon unseren Köchen mit Kulinarischem aus dem Meer ver-wöhnt. In der WeinErlebnisWelt werden Ihnen dazu verschiede-ne sächsische Raritäten ausgeschenkt und Besonderheiten dessächsischen Weins nähergebracht.

Sommerveranstaltung inkl. Buffet, Begrüßungssekt, 2 x 0,2 l Wein;Kartenpreis: 20,00 €/Person, Termin: 19.00-22.00 Uhr

Oktoberveranstaltung am 12.10.2013 inkl. Begrüßungssekt ,Drei-Gang Menü, Weinproben passend zum Menü und Wasserzum Neutralisieren Kartenpreis: 30,00 €/Person, Termin: 19.00-22.00 Uhr

Sonnabend, den 09.11.2013: Winzerperlen – Sekt- und Saxeccoverkostung

Besuchen Sie die WeinErlebnisWelt zu einer wahrhaft prickeln-den Probe und verkosten Sie die edlen Sekte der sächsischen Re-ben. Für besondere Anlässe werden besondere Getränke ge-reicht, so auch bei der Veranstaltung Winzerperlen in unseremVeranstaltungshaus. Im Verlauf des Abends werden mehrereSorten Sekt und Saxecco vorgestellt. Kulinarisch runden wir dieVerkostung mit harmonierenden Snacks und Häppchen ab! Ge-nießen Sie eine außergewöhnlich edle Weinprobe in der Wein-ErlebnisWelt.

Kartenpreis: 25,00 €Inkl. Sekt-, Saxeccoproben, Wasser zum Neutralisieren, fruchtigen Snacks.Termin: 19.00-22.00 Uhr

Manja Licht, Leiterin MarketingFotos: Christoph Rieß

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WEINREISE

16 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

König Barolo und das weiße Kaninchen

Piemont bedeutet so viel wie nach den Bergen, und wennich an den Aufenthalt in dieser Region denke, sehe ich sievor meinem geistigen Auge wieder, die schneebedeckten

Alpengipfel über den sonnenüberfluteten Rebhängen. Die meis-ten assoziieren in Verbindung mit Piemont aber wohl vor allemdie gleichnamige Kirsche. Allerdings wurde nun zwischenzeit-lich offenbar, dass die Piemont-Kirschen gar nicht mehr aus demPiemont, sondern zwischenzeitlich aus Polen kommen. Na ja,werden sich die Macher sagen, zumindest fängt ja beides mit „P“an. Auf alle Fälle aber kommt der Barolo, von dem ich hier erzäh-len will, tatsächlich aus dem Piemont. Hier, mitten im Herzen desBarolo-Gebietes, eingebettet in die reizvolle Hügellandschaft derLanghe steht in dem kleinen Ort Perno der Gemeinde Monfor-te d’ Alba ein altes piemontesisches Haus aus dem 17. Jahrhun-dert, in dem die Familie Pira zu Hause ist. Bereits in der fünftenGeneration betreibt sie hier ein Weingut. Man sagt, Zufall sei die Kreuzung zweier Notwendigkeiten. Wenndas auch auf die Begegnung mit Elisa Pira zutraf, dann war die eineNotwendigkeit, dass ich ein renommiertes Weingut in Piemontsuchte, das sich dem Barolo verschrieben hatte. Und die andere,dass es, meinen mangelnden Kenntnissen in Italienisch zu Folge,möglichst ein Weingut sein sollte, in dem man auch „tedesco“, alsodeutsch sprach. Wenn in diesem Fall ein solcher Zufall waltete,dann war es auf alle Fälle auch ein sehr angenehmer. Elisa Pira istWinzerstochter, hat in Turin Germanistik studiert, leitet den Be-reich Agraturismo im väterlichen Weingut und spricht hervorra-gend deutsch. Zudem ist sie als Journalistin tätig und besitzt einenAbschluss der Associacione Italiana Sommelier (A.I.S.).

Die Weinprobe

Schon als sie uns zuerst einen rubinroten 2009er Dolcetto d’ Al-ba vorstellte und in der Beschreibung des fruchtigen Buketts mitNoten von Amarena-Kirsche und des angenehmen mandelarti-gen Nachgeschmacks schwelgte, war ich wieder einmal froh, dassman noch kein Metermaß gefunden hat, um die Qualität des Wei-nes zu bestimmen, und dass so bei der Verkostung eines Weinesnoch keine Datenblätter das eigentliche Weinerlebnis ersetzen. Der Barbera d’ Alba Superiore offenbarte sich uns anschließend

rubinrot, mit leichten granatroten Reflexen. Es ist ein harmoni-scher Wein mit gut ausgewogener Säure und vergleichsweise we-nig Tannin. „18 Monate im Eichenholzfass“ war der Kommentarder Fachfrau.

Wir saßen auf der Terrasse und genossen den Wein wie die Land-schaft. Vor uns reihten sich im Halbrund der Hügel Rebhänge, an-steigend, wie die Ränge eines Amphitheaters und obenauf rings-um gekrönt mit kleinen Städtchen und Burgen. Zur Linken die fürden bekanntesten hiesigen Wein namengebende Stadt Barolo, gefolgt von La Morra, Castiglione Falletto und Serralunga d’ Alba.Ich habe mir die Namen nicht alle gemerkt, das Bild aber mit denschneebedeckten Alpengipfeln am Horizont wird wohl unverges-sen in meiner Erinnerung bleiben. Dem Barbera folgte ein LangheNebbiolo ebenfalls vom Jahrgang 2009 – ein eleganter Wein vongranatroter Farbe mit intensiv fruchtigen Bukett und Noten vonsüßen Gewürzen, vollmundig, mit hohem Tanningehalt und trotz-dem angenehm ausgeglichen. Er wurde ebenfalls 18 Monate imEichenholzfass ausgebaut.

Der König der Weine

Höhepunkt der kleinen Weinprobe war natürlich hier im Herzendes Barolo-Gebietes der Barolo, einer der renommiertesten Rot-weine Italiens, der ebenfalls aus der Nebbiolo-Traube gekeltertwird. Er war einst der Lieblingswein des Savoyerkönigs Carlo Al-berto. Aus dem „Wein des Königs“ wurde umgangssprachlich der„König der Weine“ so zu einem Synonym für Barolo. Wir probier-ten einen 2005er Barolo Riserva. „Dieser Wein ist mehr als fünfJahre gelagert, davon mehr als 36 Monate im Eichenholzfass“, er-klärte Elisas Vater, Weingutchef Giorgio Pira, mit berechtigtemStolz. Bestechend die granatrote Farbe mit ihren orangefarbenenReflexen. Das Bukett präsentierte Wohlgerüche von getrockne-ten Veilchen und Rosen. Auch reife Früchte, Konfitüre, Zimt,Pfeffer, Muskatnuss, Nelken, Lakritze, Kakao und Tabak fand Eli-sa. Ich konnte ihr in diesem Düftelabyrinth nicht so ohne Weite-res folgen. Aber es war wie in der Schule, mit Vorsagen klappt es.Unser „cin cin“ markierte die Gläser, wie der Glockenschlag vomCampanile ein paar unvergessliche Stunden.Elisa sprach von der Besonderheit des Klimas und des Bodens

und ließ auch kleine Anekdoten und Geschichten mit einflie-ßen. Die weinseligen Geister des Barolo beschwor sie mit der Ge-schichte vom weißen Kaninchen.

Das Gutshaus Bianconiglio

La Morra

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17W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

P IEMONT BEGEGNET SACHSEN

Piemont trifft Sachsen

Die Geschichte vom weißen Kaninchen

„Heute passieren die wunderlichsten Dinge, während doch ges-tern alles wie gewöhnlich war“, ließ Lewis Caroll in seinem Mär-chen „Alice im Wunderland“ die kleine Alice sagen. Und so er-ging es auch uns bei dieser Probe. Wir waren der Tretmühle desAlltags in das Wunderland „Bella Italia“ entflohen und erlebtennun hier diese Weinprobe und hörten von dem wundersamenKaninchen. Elisa erzählte uns: „Bei der Restauration des Hauseswurden die historischen Details unverändert belassen und sodie Erinnerung an längst vergangene Zeiten bewahrt. Bei denBauarbeiten wurden u. a. auch alte Ziegel mit stilisierten Zeich-

nungen mit Kindern, Pfeilen und anderen Symbolen entdeckt,die einen in eine ferne Märchenwelt versetzen. Auf einem derZiegel fand man die Darstellung eines Kaninchens, von dem dasGuts-haus auch seinen Namen „Bianconiglio = weißes Kanin-chen“, hat, der dem weltbekannten Märchen „Alice im Wunder-land“ entlehnt ist.“ Ich hatte Elisa einige Flaschen Sachsenwein von der Winzerge-nossenschaft mitgenommen und wollte so von einer italieni-schen Sommeliere einmal ein Urteil zu unserem Sachsenweinerhalten. Nach der Weinlese schickte sie mir ihren Bericht (vgl.nachfolgenden Beitrag).

Werner Böhme

Man hat nicht jeden Tag die Gelegenheit, eine Weinprobe miteiner ganzen Reihe von deutschen Weinen direkt zu Hause zuerleben. „Zu Hause” bedeutet nämlich in diesem Fall in Italien,und zwar im Piemont. Seltsam ist derStandort meiner „deutschen Weinprobe”:der Weinprobesaal unseres Weingutes, womeine Familie seit fünf Generationen Wei-ne produziert, direkt im Herzen des Barolo-Gebietes. Während ich normalerweise un-sere Weine zur Probe vorstelle, sind esdiesmal sechs edle Tropfen aus dem Sach-senland, die mir der Weinbuchautor Wer-ner Böhme von der Sächsischen Winzerge-nossenschaft Meißen mitgebracht hat.Heute grüßen die Langhe-Hügel, die be-deckt von Weinreben sind und wo die Rot-weine triumphieren, sechs verschiedeneWeiße aus einem der kleinsten und nord-östlichsten Anbaugebiete Deutschlands.Als die Probe beginnt, wandern meine Ge-danken nach Sachsen mit seinen terrassier-ten Steillagen, und ich suche in den Wei-nen vor allem das, was mir besonders amHerzen liegt, die Typizität – die Eigenschaftdes Aromas und Geschmacks einem be-stimmten Sorten- und Terroircharakter zu entsprechen. Nachder Probe des ersten Weins, einem Weißburgunder, ist meinWunsch aber schon erfüllt. Der Wein schmeckt mit seiner Mi-neralität nach der Region, wo er vinifiziert worden ist . Diese Ei-genschaft werde ich auch in den anderen Tropfen finden. Dieintensiven Aromen dieses Weißburgunders erobern meine Na-se: ein blumiges Bukett mit Noten von Akazienblüten, ange-nehm fruchtig mit Noten von Zitrusfrüchten und Apfel. Dervon einer guten Säure charakterisierte Geschmack und die Fi-nesse dieses Weins machen ihn ideal zu meinem Focaccia-Brot– aus der Begegnung zwischen deutschem Wein und italieni-scher Speise ist Freundschaft geworden. Die Weinprobe gehtmit einem Grauburgunder weiter, ein Wein, der mit Recht fürseine Finesse und Eleganz überall geschätzt ist. Dieser trockene,angenehm säurereiche Wein ist kräftig, vollmundig und besitzt

ein sortentypisches fruchtiges Bukett, mit verführerischen No-ten von Honig. Dann muss ich meine Neugier zufrieden stellen,mit zwei deutschen Weinen, die ich zum ersten Mal probiere:

dem Morio Muskat und die Scheurebe.Leider sind beide außerhalb von Deutsch-land nicht bekannt. Beide hinterlassen ei-nen sehr positiven Eindruck. Der MorioMuskat entwickelt im Glas ein ausgeprägtesBukett, das von einer kräftigen Muskatnotebeherrscht ist , und erobert die Genießermit seiner würzigen Aromatik. Die Scheu-rebe hat eine helle strohgelbe Farbe mitschönen Reflexen und ein verführerisches,delikates Bukett mit Noten von Zitrus-früchten (am meisten Pampelmuse), tropi-schen Früchten (Mango) und weißem Pfir-sich. Delikat und elegant ist der Wein aucham Gaumen. Etwas intensiver mit seinerAromatik ist der nächste Weiße, ein Trami-ner. Sein intensiv, aber elegantes Bukett er-innert an Rosen und Lindenblüte. Empfehlenswert ist er als Aperitiv oder zuFisch; dieser Wein erobert den Genießerdurch die ausgeprägte Aromatik, die typischfür diese Traubensorte ist , die den Ge-

schmack von diesem Tropfen charakterisiert. Die Weinprobe endet mit einem halbtrockenen Cabernetblanc: erfrischend mit seiner ausgeprägter Säure, charakterisiertdurch ein typisches Bukett nach grüner Paprika, mit pfeffrigenNoten. Reichen sechs Weine aber aus, um die Weine einer ganzen Re-gion beurteilen zu können? Ich sage ja, wenn sie, so wie in die-sem Fall, typisch für das Gebiet sind. Mit diesen Tropfen wirdSachsen mit seiner Weinkultur und Weintradition repräsen-tiert. Sechs Weine sind nicht viel, um eine kleine, aber komple-xe Region mit ihren unterschiedlichen Bodenarten und Rebenzu charakterisieren. Sie reichen aber auf alle Fälle aus, um das Interesse für diese Region und ihre Weine zu wecken, und viel-leicht kann aus dieser Neugier sogar eine Liebe wachsen.

Elisa Pira

Elisa Pira – Journalistin, Sommeliere und Leite-rin des Bereiches Agriturismo im väterlichenWeingut

Winzerkurier 1-13_Wein & Winzerkurier 06.02.13 14:21 Seite 17

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HIATAEINZUG

18 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Die pannonische Tiefebene reicht in ihrem nordwestlichenAusläufer bis nach Wien und so ist denn die südlich dieser Stadtgelegene Thermenregion ein vom Klima begnadeter Weinbau-bereich, in der sich wie eine Perlenkette die Weinbauorte anei-nanderreihen, deren Namen wie Musik in den Ohren der Wein-liebhaber klingen, wie z.B. Gumpoldskirchen oder Traisdorf.Eröffnet wird dieser Reigen direkt an der Stadtgrenze von Wienmit der Marktgemeinde Perchtoldsdorf. Um das Jahr 1000 amOstrand des Wienerwaldes im Schutze der Burgen der Markgra-fen entstanden, gab es dort auch bald Rebflächen, keine Wein-berge, sondern Weinfelder. Die erste Türkenbelagerung Wiensim Jahre 1529 konnte Perchtoldsdorf weitgehend unbeschadetüberstehen, hatten sich doch die Einwohner in der Burg und derWehrkirche verschanzen können. Aber während der zweiten Be-lagerung im Jahre 1683 richtete eine türkische Streifschar einBlutbad an. Der Sage nach hat nur ein Einwohner überlebt, undzwar versteckt in einem Weinkeller. Die dann nach und nach ausder weiteren Umgebung und aus Kärnten Zuwandernden wid-meten sich bald wieder dem Weinbau.

Anfang November, nach dem Ende der Weinlese im Elbtal, be-suchten wir diese uns noch unbekannte Region. Wir quartiertenuns also in Perchtoldsdorf ein in einem Landgasthof direkt amMarkt, der seit alten Zeiten der Kaufmannsfamilie Fugger gehört.An den Abenden zog es uns jeweils in einen anderen Heurigen.Waren doch zum Zeitpunkt unserer Reise von den insgesamt 44Heurigen des Ortes allein 18 geöffnet. „Ausg steckt is“. Das zeigtein Föhrenbusch über dem betreffenden Hoftor an. Die Heuri-gen gehen auf kaiserliche Verordnungen von 1784 und 1785 zu-rück, wonach jeder den von ihm erzeugten Wein selbst aus-schenken darf. Der Heurige ist demnach auch der Ort, wo derHeurige getrunken wird, also der im Vorjahr gelesene Wein, derdann zu Martini zum „Alten“ wird. Man geht als Einheimischeram Abend eben mal auf einen Heurigen, fern von allem Grin-zing-Touristenrummel. Selbst zu Mittag findet man dort Gäste,so dass das letzte Restaurant von Perchtoldsdorf im Februar 2010seine Küche schloss. Beim Weinhauer (Winzer) Pflüger auf derBrunnengasse konnten wir sogar Goldriesling (!) kosten. Den Be-stand kaufte er 1995. Jedoch kennt es dessen Herkunft nicht.Am Sonntag nach St. Leonhard findet jedes Jahr der Hiataeinzug

statt, der seit einigen Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe ge-hört und wir konnten dieses Erntedankfest der Winzer miterle-ben. Die Hiata sind die Wächter in den Weinfeldern und -gärten.Noch bis etwa 1970 bewachten sie während der Weinreife in ein-fachen Hütten lebend die Flächen. Oft waren es die Söhne derWinzer, die diesen Dienst taten. Namenslisten von solchenWächtern haben sich aus dem 16. Jh. in den Archiven erhalten.Der Festzug der „Hiatabuam“ formierte sich diesmal am Haus desHauers Breitenacker und zog von dort über den Markt zur Kir-che. Wir hatten an unserem Quartier eine vorzügliche Beobach-tungsposition inne: Voran ritten drei Hüter auf prächtig ge-schmückten Pferden, gefolgt von einer Musikkapelle und derFormation junger Winzer und Winzerinnen. Mitten im Zug wur-de die „Hiatapritschn“ mitgeführt, ein etwa 70 - 80 kg schweresmit Trauben und Weinlaub behangenes Holzgerüst, welches voneinem einzigen Mann getragen wird und noch dazu währenddes Marsches gedreht werden muss. In der Kirche gab es einenDankgottesdienst mit einer Messe von Franz Schubert. Danachzog die Gesellschaft zum Markt zurück. Am alten Rathaus war amMorgen eine Stange angesteckt worden mit dem Arm einer Rüs-tung und einem empor gehaltenen Schwert, so eine Art spea-kers corner. Unter diesem fand das „Gstanzlsingen“ der Hiatastatt, welches von der Weinkönigin des Ortes mit einer Begrü-ßung aller Gäste eröffnet wurde. Gstanzln sind die nach einer al-ten Melodie gesungenen 4-zeiligen Spottverse auf alles, was denWinzern und Bürgern von Perchtoldsdorf missfällt. Nicht einmalder Prälat, der Bürgermeister oder der Landeshauptmann blei-ben dabei verschont, wenn sie in die Schussrichtung der Sängergeraten. Währenddessen gingen junge Winzerinnen unter denZuschauern herum und schenkten „Staubigen“ als Freiwein aus.Der Staubige ist dieser äußerst junge Wein, der nach dem Feder-weißen (hier heißt er „Sturm“) kommt. Als die Kirchturmuhr 12schlug, war Schluss und der Festzug formierte sich wieder, umzum Gut des „Hiatavaters“ zu ziehen, wo alle Teilnehmer des Zu-ges von diesem bewirtet werden. Hiatavater sein ist ein nicht ganzbilliges Ehrenamt. Die Zuschauer verschwanden dann rechtschnell in den nahen Heurigen und wer dort keinen Platz vorbe-stellt hatte, musste bis weit an den Ortsrand laufen.

Dr. Walter Schaffer

Hiataeinzug

Vom Heurigen und dem Hiataeinzug

Winzerkurier 1-13_Wein & Winzerkurier 06.02.13 14:21 Seite 18

Page 19: Winzerkurier 1 13

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Winzerkurier 1-13_Wein & Winzerkurier 06.02.13 14:32 Seite 19

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WEINBERGSGESCHICHTE/MÜLLER 90 JAHRE

20 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Eine Weinbergsgeschichte

Winzer, Winzerinnen und Weinfreunde schreiben uns. Im Kul-tur- und Veranstaltungsmosaik veröffentlichen wir die Beiträgeoft ganz oder auszugsweise. Auch komplette Beiträge werdeneingeschickt. Eine Zeitung lebt ja von der Vielfalt der Beiträge

und dem unmittelbaren Kontakt zu den Lesern. Zum ersten Malaber hat uns ein Kind geschrieben, und wir wollen Ihnen auch ih-re Eindrücke von der Arbeit und dem Leben im Weinberg nichtvorenthalten.

In den letzten Tagen des Jahres 2008 erfroren, so wie bei vie-len Winzern im Elbtal, unsere Reben. Die alten, knorrigenStöcke, die uns jahrelang so goldgelbe süße Trauben bescher-

ten, wurden aus der Erde gerissen. Ich sah die Sache mit sehr ge-mischten Gefühlen. Würden die neuen Reben auch genausozuckersüße Trauben bringen? Zum Rigolen kam mein Opa extraaus Thüringen, um bei dieser knochenschweren Arbeit zu hel-fen. Als dann drei Monate vergangen waren, sah ich aber nochkeinerlei Fortschritte. In der Zwischenzeit aber waren Reben derSorte Weißburgunder bestellt worden. Die neuen Reben legtenwir dann für ein paar Tage in ein Fass voll Wasser. Man konntesich nur schwer vorstellen, dass diese kubbeligen, mit HundertenWurzeln versehenen Stöckchen einmal zwei Meter hohe Reb-stöcke mit so vielen Ranken werden können. Sorgen machte ichmir aber auch um das rechtzeitige Einpflanzen der Reben, denndas zukünftige Weinfeld sah noch schlimmer aus als ein Ackermit unendlich vielen Maulwurfshügeln. Doch mein Papa mach-te den Boden mit dem Grubber glatt und bohrte Löcher in dasRebenfeld. Danach half die ganze Familie mit: Mein Bruder undich steckten die Stöcke in die Löcher, meine Mama und mein Pa-pa schaufelten dann die Löcher zu, nur der obere Teil der Stöck-chen schaute noch heraus. Der Wein wuchs aber erst gar nichtund dann sehr langsam. Hätten wir vielleicht mehr gießen müs-sen? Jedenfalls die Reben kamen gar nicht aus dem Knick. Nachzwei Monaten bauten wir dann das Drahtgerüst, an dem sich dieReben hochranken sollten. Ich lief mit dem Ende der Drahtrolleden Berg immer wieder hoch und runter. Eine kleine Ewigkeitwar vergangen, als wir mit dem Drahtgestell fertig waren. Dannholten wir Metallstäbe aus einem Laden in Weinböhla. Wir ha-ben sie unmittelbar neben den Reben in die Erde gesteckt, an ih-

nen sollten später die Reben geheftet werden. Noch viele Arbei-ten folgten. Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen, die Reben sind großgeworden, ranken am Draht hoch und werden uns hoffentlichim nächsten Jahr auch viele süße Trauben bescheren.

Nele

Das schrieb uns die Schülerin Cornelia Kämmer im Herbst des vo-rigen Jahres. Auch wir wünschen ihr in diesem Jahr viele süßeTrauben und weiterhin viel Freude im Weinberg. Die Redaktion

Winzer-Jubilar Heinz MüllerHeinz Müller wurde am 6. Dezember 1922 geboren. Er war alsGlasermeister tätig und wurde Mitte der 50er Jahre Leiter derHandwerkskammer Dresden, Kreisgeschäftsstelle Meißen. Am21. Dezember 2009 feierte er seine Diamantene Hochzeit. Au-ßer seiner Edith und seiner Familie gehört seine Liebe vor allemseinem Weinberg, wo er jetzt aber Unterstützung von seinenSöhnen erfährt. Am 6. Dezember feierte er seinen 90. Geburts-tag. Geschäftsführer Lutz Krüger ließ es sich nicht nehmen, demWinzer-Jubilar zu gratulieren.

Die Redaktion

Winzerkurier 1-13_Wein & Winzerkurier 06.02.13 14:21 Seite 20

Page 21: Winzerkurier 1 13

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Winzerkurier 1-13_Wein & Winzerkurier 06.02.13 14:21 Seite 21

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WEINKÖNIGINNENTREFFEN

22 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Obere Reihe v.l.n.r.: Franziska Spiegelberg, Antje Römer, Marleen Herr, Anja Fritz, Marie Fischer, Sandy Prüger, mittlere Reihe: Katharina Fritze, Juliane Kremtz, Annegret Föllner, Dr. Heino Blawitzki, Claudia Sczepanski, Heike Titze, Christine Liepke,unten: Ellen Arnold, Christin Lustik, Katja Riedel, Tabea Hundt und Queen Mum, Irene Weisflug und dazwischen die Kinder

Zu Besuch bei Queen Mum

Die Gastgeber: Irene Weisflug (v.l.n.r.), Uwe Weisflug und FannyWeisflug-Bien

Am 2. Januar 2005 wurde der damals neu errichtete An-bau der Weinstube „1. Weinkönigin“ mit dem erstenWeinköniginnentreffen eingeweiht. Achtmal berichte-

ten wir seitdem von den entsprechenden Nachfolgeveranstal-tungen. Jedes Mal standen unsere Weinmajestäten dabei im Vor-dergrund. Es ist aber wohl auch in ihrem Sinne, wenn wir das 9. Weinköniginnentreffen zum Anlass nehmen, einmal die inden Fokus unserer Betrachtungen zu rücken, die alljährlich we-der Mühe noch Kosten gescheut haben, um dieses Treffen vor-zubereiten und durchzuführen. Familie Weisflug – Irene Weis-flug, unsere erste Sächsische Weinkönigin, und ihr Gatte UweWeisflug gemeinsam mit Tochter Fanny Weisflug-Bien.

Ein Dank den Gastgebern

Am 15. September 1996 haben sie ihre Weinstube zuerst alsStraußwirtschaft in Betrieb genommen. Begonnen hatte vorher al-les mit einem einfachen Rastplatz am Elberadweg. Am 1. Dezember2004 konnten sie dann die Weinstube eröffnen. Heute laden hier44 Plätze im Weingarten mit einem faszinierenden Blick über denElbestrom hinweg zu Burg und Dom ein. Weitere 50 Plätze stehenin der großen und 18 Plätze in der kleinen Weinstube zur Verfü-gung. Familie Weisflug bewirtschaftet außerdem auch selbst einen Weinberg mit 2.000 m2. Angebaut werden die RebsortenRiesling, Müller-Thurgau, Weißburgunder und Domina. Ihr Weinwird in der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen gekeltert.Vorzugsweise wird auch der Wein der Genossenschaft in der Wein-stube „1. Weinkönigin“ ausgeschenkt.Irene Weisflug wurde am 30.10.1987 zur ersten SächsischenWeinkönigin, damals noch Königin für den Elbtalweinbau ge-wählt. Uwe Weisflug ist ausgebildeter Bauingenieur. Die beidenhaben mit ihrer Weinstube Höhen und Tiefen erlebt. Bei der

Jahrhundertflut der Elbe im Jahr 2002 stand das ganze Anwesenkomplett unter Wasser, die Weiterführung der Weinstube schienfraglich, doch auch Verwandte und Nachbarn halfen in beispiel-hafter Weise, und so wurde auch dieser Tiefpunkt ge-meistert. Ein Höhepunkt folgte dann im Jahr 2003. Der Kreishatte sich geschlossen. Tochter Fanny Weisflug wurde zur 16. Weinkönigin Sachsens gekürt.

Das 9. Weinköniginnentreffen

Am 6. Januar dieses Jahres waren Sachsens Weinmajestäten nunwieder zu Queen Mum, der 1. Sächsischen Weinkönigin IreneWeisflug, eingeladen. 18 Weinmajestäten waren trotz des regne-risch-trüben Wetters der Einladung gefolgt, ebenso wie Dr. Hei-no Blawitzki, der Winzer vom könglichen Weinberg. Leider wa-ren aber die Gastgeber Fanny Weisflug-Bien und Uwe Weisflugerkrankt (obiges Bild ist deshalb ein Archivfoto). Trotz der vielenblaublütigen Majestäten – der Königinnen und Prinzessinnen –ging es keinesfalls steif zu. Genauso konnte auch wiederum fest-gestellt werden, dass es uns um den Weinköniginnennachwuchskeinesfalls bange sein muss, einige hatten wieder ihre Kindermitgebracht. Insgesamt war es wieder eine gelungene Veranstal-tung.

Die Redaktion, Fotos: Günter Rühle

Zu Besuch bei Queen Mum

Winzerkurier 1-13_Wein & Winzerkurier 06.02.13 14:22 Seite 22

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