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Winzerkurier 4 13

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Winzerkurier 4-13_Wein & Winzerkurier 11.11.13 10:38 Seite 1

Betreuungscenter Meißen: Hahnemannsplatz 21 · 01662 Meißen · Tel. 0 35 21 / 46 75 00 · Fax 0 35 21 / 45 25 34E-Mail: [email protected] · Internet: www.vr-meissen.de

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VORWORT

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Impressum

Herausgeber:Sächsische Winzergenossenschaft Meißen e.G.Bennoweg 9 · 01662 MeißenTelefon: 03521-78097-0

ISSN: 2197-5868

Verlag: Meißner Tageblatt Verlags GmbH

Verantwortlicher Redakteur:Werner BöhmeTelefon/Fax: 03521-457548www.wortundwein.de

Redaktionsanschrift:Wort & Wein MeißenStadtblick 40 · 01662 Meißen

Anzeigen: Lutz BarthTelefon: 0172-1084937E-Mail: [email protected]

Gesamtherstellung:Satztechnik Meißen GmbHAm Sand 1c01665 Diera-Zehren/OT Nieschütz

Erscheinungsform: vierteljährlich

Titelfotos: Günter Rühle (2), Kerstin Rieß (2), Chistoph Rieß (1)

Inhalt

Landesweinprämierung 2013 S. 4

10. Leseeröffnung in Meißen S. 9

Bildtafel: Weinbergs- undWächterhäuschen S. 12/13

Veranstaltungen S. 14

Weinfesterinnerungen S. 16/17

Wahl der Sächsischen Weinkönigin S. 20

Wein-Quiz S. 24

Vorwort des Geschäftsführers derSächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG

Stolz auf unsere Weine und Sekte

Die Herbststürme haben die Rebstöcke ihrer Blät-ter beraubt. Die Trauben aber – die Früchte auf-opferungsvoller Arbeit unserer Winzerinnen

und Winzer sind eingebracht. Der junge Wein reift schonin den Fässern und Tanks. Zurückschauend können wirsagen, das Jahr 2013 bescherte uns eine gute Ernte, insbe-sondere, was die Qualität betrifft. Mengenmäßig habenwir in diesem witterungsmäßig sehr schwierigen Jahr aller-dings nicht ganz das langjährige Mittel erreicht.Gute und sehr gute Ergebnisse wurden uns aber mit derLandesweinprämierung (vgl. Sie hierzu auch unseren Beitrag auf Seite 4) und dieBundesweinprämierung für den Jahrgang 2012 bestätigt. Die Sächsische Winzer-genossenschaft erhielt für ihre Weine zweimal den Goldenen DLG-Preis, eben-falls zweimal den Silbernen DLG-Preis und siebenmal den Bronzenen DLG-Preis (Die detaillierten Angaben entnehmen Sie bitte dem Kasten unten).Besonders bemerkenswert finde ich aber vor allem auch, dass wir für unserenSekt b. A. „Benno von Meißen“ Traminer trocken den Goldenen Preis Extra, denhöchsten Preis, den die DLG zu vergeben hat , erhalten haben. Die SächsischeWinzergenossenschaft Meißen nimmt damit nun auch in der Sektherstellung ei-ne der führenden Positionen ein. Es war zudem für uns noch eine ganz besonde-re Auszeichnung, dass wir unseren so hoch dekorierten Sekt exklusiv für die Wahl-party der Bundeskanzlerin Angela Merkel am 22. September bereitstellen durften.Das Winzerjahr 2013 geht nun bald seinem Ende entgegen, und während derneue Jahrgang des Weines in den Fässern und Tanks noch reift, wollen wir uns aneinem Gläschen vom eingefangenen Sonnenschein des vergangenen Jahres er-freuen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute für das neue Jahr!

Lutz KrügerGeschäftsführer der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG

Titelfoto oben links: Weinkönigin und Kellermeisterin prüfen das Mostgewicht bei der Lese-eröffnung; Titelfoto oben rechts: Krönung der Weinkönigin; Titefoto unten: Impressionen vomWeinfest in Meißen

Foto

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DLG-Bundesweinprämierung 2013GOLDENER DLG-PREIS EXTRA

Sekt b. A. „Benno von Meißen“ · Traminer trocken

GOLDENER DLG-PREIS2012er Morio Muskat · Bereich Meißen QbA trocken2012er Goldriesling · Bereich Meißen QbH trocken

SILBERNER DLG-PREISSekt 2012 b. A. „Benno von Meißen“ · Scheurebe trocken

2012er Traminer · Bereich Meißen QbA trocken

BRONZENER DLG-PREISSekt b. A. „Benno von Meißen“ · Scheurebe brut

2012er Weißburgunder · Bereich Meißen QbA trocken2012er Weißburgunder Pillnitzer Königlicher Weinberg · Spätlese trocken

2012er Cabernet Blanc Jessener Gorrenberg · Spätlese halbtrocken2011er Kerner · Bereich Meißen QbA halbtrocken

2012 Schieler · Bereich Meißen Kabinett halbtrocken2012er Schieler Schliebener Langer Berg · Kabinett halbtrocken

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LANDESWEINPRÄMIERUNG

Sächsisches Weingold

Das festliche Ambiente des Waldhotels Weinböhla bot den wür-digen Rahmen für die Landesweinprämierung 2013. „Die hoheZahl der Auszeichnungen beweist aufs Neue, dass wir in Sachsenhervorragende Weine und Sekte produzieren, betonte Dr. BerndKastler, der Vorsitzende des Weinbauverbandes Sachsen, bei derLandesweinprämierung am 15. August. An der Veranstaltungnahmen neben Sachsens Weinhoheiten und der Weinköniginvon Saale-Unstrut auch der Staatsminister für Landwirtschaftund Umwelt, Frank Kupfer, Landrat Arndt Steinbach und dieGeschäftsführerin des Tourismusverbandes Sächsisches Elb-land, Maria Pushkareva, teil. Insgesamt gab es 101 Prämierungen,davon 18 x Gold, 57 x Silber und 26 x Bronze. Vor fünf Jahren,als der damals neu eingesetzte Minister Frank Kupfer zum erstenMal an der Landesweinprämierung teilnahm, waren es zum Bei-spiel nur 65 Prämierungen, davon 14 x Gold, 29 x Silber und 12x Bronze. Die Teilnahme des Ministers, damals so kurz nach sei-ner Amtseinführung, sollte die Unterstützung für SachsensWinzer signalisieren, die zwischenzeitlich auch mehrfach bestä-tigt wurde und die er auch für die Folge zusicherte. Die Landesweinprämierung brachte aber nicht nur die größteMedaillenflut, sondern offenbarte auch eine sehr große Sorti-mentsbreite. So konnten zum Beispiel die 13 Goldmedaillen al-lein für neun verschiedene Rebsorten vergeben werden. DieVielfalt der prämierten Weine wurde auch dadurch unterstri-chen, dass sowohl Qualitätsweine als auch verschiedene Prädi-katsweine bis hin zu einem Eiswein zu den Goldmedaillenge-winnern gehörten.

Morio hat Abonnement für Gold

Bereits zum neunten Mal hintereinander gab es Gold für denMorio Muskat der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen – ein wahrhaft beispielhaftes Ergebnis. Insgesamt erhielt die Ge-nossenschaft 22 Medaillen. Mit fünf Gold-, neun Silber undacht Bronzemedaillen nimmt Sachsens größter Weinerzeugerdamit wiederum eine Spitzenposition ein. „Dieses Ergebnis istinsbesondere deshalb sehr hoch zu bewerten“, so Geschäftsfüh-rer Lutz Krüger, „da die Winzergenossenschaft als größter Wein-

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Landesweinprämierung in Weinböhla erzeuger Sachsens das schwierige logistische Problem zu lösenhat, Lesegut von Pillnitz bis Diesbar-Seußlitz und vom linkselbi-schen Cossebaude sowie Merbitz bis zum brandenburgischenSchlieben sowie Jessen und Kleindröben in Sachsen-Anhalt zuverarbeiten. Hinzu kommt die komplizierte Aufgabe, qualitätsbe-wusstes Arbeiten von 1.500 Winzern zu sichern. Insofern giltmein besonderer Dank allen Winzerinnen und Winzern.“

Weine von den Merbitzer Bauernbergen bis zum Jessener Gorrenberg

Außer dem 2012er Morio Muskat, Bereich Meißen, QbA tro-cken erhielten folgende Weine der Sächsischen Winzergenos-senschaft eine Goldmedaille: 2012er Grauburgunder, Radebeu-ler Lößnitz, Spätlese trocken, 2012er Cabernet Blanc, JessenerGorrenberg, Kabinett halbtrocken und der Traminer Sekt St. Benno sowie der Scheurebe Sekt brut.Silber erhielten der 2012er Weißburgunder, Sachsen, QbAtrocken, der 2012er Schieler, Schliebener Langer Berg, Kabinetthalbtrocken, der 2012er Weißburgunder Merbitzer Bauernber-ge, Spätlese lieblich, der 2012er Weißburgunder Bereich Mei-ßen, Kabinett lieblich, der 2012er Schieler, Bereich Meißen, Ka-binett halbtrocken, der 2012er Traminer, Sachsen, QbAtrocken, der 2012er Müller-Thurgau, Schliebener Langer Berg,QbA trocken sowie der 2012er Goldriesling, Bereich Meißen,QbA trocken. Mit je einer Bronze-Medaille dürfen sich die Weine 2012erKerner, Bereich Meißen, QbA trocken, 2012er Traminer, Meiß-ner Rosengründchen, Spätlese halbtrocken, 2012er Müller-Thurgau, Weinböhlaer Gellertberg, QbA trocken, 2012er Mül-ler-Thurgau, Bereich Meißen, QbA halbtrocken, 2012erWeißburgunder, Pillnitzer Königlicher Weinberg, Spätlese tro-cken, 2012er Schwarzriesling Blanc de Noir, Radebeuler Stein-rücken, Spätlese trocken, 2012er Kerner, Bereich Meißen, QbAhalbtrocken und 2012er Scheurebe, Jessener Gorrenberg, Ka-binett trocken schmücken.

Werner BöhmeFotos: Günter Rühle

Die Vertreter der mit Goldmedaillen ausgezeichneten Betriebe und diesächsischen Weinhoheiten beim Gruppenfoto

Landrat Arndt Steinbach und Minister Frank Kupfer gratulierenJürgen Zuschke, Vorstandsmitglied der Winzergenossenschaft, zuden Prämierungen. Im Bild rechts: Vorstandsvorsitzender Dr. BerndKastler und Weinkönigin Katja Riedel

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OFFENES WEINGUT

5W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Lust auf Wein, dafür wurde in Sachsen für den Monat Au-gust ein spezielles Wochenende erfunden – die Tage desoffenen Weingutes. Die Hundstage waren vorbei, doch es

war noch sommerlich warm. Die Trauben wuchsen und reiften. ImSonnenschein schwelgend, bewahrten sie das Licht für die Süße der Trauben. Es nahte die Zeit der Weinfeste und der Lese,aber man wollte auch jetzt der Lust auf Wein schon einmal frö-nen, und deshalb feierte man die Tage des offenen Weingutes,wollte den eingefangenen Sonnenschein der vergangenen Jahreschon einmal probieren. Insgesamt hatten in diesem Jahr 34 Weinbaubetriebe zu den Tagen des offenen Weingutes ihrePforten geöffnet. Jedes Weingut präsentierte seine Besonderhei-ten. Standard war für alle eine Dreier-Weinprobe zum Preis von6,00 €. Ein Sonderbus verkehrte zwischen Meißen und Rade-beul, wobei jedes Weingut ungefähr im Abstand von 45 Minutenangefahren wurde. Viele Gäste interessierte dabei aber nicht nurausschließlich der Wein, sondern die Weinkultur insgesamt – dasSpannungsfeld, in dem sich der Weinbau bewegt: alte Keller undmoderne Produktionsanlagen. Der Weinbau hat hier im Sächsi-schen Elbland eine 850-jährige Tradition und die kann man

auch an den Tagen des offenen Weingutes erleben. Aber ebennicht nur in verstaubten Museen, sondern durch den Besuch his-torischer Weinkeller, wie zum Beispiel in der Sächsischen Winzer-genossenschaft Meißen. Hier wird der Brückenschlag zwischen al-ten Gewölben und Archivweinen bis hin zu einer neuen modernausgestalteten WeinErlebnisWelt geschaffen. Das war der Grund,warum auch in diesem Jahr wieder viele Bacchusjünger in dieWinzergenossenschaft pilgerten, Wein und Musik genossen, sichan den Kellerführungen beteiligten oder mit der Kellermeisterineine Vergleichsweinprobe alter und neuer Jahrgänge absolvierten.Zur musikalischen Umrahmung spielten die Tiger-Diskothekund die Original Meißner Blasmusikanten. Manche genossenaber auch einfach bei einem Gläschen Wein den traumhaftenBurgblick vom Weincafé aus oder die Geselligkeit in den Weinar-kaden – stimmungsvolle Weinromantik, die wir an den Tagen desoffenen Weingutes nicht missen möchten. Sie konnte man auchauf dem Schwalbennest und im Weinböhlaer Peterkeller erleben,die ebenfalls in die Tage des offenen Weingutes der Winzergenos-senschaft mit einbezogen waren. Werner Böhme

Fotos: Günter Rühle (2), Chistoph Rieß (4)

Tage des offenen Weingutes

WeinErlebnisWelt Original Meißner Blasmusikanten

Vergleichsweinprobe mit der Kellermeisterin

Weinhoheiten zu Besuch Am Schwalbennest

Im Peterkeller

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KULTUR- UND VERANSTALTUNGSMOSAIK

6 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Eine gut funktionierende Gemeinschaft erkennt man auch daran, dass man von-einander weiß, sich zuhört, von- und miteinander lernt. Winzerfreunde der Wein-berggemeinschaft Niederlößnitz gestalteten ihre Weinbergwanderung in Rade-beul im August als eine Folge gegenseitiger Besuche – natürlich mit Weinproben(vgl. Bild oben) aus den jeweiligen Steillagenbergen – geprägt durch Erfahrungs-austausch, vor allem aber durch gemeinsame Freude an unserer schönen Heimat,am Wein, am Miteinander. Mit wem sonst kann man effektiver über Rebschnitt,Laubarbeit, Bodenpflege und Reparaturen der Weinbergmauern beraten, als mitdem benachbarten und engagierten Winzerkollegen.Und: es gibt Schleichwege, die uns schneller zueinander führen, als manche bis-her ahnten (vgl. Bild unten).

Dr.-Ing. Rainer Jork

Weinwandertag der Niederlößnitzer

Kultur- und Veranstaltungsmosaik

Am 15. August wurde im Waldhotel Weinböhla das Prädikat „Besonders empfoh-len an der Sächsischen Weinstraße“ verliehen. Unter dem Motto „SächsischesWeingold“ fand erstmals die Gebietsweinprämierung des WeinbauverbandesSachsen gemeinsam mit der Prädikatsverleihung statt. Zum Grund für die Neu-erung sagte Maria Pushkareva, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Säch-sisches Elbland: „Sowohl bei der Gebietsweinprämierung als auch bei den Prädi-katsgaststätten geht es um den sächsischen Wein. Da lag es auf der Hand, einegemeinsame Auszeichnungsveranstaltung zu organisieren.“ Wegen der Hochwas-serschäden an einigen Lokalen gab es in diesem Jahr aber Sonderregelungen, sodass diesmal nur das Restaurant & Hotel Schöne Aussicht in Dresden-Loschwitzausgezeichnet wurde (das Foto zeigt die Geschäftsführerin Anette Friedrich beider Übergabe der Auszeichnung durch Frau Maria Pushkareva).

Tourismusverband Sächsisches Elbland, Foto: Günter Rühle

Neue Wege bei der Prädikatsverleihung

Man kann aus Holz Figuren schnitzen, die Geschichten erzählen. Aber auch dasHolz an sich ist ansprechend, es kann zu uns sprechen mit Färbung und Mase-rung, doch auch mit Astlöchern und seiner Borke. Die Sörnewitzer Künstlerin Elfi Schmidt bevorzugt diese Geschichten, welche das Holz selbst erzählt. Sie lässtmit ihrer Kunst das Holz zu uns sprechen, lässt uns die faszinierende Welt desHolzes in ganz besonderer Weise entdecken. Jedes ihrer individuellen Objekte istein Unikat. Eine der anregendsten Geschichten, die sie das Holz erzählen lässt, istdie Geschichte von Adam und Eva (vgl. Bild oben). Aber auch Rebstöcke hat siezu kleinen Kunstwerken verwandelt. Das und noch vieles mehr zeigte sie an denTagen des offenen Weinberges im Schwalbennest beim Winzer Dr. Heino Bla-witzki (vgl. Bild unten).

Die Redaktion, Fotos: Günter Rühle

Adam und Eva beim offenen Weinberg

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KULTUR- UND VERANSTALTUNGSMOSAIK

7W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Die 25-jährige Städtepartnerschaft von Radebeul und St. Ingbert im Saarland warunmittelbarer Anlass für eine Bürgerfahrt von dort als Gegenbesuch in Radebeul.Uwe Reimann, Vorstandsmitglied der Weinbaugemeinschaft Niederlößnitz, führ-te die interessierten Besucher am Tag des offenen Weingutes vom Minckwitz-schen Weingut über die Sängerhöhe, den Paradiesberg zum Weingut Aust undzum Gut der Drei Herren. Seine Sachkenntnis und engagierte Darstellung desortsansässigen Winzers fesselte sichtbar alle Teilnehmer und motivierte dazu, sichetwas praxisnah und konkret mit unseren Weinen zu befassen. Und wir kamendabei gut weg! Unsere wunderschöne Elblandschaft mit ihren Weinbergen, der Blickvon Meißen bis zu den böhmischen Mittelgebirgen werben schon allein für sich.

Dr.-Ing. Rainer Jork

Am 1. September fand die alljährliche Boselwanderung des Sächsischen Winzer-chors Spaargebirge statt. Als Gäste nahmen neben zahlreichen Besuchern auchdie Mitglieder des Männerchores Hainichen teil. Die Wanderung führte vomDompropstberg über die Juchhöh und den Weinberg der Sächsischen Weinkö-nigin bis zu der Boselspitze. Dabei wurde nicht nur gewandert sowie Wander- undWeinlieder gesungen, sondern, inspiriert durch die herrliche Weinbergslandschaftund den schönen Spätsommertag, natürlich auch Wein probiert.

Günter Rühle , Fotos: Frank Neumann

PS.: Das untere Bild zeigt Chorleiter Michael Hiemke und Weinkönigin Katja Riedel

Besuch zum Tag des offenen Weingutes

Boselwanderung mit dem Winzerchor

Ziel unserer diesjährigen Winzerfahrt war der Süße See im Anbaugebiet Saale-Unstrut. Malerisch über dem See erhebt sich das Schloss Seeburg, eine der größ-ten und ältesten mitteldeutschen Burgen. In seinen Mauern findet man so man-che Überraschung, so auch seit 2005 das Weingut Schloss Seeburg. Herzlichwurden wir vom „Chef“ des Weingutes, Herrn Strom, empfangen. In sehr humor-voller Weise schilderte er uns seinen Weg vom Versicherungsfachmann zum Win-zer. Der Faszination vom Blick über die wunderbare Landschaft musste sehrschnell der Erkenntnis weichen, dass es in erster Linie viel und harter Arbeit be-darf. Das Weingut umfasst heute 3,2 ha mit Erweiterungsmöglichkeit. Der zweite Teil der Reise führte uns zu dem Weingut Born in Höhnstedt. Am Fu-ße des Weinberges empfing uns Elisabeth Born – Deutsche Weinprinzessin2011/12 – mit einem Glas Müller-Thurgau. Bei der anschließenden Weinprobekonnten wir uns überzeugen, dass auch am 51. Breitengrad facettenreiche undnachhaltige Weine erzeugt werden. Volkmar Reinhold

Mit dem Weinbauverein „Radebeul-Oberlößnitz“zum Süßen See

Am 31. August öffnete auch das Schloss Wildenfels bei Zwickau seine Pforten fürBesucher. Unter dem Motto „Wein trifft Kultur“ wurde der Schlosshof von der Firma Tafel-Event zu einem Weindorf mit sächsischen Weinen gestaltet. Winzerpräsentierten die verschiedensten Weine von der Lage Seußlitzer Heinrichsburgbis zum Pillnitzer Königlichen Weinberg, auch die Weine der Sächsischen Winzer-genossenschaft Meißen waren vertreten. Für eine stimmungsvolle Umrahmungsorgte die Vokalgruppe „VIP“, ehemalige Thomaner und Kruzianer (vgl. nebenstehen-des Foto). Es war eine gelungene Veranstaltung gemäß dem Goethe-Wort: „Das Le-ben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“. Beate Porstmann

Wein trifft Kultur

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AUFSICHTSRAT

8 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Entsprechend dem Genossen-schaftsgesetz ist auch für die Säch-sische Winzergenossenschaft Mei-

ßen ein Aufsichtsrat vorgesehen. Zuseinen Aufgaben gehören insbesonderedie Überwachung der Erfüllung der ge-setzlichen und satzungsgemäßen Aufga-ben des Vorstandes sowie die Kontrollevon grundsätzlichen unternehmerischenEntscheidungen wie Untenehmnspla-nung, Finanz- und Investitionspolitik. DerAufsichtsrat hat also ein Kontrollrecht,aber kein Weisungsrecht gegenüber demVorstand. Er ist dem Vorstand nicht über-geordnet, sondern nebengeordnet. Ent-spechend der Größe der Genossenschafthandelt es sich bei der Mitarbeit im Auf-sichtsrat grundsätzlich um eine ehrenamt-liche Tätigkeit.Im Jahr 2002 wurde Heinz Rocke als Vor-

sitzender des neuen Aufsichtsrates gewählt. Zehn Jahre erfolgreiche Tätigkeit in dieser Funkti-on schlossen sich an. So schwierige Phasen wie die Euro-Umstellung, die Wirtschaftskrise unddie Flutschäden wurden von der Winzergenossenschaft mit Unterstützung des Aufsichtsra-tes gemeistert. Besonderen Einfluss nahm dieses Gremium, und insbesondere sein Vorsitzen-der Heinz Rocke, bei der Durchführung des umfangreichen Investitionsprogrammes.Nach erneutem Ablauf der fünfjährigen Wahldauer des Aufsichtsratsvorsitzenden ist HeinzRocke aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Er hat sich aber erneut zur Wiederwahl gestelltund wurde durch die Vertreterversammlung einstimmig wieder in den Aufsichtsrat gewählt.Die vier Mitglieder des Aufsichtsrates wählten ihn anschließend ebenso einstimmig zum Vor-sitzenden des Aufsichtsrates für weitere fünf Jahre. Mitglieder des Aufsichtsrates sind außer demVorsitzenden Heinz Rocke, Irene Weisflug, Oswald Häntsch, Frank Hoppe und Frank Sparbert. Nach seiner Wiederwahl sagte Heinz Rocke, dass auch zukünftig das Hauptaugenmerk bei derArbeit des Aufsichtsrates auf der Sicherung der weiteren Stabilität der Genossenschaft und derGewährleistung höchster Qualität liegen muss. Weiterhin nannte er in diesem Zusammenhangauch den Abschluss der Investition mit der Inbetriebnahme der Gaststätte und des Hotels. Dielange Zeit noch offenen Fragen der Baugenehmigung für diese Objekte sind zwischenzeitlichgeklärt und nach der Bestätigung der Fördermittel können die Bauarbeiten beginnen.Unabhängig von ihren Kontrollaufgaben der Wirtschaftstätigkeit beteiligten sich die Auf-sichtsratsmitglieder wie in den vergangenen Jahren, so auch in diesem Jahr wieder sehr aktivbei der Qualitätskontrolle des Lesegutes.

Werner Böhme, Fotos: Gerald Pforte

Zur Neuwahl des Aufsichtsrates

Geschäftsführer Lutz Krüger und Aufsichtsrats-vorsitzender Heinz Rocke

2004: Katzensprung, Meißen

2006: Pillnitzer Königlicher Weinberg

2007: Minkwitzscher Weinberg, Radebeul

2008: Ratsweinberg, WeinböhlaHeinz Rocke nimmt die Proben für die Messung des Oechsle-Grades

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LESEERÖFFNUNG

9W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Zur Krönung auf dem Kronenberg

Die feierliche Leseeröffnung der Sächsi-schen Winzergenossenschaft, die nunschon zum zehnten Mal stattfand, wurde

sozusagen als Krönung zum Jubiläum auf demKronenberg durchgeführt. Geschäftsführer LutzKrüger erinnerte noch einmal an die Anfänge undsagte: „Vor zehn Jahren haben wir die erste Lese-eröffnung verbunden mit dem kirchlichen Segenfür die Ernte durchgeführt, damals noch belächeltund beargwöhnt. Seit dem 850-jährigen Wein-baujubiläum Sachsens verbinden wir die festlicheEröffnung nun auch mit dem alten Brauch desAufschießens der Ernte. Wir haben die Leseeröff-nung außer in Meißen schon in den Weinbergen

von Radebeul und Pillnitz durchgeführt, ebenso wie in den Weinbergen von Weinböhla unddem linkselbischen Cossebaude.“

Lesebeginn 14 Tage später

Der Beginn der Lese fand, dem vergleichsweise nassen und kaltem Frühjahr geschuldet,erst am 18. September, also 14 Tage später als im Vorjahr, statt. Die große Bedeutung desWeinbaus für den Kreis Meißen unterstrich Landrat Arndt Steinbach mit seinem Gruß-wort, würdigte die Arbeit der Winzerinnen und Winzer und betonte, dass Meißen derWeinbaulandkreis Sachsens sei. Die große Bedeutung des Weinbaus für die Region fandihren Ausdruck auch mit der Teilnahme der Sächsischen Weinkönigin und des Vorsitzen-den des Weinbauverbandes sowie der Oberbürgermeister von Meißen und Coswig undBürgermeister weiterer weinbautreibender Gemeinden. Pfarrer Haubold erteilte der Lese den kirchlichen Segen. Dreifache Böllerschüsse des Meiß-ner Schützenvereins 1460 verkündeten die Eröffnung der Weinlese.

86 Grad Oechsle für den Müller vom Kronenberg

Kellermeisterin Natali Weich bestimmte das Mostgewicht des Müller-Thurgau vom Kro-nenberg mit 86 Grad Oechsle und bestätigte, dass es sich um sehr gesundes Leseguthandle. Winzer Tobias Türmer gab einen Einblick in die Geschichte des Kronenbergesund Geschäftsführer Lutz Krüger einen Ausblick auf die bevorstehende Ernte. Er sagte: „Esist dank unserer Winzer mit einer sehr guten Qualität zu rechnen, die Menge wird aberwahrscheinlich wiederum unter unseren Erwartungen und dem langjährigen Mittel lie-gen.“ Bei einem kleinen Imbiss und einem Gläschen Wein wurde noch weiter gefachsim-pelt und klang die Veranstaltung aus. Werner Böhme, Fotos: Günter Rühle

2005: Ravensberg, Radebeul

Lutz Krüger bei der Begrüßung

Drei Böllerschüsse eröffnen die Lese

Kellermeisterin und Königin

2009:Weinberg am Schwalbennest, Meißen

2010: Cossebauder Bauernberge

2011: Meißner Fürstenberg 2012: Weinberg Lange, Gröbern

Winzerkurier 4-13_Wein & Winzerkurier 11.11.13 10:39 Seite 9

PRESSEMITTEILUNG

10 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Preis für finanzielle Bildung geht nach Meißen Weinbergprojekt der Freien Werkschule Meißen

erreicht bundesweit den 1. Platz

Zahlreiche Studien der vergangenen Jahre belegen: Für immer mehrMenschen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten, ist das eigeneKonsumverhalten der Hauptauslöserfür Überschuldung. Hier setzt die finan-zielle Bildung im Rahmen des Wein-bergprojektes der Freien Werkschule an.Seit einigen Jahren werden die Rebflä-chen unterhalb des Standortes Crasso-berg in Meißen durch Schüler desWeinbergprojekts bewirtschaftet. DieRebflächen hat die Schule von der Win-zergenossenschaft gepachtet, bei der sieauch Mitglied ist.Der Weinberg wird durch die Schülerentsprechend den jahreszeitlichen Er-fordernissen bewirtschaftet (umgraben,Unkraut jäten, Bodenpflege, binden/schneiden, ausgeizen, lesen, verarbeitender Trauben zu Gelee und Federweißer,keltern in der Winzergenossenschaft, Herstellung von Etiketten, win-terfest machen etc.). Die Schüler erfahren begleitend dazu Nähereszum Weinbau und zu den Weinsorten im Meißner Elbland. Das Weinbergprojekt präsentiert sich regelmäßig mit seinen selbsterzeugten Produkten (Wein, Weingelee). Anlässe sind die Eröffnun-gen der Kunstausstellungen, Schulfeste, Weinproben für die Elternoder repräsentative Anlässe der Schule.Die fachliche Anleitung übernimmt die Lehrerin Silke Bönisch. Er-gänzend helfen Eltern mit Winzererfahrung mit. Im Herbst wirddann gemeinsam geerntet und in der Winzergenossenschaft gekel-tert. Die Projektgruppe trägt dazu bei, dass die landschaftsprägendenRebflächen im Oberen Elbtal weiter bewirtschaftet werden. Gleich-zeitig ist dadurch eine enge Verbindung zwischen der Schule, denSchülern, der Winzergenossenschaft und den Meißner Winzern ge-wachsen. 2012 wurde eine weitere Fläche hinzugepachtet, die meh-rere Jahre brach lag. Die Pflege und Instandsetzung dieser Fläche ste-hen 2013 im Vordergrund. Hinzu kommt die Instandsetzung derkleinen Gartenlaube auf der Fläche als Quartier und Geräteraum/Lagerraum für die Weinberggruppe. Grundsätzlich sollte sich dasProjekt finanziell selbst tragen. Die Erlöse aus den Verkäufen vonWein, Federweißer und Weingelee sollten die Kosten für die fachli-che Betreuung, die Pacht, die notwendigen Spritzmittel und Gerät-schaften decken. Die notwendigen Arbeiten auf der neu hinzuge-pachteten Fläche werden jedoch mehr Geld beanspruchen, alserwirtschaftet werden kann. Und hier entstand die Idee der Projekt-förderung durch die Volksbank Raiffeisenbank Meißen GroßenhaineG im Rahmen des Projektes „Finanzielle Bildung“ des Verbundpart-ners Teambank (easyCredit).

Volksbank Raiffeisenbank Meißen Großenhain eG übergibt 3.960 €

So wurde für die Weinberggruppe zusätzlich das Thema „Ausgabenund Investitionsplanung“ aufgenommen. Hier lernen die Schüler

didaktisch angemessen den nachhaltigen Umgang mit Geld, damit sie sich auch langfristig mit diesem für den Alltag äußerstwichtigen Thema auseinandersetzen. Ziel dabei ist es auch, demTrend Überschuldung gerade bei jungen Leuten entgegenzuwir-ken.

„Den genossenschaftlichen Wertenentsprechend wollen wir gesellschaft-liches Engagement und Verbraucher-schutz verbinden, indem wir dem ak-tuellen Bedürfnis nach finanziellerBildung nachkommen.Dabei liegt uns das Wohl der jungenMenschen besonders am Herzen”, soClaus-Michael Zwiebel, Vorstands-mitglied der Volksbank Raiffeisen-bank Meißen Großenhain eG.„Deshalb freuen wir uns, das Wein-bergprojekt der Freien WerkschuleMeißen unterstützen zu können.Denn für den verantwortungsvollenUmgang mit den eigenen Finanzenmachen wir uns stark.”

Initiiert wurde die Aktion „Finanzielle Bildung“ vom Verbundpart-ner TeamBank (easyCredit), dem fairen Ratenkreditexperten derVolksbanken. Seit Jahren engagieren sich die Teambank zusam-men mit den Genossenschaftsbanken in Österreich undDeutschland für die Förderung der finanziellen Bildung. Rund 600 Genossenschaftsbanken aus Deutschland und Öster-reich haben teilgenommen und sich mit einem eigenen Projekt fürden Preis beworben. Und die Bewerbung mit dem „Weinbergprojekt Meißen“ war gleichein Volltreffer. In der Kategorie der Volks- und Raiffeisenbankenmit einer Bilanzsumme von 500 Mio. € bis 1 Mrd. € wurde der 1. Preis nach Meißen vergeben. Denn die Jury war überzeugt vonder Verbindung zwischen Genossenschaftsbank, Schule, Winzer-genossenschaft, Kulturlandschaft und Bildungsauftrag für die jun-ge Generation. Auch die mögliche Übertragung der Projektideeauf andere Weinregionen in Deutschland war hier ein wichtigesArgument. Damit konnte die Volksbank Raiffeisenbank Meißen GroßenhaineG der Freien Werkschule Meißen für das „Weinbergprojekt“ eineSpende in Höhe von 3.960 € überweisen. Im Rahmen einer Fest-veranstaltung wurde der Preis am 05.06.2013 in Nürnberg an dieBank und Vertreter sowie Schüler der Freien Werkschule feierlichübergeben.Weitere Informationen zur Förderung der „Finanziellen Bildung“der Teambank (easycredit) mit Bildern der Preisverleihung sind un-ter www.fianzielle-bildung-foerdern.de abrufbar.

Uwe Richter, Volksbank Raiffeisenbank Meißen Großenhain eG

Tel.: 03521-467840, Fax: 03521-452534E-Mail: [email protected]

Claus-Michael Zwiebel, Vorstandvorsitzender der Volks-bank Raiffeisenbank, übergibt im Beisein von OB OlafRaschke, den Kindern und den Vertretern der Freien Werk-schule und der Winzergenosschenschaft einen Scheck

Winzerkurier 4-13_Wein & Winzerkurier 11.11.13 10:39 Seite 10

Am 19. August 1887 ereilte die sächsischen Winzer dieNachricht vom Befall der Rebstöcke in der Oberlößnitz mitder gefürchteten Reblaus. Seit über 15 Jahren verheerte die-

ses Insekt ein europäisches Weinanbaugebiet nach dem anderen,und nun auch die Weinberge an der Elbe. Verschiedenste Metho-den zur Bekämpfung wurden eingesetzt, Tränken des Bodens mitPetroleum, Rodung befallener Rebstöcke, Verzögerung der Wieder-bepflanzung – alles half nichts. In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts war es aber bereits in einigen westlichen Länderngelungen, auf reblausresistente Unterlagsreben (amerikanische Wild-reben) durch Holzveredlung einheimische Sorten aufzupfropfen.Insbesondere in Frankreich, Österreich und Ungarn wurden solchePfropfreben erfolgreich eingesetzt. Um die Jahrhundertwende be-gann man dann auch in Deutschland und bald auch in Sachsen mitersten Versuchen der Rebveredlung. Der Tatkraft von weitsichtigenWinzern und Weinbergbesitzern wie Bahrmann (Seußlitz), Böhme(Niederlößnitz) und Nacke (Naundorf), um nur einige zu nennen, istder Wiederbeginn des Weinbaus bei uns zu danken. Der Bedarf anPfropfreben stieg stetig an. So wurden 1912 sowohl in Meißen alsauch in Radebeul Rebschulvereine mit dem Ziel der Produktion vonPfropfreben gegründet. Leider ist von den Anfängen der RadebeulerRebschule wenig überliefert, anders bei Meißen. Die Rebveredlungbegann hier am 17. April 1913, also vor 100 Jahren. Die Veredlungvon Edelreis und Unterlage erfolgte von Hand mittels Doppelzun-genschnitt. Anschließend wurde die Veredlungsstelle mit einerDruckbandage versehen und vier bis sechs Wochen im Sandbett ei-

Manche dörfliche Siedlung ist heute zu einem Teil derGroßstadt Dresden geworden. Das Gleiche gilt auch fürheute noch selbstständige Randgemeinden, die mehr

und mehr zu Stadtrandsiedlungen wurden. So findet man ehemali-ge Weinbergs- und Wächterhäuschen an Stellen, an denen derWeinbau längst aufgegeben wurde. Das wohl bekannteste davon

Vor einhundert Jahren begann in Meißen die Rebveredlung

Weinberg- und Wächterhäuschen

HISTORISCHES

11W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

steht im ehemaligen Körnerschen Weinberg in Dresden-Loschwitz(vgl. nebenstehende Grafik) . Hier im Weinbergshaus hat Schiller als Gast der Familie Körner in den Jahren 1785-1787 auch an sei-nem „Don Carlos“ gearbeitet. Leider ist der ehemals weite Blick vomWeinbergshaus ins Elbtal und nach Dresden durch hohen Baum-bewuchs nicht mehr vorhanden und auch der Weinbau am Hangvollkommen aufgegeben. Dörfer, wie Kaitz, betrieben einst intensiveLandwirtschaft, dazu gehörten auch Obst- und Weinbau. DasWächterhaus der einstigen dörflichen Weinberge hat zwar die Jahreüberdauert und ist in einem guten baulichen Zustand, leider jedochvon modernen Neubauten vollkommen eingeschlossen. Noch um1930 schuf der Dresdner Maler Erich Fraß ein Gemälde vom dama-ligen Goppelner Weinberg mit dem Wächterhaus (Bielacks Wein-berg). Heute muss schon genau gesucht werden, um das Gebäudeim völlig verwilderten Weinbergsgrundstück zu entdecken.In Neu-Leuteritz (bei Merbitz) erinnert auch ein Weinbergshaus anden Bauernweinbau in der Gegend. Umgeben mit einer Wein-bergsmauer steht am nördlichen Grundstücksrand des damaligenWeingartens ein nahezu baugleiches Wächterhaus wie in Merbitz. Indem heute aufgegebenen Obstgarten stehen noch einige ebenfallsverwilderte Gutedel-Reben, die an den Weinbau vor über hundertJahren erinnern. Günter Rühle

nes beheizten Frühbeetes bei 28 Grad Celsius kultiviert. In dieserZeit begann die Veredlungsstelle durch Callusbildung zu verwach-sen und am unteren Teil der Unterlage bildeten sich die ersten Wur-zeln. Danach erfolgte das Ausschulen der Reben in ein Freiland-sandbeet. Insgesamt wurden 1913 2.746 Reben veredelt, davonverließen 587 (21%) als verkaufsfähige Reben die Rebschule. In dennächsten Jahren stieg die Veredelungsmenge ständig. 1923 waren esschon 25.477 Stück, davon konnten 16.950 als fertige Reben ver-kauft werden, und 1932 32.612 Stück. Um 1950 betrug die Zahl der Veredlungen um ca. 50.000 undstieg bis 1970 auf 70.000. Zum Vorarbeiter und Meister in derRebschule war August Scheiblich, der Vater des späteren Winzer-meisters Max Scheiblich, bestimmt worden. Ab 1923 nanntesich der Rebschulverein „Weinbauverein“, da auch weitere wirt-schaftliche Aktivitäten unternommen wurden. 1943 ging dannder Verein in der Winzergenossenschaft auf und die Rebschulelag nun in genossenschaftlicher Hand.Seit Mitte 1960 zeichnete sich ein immer größerer Mangel an Pfropf-reben in Sachsen ab; weder die Meißner Rebschule noch die Rade-beuler Rebschule waren in der Lage, die notwendigen Reben zu pro-duzieren. 1970 wurde die „Kooperation Sächsische Pfropfreben“gegründet und die gemeinsame Rebschule ab 1971 in Nieschütz be-trieben. Aus dieser kamen 1990 die letzten Pfropfreben. Heute be-ziehen unsere Winzer Pfropfreben weitgehend aus der Pfalz und ausFranken.

Günter Rühle

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WEINBERGS- UND WÄCHTERHÄUSCHEN DRESDEN UND RADEBEUL

12 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Wächterhaus Dresden-Pillnitz

In den Jahren 1796 bis 1811 wurde derWeinberg nach damaligen modernenErkenntnissen gestaltet. Dazu wurdenan der oberen Begrenzung vier Wächter-häuschen in unterschiedlicher Form gebaut (Das vierte wurde 1945 zerstört).

Dinglingersches WeinbergshausDresden-Loschwitz

Um 1700 erwarb der HofljuwelierDinglinger das Weinbergsgrundstück.Das Hütehäuschen war vor allem auch für Vergnügungen da, hierendete eine Freiluftkegelbahn.

Körnersches WeinbergshausDresden-Loschwitz

Seit Jahrhunderten Weinberge DresdnerBürger. 1785 kaufte die Familie Körnerdas an der Elbe liegende Winzerhaus mitdarüberliegendem Weinberg. Über dasBaujahr des Wächterhauses ist nichtsüberliefert.

Winzer- und WächterhausPesterwitz

Seit 1552 ist in Pesterwitz der Weinbaunachweisbar und bis Ende des 19. Jahr- hunderts reichten die Weinberge unmittel-bar an den Ort. Aus dieser Zeit stammtnoch das Winzerhaus und Wächterhaus ander Zauckeroder Straße.

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WEINBERGS- UND WÄCHTERHÄUSCHEN DRESDEN UND RADEBEUL

13W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Wächterhaus Dresden-Kaitz

Von 1650 bis 1890 wurde in KaitzWeinbau betrieben. Als Erinnerung bliebendie „Weinbergsstraße“, eine historische Weinbergsumfassung mit Rundbogen-tor und ein Wächterhäuschen von 1686.(Leider ist dieses durch Neubautenverdeckt).

Minkwitzsches Weinbergs-haus Radebeul

1729 im damals Koberschen Wein-berg als Lust-und Weinbergshauserbaut. Im Jahr 1853 durch Heiratin den Besitz der Familie Minkwitzgelangt.

Weinbergshaus Paradiesberg–Jägerhofstraße Radebeul

Das Weinbergshaus gehörte einstzum gräflichen FlemmingschenWeingut in den Welzigbergen.

Wächterhaus

Dresden-Briesnitz - neben demTheater „Junge Generation“Erbaut 1827, die dazugehörigen Wein-berge wurden durch Industriealisierungund Eisenbahnbau aufgegeben.

Weinbergshaus JakobsteinRadebeul

1742 von Hofböttchermeister Jakob Krause auf seinem 1738 erworbene Weinberg erbaut, seit 1798 zu Wackerbarths Ruh.

Wächterhaus Merbitz

Erbaut durch einen wohlhabendenBauern. Familie noch heute ansässig.Inschrift an der Mauer neben demEingang: IGW 1794 (Johann GottlobWelde).

Wächterhaus am Haus Fliegenwedel Radebeul

Es gehörte 1738 dem Hofböttcher-meister Jakob Krause, später zuWackerbarths Ruh, typischer ein-facher in die Weinbergsmauer eingebauter Wächterschutz.

Wächterhaus Dresden-Neu-Leuteritz

Am oberen Ende von Neu-Leuteritzbefanden sich einst Weinberge.Mit einer Mauer umgeben und einemsteinernen Wächterhaus versehen,erinnert ein Grundstück an dieseZeit. Einige wenige verwilderteGutedelreben zeugen noch vom einstigen Weinbau.

Foto

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WEINERLEBNISWELT

14 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Veranstaltungen 2013November

Sonntag 17.11. ab 11.00 Uhr Winzerbrunch;25,00 € p. P.

Freitag 22.11. 19.00 Uhr Sushi & WeinSushi meets sächsischen Wein30,00 € p. P.

Freitag 29.11. 19.00 Uhr Schokolade & WeinWein & Schokolade – sehen, riechen, schmecken 28,00 € p. P.

Dezember

Sonntag 01.12. 11.00 Uhr Adventsbrunch25.00 € p. P.

Freitag 06.12. 19.00 Uhr Sachsenwein & WeihnachtsleckereienStollen & Co mit sächsischem Wein25,00 € p. P.

Samstag 07.12. 19.00 Uhr Meißner Weingeschichtenausgeplaudert von der vorwitzigen Schankmagd22,50 € p. P.

Sonntag 08.12. ab 11.00 Uhr Advent in der WeinErlebnisWeltfreier Eintritt

Samstag 14.12. 19.00 Uhr Jazzige Weihnachtsprobe Jazz & Swing abgestimmt auf Wein & Menü49,50 € p. P.

Vielfältig sind die Veranstaltungen in der WeinErlebnisWelt, außer den thematischen Weinproben sowie anderen tournusmäßigen Veranstaltungen können hier auch Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen gefeiert und Firmenveranstaltungen durchgeführt werden. Fotos: Winzergenossenschaft (2),

Christoph Rieß (2)

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15W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

WINZERAUSFAHRT NACH MEERSBURG

Exkursion der Winzer vom Minkwitzschen Weinberg

Seit Jahren suchen die Hobbywinzer vom MinckwitzschenWeinberg an der Finsteren Gasse in Radebeul-Niederlöß-nitz gemeinsam fernere Weinanbaugebiete auf, um über

mehr als ihr eigenes Spalier und die heimischen Glasränder zuschauen, um zu lernen, um sich auszutauschen, andere Weineund deren Angebote aufzunehmen. Natürlich ist es auch etwasanderes, miteinander in schöner Umgebung Landschaft und de-ren Menschen, Kultur und Weinanbau zu erleben, Zeit füreinan-der zu haben, als sich im Weinberg primär bei der Arbeit zu be-gegnen oder in Versammlungen das Aktuelle und Nötige zuberaten. So waren die Gebiete an Mosel, Nahe und Ahr, an der Donauund in Klosterneukirch bei Wien, sogar um Sopron (Öden-burg/Ungarn) am Neusiedler See erlebnisgeladene Zielorte derweingeprägten Exkursionen. 2013 war nun der Bodensee, dashübsche alte Städtchen Meersburg mit seinem Staatsweingutund – besonders interessant – seinen vielen größeren und klei-neren, meist traditionell über mehrere Generationen betriebe-nen Weingütern das Reiseziel. Bei der für diesen Sommer mar-kanten Hitze prägten Bergführungen, Besichtigungen alterBurgen und Schlösser, der Besuch der Inseln Mainau und Rei-chenau und für einige sogar des Berges Säntis in der Schweiz un-vergessliche Erlebnisse. Klar, dass dann auch kein Tag ohne denörtlichen Wein vergehen konnte, sei es mit direktem Erfahrungs-austausch am Weinstock und im Berg, bei Kellerführungen undVerkostungen oder schlicht in urigen Weinschenken oder Fischerkneipen direkt am Bodensee. Ein unbestrittener Höhe-punkt war jedoch für alle der Besuch von Mozarts „Zauberflöte“

auf der Bregenzer Seebühne: der Sonnenuntergang vor Beginnder Vorführung mit Blick auf den Bodensee, die wunderbareMusik, dargeboten von den Wiener Philharmonikern und her-vorragenden Solisten und besonders die eindrucksvolle, garspektakuläre Inszenierung, die doch gut zu Operninhalt undLandschaft passte.Wohin es im kommenden, dem 27. Jahre, der Wiederaufrebungdes Minckwitzschen Weinberges gehen soll? Wird es doch nocheine Fahrt in das ferne Elsass werden, wie sich manche wün-schen?

Dr.-Ing . Rainer Jork

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WEINFESTE WEINBÖHLA/RADEBEUL

16 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Weinfesterinnerungen einer Reblaus I muass im frühern Lebn eine Reblaus gwesen sein,

ja, sonst wär die Sehnsucht nicht so groß nach einem Wein,

so sang einst Hans Moser, und er wollte, wenner gestorben, auch wieder eine Reblaus sein.

Vielleicht war ich sogar einmal der nuscheli-ge Schauspieler. Aber nein, ich bin ja einesächsische Reblaus, und statt vom Gum-

boldskirchner schwärme ich für den Meißner Wein.Und jedes Mal im Herbst zur Weinfestzeit , da lass

ich mir Flügel wachsen, wie das bei uns Rebläusen so üblich ist.Dann fliege ich von Weinfest zu Weinfest. Besonders schönwar es auch wieder in diesem Jahr, und so habe ich einmal fürSie und meine Reblauskinder alles aufgeschrieben.Der Weinfestreigen beginnt im Sächsischen Elbland immer inWeinböhla, und so will ich mit meiner kleinen Geschichteauch dort beginnen

I sitz oft stundnlang auf einem Fleckerl, in einem Weinlokal

in einem stillen Eckerl,

so heißt es in dem uns Rebläusen von HansMoser gewidmeten Lied weiter. Mein Fle-ckerl zum Weinböhlaer Weinfest wardiesmal der Keulsche Hof. Aus einerNische des Hofes, durch Rebvorhän-ge abgegrenzt wie ein Separee, konn-te ich direkt auf die Kapelle schauen.Interessant die Instrumentierung:

Gitarre, Bass, Mandoline, Akkordeon sowie Cajon und Drehleier,letztere wohl eher bekannt von Mittelaltermärkten. Aber alles in al-lem war die Musik der Gruppe Tonstaub eine Musik, die zu derweinseligen Stimmung passte. Dazu ließ ich mir den guten Weinder Weinböhlaer Genossenschaftswinzer munden. Besonders zuloben vor allem der Müller-Thurgau Weinböhlaer Gellertberg,trocken ausgebaut, wie Rebläuse es eben mögen. Insgesamt war eswieder eine gelungene Veranstaltung. 20.000 Besucher feierten andem Wochenende vom 30. August bis 01. September rund um dieWeinböhlaer Kirche das Winzerstraßenfest.

Ich hab den Lößnitzwein ja so vom Herzen gern, und wonn i stirb, möcht i a Reblaus wieda werdn.

Und weil ich den Lößnitzwein so gern habe, hat mich InspektorLämmerhirt bereits 1887 zuerst hier in Radebeul entdeckt. Auchnach 126 Jahren war ich wieder hier zum Weinfest. Herbst- und

Weinfest nennt man es jetzt, und es findet in Altkötz-chenbroda statt. Gerade zur Eröffnung am

27. September war ich hier. Herrn Lämmerhirthabe ich nicht mehr getroffen, aber ansons-ten viel Neues entdeckt. Zur Eröffnung fuhrdie Weinkönigin Katja Riedel mit Ober-

bürgermeisetr Bert Wendsche vor. DerBacchus alias Herbert Graedke würztedie Begrüßung mit launischen Sprü-chen.

Fotos: Günter Rühle (3 )und Christoph Rieß (3)

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WEIFNEST MEISSEN

Sprüche wie: Mein Hund beißt jederhübschen Frau ins Bein und bildetsich dann ein, der Klapperstorch zusein. Jedenfalls es war eine kurze Reb-lausnacht , denn ich wollte ja am nächstenTag pünktlich zum Umzug sein. Herrliches Flugwetter herrschte zum Umzugam Sonntag. Ich konnte mir also alles von oben besehen. DenZug eröffnete der Wagen mit den Weinmajestäten, gefolgtvon der Sächsischen Winzergenossenschaft , die in diesemJahr ihr 75-jähriges Betriebsjubiläum feiert . Weiter sah ichdann die Auftritte der anderen Weinbaubetriebe und der Fir-men und Vereine der Region, auch Bischof Benno war dabei.Der Sächsische Winzerchor sang ein Lied vom süßen Reben-saft , was mir sehr zu meinem Reblausherzen ging. Auf alleFälle waren die Weinlese und die Weinfeste auch in diesemJahr wieder des Herbstes schönste Zeit.

An andern Menschen ist das allesvielleicht zu dumm, nur ich bin selig dort

und ich weiß warum.

Ihr R.E.B. Laus

Fotos: Kerstin und Christoph Rieß, Grafik: Martin Rieß

Kleinmarktschänke Bahrmanns-Keller

Ich tu den Wein auch nicht trinken, sondern beißen,I hob den Rotn grod so gern als wie den Weißn.

Das Weinfest vom 27. bis 29. September in Meißen. Schup-sen, schieben, schwimmen gegen den Strom, vorbei an derBuden und Stände Gestade. Langsam wurden mir aber Lärmund Trubel zu viel. Ich spreizte die Flügel und flog davon. DerZufall sollte mein Landeplatz sein und er hieß Weingarten amSchlossberg. Es war ein idyllisches Plätzchen – ein Haus, ge-zimmert aus Blättern und Ranken. Durch mein Fenster mitRebvorhängen und Spinnwebbutzenscheiben schaute ichhinab. Unter mir die Stadt , die im wahrsten und im eigentli-chen Sinne aus dem Junihochwasser wieder aufgetaucht war.Nach einer reichlichen Zeit des schauenden Verweilensspreizte ich wieder meine Flügel und flogdavon, um eine der Gaststätten aufzusu-chen, die das Hochwasser ganz beson-ders ramponiert hatte: Die Kleinmarkt-schänke von Karsten Schulze.Erst am Tag vor der Weinfester-öffnung war alles wieder fertiggeworden. Hut ab vor dem, washier entstanden ist und in Mei-ßen nach der Flut geleistet wur-de. Ich probierte einen Weiß’nvon der Winzergenossenschaftund anschließend in Bahr-manns Keller einen Rot’n vomgleichen Betrieb. Der Wein wargut wie auch die Stimmung mitdem Wiener Bariton Rudolf D.Kostas – Kaffeehausmusik, eineraumfüllende Stimme und

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75 JAHRE WINZERGENOSSENSCHAFT

18 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Letztes Septemberwochenende – Weinfest in Meißen – dieHerbstsonne meinte es bestens – froh gestimmte Wein-festbesucher allerorten.

Ein Höhepunkt – Sektempfang der Winzergenossenschaft imStadtmuseum Meißen. Der Kreuzgang wurde von den Winzerngewissermaßen im Sturm genommen. Gefühlte 1.500 Mitglieder„wimmelten“ in den Veranstaltungsräumen dicht an dicht. Es tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Bei wunderbaremRiesling- und Weißburgundersekten und kleinen Snacks erga-ben sich herzliche Begegnungen und Gespräche. Ein originellerJubiläumsempfang anlässlich des 75-jährigen Bestehens unsererGenossenschaft.

Dietmar Franke, Foto: Klaus Harder

14. Federweißermeile in Diesbar-Seußlitz

Die 14. Federweißermeile wurde sinnigerweise genau14.00 Uhr am Sonnabend, dem 5. Oktober, vor derGaststätte „Zum Roß“ in Diesbar-Seußlitz eröffnet. Ge-

ladene Gäste und viele Besucher nahmen, angeführt vom Spiel-mannszug Nünchritz, am anschließenden Rundgang entlangder Meile teil, die diesmal vom Roß bis zu „Ullrichs Weindomi-zil“ (ehemals Gaststätte Rosengarten) führte. Neu war in diesemJahr u.a., dass außer der Ortsweinkönigin Kati Lai auch die Nu-delkönigin Linda an der Eröffnung und am Rundgang teilnahm.Ebenso erhielt der Sieger des Weinfassrollens zum ersten Malden Pokal des Bürgermeisters der Gemeinde Nünchritz. EineNeuereung stellte ebenfalls das Besucherzentrum vor dem Seuß-litzer Schloss dar. Dort gab es insbesondere auch für die Kinderviele Möglichkeiten zu Beschäftigung und Spiel. Die 14. Feder-weißermeile bot mit der Möglichkeit des Besuchs der vielenStraußwirtschaften, dem Schaupressen, dem Streichelzoo unddem schon genannten Fassrollen wirklich für alle etwas. Auf

dem Programm standen weiterhin: Kinderquadfahren, Wein-bergswanderungen, Live-Musik, Kürbiswiegen, ein Bengalfeuer-werk und vieles mehr – ein wahres Familienfest und wiederumein voller Erfolg. Otmar Gehre

Empfang anlässlich 75 Jahre Winzergenossenschaft

Endspurt beim Fotowettbewerb „Sächsische Weinstraße“

Unterwegs in Sachsens Weinbauorten“– unter diesem Motto steht der dies-jährige Fotowettbewerb des Förder-

vereins Sächsische Weinstraße. Gesucht wer-den Aufnahmen von Motiven entlang derSächsischen Weinstraße zwischen Pirna undDiesbar-Seußlitz. Die Aufnahmen sollten nichtälter als 2 Jahre sein und die Entwicklung in denWeinbauorten – damit sind auch die dörfli-chen Ortsteile von Städten im Weinanbauge-biet Sachsen gemeint (z. B. Brockwitz, Sörne-witz, Oberlößnitz, Niederlößnitz usw.) – zeigen.Es gibt attraktive Preise – den Besuch einerweinthematischen Veranstaltung für 2 Perso-nen, ein Essen für 2 Personen in einer Wein-

gaststätte, Weine und Sekte – zu gewinnen.Eingereicht werden können bis zu 3 farbigeoder schwarz-weiße Papierabzüge im Format 13 x 18 cm bis zum 30.11.2013. – dabei sind so-wohl analog als auch digital angefertigte Fotos zu-gelassen. Die Einsendung digitaler Bilder per E-Mail oder auf CD ist nicht erwünscht. Zugelas-sen zum Wettbewerb sind nur Papierbilder.

Informationen und Fotos an: Förderverein „Sächsische Weinstraße“ e. V., Fabrikstraße 16, 01662 Meißen, Tel. (0351) 28 15 245, www.saechsische-weinstrasse.net

Kerstin Rosenbaum

Preisträgerfoto des vorjährigenWettbewerbes

Geschäftsführer Lutz Krüger und Aufsichtsratsvorsitzender Rockebei dem festlichen Empfang

Ortsweinkönigin, Nudelkönigin und Bacchus bei der 14. Federwei-ßermeile

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Wein- & Winzerkurier

erscheint am 14. Februar 2014.

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WEINKÖNIGINNENWAHL

20 W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T M E I S S E N e G

Weinköniginnenwahl

Vor der Wahl der Sächsischen Weinkönigin erfolgteaber erst die Kür der Deutschen Weinkönigin. Traditi-onsgemäß findet diese Veranstaltung in Neustadt an

der Weinstraße statt. In diesem Jahr wurde aber, genau wie da-mals beim Stadtjubiläum von Dresden, eine Ausnahme ge-macht. Grund war diesmal der 100. Jahrestag der Gründungdes Weinbauverbandes Baden. So fand der Vorentscheid zurWahl der Deutschen Weinkönigin am 7. September in derOberrheinhalle in Offenburg statt.

Vorher: Die Wahl der 65. Deutschen Weinkönigin

In einer knapp dreistündigen Veranstaltung mussten sich die12 Kandidatinnen, die Weinkönigin aus Franken fehlte auf-grund einer Auslandsreise, einer 70-köpfigen Expertengruppeaus Weinrecht und Medien gegenüber beweisen. Katja Riedel,unsere Sächsische Weinkönigin, meisterte die ihr gestelltenFragen zu Weinmarketing und Weinherstellung, ebenso wiedas Schnellratespiel und den Teil in englisch mit Bravour. Fürmich und wohl auch für einige der Veranstaltungsteilnehmerund Zuschauer am Fernseher überraschend, konnte sie sichaber nicht für das Finale qualifizieren. Auf alle Fälle aber hatsie Weinsachsen würdig vertreten. Der Freitag, der 13., wurde dann zum Glückstag für NadinePoss von der Nahe. Sie entschied das Finale für sich undkonnte als 65. Deutsche Weinkönigin gekürt werden. Die Kro-ne der Deutschen Weinprinzessin erhielten Ramona Dietelvom Anbaugebiet Rheinhessen und Sabine Wagner vomRheingau. Die beiden Letztgenannten waren dann auch beider Wahl der Sächsischen Weinkönigin zu Gast.

Auch Weinsachsen hat eine neue Königin

Am 9. November fand in der Börse Coswig die Wahl der 26. Sächsischen Weinkönigin statt. Vier Kandidatinnen warenangekündigt. Zu aller Überraschung standen aber auf einmalfünf Bewerberinnen auf der Bühne. Auch die ReichsgräfinCosel wollte sich der Wahl stellen. Aufgrund der Überschrei-tung der Altersgrenze von 300 Jahren musste sie aber ihre Be-werbung zurückziehen. Sie tat es mit Grandezza und mischtemit ihren humorvollen Bemerkungen das Programm erfreu-lich auf. So wurde selbst die oft so langatmige Begrüßung derEhrengäste, die sie gemeinsam mit Dr. Bernd Kastler, Vorsit-zender des Weinbauverbandes Sachsen, durchführte, zu ei-nem Ohrenschmaus. Die Moderation lag bei Daniel Pawel inguten Händen. Es gab viele neue, gelungene Ideen bei der Ge-staltung sowohl des Rahmenprogramms als auch der Prüfungder Kandidatinnen. Manchmal war es des Guten aber fast zuviel bzw. war es zu lang. Die Bewertung der Kandidatinnen warjedem selbst überlassen. Ja, und wie ist die Wahl ausgegangen?Zuerst die schlechten Nachrichten: Eine der Bewerberinnenaus dem ausgeglichenen Bewerberfeld musste leider ausschei-den. Und: Diesbar-Seußlitz hat keine Ortsweinkönigin mehr.Und nun die guten Nachrichten: Weinsachsen hat wieder ei-ne neue Weinkönigin. Kati Lai, die Ortsweinkönigin von Dies-

Katja Riedel und Moderator Holger Wienpahl

bar-Seußlitz, wurde zur 26. Sächsischen Weinkönigin gwählt.Für die kleine Weinbaugemeinde war es geradezu ein Festtag.Sie waren mit drei Bussen angereist. Als neue Weinprinzessin-nen wurden die Winzerin Michaela Tutschke und die Hotel-fachfrau Luise Finsterbusch gewählt. Wir wünschen allen dreiein erfolgreiches Jahr als Botschafterinnen des Sachsenweins.

Werner BöhmeFotos: Günter Rühle(1), Foto Kahle (1)

Krönung der neuen Weinmajestäten (v.l.n.r. Michaela Tutschke,Kati Lai und Luise Finsterbusch)

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WEINTALER

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Was uns der Weintaler und sein Schöpfer zu sagen haben

landschaft, also z. B. in ihrer leichten, lockeren Art zu zeichnen, ih-ren Ausdruck? Seine uneingeschränkte Zustimmung ermutigtemich, weiter zu neugieren: „Ihre vorhergehenden Worte sowie dieBestätigung zu meiner Frage sind gleichzeitig ein Stück der Erklä-rung zu ihrem Weintaler. Was verbirgt sich aber noch hinter demSpruch und dem Bild?“„Als die Idee zu dem Weintaler in Radebeul sozusagen aus der Tau-fe gehoben wurde, hatte sich der Elbe Flut nach dem Junihochwas-ser gerade verlaufen, ihre Spuren waren aber noch allgegenwärtig.So sind unten im Bild noch Wasser und Fische zu sehen. Darüberschweben aber schon Weinkönigin und Weinkönig mit Gläsern inder Hand, als Ausdruck dafür, dass alles wieder gut wird. Es wird wie-der eine gute Zeit und ein guter Wein werden, denn und so derSpruch: „Wein gut, alles gut.“ Man könnte im Sinne der hier aufge-griffenen Thematik auch sagen: „Ende gut, alles gut!“ Und wenn ich den Taler heute wieder betrachte, finde ich: wahrlichein sehr stimmiges und aussagefähiges Bild und ein gehaltvollerSpruch.

Werner BöhmeFoto Weintaler (vgl. Anzeige): Daniel Bahrmann

Die bisherigen 17 Weintaler wurden von Künstlern unsererRegion geschaffen, die mehr oder weniger auch eine direk-te Bindung zum Wein hatten. Den 18. Weintaler gestalte-

te der Meißner Kunstpreisträger Kay Leonhardt. Bekannt sind seineWeinetiketten, die Wein- und Einladungskarten sowie vieles mehr,alles mit Bezug zum Wein. So erübrigte sich wohl, zumindest bei reinäußerlicher Betrachtung, die Frage nach seiner und der Beziehungseiner Arbeiten zum Wein. Ich wollte aber mehr wissen. So fragte ichden Künstler, als ich ihm im Gemeinschaftsatelier mit Daniel Bahr-mann gegenübersaß, nach seiner, sozusagen inneren Beziehungzum Wein – nach der Motivation, die ihm der Wein bedeutet. Ichfragte ihn nach seiner Beziehung speziell zum Meißener Wein undzu Meißen. Es war als hätte ich den Zapfhahn in den Born seiner Er-rinnerungen geschlagen. Es sprudelte nur so aus ihm heraus. „Hinter den schrägen Vögeln und frechen Fischen auf meinen Ar-beiten mag man vielleicht nicht immer den direkten Bezug zumWein erkennen. Er offenbart sich aber in so manchen Kleinigkeiten– einem Wein- bzw. Sektglas oder Requisiten der Winzerarbeit. Vorallem bedeuten der Wein und die heitere Weinbergslandschaft hierim Elbtal für mich aber Inspiration und Motivation.“ Ich fragte weiter: Findet diese Inspiration von Wein und Weinbergs-

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WEINREISE

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Aber nicht nur die Tradition spricht für die Weine aus Kalabrien,sondern auch vom Boden und dem Klima her besitzt das Landdas Potenzial für hochwertige Weine.Ziel der Brüder Alberto und Antonio Statti, welche das Weingut1990 von ihrem Vater übernommen haben, ist es, gemeinsam mitanderen jungen Winzern des Landes den kalabresischen Weinenwieder den guten Ruf zu sichern, den sie einst in der Antike hatten.Als Fachberater haben die zwei Brüder hiervon ausgehend zwei er-fahrene Önologen aus Sizilien hinzugezogen. Antonio Statti istMitglied des Verbandes junger Winzer aus Italien und Alberto Vi-cevorsitzender des nationalen Züchterverbandes. Doch ich will der Reihe nach erzählen. Blinkende Stahltanks bar-gen das Geheimnis, wie der von den Trauben eingefangene Son-nenschein sich in so köstlichen Wein verwandelt. Die moderneKellertechnik übertraf unsere Erwartungen. Ein schweres Eichen-tor öffnete sich dann. Wir stiegen hinunter in den Barrique-Kel-ler, der architektonisch außerordentlich anspruchsvoll gestaltetist. Durch das Spiel von Licht und Schatten mutete es geradezuan wie in einer Kathedrale. Rechts und links eines langen Gan-ges lagern in den einzelnen Kammern die verschiedensten Spe-zialitäten und Raritäten. Dann folgte die kleine Weinprobe in derVinothek.

S iebentausend Rinder, Kinder, Kinder, Kinder ...“, so lautetder bekannte Songtext von Peter Hinnen. SiebentausendRinder ist eine schier unvorstellbare Zahl, aber wo sollen wir

in unserer Vorstellung da erst mit dreißigtausend Olivenbäumenhin. Der Bestand der Azienda, des Landwirtschaftsbetriebes Stattimitten in der Ebene von Lamezia Terme, dem landwirtschaftlichenHerzen von Kalabrien, weist aber genau diese gigantische Zahl vonÖlbäumen auf. Einen kleinen Eindruck davon bekommt man ver-mittelt, wenn man das Eingangstor des Gutes passiert hat und dieungefähr tausend Meter bis zum Bürogebäude und der Vinothekfährt. Ungefähr eine Viertelstunde ist es dann noch Fußweg bis zurCantina, und wieder sieht man rechts und links des Weges nurOlivenbäume. In der Nähe der Cantina hat man einen eindrucks-vollen Ausblick auf die ebenfalls ausgedehnten Rebflächen, die Zitronen- und Orangenfelder und wiederum auf mächtige Olivenhaine. Der eingangs genannte Bezug zu dem Liedtext mitden siebentausend Rindern ist aber auch insofern angebracht, alsdie Azienda außer 300 Hektar Olivenbäume, 50 Hektar Zitrus-früchte auch 50 Hektar für Milchkuhhaltung bewirtschaftet, dennhier werden nicht nur täglich 7.000 Liter Milch erzeugt, sondernhier wird auch ganz ökologisch mit Stallmist gedüngt. Bekannt istdie Azienda Statti aber vor allem als Weingut. 500 Hektar umfasstdas Anwesen Statti insgesamt. 100 Hektar davon sind mit Rebenbestockt.

Das Weingut Statti

Seit über 200 Jahren ist das Gut im Besitz der Familie Statti. Ins-gesamt 90 Mitarbeiter sind hier tätig. Die Rebsorten Gaglioppo,Mantonico und Greco sind die für dieses Land, in dem nach-weislich seit mindestens 2.000 Jahren Weinbau betrieben wird,typischen Rebsorten und auch die Spezialitäten dieses Weingu-tes Enotria Tellus – das Land des Weines nannte man in der An-tike einst Kalabrien. Heute aber wird diese südlichste Region desFestlandes Italien völlig anders wahrgenommen. Die Weine Ka-labriens sind im Ausland fast unbekannt. Auch innerhalb Italienwerden sie nur als Verschnittweine nach Norditalien geliefert.

Enotria Tellus Enotria Tellus

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WEINREISE/ANZEIGEN

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In der Vinothek

Der Gaglioppo vom Jahrgang 2012 war wahrlich schon ein guterWein. Übertroffen wurde er aber von dem des Jahrganges 2010. Diegoldene Herbstsonne dieses Rekordjahres hatte noch die feinstenAromanuancen aus ihm herausgekitzelt, die längere Lagerung sienoch verfeinert. Es war ein harmonischer, eleganter, aber doch sehrgehaltvoller Wein. Der erste kräftige Nachschluck zu einem verhal-tenen Probeschluck inspirierte mich zu der Bemerkung: „Den Weinkann man wohl auch noch in zehn oder mehr Jahren gut trinken.“Ilenia Iera, Mitarbeiterin des Bereiches Weintourismus, saß mir ge-genüber. Sie nickte, nachdem sie genussvoll noch einmal einenSchluck des Weines geprüft hatte, doch ihre Gedanken wandertenwohl nicht nur meiner Prophezeiung folgend der Zeit voraus, son-dern auch zurück. Wie war es zu dieser Qualität der Weine gekom-men? Darüber dachte sie nach und versuchte, es mir zu erklären. „Inden 1990er Jahren übernahmen die beiden Brüder das Familien-weingut. Insbesondere durch den vorzugsweisen Anbau von alten

autochthonen Rebsorten erreichten sie bessere Qualitäten.“ Wiezur Bekräftigung dieser Feststellung, ließ sie einen Arvino rosso2010 folgen – ein sehr angenehmer Wein, ein Cuvée der SortenGagliopo und Cabernet Sauvignon. „Vier Monate im Barrique“,kommentierte Ilenia.

Drei Dingen tut der Wein genug,er labt Gesicht, Geschmack, Geruch ...

sagt ein Dichterwort. Außer der Sensorik und dem Gesicht, der tief-roten Farbe des Weines schmeichellt das gesamte Anwesen inmit-ten der reizvollen Hügellandschaft gelegen mit der Freundlichkeitseiner Formen und Farben unseren Sinnen. Vor allem aber festigtedie Weinprobe, wie überhaupt der Besuch in dem Weingut dieÜberzeugung, mit solchen Winzern kann Kalabrien wieder zumEnotria Tellus – zum Land des Weines werden.

Werner Böhme

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Montag – Freitag 9 – 12 Uhr und 12.30 – 16 Uhr

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Weinquiz 2013 – Was ich als Reblaus sagen möchte

Ich habe mir in diesem Jahr für das Weinquiz zum Jahresende etwas Besonderes einfallenlassen und neun Fotos aus den diesjährigen Ausgaben unserer Zeitung ausgewählt, nebenstehendganz willkürlich angeordnet und nummeriert. Wenn Sie nun zu diesen Fotos die jeweils dazugehö-rigen Bildunterschriften aus nachstehender Übersicht auswählen, können Sie tolle Preise gewinnen.

• Kellermeisterin und Geschäftsführer präsentieren die neuen Etiketten • Schwalbennest• Minkwitzsches Weinberghaus • Peterkeller Weinböhla• Glückwünsche für Professor Heinz Werner• Im Keulschen Hof• Eingangsbereich des Bennokellers in der WeinErlebnisWelt• Sitz der Winzergenossenschaft von 1938 bis 1942• Fröhliches Beisammensein auf dem Schliebener Weinberg• Eingangsportal zum Romantik-Hotel „Deutsches Haus“• Straußwirtschaft „Zum Winzerschoppen“• Weinberghaus Batzdorf• Unsere neu gewählten Weinmajestäten pflanzen einen Rebstock• Glückwünsche für Winzerjubilar Heinz Müller• Die drei sächsischen Weinköniginnen aus Weinböhla • Wohnhaus von Carl Pfeiffer in Radebeul• Kellermeisterin und Geschäftsführer präsentieren den Sekt St. Benno• Das Schillerhaus

Also füllen Sie die offenen Felder in nachstehendem Kasten aus, schneiden ihn aus, kleben ihnauf eine Postkarte und schicken diese bis zum 15.12.2013 an die Sächsische Winzergenossen-schaft Meißen, Bennoweg 9, 01662 Meißen unter dem Betreff: Weinquiz 2013. Wenn Sie allesrichtig ausgefüllt haben und Ihnen das Losglück hold ist, können sie folgende Preise gewinnen:

1. Preis: Weinprobe für vier Personen 2. Preis: Geschenkkorb mit drei unserer prämierten Weine 3. Preis: Geschenkkorb mit drei Flaschen SektWeitere Preise: Buch „In der Tradition des kurfürstliche Weingutes,

Buch „ Dorfgeschichten aus Überelbisch“,Weinkalender 2013, zwei Flaschen Saxecco und ein Sachsentrio

Euer R.E.B. Laus

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