40
63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald Tel.: (03834) 86-24 15 Fax: (03834) 86-24 75 E-Mail: paul.marschall @uni-greifswald.de

Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

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63

Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II

3

12●

Dr. Paul Marschall

Ernst-Moritz-Arndt-

Universität Greifswald

Tel.: (03834) 86-24 15

Fax: (03834) 86-24

75

E-Mail:

paul.marschall

@uni-greifswald.de

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 64

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben 33 TheorieTheorie ööffentlicherffentlicher GGüüterter

The Lighthouse StoryThe Lighthouse Story

"The lighthouse […] is a useful icon for two reasons. First, it is a classic example of a public good: all passing ships benefit from its light, which is available to each of them undiminished regardless of their number. Second, the history of lighthouses illustrates an important message […] —

that public goods need not be directly

provided by governments. Over the centuries lighthouses have been built and operated by private investors, shipping guilds and public-private partnerships, in addition to government agencies. For more on the early history of lighthouses, we recommend Ronald Coase's

article, "The Lighthouse in Economics", The Journal of Law and Economics 17 (October):

357–76."

Kaul, I., Grunberg, I. und M. Stern (Eds.) (1999),

Global Public Goods, International Cooperation

in the 21st Century, New York u. a.

Motivation

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 65

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüter ter

3.1 3.1 KonzeptKonzeptUrsprUrsprüüngenge

Wurzeln im 18. Jahrhundert (David Hume, Treatise

of Human Nature –

1739)

Adam Smith, Inquiry

into

the

Nature and Causes of the

Wealth

of Nations-

1776

Bedeutung

Erklärung und Legitimation öffentlicher Leistungserstellung

Zentrale Arbeiten

• Samuelson

• Musgrave

• Olson

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 66

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Allgemeine DefinitionAllgemeine Definition

AnsatzpunktAnsatzpunkt: G: Güütermerkmaletermerkmale

NichtrivalitNichtrivalitäätt••

Falls Akteur Falls Akteur ii konsumiert, so ist dadurchkonsumiert, so ist dadurch

Konsum von Akteur Konsum von Akteur jj nicht beeintrnicht beeinträächtigtchtigt••

Ist KapazitIst Kapazitäät nicht ausgescht nicht ausgeschööpft, so kannpft, so kann

weiterer Akteur weiterer Akteur kk versorgt werden, ohneversorgt werden, ohne dass zusdass zusäätzliche Kosten entstehentzliche Kosten entstehen

(Grenzkosten = 0)(Grenzkosten = 0)

NichtausschlieNichtausschließßbarkeitbarkeit••

Niemand kann von Nutzung ausgeschlossenNiemand kann von Nutzung ausgeschlossen

werdenwerden

BezugBezug: Nutzen im Kontext: Nutzen im Kontext Konsum/ Nutzung eines Gutes Konsum/ Nutzung eines Gutes

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GGüüterraumterraum

Rivalitätsgrad

= 0

Rivalitätsgrad

= 1

Exklusionsgrad

= 0

Exklusionsgrad

= 1

(reines)

Öffentliches Gut

Allmende- gut

Klubgut Privates Gut

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Page 6: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 68

Theorie des MarktversagensTheorie des Marktversagens

a)

Private Güter

-

Geltung des Ausschlussprinzips/ Rivalität im Konsum.

-

Markt koordiniert -

Angebot und Nachfrage finden über Wett-

bewerb

und Preismechanismus ins Gleich- gewicht.

-

Preis entspricht Grenzkosten der Produktion.

b) Öffentliche Güter

-

Nichtgeltung des Ausschlussprinzips/ Nichtrivalität im Konsum

-

Preismechanismus funktioniert nicht -

Bereitstellung des Guts ist entweder nicht effizient oder kommt gar nicht zustande.

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Page 7: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 69

Aspekte Aspekte ööffentlicher Gffentlicher Güüter (1)ter (1)

Reine öffentliche Güter und Mischgüter

reine öffentlichen Güter

-

nur wenige

-

Straßenbeleuchtung (≠

Laternen

Markt, sondern «Regime»)

-

Frieden

-

Führen von Regierungsgeschäften (passiver Konsum)

-

Schutzfunktion nach innen und außen

-

Wissen (globales öffentliches Gut)

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 70

Mischgüter

-

häufigste Form öffentlicher Güter

-

hier trifft nur eine der beiden Eigenschaften zu

-

selbst „rein private“

Aktivität Genuss einer nahrhaften Mahlzeit verfügt über öffentlichen

Nutzen, da in Folge dessen

„gute Gesundheit“

gefördert wird

Fähigkeiten verbessert und

(zusätzliche) Einkommen generiert werden können

davon kann Familie/ Gesellschaft profitieren!

-

hier: unmittelbare Folgen meist privater Art

-

2 Kategorien

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 71

Aspekte Aspekte ööffentlicher Gffentlicher Güüter (2)ter (2)

Klubgüter und Allmendegüter

Klubgüter

(Mautgüter)

-

Nichtrivalität (im „Club“), aber ausschließbar. -

i. d. R. liegen hier natürliche Monopole

vor

Allmendegüter

(common

pool

Güter)

-

nicht ausschließbar, aber Rivalität im Konsum -

v. a. natürliche Ressourcen und Umwelt.

Meritorische

Güter

-

Güter, die von Seiten des Staates subventioniert werden, da ihr Konsum durch

die Gesellschaft hoch bewertet wird -

Bsp: Kunst, Bildung

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 72

ÖÖffentlicher Gffentlicher Güüter und ter und ExternalitExternalitäätenten (1)(1)

Definition:Technologische externe Effekte liegen vor, wenn mit der Produktion oder mit dem Konsumeines Gutes Nach-

oder Vorteile für Dritte

verbunden sind, die im Rahmen der marktlichenTauschbeziehungen nicht berücksichtigt werden. Diese negativen oder positiven Externalitätenstellen soziale Zusatzkosten oder –erträgedar, die ein Auseinanderklaffen von privaterund sozialer Bewertung bewirken.

Anmerkung:Pekuniäre Externalitäten sind das normale Wirkendes Preismechanismus, wodurch Knappheits-verhältnisse

reflektiert werden

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

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ÖÖffentliche Gffentliche Güüter und ter und ExternalitExternalitäätenten (2)(2)

Bezug:

(1) „Öffentliche Güter“= eigenständige Güterkategorie

(2) „Externe Effekte“= Kuppelprodukt anderer Aktivitäten

(3) (vor allem reine) öffentliche Güter= Spezialfälle von Externalitäten

Konvention

public

goods

= Güter/ Aktivitäten, die mitNutzenzuwachs, auch mit

(+) Externalitäten

verbunden sindpublic

bads

beinhalten negativen Nutzen

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Bezugspunkt zur Bereitstellung vonBezugspunkt zur Bereitstellung von ÖÖffentlichen Gffentlichen Güüterntern

aufgrund Nichtrivalität und Nichtausschließbarkeit sind öffentliche Güter grundsätzlich Problemen

hinsichtlich ihrer Bereitstellung ausgesetzt („Marktmängel“

bis hin zu “Marktversagen”)

aus

individueller

Perspektive

zwar

rational, aber

aus

gesellschaftlicher

Sicht

ist

Ergebnis

suboptimal und kann

verhängnisvoll

sein

Märkte

besitzen

Vorzüge

hinsichtlich

der Bereitstellung

privater

Güter. Bezüglich

der

Bereitstellung

von öffentlichen

Gütern

sind zusätzliche

Mechanismen

wie

-

spezifische

Anreize -

Kooperation

erforderlich.

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Implikationen

(1) Freifahrerproblem-

Hardin (1961): “Tragedy of the Commons”

(2)

Prisoner’s Dilemma -

Spieltheorie:

Zwei Gefangene werden verdächtigt, gemeinsam eine Straftat begangen zu haben. Die Höchststrafe für das Verbrechen beträgt zehn Jahre. Beiden Gefangenen wird nun ein Handel angeboten, der beiden bekannt ist. Wenn einer gesteht, und somit seinen Partner belastet, kommt er ohne Strafe davon –

der andere muss die vollen zehn

Jahre absitzen. Entscheiden sich beide zu schweigen, bleiben nur Indizienbeweise, die aber ausreichen, um beide für ein Jahr einzusperren. Gestehen aber beide die Tat, erwartet jeden eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren. Nun werden die Gefangenen unabhängig voneinander befragt. Es besteht weder vor noch während der Befragung die Möglichkeit für die beiden, sich untereinander abzusprechen

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Auszahlungsmatrix

individuell vernünftigste Entscheidung der Gefangenen (gestehen) und die kollektiv vernünftigste Entscheidung (schweigen) fallen auseinander. Eine eindeutige verbindliche Handlungsanweisung kann nicht ohne Weiteres angegeben werden

Zusätzliche Gefängnisjahre = Verlust aufgrund Unfähigkeit zur Kooperation (Wohlfahrtsverlust)

B schweigt

(kooperiert mit A)

B gesteht

(verrät A) A schweigt

(kooperiert mit B)

A: 1 Jahr

B: 1 Jahr

A: 10 Jahre

B: 0 JahreA gesteht

(verrät B)

A: 0 Jahre

B: 10 Jahre

A: 5 Jahre

B: 5 Jahre

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PU

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

0, gxF

Effiziente Bereitstellung nationaler öffentlicher Güter (1)

Annahmen: 2 Personen

P und R

2 Güter

privates Gut x, mit

x

= xP

+ xRöffentliches

Gut

g, mit

g

= gP

= gR

ui= ui

(xi, g) Nutzenfunktion

für

jedes

Individuum

i,

i

= P, R willkürlich

festgelegtes

Nutzenniveau

des Individuum

P

Transformationskurve

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Effiziente Bereitstellung nationaler öffentlicher Güter (2)

Maximierungsproblem:

Lagrangefunktion:

gggxxx

gxFuu

tsgxuu

RP

RP

PP

RRR

0,

..,max

RPPP

RR

xxxgxFuugxuL

321 ,,

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Effiziente Bereitstellung nationaler öffentlicher Güter (3)

Bedingungen erster Ordnung:

Optimum:

P

P

R

R

xug

u

xug

u

xFgF

PR

0

0

0

0

21

32

31

3

gF

gu

gu

xF

xu

xu

PR

P

P

R

R

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Effiziente Bereitstellung nationaler öffentlicher Güter (4)

SamuelsonSamuelson--BedingungBedingung::

Eine effiziente Bereitstellung reiner öffentlicher Güter ist erreicht, wenn die Summe der marginalen Zahlungsbereitschaften der Konsumenten des öffentlichen Gutes der marginalen Transformationsrate in der Produktion entspricht.

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.13.1 KonzeptKonzept

Produktionsmöglichkeiten der Volkswirtschaft

priv.

Gut

priv.

Gut Produktionsmöglichkeiten

der Volkswirtschaft

öff. Gut öff. Gut

Lage der Person P

Lage der Person P

Lage der Person R

Lage der Person R

p3p2p1

p3p2p1

r3r2r1

r3r2r1

p2

r3

SamuelsonSamuelson--Bedingung (1)Bedingung (1)

AA‘

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SamuelsonSamuelson--Bedingung (2)Bedingung (2)

links: Nutzenniveau von Akteur P gegeben (p2)

Akteur R wählt auf dieser Basis das für ihn optimale Niveau aus

= Tangentialpunkt mit der höchstenerreichbaren Indifferenzkurve (r2)

Bestimmung der optimalen Allokation in der Volkswirtschaft

P 0E öffentliches Gut; EH privates Gut R

0E öffentliches Gut; EF privates Gut

Samuelson-Bedingung:

ΣGRSi

= GRTΣGRSi

= GRT

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

Page 21: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 83

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.2 3.2 ErweiterungenErweiterungen•

Reichweite öffentlicher Güter steht im

Vordergrund

Dimensionen globaler öffentlicher Güter: a) räumlich –

grenzüberschreitend

Bsp.: regionale Foren, Handelsblöcke

Verteidigungsbündnisse Begrenzte Reichweite: regionales

~

b) zeitlich –

generationenübergreifend Bsp.: Fragen der Nachhaltigkeit: Umweltprobleme

Verschuldung c) interpersonell –

gruppenübergreifend

Bsp.:

Religionen ethnische Gruppen

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 84

Globalisierung und Globale Globalisierung und Globale ööffentliche Gffentliche Güüterter

Globalisierung resultiert primär aus 2 Prozessen

a) Intendiert -

Beseitigung ökonomischer Grenz-Barrieren

(Steuern auf Warenaustausch, Kapitalkontrolle) -

Stärkung politischer Harmonisierung hinter

nationalen Grenzen zur Förderung grenzüberschreitender Marktintegration

= typischerweise Ergebnis von Anstrengungen nationaler Entscheidungsträger u. a.

Globalisierung marktunterstützter öffentl. Güter

b) nicht intendiert -

Bsp.: tierische, pflanzliche, menschliche

Krankheiten die „reisen“

können; Treibhausgasemissionen

= Resultat positiver/ negativer grenzüber- schreitender Effekte privater/ nationaler Handlungen

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Page 23: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 85

Nationale und Globale Nationale und Globale ööffentliche Gffentliche Güüter (1)ter (1)

Quelle: Kaul

und

Mendoza 2003

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Page 24: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 86

Nationale und Globale Nationale und Globale ööffentliche Gffentliche Güüter (2)ter (2)

Quadrant 1:nationale „private“

Güter mit nicht globaler

Zielbestimmung

Quadrant 2 + 4 verlangen nach einer Harmonisierung nationaler Politik „Internalisierung grenzüberschreitender externer

Effekte“-

Generierung positiver Effekte

-

Korrektur negativer Effekte

Quadrant 2BReihe von Gütern beinhalten solche Anstrengungen. bspw. -

Bestreben zur Stärkung Menschenrechte

-

Bemühen um Verbesserung von vernetzten externen Effekten (internationale Kommunikations-

und

Transportsysteme)

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Page 25: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 87

Nationale und Globale Nationale und Globale ööffentliche Gffentliche Güüter (3)ter (3)Quadrant 2B (Forts.)-

meiste Güter zielen darauf ab, das freizusetzen, was verschiedene nationale und transnationale Akteure als globalen Nutzen wahrnehmen.

Quadrant 4B-

Internalisierung negativer grenzüberschreitender externer Effekte möglich

-

Beispiele: Kohlendioxid-Emissionen, Ausbruch neuer ansteckenden Seuchen

-

Schaffung internationale Reglements möglich(Ergebnis: vgl. Menschenrechte, 2B)

-

Alternative politische Optionen (vgl. 4A und 4B)

Quadrant 4A-

Güter mit politischer Folge die Ausarbeitung

und Anwendung neuer (nationaler) Eigentumsrechte nach sich ziehen.

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Page 26: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 88

Nationale und Globale Nationale und Globale ööffentliche Gffentliche Güüter (4)ter (4)

Anmerkungen:Anmerkungen:

-

Klassifizierung GÖG erweitert „traditionelle“ Definition (nur Kategorie a; Nicht-

Ausschliessbarkeit im Vordergrund) um „gestaltbare“

Güter + Dienste

-

Bedeutung sozialer Eigenschaften ÖG

-

Bedeutung bei politischen Entscheidungen

-

Diskussion um öffentliche Güter nicht nur als technisches Problem

-

Staat als aktives Komplement zum Markt

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Page 27: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 89

FragestellungFragestellung

Gilt die Samuelson-

Bedingung auch für öffentlicher Güter, mit „globaler“

Reichweite,

d. h. mit einer Reichweite über staatliche Territorien hinweg?

Erweiterung des Modells aus 3.1

Perspektive Mauerschau „wohlwollender Welt-Diktator“

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Page 28: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 90

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (1)

Annahmen: 2 Länder

P (“arm”) und R (“reich”)

2 Güter

privates Gut x, globales

öffentliches

Gut g,

(1)

uiR

= uiR

(xiR, g); i

= 1,…,n bzw.

ujP= ujP

(xjP, g); j = 1,…,m

Nutzenfunktion

für

Individuum

i bzw. j

im reichen

bzw. armen

Land

Gesellschaftliche Wohlfahrtsfunktion:

(2) .,...;,... 11 mpPnRR uuuuWW

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 91

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (2)

Bereitstellung öffentlicher Güterzusätzliche

Annahmen:

Beide

Staaten

setzen

Ressourcen

zur Bereitstellung

des globalen

öffentlichen

Gutes

ein•

Globale

Bereitstellung

steigt

mit

den

Beiträgen

der

Staaten

an:

es

gilt ferner:

Technologische

Beschränkung:

., PR ggg

PR ggg

0,

0,

PPP

RRR

gxFgxF

(3)

(3‘)

(4)

Page 30: Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel ... · 63 Wirtschaftssysteme und öffentliche Finanzen am Beispiel Afrikas II 3 12 Dr. Paul Marschall Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 92

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

i

RRi xx i

PPi xx

0

0

PPPP

RRRR

RgCxRgCx

RR

Modell globaler öffentlicher Güter (3)

wobei

und die in beiden

Staaten

jeweils

insgesamt

konsumierten

Mengen

an den privaten Gütern

bezeichnen

quasi-lineare

Darstellung:

mit

bzw. als

Konstanten, welche die Ressourcenbeschränkung

der

beiden

Volkswirtschaften

darstellen

und bzw. als

positive Faktoren

mit

positiven

ersten

und zweiten

Ableitungen.

RR PR

RC PC

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 93

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (4)

Effiziente Bereitstellung

Definition:Globale

Allokation

von Ressourcen

gilt dann

als

produktionseffizient, falls hinsichtlich

einergegebenen

Gesamtmenge

des Weltkonsums

für

das private Gut x0 die Bereitstellung

des öffentlichen

Gutes

maximal ist.

(5)

Es gilt ferner:

(6)

Grenzerstellungskosten

für

das globale öffentliche

Gut müssen

in reichen

und armen

Ländern

gleich

hoch

sein.

0..max xxxtsg PR

,Pg

Rg CC

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Paul Marschall, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Öffentliche Finanzen afrikanischer Staaten II 94

Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (5)

Ausnutzung

komparativer

Vorteile!

das Land, das aufgrund

seiner

Faktorausstattung

und Technologie das globale

öffentliche

Gut günstiger

erstellen

kann, sollte

dafür

mehr Ressourcen

einsetzen

Allgemeinere

Darstellung:

(6’)

mit

bzw. als

partielle

Ableitungen der

Funktion

φ

:

Das Verhältnis der Grenzkosten der Produktion sollten dem Verhältnis der

jeweiligen Effizienz entsprechen!

G

RPg

Rg

CC

R g

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (6)

Aussage: Der

komparative Vorteil wird

nicht

nur

mittels

relativer Produktionskosten bestimmt, sondern

auch

durch

die relative Effizienz,

mit

welcher

die Staaten

zum

globalen öffentlichen

Gut beitragen.

Anmerkungen:1. Aussage

besitzt

Nähe

zu

Heckscher-Ohlin-Theorem2.

Theorie

internationalen

Handels

fokussiert

lediglich

auf private Güter3.

Ist globale Produktionseffizienz tatsächlich

erstrebenswert?

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (7)

Globale Wohlfahrtsmaximierung

Maximierung

der

gesellschaftlichen Wohlfahrtsfunktion

(2) unter

Beachtung

technologischer

Restriktionen

(3’

und 4’).•

Zusätzlich

muss die Beziehung

zwischen

Weltkonsum

und Weltproduktion

spezifiziert werden

(7)

Marginalbedingungen:

(8)

(9)

(10)

j

PRjPi

iR xxxx

.,...,1;,...,1

.

mjniuWuW

Cuujuu

CCC

PjxPj

RixRi

j gjPx

jPgi

Rix

Rig

gPg

Rg

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (8)

Interpretation

(8) Bedingung

für

globale

Produktions- Effizienz, gewährleistet, dass

Grenzkosten

des öffentlichen

Gutes

in beiden

Staaten gleich

sind

(9) Verallgemeinerung

der

Samuelson- Bedingung

für

öffentliche

Güter:

Summe

der

GRS zwischen

öffentlichem und privatem

Gut sollen

der

globalen

GRT

entsprechen(10) Grenznutzen

des Konsums

des privaten

Gutes

ist

für

alle

Konsumenten

gleich

vollständige

Beschreibung

der

Bedingungen für

eine

optimale

Allokation

der

Ressourcen

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (8)

Kritik

Ergebnis

wurzelt

in Vorstellung, dass

Konsum des privaten

Gutes

in beiden

Staaten

lediglich

durch

weltweite

Ausbringung

beschränkt

wird und somit

nicht

durch

nationalen

Output

Problem: Abweichung

des nationalen

Konsums von staatlicher

Ausbringung

ist

nur

dann

möglich, falls intra-

und interstaatlicher Konsum- oder

Einkommenstransfer

gewährleistet

ist

“Gerechtigkeitsbedingung”

(10)•

Trennung

von Effizienz-

und Gerechtigkeits-

überlegungen

analog

zu

Samuelson

implizite

Anforderung, wonach

Transfers

positiv

sein

sollten

deckungsgleich den Ressourcenkosten

der

Bereitstellung

globaler

öffentlicher

Güter

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (9)

Auslandshilfe versus Transfers

Auslandshilfe ist wichtig und sollte ausgedehnt werden

Transfers auch als Zahlungen für Bereitstellung öffentlicher Güter

gegenwärtig sind viele Staaten jedoch durch eigene Ressourcen beschränkt

(11)

• vgl. (7): Implikationen bzgl. Effizienz?•

Globale Produktionseffizienz grundsätzlich

unerwünscht! Warum?•

Effizienzerfordernis kann mit

() Ressourcen

für Produktion privater Güter im armen (reichen) Land verbunden sein!

j

PPj

i

RRi xxxx ,,

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (10)

Falls Konsumenten im reichen Land Teil ihrer Gewinne in das arme Land überweisen,

könnte jeder gewinnen; aber gerade dies wird durch (11) verhindert!

Optimales Angebot öffentlicher Güter (12)

gem. Gleichung (12) gilt: Je geringer die Grenzkosten der Produktion eines Landes

bei der Herstellung des globalen öffentlichen Gutes sind, um so mehr sollten diese

Präferenzen bei der Ermittlung globaler Wohlfahrt berücksichtigt werden

Bislang keine Beachtung

von Gewichten für Nutzen armes/ reiches Land!

i

Pg

Pjx

Pjg

Rg

Rix

Rig CuuCuu .1

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Modell globaler öffentlicher Güter (11)

Berücksichtigung distributiver Aspekte

(13)

mit bzw. als gesellschaftlicher Grenznutzen des Einkommens der Länder.

verfügt die globale Wohlfahrtsfunktion über eine egalitäre Form, d. h. , so wird

hinsichtlich der Bereitstellung des globalen öffentlichen Gutes den Präferenzen des

armen Landes mehr Gewicht beigemessen.•

Implikation: das arme Land sollte weniger

Ressourcen für die Erstellung des globalen öffentlichen Gutes einsetzen, als dies durch komparative Vorteile angezeigt wird.

mjniuWuW PPjxPj

RRixRi ,...,1;,...,1,

R P

1RP

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Teil II: GlobaleTeil II: Globale GemeinschaftsGemeinschafts-- aufgabenaufgaben

3.3.

Theorie Theorie ööffentlicherffentlicher

GGüüterter

3.23.2 ErweiterungenErweiterungen

Arbeitsaufgaben

(1)

Nennen Sie praktische Beispiele für die Anwendung des skizzierten

Modells globaler öffentlicher Güter

(2)

Beurteilen Sie das Realisierungspotenzial einer Vereinbarung zwischen IL und EL

hinsichtlich der Bereitstellung globaler öffentlicher Güter in Verbindung mit Transfers

in den Bereichen: (a) Umweltpolitik

(b) Krankheitsbekämpfung

(3) Bewerten Sie die Lösung von (2) vor dem Hintergrund von Subsahara-Afrika.