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Philosophisches Seminar 1 WiSe 2008/2009 Veranstaltungskommentar Stand: 11. Juli 2008 – Es erfolgt keine Aktualisierung! Ausschlaggebend sind immer nur die Angaben in LSF! Philosophie Allgemeine Hinweise für die folgenden Angaben zum Veranstaltungsangebot am Philosophischen Seminar: 1. Zur folgenden Aufbereitung der Informationen Aufgrund der Vielzahl von Studiengängen, die am Philosophischen Seminar angeboten werden haben Veranstaltungen je nach Studienordnung unterschiedliche Funktionen. Das Philosophische Seminar wird dieser Komplexität dadurch gerecht, dass das Veranstaltungsangebot nach Studiengängen und Studienstrukturen aufbereitet worden ist. Daher sind nur diejenigen Abschnitte der folgenden Gliederung für Studierende informativ, die den jeweils individuell relevanten Studienordnungen entsprechen. 2. Zum Veranstaltungsangebot 2.1 Es kann kurzfristig zu Änderungen im Lehrangebot kommen. Bitte informieren Sie sich im Kommentierten Vorlesungsverzeichnis (KVV), das Sie an der Bibliotheksaufsicht im Philosophischen Seminar erwerben können und auf den Internetseiten des Philosophischen Seminars. 2.2 Am Philosophischen Seminar gelten seit dem WiSe 2005/06 generelle Teilenehmerbeschränkungen für Pro- und Hauptseminare und spezielle Beschränkungen für bestimmte Veranstaltungstypen (Übungen, Schreibwerkstatt usw.). Bitte informieren Sie sich rechtzeitig über die jeweils aktuellen Fristen und Abläufe des Anmelde- und Verteilverfahrens. 3. Aktuelle Informationen Das Philosophische Seminar informiert Sie ständig über alle wichtigen Dinge des Philosophiestudiums auf seinen Internetseiten: www.uni-muenster.de/PhilSem. Wenn Sie immer auf dem Laufenden gehalten werden wollen, dann sollten Sie sich unbedingt in unseren Emailverteiler eintragen: listserv.uni-muenster.de/mailman/listinfo/philsem-verteiler

WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

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Philosophisches Seminar

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WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar Stand: 11. Juli 2008 – Es erfolgt keine Aktualisierung! Ausschlaggebend sind immer nur die Angaben in LSF! Philosophie Allgemeine Hinweise für die folgenden Angaben zum Veranstaltungsangebot am Philosophischen Seminar: 1. Zur folgenden Aufbereitung der Informationen Aufgrund der Vielzahl von Studiengängen, die am Philosophischen Seminar angeboten werden haben Veranstaltungen je nach Studienordnung unterschiedliche Funktionen. Das Philosophische Seminar wird dieser Komplexität dadurch gerecht, dass das Veranstaltungsangebot nach Studiengängen und Studienstrukturen aufbereitet worden ist. Daher sind nur diejenigen Abschnitte der folgenden Gliederung für Studierende informativ, die den jeweils individuell relevanten Studienordnungen entsprechen. 2. Zum Veranstaltungsangebot 2.1 Es kann kurzfristig zu Änderungen im Lehrangebot kommen. Bitte informieren Sie sich im Kommentierten Vorlesungsverzeichnis (KVV), das Sie an der Bibliotheksaufsicht im Philosophischen Seminar erwerben können und auf den Internetseiten des Philosophischen Seminars. 2.2 Am Philosophischen Seminar gelten seit dem WiSe 2005/06 generelle Teilenehmerbeschränkungen für Pro- und Hauptseminare und spezielle Beschränkungen für bestimmte Veranstaltungstypen (Übungen, Schreibwerkstatt usw.). Bitte informieren Sie sich rechtzeitig über die jeweils aktuellen Fristen und Abläufe des Anmelde- und Verteilverfahrens. 3. Aktuelle Informationen Das Philosophische Seminar informiert Sie ständig über alle wichtigen Dinge des Philosophiestudiums auf seinen Internetseiten: www.uni-muenster.de/PhilSem. Wenn Sie immer auf dem Laufenden gehalten werden wollen, dann sollten Sie sich unbedingt in unseren Emailverteiler eintragen: listserv.uni-muenster.de/mailman/listinfo/philsem-verteiler

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Philosophisches Seminar

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Inhalt

1 Bachelor (2-Fach, Einschreibung ab WiSe 2005/06) ....................................................................4 1.1 Modul A ......................................................................................................................................4 1.2 Modul E ......................................................................................................................................4 1.3 Modul G......................................................................................................................................6 1.4 Modul H......................................................................................................................................8 1.5 Modul F ......................................................................................................................................9

1 Antike Ethik und Metaphysik (F-AEM, Start: WiSe 2007/08) ................................................9 2 Anthropologie (F-Anthr.) ........................................................................................................10

1.6 Modul W...................................................................................................................................12 2 Bachelor (KiJu, Einschreibung ab WiSe 2005/06).......................................................................13

2.1 Modul a ....................................................................................................................................13 2.2 Modul e....................................................................................................................................14 2.3 Modul g....................................................................................................................................15 2.4 Modul h ...................................................................................................................................17 2.5 Modul d....................................................................................................................................18 2.6 Modul m ..................................................................................................................................20

3 Master (1-Fach-Master "Philosophie") .....................................................................23 I Zentrale Fragen der theoretischen Philosophie........................................................................23 II Zentrale Fragen der praktischen Philosophie ..........................................................................24 III Geschichte der Philosophie .....................................................................................................24 IV Anthropologie und Kulturphilosophie.....................................................................................25 V Vertiefungs- und Spezialisierungsmodul zur theoretischen Philosophie .............................25 VI Vertiefungs- und Spezialisierungsmodul zur praktischen Philosophie ...............................25

4 Master of Education GHR (Praktische Philosophie), GyGe (Philosophie/Praktische Philosophie) ......................................................................................................................................26

Modul w .........................................................................................................................................26 Modul D .........................................................................................................................................27 Modul M.........................................................................................................................................30

6 Lehramt (Zwischenstudienordnungen, LPO 2003) .....................................................................35 3.1 GyGe (Einschreibung WiSe 2003-SoSe 2005).......................................................................35

3.1.1 Grundstudium (nicht modularisiert, Grundkurse) .........................................................35 3.1.2 Hauptstudium (modularisiert) ........................................................................................40 Wahlpflicht Soziologie (DS) .....................................................................................................50

3.2 GHRGe (Einschreibung WiSe 2003-SoSe 2005) ...................................................................56 3.2.1 Grundstudium (nicht modularisiert, Grundkurse) .........................................................57 3.2.2 Hauptstudium (modularisiert)........................................................................................62 ds (Veranstaltungen für die, die Soziologie nicht im Rahmen der Erziehungswissenschaften belegt haben) ..............................................................................65

7 Alte Lehrämter (Sek I/II, LPO 94/98, Einschreibung bis SoSe 2003) ........................................72 4.1 Grundstudium .........................................................................................................................73 4.2 Hauptstudium .........................................................................................................................79

8 Magister Artium..............................................................................................................................91 5.1 Grundstudium..........................................................................................................................92 5.2 Hauptstudium .........................................................................................................................97

9 Erziehungswissenschaftliches Begleitstudium (Wahlfach Philosophie) ................................102 6.1 ESL..........................................................................................................................................102

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Philosophisches Seminar

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6.1.1 Grundstudium ................................................................................................................106 6.1.2 Hauptstudium ................................................................................................................107

6.2 EW A3.....................................................................................................................................107 10 Allgemeine Studien....................................................................................................................112

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Philosophisches Seminar

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1 Bachelor (2-Fach, Einschreibung ab WiSe 2005/06) 084719 Kolloquium zur Vertiefung der Seminarinhalte und

Besprechung von Abschlussarbeiten 14-täglich, 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, F8

Groneberg, M.

1.1 Modul A A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation

17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N.

A2: Seminar/Übung, Logik und Argumentationstheorie 084408 Übung zur Logik-Vorlesung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 16-18, 236 N. N.

084499 Einführung in die Argumentationstheorie und die formale

Logik 13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 225

Schmoranzer, S.

In diesem Seminar soll in die Argumentationstheorie und in die formale Aussagen- und Prädikatenlogik erster Stufe eingeführt werden. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel erörtert, welche Bedingungen gute Argumente erfüllen müssen, was eine logische Form von Aussagen ist, wann eine Aussage logisch wahr ist, wann ein Schluss logisch gültig ist etc.

Literatur: Die Textgrundlage für das Seminar wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. 084594 Einführung in die Argumentationstheorie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 08-10, 236 Suhm, Chr.

Im Seminar soll herausgearbeitet werden, was unter einem Argument zu verstehen ist und welchen Kriterien gute bzw. schlagkräftige Argumente in der Philosophie genügen müssen. Es sollen zudem grundlegende Kenntnisse der formalen Logik vermittelt werden, die für ein Verständnis der Argumentationstheorie unverzichtbar sind. Das Hauptaugenmerk der Seminararbeit wird auf der Behandlung typischer philosophischer Argumentationsformen und Argumentationsstrukturen liegen. Dies soll u. a. anhand der Analyse von Textbeispielen aus klassischen philosophischen Werken geschehen. Einen Leistungsnachweis bzw. Leistungspunkte erwirbt, wer regelmäßig und aktiv teilnimmt, wöchentlich eine Textzusammenfassung schreibt bzw. Übungsaufgaben bearbeitet und die Abschlussklausur besteht.

Literatur: Zur vorbereitenden Lektüre sei empfohlen: Rosenberg, Jay F.: Philosophieren. Ein Handbuch für Anfänger. Frankfurt/M. 1986. A3: Vorlesung, Logik, Sprache und Text A4: Seminar/Übung, Logik, Sprache, Text

1.2 Modul E E1: Vorlesung, Erkenntnistheorie 084518 Einführung in die Erkenntnistheorie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, S 9 Scholz, O.

In der Erkenntnistheorie geht es u.a. um die folgenden Fragen: - Was ist Wissen? - Unter welchen Bedingungen sind wir gerechtfertigt, etwas zu glauben? - Welche Quellen von Wissen und Rechtfertigung gibt es?

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Philosophisches Seminar

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- Warum sind Rechtfertigung und Wissen wichtig? Die Vorlesung soll mit den grundlegenden erkenntnistheoretischen Begriffen, Fragestellungen und Positionen vertraut machen. E2: Seminar/Übung, Erkenntnistheorie 084211 Einführung in die Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 225 Kaiser, M.

Wie funktioniert die Bestätigung von wissenschaftlichen Theorien mittels empirischer Daten? Gibt es innerhalb der Wissenschaften nur die eine, richtige Erklärung eines Phänomens oder sind je nach Interessen und Kenntnissen der Fragenden unterschiedliche Erklärungen gleichermaßen adäquat? Was sind Naturgesetze und gibt es in der Biologie und in den Sozialwissenschaften überhaupt welche? Sieht ein Laie dasselbe durch ein Mikroskop wie ein ausgebildeter Wissenschaftler? Lassen sich alle unsere wissenschaftlichen Theorien letztlich auf die Physik reduzieren? Wie vollzieht sich wissenschaftlicher Wandel – häufen wir ständig neues Wissen an oder ist die Entwicklung eher sprunghaft und revolutionär? Diese und andere spannende Fragen der Wissenschaftstheorie werden wir in diesem Seminar kritisch diskutieren. 084279 Kant: Prolegomena

15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 236 Kompa, N. Seide, A.

Kurze Zeit nach dem Erscheinen seiner Kritik der reinen Vernunft (KrV) verfasste Immanuel Kant (1724-1804) eine weitere, kürzere Schrift, die Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, in der er zentrale Gedanken der KrV noch einmal in einer knappen und zugänglicheren Form darstellte. Die Prolegomena erleichtern nicht nur das Verständnis seines Hauptwerks, sondern bieten auch einen guten Einstieg in Kants theoretische Philosophie. Wir werden im Seminar versuchen, durch eine sorgfältige Lektüre des Textes einige seiner zentralen Überlegungen nachzuvollziehen.

Literatur: Textgrundlage: Kant, Immanuel: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Meiner Verlag, Hamburg 2001. 084283 Descartes: Meditationes

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 225 Kompa, N.

René Descartes (1596-1650) wird gern als Vater der modernen Philosophie bezeichnet. In seinen Meditationes de Prima Philosophia setzt er sich so bescheidene Ziele wie z.B. die Existenz Gottes und der Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Zuge dieser Bemühungen stellt er auch einige bis in die heutige Debatte hinein nachwirkende erkenntnistheoretische Überlegungen an. In diesem Seminar wollen wir durch eine sorgfältige Lektüre der Meditationen Decartes’ Überlegungen nachzeichen und so einen Einstieg in seine Philosophie finden

Literatur: Textgrundlage: René Descartes: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, herausgegeben von Lüdger Gäbe, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1993. 084317 Descartes, Discours de la méthode

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Descartes’ Discours de la méthode (1637) ist ein Grundtext der neueren Philosophiegeschichte, in ihm äußert sich Descartes zum ersten Mal vor breitem Publikum zu seinen philosophischen Intentionen. In dem Seminar sollen Grundbegriffe des cartesianischen Denkansatzes anhand der Lektüre dieses Basistextes diskutiert werden. Text: Descartes, Discours de la methode, Von der Methode des richtigen

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Vernunftgebrauchs, übersetzt und herausgegeben von Ludger Gäbe, französisch-deutsch, Hamburg (Meiner) 1960, 2. Aufl. 1969. Literatur: Wolfgang Röd. Die Genese des cartesianischen Rationalismus, München (Beck) 1982. Bernard Williams, Descartes. Das Vorhaben der reinen philosophischen Untersuchung, Frankfurt/M (Athenäum) 1988. 084522 Kant über das Programm der Aufklärung

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 236 Scholz, O.

Kant hat das Programm der europäischen Aufklärung systematisiert und präzisiert. Dieses Aufklärungsprogramm soll rekonstruiert werden, um es im Anschluß daran kritisch erörtern und bewerten zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der erkenntnistheoretischen Begründung der positiven und negativen Ziele der Aufklärung. Zu diesem Zweck werden wir die folgenden Texte analysieren: - Träume eines Geistersehers [...] (1766). - Kritik der reinen Vernunft, 1. Auflage (1781), Vorrede. - Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784). - Was heißt: sich im Denken orientieren? (1786). - Kritik der Urteilskraft (1790), § 40.

Literatur: Die Literatur wird zu Semesterbeginn in einem Handapparat bereitgestellt. E3: Vorlesung, Metaphysik E4: Seminar/Übung: Metaphysik

1.3 Modul G G1: Vorlesung, Politische Philosophie 084541 Einführung in die politische Philosophie

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, H 4 Siep, L.

In der Vorlesung werden die Grundbegriffe der politischen Philosophie (Politik, Recht, Staat, Gerechtigkeit, Freiheit, Gemeinwohl) erläutert. Wichtige historische Stationen und Autoren sind ebenso Gegenstand wie aktuelle Diskussionen der politischen Philosophie (Kommunitarismus vs. Liberalismus, Globalisierung, Gerechter Krieg und Terrorismus etc.).

Literatur: Empfohlene Einführungen: Christoph Horn, Einführung in die politische Philosophie. Darmstadt (WBG) 2003. Will Kymlika, Politische Philosophie heute. Eine Einführung. Frankfurt (Campus) 1997. G2: Seminar/Übung, Politische Philosophie und Sozialphilosophie 084226 Einführung in die politische Philosophie

Blockveranstaltung, 06.10.08 - 10.10.08, 09-16, 236 Kallhoff, A.

In diesem Blockseminar soll in zentrale Fragestellungen und Themen der politischen Philosophie eingeführt werden. Wir werden uns darüber auseinandersetzen, was Sinn und Ziel der politischen Philosophie ist und welche Konzepte geeignet sind, um politische Gemeinschaften zu beschreiben. Sowohl Ansätze der aktuellen politischen Philosophie als auch philosophiehistorische Perspektiven sollen erörtert werden. Bemerkung: Vorbesprechung: 10. Juli 2008, 13 Uhr R 233.

084298 Kant: Zum ewigen Frieden 16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 225

Laukötter, S.

Kants Schrift ‚Zum ewigen Frieden’ kann gerade aus heutiger Sicht als einer der bedeutendsten Texte der politischen Philosophie gelten. Im Anschluss an die politische Philosophie der Neuzeit entwickelt Kant den ersten großen systematischen Entwurf zu einer politischen Philosophie, die nicht mehr allein als Staatsphilosophie, sondern weitergehend als politische Philosophie der internationalen Beziehungen verstanden werden kann. Im Seminar sollen Methoden der Textanalyse in Auseinandersetzung mit dem kantischen

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Text erlernt und eingeübt werden. Zudem sollen die Wirkungen der kantischen Schrift ebenso wie ihre Bedeutung für aktuelle Fragen der politischen Philosophie thematisiert werden.

Literatur: Grundlegende Literatur: Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden (alle gängigen Ausgaben des Textes können benutzt werden). Weiterführende Literatur: Otfried Höffe (Hrsg.): Immanuel Kant. Zum ewigen Frieden (Klassiker Auslegen Bd. 1). 084355 Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 236 Mischer, S.

„Was ist eine Frau?“ Diese schlichte Frage bildet den Ausgangspunkt von Beauvoirs bahnbrechendem Werk, das bis heute, mal als Negativfolie und mal als bewundertes Vorbild, in die feministische Diskussion hineinwirkt. Auf vielen hundert Seiten breitet Beauvoir biologische, soziologische, historische und mythengeschichtliche Beobachtungen und Forschungsergebnisse aus, durch die verdeutlicht werden soll, dass und wie die Frau die gesamte menschliche Geschichte hindurch als das „Andere“ des Mannes gesetzt wurde – ohne dass dieser selbst je als das „Andere“ der Frau wahrgenommen wurde. Manche Menschen werden zu Frauen gemacht, so Beauvoir, während andere (die Männer) Menschen sein dürfen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Freiheit der Frauen. Dass diese bei ihrer eigenen Freiheitsberaubung über die Jahrhunderte mitgespielt haben, macht die Sache laut Beauvoir nicht besser. Frauen und Männer sind vielmehr aufgerufen, auf ein Verhältnis hinzuarbeiten, in dem Mann und Frau sich als freie Subjekte begegnen können. 2008 wäre Simone de Beauvoir hundert Jahre alt geworden, 2009 jährt sich zum 60. Mal das Erscheinen von „Das andere Geschlecht“, ihrem wohl bekanntesten Werk. Dies sind gleich zwei Anlässe, einmal nachzuprüfen und zu diskutieren, ob die darin entwickelten Thesen uns überzeugen können. 084556 John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 236 Siep, L.

John Lockes Zweite Abhandlung über die Regierung ist einer der klassischen Texte der politischen Philosophie der Neuzeit. Er enthält erste Ansätze zu einer modernen Theorie der Grundrechte und eine Begründung für Gewaltenteilung und Widerstandsrecht.

Literatur: Text und Kommentar: John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung. Kommentar von Ludwig Siep, Frankfurt/M (Suhrkamp Studienbibliothek Bd. 7), 2007 084609 Einführung in die Politische Philosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 236 13.10.08 - 02.02.09, Mo 14-16, 236

Vieth, A.

Die Politische Philosophie befasst sich mit Fragen nach dem sozialen oder asozialen Wesen des Menschen. Je nachdem wie man diese Frage beantwortet kommt man zu unterschiedlichen Konzepten der Gerechtigkeit und Gleichheit. In diesem Seminar sollen gegenwärtige Positionen des Politischen Denkens in der Philosophie behandelt werden. (Utilitarismus, Liberale Gleichheit, Libertarismus, Marxismus, Kommunitarismus, Feminismus.) Das Studium dieser Positionen und ihr Vergleich soll einen systematischen Überblick über die systematischen Optionen in der Politischen Philosophie eröffnen. Ziele der Veranstaltung: 1. Die Veranstaltung soll einen Überblick über systematische Optionen der politischen Philosophie vermitteln.

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2. Inhaltlich steht die Behandlung folgender Themenkomplexe im Zentrum: (i) Utilitarismus, (ii) Liberale Gleichheit, (iii) Libertarismus, (iv) Marxismus, (v) Kommunitarismus, (vi) Feminismus. Insofern sollen systematische Optionen im Kontext bestimmter Theorietypen untersucht werden. 3. Die Veranstaltung ist nicht historisch ausgerichtet, auch wenn immer wieder konkrete historische Ansätze als Beispiele benutzt werden.

Literatur: Will Kymlicka, Politische Philosophie heute, Eine Einführung, Frankfurt a. M.: Campus, 1997. G3: Seminar, Klassische Texte zur Politischen Philosophie und Sozialphilosophie G4: Seminar, Aktuelle Probleme der Politischen Philosophie und Sozialphilosophie

1.4 Modul H H1: Vorlesung, Ethik 084116 Praktische Philosophie I: Ethik

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 1 Bayertz, K.-O.

Diese Vorlesung ist Teil des Grundkurses und gibt eine Einführung in die Ethik. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten, metaethischen Teil werden einige Grundbegriffe („Moral“, „Ethik“, „Moral-begründung“) erläutert. Im zweiten Teil der Vorlesung sollen vier grundlegende ethische Theorieansätze vorgestellt werden: 1. Eudämonismus 2. Kontraktualismus 3. Kantianismus 4. Utilitarismus.

Literatur: Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben. H2: Seminar/Übung, Ethik 084097 John Rawls: Theorie der Gerechtigkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, 225 Ach, J. St.

Die bekannteste Formulierung einer modernen Vertragstheorie, die sich Mitteln der Spiel- und Ent-scheidungstheorie bedient, ist die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Kernstück seiner Theo-rie ist ein Gedankenexperiment, dessen Ziel es ist, festzulegen, welche Grundsätze zur Regulierung unserer Gesellschaft vernünftigerweise in einer Vertragssituation zu akzeptieren wären. Es sind dies, wie Rawls sagt, „diejenigen Grundsätze, die freie und vernünftige Menschen in ihrem eigenen Inte-resse in einer anfänglichen Situation der Gleichheit zur Bestimmung der Grundverhältnisse ihrer Verbindung annehmen würden“. Rawls´ Behauptung ist es, dass die Menschen in einer solchen Ent-scheidungssituation sich vor allem für zwei Grundsätze entscheiden würden: „einmal die Gleichheit der Grundrechte und -pflichten; zum anderen den Grundsatz, dass soziale und wirtschaftliche Un-gleichheiten, etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht, nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Ge-sellschaft“. In diesem Seminar soll die Theorie der Gerechtigkeit gemeinsam gelesen, diskutiert und ggf. mit alternativen Ansätzen kontrastiert werden. 084360 Klassiker der Moralphilosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 225 Mischer, S.

Aristoteles’ „Nikomachische Ethik“, Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ und Mills „Der Utilitarismus“ werden, jeweils in Auszügen, im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Alle drei Texte sind Klassiker der Moralphilosophie, die dort vertretenen Thesen und Argumente wirken bis heute nach.

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Natürlich werden wir auch über die relativen Schwächen und Stärken der drei Positionen diskutieren, vor allem aber soll der Versuch unternommen werden, sie aus ihren unterschiedlichen Voraussetzungen heraus zu verstehen. Am Ende des Seminars sollen Sie nicht entscheiden, welche Position die richtige ist. Im Idealfall gelangen Sie vielmehr zu dem Schluss, dass man, um diese Entscheidung treffen zu können, noch viel mehr Klassiker lesen müsste. 084613 Einführung in die Allgemeine Ethik

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 225 16.10.08 - 03.02.09, Do 14-16, 236

Vieth, A.

Aus wikipedia.de: „Die allgemeine Ethik – die im folgenden mit Ethik gleichgesetzt wird – stellt Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und Folgen auf. Sie ist die Grundlagendisziplin der Angewandten Ethik, die sich als Individualethik, Sozialethik und in den Bereichsethiken mit den normativen Problemen ihres spezifischen Lebensbereiches befasst. Die Ethik baut als philosophische Disziplin allein auf das Prinzip der Vernunft und unterscheidet sich darin von der theologischen Ethik, die sich wesentlich aus dem Glauben an eine göttliche Offenbarung begründet. Das Ziel der Ethik ist die Erarbeitung von allgemeingültigen Normen und Werten. Sie ist abzugrenzen von einer deskriptiven Ethik, die keine moralischen Urteile fällt, sondern die tatsächliche, innerhalb einer Gesellschaft gelebte Moral mit empirischen Mitteln zu beschreiben versucht. Die zu Beginn des 20. Jhd.s entstandene Metaethik reflektiert die allgemeinen logischen, semantischen und pragmatischen Strukturen moralischen und ethischen Sprechens und stellt insofern die Grundlage für die deskriptive und normative Ethik dar.“ Wesentliches an dieser Beschreibung der Ethik ist falsch! Daher die folgenden ... Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: „Was ist Ethik?“ 2. Vermittlung eines analytischen Überblicks über systematische Optionen der Philosophischen Ethik. 3. Erarbeitung eines rudimentären Überblicks über zentrale philosophische Positionen in der Philosophischen Ethik (insbesondere der Neuzeit).

Literatur: Michael Quante, Einführung in die Allgemeine Ethik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2003 (2. Auflage 2006). 084651 Aristoteles, Nikomachische Ethik

17.10.08 - 06.02.09, Fr 12-14, 236 Hitz, T.

Die „Nikomachische Ethik“ ist eines der Hauptwerke des Aristoteles und gilt bis heute als Grundlagentext der praktischen Philosophie. Im Seminar soll diese Schrift gründlich gelesen und interpretiert werden. Seitenblicke auf andere Schriften von Aristoteles und auf weitere Philosophen der Antike sollen helfen, die „Nikomachische Ethik“ in ihren historischen Kontext einzuordnen. Zugleich sollen einige der Themen der „Nikomachischen Ethik“ (z.B. Eudaimonismus, Tugendethik, Freundschaft, philosophische Lebensführung) auf ihre Bedeutung für die aktuelle philosophische Diskussion hin befragt werden. H3: Seminar, Theoretische Ethik H4: Seminar, Angewandte Ethik

1.5 Modul F

1 Antike Ethik und Metaphysik (F-AEM, Start: WiSe 2007/08) Die Veranstaltungen dieses Moduls sind in diesem Semester mehreren Prüfungselementen zugeordnet (F.3, F.4). Studierende müssen sich bei der Anmeldung in QIS in einer der Veranstaltungen richtig anmelden – also entweder für F.3 oder F.4. 1.F1: Vorlesung, Thema des freien Moduls 1.F2: Seminar/Übung, Vertiefung der Vorlesungsinhalte 1.F3: Seminar, Systematische Vertiefung des Themas 084685 Schöpfungsmythen. Das Denken des Ursprungs von Welt

und Mensch. 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, Seminarraum 4

Groneberg, M.

Im Zentrum steht die Lektüre von Platons Timaios. Wir kontextualisieren mit antiker

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Philosophisches Seminar

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Mythologie und vergleichen mit der biblischen Genesis, Schöpfungsmythen anderer Kulturen (z.B. der Edda; Auswahl in der ersten Sitzung) sowie Werken antiker Philosophie. Leitfragen sind der ethische, der politische und der metaphysische Stellenwert der Ursprungs- und Herkunftserzählungen. 1.F4: Seminar, Historische Vertiefung des Themas 084647 F-AEM (F.4) Aristoteles, Metaphysik (Freies Modul Antike

Ethik und Metaphysik) 16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 236

Städtler, M.

Aristoteles schlägt vor, dass diejenigen, die daran zweifeln, dass es ein Fehler sei, Widersprüchliches zu behaupten, den Versuch machen sollten, ob es gleichermaßen gut und nicht-gut sei, sich in einen Brunnenschacht zu stürzen. Damit unterstellt Aristoteles, dass es allgemeine Prinzipien des Denkens (wie eben das Widerspruchsverbot) gibt, und dass diese Prinzipien nicht nur logische Regeln sind, sondern dass ihnen auch etwas in der Natur der Gegenstände des Denkens entspricht. Wenn nach diesem Verständnis logisch richtige Erkenntnis zugleich Erkenntnis von einem Gegenstand ist, so muss eine allgemeine Theorie des Erkennens a) das Denken, b) die Gegenstände des Denkens und c) die Verbindung von beidem thematisieren. Anhand ausgewählter zentraler Passagen der „Metaphysik“ des Aristoteles sollen Grundbegriffe dieser ersten systematisch angelegten Theorie des Erkennens diskutiert werden. Dass dabei auch philosophische Probleme über den engeren erkenntnistheoretischen Rahmen hinaus zur Sprache kommen, ist – wie die kurzen Bemerkungen hier andeuten sollen - in der metaphysischen Form von Philosophie angelegt.

Literatur: Textgrundlage: Aristoteles, Metaphysik Verschiedene Ausgaben können benutzt werden (sofern sie am Rand die Becker-Seitenzählung mitführen), am besten sind die Ausgaben im Meiner-Verlag oder bei Rowohlt. 084666 F-AEM (F.4) Die Philosophie des Sokrates (Freies Modul

Antike Ethik und Metaphysik) 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, Seminarraum 4

Hitz, T.

Beim Namen Sokrates denkt man an eine Urgestalt der Philosophie: den kritisch argumentierenden freien Geist. Philosophen aller Epochen haben sich auf dieses Vorbild berufen – wenn nicht auf seine „Lehre“, so doch auf seine „sokratische Methode“, oder auf ihn selbst als vortrefflichen Menschen und Erzieher. Trotz seiner nahezu unermesslichen philosophischen Bedeutung ist bis heute umstritten, was der historische Sokrates tatsächlich gesagt und gedacht hat, und was seine „Lehre“ oder „Methode“ gewesen sein könnte. Da Sokrates selbst keine Schriften hinterlassen hat, gelten folgende Texte als Quellen für seine Philosophie: die Komödie „Die Wolken“ von Aristophanes, die Schriften von Xenophon und Platon, schließlich einige verstreute Bemerkungen im Werk von Aristoteles. Im Seminar sollen diese Quellen interpretiert und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Zugleich sollen die wichtigsten Hypothesen und Deutungsansätze der Sokrates-Forschung vorgestellt und diskutiert werden.

2 Anthropologie (F-Anthr.) 2.F1: Vorlesung, Thema des freien Moduls 084101 F-Anthr. (F.1) Geschichte der Anthropologie (Freies Modul

Anthropologie) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, S 9

Bayertz, K.-O.

Obwohl eine eigenständige philosophische Disziplin „Anthropologie“ erst in der Neuzeit entsteht, beginnt das philosophische Nachdenken über den Menschen viel früher. Bereits in der Antike werden Ansätze zu einer Theorie des Menschen entwickelt, in denen es etwa um die Frage geht: • Welche Stellung nimmt der Mensch im Kosmos ein?

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Philosophisches Seminar

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• Worin bestehen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum Tier? • Sind alle Menschen gleich? In der Vorlesung werden verschiedene Antworten auf diese und andere Fragen dargestellt, die das philosophische Denken in den verschiedenen Epochen gegeben hat. 2.F2: Seminar/Übung, Vertiefung der Vorlesungsinhalte 084120 F-Anthr. (F.2) Geschichte der Anthropologie (Freies Modul

Anthropologie) 15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 236

Bayertz, K.-O.

Dieses Seminar ist der Vorlesung zugeordnet und wird einige der Themen, die dort behandelt werden, vertiefen. Dabei soll die Auseinandersetzung mit klassischen Texten im Vordergrund stehen. 084340 F-Anthr. (F.2) Anthropologische Texte der frühen Neuzeit:

Von Montaigne bis Kant (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, 225

Jenschke, St. Lorenz, St.

Die Frage nach der spezifischen Stellung des Menschen gehört seit der Antike zu den grundlegenden Themen der Philosophie, auch wenn es eine „Anthropologie“ als philosophische Disziplin im engeren Sinne erst seit dem 18. Jahrhundert gibt. Das Seminar möchte anhand ausgewählter Texte den frühneuzeitlichen Antworten auf diese Frage nachgehen, wobei auch die jeweiligen Kontexte (Antikerezeption, Metaphysik und Theologie) Berücksichtigung finden sollen. Ein Seminarplan wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 084427 F-Anthr. (F.2) Religiöse Erfahrung (Freies Modul

Anthropologie) 13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 236

Rohs, P. Weidemann, Chr.

084465 F-Anthr. (F.2) Einführung in die philosophische

Anthropologie (Freies Modul Anthropologie) 14.10.08 - 03.02.09, Di 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Das Seminar führt ein in grundlegende Fragen der philosophischen Anthropologie. Es wird zunächst geklärt, was überhaupt unter philosophischer Anthropologie zu verstehen ist. In einem weiteren Schritt geht es um wichtige Kategorien, die für die Klärung darüber erforderlich sind, was das menschliche Selbstverständnis ausmachen könnte. Es geht anschließend um Fragen, die Menschen schon lange und grundlegend bewegen: Sind wir eher Naturwesen, oder sind wir gesellschaftlich geprägt? Ist der Mensch von Natur aus überhaupt etwas, ist er gut oder böse? Wie ist die Stellung des Menschen im Kosmos einzuschätzen? Mit diesen und ähnlichen Fragen wird sich das Seminar beschäftigen. Grundlage für die Teilnahme ist die Einführung von Christian Thies.

Literatur: Thies, Christian: Einführung in die philosophische Anthropologie. Studium (Einführungen Philospohe, hrsg. von Dieter Schönecker und Niko Strobach. WBG Darmstadt 2004 084632 F-Anthr. (F.2) Der Streit um das Wesen des Menschen:

Scheler und Plessner (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, 236

Zeuch, Chr.

”Der Mensch ist das lebende Rätsel der Philosophie”- dieser Satz Schellings verdeutlicht, wie bedeutsam die Frage, was Menschen zu Menschen macht, für Philosophie überhaupt ist. Weil Menschen sich sowohl als Subjekt wie als Objekt des je eigenen Lebens erfahren, erscheint ihnen das eigene Dasein auf eine Weise unergründlich und offen, die eine Stellungnahme unvermeidlich sein läßt und das philosophische Denken erst in Gang setzt. Unabhängig von dieser grundlegenden Bedeutung der Anthropologie hat sich insbesondere die deutsche Philosophie des vorigen Jahrhunderts mit der Frage auseinandergesetzt, wie der Mensch im Ganzen der Welt zu verorten ist: Scheler und Plessner stehen hierbei für grundsätzliche philosophische Entscheidungen dieser Frage: Während Scheler den Menschen als geistorientiertes Wesen begreift, das sein tierisches Erbe zunehmend überwindet, versucht Plessner den Menschen von seiner Leibgebundenheit und Leiberfahrung her zu denken. In unserem Seminar sollen Texte beider Denker gemeinsam gelesen und diskutiert werden, um die Möglichkeiten philosophischer Anthropologie exemplarisch kennen zu lernen. Leistungsnachweise können durch die Übernahme eines Referates und dessen Ausarbeitung erworben werden.

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Philosophisches Seminar

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Literatur: Helmut Plessner: Anthropologie der Sinne, Darmstadt 2003. Max Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos, Bonn 1988. (Hier bitte den Kommentartext eingeben.) 084704 Weichen

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 225 Groneberg, M.

Den Menschen, das Dasein, Geist oder Subjektivität anders oder gar wegdenken: Nietzsche, Scheler, Marcuse, Heidegger, Foucault, Butler und andere haben versucht, vor antike Weichenstellungen zurückzudenken und eine nach der Aufklärung und für eine säkulare Gesellschaft angemessene Philosophie zu entwickeln. Wir lassen die diversen Theorien über entscheidende Weichenstellungen von der Spätantike bis zu den Vorsokratikern Revue passieren und prüfen ihre Brauchbarkeit.

Literatur: Zur Vorbereitung sei empfohlen Euripides: Die Bacchen; Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Wir lesen ausserdem Auszüge u.a. aus Plato: Protagoras; Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse; Genealogie der Moral; Antichrist; Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft; Über den Hedonismus; Martin Heidegger: Sein und Zeit; Michel Foucault: Sexualität und Wahrheit, Bd. 2 und 3; Judith Butler: Antigones Verlangen. 084723 Geschichte der Anthropologie. Vorbereitung von Referaten

und Arbeiten. 15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-19, 236

Bayertz, K.-O.

2.F3: Seminar, Systematische Vertiefung des Themas 2.F4: Seminar, Historische Vertiefung des Themas

1.6 Modul W W1: Vorlesung, Wahrheit und Wirklichkeit 084169 Wahrheit und Wirklichkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, S 1 Hüttemann, A.

Die Vorlesung setzt sich mit den Fragen auseinander, ob es eine von uns unabhängige Wirklichkeit gibt und ob wir sie gegebenenfalls erkennen können. Bei der Beantwortung dieser Fragen werden verschiedene Spielarten des Relativismus, Anti-Realismus und Konstruktivismus diskutiert. W2: Seminar/Übung, Wahrheit und Wirklichkeit 084154 Zweidimensionale Semantik

Blockveranstaltung, 16.02.09 - 20.02.09, 09-15.30, 236 Franken, D. Michel, J. G.

084431 Platon Theaitet

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 225 Rohs, P.

Platons Theaitet darf als die wichtigste Schrift aus der antiken Philosophie zu den Problemen der Erkenntnistheorie gelten. Es geht in ihr um die Frage, was Wissen ist. Drei Antworten darauf werden untersucht, woraus sich die grobe Gliederung des Dialoges ergibt. In diese Untersuchungen sind drei umfangreiche Exkurse eingebettet, die sich mit dem Relativismus, den Platon Protagoras zuschreibt, der Ontologie der sinnlichen Wirklichkeit sowie dem Problem falscher Meinungen befassen. In dem Seminar werden keine Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Es kann jede deutsche Übersetzung dieses Dialoges benutzt werden.

Literatur: Jörg Hardy, Platons Theorie des Wissens im Theaitet, Göttingen 2001; Franz von Kutschera, Platons Philosophie, Bd. II, Paderborn 2002, S. 205 - 236. 084537 Zentrale Fragen der Erkenntnistheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 225 Scholz, O.

Zur Vertiefung schon vorhandener Grundkenntnisse in der Erkenntnistheorie sollen

Page 13: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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beispielhaft die einflußreichen Arbeiten des amerikanischen Philosophen Donald Davidson (1917-2003) über Wahrheit, Wissen und Objektivität studiert und kritisch erörtert werden.

Literatur: Sie sind gesammelt in: Donald Davidson: Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001; ders.: Truth, Language and History, Oxford 2005; ders.: Truth and Predication, Cambridge, Mass. 2005. – 084580 Science Wars - Die Debatte um den

Sozialkonstruktivismus 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, 236

Suhm, Chr.

084628 Systematische Optionen der philosophischen Ästhetik

14.10.08 - 05.02.09, Di 14-16, 225 Vieth, A.

Die Autorin des Bandes, der dieser Veranstaltung zugrunde liegt, bezeichnet die Philosophische Ästhetik als nicht geschlossene und ziemlich unordentliche philosophische Disziplin. Dass Ansätze, die ihr zugeordnet werden, inkompatibel sind, teilt sie aber noch mit anderen Gebieten der Philosophie. Dennoch ist die Ästhetik in der Philosophie – der Autorin zufolge – etwas Besonderes: Im Prinzip hat man bisher nicht einmal eine wirklich verbindliche Bestimmung des Kernbereiches und der zentralen Fragen erreicht, mit denen sie befasst ist. Daher sollen für die vorausschauende Kommentierung dieser Veranstaltung drei Definitionen herhalten: „1. Ästhetik ist die Theorie der Kunst. 2. Ästhetik ist die Theorie des Schönen. 3. Ästhetik ist die Theorie der sinnlichen Erkenntnis“ (S. 13). Es soll also irgendwie um die Kunst, das Schöne und/oder die Wahrnehmung gehen. Es könnte aber auch um Kitsch, das Hässliche und/oder Emotionen gehen. Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: „Was ist Philosophische Ästhetik?“ 2. Überblick über die systematischen Optionen in der Philosophischen Ästhetik. 3. Zufällig kursorische und recht oberflächliche Behandlung einzelner Ansätze der Philosophischen Ästhetik.

Literatur: Maria E. Reicher, Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2005. 084670 Schrift und Geld - von Deutung und Macht

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, F6 Groneberg, M.

Geld als Mittel der Gerechtigkeit – Schrift als Mittel der Macht? Schrift und (heilige) Schriften, Tauschmittel und Geld: Entwicklung der Theorien der beiden die menschliche Existenz fundamental prägenden Kulturprodukte von Platon bis Marshall McLuhan (Ende des Buchzeitalters?) und Christina von Braun (Ende der Schriftkultur?), von Aristoteles (NE: Geld als Mittel der Gerechtigkeit?) bis Gesell und Keynes (Gerechtigkeit durch freies Geld?).084685 Schöpfungsmythen. Das Denken des Ursprungs von Welt

und Mensch. 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, Seminarraum 4

Groneberg, M.

Im Zentrum steht die Lektüre von Platons Timaios. Wir kontextualisieren mit antiker Mythologie und vergleichen mit der biblischen Genesis, Schöpfungsmythen anderer Kulturen (z.B. der Edda; Auswahl in der ersten Sitzung) sowie Werken antiker Philosophie. Leitfragen sind der ethische, der politische und der metaphysische Stellenwert der Ursprungs- und Herkunftserzählungen. W3: Seminar, Wissenschaft und Medien W4: Seminar, Ästhetik und Kulturphilosophie

2 Bachelor (KiJu, Einschreibung ab WiSe 2005/06) 084719 Kolloquium zur Vertiefung der Seminarinhalte und

Besprechung von Abschlussarbeiten 14-täglich, 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, F8

Groneberg, M.

2.1 Modul a a1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation

17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N.

a2: Seminar/Übung, Logik und Argumentationstheorie

Page 14: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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084408 Übung zur Logik-Vorlesung 17.10.08 - 06.02.09, Fr 16-18, 236

N. N.

084499 Einführung in die Argumentationstheorie und die formale

Logik 13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 225

Schmoranzer, S.

In diesem Seminar soll in die Argumentationstheorie und in die formale Aussagen- und Prädikatenlogik erster Stufe eingeführt werden. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel erörtert, welche Bedingungen gute Argumente erfüllen müssen, was eine logische Form von Aussagen ist, wann eine Aussage logisch wahr ist, wann ein Schluss logisch gültig ist etc.

Literatur: Die Textgrundlage für das Seminar wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. 084594 Einführung in die Argumentationstheorie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 08-10, 236 Suhm, Chr.

Im Seminar soll herausgearbeitet werden, was unter einem Argument zu verstehen ist und welchen Kriterien gute bzw. schlagkräftige Argumente in der Philosophie genügen müssen. Es sollen zudem grundlegende Kenntnisse der formalen Logik vermittelt werden, die für ein Verständnis der Argumentationstheorie unverzichtbar sind. Das Hauptaugenmerk der Seminararbeit wird auf der Behandlung typischer philosophischer Argumentationsformen und Argumentationsstrukturen liegen. Dies soll u. a. anhand der Analyse von Textbeispielen aus klassischen philosophischen Werken geschehen. Einen Leistungsnachweis bzw. Leistungspunkte erwirbt, wer regelmäßig und aktiv teilnimmt, wöchentlich eine Textzusammenfassung schreibt bzw. Übungsaufgaben bearbeitet und die Abschlussklausur besteht.

Literatur: Zur vorbereitenden Lektüre sei empfohlen: Rosenberg, Jay F.: Philosophieren. Ein Handbuch für Anfänger. Frankfurt/M. 1986. a3: Seminar/Übung: Logik, Sprache, Text

2.2 Modul e e1: Vorlesung, Erkenntnistheorie 084518 Einführung in die Erkenntnistheorie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, S 9 Scholz, O.

In der Erkenntnistheorie geht es u.a. um die folgenden Fragen: - Was ist Wissen? - Unter welchen Bedingungen sind wir gerechtfertigt, etwas zu glauben? - Welche Quellen von Wissen und Rechtfertigung gibt es? - Warum sind Rechtfertigung und Wissen wichtig? Die Vorlesung soll mit den grundlegenden erkenntnistheoretischen Begriffen, Fragestellungen und Positionen vertraut machen. e2: Seminar/Übung, Erkenntnistheorie 084211 Einführung in die Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 225 Kaiser, M.

Wie funktioniert die Bestätigung von wissenschaftlichen Theorien mittels empirischer Daten? Gibt es innerhalb der Wissenschaften nur die eine, richtige Erklärung eines Phänomens oder sind je nach Interessen und Kenntnissen der Fragenden unterschiedliche Erklärungen gleichermaßen adäquat? Was sind Naturgesetze und gibt es in der Biologie und in den Sozialwissenschaften überhaupt welche? Sieht ein Laie dasselbe durch ein Mikroskop wie ein ausgebildeter Wissenschaftler? Lassen sich alle unsere

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Philosophisches Seminar

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wissenschaftlichen Theorien letztlich auf die Physik reduzieren? Wie vollzieht sich wissenschaftlicher Wandel – häufen wir ständig neues Wissen an oder ist die Entwicklung eher sprunghaft und revolutionär? Diese und andere spannende Fragen der Wissenschaftstheorie werden wir in diesem Seminar kritisch diskutieren. 084279 Kant: Prolegomena

15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 236 Kompa, N. Seide, A.

Kurze Zeit nach dem Erscheinen seiner Kritik der reinen Vernunft (KrV) verfasste Immanuel Kant (1724-1804) eine weitere, kürzere Schrift, die Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, in der er zentrale Gedanken der KrV noch einmal in einer knappen und zugänglicheren Form darstellte. Die Prolegomena erleichtern nicht nur das Verständnis seines Hauptwerks, sondern bieten auch einen guten Einstieg in Kants theoretische Philosophie. Wir werden im Seminar versuchen, durch eine sorgfältige Lektüre des Textes einige seiner zentralen Überlegungen nachzuvollziehen.

Literatur: Textgrundlage: Kant, Immanuel: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Meiner Verlag, Hamburg 2001. 084283 Descartes: Meditationes

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 225 Kompa, N.

René Descartes (1596-1650) wird gern als Vater der modernen Philosophie bezeichnet. In seinen Meditationes de Prima Philosophia setzt er sich so bescheidene Ziele wie z.B. die Existenz Gottes und der Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Zuge dieser Bemühungen stellt er auch einige bis in die heutige Debatte hinein nachwirkende erkenntnistheoretische Überlegungen an. In diesem Seminar wollen wir durch eine sorgfältige Lektüre der Meditationen Decartes’ Überlegungen nachzeichen und so einen Einstieg in seine Philosophie finden

Literatur: Textgrundlage: René Descartes: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, herausgegeben von Lüdger Gäbe, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1993. 084317 Descartes, Discours de la méthode

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Descartes’ Discours de la méthode (1637) ist ein Grundtext der neueren Philosophiegeschichte, in ihm äußert sich Descartes zum ersten Mal vor breitem Publikum zu seinen philosophischen Intentionen. In dem Seminar sollen Grundbegriffe des cartesianischen Denkansatzes anhand der Lektüre dieses Basistextes diskutiert werden. Text: Descartes, Discours de la methode, Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs, übersetzt und herausgegeben von Ludger Gäbe, französisch-deutsch, Hamburg (Meiner) 1960, 2. Aufl. 1969. Literatur: Wolfgang Röd. Die Genese des cartesianischen Rationalismus, München (Beck) 1982. Bernard Williams, Descartes. Das Vorhaben der reinen philosophischen Untersuchung, Frankfurt/M (Athenäum) 1988. e3: Vorlesung, Metaphysik

2.3 Modul g g1: Vorlesung, Politische Philosophie g2: Seminar/Übung, Politische Philosophie und Sozialphilosophie 084226 Einführung in die politische Philosophie

Blockveranstaltung, 06.10.08 - 10.10.08, 09-16, 236 Kallhoff, A.

In diesem Blockseminar soll in zentrale Fragestellungen und Themen der politischen Philosophie eingeführt werden. Wir werden uns darüber auseinandersetzen, was Sinn und Ziel der politischen Philosophie ist und welche Konzepte geeignet sind, um politische Gemeinschaften zu beschreiben. Sowohl Ansätze der aktuellen politischen Philosophie als auch philosophiehistorische Perspektiven sollen erörtert werden.

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Philosophisches Seminar

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Bemerkung: Vorbesprechung: 10. Juli 2008, 13 Uhr R 233.

084355 Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht 15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 236

Mischer, S.

„Was ist eine Frau?“ Diese schlichte Frage bildet den Ausgangspunkt von Beauvoirs bahnbrechendem Werk, das bis heute, mal als Negativfolie und mal als bewundertes Vorbild, in die feministische Diskussion hineinwirkt. Auf vielen hundert Seiten breitet Beauvoir biologische, soziologische, historische und mythengeschichtliche Beobachtungen und Forschungsergebnisse aus, durch die verdeutlicht werden soll, dass und wie die Frau die gesamte menschliche Geschichte hindurch als das „Andere“ des Mannes gesetzt wurde – ohne dass dieser selbst je als das „Andere“ der Frau wahrgenommen wurde. Manche Menschen werden zu Frauen gemacht, so Beauvoir, während andere (die Männer) Menschen sein dürfen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Freiheit der Frauen. Dass diese bei ihrer eigenen Freiheitsberaubung über die Jahrhunderte mitgespielt haben, macht die Sache laut Beauvoir nicht besser. Frauen und Männer sind vielmehr aufgerufen, auf ein Verhältnis hinzuarbeiten, in dem Mann und Frau sich als freie Subjekte begegnen können. 2008 wäre Simone de Beauvoir hundert Jahre alt geworden, 2009 jährt sich zum 60. Mal das Erscheinen von „Das andere Geschlecht“, ihrem wohl bekanntesten Werk. Dies sind gleich zwei Anlässe, einmal nachzuprüfen und zu diskutieren, ob die darin entwickelten Thesen uns überzeugen können. 084556 John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 236 Siep, L.

John Lockes Zweite Abhandlung über die Regierung ist einer der klassischen Texte der politischen Philosophie der Neuzeit. Er enthält erste Ansätze zu einer modernen Theorie der Grundrechte und eine Begründung für Gewaltenteilung und Widerstandsrecht.

Literatur: Text und Kommentar: John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung. Kommentar von Ludwig Siep, Frankfurt/M (Suhrkamp Studienbibliothek Bd. 7), 2007 084609 Einführung in die Politische Philosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 236 13.10.08 - 02.02.09, Mo 14-16, 236

Vieth, A.

Die Politische Philosophie befasst sich mit Fragen nach dem sozialen oder asozialen Wesen des Menschen. Je nachdem wie man diese Frage beantwortet kommt man zu unterschiedlichen Konzepten der Gerechtigkeit und Gleichheit. In diesem Seminar sollen gegenwärtige Positionen des Politischen Denkens in der Philosophie behandelt werden. (Utilitarismus, Liberale Gleichheit, Libertarismus, Marxismus, Kommunitarismus, Feminismus.) Das Studium dieser Positionen und ihr Vergleich soll einen systematischen Überblick über die systematischen Optionen in der Politischen Philosophie eröffnen. Ziele der Veranstaltung: 1. Die Veranstaltung soll einen Überblick über systematische Optionen der politischen Philosophie vermitteln. 2. Inhaltlich steht die Behandlung folgender Themenkomplexe im Zentrum: (i) Utilitarismus, (ii) Liberale Gleichheit, (iii) Libertarismus, (iv) Marxismus, (v) Kommunitarismus, (vi) Feminismus. Insofern sollen systematische Optionen im Kontext bestimmter Theorietypen untersucht werden. 3. Die Veranstaltung ist nicht historisch ausgerichtet, auch wenn immer wieder konkrete historische Ansätze als Beispiele benutzt werden.

Literatur: Will Kymlicka, Politische Philosophie heute, Eine Einführung, Frankfurt a. M.: Campus, 1997. g3: Soziologisches Seminar 084298 Kant: Zum ewigen Frieden Laukötter, S.

Page 17: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 225 Kants Schrift ‚Zum ewigen Frieden’ kann gerade aus heutiger Sicht als einer der bedeutendsten Texte der politischen Philosophie gelten. Im Anschluss an die politische Philosophie der Neuzeit entwickelt Kant den ersten großen systematischen Entwurf zu einer politischen Philosophie, die nicht mehr allein als Staatsphilosophie, sondern weitergehend als politische Philosophie der internationalen Beziehungen verstanden werden kann. Im Seminar sollen Methoden der Textanalyse in Auseinandersetzung mit dem kantischen Text erlernt und eingeübt werden. Zudem sollen die Wirkungen der kantischen Schrift ebenso wie ihre Bedeutung für aktuelle Fragen der politischen Philosophie thematisiert werden.

Literatur: Grundlegende Literatur: Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden (alle gängigen Ausgaben des Textes können benutzt werden). Weiterführende Literatur: Otfried Höffe (Hrsg.): Immanuel Kant. Zum ewigen Frieden (Klassiker Auslegen Bd. 1).

2.4 Modul h h1: Vorlesung, Ethik 084116 Praktische Philosophie I: Ethik

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 1 Bayertz, K.-O.

Diese Vorlesung ist Teil des Grundkurses und gibt eine Einführung in die Ethik. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten, metaethischen Teil werden einige Grundbegriffe („Moral“, „Ethik“, „Moral-begründung“) erläutert. Im zweiten Teil der Vorlesung sollen vier grundlegende ethische Theorieansätze vorgestellt werden: 1. Eudämonismus 2. Kontraktualismus 3. Kantianismus 4. Utilitarismus.

Literatur: Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben. h2: Seminar/Übung, Ethik 084097 John Rawls: Theorie der Gerechtigkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, 225 Ach, J. St.

Die bekannteste Formulierung einer modernen Vertragstheorie, die sich Mitteln der Spiel- und Ent-scheidungstheorie bedient, ist die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Kernstück seiner Theo-rie ist ein Gedankenexperiment, dessen Ziel es ist, festzulegen, welche Grundsätze zur Regulierung unserer Gesellschaft vernünftigerweise in einer Vertragssituation zu akzeptieren wären. Es sind dies, wie Rawls sagt, „diejenigen Grundsätze, die freie und vernünftige Menschen in ihrem eigenen Inte-resse in einer anfänglichen Situation der Gleichheit zur Bestimmung der Grundverhältnisse ihrer Verbindung annehmen würden“. Rawls´ Behauptung ist es, dass die Menschen in einer solchen Ent-scheidungssituation sich vor allem für zwei Grundsätze entscheiden würden: „einmal die Gleichheit der Grundrechte und -pflichten; zum anderen den Grundsatz, dass soziale und wirtschaftliche Un-gleichheiten, etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht, nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Ge-sellschaft“.

Page 18: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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In diesem Seminar soll die Theorie der Gerechtigkeit gemeinsam gelesen, diskutiert und ggf. mit alternativen Ansätzen kontrastiert werden. 084360 Klassiker der Moralphilosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 225 Mischer, S.

Aristoteles’ „Nikomachische Ethik“, Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ und Mills „Der Utilitarismus“ werden, jeweils in Auszügen, im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Alle drei Texte sind Klassiker der Moralphilosophie, die dort vertretenen Thesen und Argumente wirken bis heute nach. Natürlich werden wir auch über die relativen Schwächen und Stärken der drei Positionen diskutieren, vor allem aber soll der Versuch unternommen werden, sie aus ihren unterschiedlichen Voraussetzungen heraus zu verstehen. Am Ende des Seminars sollen Sie nicht entscheiden, welche Position die richtige ist. Im Idealfall gelangen Sie vielmehr zu dem Schluss, dass man, um diese Entscheidung treffen zu können, noch viel mehr Klassiker lesen müsste. 084613 Einführung in die Allgemeine Ethik

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 225 16.10.08 - 03.02.09, Do 14-16, 236

Vieth, A.

Aus wikipedia.de: „Die allgemeine Ethik – die im folgenden mit Ethik gleichgesetzt wird – stellt Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und Folgen auf. Sie ist die Grundlagendisziplin der Angewandten Ethik, die sich als Individualethik, Sozialethik und in den Bereichsethiken mit den normativen Problemen ihres spezifischen Lebensbereiches befasst. Die Ethik baut als philosophische Disziplin allein auf das Prinzip der Vernunft und unterscheidet sich darin von der theologischen Ethik, die sich wesentlich aus dem Glauben an eine göttliche Offenbarung begründet. Das Ziel der Ethik ist die Erarbeitung von allgemeingültigen Normen und Werten. Sie ist abzugrenzen von einer deskriptiven Ethik, die keine moralischen Urteile fällt, sondern die tatsächliche, innerhalb einer Gesellschaft gelebte Moral mit empirischen Mitteln zu beschreiben versucht. Die zu Beginn des 20. Jhd.s entstandene Metaethik reflektiert die allgemeinen logischen, semantischen und pragmatischen Strukturen moralischen und ethischen Sprechens und stellt insofern die Grundlage für die deskriptive und normative Ethik dar.“ Wesentliches an dieser Beschreibung der Ethik ist falsch! Daher die folgenden ... Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: „Was ist Ethik?“ 2. Vermittlung eines analytischen Überblicks über systematische Optionen der Philosophischen Ethik. 3. Erarbeitung eines rudimentären Überblicks über zentrale philosophische Positionen in der Philosophischen Ethik (insbesondere der Neuzeit).

Literatur: Michael Quante, Einführung in die Allgemeine Ethik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2003 (2. Auflage 2006). 084651 Aristoteles, Nikomachische Ethik

17.10.08 - 06.02.09, Fr 12-14, 236 Hitz, T.

Die „Nikomachische Ethik“ ist eines der Hauptwerke des Aristoteles und gilt bis heute als Grundlagentext der praktischen Philosophie. Im Seminar soll diese Schrift gründlich gelesen und interpretiert werden. Seitenblicke auf andere Schriften von Aristoteles und auf weitere Philosophen der Antike sollen helfen, die „Nikomachische Ethik“ in ihren historischen Kontext einzuordnen. Zugleich sollen einige der Themen der „Nikomachischen Ethik“ (z.B. Eudaimonismus, Tugendethik, Freundschaft, philosophische Lebensführung) auf ihre Bedeutung für die aktuelle philosophische Diskussion hin befragt werden. h3: Seminar, Angewandte Ethik

2.5 Modul d 084470 Didaktisches Kolloquium

monatlich, 16.10.08 - 05.02.09, Do 18.30-21, 236 Runtenberg, Chr.

Page 19: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Zu diesem Kolloquium sind alle eingeladen, die an aktuellen Fragen und Diskussionen zur Fachdidaktik Philosophie/Praktische Philosophie sowie Praktische Philosophie interessiert sind. Das Kolloquium versteht sich als Kontaktseminar, bei dem die zusammen kommen, die an verschiedenen Lernorten Philosophie vermitteln, also Studierende, Referendare, Dozenten und Dozentinnen, Lehrer und Lehrerinnen. Wir werden gemeinsam Fragestellungen und Themen festlegen, über die im Laufe des Semesters gesprochen wird. Das Kolloquium soll zu einer regelmäßigen Einrichtung werden und die Menschen, die Philosophie an verschiedenen Lernorten vermitteln, ins Gespräch bringen. Konsequenzen aus bildungspolitischen Entscheidungen und hochschulinternen Struktruveränderungen, Anforderungen an eine aktuelle Fachdidaktik, Themen und Methoden des Unterrichts etc. können zum Gegenstand der Auseinandersetzung werden. d1: Vorlesung, Lehren und Lernen der Philosophie 084446 Lehren und Lernen der Philosophie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, F 2 Runtenberg, Chr. Siep, L.

Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand ausgewählter philosophiegeschichtlicher und philosophiedidaktischer Positionen die philosophische Bedeutung der Philosophievermittlung deutlich zu machen. Viele klassische Philosophen – von Sokrates und Platon über Kant und Hegel bis zur Gegenwart – haben die Frage der Vermittlung von Philosophie aufgenommen. Gefragt wird zum Beispiel: Wer ist fähig zu philosophieren? Was sind zentrale Ziele und Kompetenzen des Philosophierens? Handelt es sich bei der Philosophie um systematisches Wissen, eine Methode der Reflexion oder um eine spezifische Weise zu leben? Was sind geeignete Methoden, um das Philosophieren zu vermitteln? Welche institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind erforderlich, damit philosophiert werden kann? Wo findet sich der Zugang zur Liebe zur Weisheit: in einsamer Meditation, im öffentlichen Disput auf Märkten, in Schulen und Universitäten? Um selbst das Philosophieren vermitteln zu können, muss man sich mit möglichen Antworten auf diese Fragen auseinander setzen und versuchen, einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Nur so kann man – unter Berücksichtigung der Rahmenpläne und Rahmenbedingungen des Philosophierens an verschiedenen Lernorten – in der heutigen pluralistischen Praxis aufgeklärt und angemessen das Philosophieren vermitteln.d2: Seminar/Übung, Übung zu d1 084450 Lehren und Lernen der Philosophie (Begleitveranstaltung

KP) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Dieses Seminar ist eine Begleitveranstaltung zur Vorlesung „Lehren und Lernen der Philosophie“. Im Kurs werden zentrale Themen- und Problemfelder der Vorlesung aufgegriffen und durch die Arbeit mit paradigmatischen Texten vertieft. Verschiedene Begriffe von Philosophie bzw. vom Philosophieren werden diskutiert, verschiedene Lernorte von Philosophie werden in den Blick genommen sowie grundlegende philosophiedidaktische Konzeptionen erarbeitet und problematisiert. Das Seminar kann für alle Lehrämter nach der LPO 2003 zugleich als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum genutzt werden.

Literatur: Zur Einführung empfohlen: Girndt, H./ Siep, L.: Lehren und Lernen der Philosophie als philosophisches Problem. Essen (Verlag Blaue Eule) 1987 Martens, Ekkehard: Methodik des Ethik- und Philosophieunterrichts. Philosophieren als elementare Kulturtechnik. Siebert Verlag Hannover 2003 Steenblock, Volker: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: Praktische Philosophie. 3., überarbeitete Auflage. Berlin LIT-Verlag 2007 d3: Seminar/Übung, Fachdidaktik Praktische Philosophie 084140 Fachdidaktik Praktische Philosophie: Ethisches

Argumentieren im Unterricht Praktische Philosophie (Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum) 14.10.08 - 03.02.09, Di 18-20, 236

Blesenkemper, K.

Im Schulfach Praktische Philosophie (PP) ist keineswegs nur das thematisch, was in der Fachphilosophie in den Disziplinen Praktische Philosophie bzw. Ethik diskutiert wird. Gleichwohl gehört die Fähigkeit, ethisch argumentieren zu können, auch nach dem

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Philosophisches Seminar

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(vorläufigen) Kernlehrplan für PP zu den im Unterricht anzustrebenden zentralen sachlichen und methodischen Kompetenzen. Im fachdidaktischen Seminar sollen die für ethisches Argumentieren relevanten Facetten der Lebenswelt Jugendlicher und die Entwicklung ihrer moralischen Urteilsfähigkeit bewusst gemacht, es sollen Hauptkonzeptionen unterrichtlicher Wertevermittlung diskutiert, unterrichtlich relevante Grundlagen ethischen Argumentierens erarbeitet sowie Formen des ethischen Gesprächs vorgestellt und an Fallbeispielen geübt werden. d4: Kernpraktikum

2.6 Modul m m1: Vorlesung, Anthropologie und Kulturphilosophie m2: Vorlesung/Seminar, Religionswissenschaft (abrahamitisch) 010765 Vorlesung: Ethik des Politischen. Einführung und aktuelle

Probleme MEd GHRGe ; MNF ; HR ; SII D3 ; BK ; Prom ; S II ber. Schwp ; SI C3 ; P(wF) A1 ; D ; PF ; M ; G ; PS C3 15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 9

Reuter, H.-R.

Politische Ethik ist die Theorie der gerechten politischen Ordnung und des richtigen politischen Handelns. Als solche steht sie in engem Bezug zur politischen Philosophie, vergewissert sich aber als theologische Disziplin ihrer Begründung im christlichen Wirklichkeitsverständnis und behandelt die in der Sphäre des Politischen auftretenden normativen Fragen unter dem Gesichtspunkt der kulturellen Wirkungen des Christentums sowie der besonderen Verantwortung der Kirchen auf diesem Feld. Die Vorlesung führt in Grundbegriffe ein und behandelt exemplarisch konkrete Probleme der Ethik von Staat und Recht (z.B. Widerstandsrecht, Fremdenrecht) sowie der Ethik der internationalen Beziehungen (z.B. Frieden und Krieg). Bemerkung: Inhalt der Vorlesung kann Gegenstand der Zwischenprüfung werden (ZPF, ZPL). Sprechstunde: Do 10-11 Die Veranstaltung ist für Studierende der Philosophie/Praktischen Philosophie geeignet.

Literatur: Handbuch der christlichen Ethik, Bd. 2, Freiburg/Gütersloh 1978, Dritter Teil (Verfassung, Politik, Recht); M. Honecker, Grundriß der Sozialethik, Berlin 1995, Kap. V; W. Huber/H.-R. Reuter, Friedensethik, Stuttgart 1990; K. Bayertz (Hg.), Politik und Ethik, Stuttgart 1996; 020380 Vorlesung: Anthropologie als theologische Grammatik.

Bedingungen und Herausforderung einer Theologie von heute für morgen 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08.30-10, Audi Max

Müller, K.

Diese Vorlesung macht Ernst mit dem Diktum Hans Urs von Balthasars, dass sich Gott, je mehr er sich enthülle, umso tiefer in den Menschen einhülle. Systematisch gesehen verpflichtet sie sich damit auf eine Form von Gottdenken, das Karl Rahner „transzendentale Theologie“ genannt hat. Eingelöst werden muss ein solches Programm heute anders als zu der Zeit, da seine ersten Umrisse konzipiert wurden. Der Streit um Subjektivität und Freiheit unter dem Druck mächtiger Naturalisierungstendenzen greift genauso auf die theologischen Grundfragen durch wie die alles verwandelnde Medialisierung unserer spätmodernen Lebenswelt. In Gestalt einer selbstkritischen Aufklärung wird zu erläuten sein, was es unter solchen Voraussetzungen bedeutet, an der Idee eines bewusst geführten Lebens festzuhalten und sich von ihr vor die Frage nach dem letzten Grund alles Wirklichen bringen zu lassen. Bemerkung:

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Philosophisches Seminar

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Sektion C: D; moD; M.A. (NF); P C 3; P (wF) C 2; SI C3; SII/I C4; BA 2F

Literatur: Vorlesungsbegleitend: Müller, Klaus: Philosophische Grundfragen der Theologie. Unter Mitarbeit von Saskia Wendel. Münster 2000. Münsteraner Einführungen- Theologie; 4). (Teil C). Ders: Glauben – Fragen – Denken, Bd. 3. Selbstbeziehung und Gottesfrage. Münster 2008. Teil B [im Erscheinen]. Weitere und aktuelle Literaturhinweise ergehen im Lauf der Vorlesung. Reader mit Gliederung und allen Quellenzitaten als Download. 020394 Vorlesung III: Glauben - Fragen - Denken. Grundfragen der

Religionskritik und der philosophischen Theologie 22.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, S 8

Müller, K.

Die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen, von Vernunft und Religion gehört seit dem Aufkommen der abendländischen Philosophie zu deren Basisthemen. Durch das Aufkommen des Christentums, das sich selbst als Philosophie und Aufklärung versteht, erhält die Frage eine bis heute konstante Dringlichkeit. An ihrer Beantwortung entscheidet sich auch, was jemand unter „Theologie“ versteht. Und an ihr hängt nicht zuletzt das Gelingen eines Dialogs der Religionen. Die Vorlesung schlägt eine systematische Klärung des Problems vor, die zu einer erstpersönlichen Positionsbestimmung anleitet, und spielt dann die Verhältnisbestimmung an den wichtigsten philosophischen Grundfragen der Theologie von der Erkenntnisproblematik bis zur Gotteslehre durch. Bemerkung: Sektion C: D; moD; G; HR; GG; BK; M.A. (NF); P C 3; P (wF) C 2; SI C3; SII/I C4; BA KJ; BA 2F; BA BAB; MEd BK (BB) Hinweis: Pflichtvorlesung für Studierende aller BA-Studiengänge und für Studierende im modularisierten Diplom-Studiengang (Studienbeginn WS 07/08). Studierenden nach alter Diplom-Studienordnung (Studienbeginn bis einschließlich SoSe 07) wird der Besuch dieser Vorlesung in diesem oder dem folgenden Semester empfohlen. B.A. Religionswissenschaft: Im Rahmen von Modul 3 (Inter- und transdisziplinäre Religionsforschung) kann die Veranstaltung mit 2 ECTS angerechnet werden

Literatur: Lesehinweis: Vorlesungsbegleitendes Lehrbuch: Müller, Klaus: Glauben – Fragen – Denken. Bd. I: Basisthemen in der Begegnung von Philosophie und Theologie. Münster 2006.

Page 22: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Ergänzend: Ders.: Vernunft und Glaube: Eine Zwischenbilanz zu laufenden Debatten. Münster 2005. (Pontes; 20). www.katholisch.de Link: Theologie In beiden Büchern ausführliche Lit.-Verweise. Neueste Ergänzungen erfolgen in der Vorlesung. 020409 Hauptseminar: Mensch, Welt und Gott im „Prozess“-

Denken. Einführung in ein zukunftsträchtiges Paradigma vernunftorientierter Gottrede 14-täglich, 28.10.08 - 26.01.09, Di 16-19, KThS III

Müller, K.

Das vielschichtige Werk des britischen Mathematikers und Philosophen Alfred North Whitehead bietet den einzigen umfassenden Gesamtentwurf einer spekulativen Kosmologie im 20. Jahrhundert. Darin versucht der Autor die Wirklichkeit insgesamt am Leitfaden der Erfahrung zu denken, die in verschiedener Intensität die Grundsignatur eines dynamisch zu immer Neuem und Komplexerem sich aufschwingenden Kosmos bildet. Seine Hauptwerke, allen voran sein Opus magnum Prozess und Wirklichkeit (1929), verbinden dabei naturwissenschaftliche Erkenntnis und kosmologische Spekulation zu einer eindrucksvollen Weltsicht, in der auch der Mensch und sein Los in Geschichte und Gesellschaft eingehend reflektiert werden. Höhepunkt schließlich ist die Religionsphilosophie mit ihrer Annahme eines Gottes, der nicht mit Zwang, sondern mit geduldiger Überredung das Geschick der Welt zum Besseren lenkt. Im Seminar sollen anhand der wichtigsten Werke Whiteheads die Grundlagen des gerade theologisch viel rezipierten Prozessdenkens erarbeitet werden. Bemerkung: Sektion C: D; moD; G; HR; GG; BK; M.A. (NF); P C3; P (wF) C2; SI C3; SII/I C4; BA 2F; MEd (GH/R). Termine: 28.10.08 25.11.08 09.12.08 06.01.09 20.01.09 27.01.09.

Literatur: HAMPE, Michael, Alfred North Whitehead, München 1998. HAUSKELLER, Michael, Alfred North Whitehead zur Einführung, Hamburg 1994. HOLZHEY, Helmut/RUST, Alois/WIEHL, Reiner, Natur. Subjektivität. Gott. Zur Prozeßphilosophie Alfred N. Whiteheads, Frankfurt a.M. 1990.

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Philosophisches Seminar

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MÜLLER, Klaus: Streit um Gott. Politik, Poetik und Philosophie im Ringen um das wahre Gottesbild. Regensburg 2006. m3: Vorlesung/Seminar, Religionswissenschaft 022291 Vorlesung: Einführung in den Islam und muslimische

Lebenspraxis 22.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, Hörsaal

Wilke, A.

In den letzten zwei Jahren ist die deutsche Berichterstattung zum Islam differenzierter geworden und eine gewisse Sensibilität setzt sich durch, dass es „den“ Islam nicht gibt, aber nach wie vor sind öffentliche Diskurse von Polarisierungen geprägt. Umso wichtiger ist vertiefte Information über das Tagesgeschehen hinaus. Die Vorlesung bietet fundiertes Wissen zum Islam in Geschichte und Gegenwart und paradigmatische Beispiele für die historische, regionale und intrareligiöse Pluralität islamischer Lebenswelten. Ausgehend von der Formation eines politischen und bekenntnishaften Islamismus in der neueren und neuesten Geschichte und der Lebenspraxis von Musliminnen und Muslimen in Deutschland ist die Vorlesung – in einer Verschränkung von religionsgeschichtlicher und -systematischer Perspektive – primär Grunddaten des kulturellen Gedächtnisses gewidmet: Muhammad und der koranischen Offenbarung, der Frömmigkeitspraxis („fünf Pfeiler“, Prophetenverehrung, Sufismus), sowie den Ausdifferenzierungen von Sunnitentum und Shia mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen von Herrschaft, Recht und Theologie. Bemerkung: Für B.A.-Studierende Religionswissenschaft: Wahlveranstaltung des Modul 5. Die Veranstaltung ist auch für Studierende der Philosophie (Bereich Prakt. Philos.) geöffnet. Sektion C: D; BA 2F

Literatur: M. Dreßler/ G. Klinkhammer, Islam, Berlin 2003. Zur Ergänzung empfohlen R. Elger, Islam, Frankfurt 2002. 084685 Schöpfungsmythen. Das Denken des Ursprungs von Welt

und Mensch. 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, Seminarraum 4

Groneberg, M.

Im Zentrum steht die Lektüre von Platons Timaios. Wir kontextualisieren mit antiker Mythologie und vergleichen mit der biblischen Genesis, Schöpfungsmythen anderer Kulturen (z.B. der Edda; Auswahl in der ersten Sitzung) sowie Werken antiker Philosophie. Leitfragen sind der ethische, der politische und der metaphysische Stellenwert der Ursprungs- und Herkunftserzählungen.

3 Master (1-Fach-Master "Philosophie") 084719 Kolloquium zur Vertiefung der Seminarinhalte und

Besprechung von Abschlussarbeiten 14-täglich, 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, F8

Groneberg, M.

I Zentrale Fragen der theoretischen Philosophie I.1 Seminar 084192 Zentrale Fragen der Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, Seminarraum 01 Hüttemann, A.

In dem Seminar geht es um zentrale Fragen der allgemeinen Wissenschaftstheorie (im Gegensatz zur speziellen Wissenschaftstheorie der Physik, der Biologie etc.). Von den Wissenschaften erwartet man, dass sie nicht nur Sachverhalte und Ereignisse beschreiben, sondern diese auch erklären. Was heißt es aber, einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu erklären? Neben klassischen Texten von Carl Hempel, Bas van Fraassen u.a. sollen auch neuere Positionen diskutiert werden. Erklärungen sind häufig Kausalerklärungen. Was aber ist Kausalität? Das ist das zweite zentrale Thema des Seminars. Neben den Positionen Wesley Salmons und David Lewis’ sollen auch neuere Texte z. B. von James Woodward diskutiert werden. Das genaue Programm wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Literatur:

Page 24: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Zur Vorbereitung: Der Eintrag „scientific explanation“ in der online-Enzyklopädie Stanford Encyclopaedia of Philosophy: http://plato.stanford.edu/contents.html sowie: Kap. 3 und 4 aus: Wissenschaftstheorie – Ein Studienbuch, hrsg. von Andreas Bartels und Manfred Stöckler, Paderborn: mentis 2007. 084431 Platon Theaitet

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 225 Rohs, P.

Platons Theaitet darf als die wichtigste Schrift aus der antiken Philosophie zu den Problemen der Erkenntnistheorie gelten. Es geht in ihr um die Frage, was Wissen ist. Drei Antworten darauf werden untersucht, woraus sich die grobe Gliederung des Dialoges ergibt. In diese Untersuchungen sind drei umfangreiche Exkurse eingebettet, die sich mit dem Relativismus, den Platon Protagoras zuschreibt, der Ontologie der sinnlichen Wirklichkeit sowie dem Problem falscher Meinungen befassen. In dem Seminar werden keine Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Es kann jede deutsche Übersetzung dieses Dialoges benutzt werden.

Literatur: Jörg Hardy, Platons Theorie des Wissens im Theaitet, Göttingen 2001; Franz von Kutschera, Platons Philosophie, Bd. II, Paderborn 2002, S. 205 - 236. 084537 Zentrale Fragen der Erkenntnistheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 225 Scholz, O.

Zur Vertiefung schon vorhandener Grundkenntnisse in der Erkenntnistheorie sollen beispielhaft die einflußreichen Arbeiten des amerikanischen Philosophen Donald Davidson (1917-2003) über Wahrheit, Wissen und Objektivität studiert und kritisch erörtert werden.

Literatur: Sie sind gesammelt in: Donald Davidson: Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001; ders.: Truth, Language and History, Oxford 2005; ders.: Truth and Predication, Cambridge, Mass. 2005. – I.2 Seminar I.3 Seminar, Kolloquium, Übung

II Zentrale Fragen der praktischen Philosophie II.1 Seminar II.2 Seminar II.3 Seminar, Kolloqium, Übung

III Geschichte der Philosophie III.1 Seminar 084207 Kant: Metaphysische Anfangsgründe der

Naturwissenschaften 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 225

Hüttemann, A. Scholz, O.

„Alle eigentliche Naturwissenschaft [...] bedarf einen reinen Teil, auf dem sich die apodiktische Gewissheit, die die Vernunft in ihr sucht, gründen könne [...].“ Im Ausgang von dieser Überzeugung entwirft Kant in seiner Schrift „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“ (1786) eine rationale Naturlehre, der zufolge die fundamentalsten Naturgesetze a priori erkannt werden können. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe Materie und Bewegung. – In dem Hauptseminar soll das Werk abschnittweise gelesen, kommentiert und diskutiert werden.

Literatur:

Page 25: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Empfohlene Ausgabe: Immanuel Kant: Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft. Mit einer Einleitung herausgegeben von Konstantin Pollok, Hamburg: Felix Meiner 1997. Kommentar: Konstantin Pollok: Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“. Ein kritischer Kommentar, Hamburg: Felix Meiner 2001. 084336 Hegels Begriff der Geschichte

14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Hegels Denken hat nicht nur in einer intensiven Weise ‚Geschichte’ zu seinem Gegenstand, sondern ist selbst, in seinem eigenen Vollzug genuin ‚geschichtlich’ verfaßt (genetischer Idealismus).Dieser komplexe Wechselzusammenhang wird, neben der Analyse des Geschichtsbegriffs im eingeren Sinne, wie er etwa dann in den Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte ab 1822 entfaltet wird, eines der Themen des Seminares sein.

Literatur: Text: G.W.F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, in: Theorie Werkausgabe, hg. von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt/M (Suhrkamp) 1970, Bd. 12. 084575 Platonismus in der modernen Ethik

, Blockterm. - Siep, L. Vieth, A.

Gegenstand des Blockseminars sind ausgewählte Texte des antiken Platonismus und ihre Rezeption in der modernen Ethik. Referate werden in der Vorbesprechung verteilt. Bemerkung: Blockveranstaltung 29.09.2008 bis 03.10.2008 in Rothenberge.

III.2 Seminar III.3 Seminar, Kolloqium, Übung

IV Anthropologie und Kulturphilosophie IV.1 Seminar 084188 Das Leib-Seele-Problem

14.10.08 - 03.02.09, Di 10-12, 236 Hüttemann, A.

Die Bestimmung des Verhältnisses von Leib und Seele des Menschen war zugleich auch oft eine (implizite) Antwort auf die anthropologische Grundfrage „Was ist der Mensch?“. Im Seminar sollen drei historisch bedeutsame Positionen zu diesem Thema diskutiert werden: 1) Thomas von Aquins hylemorphistische Auffassung, 2) Descartes’ Substanzendualismus und 3) Spinozas Auffassung, dass das Wesen des Menschen aus gewissen Modifikationen der Attribute der göttlichen Substanz besteht.

Literatur: Die genaue Textauswahl wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. 084690 Die Sorge: Fürsorge oder Beunruhigung?

15.10.08 - 04.02.09, Mi 08-10, 236 Groneberg, M.

Ist der Selbstbezug der Antike eine Option für die Gegenwart? Ist die Ästhetik der Existenz die Alternative zu einer subjektivierenden Moral oder zum Eudämonismus? Die Lektüre von Texten, die sich an Michel Foucaults Projekt in seiner späten Phase anschliessen wird Aufschluss über die genauere Bedeutung dieser Fragen und den damit verbundenen Einsatz geben sowie Antworten versuchen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Analyse der Geschlechtlichkeit gelegt. Die Lektüre der drei Bände von Foucaults „Sexualität und Wahrheit“ wird vorausgesetzt, ein genaueres Verständnis wird anhand von Sekundärliteratur und Fortsetzungen dieses Ansatzes erarbeitet.

Literatur: Zur Vorbereitung wird empfohlen: Platon: Symposium, Politeia, Phaidros, Alkibiades I; Seyla Benhabib: Selbst im Kontext; Wolfgang Detel: Foucault und die klassische Antike. IV.2 Seminar IV.3 Seminar, Kolloqium, Übung

V Vertiefungs- und Spezialisierungsmodul zur theoretischen Philosophie V.1 Seminar V.2 Seminar V.3 Seminar, Kolloqium, Übung

VI Vertiefungs- und Spezialisierungsmodul zur praktischen Philosophie VI.1 Seminar 084135 Ethisches Kolloquium

17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, 236 Bayertz, K.-O.

Page 26: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Das Kolloquium dient in erster Linie der Besprechung schriftlicher Examensarbeiten. Bei Bedarf können aber auch aktuelle ethische Texte diskutiert werden. 084230 Philosophie der Menschenrechte

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 236 Kallhoff, A.

Der Verweis auf Menschenrechte ist inzwischen Teil des politischen Alltagsgeschäfts. In der politischen Philosophie ist nicht nur ihr Gehalt, sondern vor allem auch ihre Rechtfertigung umstritten. In diesem Seminar sollen beide Fragen erörtert werden. Insbesondere soll gefragt werden, ob die Begründung von Menschenrechten ohne ein naturalistisches Argument auskommt und welche Alternativen es in der heutigen Debatte gibt.

Literatur: Als Textgrundlage empfehle ich: Stefan Gosepath, Georg Lohmann, Hrsg., Philosophie der Menschenrechte, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998. VI.2 Seminar VI.3 Seminar, Kolloqium, Übung

4 Master of Education GHR (Praktische Philosophie), GyGe (Philosophie/Praktische Philosophie) 084470 Didaktisches Kolloquium

monatlich, 16.10.08 - 05.02.09, Do 18.30-21, 236 Runtenberg, Chr.

Zu diesem Kolloquium sind alle eingeladen, die an aktuellen Fragen und Diskussionen zur Fachdidaktik Philosophie/Praktische Philosophie sowie Praktische Philosophie interessiert sind. Das Kolloquium versteht sich als Kontaktseminar, bei dem die zusammen kommen, die an verschiedenen Lernorten Philosophie vermitteln, also Studierende, Referendare, Dozenten und Dozentinnen, Lehrer und Lehrerinnen. Wir werden gemeinsam Fragestellungen und Themen festlegen, über die im Laufe des Semesters gesprochen wird. Das Kolloquium soll zu einer regelmäßigen Einrichtung werden und die Menschen, die Philosophie an verschiedenen Lernorten vermitteln, ins Gespräch bringen. Konsequenzen aus bildungspolitischen Entscheidungen und hochschulinternen Struktruveränderungen, Anforderungen an eine aktuelle Fachdidaktik, Themen und Methoden des Unterrichts etc. können zum Gegenstand der Auseinandersetzung werden. 084719 Kolloquium zur Vertiefung der Seminarinhalte und

Besprechung von Abschlussarbeiten 14-täglich, 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, F8

Groneberg, M.

Modul w w1: Vorlesung Wahrheit und Wirklichkeit w2: Übung/Seminar Metaphysik/Ontologie 084431 Platon Theaitet

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 225 Rohs, P.

Platons Theaitet darf als die wichtigste Schrift aus der antiken Philosophie zu den Problemen der Erkenntnistheorie gelten. Es geht in ihr um die Frage, was Wissen ist. Drei Antworten darauf werden untersucht, woraus sich die grobe Gliederung des Dialoges ergibt. In diese Untersuchungen sind drei umfangreiche Exkurse eingebettet, die sich mit dem Relativismus, den Platon Protagoras zuschreibt, der Ontologie der sinnlichen Wirklichkeit sowie dem Problem falscher Meinungen befassen. In dem Seminar werden keine Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Es kann jede deutsche Übersetzung dieses Dialoges benutzt werden.

Literatur: Jörg Hardy, Platons Theorie des Wissens im Theaitet, Göttingen 2001; Franz von Kutschera, Platons Philosophie, Bd. II, Paderborn 2002, S. 205 - 236. 084537 Zentrale Fragen der Erkenntnistheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 225 Scholz, O.

Zur Vertiefung schon vorhandener Grundkenntnisse in der Erkenntnistheorie sollen beispielhaft die einflußreichen Arbeiten des amerikanischen Philosophen Donald Davidson (1917-2003) über Wahrheit, Wissen und Objektivität studiert und kritisch erörtert werden.

Literatur: Sie sind gesammelt in: Donald Davidson: Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001; ders.: Truth, Language and History, Oxford 2005; ders.: Truth and Predication, Cambridge, Mass. 2005. –

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Philosophisches Seminar

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084580 Science Wars - Die Debatte um den Sozialkonstruktivismus 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, 236

Suhm, Chr.

w3: Übung/Seminar Sprach-, Medien- und Technikphilosophie 5 Master of Education GymGes (Philosophie/Praktische Philosophie) 084470 Didaktisches Kolloquium

monatlich, 16.10.08 - 05.02.09, Do 18.30-21, 236 Runtenberg, Chr.

Zu diesem Kolloquium sind alle eingeladen, die an aktuellen Fragen und Diskussionen zur Fachdidaktik Philosophie/Praktische Philosophie sowie Praktische Philosophie interessiert sind. Das Kolloquium versteht sich als Kontaktseminar, bei dem die zusammen kommen, die an verschiedenen Lernorten Philosophie vermitteln, also Studierende, Referendare, Dozenten und Dozentinnen, Lehrer und Lehrerinnen. Wir werden gemeinsam Fragestellungen und Themen festlegen, über die im Laufe des Semesters gesprochen wird. Das Kolloquium soll zu einer regelmäßigen Einrichtung werden und die Menschen, die Philosophie an verschiedenen Lernorten vermitteln, ins Gespräch bringen. Konsequenzen aus bildungspolitischen Entscheidungen und hochschulinternen Struktruveränderungen, Anforderungen an eine aktuelle Fachdidaktik, Themen und Methoden des Unterrichts etc. können zum Gegenstand der Auseinandersetzung werden. 084719 Kolloquium zur Vertiefung der Seminarinhalte und

Besprechung von Abschlussarbeiten 14-täglich, 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, F8

Groneberg, M.

Modul D D1: Vorlesung Lehren und Lernen der Philosophie 084446 Lehren und Lernen der Philosophie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, F 2 Runtenberg, Chr. Siep, L.

Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand ausgewählter philosophiegeschichtlicher und philosophiedidaktischer Positionen die philosophische Bedeutung der Philosophievermittlung deutlich zu machen. Viele klassische Philosophen – von Sokrates und Platon über Kant und Hegel bis zur Gegenwart – haben die Frage der Vermittlung von Philosophie aufgenommen. Gefragt wird zum Beispiel: Wer ist fähig zu philosophieren? Was sind zentrale Ziele und Kompetenzen des Philosophierens? Handelt es sich bei der Philosophie um systematisches Wissen, eine Methode der Reflexion oder um eine spezifische Weise zu leben? Was sind geeignete Methoden, um das Philosophieren zu vermitteln? Welche institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind erforderlich, damit philosophiert werden kann? Wo findet sich der Zugang zur Liebe zur Weisheit: in einsamer Meditation, im öffentlichen Disput auf Märkten, in Schulen und Universitäten? Um selbst das Philosophieren vermitteln zu können, muss man sich mit möglichen Antworten auf diese Fragen auseinander setzen und versuchen, einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Nur so kann man – unter Berücksichtigung der Rahmenpläne und Rahmenbedingungen des Philosophierens an verschiedenen Lernorten – in der heutigen pluralistischen Praxis aufgeklärt und angemessen das Philosophieren vermitteln.D2: Seminar/Übung Lehren und Lernen der Philosophie 084245 Begleitveranstaltung zur Vorlesung “Lehren und Lernen

der Philosophie” (Kernpraktikum 1) 15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, F8

Kensmann, B.

Diese Begleitveranstaltung hat zwei Profile: Einerseits sollen die didaktischen Themen der Vorlesung aufgearbeitet und vertieft werden. In diesem Zusammenhang sind auch einige Unterrichtshospitationen geplant - die allerdings nicht als Praktikumsstunden angerechnet, sondern statt regulärer Seminarsitzungen an der Hochschule an Schulen stattfinden werden. Andererseits dient diese Veranstaltung ebenso als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum 1. Dabei sollen alle Arten von Praktika vor- und nachbereitet werden, die nicht die üblichen vier- bis sechswöchigen Praktika an Schulen in Münster und im Münsterland darstellen (vgl. zu den vier- bis sechswöchigen Praktika meine Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum 2). Ggf. werden diese speziellen Begleitveranstaltungen zum Kernpraktikum 1 nach Absprache mit den Praktikanten geblockt. Das Kernpraktikum 1 soll alle eher seltenen Formen von Praktika umfassen (Ausland, außerhalb des Münsterlands, außerschulische Praktika).

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Philosophisches Seminar

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Außerschulische Praktika (gleichwohl teilweise mit Blick auf die Schule): In Institutionen der (Erwachsenen-) Bildung, der Politik, der Medizin etc. können Praktikanten unter besonderen philosophischen und philosophiedidaktischen Fragestellungen geeignete berufliche Praxisfelder erkunden und/oder die Möglichkeiten der philosophischen Bildungsarbeit ausloten. Dabei muss auch Einsicht in die Verwaltung und in die Organisation solcher beruflichen Felder genommen werden. Aus dem Seminar heraus werden einige philosophisch relevante Berufsfelder vorgeschlagen und angeboten. Bisher wurden Philosophisches Filmgespräche als Veranstaltungsform in der Erwachsenenbildung erfolgreich durchgeführt. Weitere Veranstaltungsformen können mit den Seminarteilnehmern/ Praktikanten entwickelt und abgesprochen werden. Bei dieser Art von Praktika werden für die betroffenen Teilnehmer ggf. auch einige Veranstaltungssitzungen des Seminars herausgenommen und parallel zu außerschulischen Praxisphasen als direkte Begleitveranstaltungen durchgeführt (oder mehrere Veranstaltungssitzungen werden geblockt). Schulische Praktika: Es gibt folgende Möglichkeiten das Kernpraktikum 1 mit Blick auf die Schulpraktika zu gestalten. Diese Möglichkeiten können aber auch bis zu einem gewissen Grade noch miteinander kombiniert werden: Während des Semesters (Gestaltungsschwerpunkt): - An einer Schule wird z.B. ein Praktikum von 10 Stunden/Woche vereinbart. Diese Schule testiert nach Abschluss des Kernpraktikums die 10 (oder mehr) Stunden. Der Praktikant kann dabei auch an anderen Schulen hospitieren und so seine Praxisphase entsprechen ausweiten. Zehn Stunden entsprechen einem Praktikum von einer halben Woche. - Ein Praktikant kann ein Semester lang z.B. an einem bestimmten Wochentag jeweils 4 Unterrichtsstunden hospitieren und ggf. Unterrichtsversuche durchführen. Das Praktikum wird dann für 12 (SS) oder 14 (WS) Tage beantragt, von der Schule ge-nehmigt und nach Durchführung testiert werden. Es werden die Tagesstunden dann mit den Semesterwochen multipliziert. In der vorlesungsfreien Zeit (teilweise oder ganz): - Praktikum an einer ausländischen Schule oder in einem anderen Bundesland Zur Zählung der Praxisphasen: ½ Woche = 10 Std.; 1 Woche = 20 Std.; 2 Wochen = 40 Std. usw.)

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Philosophisches Seminar

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Alle Varianten des Kernpraktikums müssen vor Beginn des Praktikums beim ZfL angemeldet, mit der Schule vereinbart und auch von mir in einer so genannten Praktikumsvereinbarung durch Unterschrift bestätigt werden. Falls es sinnvoll ist, werden auch solche schulbezogenen Begleitveranstaltungen zum Kernpraktikum 1 geblockt. Dann werden Begleitveranstaltungstermine für Praktikanten und Praktikantinnen parallel zu den Praktikumstagen bzw. -wochen gelegt. Bemerkung: In der ersten Sitzung (15.10.08) werden diese und andere Möglichkeiten des Kernpraktikums 1 ausgelotet und es wird über die durchzuführenden Varianten entschieden. Auch die jeweils anzumeldende Schule und/oder das berufliche Praxisfeld werden festgelegt.

084250 Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum 2 Blockterm. -

Kensmann, B.

In diesem vier- bis sechswöchigen Kernpraktikum an einer Schule sollen die Studentinnen und Studenten theoretische Kenntnisse aus dem Studium der Philosophie in das schulische Praxisfeld einbringen, auf ihre Tragfähigkeit hin überprüfen und Lösungen für erzieherische Probleme entwerfen. Das kann sowohl bei den Unterrichtshospitationen im Philosophieunterricht in allen Jahrgangsstufen (vornehmlich) der Sek. II wie bei eigenen Unterrichtsversuchen geleistet werden. Die Vor- und Nachbereitung des Unterrichtsgeschehens wie die Erörterung didaktischer Fragen erfolgt einerseits zusammen mit den Mentoren an den Schulen. Andererseits gibt es didaktische Begleitveranstaltungen an der Hochschule (in der Regel spätnachmittags/abends außerhalb der Schulzeit). Die erste Begleitveranstaltung findet in der Woche vor dem (vier- bis sechswöchigen) Praktikum statt: 11.2.09, 17.30 Uhr, R 217 (Sprechzimmer) oder R 233 Wichtig! Verteilung der Praktikumschulen: nach Vorlesungsbeginn WS 08/09: 22.10.08, 17.30 Uhr, Sprechzimmer (siehe auch Aushang) Weitere Informationen: Zentrum für Lehrerbildung, Robert Koch-Str. 40 48149 Münster 084450 Lehren und Lernen der Philosophie (Begleitveranstaltung

KP) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Dieses Seminar ist eine Begleitveranstaltung zur Vorlesung „Lehren und Lernen der Philosophie“. Im Kurs werden zentrale Themen- und Problemfelder der Vorlesung aufgegriffen und durch die Arbeit mit paradigmatischen Texten vertieft. Verschiedene Begriffe von Philosophie bzw. vom Philosophieren werden diskutiert, verschiedene Lernorte von Philosophie werden in den Blick genommen sowie grundlegende philosophiedidaktische Konzeptionen erarbeitet und problematisiert. Das Seminar kann für alle Lehrämter nach der LPO 2003 zugleich als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum genutzt werden.

Literatur:

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Zur Einführung empfohlen: Girndt, H./ Siep, L.: Lehren und Lernen der Philosophie als philosophisches Problem. Essen (Verlag Blaue Eule) 1987 Martens, Ekkehard: Methodik des Ethik- und Philosophieunterrichts. Philosophieren als elementare Kulturtechnik. Siebert Verlag Hannover 2003 Steenblock, Volker: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: Praktische Philosophie. 3., überarbeitete Auflage. Berlin LIT-Verlag 2007 D3: Seminar Fachdidaktik Praktische Philosophie 084140 Fachdidaktik Praktische Philosophie: Ethisches

Argumentieren im Unterricht Praktische Philosophie (Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum) 14.10.08 - 03.02.09, Di 18-20, 236

Blesenkemper, K.

Im Schulfach Praktische Philosophie (PP) ist keineswegs nur das thematisch, was in der Fachphilosophie in den Disziplinen Praktische Philosophie bzw. Ethik diskutiert wird. Gleichwohl gehört die Fähigkeit, ethisch argumentieren zu können, auch nach dem (vorläufigen) Kernlehrplan für PP zu den im Unterricht anzustrebenden zentralen sachlichen und methodischen Kompetenzen. Im fachdidaktischen Seminar sollen die für ethisches Argumentieren relevanten Facetten der Lebenswelt Jugendlicher und die Entwicklung ihrer moralischen Urteilsfähigkeit bewusst gemacht, es sollen Hauptkonzeptionen unterrichtlicher Wertevermittlung diskutiert, unterrichtlich relevante Grundlagen ethischen Argumentierens erarbeitet sowie Formen des ethischen Gesprächs vorgestellt und an Fallbeispielen geübt werden. D4: Seminar Fachdidaktik Philosophie 084264 Medien im Philosophieunterricht (Film und Fotografie)

14.10.08 - 03.02.09, Di 18-20, 225 Kensmann, B.

In diesem Fachdidaktikseminar geht es darum, die angegebene Thematik mit Blick auf die verschiedenen Jahrgangsstufen der gymnasialen Oberstufe inhaltlich aufzuarbeiten als auch Gestaltungsmöglichkeiten des Medieneinsatzes im Seminar auszuprobieren. Dabei ist eine Auseinandersetzung vor allem mit den Medien Film (Spielfilm, Dokumentationsfilm/ Lehrfilm/Feature) und Fotographie beabsichtigt. Didaktisch relevant ist insbesondere sich den Unterschied von enthüllender und reproduzierender Funktion dieser Medien zu verdeutlichen. Außerdem muss man sich zwei unterrichtliche Einsatzmöglichkeiten vergegenwärtigen: Einerseits können Fotografie und Film als Ergänzungsmedien zum philosophischen Text von Bedeutung sein, andererseits können sie philosophischer Gegenstand des Unterrichts - insbesondere innerhalb des Rahmenthemas „Probleme von Kunst und Ästhetik“ - in der Jahrgangsstufe 13 sein.

Modul M M1: Vorlesung Mensch und Kultur M2: Vorlesung/Seminar Religionswissenschaften 010765 Vorlesung: Ethik des Politischen. Einführung und aktuelle

Probleme MEd GHRGe ; MNF ; HR ; SII D3 ; BK ; Prom ; S II ber. Schwp ; SI C3 ; P(wF) A1 ; D ; PF ; M ; G ; PS C3 15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 9

Reuter, H.-R.

Politische Ethik ist die Theorie der gerechten politischen Ordnung und des richtigen politischen Handelns. Als solche steht sie in engem Bezug zur politischen Philosophie, vergewissert sich aber als theologische Disziplin ihrer Begründung im christlichen Wirklichkeitsverständnis und behandelt die in der Sphäre des Politischen auftretenden normativen Fragen unter dem Gesichtspunkt der kulturellen Wirkungen des Christentums sowie der besonderen Verantwortung der Kirchen auf diesem Feld. Die Vorlesung führt in Grundbegriffe ein und behandelt exemplarisch konkrete Probleme der Ethik von Staat und Recht (z.B. Widerstandsrecht, Fremdenrecht) sowie der Ethik der internationalen Beziehungen (z.B. Frieden und Krieg). Bemerkung: Inhalt der Vorlesung kann Gegenstand der Zwischenprüfung werden (ZPF, ZPL).

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Sprechstunde: Do 10-11 Die Veranstaltung ist für Studierende der Philosophie/Praktischen Philosophie geeignet.

Literatur: Handbuch der christlichen Ethik, Bd. 2, Freiburg/Gütersloh 1978, Dritter Teil (Verfassung, Politik, Recht); M. Honecker, Grundriß der Sozialethik, Berlin 1995, Kap. V; W. Huber/H.-R. Reuter, Friedensethik, Stuttgart 1990; K. Bayertz (Hg.), Politik und Ethik, Stuttgart 1996; 020380 Vorlesung: Anthropologie als theologische Grammatik.

Bedingungen und Herausforderung einer Theologie von heute für morgen 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08.30-10, Audi Max

Müller, K.

Diese Vorlesung macht Ernst mit dem Diktum Hans Urs von Balthasars, dass sich Gott, je mehr er sich enthülle, umso tiefer in den Menschen einhülle. Systematisch gesehen verpflichtet sie sich damit auf eine Form von Gottdenken, das Karl Rahner „transzendentale Theologie“ genannt hat. Eingelöst werden muss ein solches Programm heute anders als zu der Zeit, da seine ersten Umrisse konzipiert wurden. Der Streit um Subjektivität und Freiheit unter dem Druck mächtiger Naturalisierungstendenzen greift genauso auf die theologischen Grundfragen durch wie die alles verwandelnde Medialisierung unserer spätmodernen Lebenswelt. In Gestalt einer selbstkritischen Aufklärung wird zu erläuten sein, was es unter solchen Voraussetzungen bedeutet, an der Idee eines bewusst geführten Lebens festzuhalten und sich von ihr vor die Frage nach dem letzten Grund alles Wirklichen bringen zu lassen. Bemerkung: Sektion C: D; moD; M.A. (NF); P C 3; P (wF) C 2; SI C3; SII/I C4; BA 2F

Literatur: Vorlesungsbegleitend: Müller, Klaus: Philosophische Grundfragen der Theologie. Unter Mitarbeit von Saskia Wendel. Münster 2000. Münsteraner Einführungen- Theologie; 4). (Teil C). Ders: Glauben – Fragen – Denken, Bd. 3. Selbstbeziehung und Gottesfrage. Münster 2008. Teil B [im Erscheinen]. Weitere und aktuelle Literaturhinweise ergehen im Lauf der Vorlesung. Reader mit Gliederung und allen Quellenzitaten als Download. 020394 Vorlesung III: Glauben - Fragen - Denken. Grundfragen der

Religionskritik und der philosophischen Theologie 22.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, S 8

Müller, K.

Die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen, von Vernunft und Religion gehört seit dem Aufkommen der abendländischen Philosophie zu deren Basisthemen. Durch das Aufkommen des Christentums, das sich selbst als Philosophie und Aufklärung versteht, erhält die Frage eine bis heute konstante Dringlichkeit. An ihrer Beantwortung entscheidet sich auch, was jemand unter „Theologie“ versteht. Und an ihr hängt nicht zuletzt das Gelingen eines Dialogs der Religionen. Die Vorlesung schlägt eine systematische Klärung des Problems vor, die zu einer erstpersönlichen Positionsbestimmung anleitet, und spielt dann die Verhältnisbestimmung an den wichtigsten philosophischen Grundfragen der

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Theologie von der Erkenntnisproblematik bis zur Gotteslehre durch. Bemerkung: Sektion C: D; moD; G; HR; GG; BK; M.A. (NF); P C 3; P (wF) C 2; SI C3; SII/I C4; BA KJ; BA 2F; BA BAB; MEd BK (BB) Hinweis: Pflichtvorlesung für Studierende aller BA-Studiengänge und für Studierende im modularisierten Diplom-Studiengang (Studienbeginn WS 07/08). Studierenden nach alter Diplom-Studienordnung (Studienbeginn bis einschließlich SoSe 07) wird der Besuch dieser Vorlesung in diesem oder dem folgenden Semester empfohlen. B.A. Religionswissenschaft: Im Rahmen von Modul 3 (Inter- und transdisziplinäre Religionsforschung) kann die Veranstaltung mit 2 ECTS angerechnet werden

Literatur: Lesehinweis: Vorlesungsbegleitendes Lehrbuch: Müller, Klaus: Glauben – Fragen – Denken. Bd. I: Basisthemen in der Begegnung von Philosophie und Theologie. Münster 2006. Ergänzend: Ders.: Vernunft und Glaube: Eine Zwischenbilanz zu laufenden Debatten. Münster 2005. (Pontes; 20). www.katholisch.de Link: Theologie In beiden Büchern ausführliche Lit.-Verweise. Neueste Ergänzungen erfolgen in der Vorlesung. 020409 Hauptseminar: Mensch, Welt und Gott im „Prozess“-

Denken. Einführung in ein zukunftsträchtiges Paradigma vernunftorientierter Gottrede 14-täglich, 28.10.08 - 26.01.09, Di 16-19, KThS III

Müller, K.

Das vielschichtige Werk des britischen Mathematikers und Philosophen Alfred North Whitehead bietet den einzigen umfassenden Gesamtentwurf einer spekulativen Kosmologie im 20. Jahrhundert. Darin versucht der Autor die Wirklichkeit insgesamt am Leitfaden der Erfahrung zu denken, die in verschiedener Intensität die Grundsignatur eines dynamisch zu immer Neuem und Komplexerem sich aufschwingenden Kosmos bildet. Seine Hauptwerke, allen voran sein Opus magnum Prozess und Wirklichkeit (1929), verbinden dabei naturwissenschaftliche Erkenntnis und kosmologische Spekulation zu einer eindrucksvollen Weltsicht, in der auch der Mensch und sein Los in Geschichte und Gesellschaft eingehend reflektiert werden. Höhepunkt schließlich ist die Religionsphilosophie mit ihrer Annahme eines Gottes, der nicht mit Zwang, sondern mit geduldiger Überredung das Geschick der Welt zum Besseren lenkt. Im Seminar sollen anhand der wichtigsten Werke Whiteheads die Grundlagen des gerade theologisch viel rezipierten Prozessdenkens erarbeitet werden. Bemerkung:

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Sektion C: D; moD; G; HR; GG; BK; M.A. (NF); P C3; P (wF) C2; SI C3; SII/I C4; BA 2F; MEd (GH/R). Termine: 28.10.08 25.11.08 09.12.08 06.01.09 20.01.09 27.01.09.

Literatur: HAMPE, Michael, Alfred North Whitehead, München 1998. HAUSKELLER, Michael, Alfred North Whitehead zur Einführung, Hamburg 1994. HOLZHEY, Helmut/RUST, Alois/WIEHL, Reiner, Natur. Subjektivität. Gott. Zur Prozeßphilosophie Alfred N. Whiteheads, Frankfurt a.M. 1990. MÜLLER, Klaus: Streit um Gott. Politik, Poetik und Philosophie im Ringen um das wahre Gottesbild. Regensburg 2006. 084685 Schöpfungsmythen. Das Denken des Ursprungs von Welt

und Mensch. 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, Seminarraum 4

Groneberg, M.

Im Zentrum steht die Lektüre von Platons Timaios. Wir kontextualisieren mit antiker Mythologie und vergleichen mit der biblischen Genesis, Schöpfungsmythen anderer Kulturen (z.B. der Edda; Auswahl in der ersten Sitzung) sowie Werken antiker Philosophie. Leitfragen sind der ethische, der politische und der metaphysische Stellenwert der Ursprungs- und Herkunftserzählungen. M3: Vorlesung/Seminar Religionswissenschaften 022291 Vorlesung: Einführung in den Islam und muslimische

Lebenspraxis 22.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, Hörsaal

Wilke, A.

In den letzten zwei Jahren ist die deutsche Berichterstattung zum Islam differenzierter geworden und eine gewisse Sensibilität setzt sich durch, dass es „den“ Islam nicht gibt, aber nach wie vor sind öffentliche Diskurse von Polarisierungen geprägt. Umso wichtiger ist vertiefte Information über das Tagesgeschehen hinaus. Die Vorlesung bietet fundiertes Wissen zum Islam in Geschichte und Gegenwart und paradigmatische Beispiele für die historische, regionale und intrareligiöse Pluralität islamischer Lebenswelten. Ausgehend von der Formation eines politischen und bekenntnishaften Islamismus in der neueren und neuesten Geschichte und der Lebenspraxis von Musliminnen und Muslimen in Deutschland ist die Vorlesung – in einer Verschränkung von religionsgeschichtlicher und -systematischer Perspektive – primär Grunddaten des kulturellen Gedächtnisses gewidmet: Muhammad und der koranischen Offenbarung, der Frömmigkeitspraxis („fünf Pfeiler“, Prophetenverehrung, Sufismus), sowie den Ausdifferenzierungen von Sunnitentum und Shia mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen von Herrschaft, Recht und Theologie. Bemerkung: Für B.A.-Studierende Religionswissenschaft: Wahlveranstaltung des Modul 5.

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Philosophisches Seminar

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Die Veranstaltung ist auch für Studierende der Philosophie (Bereich Prakt. Philos.) geöffnet. Sektion C: D; BA 2F

Literatur: M. Dreßler/ G. Klinkhammer, Islam, Berlin 2003. Zur Ergänzung empfohlen R. Elger, Islam, Frankfurt 2002. M4: Seminar Anthropologie/Kulturphilosophie 084336 Hegels Begriff der Geschichte

14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Hegels Denken hat nicht nur in einer intensiven Weise ‚Geschichte’ zu seinem Gegenstand, sondern ist selbst, in seinem eigenen Vollzug genuin ‚geschichtlich’ verfaßt (genetischer Idealismus).Dieser komplexe Wechselzusammenhang wird, neben der Analyse des Geschichtsbegriffs im eingeren Sinne, wie er etwa dann in den Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte ab 1822 entfaltet wird, eines der Themen des Seminares sein.

Literatur: Text: G.W.F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, in: Theorie Werkausgabe, hg. von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt/M (Suhrkamp) 1970, Bd. 12. 084484 Kant: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, 236 Runtenberg, Chr.

In diesem Seminar geht es um Textauszüge von Kant aus verschiedenen Schriften, die bildungsphilosophische und pädagogische Aspekte betreffen. Es werden Textauszüge aus der Anthropologie, der Moralphilosophie sowie der politischen Philosophie behandelt. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der Zusammenhang des Menschenbilds Kants mit seinen Vorstellungen von Erziehung und Bildung sowie deren Bedeutung für seine Moralphilosophie. Die verschiedenen Texte werden gemeinsam erarbeitet und diskutiert.

Literatur: Kant, Immanuel: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik und ihrer Begründung. Besorgt von Hans-Hermann Groothoff unter Mitwirkung von Edgar Reimers. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1982 Kant, Immanuel: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (Dezember 1783)“. In: Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen. Hrsg. von E. Bahr. Reclam Verlag, Stuttgart 1974 084670 Schrift und Geld - von Deutung und Macht

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, F6 Groneberg, M.

Geld als Mittel der Gerechtigkeit – Schrift als Mittel der Macht? Schrift und (heilige) Schriften, Tauschmittel und Geld: Entwicklung der Theorien der beiden die menschliche Existenz fundamental prägenden Kulturprodukte von Platon bis Marshall McLuhan (Ende des Buchzeitalters?) und Christina von Braun (Ende der Schriftkultur?), von Aristoteles (NE: Geld als Mittel der Gerechtigkeit?) bis Gesell und Keynes (Gerechtigkeit durch freies Geld?).084690 Die Sorge: Fürsorge oder Beunruhigung?

15.10.08 - 04.02.09, Mi 08-10, 236 Groneberg, M.

Ist der Selbstbezug der Antike eine Option für die Gegenwart? Ist die Ästhetik der Existenz die Alternative zu einer subjektivierenden Moral oder zum Eudämonismus? Die Lektüre von Texten, die sich an Michel Foucaults Projekt in seiner späten Phase anschliessen wird Aufschluss über die genauere Bedeutung dieser Fragen und den damit verbundenen Einsatz geben sowie Antworten versuchen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Analyse der Geschlechtlichkeit gelegt. Die Lektüre der drei Bände von Foucaults „Sexualität und Wahrheit“ wird vorausgesetzt, ein genaueres Verständnis wird anhand von Sekundärliteratur und Fortsetzungen dieses Ansatzes erarbeitet.

Literatur: Zur Vorbereitung wird empfohlen: Platon: Symposium, Politeia, Phaidros, Alkibiades I; Seyla Benhabib: Selbst im Kontext; Wolfgang Detel: Foucault und die klassische Antike. 084704 Weichen

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 225 Groneberg, M.

Den Menschen, das Dasein, Geist oder Subjektivität anders oder gar wegdenken: Nietzsche, Scheler, Marcuse, Heidegger, Foucault, Butler und andere haben versucht, vor antike Weichenstellungen zurückzudenken und eine nach der Aufklärung und für eine säkulare Gesellschaft angemessene Philosophie zu entwickeln. Wir lassen die diversen Theorien über entscheidende Weichenstellungen von der Spätantike bis zu den Vorsokratikern Revue passieren und prüfen ihre Brauchbarkeit.

Literatur:

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Philosophisches Seminar

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Zur Vorbereitung sei empfohlen Euripides: Die Bacchen; Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Wir lesen ausserdem Auszüge u.a. aus Plato: Protagoras; Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse; Genealogie der Moral; Antichrist; Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft; Über den Hedonismus; Martin Heidegger: Sein und Zeit; Michel Foucault: Sexualität und Wahrheit, Bd. 2 und 3; Judith Butler: Antigones Verlangen. M5: Seminar Ästhetik

6 Lehramt (Zwischenstudienordnungen, LPO 2003) 084719 Kolloquium zur Vertiefung der Seminarinhalte und

Besprechung von Abschlussarbeiten 14-täglich, 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, F8

Groneberg, M.

3.1 GyGe (Einschreibung WiSe 2003-SoSe 2005) 084116 Praktische Philosophie I: Ethik

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 1 Bayertz, K.-O.

Diese Vorlesung ist Teil des Grundkurses und gibt eine Einführung in die Ethik. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten, metaethischen Teil werden einige Grundbegriffe („Moral“, „Ethik“, „Moral-begründung“) erläutert. Im zweiten Teil der Vorlesung sollen vier grundlegende ethische Theorieansätze vorgestellt werden: 1. Eudämonismus 2. Kontraktualismus 3. Kantianismus 4. Utilitarismus.

Literatur: Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben. 084470 Didaktisches Kolloquium

monatlich, 16.10.08 - 05.02.09, Do 18.30-21, 236 Runtenberg, Chr.

Zu diesem Kolloquium sind alle eingeladen, die an aktuellen Fragen und Diskussionen zur Fachdidaktik Philosophie/Praktische Philosophie sowie Praktische Philosophie interessiert sind. Das Kolloquium versteht sich als Kontaktseminar, bei dem die zusammen kommen, die an verschiedenen Lernorten Philosophie vermitteln, also Studierende, Referendare, Dozenten und Dozentinnen, Lehrer und Lehrerinnen. Wir werden gemeinsam Fragestellungen und Themen festlegen, über die im Laufe des Semesters gesprochen wird. Das Kolloquium soll zu einer regelmäßigen Einrichtung werden und die Menschen, die Philosophie an verschiedenen Lernorten vermitteln, ins Gespräch bringen. Konsequenzen aus bildungspolitischen Entscheidungen und hochschulinternen Struktruveränderungen, Anforderungen an eine aktuelle Fachdidaktik, Themen und Methoden des Unterrichts etc. können zum Gegenstand der Auseinandersetzung werden.

3.1.1 Grundstudium (nicht modularisiert, Grundkurse) 084211 Einführung in die Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 225 Kaiser, M.

Wie funktioniert die Bestätigung von wissenschaftlichen Theorien mittels empirischer Daten? Gibt es innerhalb der Wissenschaften nur die eine, richtige Erklärung eines Phänomens oder sind je nach Interessen und Kenntnissen der Fragenden unterschiedliche Erklärungen gleichermaßen adäquat? Was sind Naturgesetze und gibt es in der Biologie und in den Sozialwissenschaften überhaupt welche? Sieht ein Laie dasselbe durch ein Mikroskop wie ein ausgebildeter Wissenschaftler? Lassen sich alle unsere wissenschaftlichen Theorien letztlich auf die Physik reduzieren? Wie vollzieht sich wissenschaftlicher Wandel – häufen wir ständig neues Wissen an oder ist die Entwicklung eher sprunghaft und revolutionär?

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Philosophisches Seminar

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Diese und andere spannende Fragen der Wissenschaftstheorie werden wir in diesem Seminar kritisch diskutieren. 084226 Einführung in die politische Philosophie

Blockveranstaltung, 06.10.08 - 10.10.08, 09-16, 236 Kallhoff, A.

In diesem Blockseminar soll in zentrale Fragestellungen und Themen der politischen Philosophie eingeführt werden. Wir werden uns darüber auseinandersetzen, was Sinn und Ziel der politischen Philosophie ist und welche Konzepte geeignet sind, um politische Gemeinschaften zu beschreiben. Sowohl Ansätze der aktuellen politischen Philosophie als auch philosophiehistorische Perspektiven sollen erörtert werden. Bemerkung: Vorbesprechung: 10. Juli 2008, 13 Uhr R 233.

084279 Kant: Prolegomena 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 236

Kompa, N. Seide, A.

Kurze Zeit nach dem Erscheinen seiner Kritik der reinen Vernunft (KrV) verfasste Immanuel Kant (1724-1804) eine weitere, kürzere Schrift, die Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, in der er zentrale Gedanken der KrV noch einmal in einer knappen und zugänglicheren Form darstellte. Die Prolegomena erleichtern nicht nur das Verständnis seines Hauptwerks, sondern bieten auch einen guten Einstieg in Kants theoretische Philosophie. Wir werden im Seminar versuchen, durch eine sorgfältige Lektüre des Textes einige seiner zentralen Überlegungen nachzuvollziehen.

Literatur: Textgrundlage: Kant, Immanuel: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Meiner Verlag, Hamburg 2001. 084283 Descartes: Meditationes

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 225 Kompa, N.

René Descartes (1596-1650) wird gern als Vater der modernen Philosophie bezeichnet. In seinen Meditationes de Prima Philosophia setzt er sich so bescheidene Ziele wie z.B. die Existenz Gottes und der Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Zuge dieser Bemühungen stellt er auch einige bis in die heutige Debatte hinein nachwirkende erkenntnistheoretische Überlegungen an. In diesem Seminar wollen wir durch eine sorgfältige Lektüre der Meditationen Decartes’ Überlegungen nachzeichen und so einen Einstieg in seine Philosophie finden

Literatur: Textgrundlage: René Descartes: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, herausgegeben von Lüdger Gäbe, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1993. 084298 Kant: Zum ewigen Frieden

16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 225 Laukötter, S.

Kants Schrift ‚Zum ewigen Frieden’ kann gerade aus heutiger Sicht als einer der bedeutendsten Texte der politischen Philosophie gelten. Im Anschluss an die politische Philosophie der Neuzeit entwickelt Kant den ersten großen systematischen Entwurf zu einer politischen Philosophie, die nicht mehr allein als Staatsphilosophie, sondern weitergehend als politische Philosophie der internationalen Beziehungen verstanden werden kann. Im Seminar sollen Methoden der Textanalyse in Auseinandersetzung mit dem kantischen Text erlernt und eingeübt werden. Zudem sollen die Wirkungen der kantischen Schrift ebenso wie ihre Bedeutung für aktuelle Fragen der politischen Philosophie thematisiert werden.

Literatur: Grundlegende Literatur:

Page 37: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden (alle gängigen Ausgaben des Textes können benutzt werden). Weiterführende Literatur: Otfried Höffe (Hrsg.): Immanuel Kant. Zum ewigen Frieden (Klassiker Auslegen Bd. 1). 084302 Descartes und die Philosophie des Rationalismus

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 236 Leinkauf, Th.

Die Vorlesungen soll in die Philosophie des 17. Jahrhunderts einführen, insbesonderen in die durch das Denken des Descartes bestimmte Form des Rationalismus. Diskutiert werden soll der Methoden- und der Systembegriff, die verschiedenen Ausprägungen der ‚Mechanisierung’ des Weltbildes sowie die Versuche, vor allem von Leibniz, dem Mechanismus eine ‚dynamische’ Philosophie entgegenzusetzen. 084317 Descartes, Discours de la méthode

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Descartes’ Discours de la méthode (1637) ist ein Grundtext der neueren Philosophiegeschichte, in ihm äußert sich Descartes zum ersten Mal vor breitem Publikum zu seinen philosophischen Intentionen. In dem Seminar sollen Grundbegriffe des cartesianischen Denkansatzes anhand der Lektüre dieses Basistextes diskutiert werden. Text: Descartes, Discours de la methode, Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs, übersetzt und herausgegeben von Ludger Gäbe, französisch-deutsch, Hamburg (Meiner) 1960, 2. Aufl. 1969. Literatur: Wolfgang Röd. Die Genese des cartesianischen Rationalismus, München (Beck) 1982. Bernard Williams, Descartes. Das Vorhaben der reinen philosophischen Untersuchung, Frankfurt/M (Athenäum) 1988. 084355 Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 236 Mischer, S.

„Was ist eine Frau?“ Diese schlichte Frage bildet den Ausgangspunkt von Beauvoirs bahnbrechendem Werk, das bis heute, mal als Negativfolie und mal als bewundertes Vorbild, in die feministische Diskussion hineinwirkt. Auf vielen hundert Seiten breitet Beauvoir biologische, soziologische, historische und mythengeschichtliche Beobachtungen und Forschungsergebnisse aus, durch die verdeutlicht werden soll, dass und wie die Frau die gesamte menschliche Geschichte hindurch als das „Andere“ des Mannes gesetzt wurde – ohne dass dieser selbst je als das „Andere“ der Frau wahrgenommen wurde. Manche Menschen werden zu Frauen gemacht, so Beauvoir, während andere (die Männer) Menschen sein dürfen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Freiheit der Frauen. Dass diese bei ihrer eigenen Freiheitsberaubung über die Jahrhunderte mitgespielt haben, macht die Sache laut Beauvoir nicht besser. Frauen und Männer sind vielmehr aufgerufen, auf ein Verhältnis hinzuarbeiten, in dem Mann und Frau sich als freie Subjekte begegnen können. 2008 wäre Simone de Beauvoir hundert Jahre alt geworden, 2009 jährt sich zum 60. Mal das Erscheinen von „Das andere Geschlecht“, ihrem wohl bekanntesten Werk. Dies sind gleich zwei Anlässe, einmal nachzuprüfen und zu diskutieren, ob die darin entwickelten Thesen uns überzeugen können. 084360 Klassiker der Moralphilosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 225 Mischer, S.

Aristoteles’ „Nikomachische Ethik“, Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ und Mills „Der Utilitarismus“ werden, jeweils in Auszügen, im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Alle drei Texte sind Klassiker der Moralphilosophie, die dort vertretenen Thesen und Argumente wirken bis heute nach. Natürlich werden wir auch über die relativen Schwächen und Stärken der drei Positionen diskutieren, vor allem aber soll der Versuch unternommen werden, sie aus ihren unterschiedlichen Voraussetzungen heraus zu verstehen. Am Ende des Seminars sollen Sie nicht entscheiden, welche Position die richtige ist. Im Idealfall gelangen Sie vielmehr zu dem Schluss, dass man, um diese Entscheidung treffen zu können, noch viel mehr Klassiker lesen müsste. 084393 Logik und Argumentation

17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N.

084408 Übung zur Logik-Vorlesung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 16-18, 236 N. N.

084499 Einführung in die Argumentationstheorie und die formale

Logik Schmoranzer, S.

Page 38: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 225 In diesem Seminar soll in die Argumentationstheorie und in die formale Aussagen- und Prädikatenlogik erster Stufe eingeführt werden. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel erörtert, welche Bedingungen gute Argumente erfüllen müssen, was eine logische Form von Aussagen ist, wann eine Aussage logisch wahr ist, wann ein Schluss logisch gültig ist etc.

Literatur: Die Textgrundlage für das Seminar wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. 084518 Einführung in die Erkenntnistheorie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, S 9 Scholz, O.

In der Erkenntnistheorie geht es u.a. um die folgenden Fragen: - Was ist Wissen? - Unter welchen Bedingungen sind wir gerechtfertigt, etwas zu glauben? - Welche Quellen von Wissen und Rechtfertigung gibt es? - Warum sind Rechtfertigung und Wissen wichtig? Die Vorlesung soll mit den grundlegenden erkenntnistheoretischen Begriffen, Fragestellungen und Positionen vertraut machen. 084522 Kant über das Programm der Aufklärung

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 236 Scholz, O.

Kant hat das Programm der europäischen Aufklärung systematisiert und präzisiert. Dieses Aufklärungsprogramm soll rekonstruiert werden, um es im Anschluß daran kritisch erörtern und bewerten zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der erkenntnistheoretischen Begründung der positiven und negativen Ziele der Aufklärung. Zu diesem Zweck werden wir die folgenden Texte analysieren: - Träume eines Geistersehers [...] (1766). - Kritik der reinen Vernunft, 1. Auflage (1781), Vorrede. - Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784). - Was heißt: sich im Denken orientieren? (1786). - Kritik der Urteilskraft (1790), § 40.

Literatur: Die Literatur wird zu Semesterbeginn in einem Handapparat bereitgestellt. 084541 Einführung in die politische Philosophie

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, H 4 Siep, L.

In der Vorlesung werden die Grundbegriffe der politischen Philosophie (Politik, Recht, Staat, Gerechtigkeit, Freiheit, Gemeinwohl) erläutert. Wichtige historische Stationen und Autoren sind ebenso Gegenstand wie aktuelle Diskussionen der politischen Philosophie (Kommunitarismus vs. Liberalismus, Globalisierung, Gerechter Krieg und Terrorismus etc.).

Literatur: Empfohlene Einführungen: Christoph Horn, Einführung in die politische Philosophie. Darmstadt (WBG) 2003. Will Kymlika, Politische Philosophie heute. Eine Einführung. Frankfurt (Campus) 1997. 084556 John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 236 Siep, L.

Page 39: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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John Lockes Zweite Abhandlung über die Regierung ist einer der klassischen Texte der politischen Philosophie der Neuzeit. Er enthält erste Ansätze zu einer modernen Theorie der Grundrechte und eine Begründung für Gewaltenteilung und Widerstandsrecht.

Literatur: Text und Kommentar: John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung. Kommentar von Ludwig Siep, Frankfurt/M (Suhrkamp Studienbibliothek Bd. 7), 2007 084594 Einführung in die Argumentationstheorie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 08-10, 236 Suhm, Chr.

Im Seminar soll herausgearbeitet werden, was unter einem Argument zu verstehen ist und welchen Kriterien gute bzw. schlagkräftige Argumente in der Philosophie genügen müssen. Es sollen zudem grundlegende Kenntnisse der formalen Logik vermittelt werden, die für ein Verständnis der Argumentationstheorie unverzichtbar sind. Das Hauptaugenmerk der Seminararbeit wird auf der Behandlung typischer philosophischer Argumentationsformen und Argumentationsstrukturen liegen. Dies soll u. a. anhand der Analyse von Textbeispielen aus klassischen philosophischen Werken geschehen. Einen Leistungsnachweis bzw. Leistungspunkte erwirbt, wer regelmäßig und aktiv teilnimmt, wöchentlich eine Textzusammenfassung schreibt bzw. Übungsaufgaben bearbeitet und die Abschlussklausur besteht.

Literatur: Zur vorbereitenden Lektüre sei empfohlen: Rosenberg, Jay F.: Philosophieren. Ein Handbuch für Anfänger. Frankfurt/M. 1986. 084609 Einführung in die Politische Philosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 236 13.10.08 - 02.02.09, Mo 14-16, 236

Vieth, A.

Die Politische Philosophie befasst sich mit Fragen nach dem sozialen oder asozialen Wesen des Menschen. Je nachdem wie man diese Frage beantwortet kommt man zu unterschiedlichen Konzepten der Gerechtigkeit und Gleichheit. In diesem Seminar sollen gegenwärtige Positionen des Politischen Denkens in der Philosophie behandelt werden. (Utilitarismus, Liberale Gleichheit, Libertarismus, Marxismus, Kommunitarismus, Feminismus.) Das Studium dieser Positionen und ihr Vergleich soll einen systematischen Überblick über die systematischen Optionen in der Politischen Philosophie eröffnen. Ziele der Veranstaltung: 1. Die Veranstaltung soll einen Überblick über systematische Optionen der politischen Philosophie vermitteln. 2. Inhaltlich steht die Behandlung folgender Themenkomplexe im Zentrum: (i) Utilitarismus, (ii) Liberale Gleichheit, (iii) Libertarismus, (iv) Marxismus, (v) Kommunitarismus, (vi) Feminismus. Insofern sollen systematische Optionen im Kontext bestimmter Theorietypen untersucht werden. 3. Die Veranstaltung ist nicht historisch ausgerichtet, auch wenn immer wieder konkrete historische Ansätze als Beispiele benutzt werden.

Literatur: Will Kymlicka, Politische Philosophie heute, Eine Einführung, Frankfurt a. M.: Campus, 1997. 084613 Einführung in die Allgemeine Ethik

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 225 16.10.08 - 03.02.09, Do 14-16, 236

Vieth, A.

Aus wikipedia.de: „Die allgemeine Ethik – die im folgenden mit Ethik gleichgesetzt wird – stellt Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und

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Philosophisches Seminar

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Folgen auf. Sie ist die Grundlagendisziplin der Angewandten Ethik, die sich als Individualethik, Sozialethik und in den Bereichsethiken mit den normativen Problemen ihres spezifischen Lebensbereiches befasst. Die Ethik baut als philosophische Disziplin allein auf das Prinzip der Vernunft und unterscheidet sich darin von der theologischen Ethik, die sich wesentlich aus dem Glauben an eine göttliche Offenbarung begründet. Das Ziel der Ethik ist die Erarbeitung von allgemeingültigen Normen und Werten. Sie ist abzugrenzen von einer deskriptiven Ethik, die keine moralischen Urteile fällt, sondern die tatsächliche, innerhalb einer Gesellschaft gelebte Moral mit empirischen Mitteln zu beschreiben versucht. Die zu Beginn des 20. Jhd.s entstandene Metaethik reflektiert die allgemeinen logischen, semantischen und pragmatischen Strukturen moralischen und ethischen Sprechens und stellt insofern die Grundlage für die deskriptive und normative Ethik dar.“ Wesentliches an dieser Beschreibung der Ethik ist falsch! Daher die folgenden ... Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: „Was ist Ethik?“ 2. Vermittlung eines analytischen Überblicks über systematische Optionen der Philosophischen Ethik. 3. Erarbeitung eines rudimentären Überblicks über zentrale philosophische Positionen in der Philosophischen Ethik (insbesondere der Neuzeit).

Literatur: Michael Quante, Einführung in die Allgemeine Ethik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2003 (2. Auflage 2006). 3.1.1.1 Grundkurs Theoretische Philosophie 1 (T1) 3.1.1.2 Grundkurs Theoretische Philosophie 2 (T2) 3.1.1.3 Grundkurs Praktische Philosophie 1 (P1) 3.1.1.4 Grundkurs Praktische Philosophie 2 (P2)

3.1.2 Hauptstudium (modularisiert) 084188 Das Leib-Seele-Problem

14.10.08 - 03.02.09, Di 10-12, 236 Hüttemann, A.

Die Bestimmung des Verhältnisses von Leib und Seele des Menschen war zugleich auch oft eine (implizite) Antwort auf die anthropologische Grundfrage „Was ist der Mensch?“. Im Seminar sollen drei historisch bedeutsame Positionen zu diesem Thema diskutiert werden: 1) Thomas von Aquins hylemorphistische Auffassung, 2) Descartes’ Substanzendualismus und 3) Spinozas Auffassung, dass das Wesen des Menschen aus gewissen Modifikationen der Attribute der göttlichen Substanz besteht.

Literatur: Die genaue Textauswahl wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. 3.1.2.1 Modul W 084154 Zweidimensionale Semantik

Blockveranstaltung, 16.02.09 - 20.02.09, 09-15.30, 236 Franken, D. Michel, J. G.

084169 Wahrheit und Wirklichkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, S 1 Hüttemann, A.

Die Vorlesung setzt sich mit den Fragen auseinander, ob es eine von uns unabhängige Wirklichkeit gibt und ob wir sie gegebenenfalls erkennen können. Bei der Beantwortung dieser Fragen werden verschiedene Spielarten des Relativismus, Anti-Realismus und Konstruktivismus diskutiert. 084192 Zentrale Fragen der Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, Seminarraum 01 Hüttemann, A.

In dem Seminar geht es um zentrale Fragen der allgemeinen Wissenschaftstheorie (im Gegensatz zur speziellen Wissenschaftstheorie der Physik, der Biologie etc.). Von den Wissenschaften erwartet man, dass sie nicht nur Sachverhalte und Ereignisse beschreiben, sondern diese auch erklären. Was heißt es aber, einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu erklären? Neben klassischen Texten von Carl Hempel, Bas van Fraassen u.a. sollen auch neuere Positionen diskutiert werden. Erklärungen sind häufig Kausalerklärungen. Was aber ist Kausalität? Das ist das zweite zentrale Thema des Seminars. Neben den Positionen Wesley Salmons und David Lewis’ sollen auch neuere Texte z. B. von James Woodward diskutiert werden.

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Philosophisches Seminar

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Das genaue Programm wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Literatur: Zur Vorbereitung: Der Eintrag „scientific explanation“ in der online-Enzyklopädie Stanford Encyclopaedia of Philosophy: http://plato.stanford.edu/contents.html sowie: Kap. 3 und 4 aus: Wissenschaftstheorie – Ein Studienbuch, hrsg. von Andreas Bartels und Manfred Stöckler, Paderborn: mentis 2007. 084207 Kant: Metaphysische Anfangsgründe der

Naturwissenschaften 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 225

Hüttemann, A. Scholz, O.

„Alle eigentliche Naturwissenschaft [...] bedarf einen reinen Teil, auf dem sich die apodiktische Gewissheit, die die Vernunft in ihr sucht, gründen könne [...].“ Im Ausgang von dieser Überzeugung entwirft Kant in seiner Schrift „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“ (1786) eine rationale Naturlehre, der zufolge die fundamentalsten Naturgesetze a priori erkannt werden können. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe Materie und Bewegung. – In dem Hauptseminar soll das Werk abschnittweise gelesen, kommentiert und diskutiert werden.

Literatur: Empfohlene Ausgabe: Immanuel Kant: Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft. Mit einer Einleitung herausgegeben von Konstantin Pollok, Hamburg: Felix Meiner 1997. Kommentar: Konstantin Pollok: Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“. Ein kritischer Kommentar, Hamburg: Felix Meiner 2001. 084431 Platon Theaitet

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 225 Rohs, P.

Platons Theaitet darf als die wichtigste Schrift aus der antiken Philosophie zu den Problemen der Erkenntnistheorie gelten. Es geht in ihr um die Frage, was Wissen ist. Drei Antworten darauf werden untersucht, woraus sich die grobe Gliederung des Dialoges ergibt. In diese Untersuchungen sind drei umfangreiche Exkurse eingebettet, die sich mit dem Relativismus, den Platon Protagoras zuschreibt, der Ontologie der sinnlichen Wirklichkeit sowie dem Problem falscher Meinungen befassen. In dem Seminar werden keine Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Es kann jede deutsche Übersetzung dieses Dialoges benutzt werden.

Literatur: Jörg Hardy, Platons Theorie des Wissens im Theaitet, Göttingen 2001; Franz von Kutschera, Platons Philosophie, Bd. II, Paderborn 2002, S. 205 - 236. 084537 Zentrale Fragen der Erkenntnistheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 225 Scholz, O.

Zur Vertiefung schon vorhandener Grundkenntnisse in der Erkenntnistheorie sollen beispielhaft die einflußreichen Arbeiten des amerikanischen Philosophen Donald Davidson (1917-2003) über Wahrheit, Wissen und Objektivität studiert und kritisch erörtert werden.

Literatur: Sie sind gesammelt in: Donald Davidson: Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001; ders.: Truth, Language and History, Oxford 2005; ders.: Truth and Predication,

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Philosophisches Seminar

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Cambridge, Mass. 2005. – 084575 Platonismus in der modernen Ethik

, Blockterm. - Siep, L. Vieth, A.

Gegenstand des Blockseminars sind ausgewählte Texte des antiken Platonismus und ihre Rezeption in der modernen Ethik. Referate werden in der Vorbesprechung verteilt. Bemerkung: Blockveranstaltung 29.09.2008 bis 03.10.2008 in Rothenberge.

084580 Science Wars - Die Debatte um den Sozialkonstruktivismus 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, 236

Suhm, Chr.

084628 Systematische Optionen der philosophischen Ästhetik

14.10.08 - 05.02.09, Di 14-16, 225 Vieth, A.

Die Autorin des Bandes, der dieser Veranstaltung zugrunde liegt, bezeichnet die Philosophische Ästhetik als nicht geschlossene und ziemlich unordentliche philosophische Disziplin. Dass Ansätze, die ihr zugeordnet werden, inkompatibel sind, teilt sie aber noch mit anderen Gebieten der Philosophie. Dennoch ist die Ästhetik in der Philosophie – der Autorin zufolge – etwas Besonderes: Im Prinzip hat man bisher nicht einmal eine wirklich verbindliche Bestimmung des Kernbereiches und der zentralen Fragen erreicht, mit denen sie befasst ist. Daher sollen für die vorausschauende Kommentierung dieser Veranstaltung drei Definitionen herhalten: „1. Ästhetik ist die Theorie der Kunst. 2. Ästhetik ist die Theorie des Schönen. 3. Ästhetik ist die Theorie der sinnlichen Erkenntnis“ (S. 13). Es soll also irgendwie um die Kunst, das Schöne und/oder die Wahrnehmung gehen. Es könnte aber auch um Kitsch, das Hässliche und/oder Emotionen gehen. Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: „Was ist Philosophische Ästhetik?“ 2. Überblick über die systematischen Optionen in der Philosophischen Ästhetik. 3. Zufällig kursorische und recht oberflächliche Behandlung einzelner Ansätze der Philosophischen Ästhetik.

Literatur: Maria E. Reicher, Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2005. 3.1.2.2 Modul M 010765 Vorlesung: Ethik des Politischen. Einführung und aktuelle

Probleme MEd GHRGe ; MNF ; HR ; SII D3 ; BK ; Prom ; S II ber. Schwp ; SI C3 ; P(wF) A1 ; D ; PF ; M ; G ; PS C3 15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 9

Reuter, H.-R.

Politische Ethik ist die Theorie der gerechten politischen Ordnung und des richtigen politischen Handelns. Als solche steht sie in engem Bezug zur politischen Philosophie, vergewissert sich aber als theologische Disziplin ihrer Begründung im christlichen Wirklichkeitsverständnis und behandelt die in der Sphäre des Politischen auftretenden normativen Fragen unter dem Gesichtspunkt der kulturellen Wirkungen des Christentums sowie der besonderen Verantwortung der Kirchen auf diesem Feld. Die Vorlesung führt in Grundbegriffe ein und behandelt exemplarisch konkrete Probleme der Ethik von Staat und Recht (z.B. Widerstandsrecht, Fremdenrecht) sowie der Ethik der internationalen Beziehungen (z.B. Frieden und Krieg). Bemerkung: Inhalt der Vorlesung kann Gegenstand der Zwischenprüfung werden (ZPF, ZPL). Sprechstunde: Do 10-11 Die Veranstaltung ist für Studierende der Philosophie/Praktischen Philosophie geeignet.

Literatur:

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Philosophisches Seminar

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Handbuch der christlichen Ethik, Bd. 2, Freiburg/Gütersloh 1978, Dritter Teil (Verfassung, Politik, Recht); M. Honecker, Grundriß der Sozialethik, Berlin 1995, Kap. V; W. Huber/H.-R. Reuter, Friedensethik, Stuttgart 1990; K. Bayertz (Hg.), Politik und Ethik, Stuttgart 1996; 020380 Vorlesung: Anthropologie als theologische Grammatik.

Bedingungen und Herausforderung einer Theologie von heute für morgen 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08.30-10, Audi Max

Müller, K.

Diese Vorlesung macht Ernst mit dem Diktum Hans Urs von Balthasars, dass sich Gott, je mehr er sich enthülle, umso tiefer in den Menschen einhülle. Systematisch gesehen verpflichtet sie sich damit auf eine Form von Gottdenken, das Karl Rahner „transzendentale Theologie“ genannt hat. Eingelöst werden muss ein solches Programm heute anders als zu der Zeit, da seine ersten Umrisse konzipiert wurden. Der Streit um Subjektivität und Freiheit unter dem Druck mächtiger Naturalisierungstendenzen greift genauso auf die theologischen Grundfragen durch wie die alles verwandelnde Medialisierung unserer spätmodernen Lebenswelt. In Gestalt einer selbstkritischen Aufklärung wird zu erläuten sein, was es unter solchen Voraussetzungen bedeutet, an der Idee eines bewusst geführten Lebens festzuhalten und sich von ihr vor die Frage nach dem letzten Grund alles Wirklichen bringen zu lassen. Bemerkung: Sektion C: D; moD; M.A. (NF); P C 3; P (wF) C 2; SI C3; SII/I C4; BA 2F

Literatur: Vorlesungsbegleitend: Müller, Klaus: Philosophische Grundfragen der Theologie. Unter Mitarbeit von Saskia Wendel. Münster 2000. Münsteraner Einführungen- Theologie; 4). (Teil C). Ders: Glauben – Fragen – Denken, Bd. 3. Selbstbeziehung und Gottesfrage. Münster 2008. Teil B [im Erscheinen]. Weitere und aktuelle Literaturhinweise ergehen im Lauf der Vorlesung. Reader mit Gliederung und allen Quellenzitaten als Download. 020394 Vorlesung III: Glauben - Fragen - Denken. Grundfragen der

Religionskritik und der philosophischen Theologie 22.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, S 8

Müller, K.

Die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen, von Vernunft und Religion gehört seit dem Aufkommen der abendländischen Philosophie zu deren Basisthemen. Durch das Aufkommen des Christentums, das sich selbst als Philosophie und Aufklärung versteht, erhält die Frage eine bis heute konstante Dringlichkeit. An ihrer Beantwortung entscheidet sich auch, was jemand unter „Theologie“ versteht. Und an ihr hängt nicht zuletzt das Gelingen eines Dialogs der Religionen. Die Vorlesung schlägt eine systematische Klärung des Problems vor, die zu einer erstpersönlichen Positionsbestimmung anleitet, und spielt dann die Verhältnisbestimmung an den wichtigsten philosophischen Grundfragen der Theologie von der Erkenntnisproblematik bis zur Gotteslehre durch. Bemerkung: Sektion C: D; moD; G; HR; GG; BK; M.A. (NF); P C 3; P (wF) C 2; SI C3; SII/I C4; BA KJ; BA 2F; BA BAB; MEd BK (BB) Hinweis: Pflichtvorlesung für Studierende aller BA-Studiengänge und für Studierende im

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Philosophisches Seminar

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modularisierten Diplom-Studiengang (Studienbeginn WS 07/08). Studierenden nach alter Diplom-Studienordnung (Studienbeginn bis einschließlich SoSe 07) wird der Besuch dieser Vorlesung in diesem oder dem folgenden Semester empfohlen. B.A. Religionswissenschaft: Im Rahmen von Modul 3 (Inter- und transdisziplinäre Religionsforschung) kann die Veranstaltung mit 2 ECTS angerechnet werden

Literatur: Lesehinweis: Vorlesungsbegleitendes Lehrbuch: Müller, Klaus: Glauben – Fragen – Denken. Bd. I: Basisthemen in der Begegnung von Philosophie und Theologie. Münster 2006. Ergänzend: Ders.: Vernunft und Glaube: Eine Zwischenbilanz zu laufenden Debatten. Münster 2005. (Pontes; 20). www.katholisch.de Link: Theologie In beiden Büchern ausführliche Lit.-Verweise. Neueste Ergänzungen erfolgen in der Vorlesung. 020409 Hauptseminar: Mensch, Welt und Gott im „Prozess“-

Denken. Einführung in ein zukunftsträchtiges Paradigma vernunftorientierter Gottrede 14-täglich, 28.10.08 - 26.01.09, Di 16-19, KThS III

Müller, K.

Das vielschichtige Werk des britischen Mathematikers und Philosophen Alfred North Whitehead bietet den einzigen umfassenden Gesamtentwurf einer spekulativen Kosmologie im 20. Jahrhundert. Darin versucht der Autor die Wirklichkeit insgesamt am Leitfaden der Erfahrung zu denken, die in verschiedener Intensität die Grundsignatur eines dynamisch zu immer Neuem und Komplexerem sich aufschwingenden Kosmos bildet. Seine Hauptwerke, allen voran sein Opus magnum Prozess und Wirklichkeit (1929), verbinden dabei naturwissenschaftliche Erkenntnis und kosmologische Spekulation zu einer eindrucksvollen Weltsicht, in der auch der Mensch und sein Los in Geschichte und Gesellschaft eingehend reflektiert werden. Höhepunkt schließlich ist die Religionsphilosophie mit ihrer Annahme eines Gottes, der nicht mit Zwang, sondern mit geduldiger Überredung das Geschick der Welt zum Besseren lenkt. Im Seminar sollen anhand der wichtigsten Werke Whiteheads die Grundlagen des gerade theologisch viel rezipierten Prozessdenkens erarbeitet werden. Bemerkung: Sektion C: D; moD; G; HR; GG; BK; M.A. (NF); P C3; P (wF) C2; SI C3; SII/I C4; BA 2F; MEd (GH/R). Termine: 28.10.08

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Philosophisches Seminar

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25.11.08 09.12.08 06.01.09 20.01.09 27.01.09.

Literatur: HAMPE, Michael, Alfred North Whitehead, München 1998. HAUSKELLER, Michael, Alfred North Whitehead zur Einführung, Hamburg 1994. HOLZHEY, Helmut/RUST, Alois/WIEHL, Reiner, Natur. Subjektivität. Gott. Zur Prozeßphilosophie Alfred N. Whiteheads, Frankfurt a.M. 1990. MÜLLER, Klaus: Streit um Gott. Politik, Poetik und Philosophie im Ringen um das wahre Gottesbild. Regensburg 2006. 022291 Vorlesung: Einführung in den Islam und muslimische

Lebenspraxis 22.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, Hörsaal

Wilke, A.

In den letzten zwei Jahren ist die deutsche Berichterstattung zum Islam differenzierter geworden und eine gewisse Sensibilität setzt sich durch, dass es „den“ Islam nicht gibt, aber nach wie vor sind öffentliche Diskurse von Polarisierungen geprägt. Umso wichtiger ist vertiefte Information über das Tagesgeschehen hinaus. Die Vorlesung bietet fundiertes Wissen zum Islam in Geschichte und Gegenwart und paradigmatische Beispiele für die historische, regionale und intrareligiöse Pluralität islamischer Lebenswelten. Ausgehend von der Formation eines politischen und bekenntnishaften Islamismus in der neueren und neuesten Geschichte und der Lebenspraxis von Musliminnen und Muslimen in Deutschland ist die Vorlesung – in einer Verschränkung von religionsgeschichtlicher und -systematischer Perspektive – primär Grunddaten des kulturellen Gedächtnisses gewidmet: Muhammad und der koranischen Offenbarung, der Frömmigkeitspraxis („fünf Pfeiler“, Prophetenverehrung, Sufismus), sowie den Ausdifferenzierungen von Sunnitentum und Shia mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen von Herrschaft, Recht und Theologie. Bemerkung: Für B.A.-Studierende Religionswissenschaft: Wahlveranstaltung des Modul 5. Die Veranstaltung ist auch für Studierende der Philosophie (Bereich Prakt. Philos.) geöffnet. Sektion C: D; BA 2F

Literatur: M. Dreßler/ G. Klinkhammer, Islam, Berlin 2003. Zur Ergänzung empfohlen R. Elger, Islam, Frankfurt 2002. 084230 Philosophie der Menschenrechte

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 236 Kallhoff, A.

Der Verweis auf Menschenrechte ist inzwischen Teil des politischen Alltagsgeschäfts. In der politischen Philosophie ist nicht nur ihr Gehalt, sondern vor allem auch ihre Rechtfertigung umstritten. In diesem Seminar sollen beide Fragen erörtert werden. Insbesondere soll gefragt werden, ob die Begründung von Menschenrechten ohne ein naturalistisches Argument auskommt und welche Alternativen es in der heutigen Debatte gibt.

Literatur: Als Textgrundlage empfehle ich: Stefan Gosepath, Georg Lohmann, Hrsg., Philosophie der Menschenrechte, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998.

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Philosophisches Seminar

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084336 Hegels Begriff der Geschichte 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 236

Leinkauf, Th.

Hegels Denken hat nicht nur in einer intensiven Weise ‚Geschichte’ zu seinem Gegenstand, sondern ist selbst, in seinem eigenen Vollzug genuin ‚geschichtlich’ verfaßt (genetischer Idealismus).Dieser komplexe Wechselzusammenhang wird, neben der Analyse des Geschichtsbegriffs im eingeren Sinne, wie er etwa dann in den Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte ab 1822 entfaltet wird, eines der Themen des Seminares sein.

Literatur: Text: G.W.F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, in: Theorie Werkausgabe, hg. von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt/M (Suhrkamp) 1970, Bd. 12. 084484 Kant: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, 236 Runtenberg, Chr.

In diesem Seminar geht es um Textauszüge von Kant aus verschiedenen Schriften, die bildungsphilosophische und pädagogische Aspekte betreffen. Es werden Textauszüge aus der Anthropologie, der Moralphilosophie sowie der politischen Philosophie behandelt. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der Zusammenhang des Menschenbilds Kants mit seinen Vorstellungen von Erziehung und Bildung sowie deren Bedeutung für seine Moralphilosophie. Die verschiedenen Texte werden gemeinsam erarbeitet und diskutiert.

Literatur: Kant, Immanuel: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik und ihrer Begründung. Besorgt von Hans-Hermann Groothoff unter Mitwirkung von Edgar Reimers. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1982 Kant, Immanuel: „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (Dezember 1783)“. In: Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen. Hrsg. von E. Bahr. Reclam Verlag, Stuttgart 1974 084670 Schrift und Geld - von Deutung und Macht

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, F6 Groneberg, M.

Geld als Mittel der Gerechtigkeit – Schrift als Mittel der Macht? Schrift und (heilige) Schriften, Tauschmittel und Geld: Entwicklung der Theorien der beiden die menschliche Existenz fundamental prägenden Kulturprodukte von Platon bis Marshall McLuhan (Ende des Buchzeitalters?) und Christina von Braun (Ende der Schriftkultur?), von Aristoteles (NE: Geld als Mittel der Gerechtigkeit?) bis Gesell und Keynes (Gerechtigkeit durch freies Geld?).084685 Schöpfungsmythen. Das Denken des Ursprungs von Welt

und Mensch. 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, Seminarraum 4

Groneberg, M.

Im Zentrum steht die Lektüre von Platons Timaios. Wir kontextualisieren mit antiker Mythologie und vergleichen mit der biblischen Genesis, Schöpfungsmythen anderer Kulturen (z.B. der Edda; Auswahl in der ersten Sitzung) sowie Werken antiker Philosophie. Leitfragen sind der ethische, der politische und der metaphysische Stellenwert der Ursprungs- und Herkunftserzählungen. 084690 Die Sorge: Fürsorge oder Beunruhigung?

15.10.08 - 04.02.09, Mi 08-10, 236 Groneberg, M.

Ist der Selbstbezug der Antike eine Option für die Gegenwart? Ist die Ästhetik der Existenz die Alternative zu einer subjektivierenden Moral oder zum Eudämonismus? Die Lektüre von Texten, die sich an Michel Foucaults Projekt in seiner späten Phase anschliessen wird Aufschluss über die genauere Bedeutung dieser Fragen und den damit verbundenen Einsatz geben sowie Antworten versuchen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Analyse der Geschlechtlichkeit gelegt. Die Lektüre der drei Bände von Foucaults „Sexualität und Wahrheit“ wird vorausgesetzt, ein genaueres Verständnis wird anhand von Sekundärliteratur und Fortsetzungen dieses Ansatzes erarbeitet.

Literatur: Zur Vorbereitung wird empfohlen: Platon: Symposium, Politeia, Phaidros, Alkibiades I; Seyla Benhabib: Selbst im Kontext; Wolfgang Detel: Foucault und die klassische Antike. 3.1.2.3 Modul D 084140 Fachdidaktik Praktische Philosophie: Ethisches

Argumentieren im Unterricht Praktische Philosophie (Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum) 14.10.08 - 03.02.09, Di 18-20, 236

Blesenkemper, K.

Im Schulfach Praktische Philosophie (PP) ist keineswegs nur das thematisch, was in der Fachphilosophie in den Disziplinen Praktische Philosophie bzw. Ethik diskutiert wird. Gleichwohl gehört die Fähigkeit, ethisch argumentieren zu können, auch nach dem (vorläufigen) Kernlehrplan für PP zu den im Unterricht anzustrebenden zentralen sachlichen und methodischen Kompetenzen. Im fachdidaktischen Seminar sollen die für ethisches Argumentieren relevanten Facetten

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Philosophisches Seminar

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der Lebenswelt Jugendlicher und die Entwicklung ihrer moralischen Urteilsfähigkeit bewusst gemacht, es sollen Hauptkonzeptionen unterrichtlicher Wertevermittlung diskutiert, unterrichtlich relevante Grundlagen ethischen Argumentierens erarbeitet sowie Formen des ethischen Gesprächs vorgestellt und an Fallbeispielen geübt werden. 084245 Begleitveranstaltung zur Vorlesung “Lehren und Lernen

der Philosophie” (Kernpraktikum 1) 15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, F8

Kensmann, B.

Diese Begleitveranstaltung hat zwei Profile: Einerseits sollen die didaktischen Themen der Vorlesung aufgearbeitet und vertieft werden. In diesem Zusammenhang sind auch einige Unterrichtshospitationen geplant - die allerdings nicht als Praktikumsstunden angerechnet, sondern statt regulärer Seminarsitzungen an der Hochschule an Schulen stattfinden werden. Andererseits dient diese Veranstaltung ebenso als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum 1. Dabei sollen alle Arten von Praktika vor- und nachbereitet werden, die nicht die üblichen vier- bis sechswöchigen Praktika an Schulen in Münster und im Münsterland darstellen (vgl. zu den vier- bis sechswöchigen Praktika meine Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum 2). Ggf. werden diese speziellen Begleitveranstaltungen zum Kernpraktikum 1 nach Absprache mit den Praktikanten geblockt. Das Kernpraktikum 1 soll alle eher seltenen Formen von Praktika umfassen (Ausland, außerhalb des Münsterlands, außerschulische Praktika). Außerschulische Praktika (gleichwohl teilweise mit Blick auf die Schule): In Institutionen der (Erwachsenen-) Bildung, der Politik, der Medizin etc. können Praktikanten unter besonderen philosophischen und philosophiedidaktischen Fragestellungen geeignete berufliche Praxisfelder erkunden und/oder die Möglichkeiten der philosophischen Bildungsarbeit ausloten. Dabei muss auch Einsicht in die Verwaltung und in die Organisation solcher beruflichen Felder genommen werden. Aus dem Seminar heraus werden einige philosophisch relevante Berufsfelder vorgeschlagen und angeboten. Bisher wurden Philosophisches Filmgespräche als Veranstaltungsform in der Erwachsenenbildung erfolgreich durchgeführt. Weitere Veranstaltungsformen können mit den Seminarteilnehmern/ Praktikanten entwickelt und abgesprochen werden. Bei dieser Art von Praktika werden für die betroffenen Teilnehmer ggf. auch einige Veranstaltungssitzungen des Seminars herausgenommen und parallel zu außerschulischen Praxisphasen als direkte Begleitveranstaltungen durchgeführt (oder mehrere Veranstaltungssitzungen werden geblockt). Schulische Praktika: Es gibt folgende Möglichkeiten das Kernpraktikum 1 mit Blick auf die Schulpraktika zu gestalten. Diese Möglichkeiten können aber auch bis zu einem gewissen Grade noch miteinander kombiniert werden: Während des Semesters (Gestaltungsschwerpunkt): - An einer Schule wird z.B. ein Praktikum von 10 Stunden/Woche vereinbart. Diese Schule testiert nach Abschluss des Kernpraktikums die 10 (oder mehr) Stunden. Der Praktikant kann dabei auch an anderen Schulen hospitieren und

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so seine Praxisphase entsprechen ausweiten. Zehn Stunden entsprechen einem Praktikum von einer halben Woche. - Ein Praktikant kann ein Semester lang z.B. an einem bestimmten Wochentag jeweils 4 Unterrichtsstunden hospitieren und ggf. Unterrichtsversuche durchführen. Das Praktikum wird dann für 12 (SS) oder 14 (WS) Tage beantragt, von der Schule ge-nehmigt und nach Durchführung testiert werden. Es werden die Tagesstunden dann mit den Semesterwochen multipliziert. In der vorlesungsfreien Zeit (teilweise oder ganz): - Praktikum an einer ausländischen Schule oder in einem anderen Bundesland Zur Zählung der Praxisphasen: ½ Woche = 10 Std.; 1 Woche = 20 Std.; 2 Wochen = 40 Std. usw.) Alle Varianten des Kernpraktikums müssen vor Beginn des Praktikums beim ZfL angemeldet, mit der Schule vereinbart und auch von mir in einer so genannten Praktikumsvereinbarung durch Unterschrift bestätigt werden. Falls es sinnvoll ist, werden auch solche schulbezogenen Begleitveranstaltungen zum Kernpraktikum 1 geblockt. Dann werden Begleitveranstaltungstermine für Praktikanten und Praktikantinnen parallel zu den Praktikumstagen bzw. -wochen gelegt. Bemerkung: In der ersten Sitzung (15.10.08) werden diese und andere Möglichkeiten des Kernpraktikums 1 ausgelotet und es wird über die durchzuführenden Varianten entschieden. Auch die jeweils anzumeldende Schule und/oder das berufliche Praxisfeld werden festgelegt.

084250 Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum 2 Blockterm. -

Kensmann, B.

In diesem vier- bis sechswöchigen Kernpraktikum an einer Schule sollen die Studentinnen und Studenten theoretische Kenntnisse aus dem Studium der Philosophie in das schulische Praxisfeld einbringen, auf ihre Tragfähigkeit hin überprüfen und Lösungen für erzieherische Probleme entwerfen. Das kann sowohl bei den Unterrichtshospitationen im Philosophieunterricht in allen Jahrgangsstufen (vornehmlich) der Sek. II wie bei eigenen Unterrichtsversuchen geleistet werden. Die Vor- und Nachbereitung des Unterrichtsgeschehens wie die Erörterung didaktischer Fragen erfolgt einerseits zusammen mit den Mentoren an den Schulen. Andererseits gibt es didaktische Begleitveranstaltungen an der Hochschule (in der Regel spätnachmittags/abends außerhalb der Schulzeit). Die erste Begleitveranstaltung findet in der Woche vor dem (vier- bis sechswöchigen) Praktikum statt: 11.2.09, 17.30 Uhr, R 217 (Sprechzimmer) oder R 233 Wichtig!

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Philosophisches Seminar

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Verteilung der Praktikumschulen: nach Vorlesungsbeginn WS 08/09: 22.10.08, 17.30 Uhr, Sprechzimmer (siehe auch Aushang) Weitere Informationen: Zentrum für Lehrerbildung, Robert Koch-Str. 40 48149 Münster 084264 Medien im Philosophieunterricht (Film und Fotografie)

14.10.08 - 03.02.09, Di 18-20, 225 Kensmann, B.

In diesem Fachdidaktikseminar geht es darum, die angegebene Thematik mit Blick auf die verschiedenen Jahrgangsstufen der gymnasialen Oberstufe inhaltlich aufzuarbeiten als auch Gestaltungsmöglichkeiten des Medieneinsatzes im Seminar auszuprobieren. Dabei ist eine Auseinandersetzung vor allem mit den Medien Film (Spielfilm, Dokumentationsfilm/ Lehrfilm/Feature) und Fotographie beabsichtigt. Didaktisch relevant ist insbesondere sich den Unterschied von enthüllender und reproduzierender Funktion dieser Medien zu verdeutlichen. Außerdem muss man sich zwei unterrichtliche Einsatzmöglichkeiten vergegenwärtigen: Einerseits können Fotografie und Film als Ergänzungsmedien zum philosophischen Text von Bedeutung sein, andererseits können sie philosophischer Gegenstand des Unterrichts - insbesondere innerhalb des Rahmenthemas „Probleme von Kunst und Ästhetik“ - in der Jahrgangsstufe 13 sein. 084446 Lehren und Lernen der Philosophie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, F 2 Runtenberg, Chr. Siep, L.

Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand ausgewählter philosophiegeschichtlicher und philosophiedidaktischer Positionen die philosophische Bedeutung der Philosophievermittlung deutlich zu machen. Viele klassische Philosophen – von Sokrates und Platon über Kant und Hegel bis zur Gegenwart – haben die Frage der Vermittlung von Philosophie aufgenommen. Gefragt wird zum Beispiel: Wer ist fähig zu philosophieren? Was sind zentrale Ziele und Kompetenzen des Philosophierens? Handelt es sich bei der Philosophie um systematisches Wissen, eine Methode der Reflexion oder um eine spezifische Weise zu leben? Was sind geeignete Methoden, um das Philosophieren zu vermitteln? Welche institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind erforderlich, damit philosophiert werden kann? Wo findet sich der Zugang zur Liebe zur Weisheit: in einsamer Meditation, im öffentlichen Disput auf Märkten, in Schulen und Universitäten? Um selbst das Philosophieren vermitteln zu können, muss man sich mit möglichen Antworten auf diese Fragen auseinander setzen und versuchen, einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Nur so kann man – unter Berücksichtigung der Rahmenpläne und Rahmenbedingungen des Philosophierens an verschiedenen Lernorten – in der heutigen pluralistischen Praxis aufgeklärt und angemessen das Philosophieren vermitteln.084450 Lehren und Lernen der Philosophie (Begleitveranstaltung

KP) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Dieses Seminar ist eine Begleitveranstaltung zur Vorlesung „Lehren und Lernen der Philosophie“. Im Kurs werden zentrale Themen- und Problemfelder der Vorlesung aufgegriffen und durch die Arbeit mit paradigmatischen Texten vertieft. Verschiedene Begriffe von Philosophie bzw. vom Philosophieren werden diskutiert, verschiedene Lernorte von Philosophie werden in den Blick genommen sowie grundlegende philosophiedidaktische Konzeptionen erarbeitet und problematisiert. Das Seminar kann für alle Lehrämter nach der LPO 2003 zugleich als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum genutzt werden.

Literatur: Zur Einführung empfohlen: Girndt, H./ Siep, L.: Lehren und Lernen der Philosophie als philosophisches Problem. Essen (Verlag Blaue Eule) 1987

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Philosophisches Seminar

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Martens, Ekkehard: Methodik des Ethik- und Philosophieunterrichts. Philosophieren als elementare Kulturtechnik. Siebert Verlag Hannover 2003 Steenblock, Volker: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: Praktische Philosophie. 3., überarbeitete Auflage. Berlin LIT-Verlag 2007

Wahlpflicht Soziologie (DS) 066755 Migration und Chancengleichheit

Praktische Philosophie (C4) ; B-KJ(EW): KiJu.4 ; B-KJ(EW): KiJu.2 ; ESL D ; ESL C ; Sowi (SI/SII) G: B 3 ; Sowi (SI/SII) G: B 2 ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 2 ; Praktische Philosophie (C3) ; B-Kommunikationswissenschaften: M3 ; LA G/R/GS-Sowi: M3 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; B-(2-fach)Soz.: M3 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M3 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M3 ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 1 14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 520

Hoffmeister, D.

Disparitäten und die Benachteiligung von Migranten in der bundesrepublikanischen Gesellschaft sind spätestens seit den 60er Jahren bekannt. Dass hierbei vor allem Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund zunehmend zu den Benachteiligten zählen, ist ebenfalls weithin verbreitet. Während in den 50er und 60er Jahren der Ausländeranteil in der Bundesrepublik noch zwischen 1% und 3% pendelte, bewegt er sich inzwischen, zumindest nach offizieller Lesart, im Rahmen der 10-12%-Marke. In diesem Seminar soll untersucht werden, welches die kulturellen, politischen und religiösen Charakteristika der unterschiedlichen Gruppen mit Migrationshintergrund sind, wie sich ihr ausländerrechtlicher Status und davon abhängig auch ihr Alltag in der Bundesrepublik gestaltet und wie vor diesem Hintergrund die gesellschaftliche Beteiligung (vor allem die Bildungsbeteiligung) in Migrantenfamilien einzuschätzen ist. All dies fokussiert auf die Frage danach, welche Selektionsmechanismen hier wirksam werden und wie die zuständigen Einrichtungen (allen voran die Schule) dem Problem im Alltag begegnen können.

Literatur: Literatur zur Einführung: Birg. H., Dynamik der demografischen Alterung, Bevölkerungs-Schrumpfung und Zuwanderung in Deutschland. Prognosen und Auswirkungen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (B 20/2003), siehe auch: http://www.bpb.de/popup_druckversion.html?guid=MBTSTM 067015 Integrationsbedingungen von Jugendlichen mit

Migrationshintergrund ; Praktische Philosophie (C4) ; Dipl. Päd. Modul DH2 B ; Dipl. Päd. Modul DH2 E ; B-Kommunikationswissenschaften: M7 ; LA Berufsk.: M7 ; LA Gym/GS-Sowi: M7 ; LA G/R/GS-Sowi: M7 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M7 ; B-(2-fach)Soz.: M7 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 554

Heimken, N.

Die Einwanderungswellen der letzten Jahrzehnte haben in Deutschland einen komplexen Umstrukturierungsprozess in Gang gesetzt und damit das Bild unserer Gesellschaft in dieser Zeit nachhaltig verändert. Gerade in unseren Großstädten ist die Zahl der Jugendlichen, die über einen Migrationshintergrund verfügen, mittlerweile sehr stark angestiegen. Auf der kon-zeptionellen Seite hat sich allerdings trotz dieses Wandels für Jugendarbeit und Schule bis jetzt an vielen Stellen noch immer zu wenig verändert. Dies gilt es zu korrigieren. Damit wir allerdings auf die veränderte Situation reagieren können, muss das Wissen um die genauen Abläufe der schulischen und außerschulischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, müssen Bildungsansprüche und kulturelle Milieus bezogen auf ver-schiedene Kulturkreise präzise untersucht werden. Um diese Arbeit im Rahmen des Seminars nachzuvollziehen, wird es nötig sein, ein genaueres Verständnis von Milieus, von Integra-tionsbedingen und Hemmnissen, aber vor allem auch von gesellschaftlichen Zielperspektiven zu entwickeln.

Literatur: Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. 067053 Richistan - Sozialstruktur des Superreichtums

Praktische Philosophie (C3) ; Praktische Philosophie (C2) ; M.A.: G 3 ; B-(2-fach)Soz.: M2 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M2 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M2 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; LA G/R/GS-Sowi: M2 ;

Krysmanski, H.-J.

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Philosophisches Seminar

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LA Gym/GS-Sowi: M2 ; LA Berufsk.: M2 ; B-Kommunikationswissenschaften: M2 15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 554

Das Kolloquium knüpft an die Veranstaltung des WS 07/08 (‚Strukturen und Akteure des Reichtums’, http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/globalws0708.htm) an. Der Mythos der Meritokratie, also der Leistungsgesellschaft, verblasst, schreibt Claus Leggewie. „Superreichtum wird zu einer Gefahr für die Demokratie.“ Schon zu Clintons Zeiten konstatierte William Pfaff für die USA: „Der wichtigste Wandel unserer Zeit ist die Aufwertung der Rolle des Geldes bei der Bestimmung der Frage, wie Amerika regiert wird. Diese Rolle war niemals gering, aber sie gewann eine neue Dimension, als der Oberste Gerichtshof entschied, dass Geld, welches für die Wahl von Kandidaten und für die Förderung von privaten und kommerziellen Interessen in Washington ausgegeben wird, eine Form der verfassungsmäßig geschützten Meinungsäußerung darstellt. Dadurch wurde eine repräsentative Republik umgewandelt in eine Plutokratie“. Das gegenwärtige Anwachsen des privaten Reichtums, schreibt der amerikanische Autor Kevin Phillips , sei nur mit dem Goldenen Zeitalter der Jahrhundertwende und den Zwanzigern zu vergleichen. In jeder dieser Perioden hätten die großen Vermögen die demokratischen Werte und Institutionen unterminiert und schließlich die Wirtschaft ruiniert. All dies gilt auch für Europa. Haupttext für dieses Kolloquium ist die erweiterte Neuauflage meines Buches Hirten&Wölfe. Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen, Westfälisches Dampfboot Münster 2008. Außerdem ist ständige Informationsquelle das Weblog von Robert Frank, http://blogs.wsj.com/wealth/ (Autor des Buches Richistan: A Journey Through the American Wealth Boom and the Lives of the New Rich, 2007) Ab September 2008 gibt es eine Website zum Kolloquium: http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/globalws0809.htm

Literatur: 067110 Gender and Class - Probleme der Ungleichheitsforschung

; Praktische Philosophie (C3) ; B-Kommunikationswissenschaften: M6 ; M.A.: H 3 ; Prom. ; LA Gym/GS-Sowi: M6 ; LA G/R/GS-Sowi: M6 ; LA Berufsk.: M6 ; B-(2-fach)Soz.: M6 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M6 ; Dipl. Päd. Modul DH2 D ; Dipl. Päd. Modul DH2 E 15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 554

Kraemer, K.

Immer schon war es eine Domäne der Sozialstrukturforschung, die ungleiche Verteilung von Lebenschancen zwischen Klassen, Schichten und Milieus zu untersuchen. Geschlechtsspezifische Ungleichheiten wurden hingegen lange Zeit ausgeblendet. In den letzten Jahrzehnten hat sich allerdings die Wahrnehmung dessen verändert, was überhaupt als soziale Ungleichheit zu begreifen ist. Dies gilt insbesondere für die ungleiche Verteilung von Lebenschancen zwischen den Geschlechtern, die langsam in das Blickfeld der Soziologie gerückt ist. Auffallend ist jedoch, dass bis in die jüngste Gegenwart hinein das Verhältnis der Kategorie Gender zu den klassischen Grundbegriffen der Sozialstrukturanalyse wie Klasse, Schicht oder Milieu klärungsbedürftig geblieben ist. Dieses Seminar führt in die Debatte zur geschlechtlichen Arbeitsteilung ein, stellt die theoretischen Kontroversen zum Verhältnis von Class und Gender vor und sichtet einschlägige Forschungsergebnisse zu den sozialen Chancenteilungen zwischen Frauen und Männern mit unterschiedlicher sozialer Herkunft im Erwerbs- und Bildungssystem. Bemerkung:

Literatur: Gottschall, K. (2000), Soziale Ungleichheit und Geschlecht, Frankfurt/M. Kreckel, R. (2004), Soziale Ungleichheit im Geschlechterverhältnis. In: Ders., Politische Soziologie sozialer Ungleichheit, Frankfurt/M., 212-283. 067125 Stressbelastungen bei Lehrkräften: aktuelle

Forschungsansätze ; Dipl. Päd. Modul DG5 B ; B-KJ(HRGe)Sowi: M3 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M3 ; B-(2-fach)Soz.: M3 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; LA G/R/GS-Sowi: M3 ; B-Kommunikationswissenschaften: M3 ; Praktische

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Philosophisches Seminar

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Philosophie (C3) ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 2 ; ESL C ; B-KJ(EW): KiJu.4 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, Sch 5

Im angehenden 21. Jahrhundert ist für die Bundesrepublik Deutschland eine Veränderung in Richtung einer tertiären Dienstleistungsgesellschaft festzustellen. Der verstärkte beruflich geprägte Umgang mit Menschen im personalen Dienstleistungsbereich, speziell in sogenannten “helfenden Berufen” wie beispielsweise dem Lehrberuf, rückt den Blick auf die Phänomene Stress, Burnout und Coping. Den Schwerpunkt des Seminars bilden resilienz- bzw. salutogenetische Darstellungen einer robusten Helferpersönlichkeit und damit gesundheitsförderliche Bewältigungsstile. Neben individueller arbeitsbezogener Verhaltens- und Erlebensmuster stehen vor allem neuere Erkenntnisse, die sich mit der organisatorisch-institutionellen, politischen und gesellschaftlichen Ebene auseinandersetzen. Bemerkung: Module: B3 (2-F-BA EW) EW B3 (1-F-BA EW) KiJu.2 (BA KiJu)

Literatur: Puls, W. (2003) Arbeitsbedingungen, Stress und der Konsum von Alkohol. Opladen: Leske + Budrich. 067159 Das Heilige und die Moderne. Zur Soziologie der Re-

Religionisierung ; Praktische Philosophie (C3) ; Praktische Philosophie (C2) ; B-Kommunikationswissenschaften: M7 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M7 ; M.A.: H 3 ; B-(2-fach)Soz.: M7 ; LA Gym/GS-Sowi: M7 ; Prom. ; LA G/R/GS-Sowi: M7 ; LA Berufsk.: M7 16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, 519

Heyse, M.

Das Seminar beschäftigt sich exemplarisch mit Auslösern, Gründen beziehungsweise Folgen einer globalen sozialmentalen Trendumkehr. Unter dem Stichwort der Resakralisierung wird zu diskutieren sein, wie und warum jene von Max Weber als Säkularisierung ausgemachte langwellige Grundtendenz in Richtung auf eine ebenso plurale wie vor allem funktional-arbeitsteilig strukturierte Moderne, die kein einhelliger Verweisungszusammenhang mehr zu erklären vermag, in eine postsäkulare Gesellschaft zu münden scheint. Damit gewönne der Westen pari passu wieder ‚Anschluss’ an religiös-überformte Regionen, die ihre „Glaubensbefangenheit“ (Jacob Burckhardt) gar nicht erst abgelegt/ überwunden hatten, weswegen sie aus eigenem Antrieb keinen Fortschritt im Sinne des euroatlantischen „Sonderweges“ (Mitterauer) zu generieren vermochten. Fragestellungen - Funktionen von Religion - Der europäische Weg - Religionsdifferenzen - Politik und Religion - Säkularisierung

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Philosophisches Seminar

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- Religionskritik - Glauben und Moderne - Das Sakrale und Profane - Zukunft der Religion - Agnostik

Literatur: Detlef Pollack: Säkularisierung - ein moderner Mythos?, Tübingen 2003 067455 Verkörperungen

; Sowi (SI/SII) H: B 3 ; Sowi (SI/SII) H: B 2 ; Praktische Philosophie (C2) ; B-KJ(HRGe)Sowi: M8 ; B-(2-fach)Soz.: M8 ; LA Gym/GS-Sowi: M8 ; LA Berufsk.: M8 ; B-Kommunikationswissenschaften: M8 ; Dipl. Päd. Modul DH2 B ; M.A.: H 3 ; Prom. 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, 520

Wienold, H. Hillebrandt, F.

Menschliche Körper sind wichtige Bedingungen zur Entstehung und Reproduktion der Sozialität. Bemerkenswerter Weise tut sich die soziologische Theorie allerdings schwer, Körper angemessen zu thematisieren. Er erscheint entweder als soziale Konstruktion, also als symbolische Repräsentation, oder als Organismus, dessen Erforschung anderen Wissenschaften (Biologie, Medizin etc.) überlassen bleibt. In den letzten Jahren lässt sich jedoch eine verstärkte Beschäftigung mit dem Thema Körper in der Soziologie beobachten, die sich unter anderem auch auf klassische Körperkonzepte der Soziologie (etwa Mauss, Elias, Plessner, Goffman) bezieht. Das Seminar wird die Diskussion anhand ausgewählter Forschungsarbeiten (Bourdieu, Lindemann, Villa, Butler, Hirschauer etc.) aufgreifen und anhand von Themenkomplexen wie Inkorporierung von Sozialität, Performanz der Körper, Theatralität, Emotionalität aufarbeiten. Dabei wird es auch einen Seitenblick geben auf neuere neurophysiologische Konzepte zum Verhältnis von „Körper und Geist“. Bemerkung:

Literatur: Mauss, Marcel: Die Techniken des Körpers, in: ders.: Soziologie und Anthropologie II, Frankfurt/M, S. 199-220. Bourdieu, Pierre: Meditationen, Zur Kritik der scholastischen Vernunft (Kapitel 4, 5 und 6), Frankfurt/M. 1997. Butler, Judith: Körper von Gewicht, Frankfurt/M 1993. 067460 Themenfelder und Befunde aktueller Bildungssoziologie

(Vorlesung) B-KJ(EW): KiJu.2 ; M3 ; B-Kommunikationswissenschaften: M3 ; EW: G: C ; Sowi (SI/SII) G: B 3 ; M.A.: G 3 ; Dipl. Päd. Modul DG5 B ; Sowi (SI/SII) G: B 2 ; LA G/R/GS-Sowi: M3 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M3 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M3 ; B-(2-fach)Soz.: M3 ; B-KJ(EW): KiJu.4 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 1 ; ESL C ; Praktische Philosophie (C2) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, Sch 2

Brake, A.

Nicht zuletzt durch die Diskussionen um die Ergebnisse der Schulleistungsstudien der letzten Jahre sind bildungssoziologische Fragen auf die Agenda zurückgekehrt: Problemlagen im Bildungsprozess und Bildungssystem erfahren gegenwärtig eine hohe wissenschaftliche und öffentliche Aufmerksamkeit und auch der Vorwurf einer Ungleichheitsvergessenheit der Bildungssoziologie scheint seit Mitte der 1990er Jahre weitgehend keine Berechtigung mehr zu haben. Das Ziel der Vorlesung besteht darin, einen Überblick über die Schwerpunkte und Themen bildungssoziologischer Forschung der letzten Jahrzehnte zu geben und wichtige klassische und neuere theoretische Ansätze (Bourdieu, Bernstein, Boudon u.a.) zu vermitteln. Wir werden uns mit der Entwicklung, Struktur und Organisation unseres Bildungssystems beschäftigen, der Frage der Reproduktion von sozialer Ungleichheit durch Bildung nachgehen sowie den Übergang vom Bildungs- in das Erwerbssystem näher beleuchten. Gleichzeitig soll aber auch vermittelt werden, dass ein einzig an institutionalisierten (schulischen) Bildungsprozessen interessierter Bildungsbegriff zu kurz greift: auch jenseits der Bildungsinstitutionen finden Bildungsprozesse ihren Ort (Familie, Peers, Medien…).

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Philosophisches Seminar

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Bemerkung: Module: B4 (2-F-BA EW) EW B4 (1-F-BA EW) KiJu.4 (BA KiJu)

Literatur: 3.1.2.4 Modul F-Antike (F) 3.1.2.5 Modul F-Gesellschaft (F) 3.1.2.6 Modul F-Antike Ethik und Metaphysik (F-AEM) 084647 F-AEM (F.4) Aristoteles, Metaphysik (Freies Modul Antike

Ethik und Metaphysik) 16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 236

Städtler, M.

Aristoteles schlägt vor, dass diejenigen, die daran zweifeln, dass es ein Fehler sei, Widersprüchliches zu behaupten, den Versuch machen sollten, ob es gleichermaßen gut und nicht-gut sei, sich in einen Brunnenschacht zu stürzen. Damit unterstellt Aristoteles, dass es allgemeine Prinzipien des Denkens (wie eben das Widerspruchsverbot) gibt, und dass diese Prinzipien nicht nur logische Regeln sind, sondern dass ihnen auch etwas in der Natur der Gegenstände des Denkens entspricht. Wenn nach diesem Verständnis logisch richtige Erkenntnis zugleich Erkenntnis von einem Gegenstand ist, so muss eine allgemeine Theorie des Erkennens a) das Denken, b) die Gegenstände des Denkens und c) die Verbindung von beidem thematisieren. Anhand ausgewählter zentraler Passagen der „Metaphysik“ des Aristoteles sollen Grundbegriffe dieser ersten systematisch angelegten Theorie des Erkennens diskutiert werden. Dass dabei auch philosophische Probleme über den engeren erkenntnistheoretischen Rahmen hinaus zur Sprache kommen, ist – wie die kurzen Bemerkungen hier andeuten sollen - in der metaphysischen Form von Philosophie angelegt.

Literatur: Textgrundlage: Aristoteles, Metaphysik Verschiedene Ausgaben können benutzt werden (sofern sie am Rand die Becker-Seitenzählung mitführen), am besten sind die Ausgaben im Meiner-Verlag oder bei Rowohlt. 084666 F-AEM (F.4) Die Philosophie des Sokrates (Freies Modul

Antike Ethik und Metaphysik) 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, Seminarraum 4

Hitz, T.

Beim Namen Sokrates denkt man an eine Urgestalt der Philosophie: den kritisch argumentierenden freien Geist. Philosophen aller Epochen haben sich auf dieses Vorbild berufen – wenn nicht auf seine „Lehre“, so doch auf seine „sokratische Methode“, oder auf ihn selbst als vortrefflichen Menschen und Erzieher. Trotz seiner nahezu unermesslichen philosophischen Bedeutung ist bis heute umstritten, was der historische Sokrates tatsächlich gesagt und gedacht hat, und was seine „Lehre“ oder „Methode“ gewesen sein könnte. Da Sokrates selbst keine Schriften hinterlassen hat, gelten folgende Texte als Quellen für seine Philosophie: die Komödie „Die Wolken“ von Aristophanes, die Schriften von Xenophon und Platon, schließlich einige verstreute Bemerkungen im Werk von Aristoteles. Im Seminar sollen diese Quellen interpretiert und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Zugleich sollen die wichtigsten Hypothesen und Deutungsansätze der Sokrates-Forschung vorgestellt und diskutiert werden. 3.1.2.7 Modul F-Anthropologie (F-Anthr.) 084101 F-Anthr. (F.1) Geschichte der Anthropologie (Freies Modul Bayertz, K.-O.

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Anthropologie) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, S 9

Obwohl eine eigenständige philosophische Disziplin „Anthropologie“ erst in der Neuzeit entsteht, beginnt das philosophische Nachdenken über den Menschen viel früher. Bereits in der Antike werden Ansätze zu einer Theorie des Menschen entwickelt, in denen es etwa um die Frage geht: • Welche Stellung nimmt der Mensch im Kosmos ein? • Worin bestehen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum Tier? • Sind alle Menschen gleich? In der Vorlesung werden verschiedene Antworten auf diese und andere Fragen dargestellt, die das philosophische Denken in den verschiedenen Epochen gegeben hat. 084120 F-Anthr. (F.2) Geschichte der Anthropologie (Freies Modul

Anthropologie) 15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 236

Bayertz, K.-O.

Dieses Seminar ist der Vorlesung zugeordnet und wird einige der Themen, die dort behandelt werden, vertiefen. Dabei soll die Auseinandersetzung mit klassischen Texten im Vordergrund stehen. 084340 F-Anthr. (F.2) Anthropologische Texte der frühen Neuzeit:

Von Montaigne bis Kant (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, 225

Jenschke, St. Lorenz, St.

Die Frage nach der spezifischen Stellung des Menschen gehört seit der Antike zu den grundlegenden Themen der Philosophie, auch wenn es eine „Anthropologie“ als philosophische Disziplin im engeren Sinne erst seit dem 18. Jahrhundert gibt. Das Seminar möchte anhand ausgewählter Texte den frühneuzeitlichen Antworten auf diese Frage nachgehen, wobei auch die jeweiligen Kontexte (Antikerezeption, Metaphysik und Theologie) Berücksichtigung finden sollen. Ein Seminarplan wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 084427 F-Anthr. (F.2) Religiöse Erfahrung (Freies Modul

Anthropologie) 13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 236

Rohs, P. Weidemann, Chr.

084465 F-Anthr. (F.2) Einführung in die philosophische

Anthropologie (Freies Modul Anthropologie) 14.10.08 - 03.02.09, Di 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Das Seminar führt ein in grundlegende Fragen der philosophischen Anthropologie. Es wird zunächst geklärt, was überhaupt unter philosophischer Anthropologie zu verstehen ist. In einem weiteren Schritt geht es um wichtige Kategorien, die für die Klärung darüber erforderlich sind, was das menschliche Selbstverständnis ausmachen könnte. Es geht anschließend um Fragen, die Menschen schon lange und grundlegend bewegen: Sind wir eher Naturwesen, oder sind wir gesellschaftlich geprägt? Ist der Mensch von Natur aus überhaupt etwas, ist er gut oder böse? Wie ist die Stellung des Menschen im Kosmos einzuschätzen? Mit diesen und ähnlichen Fragen wird sich das Seminar beschäftigen. Grundlage für die Teilnahme ist die Einführung von Christian Thies.

Literatur: Thies, Christian: Einführung in die philosophische Anthropologie. Studium (Einführungen Philospohe, hrsg. von Dieter Schönecker und Niko Strobach. WBG Darmstadt 2004 084632 F-Anthr. (F.2) Der Streit um das Wesen des Menschen:

Scheler und Plessner (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, 236

Zeuch, Chr.

”Der Mensch ist das lebende Rätsel der Philosophie”- dieser Satz Schellings verdeutlicht, wie bedeutsam die Frage, was Menschen zu Menschen macht, für Philosophie überhaupt ist. Weil Menschen sich sowohl als Subjekt wie als Objekt des je eigenen Lebens erfahren, erscheint ihnen das eigene Dasein auf eine Weise unergründlich und offen, die eine Stellungnahme unvermeidlich sein läßt und das philosophische Denken erst in Gang setzt. Unabhängig von dieser grundlegenden Bedeutung der Anthropologie hat sich

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insbesondere die deutsche Philosophie des vorigen Jahrhunderts mit der Frage auseinandergesetzt, wie der Mensch im Ganzen der Welt zu verorten ist: Scheler und Plessner stehen hierbei für grundsätzliche philosophische Entscheidungen dieser Frage: Während Scheler den Menschen als geistorientiertes Wesen begreift, das sein tierisches Erbe zunehmend überwindet, versucht Plessner den Menschen von seiner Leibgebundenheit und Leiberfahrung her zu denken. In unserem Seminar sollen Texte beider Denker gemeinsam gelesen und diskutiert werden, um die Möglichkeiten philosophischer Anthropologie exemplarisch kennen zu lernen. Leistungsnachweise können durch die Übernahme eines Referates und dessen Ausarbeitung erworben werden.

Literatur: Helmut Plessner: Anthropologie der Sinne, Darmstadt 2003. Max Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos, Bonn 1988. (Hier bitte den Kommentartext eingeben.) 084704 Weichen

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 225 Groneberg, M.

Den Menschen, das Dasein, Geist oder Subjektivität anders oder gar wegdenken: Nietzsche, Scheler, Marcuse, Heidegger, Foucault, Butler und andere haben versucht, vor antike Weichenstellungen zurückzudenken und eine nach der Aufklärung und für eine säkulare Gesellschaft angemessene Philosophie zu entwickeln. Wir lassen die diversen Theorien über entscheidende Weichenstellungen von der Spätantike bis zu den Vorsokratikern Revue passieren und prüfen ihre Brauchbarkeit.

Literatur: Zur Vorbereitung sei empfohlen Euripides: Die Bacchen; Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Wir lesen ausserdem Auszüge u.a. aus Plato: Protagoras; Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse; Genealogie der Moral; Antichrist; Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft; Über den Hedonismus; Martin Heidegger: Sein und Zeit; Michel Foucault: Sexualität und Wahrheit, Bd. 2 und 3; Judith Butler: Antigones Verlangen. 084723 Geschichte der Anthropologie. Vorbereitung von Referaten

und Arbeiten. 15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-19, 236

Bayertz, K.-O.

3.2 GHRGe (Einschreibung WiSe 2003-SoSe 2005) 084097 John Rawls: Theorie der Gerechtigkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, 225 Ach, J. St.

Die bekannteste Formulierung einer modernen Vertragstheorie, die sich Mitteln der Spiel- und Ent-scheidungstheorie bedient, ist die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Kernstück seiner Theo-rie ist ein Gedankenexperiment, dessen Ziel es ist, festzulegen, welche Grundsätze zur Regulierung unserer Gesellschaft vernünftigerweise in einer Vertragssituation zu akzeptieren wären. Es sind dies, wie Rawls sagt, „diejenigen Grundsätze, die freie und vernünftige Menschen in ihrem eigenen Inte-resse in einer anfänglichen Situation der Gleichheit zur Bestimmung der Grundverhältnisse ihrer Verbindung annehmen würden“. Rawls´ Behauptung ist es, dass die Menschen in einer solchen Ent-scheidungssituation sich vor allem für zwei Grundsätze entscheiden würden: „einmal die Gleichheit der Grundrechte und -pflichten; zum anderen den Grundsatz, dass soziale und wirtschaftliche Un-gleichheiten, etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht, nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Ge-sellschaft“. In diesem Seminar soll die Theorie der Gerechtigkeit gemeinsam gelesen, diskutiert und ggf. mit alternativen Ansätzen kontrastiert werden. 084116 Praktische Philosophie I: Ethik

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 1 Bayertz, K.-O.

Diese Vorlesung ist Teil des Grundkurses und gibt eine Einführung in die Ethik. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten, metaethischen Teil werden einige Grundbegriffe („Moral“, „Ethik“, „Moral-begründung“) erläutert. Im zweiten Teil der Vorlesung sollen vier grundlegende ethische Theorieansätze vorgestellt werden:

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Philosophisches Seminar

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1. Eudämonismus 2. Kontraktualismus 3. Kantianismus 4. Utilitarismus.

Literatur: Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben. 084470 Didaktisches Kolloquium

monatlich, 16.10.08 - 05.02.09, Do 18.30-21, 236 Runtenberg, Chr.

Zu diesem Kolloquium sind alle eingeladen, die an aktuellen Fragen und Diskussionen zur Fachdidaktik Philosophie/Praktische Philosophie sowie Praktische Philosophie interessiert sind. Das Kolloquium versteht sich als Kontaktseminar, bei dem die zusammen kommen, die an verschiedenen Lernorten Philosophie vermitteln, also Studierende, Referendare, Dozenten und Dozentinnen, Lehrer und Lehrerinnen. Wir werden gemeinsam Fragestellungen und Themen festlegen, über die im Laufe des Semesters gesprochen wird. Das Kolloquium soll zu einer regelmäßigen Einrichtung werden und die Menschen, die Philosophie an verschiedenen Lernorten vermitteln, ins Gespräch bringen. Konsequenzen aus bildungspolitischen Entscheidungen und hochschulinternen Struktruveränderungen, Anforderungen an eine aktuelle Fachdidaktik, Themen und Methoden des Unterrichts etc. können zum Gegenstand der Auseinandersetzung werden.

3.2.1 Grundstudium (nicht modularisiert, Grundkurse) 084211 Einführung in die Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 225 Kaiser, M.

Wie funktioniert die Bestätigung von wissenschaftlichen Theorien mittels empirischer Daten? Gibt es innerhalb der Wissenschaften nur die eine, richtige Erklärung eines Phänomens oder sind je nach Interessen und Kenntnissen der Fragenden unterschiedliche Erklärungen gleichermaßen adäquat? Was sind Naturgesetze und gibt es in der Biologie und in den Sozialwissenschaften überhaupt welche? Sieht ein Laie dasselbe durch ein Mikroskop wie ein ausgebildeter Wissenschaftler? Lassen sich alle unsere wissenschaftlichen Theorien letztlich auf die Physik reduzieren? Wie vollzieht sich wissenschaftlicher Wandel – häufen wir ständig neues Wissen an oder ist die Entwicklung eher sprunghaft und revolutionär? Diese und andere spannende Fragen der Wissenschaftstheorie werden wir in diesem Seminar kritisch diskutieren. 084226 Einführung in die politische Philosophie

Blockveranstaltung, 06.10.08 - 10.10.08, 09-16, 236 Kallhoff, A.

In diesem Blockseminar soll in zentrale Fragestellungen und Themen der politischen Philosophie eingeführt werden. Wir werden uns darüber auseinandersetzen, was Sinn und Ziel der politischen Philosophie ist und welche Konzepte geeignet sind, um politische Gemeinschaften zu beschreiben. Sowohl Ansätze der aktuellen politischen Philosophie als auch philosophiehistorische Perspektiven sollen erörtert werden. Bemerkung: Vorbesprechung: 10. Juli 2008, 13 Uhr R 233.

084279 Kant: Prolegomena 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 236

Kompa, N. Seide, A.

Kurze Zeit nach dem Erscheinen seiner Kritik der reinen Vernunft (KrV) verfasste Immanuel Kant (1724-1804) eine weitere, kürzere Schrift, die Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, in der er zentrale Gedanken der KrV noch einmal in einer knappen und zugänglicheren Form darstellte. Die Prolegomena erleichtern nicht nur das Verständnis seines Hauptwerks, sondern bieten auch einen guten Einstieg in Kants theoretische Philosophie. Wir werden im Seminar versuchen, durch eine sorgfältige Lektüre des Textes einige seiner zentralen Überlegungen nachzuvollziehen.

Literatur: Textgrundlage:

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Philosophisches Seminar

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Kant, Immanuel: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Meiner Verlag, Hamburg 2001. 084283 Descartes: Meditationes

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 225 Kompa, N.

René Descartes (1596-1650) wird gern als Vater der modernen Philosophie bezeichnet. In seinen Meditationes de Prima Philosophia setzt er sich so bescheidene Ziele wie z.B. die Existenz Gottes und der Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Zuge dieser Bemühungen stellt er auch einige bis in die heutige Debatte hinein nachwirkende erkenntnistheoretische Überlegungen an. In diesem Seminar wollen wir durch eine sorgfältige Lektüre der Meditationen Decartes’ Überlegungen nachzeichen und so einen Einstieg in seine Philosophie finden

Literatur: Textgrundlage: René Descartes: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, herausgegeben von Lüdger Gäbe, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1993. 084298 Kant: Zum ewigen Frieden

16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 225 Laukötter, S.

Kants Schrift ‚Zum ewigen Frieden’ kann gerade aus heutiger Sicht als einer der bedeutendsten Texte der politischen Philosophie gelten. Im Anschluss an die politische Philosophie der Neuzeit entwickelt Kant den ersten großen systematischen Entwurf zu einer politischen Philosophie, die nicht mehr allein als Staatsphilosophie, sondern weitergehend als politische Philosophie der internationalen Beziehungen verstanden werden kann. Im Seminar sollen Methoden der Textanalyse in Auseinandersetzung mit dem kantischen Text erlernt und eingeübt werden. Zudem sollen die Wirkungen der kantischen Schrift ebenso wie ihre Bedeutung für aktuelle Fragen der politischen Philosophie thematisiert werden.

Literatur: Grundlegende Literatur: Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden (alle gängigen Ausgaben des Textes können benutzt werden). Weiterführende Literatur: Otfried Höffe (Hrsg.): Immanuel Kant. Zum ewigen Frieden (Klassiker Auslegen Bd. 1). 084302 Descartes und die Philosophie des Rationalismus

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 236 Leinkauf, Th.

Die Vorlesungen soll in die Philosophie des 17. Jahrhunderts einführen, insbesonderen in die durch das Denken des Descartes bestimmte Form des Rationalismus. Diskutiert werden soll der Methoden- und der Systembegriff, die verschiedenen Ausprägungen der ‚Mechanisierung’ des Weltbildes sowie die Versuche, vor allem von Leibniz, dem Mechanismus eine ‚dynamische’ Philosophie entgegenzusetzen. 084317 Descartes, Discours de la méthode

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Descartes’ Discours de la méthode (1637) ist ein Grundtext der neueren Philosophiegeschichte, in ihm äußert sich Descartes zum ersten Mal vor breitem Publikum zu seinen philosophischen Intentionen. In dem Seminar sollen Grundbegriffe des cartesianischen Denkansatzes anhand der Lektüre dieses Basistextes diskutiert werden. Text: Descartes, Discours de la methode, Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs, übersetzt und herausgegeben von Ludger Gäbe, französisch-deutsch, Hamburg (Meiner) 1960, 2. Aufl. 1969. Literatur: Wolfgang Röd. Die Genese des cartesianischen Rationalismus, München (Beck) 1982. Bernard Williams, Descartes. Das Vorhaben der reinen philosophischen Untersuchung, Frankfurt/M (Athenäum) 1988. 084355 Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht Mischer, S.

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Philosophisches Seminar

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15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 236 „Was ist eine Frau?“ Diese schlichte Frage bildet den Ausgangspunkt von Beauvoirs bahnbrechendem Werk, das bis heute, mal als Negativfolie und mal als bewundertes Vorbild, in die feministische Diskussion hineinwirkt. Auf vielen hundert Seiten breitet Beauvoir biologische, soziologische, historische und mythengeschichtliche Beobachtungen und Forschungsergebnisse aus, durch die verdeutlicht werden soll, dass und wie die Frau die gesamte menschliche Geschichte hindurch als das „Andere“ des Mannes gesetzt wurde – ohne dass dieser selbst je als das „Andere“ der Frau wahrgenommen wurde. Manche Menschen werden zu Frauen gemacht, so Beauvoir, während andere (die Männer) Menschen sein dürfen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Freiheit der Frauen. Dass diese bei ihrer eigenen Freiheitsberaubung über die Jahrhunderte mitgespielt haben, macht die Sache laut Beauvoir nicht besser. Frauen und Männer sind vielmehr aufgerufen, auf ein Verhältnis hinzuarbeiten, in dem Mann und Frau sich als freie Subjekte begegnen können. 2008 wäre Simone de Beauvoir hundert Jahre alt geworden, 2009 jährt sich zum 60. Mal das Erscheinen von „Das andere Geschlecht“, ihrem wohl bekanntesten Werk. Dies sind gleich zwei Anlässe, einmal nachzuprüfen und zu diskutieren, ob die darin entwickelten Thesen uns überzeugen können. 084360 Klassiker der Moralphilosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 225 Mischer, S.

Aristoteles’ „Nikomachische Ethik“, Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ und Mills „Der Utilitarismus“ werden, jeweils in Auszügen, im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Alle drei Texte sind Klassiker der Moralphilosophie, die dort vertretenen Thesen und Argumente wirken bis heute nach. Natürlich werden wir auch über die relativen Schwächen und Stärken der drei Positionen diskutieren, vor allem aber soll der Versuch unternommen werden, sie aus ihren unterschiedlichen Voraussetzungen heraus zu verstehen. Am Ende des Seminars sollen Sie nicht entscheiden, welche Position die richtige ist. Im Idealfall gelangen Sie vielmehr zu dem Schluss, dass man, um diese Entscheidung treffen zu können, noch viel mehr Klassiker lesen müsste. 084393 Logik und Argumentation

17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N.

084408 Übung zur Logik-Vorlesung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 16-18, 236 N. N.

084499 Einführung in die Argumentationstheorie und die formale

Logik 13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 225

Schmoranzer, S.

In diesem Seminar soll in die Argumentationstheorie und in die formale Aussagen- und Prädikatenlogik erster Stufe eingeführt werden. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel erörtert, welche Bedingungen gute Argumente erfüllen müssen, was eine logische Form von Aussagen ist, wann eine Aussage logisch wahr ist, wann ein Schluss logisch gültig ist etc.

Literatur: Die Textgrundlage für das Seminar wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. 084518 Einführung in die Erkenntnistheorie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, S 9 Scholz, O.

In der Erkenntnistheorie geht es u.a. um die folgenden Fragen: - Was ist Wissen? - Unter welchen Bedingungen sind wir gerechtfertigt, etwas zu glauben? - Welche Quellen von Wissen und Rechtfertigung gibt es? - Warum sind Rechtfertigung und Wissen wichtig? Die Vorlesung soll mit den grundlegenden erkenntnistheoretischen Begriffen, Fragestellungen und Positionen vertraut machen.

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084522 Kant über das Programm der Aufklärung

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 236 Scholz, O.

Kant hat das Programm der europäischen Aufklärung systematisiert und präzisiert. Dieses Aufklärungsprogramm soll rekonstruiert werden, um es im Anschluß daran kritisch erörtern und bewerten zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der erkenntnistheoretischen Begründung der positiven und negativen Ziele der Aufklärung. Zu diesem Zweck werden wir die folgenden Texte analysieren: - Träume eines Geistersehers [...] (1766). - Kritik der reinen Vernunft, 1. Auflage (1781), Vorrede. - Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784). - Was heißt: sich im Denken orientieren? (1786). - Kritik der Urteilskraft (1790), § 40.

Literatur: Die Literatur wird zu Semesterbeginn in einem Handapparat bereitgestellt. 084541 Einführung in die politische Philosophie

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, H 4 Siep, L.

In der Vorlesung werden die Grundbegriffe der politischen Philosophie (Politik, Recht, Staat, Gerechtigkeit, Freiheit, Gemeinwohl) erläutert. Wichtige historische Stationen und Autoren sind ebenso Gegenstand wie aktuelle Diskussionen der politischen Philosophie (Kommunitarismus vs. Liberalismus, Globalisierung, Gerechter Krieg und Terrorismus etc.).

Literatur: Empfohlene Einführungen: Christoph Horn, Einführung in die politische Philosophie. Darmstadt (WBG) 2003. Will Kymlika, Politische Philosophie heute. Eine Einführung. Frankfurt (Campus) 1997. 084556 John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 236 Siep, L.

John Lockes Zweite Abhandlung über die Regierung ist einer der klassischen Texte der politischen Philosophie der Neuzeit. Er enthält erste Ansätze zu einer modernen Theorie der Grundrechte und eine Begründung für Gewaltenteilung und Widerstandsrecht.

Literatur: Text und Kommentar: John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung. Kommentar von Ludwig Siep, Frankfurt/M (Suhrkamp Studienbibliothek Bd. 7), 2007 084594 Einführung in die Argumentationstheorie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 08-10, 236 Suhm, Chr.

Im Seminar soll herausgearbeitet werden, was unter einem Argument zu verstehen ist und welchen Kriterien gute bzw. schlagkräftige Argumente in der Philosophie genügen müssen. Es sollen zudem grundlegende Kenntnisse der formalen Logik vermittelt werden, die für ein Verständnis der Argumentationstheorie unverzichtbar sind. Das Hauptaugenmerk der Seminararbeit wird auf der Behandlung typischer philosophischer Argumentationsformen und Argumentationsstrukturen liegen. Dies soll u. a. anhand der Analyse von Textbeispielen aus klassischen philosophischen Werken geschehen. Einen Leistungsnachweis bzw. Leistungspunkte erwirbt, wer regelmäßig und aktiv teilnimmt, wöchentlich eine Textzusammenfassung schreibt bzw. Übungsaufgaben bearbeitet und die Abschlussklausur besteht.

Literatur:

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Philosophisches Seminar

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Zur vorbereitenden Lektüre sei empfohlen: Rosenberg, Jay F.: Philosophieren. Ein Handbuch für Anfänger. Frankfurt/M. 1986. 084609 Einführung in die Politische Philosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 236 13.10.08 - 02.02.09, Mo 14-16, 236

Vieth, A.

Die Politische Philosophie befasst sich mit Fragen nach dem sozialen oder asozialen Wesen des Menschen. Je nachdem wie man diese Frage beantwortet kommt man zu unterschiedlichen Konzepten der Gerechtigkeit und Gleichheit. In diesem Seminar sollen gegenwärtige Positionen des Politischen Denkens in der Philosophie behandelt werden. (Utilitarismus, Liberale Gleichheit, Libertarismus, Marxismus, Kommunitarismus, Feminismus.) Das Studium dieser Positionen und ihr Vergleich soll einen systematischen Überblick über die systematischen Optionen in der Politischen Philosophie eröffnen. Ziele der Veranstaltung: 1. Die Veranstaltung soll einen Überblick über systematische Optionen der politischen Philosophie vermitteln. 2. Inhaltlich steht die Behandlung folgender Themenkomplexe im Zentrum: (i) Utilitarismus, (ii) Liberale Gleichheit, (iii) Libertarismus, (iv) Marxismus, (v) Kommunitarismus, (vi) Feminismus. Insofern sollen systematische Optionen im Kontext bestimmter Theorietypen untersucht werden. 3. Die Veranstaltung ist nicht historisch ausgerichtet, auch wenn immer wieder konkrete historische Ansätze als Beispiele benutzt werden.

Literatur: Will Kymlicka, Politische Philosophie heute, Eine Einführung, Frankfurt a. M.: Campus, 1997. 084613 Einführung in die Allgemeine Ethik

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 225 16.10.08 - 03.02.09, Do 14-16, 236

Vieth, A.

Aus wikipedia.de: „Die allgemeine Ethik – die im folgenden mit Ethik gleichgesetzt wird – stellt Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und Folgen auf. Sie ist die Grundlagendisziplin der Angewandten Ethik, die sich als Individualethik, Sozialethik und in den Bereichsethiken mit den normativen Problemen ihres spezifischen Lebensbereiches befasst. Die Ethik baut als philosophische Disziplin allein auf das Prinzip der Vernunft und unterscheidet sich darin von der theologischen Ethik, die sich wesentlich aus dem Glauben an eine göttliche Offenbarung begründet. Das Ziel der Ethik ist die Erarbeitung von allgemeingültigen Normen und Werten. Sie ist abzugrenzen von einer deskriptiven Ethik, die keine moralischen Urteile fällt, sondern die tatsächliche, innerhalb einer Gesellschaft gelebte Moral mit empirischen Mitteln zu beschreiben versucht. Die zu Beginn des 20. Jhd.s entstandene Metaethik reflektiert die allgemeinen logischen, semantischen und pragmatischen Strukturen moralischen und ethischen Sprechens und stellt insofern die Grundlage für die deskriptive und normative Ethik dar.“ Wesentliches an dieser Beschreibung der Ethik ist falsch! Daher die folgenden ... Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: „Was ist Ethik?“ 2. Vermittlung eines analytischen Überblicks über systematische Optionen der Philosophischen Ethik. 3. Erarbeitung eines rudimentären Überblicks über zentrale philosophische Positionen in der Philosophischen Ethik (insbesondere der Neuzeit).

Page 62: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Literatur: Michael Quante, Einführung in die Allgemeine Ethik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2003 (2. Auflage 2006). 3.2.1.1 Grundkurs Theoretische Philosophie 1 (T1) 3.2.1.2 Grundkurs Theoretische Philosophie 2 (T2) 3.2.1.3 Grundkurs Praktische Philosophie 1 (P1) 3.2.1.4 Grundkurs Praktische Philosophie 2 (P2)

3.2.2 Hauptstudium (modularisiert) 3.2.2.1 Modul w 084154 Zweidimensionale Semantik

Blockveranstaltung, 16.02.09 - 20.02.09, 09-15.30, 236 Franken, D. Michel, J. G.

084169 Wahrheit und Wirklichkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, S 1 Hüttemann, A.

Die Vorlesung setzt sich mit den Fragen auseinander, ob es eine von uns unabhängige Wirklichkeit gibt und ob wir sie gegebenenfalls erkennen können. Bei der Beantwortung dieser Fragen werden verschiedene Spielarten des Relativismus, Anti-Realismus und Konstruktivismus diskutiert. 084192 Zentrale Fragen der Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, Seminarraum 01 Hüttemann, A.

In dem Seminar geht es um zentrale Fragen der allgemeinen Wissenschaftstheorie (im Gegensatz zur speziellen Wissenschaftstheorie der Physik, der Biologie etc.). Von den Wissenschaften erwartet man, dass sie nicht nur Sachverhalte und Ereignisse beschreiben, sondern diese auch erklären. Was heißt es aber, einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu erklären? Neben klassischen Texten von Carl Hempel, Bas van Fraassen u.a. sollen auch neuere Positionen diskutiert werden. Erklärungen sind häufig Kausalerklärungen. Was aber ist Kausalität? Das ist das zweite zentrale Thema des Seminars. Neben den Positionen Wesley Salmons und David Lewis’ sollen auch neuere Texte z. B. von James Woodward diskutiert werden. Das genaue Programm wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Literatur: Zur Vorbereitung: Der Eintrag „scientific explanation“ in der online-Enzyklopädie Stanford Encyclopaedia of Philosophy: http://plato.stanford.edu/contents.html sowie: Kap. 3 und 4 aus: Wissenschaftstheorie – Ein Studienbuch, hrsg. von Andreas Bartels und Manfred Stöckler, Paderborn: mentis 2007. 084207 Kant: Metaphysische Anfangsgründe der

Naturwissenschaften 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 225

Hüttemann, A. Scholz, O.

„Alle eigentliche Naturwissenschaft [...] bedarf einen reinen Teil, auf dem sich die apodiktische Gewissheit, die die Vernunft in ihr sucht, gründen könne [...].“ Im Ausgang von dieser Überzeugung entwirft Kant in seiner Schrift „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“ (1786) eine rationale Naturlehre, der zufolge die fundamentalsten Naturgesetze a priori erkannt werden können. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe Materie und Bewegung. – In dem Hauptseminar soll das Werk abschnittweise gelesen, kommentiert und diskutiert werden.

Literatur: Empfohlene Ausgabe: Immanuel Kant: Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft. Mit einer Einleitung herausgegeben von Konstantin Pollok, Hamburg: Felix Meiner 1997.

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Philosophisches Seminar

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Kommentar: Konstantin Pollok: Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“. Ein kritischer Kommentar, Hamburg: Felix Meiner 2001. 084431 Platon Theaitet

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 225 Rohs, P.

Platons Theaitet darf als die wichtigste Schrift aus der antiken Philosophie zu den Problemen der Erkenntnistheorie gelten. Es geht in ihr um die Frage, was Wissen ist. Drei Antworten darauf werden untersucht, woraus sich die grobe Gliederung des Dialoges ergibt. In diese Untersuchungen sind drei umfangreiche Exkurse eingebettet, die sich mit dem Relativismus, den Platon Protagoras zuschreibt, der Ontologie der sinnlichen Wirklichkeit sowie dem Problem falscher Meinungen befassen. In dem Seminar werden keine Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Es kann jede deutsche Übersetzung dieses Dialoges benutzt werden.

Literatur: Jörg Hardy, Platons Theorie des Wissens im Theaitet, Göttingen 2001; Franz von Kutschera, Platons Philosophie, Bd. II, Paderborn 2002, S. 205 - 236. 084537 Zentrale Fragen der Erkenntnistheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 225 Scholz, O.

Zur Vertiefung schon vorhandener Grundkenntnisse in der Erkenntnistheorie sollen beispielhaft die einflußreichen Arbeiten des amerikanischen Philosophen Donald Davidson (1917-2003) über Wahrheit, Wissen und Objektivität studiert und kritisch erörtert werden.

Literatur: Sie sind gesammelt in: Donald Davidson: Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001; ders.: Truth, Language and History, Oxford 2005; ders.: Truth and Predication, Cambridge, Mass. 2005. – 084575 Platonismus in der modernen Ethik

, Blockterm. - Siep, L. Vieth, A.

Gegenstand des Blockseminars sind ausgewählte Texte des antiken Platonismus und ihre Rezeption in der modernen Ethik. Referate werden in der Vorbesprechung verteilt. Bemerkung: Blockveranstaltung 29.09.2008 bis 03.10.2008 in Rothenberge.

084580 Science Wars - Die Debatte um den Sozialkonstruktivismus 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, 236

Suhm, Chr.

084628 Systematische Optionen der philosophischen Ästhetik

14.10.08 - 05.02.09, Di 14-16, 225 Vieth, A.

Die Autorin des Bandes, der dieser Veranstaltung zugrunde liegt, bezeichnet die Philosophische Ästhetik als nicht geschlossene und ziemlich unordentliche philosophische Disziplin. Dass Ansätze, die ihr zugeordnet werden, inkompatibel sind, teilt sie aber noch mit anderen Gebieten der Philosophie. Dennoch ist die Ästhetik in der Philosophie – der Autorin zufolge – etwas Besonderes: Im Prinzip hat man bisher nicht einmal eine wirklich verbindliche Bestimmung des Kernbereiches und der zentralen Fragen erreicht, mit denen sie befasst ist. Daher sollen für die vorausschauende Kommentierung dieser Veranstaltung drei Definitionen herhalten: „1. Ästhetik ist die Theorie der Kunst. 2. Ästhetik ist die Theorie des Schönen. 3. Ästhetik ist die Theorie der sinnlichen Erkenntnis“ (S. 13). Es soll also irgendwie um die Kunst, das Schöne und/oder die Wahrnehmung gehen. Es könnte aber auch um Kitsch, das Hässliche und/oder Emotionen gehen. Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: „Was ist Philosophische Ästhetik?“ 2. Überblick über die systematischen Optionen in der Philosophischen Ästhetik. 3. Zufällig kursorische und recht oberflächliche Behandlung einzelner Ansätze der Philosophischen Ästhetik.

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Philosophisches Seminar

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Literatur: Maria E. Reicher, Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2005. 3.2.2.2 Modul d 084140 Fachdidaktik Praktische Philosophie: Ethisches

Argumentieren im Unterricht Praktische Philosophie (Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum) 14.10.08 - 03.02.09, Di 18-20, 236

Blesenkemper, K.

Im Schulfach Praktische Philosophie (PP) ist keineswegs nur das thematisch, was in der Fachphilosophie in den Disziplinen Praktische Philosophie bzw. Ethik diskutiert wird. Gleichwohl gehört die Fähigkeit, ethisch argumentieren zu können, auch nach dem (vorläufigen) Kernlehrplan für PP zu den im Unterricht anzustrebenden zentralen sachlichen und methodischen Kompetenzen. Im fachdidaktischen Seminar sollen die für ethisches Argumentieren relevanten Facetten der Lebenswelt Jugendlicher und die Entwicklung ihrer moralischen Urteilsfähigkeit bewusst gemacht, es sollen Hauptkonzeptionen unterrichtlicher Wertevermittlung diskutiert, unterrichtlich relevante Grundlagen ethischen Argumentierens erarbeitet sowie Formen des ethischen Gesprächs vorgestellt und an Fallbeispielen geübt werden. 084446 Lehren und Lernen der Philosophie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, F 2 Runtenberg, Chr. Siep, L.

Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand ausgewählter philosophiegeschichtlicher und philosophiedidaktischer Positionen die philosophische Bedeutung der Philosophievermittlung deutlich zu machen. Viele klassische Philosophen – von Sokrates und Platon über Kant und Hegel bis zur Gegenwart – haben die Frage der Vermittlung von Philosophie aufgenommen. Gefragt wird zum Beispiel: Wer ist fähig zu philosophieren? Was sind zentrale Ziele und Kompetenzen des Philosophierens? Handelt es sich bei der Philosophie um systematisches Wissen, eine Methode der Reflexion oder um eine spezifische Weise zu leben? Was sind geeignete Methoden, um das Philosophieren zu vermitteln? Welche institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind erforderlich, damit philosophiert werden kann? Wo findet sich der Zugang zur Liebe zur Weisheit: in einsamer Meditation, im öffentlichen Disput auf Märkten, in Schulen und Universitäten? Um selbst das Philosophieren vermitteln zu können, muss man sich mit möglichen Antworten auf diese Fragen auseinander setzen und versuchen, einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Nur so kann man – unter Berücksichtigung der Rahmenpläne und Rahmenbedingungen des Philosophierens an verschiedenen Lernorten – in der heutigen pluralistischen Praxis aufgeklärt und angemessen das Philosophieren vermitteln.084450 Lehren und Lernen der Philosophie (Begleitveranstaltung

KP) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Dieses Seminar ist eine Begleitveranstaltung zur Vorlesung „Lehren und Lernen der Philosophie“. Im Kurs werden zentrale Themen- und Problemfelder der Vorlesung aufgegriffen und durch die Arbeit mit paradigmatischen Texten vertieft. Verschiedene Begriffe von Philosophie bzw. vom Philosophieren werden diskutiert, verschiedene Lernorte von Philosophie werden in den Blick genommen sowie grundlegende philosophiedidaktische Konzeptionen erarbeitet und problematisiert. Das Seminar kann für alle Lehrämter nach der LPO 2003 zugleich als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum genutzt werden.

Literatur: Zur Einführung empfohlen: Girndt, H./ Siep, L.: Lehren und Lernen der Philosophie als philosophisches Problem. Essen (Verlag Blaue Eule) 1987 Martens, Ekkehard: Methodik des Ethik- und Philosophieunterrichts. Philosophieren als elementare Kulturtechnik. Siebert Verlag Hannover 2003 Steenblock, Volker: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: Praktische Philosophie. 3., überarbeitete Auflage. Berlin LIT-Verlag 2007

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Philosophisches Seminar

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ds (Veranstaltungen für die, die Soziologie nicht im Rahmen der Erziehungswissenschaften belegt haben) 066755 Migration und Chancengleichheit

Praktische Philosophie (C4) ; B-KJ(EW): KiJu.4 ; B-KJ(EW): KiJu.2 ; ESL D ; ESL C ; Sowi (SI/SII) G: B 3 ; Sowi (SI/SII) G: B 2 ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 2 ; Praktische Philosophie (C3) ; B-Kommunikationswissenschaften: M3 ; LA G/R/GS-Sowi: M3 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; B-(2-fach)Soz.: M3 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M3 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M3 ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 1 14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 520

Hoffmeister, D.

Disparitäten und die Benachteiligung von Migranten in der bundesrepublikanischen Gesellschaft sind spätestens seit den 60er Jahren bekannt. Dass hierbei vor allem Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund zunehmend zu den Benachteiligten zählen, ist ebenfalls weithin verbreitet. Während in den 50er und 60er Jahren der Ausländeranteil in der Bundesrepublik noch zwischen 1% und 3% pendelte, bewegt er sich inzwischen, zumindest nach offizieller Lesart, im Rahmen der 10-12%-Marke. In diesem Seminar soll untersucht werden, welches die kulturellen, politischen und religiösen Charakteristika der unterschiedlichen Gruppen mit Migrationshintergrund sind, wie sich ihr ausländerrechtlicher Status und davon abhängig auch ihr Alltag in der Bundesrepublik gestaltet und wie vor diesem Hintergrund die gesellschaftliche Beteiligung (vor allem die Bildungsbeteiligung) in Migrantenfamilien einzuschätzen ist. All dies fokussiert auf die Frage danach, welche Selektionsmechanismen hier wirksam werden und wie die zuständigen Einrichtungen (allen voran die Schule) dem Problem im Alltag begegnen können.

Literatur: Literatur zur Einführung: Birg. H., Dynamik der demografischen Alterung, Bevölkerungs-Schrumpfung und Zuwanderung in Deutschland. Prognosen und Auswirkungen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (B 20/2003), siehe auch: http://www.bpb.de/popup_druckversion.html?guid=MBTSTM 067015 Integrationsbedingungen von Jugendlichen mit

Migrationshintergrund ; Praktische Philosophie (C4) ; Dipl. Päd. Modul DH2 B ; Dipl. Päd. Modul DH2 E ; B-Kommunikationswissenschaften: M7 ; LA Berufsk.: M7 ; LA Gym/GS-Sowi: M7 ; LA G/R/GS-Sowi: M7 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M7 ; B-(2-fach)Soz.: M7 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 554

Heimken, N.

Die Einwanderungswellen der letzten Jahrzehnte haben in Deutschland einen komplexen Umstrukturierungsprozess in Gang gesetzt und damit das Bild unserer Gesellschaft in dieser Zeit nachhaltig verändert. Gerade in unseren Großstädten ist die Zahl der Jugendlichen, die über einen Migrationshintergrund verfügen, mittlerweile sehr stark angestiegen. Auf der kon-zeptionellen Seite hat sich allerdings trotz dieses Wandels für Jugendarbeit und Schule bis jetzt an vielen Stellen noch immer zu wenig verändert. Dies gilt es zu korrigieren. Damit wir allerdings auf die veränderte Situation reagieren können, muss das Wissen um die genauen Abläufe der schulischen und außerschulischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, müssen Bildungsansprüche und kulturelle Milieus bezogen auf ver-schiedene Kulturkreise präzise untersucht werden. Um diese Arbeit im Rahmen des Seminars nachzuvollziehen, wird es nötig sein, ein genaueres Verständnis von Milieus, von Integra-tionsbedingen und Hemmnissen, aber vor allem auch von gesellschaftlichen Zielperspektiven zu entwickeln.

Literatur: Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. 067053 Richistan - Sozialstruktur des Superreichtums

Praktische Philosophie (C3) ; Praktische Philosophie (C2) ; M.A.: G 3 ; B-(2-fach)Soz.: M2 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M2 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M2 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; LA G/R/GS-Sowi: M2 ; LA Gym/GS-Sowi: M2 ; LA Berufsk.: M2 ; B-Kommunikationswissenschaften: M2 15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 554

Krysmanski, H.-J.

Das Kolloquium knüpft an die Veranstaltung des WS 07/08 (‚Strukturen und Akteure des Reichtums’, http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/globalws0708.htm) an.

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Philosophisches Seminar

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Der Mythos der Meritokratie, also der Leistungsgesellschaft, verblasst, schreibt Claus Leggewie. „Superreichtum wird zu einer Gefahr für die Demokratie.“ Schon zu Clintons Zeiten konstatierte William Pfaff für die USA: „Der wichtigste Wandel unserer Zeit ist die Aufwertung der Rolle des Geldes bei der Bestimmung der Frage, wie Amerika regiert wird. Diese Rolle war niemals gering, aber sie gewann eine neue Dimension, als der Oberste Gerichtshof entschied, dass Geld, welches für die Wahl von Kandidaten und für die Förderung von privaten und kommerziellen Interessen in Washington ausgegeben wird, eine Form der verfassungsmäßig geschützten Meinungsäußerung darstellt. Dadurch wurde eine repräsentative Republik umgewandelt in eine Plutokratie“. Das gegenwärtige Anwachsen des privaten Reichtums, schreibt der amerikanische Autor Kevin Phillips , sei nur mit dem Goldenen Zeitalter der Jahrhundertwende und den Zwanzigern zu vergleichen. In jeder dieser Perioden hätten die großen Vermögen die demokratischen Werte und Institutionen unterminiert und schließlich die Wirtschaft ruiniert. All dies gilt auch für Europa. Haupttext für dieses Kolloquium ist die erweiterte Neuauflage meines Buches Hirten&Wölfe. Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen, Westfälisches Dampfboot Münster 2008. Außerdem ist ständige Informationsquelle das Weblog von Robert Frank, http://blogs.wsj.com/wealth/ (Autor des Buches Richistan: A Journey Through the American Wealth Boom and the Lives of the New Rich, 2007) Ab September 2008 gibt es eine Website zum Kolloquium: http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/globalws0809.htm

Literatur: 067110 Gender and Class - Probleme der Ungleichheitsforschung

; Praktische Philosophie (C3) ; B-Kommunikationswissenschaften: M6 ; M.A.: H 3 ; Prom. ; LA Gym/GS-Sowi: M6 ; LA G/R/GS-Sowi: M6 ; LA Berufsk.: M6 ; B-(2-fach)Soz.: M6 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M6 ; Dipl. Päd. Modul DH2 D ; Dipl. Päd. Modul DH2 E 15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 554

Kraemer, K.

Immer schon war es eine Domäne der Sozialstrukturforschung, die ungleiche Verteilung von Lebenschancen zwischen Klassen, Schichten und Milieus zu untersuchen. Geschlechtsspezifische Ungleichheiten wurden hingegen lange Zeit ausgeblendet. In den letzten Jahrzehnten hat sich allerdings die Wahrnehmung dessen verändert, was überhaupt als soziale Ungleichheit zu begreifen ist. Dies gilt insbesondere für die ungleiche Verteilung von Lebenschancen zwischen den Geschlechtern, die langsam in das Blickfeld der Soziologie gerückt ist. Auffallend ist jedoch, dass bis in die jüngste Gegenwart hinein das Verhältnis der Kategorie Gender zu den klassischen Grundbegriffen der Sozialstrukturanalyse wie Klasse, Schicht oder Milieu klärungsbedürftig geblieben ist. Dieses Seminar führt in die Debatte zur geschlechtlichen Arbeitsteilung ein, stellt die theoretischen Kontroversen zum Verhältnis von Class und Gender vor und sichtet einschlägige Forschungsergebnisse zu den sozialen Chancenteilungen zwischen Frauen und Männern mit unterschiedlicher sozialer Herkunft im Erwerbs- und Bildungssystem. Bemerkung:

Literatur: Gottschall, K. (2000), Soziale Ungleichheit und Geschlecht, Frankfurt/M. Kreckel, R. (2004), Soziale Ungleichheit im Geschlechterverhältnis. In: Ders., Politische Soziologie sozialer Ungleichheit, Frankfurt/M., 212-283. 067125 Stressbelastungen bei Lehrkräften: aktuelle

Forschungsansätze ; Dipl. Päd. Modul DG5 B ; B-KJ(HRGe)Sowi: M3 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M3 ; B-(2-fach)Soz.: M3 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; LA G/R/GS-Sowi: M3 ; B-Kommunikationswissenschaften: M3 ; Praktische Philosophie (C3) ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 2 ; ESL C ; B-KJ(EW): KiJu.4 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, Sch 5

Im angehenden 21. Jahrhundert ist für die Bundesrepublik Deutschland eine Veränderung in Richtung einer tertiären Dienstleistungsgesellschaft festzustellen. Der verstärkte beruflich geprägte Umgang mit Menschen im personalen Dienstleistungsbereich, speziell in sogenannten “helfenden Berufen” wie beispielsweise dem Lehrberuf, rückt den Blick auf die Phänomene Stress, Burnout und Coping. Den Schwerpunkt des Seminars bilden

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Philosophisches Seminar

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resilienz- bzw. salutogenetische Darstellungen einer robusten Helferpersönlichkeit und damit gesundheitsförderliche Bewältigungsstile. Neben individueller arbeitsbezogener Verhaltens- und Erlebensmuster stehen vor allem neuere Erkenntnisse, die sich mit der organisatorisch-institutionellen, politischen und gesellschaftlichen Ebene auseinandersetzen. Bemerkung: Module: B3 (2-F-BA EW) EW B3 (1-F-BA EW) KiJu.2 (BA KiJu)

Literatur: Puls, W. (2003) Arbeitsbedingungen, Stress und der Konsum von Alkohol. Opladen: Leske + Budrich. 067159 Das Heilige und die Moderne. Zur Soziologie der Re-

Religionisierung ; Praktische Philosophie (C3) ; Praktische Philosophie (C2) ; B-Kommunikationswissenschaften: M7 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M7 ; M.A.: H 3 ; B-(2-fach)Soz.: M7 ; LA Gym/GS-Sowi: M7 ; Prom. ; LA G/R/GS-Sowi: M7 ; LA Berufsk.: M7 16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, 519

Heyse, M.

Das Seminar beschäftigt sich exemplarisch mit Auslösern, Gründen beziehungsweise Folgen einer globalen sozialmentalen Trendumkehr. Unter dem Stichwort der Resakralisierung wird zu diskutieren sein, wie und warum jene von Max Weber als Säkularisierung ausgemachte langwellige Grundtendenz in Richtung auf eine ebenso plurale wie vor allem funktional-arbeitsteilig strukturierte Moderne, die kein einhelliger Verweisungszusammenhang mehr zu erklären vermag, in eine postsäkulare Gesellschaft zu münden scheint. Damit gewönne der Westen pari passu wieder ‚Anschluss’ an religiös-überformte Regionen,die ihre „Glaubensbefangenheit“ (Jacob Burckhardt) gar nicht erst abgelegt/ überwunden hatten, weswegen sie aus eigenem Antrieb keinen Fortschritt im Sinne des euroatlantischen „Sonderweges“ (Mitterauer) zu generieren vermochten. Fragestellungen - Funktionen von Religion - Der europäische Weg - Religionsdifferenzen - Politik und Religion - Säkularisierung - Religionskritik - Glauben und Moderne - Das Sakrale und Profane

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Philosophisches Seminar

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- Zukunft der Religion - Agnostik

Literatur: Detlef Pollack: Säkularisierung - ein moderner Mythos?, Tübingen 2003 067455 Verkörperungen

; Sowi (SI/SII) H: B 3 ; Sowi (SI/SII) H: B 2 ; Praktische Philosophie (C2) ; B-KJ(HRGe)Sowi: M8 ; B-(2-fach)Soz.: M8 ; LA Gym/GS-Sowi: M8 ; LA Berufsk.: M8 ; B-Kommunikationswissenschaften: M8 ; Dipl. Päd. Modul DH2 B ; M.A.: H 3 ; Prom. 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, 520

Wienold, H. Hillebrandt, F.

Menschliche Körper sind wichtige Bedingungen zur Entstehung und Reproduktion der Sozialität. Bemerkenswerter Weise tut sich die soziologische Theorie allerdings schwer, Körper angemessen zu thematisieren. Er erscheint entweder als soziale Konstruktion, also als symbolische Repräsentation, oder als Organismus, dessen Erforschung anderen Wissenschaften (Biologie, Medizin etc.) überlassen bleibt. In den letzten Jahren lässt sich jedoch eine verstärkte Beschäftigung mit dem Thema Körper in der Soziologie beobachten, die sich unter anderem auch auf klassische Körperkonzepte der Soziologie (etwa Mauss, Elias, Plessner, Goffman) bezieht. Das Seminar wird die Diskussion anhand ausgewählter Forschungsarbeiten (Bourdieu, Lindemann, Villa, Butler, Hirschauer etc.) aufgreifen und anhand von Themenkomplexen wie Inkorporierung von Sozialität, Performanz der Körper, Theatralität, Emotionalität aufarbeiten. Dabei wird es auch einen Seitenblick geben auf neuere neurophysiologische Konzepte zum Verhältnis von �Körper und Geist�. Bemerkung:

Literatur: Mauss, Marcel: Die Techniken des Körpers, in: ders.: Soziologie und Anthropologie II, Frankfurt/M, S. 199-220. Bourdieu, Pierre: Meditationen, Zur Kritik der scholastischen Vernunft (Kapitel 4, 5 und 6), Frankfurt/M. 1997. Butler, Judith: Körper von Gewicht, Frankfurt/M 1993. 067460 Themenfelder und Befunde aktueller Bildungssoziologie

(Vorlesung) B-KJ(EW): KiJu.2 ; M3 ; B-Kommunikationswissenschaften: M3 ; EW: G: C ; Sowi (SI/SII) G: B 3 ; M.A.: G 3 ; Dipl. Päd. Modul DG5 B ; Sowi (SI/SII) G: B 2 ; LA G/R/GS-Sowi: M3 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M3 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M3 ; B-(2-fach)Soz.: M3 ; B-KJ(EW): KiJu.4 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 1 ; ESL C ; Praktische Philosophie (C2) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, Sch 2

Brake, A.

Nicht zuletzt durch die Diskussionen um die Ergebnisse der Schulleistungsstudien der letzten Jahre sind bildungssoziologische Fragen auf die Agenda zurückgekehrt: Problemlagen im Bildungsprozess und Bildungssystem erfahren gegenwärtig eine hohe wissenschaftliche und öffentliche Aufmerksamkeit und auch der Vorwurf einer Ungleichheitsvergessenheit der Bildungssoziologie scheint seit Mitte der 1990er Jahre weitgehend keine Berechtigung mehr zu haben. Das Ziel der Vorlesung besteht darin, einen Überblick über die Schwerpunkte und Themen bildungssoziologischer Forschung der letzten Jahrzehnte zu geben und wichtige klassische und neuere theoretische Ansätze (Bourdieu, Bernstein, Boudon u.a.) zu vermitteln. Wir werden uns mit der Entwicklung, Struktur und Organisation unseres Bildungssystems beschäftigen, der Frage der Reproduktion von sozialer Ungleichheit durch Bildung nachgehen sowie den Übergang vom Bildungs- in das Erwerbssystem näher beleuchten. Gleichzeitig soll aber auch vermittelt werden, dass ein einzig an institutionalisierten (schulischen) Bildungsprozessen interessierter Bildungsbegriff zu kurz greift: auch jenseits der Bildungsinstitutionen finden Bildungsprozesse ihren Ort (Familie, Peers, Medien�). Bemerkung: Module: B4 (2-F-BA EW)

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Philosophisches Seminar

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EW B4 (1-F-BA EW) KiJu.4 (BA KiJu)

Literatur: 3.2.2.3 Modul m 010765 Vorlesung: Ethik des Politischen. Einführung und aktuelle

Probleme MEd GHRGe ; MNF ; HR ; SII D3 ; BK ; Prom ; S II ber. Schwp ; SI C3 ; P(wF) A1 ; D ; PF ; M ; G ; PS C3 15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 9

Reuter, H.-R.

Politische Ethik ist die Theorie der gerechten politischen Ordnung und des richtigen politischen Handelns. Als solche steht sie in engem Bezug zur politischen Philosophie, vergewissert sich aber als theologische Disziplin ihrer Begründung im christlichen Wirklichkeitsverständnis und behandelt die in der Sphäre des Politischen auftretenden normativen Fragen unter dem Gesichtspunkt der kulturellen Wirkungen des Christentums sowie der besonderen Verantwortung der Kirchen auf diesem Feld. Die Vorlesung führt in Grundbegriffe ein und behandelt exemplarisch konkrete Probleme der Ethik von Staat und Recht (z.B. Widerstandsrecht, Fremdenrecht) sowie der Ethik der internationalen Beziehungen (z.B. Frieden und Krieg). Bemerkung: Inhalt der Vorlesung kann Gegenstand der Zwischenprüfung werden (ZPF, ZPL). Sprechstunde: Do 10-11 Die Veranstaltung ist für Studierende der Philosophie/Praktischen Philosophie geeignet.

Literatur: Handbuch der christlichen Ethik, Bd. 2, Freiburg/Gütersloh 1978, Dritter Teil (Verfassung, Politik, Recht); M. Honecker, Grundriß der Sozialethik, Berlin 1995, Kap. V; W. Huber/H.-R. Reuter, Friedensethik, Stuttgart 1990; K. Bayertz (Hg.), Politik und Ethik, Stuttgart 1996; 020380 Vorlesung: Anthropologie als theologische Grammatik.

Bedingungen und Herausforderung einer Theologie von heute für morgen 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08.30-10, Audi Max

Müller, K.

Diese Vorlesung macht Ernst mit dem Diktum Hans Urs von Balthasars, dass sich Gott, je mehr er sich enthülle, umso tiefer in den Menschen einhülle. Systematisch gesehen verpflichtet sie sich damit auf eine Form von Gottdenken, das Karl Rahner �transzendentale Theologie� genannt hat. Eingelöst werden muss ein solches Programm heute anders als zu der Zeit, da seine ersten Umrisse konzipiert wurden. Der Streit um Subjektivität und Freiheit unter dem Druck mächtiger Naturalisierungstendenzen greift genauso auf die theologischen Grundfragen durch wie die alles verwandelnde Medialisierung unserer spätmodernen Lebenswelt. In Gestalt einer selbstkritischen Aufklärung wird zu erläuten sein, was es unter solchen Voraussetzungen bedeutet, an der Idee eines bewusst geführten Lebens festzuhalten und sich von ihr vor die Frage nach dem letzten Grund alles Wirklichen bringen zu lassen. Bemerkung: Sektion C: D; moD; M.A. (NF); P C 3; P (wF) C 2; SI C3; SII/I C4; BA 2F

Literatur: Vorlesungsbegleitend: Müller, Klaus: Philosophische Grundfragen der Theologie. Unter Mitarbeit von Saskia

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Philosophisches Seminar

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Wendel. Münster 2000. Münsteraner Einführungen- Theologie; 4). (Teil C). Ders: Glauben � Fragen � Denken, Bd. 3. Selbstbeziehung und Gottesfrage. Münster 2008. Teil B [im Erscheinen]. Weitere und aktuelle Literaturhinweise ergehen im Lauf der Vorlesung. Reader mit Gliederung und allen Quellenzitaten als Download. 020394 Vorlesung III: Glauben - Fragen - Denken. Grundfragen der

Religionskritik und der philosophischen Theologie 22.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, S 8

Müller, K.

Die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissen, von Vernunft und Religion gehört seit dem Aufkommen der abendländischen Philosophie zu deren Basisthemen. Durch das Aufkommen des Christentums, das sich selbst als Philosophie und Aufklärung versteht, erhält die Frage eine bis heute konstante Dringlichkeit. An ihrer Beantwortung entscheidet sich auch, was jemand unter �Theologie� versteht. Und an ihr hängt nicht zuletzt das Gelingen eines Dialogs der Religionen. Die Vorlesung schlägt eine systematische Klärung des Problems vor, die zu einer erstpersönlichen Positionsbestimmung anleitet, und spielt dann die Verhältnisbestimmung an den wichtigsten philosophischen Grundfragen der Theologie von der Erkenntnisproblematik bis zur Gotteslehre durch. Bemerkung: Sektion C: D; moD; G; HR; GG; BK; M.A. (NF); P C 3; P (wF) C 2; SI C3; SII/I C4; BA KJ; BA 2F; BA BAB; MEd BK (BB) Hinweis: Pflichtvorlesung für Studierende aller BA-Studiengänge und für Studierende im modularisierten Diplom-Studiengang (Studienbeginn WS 07/08). Studierenden nach alter Diplom-Studienordnung (Studienbeginn bis einschließlich SoSe 07) wird der Besuch dieser Vorlesung in diesem oder dem folgenden Semester empfohlen. B.A. Religionswissenschaft: Im Rahmen von Modul 3 (Inter- und transdisziplinäre Religionsforschung) kann die Veranstaltung mit 2 ECTS angerechnet werden

Literatur: Lesehinweis: Vorlesungsbegleitendes Lehrbuch: Müller, Klaus: Glauben � Fragen � Denken. Bd. I: Basisthemen in der Begegnung von Philosophie und Theologie. Münster 2006. Ergänzend: Ders.: Vernunft und Glaube: Eine Zwischenbilanz zu laufenden Debatten. Münster 2005. (Pontes; 20).

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Philosophisches Seminar

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www.katholisch.de Link: Theologie In beiden Büchern ausführliche Lit.-Verweise. Neueste Ergänzungen erfolgen in der Vorlesung. 020409 Hauptseminar: Mensch, Welt und Gott im �Prozess�-

Denken. Einführung in ein zukunftsträchtiges Paradigma vernunftorientierter Gottrede 14-täglich, 28.10.08 - 26.01.09, Di 16-19, KThS III

Müller, K.

Das vielschichtige Werk des britischen Mathematikers und Philosophen Alfred North Whitehead bietet den einzigen umfassenden Gesamtentwurf einer spekulativen Kosmologie im 20. Jahrhundert. Darin versucht der Autor die Wirklichkeit insgesamt am Leitfaden der Erfahrung zu denken, die in verschiedener Intensität die Grundsignatur eines dynamisch zu immer Neuem und Komplexerem sich aufschwingenden Kosmos bildet. Seine Hauptwerke, allen voran sein Opus magnum Prozess und Wirklichkeit (1929), verbinden dabei naturwissenschaftliche Erkenntnis und kosmologische Spekulation zu einer eindrucksvollen Weltsicht, in der auch der Mensch und sein Los in Geschichte und Gesellschaft eingehend reflektiert werden. Höhepunkt schließlich ist die Religionsphilosophie mit ihrer Annahme eines Gottes, der nicht mit Zwang, sondern mit geduldiger Überredung das Geschick der Welt zum Besseren lenkt. Im Seminar sollen anhand der wichtigsten Werke Whiteheads die Grundlagen des gerade theologisch viel rezipierten Prozessdenkens erarbeitet werden. Bemerkung: Sektion C: D; moD; G; HR; GG; BK; M.A. (NF); P C3; P (wF) C2; SI C3; SII/I C4; BA 2F; MEd (GH/R). Termine: 28.10.08 25.11.08 09.12.08 06.01.09 20.01.09 27.01.09.

Literatur: HAMPE, Michael, Alfred North Whitehead, München 1998. HAUSKELLER, Michael, Alfred North Whitehead zur Einführung, Hamburg 1994. HOLZHEY, Helmut/RUST, Alois/WIEHL, Reiner, Natur. Subjektivität. Gott. Zur Prozeßphilosophie Alfred N. Whiteheads, Frankfurt a.M. 1990. MÜLLER, Klaus: Streit um Gott. Politik, Poetik und Philosophie im Ringen um das wahre Gottesbild. Regensburg 2006. 022291 Vorlesung: Einführung in den Islam und muslimische

Lebenspraxis 22.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, Hörsaal

Wilke, A.

In den letzten zwei Jahren ist die deutsche Berichterstattung zum Islam differenzierter

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Philosophisches Seminar

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geworden und eine gewisse Sensibilität setzt sich durch, dass es �den� Islam nicht gibt, aber nach wie vor sind öffentliche Diskurse von Polarisierungen geprägt. Umso wichtiger ist vertiefte Information über das Tagesgeschehen hinaus. Die Vorlesung bietet fundiertes Wissen zum Islam in Geschichte und Gegenwart und paradigmatische Beispiele für die historische, regionale und intrareligiöse Pluralität islamischer Lebenswelten. Ausgehend von der Formation eines politischen und bekenntnishaften Islamismus in der neueren und neuesten Geschichte und der Lebenspraxis von Musliminnen und Muslimen in Deutschland ist die Vorlesung � in einer Verschränkung von religionsgeschichtlicher und -systematischer Perspektive � primär Grunddaten des kulturellen Gedächtnisses gewidmet: Muhammad und der koranischen Offenbarung, der Frömmigkeitspraxis (�fünf Pfeiler�, Prophetenverehrung, Sufismus), sowie den Ausdifferenzierungen von Sunnitentum und Shia mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen von Herrschaft, Recht und Theologie. Bemerkung: Für B.A.-Studierende Religionswissenschaft: Wahlveranstaltung des Modul 5. Die Veranstaltung ist auch für Studierende der Philosophie (Bereich Prakt. Philos.) geöffnet. Sektion C: D; BA 2F

Literatur: M. Dreßler/ G. Klinkhammer, Islam, Berlin 2003. Zur Ergänzung empfohlen R. Elger, Islam, Frankfurt 2002. 084670 Schrift und Geld - von Deutung und Macht

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, F6 Groneberg, M.

Geld als Mittel der Gerechtigkeit � Schrift als Mittel der Macht? Schrift und (heilige) Schriften, Tauschmittel und Geld: Entwicklung der Theorien der beiden die menschliche Existenz fundamental prägenden Kulturprodukte von Platon bis Marshall McLuhan (Ende des Buchzeitalters?) und Christina von Braun (Ende der Schriftkultur?), von Aristoteles (NE: Geld als Mittel der Gerechtigkeit?) bis Gesell und Keynes (Gerechtigkeit durch freies Geld?).084685 Schöpfungsmythen. Das Denken des Ursprungs von Welt

und Mensch. 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, Seminarraum 4

Groneberg, M.

Im Zentrum steht die Lektüre von Platons Timaios. Wir kontextualisieren mit antiker Mythologie und vergleichen mit der biblischen Genesis, Schöpfungsmythen anderer Kulturen (z.B. der Edda; Auswahl in der ersten Sitzung) sowie Werken antiker Philosophie. Leitfragen sind der ethische, der politische und der metaphysische Stellenwert der Ursprungs- und Herkunftserzählungen.

7 Alte Lehrämter (Sek I/II, LPO 94/98, Einschreibung bis SoSe 2003) 084101 F-Anthr. (F.1) Geschichte der Anthropologie (Freies Modul

Anthropologie) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, S 9

Bayertz, K.-O.

Obwohl eine eigenständige philosophische Disziplin �Anthropologie� erst in der Neuzeit entsteht, beginnt das philosophische Nachdenken über den Menschen viel früher. Bereits in der Antike werden Ansätze zu einer Theorie des Menschen entwickelt, in denen es etwa um die Frage geht: � Welche Stellung nimmt der Mensch im Kosmos ein? � Worin bestehen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum Tier? � Sind alle Menschen gleich? In der Vorlesung werden verschiedene Antworten auf diese und andere Fragen dargestellt, die das philosophische Denken in den verschiedenen Epochen gegeben hat. 084116 Praktische Philosophie I: Ethik

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 1 Bayertz, K.-O.

Diese Vorlesung ist Teil des Grundkurses und gibt eine Einführung in die Ethik. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten, metaethischen Teil werden einige Grundbegriffe (�Moral�,

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Philosophisches Seminar

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�Ethik�, �Moral-begründung�) erläutert. Im zweiten Teil der Vorlesung sollen vier grundlegende ethische Theorieansätze vorgestellt werden: 1. Eudämonismus 2. Kontraktualismus 3. Kantianismus 4. Utilitarismus.

Literatur: Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben. 084470 Didaktisches Kolloquium

monatlich, 16.10.08 - 05.02.09, Do 18.30-21, 236 Runtenberg, Chr.

Zu diesem Kolloquium sind alle eingeladen, die an aktuellen Fragen und Diskussionen zur Fachdidaktik Philosophie/Praktische Philosophie sowie Praktische Philosophie interessiert sind. Das Kolloquium versteht sich als Kontaktseminar, bei dem die zusammen kommen, die an verschiedenen Lernorten Philosophie vermitteln, also Studierende, Referendare, Dozenten und Dozentinnen, Lehrer und Lehrerinnen. Wir werden gemeinsam Fragestellungen und Themen festlegen, über die im Laufe des Semesters gesprochen wird. Das Kolloquium soll zu einer regelmäßigen Einrichtung werden und die Menschen, die Philosophie an verschiedenen Lernorten vermitteln, ins Gespräch bringen. Konsequenzen aus bildungspolitischen Entscheidungen und hochschulinternen Struktruveränderungen, Anforderungen an eine aktuelle Fachdidaktik, Themen und Methoden des Unterrichts etc. können zum Gegenstand der Auseinandersetzung werden. 084719 Kolloquium zur Vertiefung der Seminarinhalte und

Besprechung von Abschlussarbeiten 14-täglich, 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, F8

Groneberg, M.

4.1 Grundstudium 084097 John Rawls: Theorie der Gerechtigkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, 225 Ach, J. St.

Die bekannteste Formulierung einer modernen Vertragstheorie, die sich Mitteln der Spiel- und Ent-scheidungstheorie bedient, ist die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Kernstück seiner Theo-rie ist ein Gedankenexperiment, dessen Ziel es ist, festzulegen, welche Grundsätze zur Regulierung unserer Gesellschaft vernünftigerweise in einer Vertragssituation zu akzeptieren wären. Es sind dies, wie Rawls sagt, �diejenigen Grundsätze, die freie und vernünftige Menschen in ihrem eigenen Inte-resse in einer anfänglichen Situation der Gleichheit zur Bestimmung der Grundverhältnisse ihrer Verbindung annehmen würden�. Rawls´ Behauptung ist es, dass die Menschen in einer solchen Ent-scheidungssituation sich vor allem für zwei Grundsätze entscheiden würden: �einmal die Gleichheit der Grundrechte und -pflichten; zum anderen den Grundsatz, dass soziale und wirtschaftliche Un-gleichheiten, etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht, nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Ge-sellschaft�. In diesem Seminar soll die Theorie der Gerechtigkeit gemeinsam gelesen, diskutiert und ggf. mit alternativen Ansätzen kontrastiert werden. 084211 Einführung in die Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 225 Kaiser, M.

Wie funktioniert die Bestätigung von wissenschaftlichen Theorien mittels empirischer Daten? Gibt es innerhalb der Wissenschaften nur die eine, richtige Erklärung eines Phänomens oder sind je nach Interessen und Kenntnissen der Fragenden unterschiedliche Erklärungen gleichermaßen adäquat? Was sind Naturgesetze und gibt es in der Biologie und in den Sozialwissenschaften überhaupt welche? Sieht ein Laie dasselbe durch ein Mikroskop wie ein ausgebildeter Wissenschaftler? Lassen sich alle unsere wissenschaftlichen Theorien letztlich auf die Physik reduzieren? Wie vollzieht sich wissenschaftlicher Wandel � häufen wir ständig neues Wissen an oder ist die Entwicklung eher sprunghaft und revolutionär? Diese und andere spannende Fragen der Wissenschaftstheorie werden wir in diesem

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Philosophisches Seminar

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Seminar kritisch diskutieren. 084226 Einführung in die politische Philosophie

Blockveranstaltung, 06.10.08 - 10.10.08, 09-16, 236 Kallhoff, A.

In diesem Blockseminar soll in zentrale Fragestellungen und Themen der politischen Philosophie eingeführt werden. Wir werden uns darüber auseinandersetzen, was Sinn und Ziel der politischen Philosophie ist und welche Konzepte geeignet sind, um politische Gemeinschaften zu beschreiben. Sowohl Ansätze der aktuellen politischen Philosophie als auch philosophiehistorische Perspektiven sollen erörtert werden. Bemerkung: Vorbesprechung: 10. Juli 2008, 13 Uhr R 233.

084279 Kant: Prolegomena 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 236

Kompa, N. Seide, A.

Kurze Zeit nach dem Erscheinen seiner Kritik der reinen Vernunft (KrV) verfasste Immanuel Kant (1724-1804) eine weitere, kürzere Schrift, die Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, in der er zentrale Gedanken der KrV noch einmal in einer knappen und zugänglicheren Form darstellte. Die Prolegomena erleichtern nicht nur das Verständnis seines Hauptwerks, sondern bieten auch einen guten Einstieg in Kants theoretische Philosophie. Wir werden im Seminar versuchen, durch eine sorgfältige Lektüre des Textes einige seiner zentralen Überlegungen nachzuvollziehen.

Literatur: Textgrundlage: Kant, Immanuel: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Meiner Verlag, Hamburg 2001. 084283 Descartes: Meditationes

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 225 Kompa, N.

René Descartes (1596-1650) wird gern als Vater der modernen Philosophie bezeichnet. In seinen Meditationes de Prima Philosophia setzt er sich so bescheidene Ziele wie z.B. die Existenz Gottes und der Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Zuge dieser Bemühungen stellt er auch einige bis in die heutige Debatte hinein nachwirkende erkenntnistheoretische Überlegungen an. In diesem Seminar wollen wir durch eine sorgfältige Lektüre der Meditationen Decartes� Überlegungen nachzeichen und so einen Einstieg in seine Philosophie finden

Literatur: Textgrundlage: René Descartes: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, herausgegeben von Lüdger Gäbe, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1993. 084298 Kant: Zum ewigen Frieden

16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 225 Laukötter, S.

Kants Schrift �Zum ewigen Frieden� kann gerade aus heutiger Sicht als einer der bedeutendsten Texte der politischen Philosophie gelten. Im Anschluss an die politische Philosophie der Neuzeit entwickelt Kant den ersten großen systematischen Entwurf zu einer politischen Philosophie, die nicht mehr allein als Staatsphilosophie, sondern weitergehend als politische Philosophie der internationalen Beziehungen verstanden werden kann. Im Seminar sollen Methoden der Textanalyse in Auseinandersetzung mit dem kantischen Text erlernt und eingeübt werden. Zudem sollen die Wirkungen der kantischen Schrift ebenso wie ihre Bedeutung für aktuelle Fragen der politischen Philosophie thematisiert werden.

Literatur: Grundlegende Literatur: Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden (alle gängigen Ausgaben des Textes können benutzt

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Philosophisches Seminar

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werden). Weiterführende Literatur: Otfried Höffe (Hrsg.): Immanuel Kant. Zum ewigen Frieden (Klassiker Auslegen Bd. 1). 084302 Descartes und die Philosophie des Rationalismus

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 236 Leinkauf, Th.

Die Vorlesungen soll in die Philosophie des 17. Jahrhunderts einführen, insbesonderen in die durch das Denken des Descartes bestimmte Form des Rationalismus. Diskutiert werden soll der Methoden- und der Systembegriff, die verschiedenen Ausprägungen der �Mechanisierung� des Weltbildes sowie die Versuche, vor allem von Leibniz, dem Mechanismus eine �dynamische� Philosophie entgegenzusetzen. 084317 Descartes, Discours de la méthode

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Descartes� Discours de la méthode (1637) ist ein Grundtext der neueren Philosophiegeschichte, in ihm äußert sich Descartes zum ersten Mal vor breitem Publikum zu seinen philosophischen Intentionen. In dem Seminar sollen Grundbegriffe des cartesianischen Denkansatzes anhand der Lektüre dieses Basistextes diskutiert werden. Text: Descartes, Discours de la methode, Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs, übersetzt und herausgegeben von Ludger Gäbe, französisch-deutsch, Hamburg (Meiner) 1960, 2. Aufl. 1969. Literatur: Wolfgang Röd. Die Genese des cartesianischen Rationalismus, München (Beck) 1982. Bernard Williams, Descartes. Das Vorhaben der reinen philosophischen Untersuchung, Frankfurt/M (Athenäum) 1988. 084355 Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 236 Mischer, S.

�Was ist eine Frau?� Diese schlichte Frage bildet den Ausgangspunkt von Beauvoirs bahnbrechendem Werk, das bis heute, mal als Negativfolie und mal als bewundertes Vorbild, in die feministische Diskussion hineinwirkt. Auf vielen hundert Seiten breitet Beauvoir biologische, soziologische, historische und mythengeschichtliche Beobachtungen und Forschungsergebnisse aus, durch die verdeutlicht werden soll, dass und wie die Frau die gesamte menschliche Geschichte hindurch als das �Andere� des Mannes gesetzt wurde � ohne dass dieser selbst je als das �Andere� der Frau wahrgenommen wurde. Manche Menschen werden zu Frauen gemacht, so Beauvoir, während andere (die Männer) Menschen sein dürfen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Freiheit der Frauen. Dass diese bei ihrer eigenen Freiheitsberaubung über die Jahrhunderte mitgespielt haben, macht die Sache laut Beauvoir nicht besser. Frauen und Männer sind vielmehr aufgerufen, auf ein Verhältnis hinzuarbeiten, in dem Mann und Frau sich als freie Subjekte begegnen können. 2008 wäre Simone de Beauvoir hundert Jahre alt geworden, 2009 jährt sich zum 60. Mal das Erscheinen von �Das andere Geschlecht�, ihrem wohl bekanntesten Werk. Dies sind gleich zwei Anlässe, einmal nachzuprüfen und zu diskutieren, ob die darin entwickelten Thesen uns überzeugen können. 084360 Klassiker der Moralphilosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 225 Mischer, S.

Aristoteles� �Nikomachische Ethik�, Kants �Grundlegung zur Metaphysik der Sitten� und Mills �Der Utilitarismus� werden, jeweils in Auszügen, im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Alle drei Texte sind Klassiker der Moralphilosophie, die dort vertretenen Thesen und Argumente wirken bis heute nach. Natürlich werden wir auch über die relativen Schwächen und Stärken der drei Positionen diskutieren, vor allem aber soll der Versuch unternommen werden, sie aus ihren unterschiedlichen Voraussetzungen heraus zu verstehen. Am Ende des Seminars sollen Sie nicht entscheiden, welche Position die richtige ist. Im Idealfall gelangen Sie vielmehr zu dem Schluss, dass man, um diese Entscheidung treffen zu können, noch viel mehr Klassiker lesen müsste. 084393 Logik und Argumentation

17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N.

084408 Übung zur Logik-Vorlesung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 16-18, 236 N. N.

084499 Einführung in die Argumentationstheorie und die formale

Logik 13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 225

Schmoranzer, S.

Page 76: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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In diesem Seminar soll in die Argumentationstheorie und in die formale Aussagen- und Prädikatenlogik erster Stufe eingeführt werden. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel erörtert, welche Bedingungen gute Argumente erfüllen müssen, was eine logische Form von Aussagen ist, wann eine Aussage logisch wahr ist, wann ein Schluss logisch gültig ist etc.

Literatur: Die Textgrundlage für das Seminar wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. 084518 Einführung in die Erkenntnistheorie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, S 9 Scholz, O.

In der Erkenntnistheorie geht es u.a. um die folgenden Fragen: - Was ist Wissen? - Unter welchen Bedingungen sind wir gerechtfertigt, etwas zu glauben? - Welche Quellen von Wissen und Rechtfertigung gibt es? - Warum sind Rechtfertigung und Wissen wichtig? Die Vorlesung soll mit den grundlegenden erkenntnistheoretischen Begriffen, Fragestellungen und Positionen vertraut machen. 084522 Kant über das Programm der Aufklärung

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 236 Scholz, O.

Kant hat das Programm der europäischen Aufklärung systematisiert und präzisiert. Dieses Aufklärungsprogramm soll rekonstruiert werden, um es im Anschluß daran kritisch erörtern und bewerten zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der erkenntnistheoretischen Begründung der positiven und negativen Ziele der Aufklärung. Zu diesem Zweck werden wir die folgenden Texte analysieren: - Träume eines Geistersehers [...] (1766). - Kritik der reinen Vernunft, 1. Auflage (1781), Vorrede. - Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784). - Was heißt: sich im Denken orientieren? (1786). - Kritik der Urteilskraft (1790), § 40.

Literatur: Die Literatur wird zu Semesterbeginn in einem Handapparat bereitgestellt. 084541 Einführung in die politische Philosophie

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, H 4 Siep, L.

In der Vorlesung werden die Grundbegriffe der politischen Philosophie (Politik, Recht, Staat, Gerechtigkeit, Freiheit, Gemeinwohl) erläutert. Wichtige historische Stationen und Autoren sind ebenso Gegenstand wie aktuelle Diskussionen der politischen Philosophie (Kommunitarismus vs. Liberalismus, Globalisierung, Gerechter Krieg und Terrorismus etc.).

Literatur: Empfohlene Einführungen: Christoph Horn, Einführung in die politische Philosophie. Darmstadt (WBG) 2003. Will Kymlika, Politische Philosophie heute. Eine Einführung. Frankfurt (Campus) 1997. 084556 John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 236 Siep, L.

John Lockes Zweite Abhandlung über die Regierung ist einer der klassischen Texte der politischen Philosophie der Neuzeit. Er enthält erste Ansätze zu einer modernen Theorie

Page 77: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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der Grundrechte und eine Begründung für Gewaltenteilung und Widerstandsrecht.

Literatur: Text und Kommentar: John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung. Kommentar von Ludwig Siep, Frankfurt/M (Suhrkamp Studienbibliothek Bd. 7), 2007 084594 Einführung in die Argumentationstheorie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 08-10, 236 Suhm, Chr.

Im Seminar soll herausgearbeitet werden, was unter einem Argument zu verstehen ist und welchen Kriterien gute bzw. schlagkräftige Argumente in der Philosophie genügen müssen. Es sollen zudem grundlegende Kenntnisse der formalen Logik vermittelt werden, die für ein Verständnis der Argumentationstheorie unverzichtbar sind. Das Hauptaugenmerk der Seminararbeit wird auf der Behandlung typischer philosophischer Argumentationsformen und Argumentationsstrukturen liegen. Dies soll u. a. anhand der Analyse von Textbeispielen aus klassischen philosophischen Werken geschehen. Einen Leistungsnachweis bzw. Leistungspunkte erwirbt, wer regelmäßig und aktiv teilnimmt, wöchentlich eine Textzusammenfassung schreibt bzw. Übungsaufgaben bearbeitet und die Abschlussklausur besteht.

Literatur: Zur vorbereitenden Lektüre sei empfohlen: Rosenberg, Jay F.: Philosophieren. Ein Handbuch für Anfänger. Frankfurt/M. 1986. 084609 Einführung in die Politische Philosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 236 13.10.08 - 02.02.09, Mo 14-16, 236

Vieth, A.

Die Politische Philosophie befasst sich mit Fragen nach dem sozialen oder asozialen Wesen des Menschen. Je nachdem wie man diese Frage beantwortet kommt man zu unterschiedlichen Konzepten der Gerechtigkeit und Gleichheit. In diesem Seminar sollen gegenwärtige Positionen des Politischen Denkens in der Philosophie behandelt werden. (Utilitarismus, Liberale Gleichheit, Libertarismus, Marxismus, Kommunitarismus, Feminismus.) Das Studium dieser Positionen und ihr Vergleich soll einen systematischen Überblick über die systematischen Optionen in der Politischen Philosophie eröffnen. Ziele der Veranstaltung: 1. Die Veranstaltung soll einen Überblick über systematische Optionen der politischen Philosophie vermitteln. 2. Inhaltlich steht die Behandlung folgender Themenkomplexe im Zentrum: (i) Utilitarismus, (ii) Liberale Gleichheit, (iii) Libertarismus, (iv) Marxismus, (v) Kommunitarismus, (vi) Feminismus. Insofern sollen systematische Optionen im Kontext bestimmter Theorietypen untersucht werden. 3. Die Veranstaltung ist nicht historisch ausgerichtet, auch wenn immer wieder konkrete historische Ansätze als Beispiele benutzt werden.

Literatur: Will Kymlicka, Politische Philosophie heute, Eine Einführung, Frankfurt a. M.: Campus, 1997. 084613 Einführung in die Allgemeine Ethik

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 225 16.10.08 - 03.02.09, Do 14-16, 236

Vieth, A.

Aus wikipedia.de: �Die allgemeine Ethik � die im folgenden mit Ethik gleichgesetzt wird � stellt Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und Folgen auf. Sie ist die Grundlagendisziplin der Angewandten Ethik, die sich als Individualethik, Sozialethik und in den Bereichsethiken mit den normativen Problemen

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Philosophisches Seminar

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ihres spezifischen Lebensbereiches befasst. Die Ethik baut als philosophische Disziplin allein auf das Prinzip der Vernunft und unterscheidet sich darin von der theologischen Ethik, die sich wesentlich aus dem Glauben an eine göttliche Offenbarung begründet. Das Ziel der Ethik ist die Erarbeitung von allgemeingültigen Normen und Werten. Sie ist abzugrenzen von einer deskriptiven Ethik, die keine moralischen Urteile fällt, sondern die tatsächliche, innerhalb einer Gesellschaft gelebte Moral mit empirischen Mitteln zu beschreiben versucht. Die zu Beginn des 20. Jhd.s entstandene Metaethik reflektiert die allgemeinen logischen, semantischen und pragmatischen Strukturen moralischen und ethischen Sprechens und stellt insofern die Grundlage für die deskriptive und normative Ethik dar.� Wesentliches an dieser Beschreibung der Ethik ist falsch! Daher die folgenden ... Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: �Was ist Ethik?� 2. Vermittlung eines analytischen Überblicks über systematische Optionen der Philosophischen Ethik. 3. Erarbeitung eines rudimentären Überblicks über zentrale philosophische Positionen in der Philosophischen Ethik (insbesondere der Neuzeit).

Literatur: Michael Quante, Einführung in die Allgemeine Ethik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2003 (2. Auflage 2006). 084632 F-Anthr. (F.2) Der Streit um das Wesen des Menschen:

Scheler und Plessner (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, 236

Zeuch, Chr.

”Der Mensch ist das lebende Rätsel der Philosophie”- dieser Satz Schellings verdeutlicht, wie bedeutsam die Frage, was Menschen zu Menschen macht, für Philosophie überhaupt ist. Weil Menschen sich sowohl als Subjekt wie als Objekt des je eigenen Lebens erfahren, erscheint ihnen das eigene Dasein auf eine Weise unergründlich und offen, die eine Stellungnahme unvermeidlich sein läßt und das philosophische Denken erst in Gang setzt. Unabhängig von dieser grundlegenden Bedeutung der Anthropologie hat sich insbesondere die deutsche Philosophie des vorigen Jahrhunderts mit der Frage auseinandergesetzt, wie der Mensch im Ganzen der Welt zu verorten ist: Scheler und Plessner stehen hierbei für grundsätzliche philosophische Entscheidungen dieser Frage: Während Scheler den Menschen als geistorientiertes Wesen begreift, das sein tierisches Erbe zunehmend überwindet, versucht Plessner den Menschen von seiner Leibgebundenheit und Leiberfahrung her zu denken. In unserem Seminar sollen Texte beider Denker gemeinsam gelesen und diskutiert werden, um die Möglichkeiten philosophischer Anthropologie exemplarisch kennen zu lernen. Leistungsnachweise können durch die Übernahme eines Referates und dessen Ausarbeitung erworben werden.

Literatur: Helmut Plessner: Anthropologie der Sinne, Darmstadt 2003. Max Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos, Bonn 1988. (Hier bitte den Kommentartext eingeben.) 084651 Aristoteles, Nikomachische Ethik

17.10.08 - 06.02.09, Fr 12-14, 236 Hitz, T.

Die �Nikomachische Ethik� ist eines der Hauptwerke des Aristoteles und gilt bis heute als Grundlagentext der praktischen Philosophie. Im Seminar soll diese Schrift gründlich gelesen und interpretiert werden. Seitenblicke auf andere Schriften von Aristoteles und auf weitere Philosophen der Antike sollen helfen, die �Nikomachische Ethik� in ihren historischen Kontext einzuordnen. Zugleich sollen einige der Themen der �Nikomachischen Ethik� (z.B. Eudaimonismus, Tugendethik, Freundschaft, philosophische Lebensführung) auf ihre Bedeutung für die aktuelle philosophische Diskussion hin befragt werden. 4.1.1 Grundkurs Theoretische Philosophie 1 (T1) 4.1.2 Grundkurs Theoretische Philosophie 2 (T2) 4.1.3 Grundkurs Praktische Philosophie 1 (P1) 4.1.4 Grundkurs Praktische Philosophie 2 (P2)

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4.2 Hauptstudium 066755 Migration und Chancengleichheit

Praktische Philosophie (C4) ; B-KJ(EW): KiJu.4 ; B-KJ(EW): KiJu.2 ; ESL D ; ESL C ; Sowi (SI/SII) G: B 3 ; Sowi (SI/SII) G: B 2 ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 2 ; Praktische Philosophie (C3) ; B-Kommunikationswissenschaften: M3 ; LA G/R/GS-Sowi: M3 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; B-(2-fach)Soz.: M3 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M3 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M3 ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 1 14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 520

Hoffmeister, D.

Disparitäten und die Benachteiligung von Migranten in der bundesrepublikanischen Gesellschaft sind spätestens seit den 60er Jahren bekannt. Dass hierbei vor allem Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund zunehmend zu den Benachteiligten zählen, ist ebenfalls weithin verbreitet. Während in den 50er und 60er Jahren der Ausländeranteil in der Bundesrepublik noch zwischen 1% und 3% pendelte, bewegt er sich inzwischen, zumindest nach offizieller Lesart, im Rahmen der 10-12%-Marke. In diesem Seminar soll untersucht werden, welches die kulturellen, politischen und religiösen Charakteristika der unterschiedlichen Gruppen mit Migrationshintergrund sind, wie sich ihr ausländerrechtlicher Status und davon abhängig auch ihr Alltag in der Bundesrepublik gestaltet und wie vor diesem Hintergrund die gesellschaftliche Beteiligung (vor allem die Bildungsbeteiligung) in Migrantenfamilien einzuschätzen ist. All dies fokussiert auf die Frage danach, welche Selektionsmechanismen hier wirksam werden und wie die zuständigen Einrichtungen (allen voran die Schule) dem Problem im Alltag begegnen können.

Literatur: Literatur zur Einführung: Birg. H., Dynamik der demografischen Alterung, Bevölkerungs-Schrumpfung und Zuwanderung in Deutschland. Prognosen und Auswirkungen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (B 20/2003), siehe auch: http://www.bpb.de/popup_druckversion.html?guid=MBTSTM 067015 Integrationsbedingungen von Jugendlichen mit

Migrationshintergrund ; Praktische Philosophie (C4) ; Dipl. Päd. Modul DH2 B ; Dipl. Päd. Modul DH2 E ; B-Kommunikationswissenschaften: M7 ; LA Berufsk.: M7 ; LA Gym/GS-Sowi: M7 ; LA G/R/GS-Sowi: M7 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M7 ; B-(2-fach)Soz.: M7 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 554

Heimken, N.

Die Einwanderungswellen der letzten Jahrzehnte haben in Deutschland einen komplexen Umstrukturierungsprozess in Gang gesetzt und damit das Bild unserer Gesellschaft in dieser Zeit nachhaltig verändert. Gerade in unseren Großstädten ist die Zahl der Jugendlichen, die über einen Migrationshintergrund verfügen, mittlerweile sehr stark angestiegen. Auf der kon-zeptionellen Seite hat sich allerdings trotz dieses Wandels für Jugendarbeit und Schule bis jetzt an vielen Stellen noch immer zu wenig verändert. Dies gilt es zu korrigieren. Damit wir allerdings auf die veränderte Situation reagieren können, muss das Wissen um die genauen Abläufe der schulischen und außerschulischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, müssen Bildungsansprüche und kulturelle Milieus bezogen auf ver-schiedene Kulturkreise präzise untersucht werden. Um diese Arbeit im Rahmen des Seminars nachzuvollziehen, wird es nötig sein, ein genaueres Verständnis von Milieus, von Integra-tionsbedingen und Hemmnissen, aber vor allem auch von gesellschaftlichen Zielperspektiven zu entwickeln.

Literatur: Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. 067053 Richistan - Sozialstruktur des Superreichtums

Praktische Philosophie (C3) ; Praktische Philosophie (C2) ; M.A.: G 3 ; B-(2-fach)Soz.: M2 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M2 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M2 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; LA G/R/GS-Sowi: M2 ; LA Gym/GS-Sowi: M2 ; LA Berufsk.: M2 ; B-Kommunikationswissenschaften: M2 15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 554

Krysmanski, H.-J.

Das Kolloquium knüpft an die Veranstaltung des WS 07/08 (�Strukturen und Akteure des Reichtums�, http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/globalws0708.htm) an. Der Mythos der Meritokratie, also der Leistungsgesellschaft, verblasst, schreibt Claus Leggewie. �Superreichtum wird zu einer Gefahr für die Demokratie.� Schon zu Clintons

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Zeiten konstatierte William Pfaff für die USA: �Der wichtigste Wandel unserer Zeit ist die Aufwertung der Rolle des Geldes bei der Bestimmung der Frage, wie Amerika regiert wird. Diese Rolle war niemals gering, aber sie gewann eine neue Dimension, als der Oberste Gerichtshof entschied, dass Geld, welches für die Wahl von Kandidaten und für die Förderung von privaten und kommerziellen Interessen in Washington ausgegeben wird, eine Form der verfassungsmäßig geschützten Meinungsäußerung darstellt. Dadurch wurde eine repräsentative Republik umgewandelt in eine Plutokratie�. Das gegenwärtige Anwachsen des privaten Reichtums, schreibt der amerikanische Autor Kevin Phillips , sei nur mit dem Goldenen Zeitalter der Jahrhundertwende und den Zwanzigern zu vergleichen. In jeder dieser Perioden hätten die großen Vermögen die demokratischen Werte und Institutionen unterminiert und schließlich die Wirtschaft ruiniert. All dies gilt auch für Europa. Haupttext für dieses Kolloquium ist die erweiterte Neuauflage meines Buches Hirten&Wölfe. Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen, Westfälisches Dampfboot Münster 2008. Außerdem ist ständige Informationsquelle das Weblog von Robert Frank, http://blogs.wsj.com/wealth/ (Autor des Buches Richistan: A Journey Through the American Wealth Boom and the Lives of the New Rich, 2007) Ab September 2008 gibt es eine Website zum Kolloquium: http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/globalws0809.htm

Literatur: 067110 Gender and Class - Probleme der Ungleichheitsforschung

; Praktische Philosophie (C3) ; B-Kommunikationswissenschaften: M6 ; M.A.: H 3 ; Prom. ; LA Gym/GS-Sowi: M6 ; LA G/R/GS-Sowi: M6 ; LA Berufsk.: M6 ; B-(2-fach)Soz.: M6 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M6 ; Dipl. Päd. Modul DH2 D ; Dipl. Päd. Modul DH2 E 15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 554

Kraemer, K.

Immer schon war es eine Domäne der Sozialstrukturforschung, die ungleiche Verteilung von Lebenschancen zwischen Klassen, Schichten und Milieus zu untersuchen. Geschlechtsspezifische Ungleichheiten wurden hingegen lange Zeit ausgeblendet. In den letzten Jahrzehnten hat sich allerdings die Wahrnehmung dessen verändert, was überhaupt als soziale Ungleichheit zu begreifen ist. Dies gilt insbesondere für die ungleiche Verteilung von Lebenschancen zwischen den Geschlechtern, die langsam in das Blickfeld der Soziologie gerückt ist. Auffallend ist jedoch, dass bis in die jüngste Gegenwart hinein das Verhältnis der Kategorie Gender zu den klassischen Grundbegriffen der Sozialstrukturanalyse wie Klasse, Schicht oder Milieu klärungsbedürftig geblieben ist. Dieses Seminar führt in die Debatte zur geschlechtlichen Arbeitsteilung ein, stellt die theoretischen Kontroversen zum Verhältnis von Class und Gender vor und sichtet einschlägige Forschungsergebnisse zu den sozialen Chancenteilungen zwischen Frauen und Männern mit unterschiedlicher sozialer Herkunft im Erwerbs- und Bildungssystem. Bemerkung:

Literatur: Gottschall, K. (2000), Soziale Ungleichheit und Geschlecht, Frankfurt/M. Kreckel, R. (2004), Soziale Ungleichheit im Geschlechterverhältnis. In: Ders., Politische Soziologie sozialer Ungleichheit, Frankfurt/M., 212-283. 067125 Stressbelastungen bei Lehrkräften: aktuelle

Forschungsansätze ; Dipl. Päd. Modul DG5 B ; B-KJ(HRGe)Sowi: M3 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M3 ; B-(2-fach)Soz.: M3 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; LA G/R/GS-Sowi: M3 ; B-Kommunikationswissenschaften: M3 ; Praktische Philosophie (C3) ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 2 ; ESL C ; B-KJ(EW): KiJu.4 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, Sch 5

Im angehenden 21. Jahrhundert ist für die Bundesrepublik Deutschland eine Veränderung in Richtung einer tertiären Dienstleistungsgesellschaft festzustellen. Der verstärkte beruflich geprägte Umgang mit Menschen im personalen Dienstleistungsbereich, speziell in sogenannten “helfenden Berufen” wie beispielsweise dem Lehrberuf, rückt den Blick auf die Phänomene Stress, Burnout und Coping. Den Schwerpunkt des Seminars bilden resilienz- bzw. salutogenetische Darstellungen einer robusten Helferpersönlichkeit und damit gesundheitsförderliche Bewältigungsstile. Neben individueller arbeitsbezogener

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Verhaltens- und Erlebensmuster stehen vor allem neuere Erkenntnisse, die sich mit der organisatorisch-institutionellen, politischen und gesellschaftlichen Ebene auseinandersetzen. Bemerkung: Module: B3 (2-F-BA EW) EW B3 (1-F-BA EW) KiJu.2 (BA KiJu)

Literatur: Puls, W. (2003) Arbeitsbedingungen, Stress und der Konsum von Alkohol. Opladen: Leske + Budrich. 067159 Das Heilige und die Moderne. Zur Soziologie der Re-

Religionisierung ; Praktische Philosophie (C3) ; Praktische Philosophie (C2) ; B-Kommunikationswissenschaften: M7 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M7 ; M.A.: H 3 ; B-(2-fach)Soz.: M7 ; LA Gym/GS-Sowi: M7 ; Prom. ; LA G/R/GS-Sowi: M7 ; LA Berufsk.: M7 16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, 519

Heyse, M.

Das Seminar beschäftigt sich exemplarisch mit Auslösern, Gründen beziehungsweise Folgen einer globalen sozialmentalen Trendumkehr. Unter dem Stichwort der Resakralisierung wird zu diskutieren sein, wie und warum jene von Max Weber als Säkularisierung ausgemachte langwellige Grundtendenz in Richtung auf eine ebenso plurale wie vor allem funktional-arbeitsteilig strukturierte Moderne, die kein einhelliger Verweisungszusammenhang mehr zu erklären vermag, in eine postsäkulare Gesellschaft zu münden scheint. Damit gewönne der Westen pari passu wieder �Anschluss� an religiös-überformte Regionen, die ihre �Glaubensbefangenheit� (Jacob Burckhardt) gar nicht erst abgelegt/ überwunden hatten, weswegen sie aus eigenem Antrieb keinen Fortschritt im Sinne des euroatlantischen �Sonderweges� (Mitterauer) zu generieren vermochten. Fragestellungen - Funktionen von Religion - Der europäische Weg - Religionsdifferenzen - Politik und Religion - Säkularisierung - Religionskritik - Glauben und Moderne - Das Sakrale und Profane - Zukunft der Religion

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- Agnostik

Literatur: Detlef Pollack: Säkularisierung - ein moderner Mythos?, Tübingen 2003 067455 Verkörperungen

; Sowi (SI/SII) H: B 3 ; Sowi (SI/SII) H: B 2 ; Praktische Philosophie (C2) ; B-KJ(HRGe)Sowi: M8 ; B-(2-fach)Soz.: M8 ; LA Gym/GS-Sowi: M8 ; LA Berufsk.: M8 ; B-Kommunikationswissenschaften: M8 ; Dipl. Päd. Modul DH2 B ; M.A.: H 3 ; Prom. 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, 520

Wienold, H. Hillebrandt, F.

Menschliche Körper sind wichtige Bedingungen zur Entstehung und Reproduktion der Sozialität. Bemerkenswerter Weise tut sich die soziologische Theorie allerdings schwer, Körper angemessen zu thematisieren. Er erscheint entweder als soziale Konstruktion, also als symbolische Repräsentation, oder als Organismus, dessen Erforschung anderen Wissenschaften (Biologie, Medizin etc.) überlassen bleibt. In den letzten Jahren lässt sich jedoch eine verstärkte Beschäftigung mit dem Thema Körper in der Soziologie beobachten, die sich unter anderem auch auf klassische Körperkonzepte der Soziologie (etwa Mauss, Elias, Plessner, Goffman) bezieht. Das Seminar wird die Diskussion anhand ausgewählter Forschungsarbeiten (Bourdieu, Lindemann, Villa, Butler, Hirschauer etc.) aufgreifen und anhand von Themenkomplexen wie Inkorporierung von Sozialität, Performanz der Körper, Theatralität, Emotionalität aufarbeiten. Dabei wird es auch einen Seitenblick geben auf neuere neurophysiologische Konzepte zum Verhältnis von �Körper und Geist�. Bemerkung:

Literatur: Mauss, Marcel: Die Techniken des Körpers, in: ders.: Soziologie und Anthropologie II, Frankfurt/M, S. 199-220. Bourdieu, Pierre: Meditationen, Zur Kritik der scholastischen Vernunft (Kapitel 4, 5 und 6), Frankfurt/M. 1997. Butler, Judith: Körper von Gewicht, Frankfurt/M 1993. 067460 Themenfelder und Befunde aktueller Bildungssoziologie

(Vorlesung) B-KJ(EW): KiJu.2 ; M3 ; B-Kommunikationswissenschaften: M3 ; EW: G: C ; Sowi (SI/SII) G: B 3 ; M.A.: G 3 ; Dipl. Päd. Modul DG5 B ; Sowi (SI/SII) G: B 2 ; LA G/R/GS-Sowi: M3 ; B-KJ(G)/LB Ges.: M3 ; B-KJ(HRGe)Sowi: M3 ; B-(2-fach)Soz.: M3 ; B-KJ(EW): KiJu.4 ; B-(2-fach)Ökonomik: M11 ; B-(2-fach)Politikwissenschaften: M11 ; Unterrichtsf. Päd. SII: C 1 ; ESL C ; Praktische Philosophie (C2) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, Sch 2

Brake, A.

Nicht zuletzt durch die Diskussionen um die Ergebnisse der Schulleistungsstudien der letzten Jahre sind bildungssoziologische Fragen auf die Agenda zurückgekehrt: Problemlagen im Bildungsprozess und Bildungssystem erfahren gegenwärtig eine hohe wissenschaftliche und öffentliche Aufmerksamkeit und auch der Vorwurf einer Ungleichheitsvergessenheit der Bildungssoziologie scheint seit Mitte der 1990er Jahre weitgehend keine Berechtigung mehr zu haben. Das Ziel der Vorlesung besteht darin, einen Überblick über die Schwerpunkte und Themen bildungssoziologischer Forschung der letzten Jahrzehnte zu geben und wichtige klassische und neuere theoretische Ansätze (Bourdieu, Bernstein, Boudon u.a.) zu vermitteln. Wir werden uns mit der Entwicklung, Struktur und Organisation unseres Bildungssystems beschäftigen, der Frage der Reproduktion von sozialer Ungleichheit durch Bildung nachgehen sowie den Übergang vom Bildungs- in das Erwerbssystem näher beleuchten. Gleichzeitig soll aber auch vermittelt werden, dass ein einzig an institutionalisierten (schulischen) Bildungsprozessen interessierter Bildungsbegriff zu kurz greift: auch jenseits der Bildungsinstitutionen finden Bildungsprozesse ihren Ort (Familie, Peers, Medien�). Bemerkung: Module: B4 (2-F-BA EW) EW B4 (1-F-BA EW)

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KiJu.4 (BA KiJu)

Literatur: 084120 F-Anthr. (F.2) Geschichte der Anthropologie (Freies Modul

Anthropologie) 15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 236

Bayertz, K.-O.

Dieses Seminar ist der Vorlesung zugeordnet und wird einige der Themen, die dort behandelt werden, vertiefen. Dabei soll die Auseinandersetzung mit klassischen Texten im Vordergrund stehen. 084135 Ethisches Kolloquium

17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, 236 Bayertz, K.-O.

Das Kolloquium dient in erster Linie der Besprechung schriftlicher Examensarbeiten. Bei Bedarf können aber auch aktuelle ethische Texte diskutiert werden. 084140 Fachdidaktik Praktische Philosophie: Ethisches

Argumentieren im Unterricht Praktische Philosophie (Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum) 14.10.08 - 03.02.09, Di 18-20, 236

Blesenkemper, K.

Im Schulfach Praktische Philosophie (PP) ist keineswegs nur das thematisch, was in der Fachphilosophie in den Disziplinen Praktische Philosophie bzw. Ethik diskutiert wird. Gleichwohl gehört die Fähigkeit, ethisch argumentieren zu können, auch nach dem (vorläufigen) Kernlehrplan für PP zu den im Unterricht anzustrebenden zentralen sachlichen und methodischen Kompetenzen. Im fachdidaktischen Seminar sollen die für ethisches Argumentieren relevanten Facetten der Lebenswelt Jugendlicher und die Entwicklung ihrer moralischen Urteilsfähigkeit bewusst gemacht, es sollen Hauptkonzeptionen unterrichtlicher Wertevermittlung diskutiert, unterrichtlich relevante Grundlagen ethischen Argumentierens erarbeitet sowie Formen des ethischen Gesprächs vorgestellt und an Fallbeispielen geübt werden. 084154 Zweidimensionale Semantik

Blockveranstaltung, 16.02.09 - 20.02.09, 09-15.30, 236 Franken, D. Michel, J. G.

084169 Wahrheit und Wirklichkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, S 1 Hüttemann, A.

Die Vorlesung setzt sich mit den Fragen auseinander, ob es eine von uns unabhängige Wirklichkeit gibt und ob wir sie gegebenenfalls erkennen können. Bei der Beantwortung dieser Fragen werden verschiedene Spielarten des Relativismus, Anti-Realismus und Konstruktivismus diskutiert. 084173 Kolloquium zur theoretischen Philosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 238 Hüttemann, A. Rheinwald, R. Scholz, O.

Das Kolloquium bietet die Gelegenheit, Teile von Qualifikationsarbeiten konstruktiver Kritik auszusetzen. Die Terminvergabe findet in der ersten Sitzung statt. Für die Planung ist es erforderlich, daß sich Interessenten in der vorlesungsfreien Zeit mit einem der Veranstalter in Verbindung setzen. 084188 Das Leib-Seele-Problem

14.10.08 - 03.02.09, Di 10-12, 236 Hüttemann, A.

Die Bestimmung des Verhältnisses von Leib und Seele des Menschen war zugleich auch oft eine (implizite) Antwort auf die anthropologische Grundfrage �Was ist der Mensch?�. Im Seminar sollen drei historisch bedeutsame Positionen zu diesem Thema diskutiert werden: 1) Thomas von Aquins hylemorphistische Auffassung, 2) Descartes� Substanzendualismus und 3) Spinozas Auffassung, dass das Wesen des Menschen aus gewissen Modifikationen der Attribute der göttlichen Substanz besteht.

Literatur: Die genaue Textauswahl wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. 084192 Zentrale Fragen der Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, Seminarraum 01 Hüttemann, A.

In dem Seminar geht es um zentrale Fragen der allgemeinen Wissenschaftstheorie (im Gegensatz zur speziellen Wissenschaftstheorie der Physik, der Biologie etc.). Von den Wissenschaften erwartet man, dass sie nicht nur Sachverhalte und Ereignisse beschreiben, sondern diese auch erklären. Was heißt es aber, einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu erklären? Neben klassischen Texten von Carl Hempel, Bas van Fraassen u.a. sollen auch neuere Positionen diskutiert werden. Erklärungen sind häufig Kausalerklärungen. Was aber ist Kausalität? Das ist das zweite zentrale Thema des Seminars. Neben den Positionen Wesley Salmons und David Lewis� sollen auch neuere Texte z. B. von James Woodward

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diskutiert werden. Das genaue Programm wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Literatur: Zur Vorbereitung: Der Eintrag �scientific explanation� in der online-Enzyklopädie Stanford Encyclopaedia of Philosophy: http://plato.stanford.edu/contents.html sowie: Kap. 3 und 4 aus: Wissenschaftstheorie � Ein Studienbuch, hrsg. von Andreas Bartels und Manfred Stöckler, Paderborn: mentis 2007. 084207 Kant: Metaphysische Anfangsgründe der

Naturwissenschaften 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 225

Hüttemann, A. Scholz, O.

�Alle eigentliche Naturwissenschaft [...] bedarf einen reinen Teil, auf dem sich die apodiktische Gewissheit, die die Vernunft in ihr sucht, gründen könne [...].� Im Ausgang von dieser Überzeugung entwirft Kant in seiner Schrift �Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft� (1786) eine rationale Naturlehre, der zufolge die fundamentalsten Naturgesetze a priori erkannt werden können. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe Materie und Bewegung. � In dem Hauptseminar soll das Werk abschnittweise gelesen, kommentiert und diskutiert werden.

Literatur: Empfohlene Ausgabe: Immanuel Kant: Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft. Mit einer Einleitung herausgegeben von Konstantin Pollok, Hamburg: Felix Meiner 1997. Kommentar: Konstantin Pollok: Kants �Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft�. Ein kritischer Kommentar, Hamburg: Felix Meiner 2001. 084230 Philosophie der Menschenrechte

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 236 Kallhoff, A.

Der Verweis auf Menschenrechte ist inzwischen Teil des politischen Alltagsgeschäfts. In der politischen Philosophie ist nicht nur ihr Gehalt, sondern vor allem auch ihre Rechtfertigung umstritten. In diesem Seminar sollen beide Fragen erörtert werden. Insbesondere soll gefragt werden, ob die Begründung von Menschenrechten ohne ein naturalistisches Argument auskommt und welche Alternativen es in der heutigen Debatte gibt.

Literatur: Als Textgrundlage empfehle ich: Stefan Gosepath, Georg Lohmann, Hrsg., Philosophie der Menschenrechte, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998. 084245 Begleitveranstaltung zur Vorlesung “Lehren und Lernen

der Philosophie” (Kernpraktikum 1) 15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, F8

Kensmann, B.

Diese Begleitveranstaltung hat zwei Profile: Einerseits sollen die didaktischen Themen der Vorlesung aufgearbeitet und vertieft werden. In diesem Zusammenhang sind auch einige Unterrichtshospitationen geplant - die allerdings nicht als Praktikumsstunden angerechnet, sondern statt regulärer Seminarsitzungen an der Hochschule an Schulen stattfinden werden. Andererseits dient diese Veranstaltung ebenso als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum 1. Dabei sollen alle Arten von Praktika vor- und nachbereitet werden, die nicht die üblichen vier- bis sechswöchigen Praktika an Schulen in Münster und im Münsterland darstellen (vgl. zu den vier- bis sechswöchigen Praktika meine Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum 2). Ggf. werden diese speziellen

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Begleitveranstaltungen zum Kernpraktikum 1 nach Absprache mit den Praktikanten geblockt. Das Kernpraktikum 1 soll alle eher seltenen Formen von Praktika umfassen (Ausland, außerhalb des Münsterlands, außerschulische Praktika). Außerschulische Praktika (gleichwohl teilweise mit Blick auf die Schule): In Institutionen der (Erwachsenen-) Bildung, der Politik, der Medizin etc. können Praktikanten unter besonderen philosophischen und philosophiedidaktischen Fragestellungen geeignete berufliche Praxisfelder erkunden und/oder die Möglichkeiten der philosophischen Bildungsarbeit ausloten. Dabei muss auch Einsicht in die Verwaltung und in die Organisation solcher beruflichen Felder genommen werden. Aus dem Seminar heraus werden einige philosophisch relevante Berufsfelder vorgeschlagen und angeboten. Bisher wurden Philosophisches Filmgespräche als Veranstaltungsform in der Erwachsenenbildung erfolgreich durchgeführt. Weitere Veranstaltungsformen können mit den Seminarteilnehmern/ Praktikanten entwickelt und abgesprochen werden. Bei dieser Art von Praktika werden für die betroffenen Teilnehmer ggf. auch einige Veranstaltungssitzungen des Seminars herausgenommen und parallel zu außerschulischen Praxisphasen als direkte Begleitveranstaltungen durchgeführt (oder mehrere Veranstaltungssitzungen werden geblockt). Schulische Praktika: Es gibt folgende Möglichkeiten das Kernpraktikum 1 mit Blick auf die Schulpraktika zu gestalten. Diese Möglichkeiten können aber auch bis zu einem gewissen Grade noch miteinander kombiniert werden: Während des Semesters (Gestaltungsschwerpunkt): - An einer Schule wird z.B. ein Praktikum von 10 Stunden/Woche vereinbart. Diese Schule testiert nach Abschluss des Kernpraktikums die 10 (oder mehr) Stunden. Der Praktikant kann dabei auch an anderen Schulen hospitieren und so seine Praxisphase entsprechen ausweiten. Zehn Stunden entsprechen einem Praktikum von einer halben Woche. - Ein Praktikant kann ein Semester lang z.B. an einem bestimmten Wochentag jeweils 4 Unterrichtsstunden hospitieren und ggf. Unterrichtsversuche durchführen. Das Praktikum wird dann für 12 (SS) oder 14 (WS) Tage beantragt, von der Schule ge-nehmigt und nach Durchführung testiert werden. Es werden die Tagesstunden dann mit den Semesterwochen multipliziert. In der vorlesungsfreien Zeit (teilweise oder ganz):

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- Praktikum an einer ausländischen Schule oder in einem anderen Bundesland Zur Zählung der Praxisphasen: ½ Woche = 10 Std.; 1 Woche = 20 Std.; 2 Wochen = 40 Std. usw.) Alle Varianten des Kernpraktikums müssen vor Beginn des Praktikums beim ZfL angemeldet, mit der Schule vereinbart und auch von mir in einer so genannten Praktikumsvereinbarung durch Unterschrift bestätigt werden. Falls es sinnvoll ist, werden auch solche schulbezogenen Begleitveranstaltungen zum Kernpraktikum 1 geblockt. Dann werden Begleitveranstaltungstermine für Praktikanten und Praktikantinnen parallel zu den Praktikumstagen bzw. -wochen gelegt. Bemerkung: In der ersten Sitzung (15.10.08) werden diese und andere Möglichkeiten des Kernpraktikums 1 ausgelotet und es wird über die durchzuführenden Varianten entschieden. Auch die jeweils anzumeldende Schule und/oder das berufliche Praxisfeld werden festgelegt.

084250 Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum 2 Blockterm. -

Kensmann, B.

In diesem vier- bis sechswöchigen Kernpraktikum an einer Schule sollen die Studentinnen und Studenten theoretische Kenntnisse aus dem Studium der Philosophie in das schulische Praxisfeld einbringen, auf ihre Tragfähigkeit hin überprüfen und Lösungen für erzieherische Probleme entwerfen. Das kann sowohl bei den Unterrichtshospitationen im Philosophieunterricht in allen Jahrgangsstufen (vornehmlich) der Sek. II wie bei eigenen Unterrichtsversuchen geleistet werden. Die Vor- und Nachbereitung des Unterrichtsgeschehens wie die Erörterung didaktischer Fragen erfolgt einerseits zusammen mit den Mentoren an den Schulen. Andererseits gibt es didaktische Begleitveranstaltungen an der Hochschule (in der Regel spätnachmittags/abends außerhalb der Schulzeit). Die erste Begleitveranstaltung findet in der Woche vor dem (vier- bis sechswöchigen) Praktikum statt: 11.2.09, 17.30 Uhr, R 217 (Sprechzimmer) oder R 233 Wichtig! Verteilung der Praktikumschulen: nach Vorlesungsbeginn WS 08/09: 22.10.08, 17.30 Uhr, Sprechzimmer (siehe auch Aushang) Weitere Informationen: Zentrum für Lehrerbildung, Robert Koch-Str. 40 48149 Münster 084264 Medien im Philosophieunterricht (Film und Fotografie)

14.10.08 - 03.02.09, Di 18-20, 225 Kensmann, B.

In diesem Fachdidaktikseminar geht es darum, die angegebene Thematik mit Blick auf die verschiedenen Jahrgangsstufen der gymnasialen Oberstufe inhaltlich aufzuarbeiten als auch Gestaltungsmöglichkeiten des Medieneinsatzes im Seminar auszuprobieren. Dabei ist eine Auseinandersetzung vor allem mit den Medien Film (Spielfilm, Dokumentationsfilm/ Lehrfilm/Feature) und Fotographie beabsichtigt.

Page 87: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Didaktisch relevant ist insbesondere sich den Unterschied von enthüllender und reproduzierender Funktion dieser Medien zu verdeutlichen. Außerdem muss man sich zwei unterrichtliche Einsatzmöglichkeiten vergegenwärtigen: Einerseits können Fotografie und Film als Ergänzungsmedien zum philosophischen Text von Bedeutung sein, andererseits können sie philosophischer Gegenstand des Unterrichts - insbesondere innerhalb des Rahmenthemas �Probleme von Kunst und Ästhetik� - in der Jahrgangsstufe 13 sein. 084321 Projekte (Dissertationen, Magisterarbeiten

etc.)/ausgewählte Texte 14.10.08 - 03.02.09, Di 20-23, 236

Leinkauf, Th.

Diskussion laufender Projekte, Staatsexamensarbeiten, Magisterthesen, Dissertationen etc. Zusätzlich Lektüre Aristoteles, Analytica posteriora. 084336 Hegels Begriff der Geschichte

14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Hegels Denken hat nicht nur in einer intensiven Weise �Geschichte� zu seinem Gegenstand, sondern ist selbst, in seinem eigenen Vollzug genuin �geschichtlich� verfaßt (genetischer Idealismus).Dieser komplexe Wechselzusammenhang wird, neben der Analyse des Geschichtsbegriffs im eingeren Sinne, wie er etwa dann in den Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte ab 1822 entfaltet wird, eines der Themen des Seminares sein.

Literatur: Text: G.W.F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, in: Theorie Werkausgabe, hg. von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt/M (Suhrkamp) 1970, Bd. 12. 084340 F-Anthr. (F.2) Anthropologische Texte der frühen Neuzeit:

Von Montaigne bis Kant (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, 225

Jenschke, St. Lorenz, St.

Die Frage nach der spezifischen Stellung des Menschen gehört seit der Antike zu den grundlegenden Themen der Philosophie, auch wenn es eine �Anthropologie� als philosophische Disziplin im engeren Sinne erst seit dem 18. Jahrhundert gibt. Das Seminar möchte anhand ausgewählter Texte den frühneuzeitlichen Antworten auf diese Frage nachgehen, wobei auch die jeweiligen Kontexte (Antikerezeption, Metaphysik und Theologie) Berücksichtigung finden sollen. Ein Seminarplan wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 084427 F-Anthr. (F.2) Religiöse Erfahrung (Freies Modul

Anthropologie) 13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 236

Rohs, P. Weidemann, Chr.

084431 Platon Theaitet

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 225 Rohs, P.

Platons Theaitet darf als die wichtigste Schrift aus der antiken Philosophie zu den Problemen der Erkenntnistheorie gelten. Es geht in ihr um die Frage, was Wissen ist. Drei Antworten darauf werden untersucht, woraus sich die grobe Gliederung des Dialoges ergibt. In diese Untersuchungen sind drei umfangreiche Exkurse eingebettet, die sich mit dem Relativismus, den Platon Protagoras zuschreibt, der Ontologie der sinnlichen Wirklichkeit sowie dem Problem falscher Meinungen befassen. In dem Seminar werden keine Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Es kann jede deutsche Übersetzung dieses Dialoges benutzt werden.

Literatur: Jörg Hardy, Platons Theorie des Wissens im Theaitet, Göttingen 2001; Franz von Kutschera, Platons Philosophie, Bd. II, Paderborn 2002, S. 205 - 236. 084446 Lehren und Lernen der Philosophie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, F 2 Runtenberg, Chr. Siep, L.

Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand ausgewählter philosophiegeschichtlicher und philosophiedidaktischer Positionen die philosophische Bedeutung der Philosophievermittlung deutlich zu machen. Viele klassische Philosophen � von Sokrates und Platon über Kant und Hegel bis zur Gegenwart � haben die Frage der Vermittlung von Philosophie aufgenommen. Gefragt wird zum Beispiel: Wer ist fähig zu philosophieren? Was sind zentrale Ziele und Kompetenzen des Philosophierens? Handelt es sich bei der Philosophie um systematisches Wissen, eine Methode der Reflexion oder um eine spezifische Weise zu leben? Was sind geeignete Methoden, um das Philosophieren zu

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Philosophisches Seminar

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vermitteln? Welche institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind erforderlich, damit philosophiert werden kann? Wo findet sich der Zugang zur Liebe zur Weisheit: in einsamer Meditation, im öffentlichen Disput auf Märkten, in Schulen und Universitäten? Um selbst das Philosophieren vermitteln zu können, muss man sich mit möglichen Antworten auf diese Fragen auseinander setzen und versuchen, einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Nur so kann man � unter Berücksichtigung der Rahmenpläne und Rahmenbedingungen des Philosophierens an verschiedenen Lernorten � in der heutigen pluralistischen Praxis aufgeklärt und angemessen das Philosophieren vermitteln.084450 Lehren und Lernen der Philosophie (Begleitveranstaltung

KP) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Dieses Seminar ist eine Begleitveranstaltung zur Vorlesung �Lehren und Lernen der Philosophie�. Im Kurs werden zentrale Themen- und Problemfelder der Vorlesung aufgegriffen und durch die Arbeit mit paradigmatischen Texten vertieft. Verschiedene Begriffe von Philosophie bzw. vom Philosophieren werden diskutiert, verschiedene Lernorte von Philosophie werden in den Blick genommen sowie grundlegende philosophiedidaktische Konzeptionen erarbeitet und problematisiert. Das Seminar kann für alle Lehrämter nach der LPO 2003 zugleich als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum genutzt werden.

Literatur: Zur Einführung empfohlen: Girndt, H./ Siep, L.: Lehren und Lernen der Philosophie als philosophisches Problem. Essen (Verlag Blaue Eule) 1987 Martens, Ekkehard: Methodik des Ethik- und Philosophieunterrichts. Philosophieren als elementare Kulturtechnik. Siebert Verlag Hannover 2003 Steenblock, Volker: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: Praktische Philosophie. 3., überarbeitete Auflage. Berlin LIT-Verlag 2007 084465 F-Anthr. (F.2) Einführung in die philosophische

Anthropologie (Freies Modul Anthropologie) 14.10.08 - 03.02.09, Di 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Das Seminar führt ein in grundlegende Fragen der philosophischen Anthropologie. Es wird zunächst geklärt, was überhaupt unter philosophischer Anthropologie zu verstehen ist. In einem weiteren Schritt geht es um wichtige Kategorien, die für die Klärung darüber erforderlich sind, was das menschliche Selbstverständnis ausmachen könnte. Es geht anschließend um Fragen, die Menschen schon lange und grundlegend bewegen: Sind wir eher Naturwesen, oder sind wir gesellschaftlich geprägt? Ist der Mensch von Natur aus überhaupt etwas, ist er gut oder böse? Wie ist die Stellung des Menschen im Kosmos einzuschätzen? Mit diesen und ähnlichen Fragen wird sich das Seminar beschäftigen. Grundlage für die Teilnahme ist die Einführung von Christian Thies.

Literatur: Thies, Christian: Einführung in die philosophische Anthropologie. Studium (Einführungen Philospohe, hrsg. von Dieter Schönecker und Niko Strobach. WBG Darmstadt 2004 084484 Kant: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, 236 Runtenberg, Chr.

In diesem Seminar geht es um Textauszüge von Kant aus verschiedenen Schriften, die bildungsphilosophische und pädagogische Aspekte betreffen. Es werden Textauszüge aus der Anthropologie, der Moralphilosophie sowie der politischen Philosophie behandelt. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der Zusammenhang des Menschenbilds Kants mit seinen Vorstellungen von Erziehung und Bildung sowie deren Bedeutung für seine Moralphilosophie. Die verschiedenen Texte werden gemeinsam erarbeitet und diskutiert.

Literatur: Kant, Immanuel: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik und ihrer Begründung. Besorgt von Hans-Hermann Groothoff unter Mitwirkung von Edgar Reimers. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1982

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Philosophisches Seminar

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Kant, Immanuel: �Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (Dezember 1783)�. In: Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen. Hrsg. von E. Bahr. Reclam Verlag, Stuttgart 1974 084503 Neuere Leibniz-Literatur

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 225 Schneider, M.

Das Colloquium will versuchen, anhand ausgewählter neuerer Literatur aus dem englisch-, spanisch-, französisch-, italienisch- und deutschsprachigen Raum die aktuellen Perspektiven der Leibniz-Forschung zu erschließen. In Betracht gezogen werden sollen neben allgemeinen Darstellungen vor allem Arbeiten zur Metaphysik, Erkenntnistheorie und Logik, Rechtsphilosophie und Religionsphilosophie.

Literatur: In Abstimmung mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird in der 1.Sitzung die Auswahl der Literatur und Akzentuierung vorgenommen. 084537 Zentrale Fragen der Erkenntnistheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 225 Scholz, O.

Zur Vertiefung schon vorhandener Grundkenntnisse in der Erkenntnistheorie sollen beispielhaft die einflußreichen Arbeiten des amerikanischen Philosophen Donald Davidson (1917-2003) über Wahrheit, Wissen und Objektivität studiert und kritisch erörtert werden.

Literatur: Sie sind gesammelt in: Donald Davidson: Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001; ders.: Truth, Language and History, Oxford 2005; ders.: Truth and Predication, Cambridge, Mass. 2005. � 084560 Kolloquium

16.10.08 - 05.02.09, Do 18-20, 238 Siep, L.

Besprechung von Examensarbeiten und Dissertationsprojekten Bemerkung: Persönliche Anmeldung

084575 Platonismus in der modernen Ethik , Blockterm. -

Siep, L. Vieth, A.

Gegenstand des Blockseminars sind ausgewählte Texte des antiken Platonismus und ihre Rezeption in der modernen Ethik. Referate werden in der Vorbesprechung verteilt. Bemerkung: Blockveranstaltung 29.09.2008 bis 03.10.2008 in Rothenberge.

084580 Science Wars - Die Debatte um den Sozialkonstruktivismus 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, 236

Suhm, Chr.

084628 Systematische Optionen der philosophischen Ästhetik

14.10.08 - 05.02.09, Di 14-16, 225 Vieth, A.

Die Autorin des Bandes, der dieser Veranstaltung zugrunde liegt, bezeichnet die Philosophische Ästhetik als nicht geschlossene und ziemlich unordentliche philosophische Disziplin. Dass Ansätze, die ihr zugeordnet werden, inkompatibel sind, teilt sie aber noch mit anderen Gebieten der Philosophie. Dennoch ist die Ästhetik in der Philosophie � der Autorin zufolge � etwas Besonderes: Im Prinzip hat man bisher nicht einmal eine wirklich verbindliche Bestimmung des Kernbereiches und der zentralen Fragen erreicht, mit denen sie befasst ist. Daher sollen für die vorausschauende Kommentierung dieser Veranstaltung drei Definitionen herhalten: �1. Ästhetik ist die Theorie der Kunst. 2. Ästhetik ist die Theorie des Schönen. 3. Ästhetik ist die Theorie der sinnlichen Erkenntnis� (S. 13). Es soll also irgendwie um die Kunst, das Schöne und/oder die Wahrnehmung gehen. Es könnte aber auch um Kitsch, das Hässliche und/oder Emotionen gehen. Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: �Was ist Philosophische Ästhetik?� 2. Überblick über die systematischen Optionen in der Philosophischen Ästhetik. 3. Zufällig kursorische und recht oberflächliche Behandlung einzelner Ansätze der Philosophischen Ästhetik.

Literatur: Maria E. Reicher, Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2005. 084647 F-AEM (F.4) Aristoteles, Metaphysik (Freies Modul Antike Städtler, M.

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Philosophisches Seminar

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Ethik und Metaphysik) 16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 236

Aristoteles schlägt vor, dass diejenigen, die daran zweifeln, dass es ein Fehler sei, Widersprüchliches zu behaupten, den Versuch machen sollten, ob es gleichermaßen gut und nicht-gut sei, sich in einen Brunnenschacht zu stürzen. Damit unterstellt Aristoteles, dass es allgemeine Prinzipien des Denkens (wie eben das Widerspruchsverbot) gibt, und dass diese Prinzipien nicht nur logische Regeln sind, sondern dass ihnen auch etwas in der Natur der Gegenstände des Denkens entspricht. Wenn nach diesem Verständnis logisch richtige Erkenntnis zugleich Erkenntnis von einem Gegenstand ist, so muss eine allgemeine Theorie des Erkennens a) das Denken, b) die Gegenstände des Denkens und c) die Verbindung von beidem thematisieren. Anhand ausgewählter zentraler Passagen der �Metaphysik� des Aristoteles sollen Grundbegriffe dieser ersten systematisch angelegten Theorie des Erkennens diskutiert werden. Dass dabei auch philosophische Probleme über den engeren erkenntnistheoretischen Rahmen hinaus zur Sprache kommen, ist � wie die kurzen Bemerkungen hier andeuten sollen - in der metaphysischen Form von Philosophie angelegt.

Literatur: Textgrundlage: Aristoteles, Metaphysik Verschiedene Ausgaben können benutzt werden (sofern sie am Rand die Becker-Seitenzählung mitführen), am besten sind die Ausgaben im Meiner-Verlag oder bei Rowohlt. 084666 F-AEM (F.4) Die Philosophie des Sokrates (Freies Modul

Antike Ethik und Metaphysik) 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, Seminarraum 4

Hitz, T.

Beim Namen Sokrates denkt man an eine Urgestalt der Philosophie: den kritisch argumentierenden freien Geist. Philosophen aller Epochen haben sich auf dieses Vorbild berufen � wenn nicht auf seine �Lehre�, so doch auf seine �sokratische Methode�, oder auf ihn selbst als vortrefflichen Menschen und Erzieher. Trotz seiner nahezu unermesslichen philosophischen Bedeutung ist bis heute umstritten, was der historische Sokrates tatsächlich gesagt und gedacht hat, und was seine �Lehre� oder �Methode� gewesen sein könnte. Da Sokrates selbst keine Schriften hinterlassen hat, gelten folgende Texte als Quellen für seine Philosophie: die Komödie �Die Wolken� von Aristophanes, die Schriften von Xenophon und Platon, schließlich einige verstreute Bemerkungen im Werk von Aristoteles. Im Seminar sollen diese Quellen interpretiert und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Zugleich sollen die wichtigsten Hypothesen und Deutungsansätze der Sokrates-Forschung vorgestellt und diskutiert werden. 084670 Schrift und Geld - von Deutung und Macht

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, F6 Groneberg, M.

Geld als Mittel der Gerechtigkeit � Schrift als Mittel der Macht? Schrift und (heilige) Schriften, Tauschmittel und Geld: Entwicklung der Theorien der beiden die menschliche Existenz fundamental prägenden Kulturprodukte von Platon bis Marshall McLuhan (Ende des Buchzeitalters?) und Christina von Braun (Ende der Schriftkultur?), von Aristoteles (NE: Geld als Mittel der Gerechtigkeit?) bis Gesell und Keynes (Gerechtigkeit durch freies Geld?).084685 Schöpfungsmythen. Das Denken des Ursprungs von Welt

und Mensch. 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, Seminarraum 4

Groneberg, M.

Im Zentrum steht die Lektüre von Platons Timaios. Wir kontextualisieren mit antiker Mythologie und vergleichen mit der biblischen Genesis, Schöpfungsmythen anderer Kulturen (z.B. der Edda; Auswahl in der ersten Sitzung) sowie Werken antiker Philosophie. Leitfragen sind der ethische, der politische und der metaphysische Stellenwert der Ursprungs- und Herkunftserzählungen. 084690 Die Sorge: Fürsorge oder Beunruhigung?

15.10.08 - 04.02.09, Mi 08-10, 236 Groneberg, M.

Ist der Selbstbezug der Antike eine Option für die Gegenwart? Ist die Ästhetik der Existenz die Alternative zu einer subjektivierenden Moral oder zum Eudämonismus? Die Lektüre von Texten, die sich an Michel Foucaults Projekt in seiner späten Phase anschliessen wird Aufschluss über die genauere Bedeutung dieser Fragen und den damit verbundenen

Page 91: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Einsatz geben sowie Antworten versuchen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Analyse der Geschlechtlichkeit gelegt. Die Lektüre der drei Bände von Foucaults �Sexualität und Wahrheit� wird vorausgesetzt, ein genaueres Verständnis wird anhand von Sekundärliteratur und Fortsetzungen dieses Ansatzes erarbeitet.

Literatur: Zur Vorbereitung wird empfohlen: Platon: Symposium, Politeia, Phaidros, Alkibiades I; Seyla Benhabib: Selbst im Kontext; Wolfgang Detel: Foucault und die klassische Antike. 084704 Weichen

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 225 Groneberg, M.

Den Menschen, das Dasein, Geist oder Subjektivität anders oder gar wegdenken: Nietzsche, Scheler, Marcuse, Heidegger, Foucault, Butler und andere haben versucht, vor antike Weichenstellungen zurückzudenken und eine nach der Aufklärung und für eine säkulare Gesellschaft angemessene Philosophie zu entwickeln. Wir lassen die diversen Theorien über entscheidende Weichenstellungen von der Spätantike bis zu den Vorsokratikern Revue passieren und prüfen ihre Brauchbarkeit.

Literatur: Zur Vorbereitung sei empfohlen Euripides: Die Bacchen; Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Wir lesen ausserdem Auszüge u.a. aus Plato: Protagoras; Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse; Genealogie der Moral; Antichrist; Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft; Über den Hedonismus; Martin Heidegger: Sein und Zeit; Michel Foucault: Sexualität und Wahrheit, Bd. 2 und 3; Judith Butler: Antigones Verlangen. 084723 Geschichte der Anthropologie. Vorbereitung von Referaten

und Arbeiten. 15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-19, 236

Bayertz, K.-O.

8 Magister Artium 084101 F-Anthr. (F.1) Geschichte der Anthropologie (Freies Modul

Anthropologie) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, S 9

Bayertz, K.-O.

Obwohl eine eigenständige philosophische Disziplin �Anthropologie� erst in der Neuzeit entsteht, beginnt das philosophische Nachdenken über den Menschen viel früher. Bereits in der Antike werden Ansätze zu einer Theorie des Menschen entwickelt, in denen es etwa um die Frage geht: � Welche Stellung nimmt der Mensch im Kosmos ein? � Worin bestehen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum Tier? � Sind alle Menschen gleich? In der Vorlesung werden verschiedene Antworten auf diese und andere Fragen dargestellt, die das philosophische Denken in den verschiedenen Epochen gegeben hat. 084116 Praktische Philosophie I: Ethik

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 1 Bayertz, K.-O.

Diese Vorlesung ist Teil des Grundkurses und gibt eine Einführung in die Ethik. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten, metaethischen Teil werden einige Grundbegriffe (�Moral�, �Ethik�, �Moral-begründung�) erläutert. Im zweiten Teil der Vorlesung sollen vier grundlegende ethische Theorieansätze vorgestellt werden: 1. Eudämonismus 2. Kontraktualismus 3. Kantianismus

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Philosophisches Seminar

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4. Utilitarismus.

Literatur: Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben. 084719 Kolloquium zur Vertiefung der Seminarinhalte und

Besprechung von Abschlussarbeiten 14-täglich, 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, F8

Groneberg, M.

5.1 Grundstudium 084097 John Rawls: Theorie der Gerechtigkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, 225 Ach, J. St.

Die bekannteste Formulierung einer modernen Vertragstheorie, die sich Mitteln der Spiel- und Ent-scheidungstheorie bedient, ist die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Kernstück seiner Theo-rie ist ein Gedankenexperiment, dessen Ziel es ist, festzulegen, welche Grundsätze zur Regulierung unserer Gesellschaft vernünftigerweise in einer Vertragssituation zu akzeptieren wären. Es sind dies, wie Rawls sagt, �diejenigen Grundsätze, die freie und vernünftige Menschen in ihrem eigenen Inte-resse in einer anfänglichen Situation der Gleichheit zur Bestimmung der Grundverhältnisse ihrer Verbindung annehmen würden�. Rawls´ Behauptung ist es, dass die Menschen in einer solchen Ent-scheidungssituation sich vor allem für zwei Grundsätze entscheiden würden: �einmal die Gleichheit der Grundrechte und -pflichten; zum anderen den Grundsatz, dass soziale und wirtschaftliche Un-gleichheiten, etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht, nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Ge-sellschaft�. In diesem Seminar soll die Theorie der Gerechtigkeit gemeinsam gelesen, diskutiert und ggf. mit alternativen Ansätzen kontrastiert werden. 084211 Einführung in die Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 225 Kaiser, M.

Wie funktioniert die Bestätigung von wissenschaftlichen Theorien mittels empirischer Daten? Gibt es innerhalb der Wissenschaften nur die eine, richtige Erklärung eines Phänomens oder sind je nach Interessen und Kenntnissen der Fragenden unterschiedliche Erklärungen gleichermaßen adäquat? Was sind Naturgesetze und gibt es in der Biologie und in den Sozialwissenschaften überhaupt welche? Sieht ein Laie dasselbe durch ein Mikroskop wie ein ausgebildeter Wissenschaftler? Lassen sich alle unsere wissenschaftlichen Theorien letztlich auf die Physik reduzieren? Wie vollzieht sich wissenschaftlicher Wandel � häufen wir ständig neues Wissen an oder ist die Entwicklung eher sprunghaft und revolutionär? Diese und andere spannende Fragen der Wissenschaftstheorie werden wir in diesem Seminar kritisch diskutieren. 084226 Einführung in die politische Philosophie

Blockveranstaltung, 06.10.08 - 10.10.08, 09-16, 236 Kallhoff, A.

In diesem Blockseminar soll in zentrale Fragestellungen und Themen der politischen Philosophie eingeführt werden. Wir werden uns darüber auseinandersetzen, was Sinn und Ziel der politischen Philosophie ist und welche Konzepte geeignet sind, um politische Gemeinschaften zu beschreiben. Sowohl Ansätze der aktuellen politischen Philosophie als auch philosophiehistorische Perspektiven sollen erörtert werden. Bemerkung: Vorbesprechung: 10. Juli 2008, 13 Uhr R 233.

084279 Kant: Prolegomena 15.10.08 - 04.02.09, Mi 12-14, 236

Kompa, N. Seide, A.

Kurze Zeit nach dem Erscheinen seiner Kritik der reinen Vernunft (KrV) verfasste Immanuel Kant (1724-1804) eine weitere, kürzere Schrift, die Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, in der er zentrale Gedanken der KrV noch einmal in einer knappen und zugänglicheren Form darstellte. Die Prolegomena erleichtern nicht nur das Verständnis seines Hauptwerks, sondern bieten auch einen guten Einstieg in Kants theoretische Philosophie. Wir werden im Seminar versuchen, durch eine sorgfältige Lektüre des Textes einige seiner zentralen Überlegungen nachzuvollziehen.

Literatur: Textgrundlage:

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Philosophisches Seminar

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Kant, Immanuel: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Meiner Verlag, Hamburg 2001. 084283 Descartes: Meditationes

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 225 Kompa, N.

René Descartes (1596-1650) wird gern als Vater der modernen Philosophie bezeichnet. In seinen Meditationes de Prima Philosophia setzt er sich so bescheidene Ziele wie z.B. die Existenz Gottes und der Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Zuge dieser Bemühungen stellt er auch einige bis in die heutige Debatte hinein nachwirkende erkenntnistheoretische Überlegungen an. In diesem Seminar wollen wir durch eine sorgfältige Lektüre der Meditationen Decartes� Überlegungen nachzeichen und so einen Einstieg in seine Philosophie finden

Literatur: Textgrundlage: René Descartes: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie, herausgegeben von Lüdger Gäbe, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1993. 084298 Kant: Zum ewigen Frieden

16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 225 Laukötter, S.

Kants Schrift �Zum ewigen Frieden� kann gerade aus heutiger Sicht als einer der bedeutendsten Texte der politischen Philosophie gelten. Im Anschluss an die politische Philosophie der Neuzeit entwickelt Kant den ersten großen systematischen Entwurf zu einer politischen Philosophie, die nicht mehr allein als Staatsphilosophie, sondern weitergehend als politische Philosophie der internationalen Beziehungen verstanden werden kann. Im Seminar sollen Methoden der Textanalyse in Auseinandersetzung mit dem kantischen Text erlernt und eingeübt werden. Zudem sollen die Wirkungen der kantischen Schrift ebenso wie ihre Bedeutung für aktuelle Fragen der politischen Philosophie thematisiert werden.

Literatur: Grundlegende Literatur: Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden (alle gängigen Ausgaben des Textes können benutzt werden). Weiterführende Literatur: Otfried Höffe (Hrsg.): Immanuel Kant. Zum ewigen Frieden (Klassiker Auslegen Bd. 1). 084302 Descartes und die Philosophie des Rationalismus

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 236 Leinkauf, Th.

Die Vorlesungen soll in die Philosophie des 17. Jahrhunderts einführen, insbesonderen in die durch das Denken des Descartes bestimmte Form des Rationalismus. Diskutiert werden soll der Methoden- und der Systembegriff, die verschiedenen Ausprägungen der �Mechanisierung� des Weltbildes sowie die Versuche, vor allem von Leibniz, dem Mechanismus eine �dynamische� Philosophie entgegenzusetzen. 084317 Descartes, Discours de la méthode

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Descartes� Discours de la méthode (1637) ist ein Grundtext der neueren Philosophiegeschichte, in ihm äußert sich Descartes zum ersten Mal vor breitem Publikum zu seinen philosophischen Intentionen. In dem Seminar sollen Grundbegriffe des cartesianischen Denkansatzes anhand der Lektüre dieses Basistextes diskutiert werden. Text: Descartes, Discours de la methode, Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs, übersetzt und herausgegeben von Ludger Gäbe, französisch-deutsch, Hamburg (Meiner) 1960, 2. Aufl. 1969. Literatur: Wolfgang Röd. Die Genese des cartesianischen Rationalismus, München (Beck) 1982. Bernard Williams, Descartes. Das

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Philosophisches Seminar

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Vorhaben der reinen philosophischen Untersuchung, Frankfurt/M (Athenäum) 1988. 084355 Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 236 Mischer, S.

�Was ist eine Frau?� Diese schlichte Frage bildet den Ausgangspunkt von Beauvoirs bahnbrechendem Werk, das bis heute, mal als Negativfolie und mal als bewundertes Vorbild, in die feministische Diskussion hineinwirkt. Auf vielen hundert Seiten breitet Beauvoir biologische, soziologische, historische und mythengeschichtliche Beobachtungen und Forschungsergebnisse aus, durch die verdeutlicht werden soll, dass und wie die Frau die gesamte menschliche Geschichte hindurch als das �Andere� des Mannes gesetzt wurde � ohne dass dieser selbst je als das �Andere� der Frau wahrgenommen wurde. Manche Menschen werden zu Frauen gemacht, so Beauvoir, während andere (die Männer) Menschen sein dürfen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Freiheit der Frauen. Dass diese bei ihrer eigenen Freiheitsberaubung über die Jahrhunderte mitgespielt haben, macht die Sache laut Beauvoir nicht besser. Frauen und Männer sind vielmehr aufgerufen, auf ein Verhältnis hinzuarbeiten, in dem Mann und Frau sich als freie Subjekte begegnen können. 2008 wäre Simone de Beauvoir hundert Jahre alt geworden, 2009 jährt sich zum 60. Mal das Erscheinen von �Das andere Geschlecht�, ihrem wohl bekanntesten Werk. Dies sind gleich zwei Anlässe, einmal nachzuprüfen und zu diskutieren, ob die darin entwickelten Thesen uns überzeugen können. 084360 Klassiker der Moralphilosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 225 Mischer, S.

Aristoteles� �Nikomachische Ethik�, Kants �Grundlegung zur Metaphysik der Sitten� und Mills �Der Utilitarismus� werden, jeweils in Auszügen, im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Alle drei Texte sind Klassiker der Moralphilosophie, die dort vertretenen Thesen und Argumente wirken bis heute nach. Natürlich werden wir auch über die relativen Schwächen und Stärken der drei Positionen diskutieren, vor allem aber soll der Versuch unternommen werden, sie aus ihren unterschiedlichen Voraussetzungen heraus zu verstehen. Am Ende des Seminars sollen Sie nicht entscheiden, welche Position die richtige ist. Im Idealfall gelangen Sie vielmehr zu dem Schluss, dass man, um diese Entscheidung treffen zu können, noch viel mehr Klassiker lesen müsste. 084393 Logik und Argumentation

17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N.

084408 Übung zur Logik-Vorlesung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 16-18, 236 N. N.

084499 Einführung in die Argumentationstheorie und die formale

Logik 13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 225

Schmoranzer, S.

In diesem Seminar soll in die Argumentationstheorie und in die formale Aussagen- und Prädikatenlogik erster Stufe eingeführt werden. In diesem Zusammenhang wird zum Beispiel erörtert, welche Bedingungen gute Argumente erfüllen müssen, was eine logische Form von Aussagen ist, wann eine Aussage logisch wahr ist, wann ein Schluss logisch gültig ist etc.

Literatur: Die Textgrundlage für das Seminar wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. 084518 Einführung in die Erkenntnistheorie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, S 9 Scholz, O.

In der Erkenntnistheorie geht es u.a. um die folgenden Fragen: - Was ist Wissen? - Unter welchen Bedingungen sind wir gerechtfertigt, etwas zu glauben? - Welche Quellen von Wissen und Rechtfertigung gibt es? - Warum sind Rechtfertigung und Wissen wichtig?

Page 95: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Die Vorlesung soll mit den grundlegenden erkenntnistheoretischen Begriffen, Fragestellungen und Positionen vertraut machen. 084522 Kant über das Programm der Aufklärung

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 236 Scholz, O.

Kant hat das Programm der europäischen Aufklärung systematisiert und präzisiert. Dieses Aufklärungsprogramm soll rekonstruiert werden, um es im Anschluß daran kritisch erörtern und bewerten zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der erkenntnistheoretischen Begründung der positiven und negativen Ziele der Aufklärung. Zu diesem Zweck werden wir die folgenden Texte analysieren: - Träume eines Geistersehers [...] (1766). - Kritik der reinen Vernunft, 1. Auflage (1781), Vorrede. - Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784). - Was heißt: sich im Denken orientieren? (1786). - Kritik der Urteilskraft (1790), § 40.

Literatur: Die Literatur wird zu Semesterbeginn in einem Handapparat bereitgestellt. 084541 Einführung in die politische Philosophie

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, H 4 Siep, L.

In der Vorlesung werden die Grundbegriffe der politischen Philosophie (Politik, Recht, Staat, Gerechtigkeit, Freiheit, Gemeinwohl) erläutert. Wichtige historische Stationen und Autoren sind ebenso Gegenstand wie aktuelle Diskussionen der politischen Philosophie (Kommunitarismus vs. Liberalismus, Globalisierung, Gerechter Krieg und Terrorismus etc.).

Literatur: Empfohlene Einführungen: Christoph Horn, Einführung in die politische Philosophie. Darmstadt (WBG) 2003. Will Kymlika, Politische Philosophie heute. Eine Einführung. Frankfurt (Campus) 1997. 084556 John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 236 Siep, L.

John Lockes Zweite Abhandlung über die Regierung ist einer der klassischen Texte der politischen Philosophie der Neuzeit. Er enthält erste Ansätze zu einer modernen Theorie der Grundrechte und eine Begründung für Gewaltenteilung und Widerstandsrecht.

Literatur: Text und Kommentar: John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung. Kommentar von Ludwig Siep, Frankfurt/M (Suhrkamp Studienbibliothek Bd. 7), 2007 084594 Einführung in die Argumentationstheorie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 08-10, 236 Suhm, Chr.

Im Seminar soll herausgearbeitet werden, was unter einem Argument zu verstehen ist und welchen Kriterien gute bzw. schlagkräftige Argumente in der Philosophie genügen müssen. Es sollen zudem grundlegende Kenntnisse der formalen Logik vermittelt werden, die für ein Verständnis der Argumentationstheorie unverzichtbar sind. Das Hauptaugenmerk der Seminararbeit wird auf der Behandlung typischer philosophischer Argumentationsformen und Argumentationsstrukturen liegen. Dies soll u. a. anhand der Analyse von Textbeispielen aus klassischen philosophischen Werken geschehen. Einen Leistungsnachweis bzw. Leistungspunkte erwirbt, wer regelmäßig und aktiv teilnimmt, wöchentlich eine Textzusammenfassung schreibt bzw. Übungsaufgaben bearbeitet und die Abschlussklausur besteht.

Page 96: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Literatur: Zur vorbereitenden Lektüre sei empfohlen: Rosenberg, Jay F.: Philosophieren. Ein Handbuch für Anfänger. Frankfurt/M. 1986. 084609 Einführung in die Politische Philosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 236 13.10.08 - 02.02.09, Mo 14-16, 236

Vieth, A.

Die Politische Philosophie befasst sich mit Fragen nach dem sozialen oder asozialen Wesen des Menschen. Je nachdem wie man diese Frage beantwortet kommt man zu unterschiedlichen Konzepten der Gerechtigkeit und Gleichheit. In diesem Seminar sollen gegenwärtige Positionen des Politischen Denkens in der Philosophie behandelt werden. (Utilitarismus, Liberale Gleichheit, Libertarismus, Marxismus, Kommunitarismus, Feminismus.) Das Studium dieser Positionen und ihr Vergleich soll einen systematischen Überblick über die systematischen Optionen in der Politischen Philosophie eröffnen. Ziele der Veranstaltung: 1. Die Veranstaltung soll einen Überblick über systematische Optionen der politischen Philosophie vermitteln. 2. Inhaltlich steht die Behandlung folgender Themenkomplexe im Zentrum: (i) Utilitarismus, (ii) Liberale Gleichheit, (iii) Libertarismus, (iv) Marxismus, (v) Kommunitarismus, (vi) Feminismus. Insofern sollen systematische Optionen im Kontext bestimmter Theorietypen untersucht werden. 3. Die Veranstaltung ist nicht historisch ausgerichtet, auch wenn immer wieder konkrete historische Ansätze als Beispiele benutzt werden.

Literatur: Will Kymlicka, Politische Philosophie heute, Eine Einführung, Frankfurt a. M.: Campus, 1997. 084613 Einführung in die Allgemeine Ethik

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, 225 16.10.08 - 03.02.09, Do 14-16, 236

Vieth, A.

Aus wikipedia.de: �Die allgemeine Ethik � die im folgenden mit Ethik gleichgesetzt wird � stellt Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und Folgen auf. Sie ist die Grundlagendisziplin der Angewandten Ethik, die sich als Individualethik, Sozialethik und in den Bereichsethiken mit den normativen Problemen ihres spezifischen Lebensbereiches befasst. Die Ethik baut als philosophische Disziplin allein auf das Prinzip der Vernunft und unterscheidet sich darin von der theologischen Ethik, die sich wesentlich aus dem Glauben an eine göttliche Offenbarung begründet. Das Ziel der Ethik ist die Erarbeitung von allgemeingültigen Normen und Werten. Sie ist abzugrenzen von einer deskriptiven Ethik, die keine moralischen Urteile fällt, sondern die tatsächliche, innerhalb einer Gesellschaft gelebte Moral mit empirischen Mitteln zu beschreiben versucht. Die zu Beginn des 20. Jhd.s entstandene Metaethik reflektiert die allgemeinen logischen, semantischen und pragmatischen Strukturen moralischen und ethischen Sprechens und stellt insofern die Grundlage für die deskriptive und normative Ethik dar.� Wesentliches an dieser Beschreibung der Ethik ist falsch! Daher die folgenden ... Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: �Was ist Ethik?� 2. Vermittlung eines analytischen Überblicks über systematische Optionen der Philosophischen Ethik. 3. Erarbeitung eines rudimentären Überblicks über zentrale philosophische Positionen in der Philosophischen Ethik (insbesondere der Neuzeit).

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Philosophisches Seminar

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Literatur: Michael Quante, Einführung in die Allgemeine Ethik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2003 (2. Auflage 2006). 084632 F-Anthr. (F.2) Der Streit um das Wesen des Menschen:

Scheler und Plessner (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, 236

Zeuch, Chr.

”Der Mensch ist das lebende Rätsel der Philosophie”- dieser Satz Schellings verdeutlicht, wie bedeutsam die Frage, was Menschen zu Menschen macht, für Philosophie überhaupt ist. Weil Menschen sich sowohl als Subjekt wie als Objekt des je eigenen Lebens erfahren, erscheint ihnen das eigene Dasein auf eine Weise unergründlich und offen, die eine Stellungnahme unvermeidlich sein läßt und das philosophische Denken erst in Gang setzt. Unabhängig von dieser grundlegenden Bedeutung der Anthropologie hat sich insbesondere die deutsche Philosophie des vorigen Jahrhunderts mit der Frage auseinandergesetzt, wie der Mensch im Ganzen der Welt zu verorten ist: Scheler und Plessner stehen hierbei für grundsätzliche philosophische Entscheidungen dieser Frage: Während Scheler den Menschen als geistorientiertes Wesen begreift, das sein tierisches Erbe zunehmend überwindet, versucht Plessner den Menschen von seiner Leibgebundenheit und Leiberfahrung her zu denken. In unserem Seminar sollen Texte beider Denker gemeinsam gelesen und diskutiert werden, um die Möglichkeiten philosophischer Anthropologie exemplarisch kennen zu lernen. Leistungsnachweise können durch die Übernahme eines Referates und dessen Ausarbeitung erworben werden.

Literatur: Helmut Plessner: Anthropologie der Sinne, Darmstadt 2003. Max Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos, Bonn 1988. (Hier bitte den Kommentartext eingeben.) 084651 Aristoteles, Nikomachische Ethik

17.10.08 - 06.02.09, Fr 12-14, 236 Hitz, T.

Die �Nikomachische Ethik� ist eines der Hauptwerke des Aristoteles und gilt bis heute als Grundlagentext der praktischen Philosophie. Im Seminar soll diese Schrift gründlich gelesen und interpretiert werden. Seitenblicke auf andere Schriften von Aristoteles und auf weitere Philosophen der Antike sollen helfen, die �Nikomachische Ethik� in ihren historischen Kontext einzuordnen. Zugleich sollen einige der Themen der �Nikomachischen Ethik� (z.B. Eudaimonismus, Tugendethik, Freundschaft, philosophische Lebensführung) auf ihre Bedeutung für die aktuelle philosophische Diskussion hin befragt werden. 5.1.1 Grundkurs Theoretische Philosophie 1 (T1) 5.1.2 Grundkurs Theoretische Philosophie 2 (T2) 5.1.3 Grundkurs Praktische Philosophie 1 (P1) 5.1.4 Grundkurs Praktische Philosophie 2 (P2)

5.2 Hauptstudium 084120 F-Anthr. (F.2) Geschichte der Anthropologie (Freies Modul

Anthropologie) 15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 236

Bayertz, K.-O.

Dieses Seminar ist der Vorlesung zugeordnet und wird einige der Themen, die dort behandelt werden, vertiefen. Dabei soll die Auseinandersetzung mit klassischen Texten im Vordergrund stehen. 084135 Ethisches Kolloquium

17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, 236 Bayertz, K.-O.

Das Kolloquium dient in erster Linie der Besprechung schriftlicher Examensarbeiten. Bei Bedarf können aber auch aktuelle ethische Texte diskutiert werden. 084154 Zweidimensionale Semantik

Blockveranstaltung, 16.02.09 - 20.02.09, 09-15.30, 236 Franken, D. Michel, J. G.

084169 Wahrheit und Wirklichkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, S 1 Hüttemann, A.

Die Vorlesung setzt sich mit den Fragen auseinander, ob es eine von uns unabhängige Wirklichkeit gibt und ob wir sie gegebenenfalls erkennen können. Bei der Beantwortung dieser Fragen werden verschiedene Spielarten des Relativismus, Anti-Realismus und Konstruktivismus diskutiert. 084173 Kolloquium zur theoretischen Philosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 238 Hüttemann, A. Rheinwald, R.

Page 98: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Scholz, O.

Das Kolloquium bietet die Gelegenheit, Teile von Qualifikationsarbeiten konstruktiver Kritik auszusetzen. Die Terminvergabe findet in der ersten Sitzung statt. Für die Planung ist es erforderlich, daß sich Interessenten in der vorlesungsfreien Zeit mit einem der Veranstalter in Verbindung setzen. 084188 Das Leib-Seele-Problem

14.10.08 - 03.02.09, Di 10-12, 236 Hüttemann, A.

Die Bestimmung des Verhältnisses von Leib und Seele des Menschen war zugleich auch oft eine (implizite) Antwort auf die anthropologische Grundfrage �Was ist der Mensch?�. Im Seminar sollen drei historisch bedeutsame Positionen zu diesem Thema diskutiert werden: 1) Thomas von Aquins hylemorphistische Auffassung, 2) Descartes� Substanzendualismus und 3) Spinozas Auffassung, dass das Wesen des Menschen aus gewissen Modifikationen der Attribute der göttlichen Substanz besteht.

Literatur: Die genaue Textauswahl wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. 084192 Zentrale Fragen der Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, Seminarraum 01 Hüttemann, A.

In dem Seminar geht es um zentrale Fragen der allgemeinen Wissenschaftstheorie (im Gegensatz zur speziellen Wissenschaftstheorie der Physik, der Biologie etc.). Von den Wissenschaften erwartet man, dass sie nicht nur Sachverhalte und Ereignisse beschreiben, sondern diese auch erklären. Was heißt es aber, einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu erklären? Neben klassischen Texten von Carl Hempel, Bas van Fraassen u.a. sollen auch neuere Positionen diskutiert werden. Erklärungen sind häufig Kausalerklärungen. Was aber ist Kausalität? Das ist das zweite zentrale Thema des Seminars. Neben den Positionen Wesley Salmons und David Lewis� sollen auch neuere Texte z. B. von James Woodward diskutiert werden. Das genaue Programm wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Literatur: Zur Vorbereitung: Der Eintrag �scientific explanation� in der online-Enzyklopädie Stanford Encyclopaedia of Philosophy: http://plato.stanford.edu/contents.html sowie: Kap. 3 und 4 aus: Wissenschaftstheorie � Ein Studienbuch, hrsg. von Andreas Bartels und Manfred Stöckler, Paderborn: mentis 2007. 084207 Kant: Metaphysische Anfangsgründe der

Naturwissenschaften 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 225

Hüttemann, A. Scholz, O.

�Alle eigentliche Naturwissenschaft [...] bedarf einen reinen Teil, auf dem sich die apodiktische Gewissheit, die die Vernunft in ihr sucht, gründen könne [...].� Im Ausgang von dieser Überzeugung entwirft Kant in seiner Schrift �Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft� (1786) eine rationale Naturlehre, der zufolge die fundamentalsten Naturgesetze a priori erkannt werden können. Im Mittelpunkt stehen die Begriffe Materie und Bewegung. � In dem Hauptseminar soll das Werk abschnittweise gelesen, kommentiert und diskutiert werden.

Literatur: Empfohlene Ausgabe: Immanuel Kant: Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft. Mit einer Einleitung herausgegeben von Konstantin Pollok, Hamburg: Felix Meiner 1997. Kommentar: Konstantin Pollok: Kants �Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft�. Ein kritischer Kommentar, Hamburg: Felix Meiner 2001. 084230 Philosophie der Menschenrechte Kallhoff, A.

Page 99: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 236 Der Verweis auf Menschenrechte ist inzwischen Teil des politischen Alltagsgeschäfts. In der politischen Philosophie ist nicht nur ihr Gehalt, sondern vor allem auch ihre Rechtfertigung umstritten. In diesem Seminar sollen beide Fragen erörtert werden. Insbesondere soll gefragt werden, ob die Begründung von Menschenrechten ohne ein naturalistisches Argument auskommt und welche Alternativen es in der heutigen Debatte gibt.

Literatur: Als Textgrundlage empfehle ich: Stefan Gosepath, Georg Lohmann, Hrsg., Philosophie der Menschenrechte, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998. 084321 Projekte (Dissertationen, Magisterarbeiten

etc.)/ausgewählte Texte 14.10.08 - 03.02.09, Di 20-23, 236

Leinkauf, Th.

Diskussion laufender Projekte, Staatsexamensarbeiten, Magisterthesen, Dissertationen etc. Zusätzlich Lektüre Aristoteles, Analytica posteriora. 084336 Hegels Begriff der Geschichte

14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Hegels Denken hat nicht nur in einer intensiven Weise �Geschichte� zu seinem Gegenstand, sondern ist selbst, in seinem eigenen Vollzug genuin �geschichtlich� verfaßt (genetischer Idealismus).Dieser komplexe Wechselzusammenhang wird, neben der Analyse des Geschichtsbegriffs im eingeren Sinne, wie er etwa dann in den Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte ab 1822 entfaltet wird, eines der Themen des Seminares sein.

Literatur: Text: G.W.F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, in: Theorie Werkausgabe, hg. von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel, Frankfurt/M (Suhrkamp) 1970, Bd. 12. 084340 F-Anthr. (F.2) Anthropologische Texte der frühen Neuzeit:

Von Montaigne bis Kant (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, 225

Jenschke, St. Lorenz, St.

Die Frage nach der spezifischen Stellung des Menschen gehört seit der Antike zu den grundlegenden Themen der Philosophie, auch wenn es eine �Anthropologie� als philosophische Disziplin im engeren Sinne erst seit dem 18. Jahrhundert gibt. Das Seminar möchte anhand ausgewählter Texte den frühneuzeitlichen Antworten auf diese Frage nachgehen, wobei auch die jeweiligen Kontexte (Antikerezeption, Metaphysik und Theologie) Berücksichtigung finden sollen. Ein Seminarplan wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 084427 F-Anthr. (F.2) Religiöse Erfahrung (Freies Modul

Anthropologie) 13.10.08 - 02.02.09, Mo 10-12, 236

Rohs, P. Weidemann, Chr.

084431 Platon Theaitet

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 225 Rohs, P.

Platons Theaitet darf als die wichtigste Schrift aus der antiken Philosophie zu den Problemen der Erkenntnistheorie gelten. Es geht in ihr um die Frage, was Wissen ist. Drei Antworten darauf werden untersucht, woraus sich die grobe Gliederung des Dialoges ergibt. In diese Untersuchungen sind drei umfangreiche Exkurse eingebettet, die sich mit dem Relativismus, den Platon Protagoras zuschreibt, der Ontologie der sinnlichen Wirklichkeit sowie dem Problem falscher Meinungen befassen. In dem Seminar werden keine Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Es kann jede deutsche Übersetzung dieses Dialoges benutzt werden.

Literatur: Jörg Hardy, Platons Theorie des Wissens im Theaitet, Göttingen 2001; Franz von Kutschera, Platons Philosophie, Bd. II, Paderborn 2002, S. 205 - 236. 084465 F-Anthr. (F.2) Einführung in die philosophische

Anthropologie (Freies Modul Anthropologie) 14.10.08 - 03.02.09, Di 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Das Seminar führt ein in grundlegende Fragen der philosophischen Anthropologie. Es wird zunächst geklärt, was überhaupt unter philosophischer Anthropologie zu verstehen ist. In einem weiteren Schritt geht es um wichtige Kategorien, die für die Klärung darüber erforderlich sind, was das menschliche Selbstverständnis ausmachen könnte. Es geht anschließend um Fragen, die Menschen schon lange und grundlegend bewegen: Sind wir eher Naturwesen, oder sind wir gesellschaftlich geprägt? Ist der Mensch von Natur aus überhaupt etwas, ist er gut oder böse? Wie ist die Stellung des Menschen im Kosmos

Page 100: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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einzuschätzen? Mit diesen und ähnlichen Fragen wird sich das Seminar beschäftigen. Grundlage für die Teilnahme ist die Einführung von Christian Thies.

Literatur: Thies, Christian: Einführung in die philosophische Anthropologie. Studium (Einführungen Philospohe, hrsg. von Dieter Schönecker und Niko Strobach. WBG Darmstadt 2004 084484 Kant: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, 236 Runtenberg, Chr.

In diesem Seminar geht es um Textauszüge von Kant aus verschiedenen Schriften, die bildungsphilosophische und pädagogische Aspekte betreffen. Es werden Textauszüge aus der Anthropologie, der Moralphilosophie sowie der politischen Philosophie behandelt. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der Zusammenhang des Menschenbilds Kants mit seinen Vorstellungen von Erziehung und Bildung sowie deren Bedeutung für seine Moralphilosophie. Die verschiedenen Texte werden gemeinsam erarbeitet und diskutiert.

Literatur: Kant, Immanuel: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik und ihrer Begründung. Besorgt von Hans-Hermann Groothoff unter Mitwirkung von Edgar Reimers. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1982 Kant, Immanuel: �Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (Dezember 1783)�. In: Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen. Hrsg. von E. Bahr. Reclam Verlag, Stuttgart 1974 084503 Neuere Leibniz-Literatur

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 225 Schneider, M.

Das Colloquium will versuchen, anhand ausgewählter neuerer Literatur aus dem englisch-, spanisch-, französisch-, italienisch- und deutschsprachigen Raum die aktuellen Perspektiven der Leibniz-Forschung zu erschließen. In Betracht gezogen werden sollen neben allgemeinen Darstellungen vor allem Arbeiten zur Metaphysik, Erkenntnistheorie und Logik, Rechtsphilosophie und Religionsphilosophie.

Literatur: In Abstimmung mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird in der 1.Sitzung die Auswahl der Literatur und Akzentuierung vorgenommen. 084537 Zentrale Fragen der Erkenntnistheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 225 Scholz, O.

Zur Vertiefung schon vorhandener Grundkenntnisse in der Erkenntnistheorie sollen beispielhaft die einflußreichen Arbeiten des amerikanischen Philosophen Donald Davidson (1917-2003) über Wahrheit, Wissen und Objektivität studiert und kritisch erörtert werden.

Literatur: Sie sind gesammelt in: Donald Davidson: Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001; ders.: Truth, Language and History, Oxford 2005; ders.: Truth and Predication, Cambridge, Mass. 2005. � 084560 Kolloquium

16.10.08 - 05.02.09, Do 18-20, 238 Siep, L.

Besprechung von Examensarbeiten und Dissertationsprojekten Bemerkung: Persönliche Anmeldung

084575 Platonismus in der modernen Ethik , Blockterm. -

Siep, L. Vieth, A.

Gegenstand des Blockseminars sind ausgewählte Texte des antiken Platonismus und ihre Rezeption in der modernen Ethik. Referate werden in der Vorbesprechung verteilt. Bemerkung: Blockveranstaltung 29.09.2008 bis 03.10.2008 in Rothenberge.

084580 Science Wars - Die Debatte um den Sozialkonstruktivismus 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, 236

Suhm, Chr.

084628 Systematische Optionen der philosophischen Ästhetik

14.10.08 - 05.02.09, Di 14-16, 225 Vieth, A.

Die Autorin des Bandes, der dieser Veranstaltung zugrunde liegt, bezeichnet die Philosophische Ästhetik als nicht geschlossene und ziemlich unordentliche philosophische Disziplin. Dass Ansätze, die ihr zugeordnet werden, inkompatibel sind, teilt sie aber noch mit anderen Gebieten der Philosophie. Dennoch ist die Ästhetik in der Philosophie � der Autorin zufolge � etwas Besonderes: Im Prinzip hat man bisher nicht einmal eine wirklich verbindliche Bestimmung des Kernbereiches und der zentralen Fragen

Page 101: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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erreicht, mit denen sie befasst ist. Daher sollen für die vorausschauende Kommentierung dieser Veranstaltung drei Definitionen herhalten: �1. Ästhetik ist die Theorie der Kunst. 2. Ästhetik ist die Theorie des Schönen. 3. Ästhetik ist die Theorie der sinnlichen Erkenntnis� (S. 13). Es soll also irgendwie um die Kunst, das Schöne und/oder die Wahrnehmung gehen. Es könnte aber auch um Kitsch, das Hässliche und/oder Emotionen gehen. Ziele der Veranstaltung: 1. Beantwortung der Frage: �Was ist Philosophische Ästhetik?� 2. Überblick über die systematischen Optionen in der Philosophischen Ästhetik. 3. Zufällig kursorische und recht oberflächliche Behandlung einzelner Ansätze der Philosophischen Ästhetik.

Literatur: Maria E. Reicher, Einführung in die philosophische Ästhetik, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 2005. 084647 F-AEM (F.4) Aristoteles, Metaphysik (Freies Modul Antike

Ethik und Metaphysik) 16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 236

Städtler, M.

Aristoteles schlägt vor, dass diejenigen, die daran zweifeln, dass es ein Fehler sei, Widersprüchliches zu behaupten, den Versuch machen sollten, ob es gleichermaßen gut und nicht-gut sei, sich in einen Brunnenschacht zu stürzen. Damit unterstellt Aristoteles, dass es allgemeine Prinzipien des Denkens (wie eben das Widerspruchsverbot) gibt, und dass diese Prinzipien nicht nur logische Regeln sind, sondern dass ihnen auch etwas in der Natur der Gegenstände des Denkens entspricht. Wenn nach diesem Verständnis logisch richtige Erkenntnis zugleich Erkenntnis von einem Gegenstand ist, so muss eine allgemeine Theorie des Erkennens a) das Denken, b) die Gegenstände des Denkens und c) die Verbindung von beidem thematisieren. Anhand ausgewählter zentraler Passagen der �Metaphysik� des Aristoteles sollen Grundbegriffe dieser ersten systematisch angelegten Theorie des Erkennens diskutiert werden. Dass dabei auch philosophische Probleme über den engeren erkenntnistheoretischen Rahmen hinaus zur Sprache kommen, ist � wie die kurzen Bemerkungen hier andeuten sollen - in der metaphysischen Form von Philosophie angelegt.

Literatur: Textgrundlage: Aristoteles, Metaphysik Verschiedene Ausgaben können benutzt werden (sofern sie am Rand die Becker-Seitenzählung mitführen), am besten sind die Ausgaben im Meiner-Verlag oder bei Rowohlt. 084666 F-AEM (F.4) Die Philosophie des Sokrates (Freies Modul

Antike Ethik und Metaphysik) 16.10.08 - 05.02.09, Do 14-16, Seminarraum 4

Hitz, T.

Beim Namen Sokrates denkt man an eine Urgestalt der Philosophie: den kritisch argumentierenden freien Geist. Philosophen aller Epochen haben sich auf dieses Vorbild berufen � wenn nicht auf seine �Lehre�, so doch auf seine �sokratische Methode�, oder auf ihn selbst als vortrefflichen Menschen und Erzieher. Trotz seiner nahezu unermesslichen philosophischen Bedeutung ist bis heute umstritten, was der historische Sokrates tatsächlich gesagt und gedacht hat, und was seine �Lehre� oder �Methode� gewesen sein könnte. Da Sokrates selbst keine Schriften hinterlassen hat, gelten folgende Texte als Quellen für seine Philosophie: die Komödie �Die Wolken� von Aristophanes, die Schriften von Xenophon und Platon, schließlich einige verstreute Bemerkungen im Werk von Aristoteles. Im Seminar sollen diese Quellen interpretiert und zueinander in Beziehung

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Philosophisches Seminar

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gesetzt werden. Zugleich sollen die wichtigsten Hypothesen und Deutungsansätze der Sokrates-Forschung vorgestellt und diskutiert werden. 084670 Schrift und Geld - von Deutung und Macht

14.10.08 - 03.02.09, Di 12-14, F6 Groneberg, M.

Geld als Mittel der Gerechtigkeit � Schrift als Mittel der Macht? Schrift und (heilige) Schriften, Tauschmittel und Geld: Entwicklung der Theorien der beiden die menschliche Existenz fundamental prägenden Kulturprodukte von Platon bis Marshall McLuhan (Ende des Buchzeitalters?) und Christina von Braun (Ende der Schriftkultur?), von Aristoteles (NE: Geld als Mittel der Gerechtigkeit?) bis Gesell und Keynes (Gerechtigkeit durch freies Geld?).084685 Schöpfungsmythen. Das Denken des Ursprungs von Welt

und Mensch. 14.10.08 - 03.02.09, Di 16-18, Seminarraum 4

Groneberg, M.

Im Zentrum steht die Lektüre von Platons Timaios. Wir kontextualisieren mit antiker Mythologie und vergleichen mit der biblischen Genesis, Schöpfungsmythen anderer Kulturen (z.B. der Edda; Auswahl in der ersten Sitzung) sowie Werken antiker Philosophie. Leitfragen sind der ethische, der politische und der metaphysische Stellenwert der Ursprungs- und Herkunftserzählungen. 084690 Die Sorge: Fürsorge oder Beunruhigung?

15.10.08 - 04.02.09, Mi 08-10, 236 Groneberg, M.

Ist der Selbstbezug der Antike eine Option für die Gegenwart? Ist die Ästhetik der Existenz die Alternative zu einer subjektivierenden Moral oder zum Eudämonismus? Die Lektüre von Texten, die sich an Michel Foucaults Projekt in seiner späten Phase anschliessen wird Aufschluss über die genauere Bedeutung dieser Fragen und den damit verbundenen Einsatz geben sowie Antworten versuchen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Analyse der Geschlechtlichkeit gelegt. Die Lektüre der drei Bände von Foucaults �Sexualität und Wahrheit� wird vorausgesetzt, ein genaueres Verständnis wird anhand von Sekundärliteratur und Fortsetzungen dieses Ansatzes erarbeitet.

Literatur: Zur Vorbereitung wird empfohlen: Platon: Symposium, Politeia, Phaidros, Alkibiades I; Seyla Benhabib: Selbst im Kontext; Wolfgang Detel: Foucault und die klassische Antike. 084704 Weichen

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 225 Groneberg, M.

Den Menschen, das Dasein, Geist oder Subjektivität anders oder gar wegdenken: Nietzsche, Scheler, Marcuse, Heidegger, Foucault, Butler und andere haben versucht, vor antike Weichenstellungen zurückzudenken und eine nach der Aufklärung und für eine säkulare Gesellschaft angemessene Philosophie zu entwickeln. Wir lassen die diversen Theorien über entscheidende Weichenstellungen von der Spätantike bis zu den Vorsokratikern Revue passieren und prüfen ihre Brauchbarkeit.

Literatur: Zur Vorbereitung sei empfohlen Euripides: Die Bacchen; Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Wir lesen ausserdem Auszüge u.a. aus Plato: Protagoras; Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse; Genealogie der Moral; Antichrist; Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft; Über den Hedonismus; Martin Heidegger: Sein und Zeit; Michel Foucault: Sexualität und Wahrheit, Bd. 2 und 3; Judith Butler: Antigones Verlangen. 084723 Geschichte der Anthropologie. Vorbereitung von Referaten

und Arbeiten. 15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-19, 236

Bayertz, K.-O.

9 Erziehungswissenschaftliches Begleitstudium (Wahlfach Philosophie)

6.1 ESL 084097 John Rawls: Theorie der Gerechtigkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, 225 Ach, J. St.

Die bekannteste Formulierung einer modernen Vertragstheorie, die sich Mitteln der Spiel- und Ent-scheidungstheorie bedient, ist die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Kernstück seiner Theo-rie ist ein Gedankenexperiment, dessen Ziel es ist, festzulegen, welche Grundsätze zur Regulierung unserer Gesellschaft vernünftigerweise in einer Vertragssituation zu akzeptieren wären. Es sind dies, wie Rawls sagt, �diejenigen Grundsätze, die freie und vernünftige Menschen in ihrem eigenen Inte-resse in einer anfänglichen Situation der Gleichheit zur Bestimmung der Grundverhältnisse ihrer Verbindung annehmen würden�. Rawls´ Behauptung ist es, dass die Menschen in einer

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Philosophisches Seminar

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solchen Ent-scheidungssituation sich vor allem für zwei Grundsätze entscheiden würden: �einmal die Gleichheit der Grundrechte und -pflichten; zum anderen den Grundsatz, dass soziale und wirtschaftliche Un-gleichheiten, etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht, nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Ge-sellschaft�. In diesem Seminar soll die Theorie der Gerechtigkeit gemeinsam gelesen, diskutiert und ggf. mit alternativen Ansätzen kontrastiert werden. 084116 Praktische Philosophie I: Ethik

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 1 Bayertz, K.-O.

Diese Vorlesung ist Teil des Grundkurses und gibt eine Einführung in die Ethik. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten, metaethischen Teil werden einige Grundbegriffe (�Moral�, �Ethik�, �Moral-begründung�) erläutert. Im zweiten Teil der Vorlesung sollen vier grundlegende ethische Theorieansätze vorgestellt werden: 1. Eudämonismus 2. Kontraktualismus 3. Kantianismus 4. Utilitarismus.

Literatur: Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben. 084192 Zentrale Fragen der Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, Seminarraum 01 Hüttemann, A.

In dem Seminar geht es um zentrale Fragen der allgemeinen Wissenschaftstheorie (im Gegensatz zur speziellen Wissenschaftstheorie der Physik, der Biologie etc.). Von den Wissenschaften erwartet man, dass sie nicht nur Sachverhalte und Ereignisse beschreiben, sondern diese auch erklären. Was heißt es aber, einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu erklären? Neben klassischen Texten von Carl Hempel, Bas van Fraassen u.a. sollen auch neuere Positionen diskutiert werden. Erklärungen sind häufig Kausalerklärungen. Was aber ist Kausalität? Das ist das zweite zentrale Thema des Seminars. Neben den Positionen Wesley Salmons und David Lewis� sollen auch neuere Texte z. B. von James Woodward diskutiert werden. Das genaue Programm wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Literatur: Zur Vorbereitung: Der Eintrag �scientific explanation� in der online-Enzyklopädie Stanford Encyclopaedia of Philosophy: http://plato.stanford.edu/contents.html sowie: Kap. 3 und 4 aus: Wissenschaftstheorie � Ein Studienbuch, hrsg. von Andreas Bartels und Manfred Stöckler, Paderborn: mentis 2007. 084230 Philosophie der Menschenrechte

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 236 Kallhoff, A.

Der Verweis auf Menschenrechte ist inzwischen Teil des politischen Alltagsgeschäfts. In der politischen Philosophie ist nicht nur ihr Gehalt, sondern vor allem auch ihre Rechtfertigung umstritten. In diesem Seminar sollen beide Fragen erörtert werden. Insbesondere soll

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Philosophisches Seminar

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gefragt werden, ob die Begründung von Menschenrechten ohne ein naturalistisches Argument auskommt und welche Alternativen es in der heutigen Debatte gibt.

Literatur: Als Textgrundlage empfehle ich: Stefan Gosepath, Georg Lohmann, Hrsg., Philosophie der Menschenrechte, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998. 084431 Platon Theaitet

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 225 Rohs, P.

Platons Theaitet darf als die wichtigste Schrift aus der antiken Philosophie zu den Problemen der Erkenntnistheorie gelten. Es geht in ihr um die Frage, was Wissen ist. Drei Antworten darauf werden untersucht, woraus sich die grobe Gliederung des Dialoges ergibt. In diese Untersuchungen sind drei umfangreiche Exkurse eingebettet, die sich mit dem Relativismus, den Platon Protagoras zuschreibt, der Ontologie der sinnlichen Wirklichkeit sowie dem Problem falscher Meinungen befassen. In dem Seminar werden keine Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Es kann jede deutsche Übersetzung dieses Dialoges benutzt werden.

Literatur: Jörg Hardy, Platons Theorie des Wissens im Theaitet, Göttingen 2001; Franz von Kutschera, Platons Philosophie, Bd. II, Paderborn 2002, S. 205 - 236. 084446 Lehren und Lernen der Philosophie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, F 2 Runtenberg, Chr. Siep, L.

Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand ausgewählter philosophiegeschichtlicher und philosophiedidaktischer Positionen die philosophische Bedeutung der Philosophievermittlung deutlich zu machen. Viele klassische Philosophen � von Sokrates und Platon über Kant und Hegel bis zur Gegenwart � haben die Frage der Vermittlung von Philosophie aufgenommen. Gefragt wird zum Beispiel: Wer ist fähig zu philosophieren? Was sind zentrale Ziele und Kompetenzen des Philosophierens? Handelt es sich bei der Philosophie um systematisches Wissen, eine Methode der Reflexion oder um eine spezifische Weise zu leben? Was sind geeignete Methoden, um das Philosophieren zu vermitteln? Welche institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind erforderlich, damit philosophiert werden kann? Wo findet sich der Zugang zur Liebe zur Weisheit: in einsamer Meditation, im öffentlichen Disput auf Märkten, in Schulen und Universitäten? Um selbst das Philosophieren vermitteln zu können, muss man sich mit möglichen Antworten auf diese Fragen auseinander setzen und versuchen, einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Nur so kann man � unter Berücksichtigung der Rahmenpläne und Rahmenbedingungen des Philosophierens an verschiedenen Lernorten � in der heutigen pluralistischen Praxis aufgeklärt und angemessen das Philosophieren vermitteln.084484 Kant: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, 236 Runtenberg, Chr.

In diesem Seminar geht es um Textauszüge von Kant aus verschiedenen Schriften, die bildungsphilosophische und pädagogische Aspekte betreffen. Es werden Textauszüge aus der Anthropologie, der Moralphilosophie sowie der politischen Philosophie behandelt. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der Zusammenhang des Menschenbilds Kants mit seinen Vorstellungen von Erziehung und Bildung sowie deren Bedeutung für seine Moralphilosophie. Die verschiedenen Texte werden gemeinsam erarbeitet und diskutiert.

Literatur: Kant, Immanuel: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik und ihrer Begründung. Besorgt von Hans-Hermann Groothoff unter Mitwirkung von Edgar Reimers. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1982 Kant, Immanuel: �Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (Dezember 1783)�. In: Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen. Hrsg. von E. Bahr. Reclam Verlag, Stuttgart 1974 084522 Kant über das Programm der Aufklärung

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 236 Scholz, O.

Kant hat das Programm der europäischen Aufklärung systematisiert und präzisiert. Dieses Aufklärungsprogramm soll rekonstruiert werden, um es im Anschluß daran kritisch erörtern und bewerten zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der erkenntnistheoretischen Begründung der positiven und negativen Ziele der Aufklärung. Zu diesem Zweck werden wir die folgenden Texte analysieren:

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Philosophisches Seminar

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- Träume eines Geistersehers [...] (1766). - Kritik der reinen Vernunft, 1. Auflage (1781), Vorrede. - Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784). - Was heißt: sich im Denken orientieren? (1786). - Kritik der Urteilskraft (1790), § 40.

Literatur: Die Literatur wird zu Semesterbeginn in einem Handapparat bereitgestellt. 084537 Zentrale Fragen der Erkenntnistheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 225 Scholz, O.

Zur Vertiefung schon vorhandener Grundkenntnisse in der Erkenntnistheorie sollen beispielhaft die einflußreichen Arbeiten des amerikanischen Philosophen Donald Davidson (1917-2003) über Wahrheit, Wissen und Objektivität studiert und kritisch erörtert werden.

Literatur: Sie sind gesammelt in: Donald Davidson: Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001; ders.: Truth, Language and History, Oxford 2005; ders.: Truth and Predication, Cambridge, Mass. 2005. � 084541 Einführung in die politische Philosophie

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, H 4 Siep, L.

In der Vorlesung werden die Grundbegriffe der politischen Philosophie (Politik, Recht, Staat, Gerechtigkeit, Freiheit, Gemeinwohl) erläutert. Wichtige historische Stationen und Autoren sind ebenso Gegenstand wie aktuelle Diskussionen der politischen Philosophie (Kommunitarismus vs. Liberalismus, Globalisierung, Gerechter Krieg und Terrorismus etc.).

Literatur: Empfohlene Einführungen: Christoph Horn, Einführung in die politische Philosophie. Darmstadt (WBG) 2003. Will Kymlika, Politische Philosophie heute. Eine Einführung. Frankfurt (Campus) 1997. 084556 John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 236 Siep, L.

John Lockes Zweite Abhandlung über die Regierung ist einer der klassischen Texte der politischen Philosophie der Neuzeit. Er enthält erste Ansätze zu einer modernen Theorie der Grundrechte und eine Begründung für Gewaltenteilung und Widerstandsrecht.

Literatur: Text und Kommentar: John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung. Kommentar von Ludwig Siep, Frankfurt/M (Suhrkamp Studienbibliothek Bd. 7), 2007 084632 F-Anthr. (F.2) Der Streit um das Wesen des Menschen:

Scheler und Plessner (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, 236

Zeuch, Chr.

”Der Mensch ist das lebende Rätsel der Philosophie”- dieser Satz Schellings verdeutlicht, wie bedeutsam die Frage, was Menschen zu Menschen macht, für Philosophie überhaupt ist. Weil Menschen sich sowohl als Subjekt wie als Objekt des je eigenen Lebens erfahren, erscheint ihnen das eigene Dasein auf eine Weise unergründlich und offen, die eine Stellungnahme unvermeidlich sein läßt und das philosophische Denken erst in Gang setzt. Unabhängig von dieser grundlegenden Bedeutung der Anthropologie hat sich insbesondere die deutsche Philosophie des vorigen Jahrhunderts mit der Frage auseinandergesetzt, wie der Mensch im Ganzen der Welt zu verorten ist: Scheler und Plessner stehen hierbei für grundsätzliche philosophische Entscheidungen dieser Frage: Während Scheler den Menschen als geistorientiertes Wesen begreift, das sein tierisches Erbe zunehmend überwindet, versucht Plessner den Menschen von seiner Leibgebundenheit und Leiberfahrung her zu denken. In unserem Seminar sollen Texte beider Denker gemeinsam gelesen und diskutiert werden, um die Möglichkeiten

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Philosophisches Seminar

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philosophischer Anthropologie exemplarisch kennen zu lernen. Leistungsnachweise können durch die Übernahme eines Referates und dessen Ausarbeitung erworben werden.

Literatur: Helmut Plessner: Anthropologie der Sinne, Darmstadt 2003. Max Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos, Bonn 1988. (Hier bitte den Kommentartext eingeben.)

6.1.1 Grundstudium 084298 Kant: Zum ewigen Frieden

16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 225 Laukötter, S.

Kants Schrift �Zum ewigen Frieden� kann gerade aus heutiger Sicht als einer der bedeutendsten Texte der politischen Philosophie gelten. Im Anschluss an die politische Philosophie der Neuzeit entwickelt Kant den ersten großen systematischen Entwurf zu einer politischen Philosophie, die nicht mehr allein als Staatsphilosophie, sondern weitergehend als politische Philosophie der internationalen Beziehungen verstanden werden kann. Im Seminar sollen Methoden der Textanalyse in Auseinandersetzung mit dem kantischen Text erlernt und eingeübt werden. Zudem sollen die Wirkungen der kantischen Schrift ebenso wie ihre Bedeutung für aktuelle Fragen der politischen Philosophie thematisiert werden.

Literatur: Grundlegende Literatur: Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden (alle gängigen Ausgaben des Textes können benutzt werden). Weiterführende Literatur: Otfried Höffe (Hrsg.): Immanuel Kant. Zum ewigen Frieden (Klassiker Auslegen Bd. 1). 084317 Descartes, Discours de la méthode

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Descartes� Discours de la méthode (1637) ist ein Grundtext der neueren Philosophiegeschichte, in ihm äußert sich Descartes zum ersten Mal vor breitem Publikum zu seinen philosophischen Intentionen. In dem Seminar sollen Grundbegriffe des cartesianischen Denkansatzes anhand der Lektüre dieses Basistextes diskutiert werden. Text: Descartes, Discours de la methode, Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs, übersetzt und herausgegeben von Ludger Gäbe, französisch-deutsch, Hamburg (Meiner) 1960, 2. Aufl. 1969. Literatur: Wolfgang Röd. Die Genese des cartesianischen Rationalismus, München (Beck) 1982. Bernard Williams, Descartes. Das Vorhaben der reinen philosophischen Untersuchung, Frankfurt/M (Athenäum) 1988. 084355 Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 236 Mischer, S.

�Was ist eine Frau?� Diese schlichte Frage bildet den Ausgangspunkt von Beauvoirs bahnbrechendem Werk, das bis heute, mal als Negativfolie und mal als bewundertes Vorbild, in die feministische Diskussion hineinwirkt. Auf vielen hundert Seiten breitet Beauvoir biologische, soziologische, historische und mythengeschichtliche Beobachtungen und Forschungsergebnisse aus, durch die verdeutlicht werden soll, dass und wie die Frau die gesamte menschliche Geschichte hindurch als das �Andere� des Mannes gesetzt wurde � ohne dass dieser selbst je als das �Andere� der Frau wahrgenommen wurde. Manche Menschen werden zu Frauen gemacht, so Beauvoir, während andere (die Männer) Menschen sein dürfen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Freiheit der Frauen. Dass diese bei ihrer eigenen Freiheitsberaubung über die Jahrhunderte mitgespielt haben, macht die Sache laut Beauvoir nicht besser. Frauen und Männer sind vielmehr aufgerufen, auf ein Verhältnis hinzuarbeiten, in dem Mann und Frau sich als freie Subjekte begegnen können.

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Philosophisches Seminar

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2008 wäre Simone de Beauvoir hundert Jahre alt geworden, 2009 jährt sich zum 60. Mal das Erscheinen von �Das andere Geschlecht�, ihrem wohl bekanntesten Werk. Dies sind gleich zwei Anlässe, einmal nachzuprüfen und zu diskutieren, ob die darin entwickelten Thesen uns überzeugen können. 084360 Klassiker der Moralphilosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 225 Mischer, S.

Aristoteles� �Nikomachische Ethik�, Kants �Grundlegung zur Metaphysik der Sitten� und Mills �Der Utilitarismus� werden, jeweils in Auszügen, im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Alle drei Texte sind Klassiker der Moralphilosophie, die dort vertretenen Thesen und Argumente wirken bis heute nach. Natürlich werden wir auch über die relativen Schwächen und Stärken der drei Positionen diskutieren, vor allem aber soll der Versuch unternommen werden, sie aus ihren unterschiedlichen Voraussetzungen heraus zu verstehen. Am Ende des Seminars sollen Sie nicht entscheiden, welche Position die richtige ist. Im Idealfall gelangen Sie vielmehr zu dem Schluss, dass man, um diese Entscheidung treffen zu können, noch viel mehr Klassiker lesen müsste.

6.1.2 Hauptstudium 084450 Lehren und Lernen der Philosophie (Begleitveranstaltung

KP) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Dieses Seminar ist eine Begleitveranstaltung zur Vorlesung �Lehren und Lernen der Philosophie�. Im Kurs werden zentrale Themen- und Problemfelder der Vorlesung aufgegriffen und durch die Arbeit mit paradigmatischen Texten vertieft. Verschiedene Begriffe von Philosophie bzw. vom Philosophieren werden diskutiert, verschiedene Lernorte von Philosophie werden in den Blick genommen sowie grundlegende philosophiedidaktische Konzeptionen erarbeitet und problematisiert. Das Seminar kann für alle Lehrämter nach der LPO 2003 zugleich als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum genutzt werden.

Literatur: Zur Einführung empfohlen: Girndt, H./ Siep, L.: Lehren und Lernen der Philosophie als philosophisches Problem. Essen (Verlag Blaue Eule) 1987 Martens, Ekkehard: Methodik des Ethik- und Philosophieunterrichts. Philosophieren als elementare Kulturtechnik. Siebert Verlag Hannover 2003 Steenblock, Volker: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: Praktische Philosophie. 3., überarbeitete Auflage. Berlin LIT-Verlag 2007 084580 Science Wars - Die Debatte um den

Sozialkonstruktivismus 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, 236

Suhm, Chr.

6.2 EW A3 084097 John Rawls: Theorie der Gerechtigkeit

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, 225 Ach, J. St.

Die bekannteste Formulierung einer modernen Vertragstheorie, die sich Mitteln der Spiel- und Ent-scheidungstheorie bedient, ist die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls. Kernstück seiner Theo-rie ist ein Gedankenexperiment, dessen Ziel es ist, festzulegen, welche Grundsätze zur Regulierung unserer Gesellschaft vernünftigerweise in einer Vertragssituation zu akzeptieren wären. Es sind dies, wie Rawls sagt, �diejenigen Grundsätze, die freie und vernünftige Menschen in ihrem eigenen Inte-resse in einer anfänglichen Situation der Gleichheit zur Bestimmung der Grundverhältnisse ihrer Verbindung annehmen würden�. Rawls´ Behauptung ist es, dass die Menschen in einer solchen Ent-scheidungssituation sich vor allem für zwei Grundsätze entscheiden würden:

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Philosophisches Seminar

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�einmal die Gleichheit der Grundrechte und -pflichten; zum anderen den Grundsatz, dass soziale und wirtschaftliche Un-gleichheiten, etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht, nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Ge-sellschaft�. In diesem Seminar soll die Theorie der Gerechtigkeit gemeinsam gelesen, diskutiert und ggf. mit alternativen Ansätzen kontrastiert werden. 084116 Praktische Philosophie I: Ethik

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, S 1 Bayertz, K.-O.

Diese Vorlesung ist Teil des Grundkurses und gibt eine Einführung in die Ethik. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten, metaethischen Teil werden einige Grundbegriffe (�Moral�, �Ethik�, �Moral-begründung�) erläutert. Im zweiten Teil der Vorlesung sollen vier grundlegende ethische Theorieansätze vorgestellt werden: 1. Eudämonismus 2. Kontraktualismus 3. Kantianismus 4. Utilitarismus.

Literatur: Einschlägige Literatur wird zu Beginn der Vorlesung bekannt gegeben. 084192 Zentrale Fragen der Wissenschaftstheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 18-20, Seminarraum 01 Hüttemann, A.

In dem Seminar geht es um zentrale Fragen der allgemeinen Wissenschaftstheorie (im Gegensatz zur speziellen Wissenschaftstheorie der Physik, der Biologie etc.). Von den Wissenschaften erwartet man, dass sie nicht nur Sachverhalte und Ereignisse beschreiben, sondern diese auch erklären. Was heißt es aber, einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu erklären? Neben klassischen Texten von Carl Hempel, Bas van Fraassen u.a. sollen auch neuere Positionen diskutiert werden. Erklärungen sind häufig Kausalerklärungen. Was aber ist Kausalität? Das ist das zweite zentrale Thema des Seminars. Neben den Positionen Wesley Salmons und David Lewis� sollen auch neuere Texte z. B. von James Woodward diskutiert werden. Das genaue Programm wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Literatur: Zur Vorbereitung: Der Eintrag �scientific explanation� in der online-Enzyklopädie Stanford Encyclopaedia of Philosophy: http://plato.stanford.edu/contents.html sowie: Kap. 3 und 4 aus: Wissenschaftstheorie � Ein Studienbuch, hrsg. von Andreas Bartels und Manfred Stöckler, Paderborn: mentis 2007. 084230 Philosophie der Menschenrechte

16.10.08 - 05.02.09, Do 10-12, 236 Kallhoff, A.

Der Verweis auf Menschenrechte ist inzwischen Teil des politischen Alltagsgeschäfts. In der politischen Philosophie ist nicht nur ihr Gehalt, sondern vor allem auch ihre Rechtfertigung umstritten. In diesem Seminar sollen beide Fragen erörtert werden. Insbesondere soll gefragt werden, ob die Begründung von Menschenrechten ohne ein naturalistisches

Page 109: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Argument auskommt und welche Alternativen es in der heutigen Debatte gibt.

Literatur: Als Textgrundlage empfehle ich: Stefan Gosepath, Georg Lohmann, Hrsg., Philosophie der Menschenrechte, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998. 084298 Kant: Zum ewigen Frieden

16.10.08 - 05.02.09, Do 12-14, 225 Laukötter, S.

Kants Schrift �Zum ewigen Frieden� kann gerade aus heutiger Sicht als einer der bedeutendsten Texte der politischen Philosophie gelten. Im Anschluss an die politische Philosophie der Neuzeit entwickelt Kant den ersten großen systematischen Entwurf zu einer politischen Philosophie, die nicht mehr allein als Staatsphilosophie, sondern weitergehend als politische Philosophie der internationalen Beziehungen verstanden werden kann. Im Seminar sollen Methoden der Textanalyse in Auseinandersetzung mit dem kantischen Text erlernt und eingeübt werden. Zudem sollen die Wirkungen der kantischen Schrift ebenso wie ihre Bedeutung für aktuelle Fragen der politischen Philosophie thematisiert werden.

Literatur: Grundlegende Literatur: Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden (alle gängigen Ausgaben des Textes können benutzt werden). Weiterführende Literatur: Otfried Höffe (Hrsg.): Immanuel Kant. Zum ewigen Frieden (Klassiker Auslegen Bd. 1). 084317 Descartes, Discours de la méthode

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 236 Leinkauf, Th.

Descartes� Discours de la méthode (1637) ist ein Grundtext der neueren Philosophiegeschichte, in ihm äußert sich Descartes zum ersten Mal vor breitem Publikum zu seinen philosophischen Intentionen. In dem Seminar sollen Grundbegriffe des cartesianischen Denkansatzes anhand der Lektüre dieses Basistextes diskutiert werden. Text: Descartes, Discours de la methode, Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs, übersetzt und herausgegeben von Ludger Gäbe, französisch-deutsch, Hamburg (Meiner) 1960, 2. Aufl. 1969. Literatur: Wolfgang Röd. Die Genese des cartesianischen Rationalismus, München (Beck) 1982. Bernard Williams, Descartes. Das Vorhaben der reinen philosophischen Untersuchung, Frankfurt/M (Athenäum) 1988. 084355 Simone de Beauvoir, Das andere Geschlecht

15.10.08 - 04.02.09, Mi 14-16, 236 Mischer, S.

�Was ist eine Frau?� Diese schlichte Frage bildet den Ausgangspunkt von Beauvoirs bahnbrechendem Werk, das bis heute, mal als Negativfolie und mal als bewundertes Vorbild, in die feministische Diskussion hineinwirkt. Auf vielen hundert Seiten breitet Beauvoir biologische, soziologische, historische und mythengeschichtliche Beobachtungen und Forschungsergebnisse aus, durch die verdeutlicht werden soll, dass und wie die Frau die gesamte menschliche Geschichte hindurch als das �Andere� des Mannes gesetzt wurde � ohne dass dieser selbst je als das �Andere� der Frau wahrgenommen wurde. Manche Menschen werden zu Frauen gemacht, so Beauvoir, während andere (die Männer) Menschen sein dürfen. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die Freiheit der Frauen. Dass diese bei ihrer eigenen Freiheitsberaubung über die Jahrhunderte mitgespielt haben, macht die Sache laut Beauvoir nicht besser. Frauen und Männer sind vielmehr aufgerufen, auf ein Verhältnis hinzuarbeiten, in dem Mann und Frau sich als freie Subjekte begegnen können. 2008 wäre Simone de Beauvoir hundert Jahre alt geworden, 2009 jährt sich zum 60. Mal das Erscheinen von �Das andere Geschlecht�, ihrem wohl bekanntesten Werk. Dies sind gleich zwei Anlässe, einmal nachzuprüfen und zu diskutieren, ob die darin entwickelten Thesen uns überzeugen können. 084360 Klassiker der Moralphilosophie

13.10.08 - 02.02.09, Mo 12-14, 225 Mischer, S.

Aristoteles� �Nikomachische Ethik�, Kants �Grundlegung zur Metaphysik der Sitten� und Mills �Der Utilitarismus� werden, jeweils in Auszügen, im Mittelpunkt dieses Seminars

Page 110: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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stehen. Alle drei Texte sind Klassiker der Moralphilosophie, die dort vertretenen Thesen und Argumente wirken bis heute nach. Natürlich werden wir auch über die relativen Schwächen und Stärken der drei Positionen diskutieren, vor allem aber soll der Versuch unternommen werden, sie aus ihren unterschiedlichen Voraussetzungen heraus zu verstehen. Am Ende des Seminars sollen Sie nicht entscheiden, welche Position die richtige ist. Im Idealfall gelangen Sie vielmehr zu dem Schluss, dass man, um diese Entscheidung treffen zu können, noch viel mehr Klassiker lesen müsste. 084431 Platon Theaitet

13.10.08 - 02.02.09, Mo 16-18, 225 Rohs, P.

Platons Theaitet darf als die wichtigste Schrift aus der antiken Philosophie zu den Problemen der Erkenntnistheorie gelten. Es geht in ihr um die Frage, was Wissen ist. Drei Antworten darauf werden untersucht, woraus sich die grobe Gliederung des Dialoges ergibt. In diese Untersuchungen sind drei umfangreiche Exkurse eingebettet, die sich mit dem Relativismus, den Platon Protagoras zuschreibt, der Ontologie der sinnlichen Wirklichkeit sowie dem Problem falscher Meinungen befassen. In dem Seminar werden keine Griechisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Es kann jede deutsche Übersetzung dieses Dialoges benutzt werden.

Literatur: Jörg Hardy, Platons Theorie des Wissens im Theaitet, Göttingen 2001; Franz von Kutschera, Platons Philosophie, Bd. II, Paderborn 2002, S. 205 - 236. 084446 Lehren und Lernen der Philosophie

16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, F 2 Runtenberg, Chr. Siep, L.

Die Vorlesung verfolgt das Ziel, anhand ausgewählter philosophiegeschichtlicher und philosophiedidaktischer Positionen die philosophische Bedeutung der Philosophievermittlung deutlich zu machen. Viele klassische Philosophen � von Sokrates und Platon über Kant und Hegel bis zur Gegenwart � haben die Frage der Vermittlung von Philosophie aufgenommen. Gefragt wird zum Beispiel: Wer ist fähig zu philosophieren? Was sind zentrale Ziele und Kompetenzen des Philosophierens? Handelt es sich bei der Philosophie um systematisches Wissen, eine Methode der Reflexion oder um eine spezifische Weise zu leben? Was sind geeignete Methoden, um das Philosophieren zu vermitteln? Welche institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind erforderlich, damit philosophiert werden kann? Wo findet sich der Zugang zur Liebe zur Weisheit: in einsamer Meditation, im öffentlichen Disput auf Märkten, in Schulen und Universitäten? Um selbst das Philosophieren vermitteln zu können, muss man sich mit möglichen Antworten auf diese Fragen auseinander setzen und versuchen, einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Nur so kann man � unter Berücksichtigung der Rahmenpläne und Rahmenbedingungen des Philosophierens an verschiedenen Lernorten � in der heutigen pluralistischen Praxis aufgeklärt und angemessen das Philosophieren vermitteln.084450 Lehren und Lernen der Philosophie (Begleitveranstaltung

KP) 17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 225

Runtenberg, Chr.

Dieses Seminar ist eine Begleitveranstaltung zur Vorlesung �Lehren und Lernen der Philosophie�. Im Kurs werden zentrale Themen- und Problemfelder der Vorlesung aufgegriffen und durch die Arbeit mit paradigmatischen Texten vertieft. Verschiedene Begriffe von Philosophie bzw. vom Philosophieren werden diskutiert, verschiedene Lernorte von Philosophie werden in den Blick genommen sowie grundlegende philosophiedidaktische Konzeptionen erarbeitet und problematisiert. Das Seminar kann für alle Lehrämter nach der LPO 2003 zugleich als Begleitveranstaltung zum Kernpraktikum genutzt werden.

Literatur: Zur Einführung empfohlen: Girndt, H./ Siep, L.: Lehren und Lernen der Philosophie als philosophisches Problem. Essen (Verlag Blaue Eule) 1987

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Philosophisches Seminar

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Martens, Ekkehard: Methodik des Ethik- und Philosophieunterrichts. Philosophieren als elementare Kulturtechnik. Siebert Verlag Hannover 2003 Steenblock, Volker: Philosophische Bildung. Einführung in die Philosophiedidaktik und Handbuch: Praktische Philosophie. 3., überarbeitete Auflage. Berlin LIT-Verlag 2007 084484 Kant: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, 236 Runtenberg, Chr.

In diesem Seminar geht es um Textauszüge von Kant aus verschiedenen Schriften, die bildungsphilosophische und pädagogische Aspekte betreffen. Es werden Textauszüge aus der Anthropologie, der Moralphilosophie sowie der politischen Philosophie behandelt. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der Zusammenhang des Menschenbilds Kants mit seinen Vorstellungen von Erziehung und Bildung sowie deren Bedeutung für seine Moralphilosophie. Die verschiedenen Texte werden gemeinsam erarbeitet und diskutiert.

Literatur: Kant, Immanuel: Ausgewählte Schriften zur Pädagogik und ihrer Begründung. Besorgt von Hans-Hermann Groothoff unter Mitwirkung von Edgar Reimers. Ferdinand Schöningh, Paderborn 1982 Kant, Immanuel: �Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (Dezember 1783)�. In: Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen. Hrsg. von E. Bahr. Reclam Verlag, Stuttgart 1974 084522 Kant über das Programm der Aufklärung

15.10.08 - 04.02.09, Mi 10-12, 236 Scholz, O.

Kant hat das Programm der europäischen Aufklärung systematisiert und präzisiert. Dieses Aufklärungsprogramm soll rekonstruiert werden, um es im Anschluß daran kritisch erörtern und bewerten zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der erkenntnistheoretischen Begründung der positiven und negativen Ziele der Aufklärung. Zu diesem Zweck werden wir die folgenden Texte analysieren: - Träume eines Geistersehers [...] (1766). - Kritik der reinen Vernunft, 1. Auflage (1781), Vorrede. - Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784). - Was heißt: sich im Denken orientieren? (1786). - Kritik der Urteilskraft (1790), § 40.

Literatur: Die Literatur wird zu Semesterbeginn in einem Handapparat bereitgestellt. 084537 Zentrale Fragen der Erkenntnistheorie

15.10.08 - 04.02.09, Mi 16-18, 225 Scholz, O.

Zur Vertiefung schon vorhandener Grundkenntnisse in der Erkenntnistheorie sollen beispielhaft die einflußreichen Arbeiten des amerikanischen Philosophen Donald Davidson (1917-2003) über Wahrheit, Wissen und Objektivität studiert und kritisch erörtert werden.

Literatur: Sie sind gesammelt in: Donald Davidson: Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001; ders.: Truth, Language and History, Oxford 2005; ders.: Truth and Predication, Cambridge, Mass. 2005. � 084541 Einführung in die politische Philosophie

14.10.08 - 03.02.09, Di 14-16, H 4 Siep, L.

In der Vorlesung werden die Grundbegriffe der politischen Philosophie (Politik, Recht, Staat, Gerechtigkeit, Freiheit, Gemeinwohl) erläutert. Wichtige historische Stationen und Autoren sind ebenso Gegenstand wie aktuelle Diskussionen der politischen Philosophie (Kommunitarismus vs. Liberalismus, Globalisierung, Gerechter Krieg und Terrorismus etc.).

Literatur: Empfohlene Einführungen: Christoph Horn, Einführung in die politische Philosophie.

Page 112: WiSe 2008/2009 – Veranstaltungskommentar...A1: Vorlesung, Logik und Argumentationstheorie 084393 Logik und Argumentation 17.10.08 - 06.02.09, Fr 14-16, Audi Max N. N. A2: Seminar/Übung,

Philosophisches Seminar

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Darmstadt (WBG) 2003. Will Kymlika, Politische Philosophie heute. Eine Einführung. Frankfurt (Campus) 1997. 084556 John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung

17.10.08 - 06.02.09, Fr 10-12, 236 Siep, L.

John Lockes Zweite Abhandlung über die Regierung ist einer der klassischen Texte der politischen Philosophie der Neuzeit. Er enthält erste Ansätze zu einer modernen Theorie der Grundrechte und eine Begründung für Gewaltenteilung und Widerstandsrecht.

Literatur: Text und Kommentar: John Locke, Zweite Abhandlung über die Regierung. Kommentar von Ludwig Siep, Frankfurt/M (Suhrkamp Studienbibliothek Bd. 7), 2007 084580 Science Wars - Die Debatte um den

Sozialkonstruktivismus 17.10.08 - 06.02.09, Fr 08-10, 236

Suhm, Chr.

084632 F-Anthr. (F.2) Der Streit um das Wesen des Menschen:

Scheler und Plessner (Freies Modul Anthropologie) 16.10.08 - 05.02.09, Do 16-18, 236

Zeuch, Chr.

”Der Mensch ist das lebende Rätsel der Philosophie”- dieser Satz Schellings verdeutlicht, wie bedeutsam die Frage, was Menschen zu Menschen macht, für Philosophie überhaupt ist. Weil Menschen sich sowohl als Subjekt wie als Objekt des je eigenen Lebens erfahren, erscheint ihnen das eigene Dasein auf eine Weise unergründlich und offen, die eine Stellungnahme unvermeidlich sein läßt und das philosophische Denken erst in Gang setzt. Unabhängig von dieser grundlegenden Bedeutung der Anthropologie hat sich insbesondere die deutsche Philosophie des vorigen Jahrhunderts mit der Frage auseinandergesetzt, wie der Mensch im Ganzen der Welt zu verorten ist: Scheler und Plessner stehen hierbei für grundsätzliche philosophische Entscheidungen dieser Frage: Während Scheler den Menschen als geistorientiertes Wesen begreift, das sein tierisches Erbe zunehmend überwindet, versucht Plessner den Menschen von seiner Leibgebundenheit und Leiberfahrung her zu denken. In unserem Seminar sollen Texte beider Denker gemeinsam gelesen und diskutiert werden, um die Möglichkeiten philosophischer Anthropologie exemplarisch kennen zu lernen. Leistungsnachweise können durch die Übernahme eines Referates und dessen Ausarbeitung erworben werden.

Literatur: Helmut Plessner: Anthropologie der Sinne, Darmstadt 2003. Max Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos, Bonn 1988. (Hier bitte den Kommentartext eingeben.)

10 Allgemeine Studien 7.1 Modul 1 7.2 Modul 2 7.3 Modul 3