Wörterschatzsucheein Rechtschreibkonzept

www.zaubereinmaleins.de

Friederike Westerheide

Peter Meyer

Franka Christ

Susanne Schäfer

Juni 2011

mit Illustrationen von

Hans-Jürgen Krahl

Wörterschatzsucheein Rechtschreibkonzept

Angelehnt an eine der klassischen Methoden der Mnemotechnik, der Lernkartei, wurde dieWörterschatzsuche eingebettet in eine für Grundschulschüler ansprechende und moti-vierende Rahmenhandlung.Neben dem assoziativen Lernen, ist das lernpsychologisch dominierende Prinzip der Arbeitmit einer Lernkartei vor allem das verteilte und das regelmäßige Lernen.

Der Karteikasten selber besteht aus fünf hintereinander angeordneten Fächern. Fach 1 istin der Regel dabei das schmalste bzw. kürzeste Fach und jedes weitere Fach wird ein Stücklänger.Hier orientiert sich die Lernkartei an der Arbeitsweise unseres Gedächtnisses.Jedes Fach, bis auf das erste, wird erst dann bearbeitet, wenn es voll ist und keine weiterenKarten mehr hinein passen.So wird der Lernstoff nach immer längeren Zeitabständen wiederholt und gefestigt.Immer, wenn der Lernstoff in unserem Gedächtnis zu versinken droht und man sich nichtmehr so gut an ihn erinnert, wird er auf diese Weise in Erinnerung gerufen und intensiviert.

Gedächtnispsychologische Studien belegen, dass der Lernstoff auf diese Weise nach Fach5 im Gedächtnis verankert wurde und langfristig gespeichert bleibt.

Empfehlenswert ist das regelmäßige Üben mit der Lernkartei. Dabei sollten mindestensdrei Trainingseinheiten pro Woche angesetzt werden.Ein tägliches zehnminütiges Arbeiten, in Form eines "Rechtschreibfrühstückes" beispiels-weise, ist denkbar.

Die Arbeit mit der Lernkartei kann selbstständig erfolgen und später durchaus auf andereLernbereiche angewandt werden.Die Schülerinnen und Schüler lernen so eine Arbeitstechnik kennen, die sich in vielenanderen Lernbereichen einsetzen lässt.

Die methodische Kompetenz der Schülerinnen und Schüler im Bereich "Lernen lernen"wird erweitert und gestärkt.

Das gezielte Rechtschreibtraining fließt so auf eine unkompli-zierte und leicht handhabbare Weise in den Unterrichtsalltagein, ohne Rechtschreibung "zum heimlichen Hauptfach" zuerheben.

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HandlungsabfolgeDie Piraten sind auf der Suche nach dem sagenumwobenen Wörterschatz......

Im ersten Schritt muss das zu erlernende Wort auf die Kartei-karte geschrieben werden. (Möglich ist im ersten Schuljahrzunächst auch ein Aufkleben des Wortes, wobei das nur denKorrekturaufwand des Lehrers minimiert, von Seiten des Lern-effektes aber nicht sinnvoll ist.)Schwierige Wortstellen werden eingekreist und somit bewusstgemacht. Der Pirat umschifft gefährliche Klippen.

Damit die Karteikarte ins erste Fach der Lernkartei wanderndarf, muss das Wort aus dem Gedächtnis heraus korrektgeschrieben werden. Dazu wird die Karte angeschaut, dasWort gelesen, die Karte umgedreht und nun das Wortgeschrieben. Anschließend kontrollieren die Kinder ihr Wort.Bei korrekter Schreibweise darf die Karteikarte nun in daserste Fach wandern.

Damit die Karteikarte aus dem ersten in das zweite Fachwandern darf, muss eine Wortleiter des Wortes erstelltwerden. Hier wird der Wortaufbau noch einmal explizit geübt.Variationen sind möglich. Die Wortleiter kann sowohl ausdem Gedächtnis heraus geschrieben werden oder aberunter zu Hilfenahme der Vorlage. Erst bei korrekter Schreib-weise der Wortleiter darf die Karte in das nächste Fachwandern.

Die Karten aus dem zweiten Fach werden in Form einesDosendiktates geschrieben.Die Übungsformen variieren von Fach zu Fach, um das Lernenmotivierter zu gestalten und die Schülerinnen und Schüleran unterschiedliche Methoden heranzuführen. Nach korrekterSchreibweise (bestenfalls legt man ein Lernwortheft an),wird die Karte in Fach drei gesteckt.

Alle Karten aus dem dritten Fach werden als Schleichdiktatgeschrieben. Dazu legen die Schülerinnen und Schüler dieentsprechende Karte an einen von ihrem Schreibplatzmehrere Schritte entfernten Ort, laufen dorthin, prägen sichdas Wortbild ein, gehen zurück an ihren Platz und schreibendas Wort aus dem Gedächtnis heraus. Nur bei korrekterSchreibweise erfolgt ein Ablegen der Karte in das vierte Fach.

Um in das letzte, das fünfte Fach zu gelangen, benötigt maneinen Partner, der einem das Wort diktiert.Für alle Fächer gilt: Nur bei korrekter Schreibweise wandertdas Wort (die Karteikarte) ein Fach weiter.Bei falscher Schreibweise verbleibt das Wort zunächst imursprünglichen Fach.

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So arbeite ich mit meiner Lernkartei:

Ich schreibe das Wort auf eine Karteikarte.Schwierige Stellen kreise ich ein.

Ich lese das Wort sehr genau und drehedie Karte anschließend um.Nun schreibe ich das Wort ausdem Gedächtnis heraus undkontrolliere.

Wenn ich das Wort richtig geschrieben habe, stecke ich die Karte in das ersteFach.

Ich nehme die Karte aus dem ersten Fach und lese dasWort sehr genau.

Nun schreibe ich eine Wortleiter:

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Wenn meine Wortleiter richtig geschrieben war, stecke ichdie Karte in das zweite Fach.

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Die Karte aus dem zweiten Fach muss ich wiedersehr genau lesen.Ich stecke die Karte anschließend in eine kleine Doseoder Kiste und schreibe das Wort auf.

Nun kontrolliere ich und darf das Wort in das dritteFach stecken, wenn ich es richtig geschrieben habe.

Ich nehme eine Karte aus dem dritten Fach undlege sie einige Meter von mir entfernt ab.Ich schleiche zu meiner Karte und lese das Wort.Nun schleiche ich an meinen Schreibplatz zurückund schreibe das Wort.

Ich stecke die Karte in das vierte Fach, wenn ich das Wortrichtig geschrieben habe.

Für die Karten aus dem vierten Fach braucheich einen Partner.Der Partner diktiert mir das Wort vonder Karte.

Habe ich das Wort richtig geschrieben, darfes in das letzte Fach.

Die Wörter in meinem fünften Fach sind meineigener wunderbarer Wörterschatz!Diese Wörter kann ich nun richtig schreiben!

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