Upload
gerlach-geffert
View
108
Download
1
Embed Size (px)
Citation preview
Wohnkonzepte für Menschen mit Behinderung unter der Leitorientierung Inklusion
Informationsveranstaltung im Lebenshilfewerk Neumünster GmbH
24.05.2011
2
Ein Zuhause ist ein Ort,…
den man sich aneignen und Gestalten kann, zu dem man sich zurückziehen kann, von dem aus man seine Umwelt frei erkunden kann, an dem man so sein kann, wie man ist und möchte, wo Zusammenleben in besonderer Intensität und Intimität stattfindet.
Was bedeutet zu Hause sein?
© Heinrich Lange / pixelio.de
© Rainer Sturm / pixelio.de
© Karl-Heinz Laube / pixelio.de© Bredehorn.J / pixelio.de
© Jutta Rotter / pixelio.de
Wie möchten Sie wohnen?
3
„Wichtig ist, dass der Mensch gerne lebt, wo er wohnt. Dann ist es fast egal, wo: Im Heim, in der Wohngemeinschaft oder allein. […] Wenn ein Mensch Hilfe beim Wohnen braucht, soll er sie dort erhalten, wo er wohnt, wo er sich wohl fühlt und wo er leben will.“
Rat behinderter Menschen der Bundesvereinigung Lebenshilfe (2008)
„Befragungen zufolge haben Menschen mit Lernschwierigkeiten und mehrfacher Behinderung die gleichen Wohnbedürfnisse, wie andere Menschen auch.“
Georg Theunissen: Inklusion behinderter Menschen – Zeitgemäße Wohnformen
Unabhängigkeit GeborgenheitSelbstbestimmung
Privatsphäre
Zusammenleben
Selbstbestimmt leben (Art. 19 UN-BRK)
4
Menschen mit Behinderung haben das Recht…
ihren Aufenthaltsort zu wählen!
zu entscheiden, wo und mit wem sie leben!
nicht verpflichtet, in besonderen Wohnformen zu leben!
…und sind…© Anne Bermüller / pixelio.de
© Rolf van Melis / pixelio.de
© Hartmut910 / pixelio.de© Gerhard Frassa / pixelio.de© Johannes Gerstenberg / pixelio.de
© Lisa Schwarz / pixelio.de
Habilitation + Rehabilitation (Art. 26 UN-BRK)
5
Umfassende Habilitations- und Rehabilitationsdienstesind zu organisieren, zu stärken und zu erweitern.
Ziele / Rahmen: Höchstmaß an Unabhängigkeit und Selbstbestimmung
freiwillig so gemeindenah wie möglich
von individuellen Bedürfnissen und Stärken ausgehen
körperliche, geistige, soziale und berufliche Fähigkeiten fördern die volle Teilhabe erreichen und bewahren
© M
icha
el B
ührk
e / a
bout
pixe
l.de
Was bedeutet das für Wohnangebote?
6
„Es bedeutet nicht, alle bestehenden Wohnheime aufzulösen, und es bedeutet auch nicht, dass jeder behinderte Mensch am besten in seiner eigenen Wohnung leben kann und will.
Es bedeutet, dass wir zuerst von den Wünschen jedes Menschen aus denken und dann erst die notwendige Übersetzung in Bedarfsberechnungen und Personalplanungen vornehmen.“
Bettina Lindmeier, Leibnitz Universität Hannover (2008)
Wohnheime
7
Bereitstellung des Wohnraums, Betreuung und Förderung aus einer Hand
eine bauliche Einheit
untergliedert in Wohngruppen
Einzel- oder Doppelzimmer, gemeinsames Wohnen
unterschiedliche Betreuungs- intensitäten (bezogen auf die Wohngruppe)
Nachtwachen, Nacht- oder Rufbereitschaften
© Ostholsteiner Behindertenhilfe
Wohngemeinschaften
8
Bereitstellung des Wohnraums, Betreuung und Förderung getrennt oder aus einer Hand
baulich in Nachbarschaften eingebettet
Einzelzimmer, gemeinsames Wohnen
unterschiedliche Betreuungs- intensitäten (bezogen auf die Wohngruppe oder Bewohner)
stundenweise Betreuung, ggf. Rufbereitschaften
Ambulant betreutes Wohnen
9
Betreuung im eigenen (angemieteten) Wohnraum
baulich in Nachbarschaften eingebettet
abgeschlossene Wohnung
unterschiedliche Betreuungs- intensitäten (bezogen die Bewohner)
stundenweise Betreuung, ggf. Rufbereitschaften
© Lebenshilfewerk Neumünster
Beispiel: Aegidienhof Lübeck
10
Betreute Wohngruppe (mit Nachtbereitschaftsdienst)
Bereitstellung des Wohnraums, Betreuung und Förderung aus einer Hand
eingebettet in ein Wohnprojekt mit gemischter Nutzung (Wohnen und Gewerbe)
© A
egid
ienh
of e
.V.
Beispiel: Concierge-Haus (GSHN)
11
Betreuung im eigenen (angemieteten) Wohnraum
2er-Wohngemeinschaften
Mietvertrag gekoppelt an Inanspruchnahme der Grundbetreuung und befristet auf 2 Jahre
Grundbetreuung durch Concierge (vermittelt bei Konflikten und Problemen, Sprechzeiten, Rufbereitschaft)
ergänzende ambulante Betreuung (persönliche Förderung) ©
Gem
einn
ützi
ge G
esel
lsch
aft f
ür s
ozia
le H
ilfen
Nor
ddeu
tsch
land
mbH
Beispiel: Wohngruppe Wahlstedt
12
Betreuung im eigenen (angemieteten) Wohnraum
zwei 2er-Wohngemeinschaften
Mietvertrag nicht gekoppelt an Inanspruchnahme der Grundbetreuung
Grundbetreuung (hauswirtschaftliche Versorgung, Förderung der Gemeinschaft, Nachtbereitschaft)
ergänzende ambulante Betreuung (persönliche Förderung)
Finanzierung über persönliche Budgets
Beispiel: Lindenhain Kaltenkirchen
13
Wohnquartier mit gemischter Zusammensetzung der Mieter (42% Menschen mit Behinderung)
ambulante Betreuung im eigenen (angemieteten) Wohnraum
Grundbetreuung durch Quartiersmanagement (vermittelt bei Konflikten und Problemen, Sprechzeiten, Förderung von Gemeinschaft)
© Lebenshilfe Kaltenkirchen
Prinzipien inklusiver Wohnformen
14
Einbettung in eine Nachbarschaft von Menschen mit und ohne Behinderung
Aufteilung in kleinere, dezentrale Einrichtungen
Treffpunkte und Gemeinschaftsräume
Wahlmöglichkeiten in Bezug auf die Art, Ausstattung und Einrichtung der Wohnräume
Mitbestimmung bei der Zusammensetzung von Wohngruppen (Auswahl der Mitbewohner/innen)
So viel Selbstbestimmung wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig!
Trennung der Leistungen „Bereitstellung des Wohnraums“ und „Unterstützung / Förderung“
Worauf muss ich achten?
15
Wo und wie möchte ich, meine Tochter / mein Sohn leben?
Welche Stärken und Fähigkeiten haben die (zukünftigen) Bewohnerinnen und Bewohner?
Welche Unterstützung und Förderung ist notwendig? Wie wird diese sichergestellt?
Welche Wünsche bestehen in Bezug auf die Art und Ausstattung der Räume? Wie können diese erfasst werden?
Wie ist das Wohnangebot in die Nachbarschaft eingebettet? Wo können Treffpunkte und Gemeinschaftsräume entstehen?
Wie kann die Selbstbestimmung gefördert oder erhöht werden?
Besteht die Möglichkeit zur Auswahl der Mitbewohner? In welcher Form erfolgt die Mitbestimmung?
Wie wird die Privatsphäre sichergestellt?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Lebenshilfe Schleswig-HolsteinKastanienstraße 2724114 Kiel
Telefon: 0431/66118 - 0
www.lebenshilfe-sh.de