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Magazin für Förderer von World Vision Deutschland e. V. Hilfe Direkt Mit Neuigkeiten zum Zukunft für Kinder ! SEPTEMBER 2014 „Mein World Vision“: Infos zum Paten-Portal (Seite 4) Micro: Hilfe zur Selbsthilfe mit Kleinkrediten (Seite 21) Interview zu den Philippinen: „Wiederaufbau geht voran“ (Seite 26) Katastrophe im Südsudan: Immer mehr Kinder leiden (Seite 28)

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Magazin für Förderer von World Vision Deutschland e. V.

Hilfe Direkt

Mit N

euigkeit

en zum

Zukunft für Kinder !

SEPTEMBER 2014

„Mein World Vision“: Infos zum Paten-Portal (Seite 4)

Micro: Hilfe zur Selbsthilfe mit Kleinkrediten (Seite 21)

Interview zu den Philippinen: „Wiederaufbau geht voran“ (Seite 26)

Katastrophe im Südsudan: Immer mehr Kinder leiden (Seite 28)

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Sie und World Vision – zusammen haben wir in den letzten Monaten wieder viel erreicht, um die Zukunft von Kindern weltweit zu verbessern. Deutlich geworden ist mir das zuletzt beim Lesen unseres ersten Wirkungsberichtes (Sie finden ihn online unter worldvision.de/wirkungsbericht). In regelmäßigen Abständen wird überprüft, wie sich unsere Arbeit auf die Lebensbedingungen der Kinder und Familien in den Projektgebieten auswirkt.

Vielen Dank, dass Sie diese Erfolge mit Ihrer Unterstützung möglich machen! Leider geht es nicht überall bergauf. Bereits in der letzten Ausgabe von Hilfe Direkt haben wir über die schlimme Situation im Südsudan berichtet. Die Lage vor Ort hat sich seitdem noch einmal dramatisch verschlechtert. Flüchtlingslager sind hoffnungslos überfüllt, die Lebensbedingungen für die Kinder ein Albtraum. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns helfen, den leidenden Kindern eine Perspektive zu geben. Auf der Rückseite finden Sie mehr Informationen dazu.

Herzliche Grüße

Christoph Waffenschmidt,Vorstandsvorsitzender World Vision Deutschland

4 „MEIN WORLD VISION“Häufig gestellte Fragen zum Paten-Portal

6 ZU BESUCH BEIM PATENKIND in Kambodscha

8 AKTUELLES

10 30 JAHRE NACH DER HUNGERSNOT Äthiopien wird wieder grün

12 UNTERNEHMEN HELFEN

13 STIFTUNGHelfen – mit einer eigenen Stiftung

14 PATEN GESUCHT Burundi, Bangladesch, Dominikanische Republik

16 STARTHELFERVietnam: Förderung beginnt schon früh

18 KINDERSEITEVietnam

20 GEBURTSTAGS-SERVICE Patenkinder sagen „Danke!“

21 MICRO: HILFE ZUR SELBSTHILFE mit Kleinkrediten

22 25 JAHRE KINDERRECHTE Online-Aktion für Kinder und Jugendliche

23 HUNGER BESIEGT?Interview nach der Aktion „24 Stunden Hunger“

24 VORSORGE FÜR SOMALIAHelfen, bevor es zur Katastrophe kommt

26 PHILIPPINEN„Der Wiederaufbau geht voran“

28 SPENDER GESUCHTSüdsudan: Immer mehr Kinder leiden

INHALT

IMPRESSUM | Hilfe Direkt 2 / 2014

Herausgeber: World Vision Deutschland e. V., Am Zollstock 2-4, 61381 Friedrichsdorf

Auflage: 137.000

Verantwortlich: Dirk Scherer

Redaktion: Dirk Jacobs, Susanne Rentschler, Stefanie Huisgen, Daniela Herweg, Isabell Lepadusch

Satz und Gestaltung: Yun-mi Jo, Isabelle Gornet-Becker

Druck: Druckhaus Main-Echo GmbH & Co. KG, gedruckt auf 100%igem Recyclingpapier

Vereinsregister und Freistellungsbescheid: Vereinsregister Amtsge richt Bad Homburg, Nr. 1207. Gemäß der Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Bad Homburg v. d. H., Steuernummer 03 250 99188, vom 25.04.2014 sind wir als Kör perschaft anerkannt, die ausschließlich und unmittelbar steuerbe günstigten mildtätigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff. AO dient.

Spendenkonto: Konto: 2020 · BLZ 501 900 00 · IBAN: DE89 5019 0000 0000 0020 20 Frankfurter Volksbank

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Kambodscha: Besuch beim Patenkind

„Manchmal sind es persönliche Erlebnisse, die zu einer Patenschaft führen“, sagt Rolf Fühles und berichtet, was er bei seinem Treffen mit dem 10-jährigen Sovanda erlebt hat (Seite 6).

Somalia: Katastrophen vorbeugen

Um Kinder und ihre Familien in Gebieten, die häufig von Dürre betroffen sind, besser auf solche Krisen vorzubereiten, hat World Vision ein groß angelegtes Vorsorgeprojekt gestartet (Seite 24).

Äthiopien: 30 Jahre nach der Hungersnot

1984 herrschte eine schwere Dürre im Land. Millionen Kinder und Erwachsene litten Hunger. Heute ist das einst verdorrte Antsokia-Tal grün und den Familien geht es wieder gut (Seite 10).

• In Cankuzo, Burundi, hat World Vision gemeinsam mit lokalen Partnern erreicht, dass 83 % der Mütter ihre Babys mit fachlicher Hilfe in einer Gesundheitsstation zur Welt bringen (zuvor 60 %).

• In den von World Vision neu gebauten Kindergärten in Hlegu (Myanmar) werden heute bereits 22 % der Kleinkinder betreut; zuvor gab es dort keine Einrichtungen zur Frühförderung.

• Wie wichtig Bildung zur Armutsbekämpfung ist, wissen immer mehr Bewohner im malawischen Kunyinda: Statt 68 % besuchen jetzt 89 % der Kinder die Schule.

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„MEIN WORLD VISION“: HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN ZUM PATEN-PORTAL

Seit vier Monaten können Paten ihre Patenkinder durch das Online-Portal „Mein World Vision“ noch besser kennenlernen. Begeistert haben uns viele Paten berichtet, was ihnen besonders gut gefällt: neue Fotos und sogar Videos von ihrem Patenkind, mehr Informationen über Land und Leute, Geschenktipps. Doch auch einige Fragen zu „Mein World Vision“ galt es noch zu beantworten. Die häufigsten Fragen haben wir für Sie gesammelt. Gila Abel (Foto oben) ist Leiterin unseres Paten- und Spen-derservice und beantwortet sie Ihnen gerne.

Hilfe Direkt: Woher kommen die Informationen zu den Patenkindern?

Gila Abel: Alle 90 Tage besuchen unsere Kollegen vor Ort die Patenkinder, beispielsweise zu Hause oder auch in der Schule, um zu überprüfen, wie die Hilfsmaßnahmen ankom-men. Die Kinder werden unter anderem gefragt, ob es ihnen gut geht und wie es in der Schule läuft. Auch aktuelle Themen werden – meistens mit den Eltern – besprochen, bei Klein-kindern etwa Impfkampagnen.

Wie aktuell sind die Daten in „Mein World Vision“ ?

Einige unserer Büros kämpfen mit technischen Problemen und haben immer wieder Internet- oder Stromausfälle. Des-halb füllen die Mitarbeiter dort oft noch Formulare hand-schriftlich aus und aktuelle Daten sind nicht in digitaler Form verfügbar. Man muss bedenken, dass wir in diesen Ländern tätig sind, weil die Menschen dort in großer Armut leben und die Infrastruktur häufig sehr schlecht ist.

Wieso kann im Paten-Portal stehen, dass ein Patenkind nicht zur Schule geht, obwohl es schon im Schulalter ist?

Einerseits kann es sein, dass solche Informationen aus den oben genannten Gründen bereits veraltet sind. Andererseits kann das mit der Situation im Projektgebiet zusammenhän-gen, vor allem dann, wenn es dort nicht genügend Schulen gibt oder der Schulweg weit ist. Mein Tipp: Werfen Sie als Pate auf jeden Fall auch immer einen Blick in den Entwick-lungsbericht, den Sie jedes Jahr per Post von Ihrem Patenkind erhalten, da finden Sie zusätzliche, wertvolle Informationen. Sollte doch einmal etwas unklar geblieben sein, melden Sie sich einfach bei unserem Paten- und Spenderservice.

Ist es möglich, dass etwa die Daten der Familie eines Patenkindes nicht genau den Informationen entsprechen, die Paten über Briefkontakt erfahren haben?

Die Informationen zur Familie hat World Vision erhoben, als die Kinder in das Patenschaftsprogramm aufgenommen wur-den. Das kann bereits einige Jahre zurückliegen. Diese Daten

zu aktualisieren, wäre jedoch sehr aufwendig und kostspielig. Deshalb haben wir darauf verzichtet. So kann es durchaus sein, dass ein Patenkind inzwischen etwa weitere Geschwis-ter bekommen hat, die nicht im Paten-Portal aufgelistet sind.

Viele Paten möchten gerne weitere aktuelle Fotos und Videos von ihren Patenkindern bekommen. Geht das?

Das kann ich gut nachvollziehen – ich würde von meinem Patenkind auch gern noch mehr aktuelle Fotos sehen. Für alle unsere 200.000 Patenkinder stellen wir die Fotos von der Patenschaftsübernahme und dann jährlich ein neues Foto in „Mein World Vision“. Um die Patenkinder häufiger zu fotografieren, fehlen uns derzeit die Kapazitäten. Im Mo-ment planen wir, kurze Videos der Kinder zu erstellen, wofür unsere Kollegen vor Ort aber noch umfassend geschult werden müssen.

Wieso hat schon mal ein Pate im Paten-Portal ein Foto gesehen, das nicht sein Patenkind zeigte?

Es ist möglich, dass wir beim Hochladen aller Fotos – es sind ja mehrere Hunderttausend (!) – einen Fehler gemacht haben. Paten sollten sich in dem Fall bei unserem Paten- und Spenderservice melden, damit wir das falsche Foto schnell löschen können.

Wie sicher sind die gespeicherten Daten dort eigentlich?

Die Daten liegen auf einem gesicherten Server und kön-nen nicht heruntergeladen werden. Darauf haben außer den Paten nur die Mitarbeiter des Paten- und Spenderservice in unserem deutschen Büro Zugriff, die selbstverständlich vertraulich mit den Daten umgehen. Bei der Planung von „Mein World Vision“ war Datensicherheit – übrigens auch die Sicherheit der Kinderdaten – ein ganz wichtiges Thema.

Wo können Paten, die mehrere Patenkinder fördern, diese auch im Paten-Portal sehen?

Im Paten-Portal werden unter dem Namen des Paten die Kinderfotos angezeigt. Per Klick auf eines dieser Fotos werden die Daten des jeweiligen Patenkindes angezeigt.

Danke für das Gespräch!

Schon gewusst? Sie können sich problemlos überall ins Paten-Portal einloggen – mit der mobilen Version für Smartphones!

„Ich finde die neue mein-worldvision.de-Website super. Habe eben noch zwei Fotos von meinem Patenkind gefunden, die ich bisher nicht kannte, bin ganz begeistert.“

Patin Anja S.

„Ihr neues Paten-Portal ist einfach toll. Besonders gelungen finde ich die Dokumentation der Förderungen.“

Pate Robert S.

„Ich möchte Ihnen ein großes Lob aussprechen! Ich habe auch gleich die Möglichkeit genutzt, eine E-Mail an mein Patenkind zu schreiben.“

Patin Claudia B.

Stimmen von Paten

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„UNGLAUBLICH FREUNDLICHE MENSCHEN“

Manchmal sind es persönliche Erlebnisse, die zu einer Pa-tenschaft führen. Auf meiner ersten Reise durch Kambod-

scha im Sommer 2013 sitze ich in einer Auto-Rikscha und fahre durch die Felder. Ich sehe, wie ein Vater seinen kleinen Sohn mit Wasser aus einer Kokosnussschale abduscht. Es ist ein Bild wie aus einer anderen Zeit, nur diese beiden und ein fast verfallenes Holzhaus. Ich denke: Was wird einmal aus die-sem Kind? Wird es zur Schule gehen, welche Zukunft hat es? Wenige Tage später, zurück in Deutschland, denke ich immer wieder daran. Mit sozialem Engagement hatte ich mich bisher nicht beschäftigt. Doch ich stoße im Internet auf World Vision und bereits Ende August habe ich ein Patenkind in Kambod-scha, den 10-jährigen Sovanda. Wir schreiben uns, und immer wieder überlege ich, ihn zu besuchen. Ich informiere mich über Impfungen, schaue online nach dem Ort. Schließlich wende ich mich an die World Vision-Mitarbeiter in Friedrichsdorf, die mich tatkräftig unterstützen.

So reise ich Mitte Februar 2014 nach Kambodscha. Wäh-rend es bei uns kalt ist, erwarten mich dort 38 Grad. Im Ho-

Rolf Fühles aus Düsseldorf hat sein Patenkind Sovanda (10) in Kulen, Kambodscha, besucht. Er berichtet:

tel angekommen, überlege ich, was ich den Kindern am näch-sten Tag mitbringe. Aus Deutschland habe ich Kleinigkeiten für Sovanda und die Familie eingepackt. Bei einem kleinen Bäcker probiere ich Cookies, also süße Teilchen, und bestelle 50 Stück für den nächsten Morgen – ein Großauftrag für den Bäcker, der glänzende Augen bekommt. Ich kaufe für Sovanda noch Spiel-zeug und stelle den Wecker auf 5:00 Uhr morgens.

Pünktlich treffen die Cookies am Morgen im Hotel ein, eben-so wie ein Fahrer. Wir fahren durch eine scheinbar unendliche Menge von Fahrrädern, Mopeds und Lastwagen. Hier ist mor-gens „Rushhour“, genau wie bei uns – aber irgendwie doch ganz anders: Kinder winken vom Fahrrad, lebende Schweine werden zum Markt gebracht, auf Mopeds fahren oft vier Personen mit. Mönche in Gewändern nutzen Mitfahrgelegenheiten zu Klö-stern und Tempeln. Dann fahren wir durch die Einsamkeit weiter Reisfelder, die sich mit scheinbar undurchdringlichen Wäldern abwechseln. Wir erreichen Kulen, ein kleines Dorf, das gut ge-ordnet wirkt. Ein Plakat von World Vision zeigt eine Szenerie, die häusliche Gewalt anprangert.

Ein freundliches Team von World Vision erwartet mich schon im Büro. Wir besprechen den Tagesablauf und fahren zum er-sten Ziel, einem landwirtschaftlichen Projekt. Etwa 25 Bauern sind anwesend, die ein Kleinunternehmen aufbauen wollen. Ich stelle mich kurz vor und spreche mit den Menschen. Als Nächstes besuchen wir einen Kinderklub, wo meine Cookies zum Einsatz kommen. Die Kinder sind begeistert, sie haben so etwas noch nie gegessen. Ich setze mich zu den Kindern, nachdem ich ein wenig von mir erzählt habe. Zum Schluss wird noch ein kleines Schauspiel aufgeführt.

Auf geht es nun zu Sovanda und seiner Familie. Ins Pro-jektbüro sind nicht nur seine Eltern und er gekommen, son-dern auch seine Schwester und die Oma. Alle sind herzlich und voller menschlicher Wärme. Sie freuen sich riesig, dass Sovanda von mir unterstützt wird. Ich verteile Geschenke und spiele mit Sovanda „Tip Kick“. Die anfängliche Scheu verfliegt, obwohl die Unterhaltung schwierig ist: Kein Familienmitglied spricht Englisch und ich kein Khmer. Die Mitarbeiter überset-zen. Zur Mittagszeit gehen wir in ein kleines Restaurant. So-vanda hat ausnahmsweise schulfrei. Gegen 14:00 Uhr nehmen wir Abschied. Ich muss vor Anbruch der Dunkelheit ins Hotel zurück, sonst wäre die 160 Kilometer weite Fahrt auf teils schlechten Straßen ohne Beleuchtung lebensgefährlich.

Zurück im Hotel fühle ich eine tiefe Freude. Ich habe un-glaublich freundliche Menschen getroffen, die mehr als 10.000 Kilometer entfernt von mir leben. Es macht mich froh, Sovan-da auf einem Teil seines Lebensweges begleiten zu können. Die 35 Euro im Monat machen mich nicht arm, für ihn und die Projektarbeit sind sie aber dringend nötig. Gerade deswegen ist eine Kinderpatenschaft empfehlenswert und der Besuch vor Ort eine Bereicherung des eigenen Lebens.“

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AKTUELLES

Im Projektgebiet Mogi das Cruzes hat sich seit Projekt-beginn einiges getan: Zwei Sporttrainer unterrichten die Kinder und Jugendlichen in einer neu gegründeten Fußballschule. Beim „World Vision Cup“ in Recife, einem internationalen Jugend-Fußballturnier von World Vision, haben 180 Jugendliche aus zwölf Nationen ihr Können un-ter Beweis gestellt – darunter die jungen Kicker aus Mogi das Cruzes. Mehr Informationen zu „Sports for Life“ unter worldvision.de/cacau

Libanon: Außenminister Steinmeier trifft syrische FlüchtlingskinderIn Syrien herrscht seit über drei Jahren Bürgerkrieg. Mehr als eine Million Kinder sind mit ihren Familien, viele auch alleine, aus Syrien geflohen. Im Libanon finden sie Schutz in provisorischen Lagern. Dort werden die Kinder in Zelten unterrichtet und dabei unterstützt, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. 140 von ihnen haben mit Un-terstützung von World Vision einen Report verfasst und fordern ein Ende des Krieges. Im Mai 2014 hat sich der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier in einem libanesischen Camp bei Bar Elias selbst ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. Dabei überreichten ihm die Kinder ihren Aufruf. „Wir bitten Sie, sich zusammen mit Ihrer Regierung dafür einzusetzen, Lösungen für die Probleme in Syrien zu finden, damit wir nach Hause können“, sagte der 16-jährige Mohammed. Steinmeier hörte aufmerksam zu und hat den Kindern vor versammelter Presse versprochen: „Wir müssen etwas tun für die Menschen in den Lagern im Libanon, die versuchen zu überleben.“ Wenn Sie die Ar-beit von World Vision für syrische Flüchtlinge unterstützen möchten, finden Sie weitere Informationen unter worldvision.de/syrien

ich krieg dich – Kinder in bewaffneten KonfliktenDie World Vision-Fotoausstellung „ich krieg dich – Kinder in bewaffneten Kon-flikten“ konnte im Rahmen eines Afrika-Festivals vom 4. bis 16. Juli in Osnabrück besichtigt werden. Wolfgang Griesert, Oberbürgermeister von Osnabrück, Friedrich H. Petersmann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Osnabrück, und Christoph Waf-fenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland, eröffneten die Ausstellung. Für ein besonderes musikalisches Programm sorgte dabei die Sängerin und World Vision-Botschafterin Judy Bailey. Wenn Sie die Ausstellung in Ihrer Stadt zeigen möchten, melden Sie sich bei [email protected]. Weitere Informationen gibt es im Internet unter worldvision.de/konfliktbearbeitung

ErbrechtErbrecht ist in Deutschland ein sehr kompliziertes Thema. Auch unsere Patinnen und Paten wenden sich immer öfter mit Anfragen zu diesem Thema an uns, beispielsweise wenn sie die Arbeit von World Vision mit einem Vermächtnis unterstützen wollen. Mit der Veranstaltungsreihe „Erbrecht und Testa-mentsgestaltung“ im Oktober 2014 bieten wir allen Interessierten einen Überblick zu den wichtigsten Regelungen rund um die Themen Erben und Vererben. Weitere Informationen und Termine finden Sie im Internet unter worldvision-stiftung.de/infoabend-erbrecht

Moskitonetz unterm WeihnachtsbaumWunschlos glücklich? Falls Sie Ihre Lieben einmal auf eine wirklich gute Geschenk- idee bringen wollen, schicken Sie ihnen doch einfach den Link zu unserer Webseite worldvision.de/geschenke. So können Sie sich vielleicht über ein Moskitonetz unterm Weihnachtsbaum freuen – in Form einer schönen Urkunde natürlich! Mit diesem Geschenk kann sich eine arme Familie vor Krankheiten schützen. In unserem Online-Shop finden Sie tolle Geschenke ab 19,50 Euro, die doppelt Freu-de bereiten. Auch wenn Sie selbst anderen etwas Sinnvolles schenken wollen: Ein Obstbaum, ein Fahrrad oder eine Ziege gefällig? Es gibt viel zu entdecken unter worldvision.de/geschenke

Jahresbericht 2013Der Jahresbericht 2013 bietet einen detaillierten Einblick in die Arbeit von World Vision Deutschland. Patinnen und Paten finden den Jahresbericht unter worldvision.de/jahresbericht. Über die kostenlose Service- nummer 08 00 - 0 10 20 22 kann der Bericht als gedruckte Bro-schüre angefordert werden.

WirkungsberichtUnser Engagement für Kinder in Ar-mutsregionen bringt Veränderungen hervor. Diese werten wir aus und stellen sie transparent dar – dieses Jahr zum ersten Mal in unserem neuen Wirkungsbericht. Weitere Informationen sowie den Bericht als Download finden Sie unter worldvision.de/wirkungsbericht

Zukunft für Kinder !

1. WIRKUNGSBERICHT

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DFB unterstützt benachteiligte Kinder in BrasilienSeit einem Jahr unterstützt der Profifußballer Cacau das Projekt „Sports for Life“, damit benachteiligte Mädchen und Jungen mit verschiedenen Sportaktivitäten ihr Selbstbewusst-sein stärken und eine Perspektive im Leben bekommen können. Anfang Juni 2014 haben die deutsche Nationalelf, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Bundesliga-Stiftung 20.000 Euro zur Verfügung gestellt, um im Projektgebiet einen Fußballplatz zu bauen und das Trainingsangebot zu erweitern. Bei der Scheckübergabe in São Paulo sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach: „Es freut mich, dass wir Cacau bei diesem tollen Projekt in seiner Geburtsregion unterstützen können. Wir wol-len auch abseits des Platzes Akzente in Brasilien setzen.“

Reinhard Rauball (DFL-Präsident), Christoph Waffenschmidt (Vorstandsvor-sitzender von World Vision), Cacau und Wolfgang Niersbach (DFB-Präsi-dent) bei der Scheckübergabe Anfang Juni 2014 in São Paulo (v. l. n. r.).

Teil eines internationalen Teams beim „World Vision Cup“ waren Lorena und Björn aus Deutschland, die mit ihrem Engagement hierzulande auf das Projekt aufmerksam machen wollen.

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ÄTHIOPIEN: 30 JAHRE NACH DER HUNGERSNOT

Eine schwere Dürre hatte Äthiopien 1984 im Griff. Ausgezehrte Kinder und Eltern litten Hunger und kämpften täglich ums

Überleben. Selbst das einst fruchtbare Antsokia-Tal war völlig ausgetrocknet. Drei Jahrzehnte später hat sich die Region in eine

Oase mit Getreidefeldern, Obst- und Gemüseplantagen verwandelt. Kaum etwas erinnert noch an die schlimmste Hungerka-

tastrophe des Landes. Was hat diese Veränderung bewirkt?

Langes Warten auf HilfeDer Regen war ausgeblieben, Felder waren verdorrt und Flüs-se ausgetrocknet. 1984 kämpften acht Millionen Äthiopier im Norden des Landes ums Überleben. Die Regierung akzeptier-te ausländische Hilfe aus politischen Gründen erst spät – für viele Kinder und Erwachsene jedoch zu spät: Rund eine Million Menschen starben an den Folgen von Unterernährung. Auf der Suche nach Nahrung kamen Zehntausende Menschen ins Ant-sokia-Tal. In der einst fruchtbaren Gegend lebten etwa 36.000 Einwohner. Doch auch sie hungerten, weil der Boden durch zunehmende Abholzung immer unfruchtbarer geworden war und nur noch wenig Erträge brachte. Girma Wondafrash war zu dieser Zeit Bezirksverwalter in Antsokia. „Von Juli bis November 1984 starben täglich bis zu 30 Menschen und ich musste hilflos zusehen“, erinnert sich der 75-Jährige.

Unterstützung aus der LuftAls Hilfsorganisationen schließlich die Arbeit aufnehmen durften, brachte World Vision auf dem Luftweg Tonnen von Nahrungsmitteln zu den Hungernden ins Antsokia-Tal. Verbin-dungsstraßen gab es nicht. Mit Haferbrei und gekochtem Wei-zen kamen die Menschen langsam wieder zu Kräften. Stark un-terernährte Kinder erhielten zunächst eine mit vielen Vitami-nen, Nährstoffen und Mineralien angereicherte Spezialpaste. Insgesamt 68.000 Menschen hat World Vision von September 1984 bis Mai 1985 mit Hilfe erreicht und viele Leben gerettet.

Langfristige Entwicklungsprojekte Um zu verhindern, dass die Kinder und ihre Familien noch ein-mal in so eine Krise geraten, hat World Vision langfristige Ent-wicklungsprojekte im Antsokia-Tal gestartet. So wurden Bau-ern über Jahre in Anbaumethoden geschult, die Ressourcen sparen und die Umwelt schonen. Als Starthilfe erhielten sie dürreresistentes Saatgut und Obstbaumsetzlinge. Zur Bewäs-serung der Felder wurden Terrassen angelegt, die das Regen-wasser speichern. Um den Boden wieder fruchtbar zu machen und Erosion vorzubeugen, wurden 60 Millionen Bäume ge-pflanzt. Dämme sollten die Ernten vor künftigen Überschwem-mungen schützen. Die Maßnahmen sind vor allem auch wegen der veränderten klimatischen Bedingungen wichtig: Der Kli-mawandel führt dazu, dass sich die Regenperiode zunehmend verkürzt beziehungsweise immer unvorhersehbarer wird.

Projektarbeit trägt gute FrüchteDie gemeinsame Arbeit von Bevölkerung und World Vision hat Früchte getragen. Nicht nur können die Bauern bis zu dreimal im Jahr ernten und haben genug Essen für ihre Kinder. Sie bau-en jetzt auch unterschiedliche Sorten mit hohem Marktwert an. Einer dieser Bauern ist Aschalu, der früher Tagelöhner war. „Ich habe immer von der Hand in den Mund gelebt“, erinnert sich der 60-Jährige. „1984 litten wir monatelang furchtbaren Hunger. Meine Tochter war damals zwei Jahre alt und hat ge-rade so überlebt.“ Heute bewirtschaftet Aschalu seine eigene

Plantage, die er sich mithilfe eines Kredits von World Vision aufgebaut hat. Neben Kaffee und Kartoffeln baut er Mangos, Papayas, Avocados und Bohnen an – Früchte, die Aschalu frü-her nicht kannte. „Seitdem wir Gemüse und Obst essen, sind die Kinder viel seltener krank“, berichtet er. Immer mehr Fa-milien können sich ausgewogen ernähren und auch in Gesund-heitsvorsorge investieren. So hat sich die Kindersterblichkeit deutlich verringert.

Bessere LebensbedingungenDurch neu gebaute Brunnen und Wasserreservoirs haben mittlerweile 71 % der Bevölkerung sauberes Trinkwasser und über 98 % Zugang zu Latrinen. Auch im Bildungsbereich hat World Vision viel getan, etwa Schulen gebaut und ausgestattet. Bauer Aschalu ist stolz, dass alle seine sechs Kinder erfolgreich die Schule besucht haben. Bald übernimmt sein ältester Sohn die Familienplantage. Doch Aschalu hat noch eine wichtige Aufgabe: „Ich unterrichte mehrmals im Jahr die Bauern aus der Umgebung im biologischen Gemüse- und Obstanbau, damit sie höhere Erträge erwirtschaften.“ Die Bewohner im Antsokia-Tal sind nun in der Lage, nicht nur sich selbst, sondern auch anderen zu helfen. Bald sind sie nicht mehr auf Unterstützung angewiesen und können selbst für die Entwicklung ihrer Region sorgen – und für die Zukunft ihrer Kinder.

Deutsche Musiker besuchen EntwicklungsprojektSeit zehn Jahren ist World Vision Mitglied von „Gemeinsam für Afrika“, einer Dachorganisation von 24 Hilfsorganisationen, die sich für bessere Lebensver-hältnisse von Kindern auf dem Kontinent einsetzen. Anfang des Jahres reisten die Musiker Ivy Quainoo und Gentleman (alias Tilmann Otto) als Botschafter für „Gemeinsam für Afrika“ nach Äthiopien, um Projekte verschiedener Or-ganisationen kennenzulernen. Im Antsokia-Tal haben sich die Künstler ein Bild von der Arbeit von World Vision gemacht und von Bauer Aschalu erfahren, wie Hilfe zur Selbsthilfe praktisch funktioniert (siehe Text).

„Ich musste monatelang hilflos zusehen, wie

jeden Tag immer mehr Menschen an Unterernäh-

rung starben“, erinnert sich Girma Wondafrash.

Doch diese Zeit möchte er lieber vergessen. Heute

erzählt der 75-Jährige seinen Enkelkindern gern

lustige Geschichten.

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UNTERNEHMEN HELFEN

CODELLO unterstützt Straßenkinder in der Mongolei

Das bei München ansässige Unternehmen CODELLO vertreibt modische Accessoires – und hilft Kindern in Not. So ist zuletzt in Zusammenarbeit mit World Vision ein mobiler Gesundheitsdienst für Straßenkinder in der Mongolei entstanden. Heinz Schnabl (Foto), einer der geschäftsführenden Gesellschafter, hat sich vor Kurzem persönlich ein Bild vor Ort gemacht und einige der Kinder und Jugendlichen getroffen, die von der medizi-nischen Versorgung profitieren.

Café Klatsch lädt zum „Charity Brunch“

Beim „1. Charity Brunch“ der vier Restaurants von Café Klatsch im Norden Frank-furts wurden 4.500 Euro für World Vision gesammelt. In der entspannten Kaffee-haus-Atmosphäre genossen die Gäste ein reichhaltiges Buffet. Die Einnahmen wurden komplett für ein Projekt in Myanmar gespendet. Dort ermöglicht World Vision die Förderung benachteiligter Kinder u. a. durch die Ausbildung der örtlichen Betreuer und investiert in den Ausbau der Infrastruktur. Die Dorfgemeinden werden zudem bei der Kleinviehzucht unterstützt, sodass sie Mittel erwirtschaften, die dann wiederum den Kindertagesstätten zugutekommen.

Goodyear Dunlop hilft in Uganda

Was verbindet ein Nürburgrennen mit Afrika? Eine gemeinsame Spendenaktion für eine bessere medizinische Versorgung und Ernährung von Kindern und Müt-tern in Uganda! Nach dem diesjährigen 24h-Rennen übergaben Andreas Sapper von Goodyear Dunlop und Ralf Oeverhaus, Rennfahrer bei Walkenhorst Motorsport, eine Spende von 5.000 Euro an World Vision.

Steigenberger-Hotel Bad Homburg übernimmt Patenschaften

Das Steigenberger-Hotel Bad Homburg unterstützt die Arbeit von World Vision und hat zunächst vier Patenschaften für Kinder im Projektgebiet Cankuzo, Burundi, über-nommen. „Die Patenschaften sind zukünftig Bestandteil unseres Auszubildendenpro-gramms“, berichtet Direktor Ilgo Hagen Höhn. „Es wird zu den Aufgaben unserer 13 Azubis gehören, den Kontakt mit den Kindern zu pflegen, über die Entwicklung im Projekt zu berichten und Gäste zum Engagement zu motivieren.“

Wenn auch Sie sich mit Ihrem Unternehmen engagieren möchten, helfen wir Ihnen gerne – von der Konzeption bis zur Umsetzung.

Ihre Ansprechpartnerin für Unternehmenskooperationen:

Claudia Krüger · LeitungTel.: (0 61 72) 763-209 · Fax: (0 61 72) 76 32 22 [email protected]

Hilfe Direkt: Sie unterstützen World Vision seit über zwölf Jahren als Patin. Haben Sie einen persönlichen Bezug zu Entwicklungsländern?

Katja Kloft: Ende der Neunzigerjahre habe ich ein ganzes Jahr in Südamerika gelebt. Dort habe ich viele Länder be- reist und war von der Lebensfreude und Gastfreundschaft der Menschen sehr berührt. Aber ich habe auch bittere Armut gesehen, besonders in Bolivien, wo auch mein jetziges Patenkind lebt. Dort habe ich erfahren, was es heißt, wenn Wasser knapp wird. Das gab es nämlich nur zwei Stunden am Tag, zwischen 9:00 und 11:00 Uhr. Den Rest des Tages blieben die Wasserleitungen trocken. Für mich war das eine ein-schneidende Erfahrung und der Anstoß für meine Patenschaft bei World Vision.

Wie kamen Sie auf die Idee, einen eigenen Stiftungsfonds zu gründen?

Mein Vater war ein sehr großzügiger Mensch, der sich stets für Andere eingesetzt hat. Ich wollte an diese Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft erinnern. Um sein soziales Engagement fortzuführen, habe ich daher einen Teil seines Vermächtnisses als Grundstock für den Kloft Stiftungsfonds genutzt.

Wie sind die Reaktionen aus Ihrem Umfeld auf Ihr En-gagement als Stifterin?

Durchweg positiv. Bei der Gründung des Kloft Stiftungsfonds hat mich meine älteste Schwester sehr unterstützt. Zudem habe ich Weggefährten meines Vaters nach dessen Tod von der Gründung des Kloft Stiftungsfonds berichtet und aktiv um Zustiftungen gebeten. Dank einer großen Bereitschaft zur Unterstützung, auch von meiner Familie, Freunden und Bekannten, wächst das Vermögen stetig.

ZUKUNFT FÜR KINDER STIFTENUnsere Patin Katja Kloft (Bild links, mit Tochter Samira) gründete im Gedenken an ihren Vater, Alwin Kloft, im letzten Jahr unter dem Dach der World Vision Stiftung den „Kloft Stiftungsfonds“. Im Interview berichtet sie von ihren Motiven und Erfah-rungen als Stifterin.

Haben Sie Fragen zum Thema Stiftung? Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Ihre Ansprechpartnerin für Fragen rund um das Thema Stiftung:

Nicol Hartel-TeixeiraTel.: (0 61 72) 763-126 · Fax: (0 61 72) 76 32 21 [email protected] · worldvision-stiftung.de

Sie bauen das Vermögen Ihres Stiftungsfonds weiter auf?

Unbedingt, das ist ein wichtiges Ziel auf dem Weg. Denn je höher das Stiftungsvermögen ist, desto höher sind die jährli-chen Erträge, die wir für die notwendige Projektarbeit ein-setzen können. Ich bin auch immer auf der Suche nach neuen „Einnahmequellen“. Im Frühjahr habe ich beispielsweise einen Stand auf einem Flohmarkt gemacht und zu meinem Geburts-tag um Spenden anstelle von Geschenken gebeten. Man kann eine Menge tun. Und mit einem eigenen Stiftungsfonds ist die Motivation besonders hoch, da man über die Verwendung der Gelder selbst entscheiden kann.

Welche Projekte unterstützt der Kloft Stiftungsfonds?

Die jährlichen Erträge aus dem Stiftungsvermögen werden aktuell für das Projekt „Sauberes Wasser für Ngoyila“ in Sierra Leone eingesetzt. Der Mangel an sauberem Trinkwas-ser ist eines der Hauptprobleme in dieser Projektregion. Ich möchte helfen, dass Menschen nicht verdursten oder wegen schmutzigen Trinkwassers erkranken.

Danke für das Gespräch!

Stiftung

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DOMINIKANISCHE REPUBLIK: NEUE HOFFNUNGEine der ärmsten Regionen des Landes ist Dajabón im Nord- osten an der Grenze zu Haiti. Die meisten Familien bewoh-nen einfache Holzhütten mit Blechdächern. Es gibt weder funktionierende Wasserleitungen noch eine Müllabfuhr. Para-siten, Malaria und Denguefieber verbreiten sich leicht, ebenso wie Durchfallerkrankungen. Die Ernten sind gering und die Menschen sind regelmäßig von Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürmen betroffen. World Vision hat die Projekt-arbeit 2012 gestartet, um nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe für Kinder und Familien zu leisten. Gemeinsam mit der Bevölke-

rung wurde entschieden, zunächst das dringendste Problem, die Hygiene und medizinische Versorgung der Kinder, anzu-gehen. Um langfristig unabhängig von Hilfe zu werden, sollen die Schulen unterstützt und Jugendliche ausgebildet werden. Die Familien sollen Chancen erhalten, ein ausreichendes Ein-kommen zu erzielen, unter anderem mit Bienen-, Schweine- und Rinderzucht. Auch mit Kleinkrediten werden die Familien unterstützt, damit sie in die Landwirtschaft oder Dienstleis-tungsunternehmen investieren können. Packen Sie mit an?

Unser neues Regional-Entwicklungsprojekt Thakurgaon liegt im Norden Bangladeschs an der Grenze zu Indien. Das Kli-ma ist subtropisch-heiß mit jährlich ergiebigem Monsunregen, der die unbefestigten Wege nahezu unpassierbar macht. Die Menschen leben von dem, was sie selbst anbauen, oder arbeiten als Tagelöhner oder Rikschafahrer. Die Familien wohnen in einfachen Hütten aus Bambus, Stroh oder Lehm und ohne sanitäre Anlagen. Es fehlt an ausgebildeten Lehrern und ausgestatteten Schulen.

World Vision unterstützt die Familien bei ihrem Kampf gegen die Armut. Zunächst werden wir gemeinsam mit den Bewoh-nern die Ernährung der Kinder und den Zugang zu sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung verbessern. In Kinderzentren werden Mädchen und Jungen gezielt gefördert und Lehrer fortgebildet. Außerdem unterstützt World Vision die Bewohner mit einkommensschaffenden Maßnahmen in der Landwirtschaft, Tierzucht und im Kleingewerbe. Dafür sind wir auf die Hilfe der Paten angewiesen.

BANGLADESCH: GEMEINSAM FÜR DIE KINDERDas Projektgebiet Muyaga befindet sich im Nordosten Burun-dis und grenzt an Tansania. Die Region ist bergig und teilweise schwer zugänglich. Nutzbare Flächen sind rar, deshalb werden sogar Hänge bebaut. Viele Böden sind durch jahrzehntelanges Abholzen ausgelaugt. Trocken- und Regenzeiten werden im-mer unvorhersehbarer und in den letzten Jahren zerstörten immer wieder Dürren oder Überschwemmungen die ohne-hin mageren Ernten. Viele Kinder sind unter- oder mangeler-nährt und leiden an ansteckenden Krankheiten. Doch medi-zinische Hilfe gibt es kaum. Im jahrzehntelangen Bürgerkrieg

sind Gesundheitsstationen und Schulen zerstört worden. Seit 2011 unterstützt World Vision die Kinder und ihre Famili-en mit einem Regional-Entwicklungsprojekt. Die Kleinbauern lernen, wie sie ihre Böden umwelt- und ressourcenschonend bestellen und die Ernten steigern können. Das Angebot der Gesundheitsstationen wird besser und mehr und mehr Fa-milien wissen, wie sie sich vor Unterernährung und Krank-heiten schützen können, und schicken ihre Kinder zur Schule. Doch es ist noch sehr viel zu tun. Möchten Sie uns als Pate dabei helfen?

BURUNDI: ALLE SOLLEN SATT WERDEN!

In Afrika, Lateinamerika und Asien brauchen noch viele Kinder einen Paten. Kennen Sie Menschen, die sich auch für eine Kinderpatenschaft interessieren könnten? Dann laden Sie doch andere zum Mitmachen ein: Schicken Sie uns bitte die vorbereitete Antwortkarte – auch dann, wenn Sie selbst gern eine weitere Patenschaft übernehmen möch-ten. Jede Patenschaft hilft.

Herzlichen Dank!

PATEN gesucht!

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Ein Kindergarten mit einem festen Dach über dem Kopf, in dem es trocken und sauber ist. Mit ausgebildeten Betreu-

ern und Spielmaterial, das Anregung bietet. Mit fließendem Wasser, Toiletten und einer Küche. Ein Ort, in dem Eltern ihre Kleinen gut aufgehoben wissen, all das ist für deutsche Kinder normal. In vielen Armutsregionen der Welt können Familien davon jedoch nur träumen. „So war es auch in Cuong Chinh in Nordvietnam“, berich-tet Susanne Seith, Asien-Expertin bei World Vision Deutsch-land. „Die Region gehört zu den ärmsten des Landes. Männer und Frauen arbeiten von früh bis spät auf den Feldern, um ihr Überleben zu sichern. Da bleibt kaum Zeit für die Kinder.“ Wenn die Eltern zur Arbeit gehen, müssen die Kinder meist in der Obhut der alten Leute im Dorf bleiben. Diese sind zu gebrechlich für die schwere Feldarbeit, aber auch kaum noch in der Lage, sich ausreichend um mehrere Kinder zu kümmern. Im Dorf lauern zudem viele Gefahren, wie etwa herumlaufende Tiere, Abfälle und schmutzige Gewässer.

Dank der Unterstützung deutscher Starthelfer ist im Zen- trum von Cuong Chinh ein neuer Kindergarten entstanden. In neun sauberen, sicheren Räumen mit sanitären Anlagen werden hier 350 Kinder zwischen drei und sechs Jahren be-treut, gefördert und auf die Schule vorbereitet. In der eigenen Kindergartenküche werden ausgewogene Mahlzeiten zubereitet. Sie sollen die Mangelernährung vor Ort reduzieren. Eltern und Betreuerinnen lernen, wie sie die Kinder liebevoll fordern und fördern können. Aktives Spiel, Bewegungslieder, Basteln und Toben gehören ebenso zum

„Stundenplan“ wie schulvorbereitende Wissens- und Konzen-trationsübungen, etwa durch Vorlesen. Auch im Süden des Landes, in der Provinz Binh Thuan und in der Landesmitte, in Dak Nong, unterstützt World Vision mit dem Starthelfer-Programm den Aufbau von Kindergär-ten. Durch diese ganzheitliche Frühförderung steigt die Chance der Kinder auf eine erfolgreiche Schullaufbahn – und damit auch auf ein Leben ohne Armut. Auch im Namen der Kinder und Eltern herzlichen Dank allen Starthelfern!

VIETNAM: FÖRDERUNG BEGINNT SCHON FRÜH

Ein herzliches Dankeschön allen Starthelfern, die mit ihrem monatli-chen Beitrag täglich Kleinkindern hel-fen! In dieser Rubrik der Hilfe Direkt berichten wir in jeder Ausgabe über die Starthelfer-Projekte, die wir mit Ihrer Unterstützung umsetzen.

LIBANON:Mit dem neuen Starthelfer-Projekt im Libanon werden rund 600 Kleinkinder (0-3 Jahre) in 20 Krippeneinrichtungen von Beginn an ganzheitlich gefördert. Erzieher und Eltern lernen in Schulungen unter anderem, wie sie die Kleinen gesund ernähren und mit speziellen Spielen und Übungen dazu bei-tragen, dass sich die Kinder körperlich, geistig, motorisch, emotional und sozial gut entwickeln können. Von dem Pro-gramm profitieren auch syrische Flüchtlingsfamilien.

Für Kleinkinder in Entwicklungsländern kann Armut schnell zu einer Frage des Überlebens werden. Eigentlich harmlose Krankheiten wie Durchfall können in den ersten Lebensjahren tödlich enden. Mangelernährung verursacht häufig Entwicklungsstörungen und Krankheiten, die das ganze spätere Leben beeinträchtigen. Deshalb unterstützen wir Babys und Kleinkin-der mit dem Starthelfer-Programm. Es sorgt dafür, dass möglichst viele Kinder in den ersten Lebensjahren eine gesunde Ernährung und eine medizinische Grundversorgung erhalten. Weite-re Informationen finden Sie unter

worldvision.de/starthelfer

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Hier in Vietnam gehen alle Kinder zur Schule. Wir haben,

wie ihr in Deutschland, auch eine Schulpflicht und unseren

Eltern ist es sehr wichtig, dass wir etwas lernen. Die Leh-

rer sind hier oft streng. Ich mag in der Schule am liebsten

Mathe. Darin bin ich richtig gut. Was machst Du gern?

In den Pausen dürfen wir draußen spielen.

Da haben wir alle viel Spaß.

Vietnam liegt in Südostasien und grenzt an China, Laos und Kambodscha. Außerdem liegt es am Meer, nämlich dem Golf von Thailand und am Südchine-sischen Meer. Vietnam ist fast genauso groß wie Deutschland. Im Norden und im Süden gibt es große Flüsse, wodurch der Boden sehr fruchtbar ist. Dort wird viel Reis angebaut. In der Mitte des Landes lie-gen dagegen Gebirge und Wälder. Die zwei bekann-testen Städte sind Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt. Hanoi liegt im Norden und ist die Hauptstadt Viet-nams. Ho-Chi-Minh-Stadt liegt weit im Süden und ist die größte Stadt Vietnams.

Hier wohnst Du

Hier ist Vietnam

Vietnam

In Vietnam werden sehr viel Reis und Reisnudeln gegessen. Oft gibt es dazu ganz unterschiedli-ches Gemüse. Die Vietnamesen verwenden auch viele verschiede-ne Gewürze, aber es wird meist nicht so scharf gewürzt wie z. B. in Indien. Kennt ihr Frühlingsrol-len? Die werden in Vietnam auch oft und gern gegessen. Auch Nu-delsuppen gibt es häufig, manch-mal schon zum Frühstück! Sie heißen auf vietnamesisch „Pho“, das spricht man wie „Fo“.

Mit meinem Fahrrad komme ich überall hin. Unten seht ihr mich auf dem Weg zur Schule, deshalb trage ich meine Schuluniform. Es ist wichtig, dass jeder in der Familie mithilft, damit wir jeden Tag ge-nug Wasser und Essen haben und unsere Tiere versorgt sind. Deshalb ha-ben wir zu Hause alle Aufgaben, auch ich. Meine Aufgabe ist es, mich um das Kalb zu kümmern und nach der Schule Besorgungen für meine Mut-ter zu machen. Daher bin ich sehr froh, dass ich ein Fahrrad habe, damit ich nicht alle Einkäufe den langen Weg bis nach Hause tragen muss.

Vietnams Landschaft ist sehr vielseitig,

deshalb leben dort viele Tierarten wie

beispielsweise Elefanten, Wildkatzen und

Wasserbüffel. Oft ist es dort so grün, wie

ihr seht. Das sind Reisfelder. In den meis-

ten Gegenden ist es sehr heiß und dabei

sehr feucht, also richtig tropisch.

Hier in Vietnam haben viele Frauen nur zwei Kinder, fast so wie in Deutschland. Die Familie ist den Viet- namesen ganz besonders wichtig. Entscheidungen werden zum Beispiel oft von der ganzen Familie gemeinsam getroffen. Und die Familien sind meist groß, denn Oma, Opa und die Tanten und Onkel ge-hören auch dazu. Oft leben alle zusammen in einem Haus, manchmal sogar in nur einem Raum!

Das ist unser Haus. Hier lebe ich zusammen mit

meinem Bruder, meinen Eltern, meinem Onkel,

meiner Tante und den Großeltern. Ich finde es

toll, dass wir alle zusammen wohnen, so kann ich

auch meine Großeltern immer sehen. Mit mei-

nem Bruder spiele ich jeden Tag, das macht am

meisten Spaß.

Das ist unsere Flagge

Hallo, ich bin Mai Lan und wohne in Vietnam. Meine Eltern haben ein Kalb, um das ich mich kümmere.

Hier seht ihr meine kleinen Nachbarn. Sie spielen am liebsten mit einem

kaputten Motorrad.

Bei uns in Vietnam werden viele Schweine und Kühe gehalten. Kühe

sind besonders wertvoll, da sie Milch

geben. Wir haben eine junge Kuh be-

kommen. Darüber bin ich sehr froh!

Wenn die Kuh groß ist und selbst

einmal ein Kälbchen bekommt, können

wir es auf dem Markt verkaufen, wenn

es groß genug ist.

Wenn ich nicht in der Schule bin, helfe ich manchmal

meinen Eltern.

Kinderseite

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Lichterkinder 2014Eltern und Erzieher aufgepasst: Wir laden Kinder-gärten, Kitas und Schulen herzlich zu unserer La-ternenlauf-Aktion „Lichterkinder“ am 11. Novem-ber (St. Martin) ein. Alle Kinder, die mitmachen, unterstützen damit Kleinkinder in Vietnam. Anmel-deschluss: 30. Oktober. Mehr Informationen unter lichterkinder.de

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VIELEN DANK FÜR TOLLE GEBURTSTAGE

Viele haben mitgemacht: Rund 20.000 deutsche Patinnen und Paten haben in diesem Jahr schon ihren Patenkindern zum Geburtstag gratuliert. In 67 Projektgebieten freuten sich Kinder über kleine Geschen-ke, Schulmaterial, Lebensmittel und vor allem eine schöne Feier. Das Wichtigste: „Die Kinder spürten, dass liebe Menschen in einem fernen Land an sie denken, sie unterstützen und dass sie als Personen wertge-schätzt werden“, erklärt World Vision-Mitarbeiterin Daniela Fortune-Mensah, die mit den Kollegen in den Projektgebieten in Kontakt steht. „Ihre Patenschaft macht so viel Mut – gerade den Kindern, die im Alltag mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben! Deshalb herzlichen Dank allen Patinnen und Paten, die sich beteiligt haben!“

Jaqueline verlor durch Krankheiten und Krieg schon früh mehrere Angehörige. Sie wuchs in einer der ärmsten Ge-

genden Ruandas auf und musste Jahre sparen, um sich endlich den Traum von einer Nähmaschine zu erfüllen und als Schnei-derin zu arbeiten. Doch der Erfolg blieb zunächst aus: „Ob-wohl ich hart gearbeitet habe, hat es für ein Dach über dem Kopf meiner Kinder nicht gereicht, auch in die Schule konnte ich sie nicht schicken.“ Die Wende brachte ein World Vision-Kleinkredit, mit dem Jaqueline weitere Nähmaschinen anschaffte. Parallel nahm sie an Schulungen zum Aufbau eines Kleingewerbes teil. Neben Finanzen und Betriebsführung stand auch ein beson-deres Thema auf dem Programm: „Soziale Verantwortung“ – ein Ansporn, auch anderen zu helfen. Nach und nach konnte Jaqueline die Textilproduktion aus-weiten, indem sie Schulen mit Uniformen versorgte und da-

HILFE ZUR SELBSTHILFE – MIT KLEINKREDITEN

für Frauen aus ihrem Ort als Näherinnen einstellte. Jaque-lines Kinder – und die aller Angestellten – können nun die Schule besuchen. Benimana, eine Mitarbeiterin, berichtet: „Ich habe 2010 bei Jaqueline mit dem Nähen angefangen. Mit dem Einkom-men habe ich ein Stück Land für ein Haus gekauft. Wir kön-nen uns jetzt auch Kleidung und ausgewogene Nahrung leis-ten.“ Auch Jaquelines eigenen Kindern geht es inzwischen viel besser als früher. Besonders stolz ist sie auf ihre Tochter: „Sie ist richtig gut in Mathematik und möchte einmal Ärztin werden.“

Weitere Informationen zu „Micro – Der Gute Kredit“ finden Sie im Internet unter worldvision.de/micro. Die Geschich-te von Jaqueline aus Ruanda wird dort auch in einem kurzen Video erzählt.

Die Idee der „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist nicht in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit entstanden. Viele Menschen in armen Ländern haben sehr gute Ideen, wie sie selbst ein Einkommen erwirtschaften und der Armut entkommen können. Doch meist macht ihnen das Bankensystem einen Strich durch die Rechnung: Ohne Sicherheiten bekommen die Menschen keine Kredite, um ihre Pläne umzusetzen. Diese Lücke können Kleinkredit-Programme wie „Micro – Der Gute Kredit“ schließen. Ein Beispiel aus Ruanda zeigt, wie es funktioniert.

Was ist Micro – Der Gute Kredit?

Mit einer Einzelspende ab 25 Euro können Sie einen Kleinkredit für einen Existenzgründer aus Äthiopien, Kenia, Kambod- scha oder Bolivien finanzieren. Mit dem Kredit wird ein kleines Gewerbe aufgebaut. Der Kreditnehmer erhält zusätzlich Schulungen, etwa zu Grundlagen der Betriebsführung. Von den regelmäßigen Einkünften profitiert die ganze Familie – und idealerweise auch Menschen im Umfeld, die in kleinen Werkstätten, Lebensmittelläden oder auf Fischerbooten Arbeit finden. Allein mithilfe deutscher World Vision-Spender haben wir bis August 2014 knapp 400 Mikrokredite ver-geben und dadurch Existenzgründer aus den Branchen Dienstleistung, Handel, Landwirtschaft und Viehzucht unterstützt. Dafür vielen Dank!

DER GUTE KREDIT

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HUNGER BESIEGT?

Kennen Sie die Millenniumsziele? Das sind acht Vereinbarungen, die Staats- und Regierungschefs im Jahr 2000 zur Bekämpfung der Armut getroffen hatten. Unter anderem sollte bis 2015 der Anteil der Menschen, die Hunger leiden, halbiert werden.

Hilfe Direkt: 2015 steht vor der Tür. Was ist aus dem Mil-lenniumsziel zur Hunger-Bekämpfung geworden?

Johannes Backhaus (kleines Foto), Koordinator Jugend-bewegung bei World Vision: Laut dem Bericht zur Errei- chung der Millenniumsentwicklungsziele wurde das Ziel Nr. 1 – die Anzahl der Menschen halbieren, die Hunger leiden und in absoluter Armut leben – schon erreicht.

Das klingt nach guten Nachrichten. Können sich die Staatschefs nun zurücklehnen?

Überhaupt nicht! Obwohl sich die Zahl der Hungernden seit 1990 sehr deutlich verringert hat, leiden immer noch viele Menschen an chronischer Unterernährung. Der deutliche Rückgang der Zahl der Hungernden hat vor allem mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Lateinamerika und großen Teilen Asiens zu tun. Die Situation im südlichen Afrika hat sich leider kaum verbessert. Weltweit haben 824 Millionen Menschen nicht genug zu essen, 98 % davon leben in Entwick-lungsländern. Laut einer Schätzung der Weltgesundheits- organisation (WHO) leiden 178 Millionen Kinder unter schwerer Mangelernährung und fünf Millionen Kinder sterben jährlich daran.

Was sind die Ursachen für Hunger?

Die Gründe für Hunger sind sehr vielschichtig, regional unterschiedlich und verstärken sich mitunter gegenseitig. Besonders hervorzuheben sind das weltweite Bevölkerungs- wachstum und die Spekulation mit Nahrungsmitteln. Durch den Klimawandel treten immer mehr Dürren und Überflu-tungen auf, die die Ernten zerstören. Deshalb muss man sogar von zunehmendem Hunger ausgehen. Laut WHO droht sich die Anzahl unterernährter Frauen und Kinder in Entwick- lungsländern bis 2020 um 20 % zu erhöhen!

Kann man als Einzelner überhaupt etwas dagegen tun?

Aus vollster Überzeugung: ja! Zum Beispiel bewirken unsere Paten, Starthelfer und Spender sehr viel. Die umfassende Hilfe kommt einer ganzen Region zugute und trägt zu einer nachhaltigen Armutsbekämpfung bei. Außerdem kann sich jeder engagieren. Unsere Regionalgruppen setzen zunehmend Zeichen gegen die Ungerechtigkeit. Schon Jugendliche können in ihrer Umgebung auf die Probleme aufmerksam machen, etwa mit unserer Aktion „24 Stunden Hunger“.

Was ist „24 Stunden Hunger“?

Am 28./29. März 2014 haben Jugendliche aus ganz Deutsch-land einen Tag lang auf Essen verzichtet. Sie haben Verzicht damit am eigenen Leib erlebt, ein deutliches Zeichen gegen Ungerechtigkeit gesetzt, sich für ihren Hunger „sponsern“ lassen und für ein World Vision-Projekt gespendet, das sich der Ernährungssicherung verschrieben hat. Nächstes Jahr geht es weiter!

Herzlichen Dank für das Gespräch!

25 JAHRE KINDERRECHTE: UNSERE AKTION ZUM GEBURTSTAG

Am 20. November werden die internationalen Kinderrechte der Vereinten Nationen (UN) 25 Jahre alt. World Vision hat sich zu diesem Geburtstag eine besondere, länderübergreifende Aktion für Klein (und Groß) ausgedacht. Feiern Sie mit!

Als Kinderhilfswerk setzt sich World Vision weltweit dafür ein, dass Kinder sicher und gesund aufwachsen können, Bildung erhalten und respektiert werden. In der UN-Kinderrechts-konvention von 1989 sind nicht nur die Kinderrechte genau festgelegt, sondern auch Grundsätze und Normen für den Status von Kindern überall auf der Welt. Damit setzt das inter-nationale Dokument Minimum-Standards für das Überleben, die Entwicklung, den Schutz, die Nicht-Diskriminierung und die Beteiligung von allen Kindern. Zudem legt es fest, dass bei allen Entscheidungen, die Staaten treffen, die Interessen von Kindern berücksichtigt werden müssen.

Trotz der Fortschritte ist viel zu tunSeit 1989 haben sich die Lebensumstände für Kinder in einigen Ländern schon sehr verbessert. Beispielsweise ist es gelungen, die Kindersterblichkeit zu halbieren – mit einfachen und gün-stigen Maßnahmen wie Impfkampagnen und durch zunehmen-de Hygiene. Auch gehen heute so viele Kinder zur Schule wie nie zuvor. Trotz der Fortschritte bleibt aber noch viel zu tun, um die Kinderrechte rund um den Globus zu verwirklichen. Jährlich erleben 6,6 Millionen Kinder ihren fünften Geburtstag nicht, weil es unter anderem an sauberem Wasser, Nahrung, Medikamenten und Gesundheitspersonal mangelt. Zudem müssen viele Mädchen und Jungen arbeiten, um zum Famili-eneinkommen beizutragen, statt lernen zu können.

Kinderrechte machen Schlagzeilen Jeder von uns kann etwas tun, damit Kinder sich entwickeln können, ihre Interessen berücksichtigt und ihre Stimmen gehört werden – in unserer direkten Umgebung, aber auch ganz weit weg. Denn Hilfe beginnt schon damit, auf Proble-me aufmerksam zu machen. Das haben wir mit unserer On-line-Aktion zu 25 Jahren Kinderrechte vor: Wir motivieren Kinder und Jugendliche weltweit dazu, ihre eigenen Schlag-zeilen zum Thema Kinderrechte zu verfassen. Noch bis zum 15. Oktober können Mädchen und Jungen kreativ werden und auf wovi-reporter.de ihre Artikel, Bilder oder Video-Bot-schaften hochladen, um ihre eigene Sicht oder Erfahrungen mit Kinderrechten darzustellen. Zum Festtag am 20. November machen wir aus diesen Beiträgen einen kurzen Film, den wir auf unserer Webseite und bei verschiedenen Veranstaltungen präsentieren. Mit der Aktion wollen wir rund um den Globus Aufmerksamkeit für ein ständig aktuelles Thema schaffen: das Wohlergehen und die Zukunft von Kindern.

Schüler des Askanischen Gymnasiums Berlin haben bei 24h Hunger mitgemacht.

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HELFEN, BEVOR ES ZUR KATASTROPHE KOMMT

In den letzten Jahren leiden Kinder und ihre Familien in Ost- und Westafrika durch zunehmende Dürreperioden immer wieder Hunger: Ohne Regen fällt die Ernte aus, es gibt kaum Nahrung und Wasser für Mensch und Tier. Um die Bewohner in beson-ders betroffenen Gebieten besser auf solche Krisen vorzubereiten, hat World Vision gemeinsam mit anderen Hilfsorganisa- tionen ein groß angelegtes Vorsorgeprojekt in Somalia gestartet.

Drei Jahre sind seit der letzten Hungersnot am Horn von Afrika vergangen. Nun sieht die somalische Bevölkerung voller Angst der nächsten Trockenzeit entgegen. Obwohl Dürren in dieser Gegend durch den Klimawandel immer häufiger auftreten, sind die Menschen darauf kaum vorbereitet. Das will World Vision ändern – mit dem sogenannten „Somalia-Resilienz-Programm“. „Resilienz heißt so viel wie Widerstandskraft. Wir wollen Men-schen in gefährdeten Gebieten widerstandsfähiger machen, da-mit sie mit Naturkatastrophen, wie etwa Dürren, besser um-gehen können“, erklärt Corinna Blume, die bei World Vision Programme der Humanitären Hilfe koordiniert.

Der Hunger hat Somalia im GriffIn Somalia leben rund 60 % der Bevölkerung als Hirtennoma-den. Sie ziehen mit ihren Kamelen, Schafen, Ziegen oder auch Rindern auf der Suche nach Weideland umher. „Normalerwei-se kommen Hirtennomaden mit trockenen und heißen Tem-peraturen gut zurecht. Doch wenn der Regen ausbleibt, haben sie nicht nur selbst nichts zu trinken, sondern können auch ihre Tiere nicht versorgen“, erläutert Blume. Familien, die sich

von dem ernähren, was sie selbst anbauen, leiden immer wie-der unter ausbleibenden Ernten. Somit lösen Viehsterben und Ernteausfälle zunehmend verheerende Hungerkatastrophen aus: Während der Dürre 2011 bis 2012 starben fast 260.000 Menschen, vor allem Kinder, an den Folgen der Katastrophe. „Man muss sich das Ausmaß einmal vorstellen: In Somalia sind in kurzer Zeit so viele Menschen gestorben, wie in einer deutschen Großstadt leben. Wiesbaden wäre jetzt praktisch ausgestorben“, sagt die Nothilfe-Koordinatorin Blume. „Des-halb ist es umso wichtiger, zu helfen, bevor es zur Katastrophe kommt.“

Hilfe für ein ganzes LandMit dem groß angelegten Hilfsprogramm für ganz Somalia will World Vision in Zusammenarbeit mit sechs internationalen Hilfsorganisationen vor allem Hirtennomaden, Kleinbauern und mittellose Familien, die in Stadtnähe leben, unterstützen. Während der letzten Dürre sind viele Familien vor Hunger und Gewalt aus ihrer Heimat geflohen und haben sich am Ran-de von Städten niedergelassen. Gelegenheitsjobs bringen den

meist ungelernten Arbeitern jedoch nicht genug Einkommen. „Um die Ernährungssituation in Somalia langfristig zu verbes-sern, verteilen wir beispielsweise dürreresistentes Saatgut an Bauernfamilien und schulen sie in Anbaumethoden, die mehr Ertrag bringen. Überschüsse können sie dann in Silos lagern. Durch Aufforstung wollen wir vertrocknete Landstriche wie-der fruchtbar machen und schonen so die Umwelt“, berichtet Blume, die regelmäßig nach Ostafrika reist, um die Projektmaß-nahmen vor Ort zu begleiten. „Den Hirtennomaden empfehlen wir, robustere Nutztier-Rassen zu züchten und kleinere Herden zu halten. Auch wol-len wir örtliche Gesundheitsdienste für Vieh einrichten, damit kranke Tiere behandelt werden.“ In Schulungen sollen sowohl Hirtennomaden als auch Bauern lernen, wie sie Viehzucht und Ackerbau miteinander kombinieren können, um die Nahrungs-mittelsicherheit zu erhöhen. Gemeinsam mit der Bevölkerung baut World Vision zudem Wasserspeicher, Tränken und Bewässerungsanlagen und unter-stützt sie, alternative Einkommensmöglichkeiten zu finden (z. B. ein Kleingewerbe zu gründen). Hierbei helfen etwa Spar- und Kreditgruppen. Ein wichtiger Bestandteil des Hilfsprogramms sind auch gezielte Schulungen zu Katastrophenvorsorge und -schutz. So lernen die Familien einerseits, welche Vorsorgemaßnahmen sie treffen können (z. B. Frühwarnsysteme entwickeln, sparsam mit Wasser umgehen), und andererseits, wie sie etwa Evaku-ierungspläne erstellen und sich im Ernstfall verhalten sollten. „Wir arbeiten stets eng mit den Menschen vor Ort zusammen, denn nur, wenn wir sie aktiv in unsere Maßnahmen einbezie-hen, kann sich langfristig etwas ändern“, sagt Blume.

„Wir arbeiten stets eng mit den Menschen vor Ort zu-

sammen, denn nur, wenn wir sie aktiv in unsere Maß-

nahmen einbeziehen, kann sich langfristig etwas ändern“,

sagt Corinna Blume, Nothilfe-Expertin bei World Vision.

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Hilfe Direkt: Was ist in unserem Patenschaftsprojekt Leyte geschehen?

Helga Stamm-Berg: In Leyte herrscht eine große Aufbruchs- stimmung. Es ist toll, was World Vision da gemeinsam mit den Familien und der Unterstützung der Patinnen und Paten auf die Beine gestellt hat. Zum Beispiel wurden Häuser wieder aufgebaut. Mit einem sogenannten „Food-for-Work“-Programm konnten Eltern mithelfen, etwa zerstörte Straßen oder Schulen zu reparieren und haben dafür Reis für ihre Familien erhalten.

PHILIPPINEN: DER WIEDERAUFBAU GEHT VORAN

Vor fast einem Jahr hat der Taifun Haiyan auf den Philippinen schreckliche Verwüstungen angerichtet. Während viele die Bilder der Zerstörung noch vor Augen haben, ist der Wiederaufbau auf den Philippinen in vollem Gange. Haiyan verwüstete im November des letzten Jahres ganze Regionen auf den philippinischen Inseln, forderte über 6.000 Menschenleben und stürzte die Bevölkerung in große Not. Auch von deutschen Paten unterstützte Kinder und ihre Familien waren betroffen. Zwar kam kein Patenkind ums Leben, aber Tausende Familien verloren ihre Häuser, Ernten und Lebensgrundlagen. In den folgenden Monaten hat World Vision mehr als 700.000 Menschen in über 500 Dörfern mit Trinkwasser, Lebensmitteln, Decken und Hygieneartikeln versorgt. Über 20.000 Kinder wurden in 59 Kinderschutzzentren betreut und bei der Verarbeitung ihrer schrecklichen Erlebnisse unterstützt. Doch was ist im Wiederaufbau passiert, der sich an die Soforthilfe angeschlossen hat? Helga Stamm-Berg (Foto oben), Asien-Expertin bei World Vision Deutschland, war im Juli vor Ort und berichtet im Interview von ihren Erlebnissen:

Im Projektgebiet leben besonders viele arme Menschen. Wie geht es ihnen?

Langsam finden die Menschen wieder in ihren normalen Alltag zurück, denn schon vor Haiyan hat World Vision den Familien dabei geholfen, neue Einkommensmöglichkeiten zu finden. Damit war eine gute Basis zur Selbsthilfe gelegt. Noch ein Beispiel, wie Selbsthilfe wirken kann: Die Spargruppen, die World Vision gegründet und geschult hat, hatten sofort nach der Katastrophe Bargeld zur Verfügung, um Wasser und Lebensmittel zu kaufen. Sie sparen das Geld gemeinsam in

einer Metallkiste, die von drei verschiedenen Gruppenmitglie-dern verschlossen wird. So war das Geld zum Zeitpunkt der Not physisch verfügbar, wovon rund 1.000 Familien profitiert haben. Denn alle Banken waren zunächst geschlossen.

Was tut World Vision, damit die Familien wieder langfris-tig auf die Beine kommen?

World Vision hat zum Beispiel bereits 131 landwirtschaftliche Gruppen gegründet und geschult. Sie betreiben organisch-bi-ologische Tierhaltung oder bauen in 177 Gemeinschaftsgärten Obst und Gemüse an. World Vision stellt Saatgut und Material zur Verfügung. Davon profitieren 2.260 Familien.

Wie läuft die Katastrophenvorsorge?

Wir hatten vor Haiyan bereits Gruppen in der Katastrophen-vorsorge ausgebildet, die ihr Wissen an ihre Dörfer weiterge-ben. Dieses Engagement werden wir noch verstärken. Die World Vision-Mitarbeiter sprechen mit den Gruppen, um gemeinsam herauszufinden, was sich während Haiyan be-währt hat und was man besser machen könnte. Schlecht war zum Beispiel, dass viele öffentliche Gebäude wie Schulen, die von den Behörden als Zufluchtsräume ausgewiesen worden waren, zuerst vom Sturm abgedeckt wurden. Hier muss besser gebaut werden. Auch sollten nicht nur Nahrung als Hilfsgüter in Zufluchtsorten gelagert werden, sondern auch Werkzeuge und Baumaterial, um etwa schnell wieder ein Dach decken zu können.

Welche besonderen Pläne gibt es jetzt für die Region?

World Vision schult die lokalen Gruppen gemeinsam mit den Behörden darin, konkrete Vorsorgepläne zu erarbeiten, damit sie besser auf Katastrophen vorbereitet sind und umgehend reagieren können. Dazu werden beispielsweise gezielt Frauen im Schreinerhandwerk ausgebildet, sodass sie ihre Häuser und die ihrer Nachbarn schnell wieder aufbauen und auch noch ihr Familieneinkommen aufbessern können.

Danke für das Gespräch!

„Das ist die Chance unseres Lebens“ Eliseo Penalosa (45) ist Schreiner, Maurer und Schweißer. Er hat durch den Tai-fun Haiyan alles verloren: Sein Haus und gesamter Besitz sind zerstört. „In nur wenigen Stunden war alles, was wir hatten, weg. Wir waren auf dem Nullpunkt“, berichtet der zweifache Vater mit leiser Stimme. „Aber wir müssen wieder auf die Beine kommen – für unsere Kinder.“Eliseo ist einer von 25 Schreinern aus Alangalang in der Provinz Leyte, denen World Vision, gemeinsam mit den philippinischen Behörden, einen Zertifikats-kurs ermöglicht. Nach Abschluss des Kurses, der auch einen Hausbau beinhaltet, erhalten die Handwerker ein staatliches Zertifikat, mit dem sie sich qualifiziert bewerben oder eine Existenz aufbauen können. Der 43-jährige Alfredo Edloy sagt: „Diese kostenlose Ausbildung ist die Chance unseres Lebens in dieser schweren Zeit. Unser Haus hat der Sturm zerstört. Ich muss Geld verdienen, damit meine Kinder in die Schule zurück können.“

Wie geht es speziell den Kindern?

Direkt nach der Katastrophe hat World Vision für Kinder, aber auch für Erwachsene, Traumabewältigung geleistet. Trotzdem wird es noch eine Weile dauern, bis die Menschen die schrecklichen Erlebnisse verarbeitet haben. Als wir im Juli vor Ort waren, zog gerade der kleine Taifun ‚Glenda‘ übers Land. Die Kinder hatten schreckliche Angst, obwohl es eigentlich nicht schlimmer war als ein starker Monsun-Re-gen. Es hilft ihnen, darüber zu reden und Sicherheitsvorkeh-rungen zu treffen.

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Viele Konflikte halten die Welt zurzeit in Atem: Ukraine, Sy-rien, Israel, Irak. Fast vergessen scheint das Leid der Kinder und Familien im Südsudan. Über 1,5 Millionen Menschen sind bereits vor Krieg und Gewalt aus ihren Dörfern geflohen – die meisten von ihnen sind unschuldige Kinder.

Regenzeit verschlimmert die Not der KinderTäglich steigt die Zahl der Flüchtlinge in den ohnehin über-füllten Auffanglagern. Eines davon ist Malakal im Norden des Landes. „Die Umstände sind katastrophal“, berichtet Katha-rina Witkowski, die für World Vision die Hilfsmaßnahmen vor Ort koordiniert. „Die Familien leben auf engem Raum in provisorischen Unterkünften aus Zeltplanen und Kartons.“ Je mehr Flüchtlinge ankommen, desto mehr spitzt sich die Lage in den Camps zu: Nahrung und Trinkwasser werden knapp, sanitäre Anlagen reichen nicht aus. Nun ist auch noch Regen-zeit in der Region. Vor allem Kinder sind barfuß unterwegs und versinken knietief im Schlamm. Durch die Fäkalien und Abfälle im Matsch steigt das Risiko von Verletzungen und In-fektionen. Doch es mangelt auch an medizinischer Versorgung.

Experten befürchten Hungersnot Mehr als 320.000 Menschen hat World Vision seit Januar 2014 unter anderem mit Essen, sauberem Trinkwasser, Hygi-eneartikeln und Decken versorgt. Weitere Hilfe ist jedoch lebenswichtig. Durch den anhaltenden Bürgerkrieg konnten die Familien ihre Felder nicht bestellen. Sie haben keine Ernte und damit keine Nahrung. Viele Kinder sind bereits stark un-terernährt und kämpfen ums Überleben. Experten befürch-ten, dass bis zu vier Millionen Menschen diesen Herbst Hun-

SÜDSUDAN: IMMER MEHR KINDER LEIDEN

Mit 30 Euro können fünf Familien mit speziellen Wasserkanistern und Entkeimungstabletten für einen ganzen Monat ausgestattet werden. So werden Menschen vor Magen-Darm-Infektionen geschützt, die gerade bei Kindern tödlich verlaufen können.

75 Euro reichen, um eine Familie (fünf Personen) mit einem Nothilfe-Paket mit dringend benötigten Hilfsgütern auszustatten (Moskitonetze, Decken, Plas-tikplanen, Koch-Sets, Kleidung, Schlafmatten).

Für 150 Euro kann eine Familie (fünf Personen) einen Monat lang mit Nahrung versorgt werden.

World Vision will den Kindern und Familien helfen, bevor es zu spät ist. Bitte unterstützen Sie uns dabei. Gerne kön-nen Sie auch online spenden:

Vielen Dank!

Spendenkonto:Konto: 2020 · BLZ 501 900 00Frankfurter Volksbank(IBAN: DE89 5019 0000 0000 0020 20)Verwendungszweck: Südsudan 403336

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Mit einer nährstoffreichen Spezial-paste werden Kleinkinder wie Achan (3 Jahre) aufgepäppelt.

ger leiden müssen. „Das sind mehr Menschen, als Berlin Ein-wohner hat. Ohne weitere Hilfe und Nahrungsmittelvertei-lungen werden Zehntausende Kinder dieses Jahr nicht über-leben“, warnt Witkowski.

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Zukunft für Kinder !