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Was wird mit mir?

Die ethische BewohnerInnenbesprechung

Siegerprojekt

Teleios 2011

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Perspektivenwechsel

Ruth Schwerdt: „…(so) ist das grundlegende ethische Kriterium, dass der Helfende die Perspektive des Hilfsbedürftigen als die zentrale, handlungsindizierende würdigt. Da dessen Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln, aufgrund der Verlusterlebnisse, des Alterns, Krankseins, Hilfebedürftigseins eingeschränkt sein kann, im Sterbeprozess sicherlich eingeschränkt ist, ….ist der Perspektivwechsel nicht nur eine ethische Grundtechnik, sondern auch die Grundtechnik des Helfens.“

 

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Ausgangssituation

• Menschen bleiben länger zu Hause, sind stärker pflegebedürftig, kürzere Verweildauer.

• 80% der Pflegeheimbew. sind dement.• Die wenigsten haben eine

Patientenverfügung und können auch keine mehr verfassen.

• Palliativmedizinische Betreuung nimmt an Bedeutung zu.

• Ethische Fragestellungen häufen sich.

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ethische Fragestellungen

• PEG-Sonde ja oder nein?• Weiteres Vorgehen, wenn BewohnerInnen

nicht mehr essen und/oder trinken können oder wollen– Akzeptanz der Verweigerung?

• Krankenhaustransfers, Notarzteinsätze ja oder nein?

• Reanimation?• Wann beendet man bei liegender PEG-Sonde

die Zufuhr von Nahrung, Flüssigkeit und Medikamenten?

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Alle an eine Tisch!

„Regelmäßige Fallbesprechungen können die Kommunikation wie auch die Reflexions- und Handlungskompetenz zwischen unterschiedlichen Protagonisten (nicht nur unter den Professionellen allein, sondern auch mit PatientInnen oder BewohnerInnen und Angehörigen) verbessern. Unsachgemäß eingesetzt, können sie jedoch auch Schaden anrichten, indem sie Beteiligte überfordern, kontraproduktive Machtverhältnisse bestärken und/oder die Bereitschaft zur Reflexion und Beteiligung für bestimmte Zeiten verhindern.“

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Uneinigkeit

Dr. Bollig „Uneinigkeit zwischen dem Personal und den Angehörigen von PatientInnen mit kognitiver Schwäche/Demenz über die medizinische Behandlung ist häufig. Daher sollten Behandlungsoptionen und Präferenzen der PatientInnen möglichst frühzeitig zusammen mit den Angehörigen besprochen werden. Eine verbesserte Kommunikation zwischen PatientInnen und Angehörigen führt zu größerer Übereinstimmung der Aussagen der Angehörigen mit den Wünschen der PatientInnen als eine schriftliche Patientenverfügung alleine.“

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Bestätigung durch Studie

››„Futility“ – Übertherapie am Lebensende? Gründe für ausbleibende Therapiebegrenzung in Geriatrie und Intensivmedizin‹‹

qualitative Interviewstudie, die am Institut für Angewandte Ethik und Medizinethik der Universität Basel und am Institut für Operative Intensivbehandlung, Department Anästhesie am Universitätsspital Basel durchgeführt wurde

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Futility

Ergebnis der Studie:• Pflegefachleute artikulieren mehr und deutlicher,

dass Therapien am Lebensende sinnlos fortgesetzt werden.

• Entscheidung für oder gegen eine Therapie liegt im ärztlichen Verantwortungsbereich, aber es besteht die Erwartung, dass das Team in die Entscheidung mit einbezogen wird.

• Wird die Entscheidung gemeinsam getroffen – durch Austausch der Meinungen und Perspektivenwechsel – dann steht sie auf einer breiteren Basis und kann von allen Beteiligten leichter mitgetragen werden.

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Mäeutische BewohnerInnenbesprechung

• Die Bewohnerinnenbesprechung ist ein zentrales Instrument des mäeutischen Pflege- und Betreuungsmodells.

• Sie bedient sich der sokratischen Gesprächsführung.• Seit 2004 wird sie in den Einrichtungen der CS

regelmäßig genutzt.• Die Nutzung dieses Instrumentes auch für ethische

Fragestellungen ist naheliegend, weil es für die MitarbeiterInnen ein gewohntes Instrument ist.

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Wer ist beteiligt?

alle, die auch an der Betreuung und Pflege beteiligt sind!

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Ablauf

• Ausgangssituation/Konkretisierung der Fragestellung• Von wem ging die Initiative zur Besprechung aus?• Mögliche Entscheidungen und ihre Konsequenzen?• Verhalten/Aussagen der/des Betroffenen?

Patientenverfügung? Lebensgeschichte?• Was steht für die/den Betroffenen im Vordergrund?• Wie würde die/der Betroffene entscheiden?• Position der Angehörigen?• Entscheidung

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Aktuelle Situation• Das Instrument wird seit etwa 3 Jahren genutzt.• Die Behandlung ethischer Fragestellungen ist Teil der

Organisationskultur.• Wir beteiligen uns an einer Vergleichsstudie.• Die Lösungsansätze sind vielfältig und werden sehr

differenziert diskutiert. Sie orientieren sich am mutmaßlichen Bewohnerwillen.

• In der Folge wird meist ein Palliativ-Blatt verfasst.• Die meisten BewohnerInnen können „zu Hause“

sterben.• Die MitarbeiterInnen können die Entscheidungen

mittragen und fühlen sich sicher.

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Respekt

Ingrid Marth: „…Manche reden kein Wort über Sterben und Tod. Mir fällt es dann schwerer, aber ich habe lernen müssen, es zu respektieren. Insgesamt ist es wichtig, Fragen zu stellen, um abzuklären, was erwartet wird, und zwar immer wieder neu. Wir nennen das ‚einen Auftrag holen‘.“

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Herzlichen Dankfür Ihre Aufmerksamkeit!

Christina Hallwirth-Spörk MSc

Oberzellergasse 1

1030 Wien

[email protected]

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