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81 W. Techiiik. Ransome’s kiinstliche Steine. Es ist dem Erfinder gegliickt, nach einer wesentlichen Verbesserung seiner Methode ein Product zii erzielen , wel- ches in jeder Beziehung alien praktischen Forderungen geniigt. Herr R a n s o m e macht nach bestimmten Verhaltnissen eine hlischung aus gewbhnlicliem Sand, Portland Cement, gemahlencm kohlcnsauren Kalk und etwas Kieselerde, die leicht in kaustischem Natron loslich ist (Infusorienerde) ; und diese Xaterialien verwandelt er dnrch Zusatz von kieselsaurem Natron in eine plastiecho Masse. Die so gebildcte Masse bleibt eine geniigende lange Zeit plastisch, um ihr jede Form geben zu konnen, aber allmahlig erhiirtet sie und wird schliess- lich ganz und gar hart, und ohne irgend welche weitere Be- handlung zu einem harten Stcine, wyelcher der Warme und Kalte Widerstand leistet, fur Feuchtigkeit ganz undurch- gangig ist, und soweit die jotzigen Erfahrungen reichen, noch immer hiirter aird. Durch Zusatz von entsprechenden Farbemitteln etc. zu den Yaterialien lasst sich der schonste kunstliche Marmor darstellen, der erhirtete Stein nimmt die schonste Politur an. (Der Naturforscher). BY. Bylonit hat man ein dem Collodium Rhnliches Priiparat genannt, wel- ches mancherlei technische Anwendung findet. Zunachst be- reitet man sich aus irgend welcher Holzfaser (Abfall von Baumwolle oder Flachs, alten Seilen etc.) durch Eintauchen in ein Gemisch yon SalpetersLuro und Schwefelsaure, Xyloidin, welchcs gehorig ausgewaschen und durch starkes Yressen moglichst gctrocknet wird. Dieses lost man alsdann entwe- der in fliichtigen Mcnstruen, IIolegeist , Alkohol , Aldehyd, Petroleumnaphtha, Renzin etc., oder in fetten Oelen, Leinol, Ricinusol, am besten mit einem Zusatz von Campher. Die Arch. d. Pharm. CXCVII. Bdr 1.Aft. 6

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81

W. Techiiik.

Ransome’s kiinstliche Steine. Es ist dem Erfinder gegliickt, nach einer wesentlichen

Verbesserung seiner Methode ein Product zii erzielen , wel- ches in jeder Beziehung alien praktischen Forderungen geniigt.

Herr R a n s o m e macht nach bestimmten Verhaltnissen eine hlischung aus gewbhnlicliem Sand, Portland Cement, gemahlencm kohlcnsauren Kalk und etwas Kieselerde, die leicht in kaustischem Natron loslich ist (Infusorienerde) ; und diese Xaterialien verwandelt er dnrch Zusatz von kieselsaurem Natron in eine plastiecho Masse. Die so gebildcte Masse bleibt eine geniigende lange Zeit plastisch, um ihr jede Form geben zu konnen, aber allmahlig erhiirtet sie und wird schliess- lich ganz und gar hart, und ohne irgend welche weitere Be- handlung zu einem harten Stcine, wyelcher der Warme und Kalte Widerstand leistet, fur Feuchtigkeit ganz undurch- gangig ist, und soweit die jotzigen Erfahrungen reichen, noch immer hiirter aird.

Durch Zusatz von entsprechenden Farbemitteln etc. zu den Yaterialien lasst sich der schonste kunstliche Marmor darstellen, der erhirtete Stein nimmt die schonste Politur an. (Der Naturforscher). B Y .

B y l o n i t hat man ein dem Collodium Rhnliches Priiparat genannt, wel- ches mancherlei technische Anwendung findet. Zunachst be- reitet man sich aus irgend welcher Holzfaser (Abfall von Baumwolle oder Flachs, alten Seilen etc.) durch Eintauchen in ein Gemisch yon SalpetersLuro und Schwefelsaure, Xyloidin, welchcs gehorig ausgewaschen und durch starkes Yressen moglichst gctrocknet wird. Dieses lost man alsdann entwe- der in fliichtigen Mcnstruen, IIolegeist , Alkohol , Aldehyd, Petroleumnaphtha, Renzin etc., oder in fetten Oelen, Leinol, Ricinusol, am besten mit einem Zusatz von Campher. Die

Arch. d. Pharm. CXCVII. Bdr 1.Aft. 6

b2 Nincn Wachsfirniss. - Fettc Oclc.

Auflikung wird diircli I~rwSrnrcn iind h’nctcn befordcrt. So erhalt nian eincn iuelir odcr minder &fen Teig , von den1 man die fluchtigcn Iijsungsiiiittel in gecigneten Apparaten durc!i Destillation grosscntlicils wieder gewinncn kann. Die- ser Teig wird in eiiier Klander xu diinncii I.’lattcn ausgcrollt, die bicgsam sind wic Blaroquinlcdcr, oder aber , wcnn trock- Iiendo Ode, wie Lciiiol , d a m verwendct wwrden, ganz har t werdon, so class sie sicli wie Elfenbein, Horn, Knoclien, Schild- pat t vcrarbciten lassen. Fur Yliotographcn eigncn sie sich, da sie halbdurchsichtig sind, s ta t t tics gelbcn Glascs zur Ab- haltung der chen~isc:hcn 1~ic:lrtstl.ahlen. 13clicbige Parbc gicht iuan der Masso durch PiiSSellde l’ijiinde. (The Phmvn. Jozivn. and Transact. Nr. X X ITlII-- X X X I . Tfhird. Se?.. ,Am. 1871. 1’ural.t. VIZ. 1’. 556.). wp.

Ei lien Wwli sfi riii ss erliiilt man durcli Aufliisniig von Waclis in wnrmcnr Beuzin oder noch besser in Scli\~.efklliolil~~nstoff. Bei letztcrem bedarf RS der Brwk’r~niing nir:ht. Kin snlclrcr Pirniss eignct Rich ziir 1):irstelliing von Waclispapic:r, inclcni inan ilin mittelst eiries Schwarniues auftriigt. I k r iinangeneliine Geriicli ist nach kurzer Zcit verschwnnclen. Anch Inssen sich damit Gyps- statuen iiberziehcn nnd 1)Lissc i n IIolz :tiisf<illen, bevor das- selbc polirt w i d . 1)iirc.h gcoignetc ZiisLtxc llsst cr sich far- hig darstcllen. ( The I’hu).itt. . J o w n . trutl Ttvnsact. Nr. XXVIZI - x-XXI. Thitd. ser. .J& 1871. 1’fll.t. VIL 1’. 546.). wp.

wettc Oelc! rcinigl in:m nadi Kceycr, indcni iiinn 100 h’ilogr. mit einer Jlischung von W O , O Aniiiionialifliissi~kcit und ebensovicl Was- ser gchorig durchscliiittelt und (ins Ganzc tlrci Tsgc lang in eineni ucrsclilnescncn C;t:fiissc nbsctxcn liisst , wonach d a s klare Ocl nhgczogen w i d Dcr I3ndcnsatz diont zur Seifci (A7ttcv.ic. Jotwi,. (?f’ Z%(Z?W. Vd. X L T I . Nr. Vl., Third. SW. ATorb?,. 1870. lirol. X VIM NT. VL y. 512. Aus Journ. de C71i~m:ie wrcd. AoGt. 1870.). WP.