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362 bereits im Jahre 1 878 das betreffende spectroskopische Verhalten des blauen Kamillenbls beobachtet und nebst anderen spectroskopi- schen Notizen in der Pharmaccut. Zeitung No. 82. 1878 veraffent- licht habe. Dio gcnauen Messungen ergaben fiir die alkoholische Lbsung des Kamilleniils fiir die clrei Absorptionsmaxima im prismatischen Spectrum: a 31 B, B 23 C - C 8 D, C 60 D-D. Desgleichen hat Karl Hock im Archiv der Pharmacie 1881. 19. pag. 358 Mittheilungen aus dem Laboratorium der Staatsapotheke zu Bern iiber Alkaloi'dreactionen im Spectralapparate gemacht. Auch dieses Thema ist bereits friiher in erschbpfender Weise von Alexander Poehl behandelt und zum Gegenstandc scincr Inaugural - Dissertation uber ,,Die Anwendung optischer Hiilfsmittel bei der gerichtlich - chemischen Ermittelung von Pflanzengiften. St. Peters- burg 1876 gemacht. Es finden sich daselbst pag. 10-31 das spectroskopische Verhalten sammtlicher Alkalo'ide , theilweise xnit graphischer Darstellung der charakteristischen Absorptionscurven , in soweit dieselben mit Reagentien farbige Reactionen geben. C. Jehn, Ziegenbutter ; wasserunlosliche Fettsauren. Ziegenbutter ; wasserunlosliche Fettsguren. Von Dr. Carl Jehn in Geseko. Seit dem Bekanntwerden dcr Hehner'schen Methode der But- teruntersuchung , welche bekanntlich darauf beruht , dass das reine Butterfett bedeutend weniger wasserunlbslicher Fettsauren enthdt als alle anderen Fette, die etwa zur Verfdschung der Butter dienen kiinnten , ist eine ganze Fkihc von entsprechenden Untersuchungen veraffentlicht worden, die sich aber alle nur auf Kuhbutter bezo- gen. Ueber Ziegenbutter dagegen habe ich keine Angaben auffin- den k6nnen. Da es nicht unmbglich war, dass dieselbe im Gehalte an frag- lichen Fettsauren von der Kuhbutter differirte, habe ich ein paar Bestimmungen gemacht. Die Ziegenbutter wurde selbst dargestellt und das reine Butterfett auf die iibliche Weise gewonnen. Zur Untersuchung wurden je 5 g. reines Butterfett mit 2 g. KHO und 50 C.C. AUtohol verseift, die Lasung zur Sympkonsistenz

Ziegenbutter; wasserunlösliche Fettsäuren

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Page 1: Ziegenbutter; wasserunlösliche Fettsäuren

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bereits im Jahre 1 878 das betreffende spectroskopische Verhalten des blauen Kamillenbls beobachtet und nebst anderen spectroskopi- schen Notizen in der Pharmaccut. Zeitung No. 82. 1878 veraffent- licht habe.

Dio gcnauen Messungen ergaben fiir die alkoholische Lbsung des Kamilleniils fiir die clrei Absorptionsmaxima im prismatischen Spectrum: a 3 1 B, B 23 C - C 8 D, C 60 D-D.

Desgleichen hat Karl Hock im Archiv der Pharmacie 1881. 19. pag. 358 Mittheilungen aus dem Laboratorium der Staatsapotheke zu Bern iiber Alkaloi'dreactionen im Spectralapparate gemacht. Auch dieses Thema ist bereits friiher in erschbpfender Weise von Alexander Poehl behandelt und zum Gegenstandc scincr Inaugural - Dissertation uber ,,Die Anwendung optischer Hiilfsmittel bei der gerichtlich - chemischen Ermittelung von Pflanzengiften. St. Peters- burg 1876 gemacht. Es finden sich daselbst pag. 10-31 das spectroskopische Verhalten sammtlicher Alkalo'ide , theilweise xnit graphischer Darstellung der charakteristischen Absorptionscurven , in soweit dieselben mit Reagentien farbige Reactionen geben.

C. Jehn, Ziegenbutter ; wasserunlosliche Fettsauren.

Ziegenbutter ; wasserunlosliche Fettsguren. Von Dr. Carl Jehn in Geseko.

Seit dem Bekanntwerden dcr Hehner'schen Methode der But- teruntersuchung , welche bekanntlich darauf beruht , dass das reine Butterfett bedeutend weniger wasserunlbslicher Fettsauren enthdt als alle anderen Fette, die etwa zur Verfdschung der Butter dienen kiinnten , ist eine ganze Fkihc von entsprechenden Untersuchungen veraffentlicht worden, die sich aber alle nur auf Kuhbutter bezo- gen. Ueber Ziegenbutter dagegen habe ich keine Angaben auffin- den k6nnen.

Da es nicht unmbglich war, dass dieselbe im Gehalte an frag- lichen Fettsauren von der Kuhbutter differirte, habe ich ein paar Bestimmungen gemacht. Die Ziegenbutter wurde selbst dargestellt und das reine Butterfett auf die iibliche Weise gewonnen.

Zur Untersuchung wurden je 5 g. reines Butterfett mit 2 g. KHO und 50 C.C. AUtohol verseift, die Lasung zur Sympkonsistenz

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Nachweis der Aloe. - Neue Aloihreactionon. 363

verdampft , mit 100 C. C. H2 0 wieder aufgenommen und dann mit 10 C.C. HCI die Fettsiuren abgeschieden. Dieselben wurden plit heissem H 2 0 sor$dtigst ausgewaschen und im Wasserbadc zum konstanten Clewiclite getrocknet.

5 g. Butterfett gaben: Wasserunlosl. Fettsauren : 4,378 g. = 87,56%. No. 1.

- a. 4,340 - = 86,8U - - 3. 4,365 - = 87,:30 -

ES scheint demnach, wenn man berechtigt ist, aus nur 3 Un- tersuchungen einen Schluss zu eiehen, dass die Ziegenbutter rnit der Kuhbutter hinsichtlich des Gehaltes an wasserunlijslichen Fett- sauren ubereinstimmt.

B. Dlonatsbericht.

Zum Nachweis der AlopS. - Neue Alo'hreactionen. - Zum Nachweis der MOB empfiehlt A. Klungc als Resultat einer Reihe mit verschiedenen Sorten AloG und mit Alo'in angestcllter Versuche eine Reaction, die er die ,, Cupraloi'nreaction " nannte.

Verdiinnt man namlich eine wassrige AloEl6sung resp. Alo'in- lasung soweit, bis dieselbe nahezii farblos erscheint und setzt man eine geringe Menge Kupfersulfat oder Kupferchlorid hinzu, so nimmt die Fliissigkeit eine ziemlich intensiv gelbe Fiirbung an; nachden: hierdurch die Bildung von Cupralo'in angezeigt worden, giebt man ein wenig Chlornatrium oder Bromkalium und etwas Alkohol hinzu, worauf sich die Probe intensiv roth, oder, wenn sehr verdiinnte Lijsungen vorliegen , rosaviolett farbt. Statt Alkohol zuzusetzen, kann man die Probe auch schwach erwikmen, wobei dieselbe Farben reaction eintritt.

Die Cupralo'inreaction wird mit a l l e n Aloikorten, sowohl mit deren urspriinglichen wassrigen Lasungen, als auch mit den Lasun- gen , welche aus dem Riickstande der Amylalkoholausschiitteliing bereitet waren, erhalten; von A106 barbados geniigt 1/5000, von Alo'in l/,oooo. Solche hiichst verdiinnte Lasungen sind vollstiindig farblos, werden aber sofort gelblich auf Zusatz einer Spur eines laslichen Kupfersalzes.