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Hauszeitung | 2| 11 Bedingt durch die zunehmende Überalterung unserer Bevölkerung, steigt die Anzahl von Demenzerkrankten stetig an. Bis zum Jahr 2050 erwarten Experten eine Verdreifachung von Demenzbetroffenen. Eine Memory Clinic dient vor allem der Früherfassung einer De- menzdiagnose. Vor einem Jahr, im Mai 2010, eröffneten wir die Memory Clinic Rheintal im Spital Altstätten. Dieses Angebot ist ein gemeinsames Projekt der Geriatrischen Abteilung des Spitals Altstätten und des Psychiatrie-Zentrums Rheintal in Heer- brugg. Das Angebot der Memory Clinic Rheintal beinhaltet drei Bereiche: 1. Diagnostik (Kernangebot): Möglichst frühzei- tiges Erkennen von dementiellen Entwick- lungen durch sorgfältige interdisziplinäre Diagnostik 2. Öffentlichkeitsarbeit und allgemeine Bera- tung rund um das Thema Demenz 3. Therapie und Unterstützung von Betroffenen und ihren Angehörigen Wann und warum ist eine Abklärung sinnvoll? Bei Problemen mit dem Gedächtnis, der Auf- merksamkeit, der Sprache, der Orientierung so- wie dem Planen und Organisieren von gewohnten Tätigkeiten, aber auch bei Veränderungen der Persönlichkeit oder der Gemütsverfassung, wie auch bei einem auffälligen sozialen Rückzug, sollte der Hausarzt oder die Hausärztin aufge- sucht werden, besonders wenn mehrere dieser Warnzeichen vorliegen und eine Veränderung gegenüber früher auffällt. Der Hausarzt/die Hau- särztin entscheidet dann über eine Zuweisung zu einer Demenzabklärung. Eine frühe Abklärung kann die Krankheiten auf- decken, die behandelbar sind, wie zum Beispiel eine schwere Depression. Auch ermöglicht eine frühe Demenzdiagnose medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien, die oftmals eine positive Wirkung auf den Verlauf der Er- krankung und auf die Lebensqualität haben. Zudem hilft eine frühe Diagnose, die Krankheit besser zu verstehen und mit geeigneten Mitteln darauf zu reagieren. Die betroffene Person kann so zu Beginn der Erkrankung noch wichtige Din- ge planen und regeln. Ablauf einer Demenzabklärung Die Untersuchung in der Memory Clinic erfolgt ambulant im Spital Altstätten. Ein interdiszipli- näres Spezialistenteam (Neuropsychologin, Psy- chiaterin, Geriater, Pflege, bei Bedarf Neurologe) EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser Benötigt die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland ein Unternehmensleitbild? Leit- bilder sind in Theorie und Praxis umstritten, denn in Leitbildern wird oft mit viel Aufwand ein Idealbild beschrieben, das wenig mit der Realität gemein hat, und es bleibt unklar, wie dieses Ideal- bild zur Realität werden soll. Trotzdem bin ich der festen Überzeugung, dass unsere Spitalregion gerade in der jetzigen Phase auf ein Leitbild an- gewiesen ist. Wir arbeiten an vier verschiedenen Standorten, an denen sich im Laufe der Jahre unterschiedliche Wertvorstellungen, Ideen und Kulturen entwickelt haben. Die anstehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen, wie die Einführung von DRG oder die fallenden Kan- tonsgrenzen bei der Spitalwahl, können wir aber nur dann erfolgreich bewältigen, wenn wir alle eine gemeinsame Vorstellung davon haben, für welche Werte die Spitalregion Rheintal Werden- berg Sarganserland steht, welche gemeinsamen Aufgaben es zu bewältigen gilt und von welchen Prinzipien wir uns dabei leiten lassen wollen. Dies wollen wir erreichen, indem eine standort- übergreifende und interprofessionelle Arbeits- gruppe in diesem Frühjahr ein SR RWS-Leitbild erarbeitet, mit dem sich alle Standorte identifi- zieren können. Dieses erarbeitete Leitbild stellt dann aber nicht das Ende der Reise dar, sondern erst den Beginn: Es bildet die Grundlage für einen intensiven Strategieprozess, mit dem wir uns auf das anstehende DRG-Zeitalter vorberei- ten wollen. Gerne halte ich Sie über diesen Leit- bild- und Strategieprozess auf dem Laufenden, einen ersten ausführlichen Artikel finden Sie in dieser zoom-Ausgabe. INHALT 03 Handchirurgie ausgebaut 04 DRG – Wir müssen wachsam sein 05 Mach mal Pause 09 Braucht die SR RWS Veränderungen? 10 Amor fati 12 Lokomotivgötti und Eselfreund Stefan Lichtensteiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung In der Altersmedizin ist das gegenseitige «Geben und Nehmen» ein bereichernder Aspekt: man investiert Zeit, Empathie, Fach- wissen und bekommt dafür viel Lebenserfahrung und Weisheit zurück. Foto: Franziska Messner Vergesslich? Eine Abklärung kann weiterhelfen!

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Spitalregion, Zoom 2011

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Hauszeitung | 2| 11

Bedingt durch die zunehmende Überalterung unserer Bevölkerung, steigt die Anzahl von Demenzerkrankten stetig an. Bis zum Jahr 2050 erwarten Experten eine Verdreifachung von Demenzbetroffenen. Eine Memory Clinic dient vor allem der Früherfassung einer De-menzdiagnose.

Vor einem Jahr, im Mai 2010, eröffneten wir die Memory Clinic Rheintal im Spital Altstätten. Dieses Angebot ist ein gemeinsames Projekt der Geriatrischen Abteilung des Spitals Altstätten und des Psychiatrie-Zentrums Rheintal in Heer-brugg.

Das Angebot der Memory Clinic Rheintal beinhaltet drei Bereiche:1. Diagnostik (Kernangebot): Möglichst frühzei-

tiges Erkennen von dementiellen Entwick-lungen durch sorgfältige interdisziplinäre Diagnostik

2. Öffentlichkeitsarbeit und allgemeine Bera-tung rund um das Thema Demenz

3. Therapie und Unterstützung von Betroffenen und ihren Angehörigen

Wann und warum ist eine Abklärung sinnvoll?Bei Problemen mit dem Gedächtnis, der Auf-merksamkeit, der Sprache, der Orientierung so-

wie dem Planen und Organisieren von gewohnten Tätigkeiten, aber auch bei Veränderungen der Persönlichkeit oder der Gemütsverfassung, wie auch bei einem auffälligen sozialen Rückzug, sollte der Hausarzt oder die Hausärztin aufge-sucht werden, besonders wenn mehrere dieser Warnzeichen vorliegen und eine Veränderung gegenüber früher auffällt. Der Hausarzt/die Hau-särztin entscheidet dann über eine Zuweisung zu einer Demenzabklärung.

Eine frühe Abklärung kann die Krankheiten auf-decken, die behandelbar sind, wie zum Beispiel eine schwere Depression. Auch ermöglicht eine frühe Demenzdiagnose medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien, die oftmals eine positive Wirkung auf den Verlauf der Er-krankung und auf die Lebensqualität haben. Zudem hilft eine frühe Diagnose, die Krankheit besser zu verstehen und mit geeigneten Mitteln darauf zu reagieren. Die betroffene Person kann so zu Beginn der Erkrankung noch wichtige Din-ge planen und regeln.

Ablauf einer DemenzabklärungDie Untersuchung in der Memory Clinic erfolgt ambulant im Spital Altstätten. Ein interdiszipli-näres Spezialistenteam (Neuropsychologin, Psy-chiaterin, Geriater, Pflege, bei Bedarf Neurologe)

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser

Benötigt die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland ein Unternehmensleitbild? Leit-bilder sind in Theorie und Praxis umstritten, denn in Leitbildern wird oft mit viel Aufwand ein Idealbild beschrieben, das wenig mit der Realität gemein hat, und es bleibt unklar, wie dieses Ideal-bild zur Realität werden soll. Trotzdem bin ich der festen Überzeugung, dass unsere Spitalregion gerade in der jetzigen Phase auf ein Leitbild an-gewiesen ist. Wir arbeiten an vier verschiedenen Standorten, an denen sich im Laufe der Jahre unterschiedliche Wertvorstellungen, Ideen und Kulturen entwickelt haben. Die anstehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen, wie die Einführung von DRG oder die fallenden Kan-tonsgrenzen bei der Spitalwahl, können wir aber nur dann erfolgreich bewältigen, wenn wir alle eine gemeinsame Vorstellung davon haben, für welche Werte die Spitalregion Rheintal Werden-berg Sarganserland steht, welche gemeinsamen Aufgaben es zu bewältigen gilt und von welchen Prinzipien wir uns dabei leiten lassen wollen. Dies wollen wir erreichen, indem eine standort-übergreifende und interprofessionelle Arbeits-gruppe in diesem Frühjahr ein SR RWS-Leitbild erarbeitet, mit dem sich alle Standorte identifi-zieren können. Dieses erarbeitete Leitbild stellt dann aber nicht das Ende der Reise dar, sondern erst den Beginn: Es bildet die Grundlage für einen intensiven Strategieprozess, mit dem wir uns auf das anstehende DRG-Zeitalter vorberei-ten wollen. Gerne halte ich Sie über diesen Leit-bild- und Strategieprozess auf dem Laufenden, einen ersten ausführlichen Artikel finden Sie in dieser zoom-Ausgabe.

INHALT

03 Handchirurgie ausgebaut

04 DRG – Wir müssen wachsam sein

05 Mach mal Pause

09 Braucht die SR RWS Veränderungen?

10 Amor fati

12 Lokomotivgötti und Eselfreund

Stefan Lichtensteiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung

In der Altersmedizin ist das gegenseitige «Geben und Nehmen» ein bereichernder Aspekt: man investiert Zeit, Empathie, Fach-

wissen und bekommt dafür viel Lebenserfahrung und Weisheit zurück. Foto: Franziska Messner

Vergesslich? Eine Abklärung kann weiterhelfen!

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Übersetzung Editorial in die Sprache Italie-nisch durch Dr. Diego De Lorenzi

Carissime lettrici, carissimi lettori

Necessita la regione ospedaliera Rheintal Wer-denberg Sargansserland una immagine azien-dale? Immagini aziendali sono sia in pratica che in teoria molto controversi poiché si descrive con un grande dispendio di lavoro un’immagine ideale che corrisponde solo in minima parte alla realtà attuale. Non chiarito resta pure il fatto come l’immagine aziendale ideale potrà divenire in futuro realtà. Nonostante tutto sono ver a-mente convinto che la nostra regione ospedaliera sopratutto nella attuale situazione abbisogna un’immagine aziendale solida.

Nelle nostre quattro ubicazioni si sono sviluppa-ti nel corso degli anni differenti valori, idee e cul-ture. Possiamo far fronte con successo alle pros sime sfide nel sistema sanitario, come le DRG o l’abolizione dei confini cantonali nella scelta dell’ospedale, solo se tutti noi abbiamo un’immagine comune e tutti sanno per quali va-lori la regione ospedaliera Rheintal, Werden-berg, Sarganserland si ingaggia, quali sono i compiti comuni che dobbiamo venire a capo e quali sono i principi che ci guidano nel futuro. Questo traguardo vogliamo raggiungerlo con un gruppo interdisciplinare costituito da persone delle quattro ubicazioni ospedaliere che in pri-mavera elabora un’immagine imprenditoriale SR RWS, nella quale le quattro ubicazioni si pos-sano identificare. Questa nuova immagine non è però la fine del viaggio ma solo l’inizio del pro-cesso di integrazione. Sarà il fondamento per un processo strategico intensivo, con il quale ci pre-pariamo ai nuovi tempi con il sistema DRG.

Molto volentieri vi informerò in futuro rego-larmente sulla immagine aziendale e sulle stra-tegie sviluppate. Un primo articolo in merito lo trovate nella edizione attuale di zoom.

Fortsetzung von Seite 1

macht sich anhand ausführlicher Gespräche und verschiedener Tests ein Bild vom Patienten. Eine ausführliche körperliche Untersuchung, ergänzt durch Labortests und ein Kernspinto-mogramm des Kopfes gehören ebenso zur Un-tersuchung, wie ein sogenanntes «Home-As-sessment», wo eine Pflegefachperson den Patienten zu Hause besucht und in der ge-wohnten Umgebung die Alltagsfähigkeiten über-prüft.

Nach Abschluss der Untersuchung findet mit dem Spezialistenteam die Diagnosekonferenz statt, wo alle Ergebnisse zusammengefügt und diskutiert werden. Anschliessend werden die Re-sultate dem Betroffenen und seinen Angehörigen in einem ausführlichen Gespräch mitgeteilt. Es werden Empfehlungen und Therapieoptionen be-sprochen und bei Bedarf Kontakte zu externen Stellen hergestellt. Abschliessend erhält der zu-weisende Arzt einen ausführlichen Bericht.

Rückblick und AusblickBis Ende 2010 führten wir alle zwei Wochen eine Abklärung durch. Bedingt durch die grosse Nachfrage haben wir die Frequenz auf zwei Ab-klärungen 14-tägig erhöht.

Das Durchschnittsalter unserer Patienten lag im ersten Jahr bei 75 Jahren, der jüngste Patient war 59 Jahre alt, der älteste 86 Jahre. In zwei Fällen konnte eine Demenz ausgeschlossen wer-den, in mehr als 50% der Fälle handelte es sich

um eine beginnende Demenz oder ein «mild co-gnitive impairment».

Die Memory Clinic Rheintal ist Mitglied der Swiss-Memory-Clinics und trifft sich zusammen mit anderen Memory-Kliniken der Ostschweiz zweimal jährlich zu einem Informationsaus-tausch.

Zudem beteiligen wir uns an einem Forschungs-projekt des Psychologischen Institutes der Uni-versität Zürich zum Thema «Persönliche Stärken und Gedächtnisprobleme im Alter».

Zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten finden für Angehörige von De-menzkranken regelmässig Angehörigen-Grup-pentreffen unter der Leitung von René Dudle, dipl. Pflegefachmann des Psychiatrie-Zentrums Rheintal, statt und ab Sommer werden wir ein ambulantes Gedächtnistraining anbieten können.

Dr. Birgit Schwenk,Leitende Ärztin Geriatrie

«Ich beginne nun die Reise, die mich zum Sonnenuntergang meines Lebens führt.»

Ronald Reagan (Ausspruch zu Beginn seiner Alzheimererkrankung)

Fortsetzung von Seite 1

v.l. Dr. Andreas Schöpf, Oberarzt Geriatrie, Dr. Birgit Schwenk, Leitende Ärztin Geriatrie, Andrea Hofstetter, Sekretariat, Med.

pract. Gabriele Engler, Bereichsleiterin Alterspsychiatrischer Dienst, René Dudle, Psychiatriepfleger, Isabelle Aebi, Psychologin

Foto Max Grob

02 aktuell

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Seit vielen Jahren wird im Spital Walenstadt die Handchirurgie im Belegarztsystem durch Dr. Stefan Riederer kompetent angeboten. Am De-partement für Chirurgie und Orthopädie der Spitäler Grabs und Altstätten ist seit Ende 2010 Dr. Jürg Sonderegger als Handchirurg tätig. Somit wird die Handchirurgie neu an allen drei Standorten angeboten.

In der Schweiz kommt es jährlich zu etwa 150 000 Handverletzungen, welche einen Arbeitsausfall von etwa 130 000 Tagen sowie ca. 18 000 Spital-tage nach sich ziehen (Quelle: Schweizerische Gesellschaft für Handchirurgie). Oft werden wir uns erst infolge einer Erkrankung oder eines Un-falles bewusst, wie sehr wir auf unsere Hände angewiesen sind. Die Hand ist anatomisch kom-plex aufgebaut. Sie besteht aus 27 Knochen, 3 Hauptnerven und vielen Nervenästen, 33 Mus-keln und Sehnen, sowie 2 Hauptschlagadern mit vielen Verzweigungen. Sehr gute anatomische Kenntnisse, gewebeschonende Operationstech-niken und ein ausgeprägtes funktionelles Ver-ständnis sind Voraussetzungen, um verletzte oder kranke Hände operativ behandeln zu kön-nen. Aus diesem Grund werden in der Schweiz Handchirurginnen und Handchirurgen ausgebil-det. Voraussetzung ist ein anderer Facharztab-

Handchirurgie in der Spitalregion

Um optimal operieren zu können, wird die Lupenbrille stan-

dardmässig eingesetzt. Foto: Clemens Natsis, photoRAUM

Eine Frage des Herzens

Guten Morgen! Foto: Werner Eggenberger

schluss, sei dies orthopädische Chirurgie, All-gemeinchirurgie, plastische Chirurgie oder Kinderchirurgie. Die Weiterbildung zum Hand-chirurgen FMH dauert mittlerweile 4 Jahre und kann an speziell ausgewiesenen Weiterbil-dungsstätten stattfinden. Die Schweizerische Gesellschaft für Handchirurgie, die Dachorgani-sation aller Schweizer Handchirurgen, gibt es seit 1966.

Spital WalenstadtAm Spital Walenstadt arbeitet Dr. Stefan Riederer seit vielen Jahren als Belegarzt. Sämtliche Er-krankungen und Unfallfolgen an der Hand und am Handgelenk werden durch ihn fachgerecht behandelt. Seine Praxis hat Dr. Riederer in Bad-Ragaz.

Spitäler Altstätten und GrabsSeit dem 01.10.2010 ist Dr. Jürg Sonderegger im Departement Chirurgie und Orthopädie der Spi-täler Altstätten und Grabs tätig. Er bietet eben-falls das gesamte Spektrum der Hand- und Handgelenks-Chirurgie, inklusive Nervenchirur-gie und Mikrochirurgie an beiden Standorten an.

Jolanda Zeltner, Redaktion

«Eine Frage des Herzens» war das diesjährige Motto des Tages der Kranken am 6. März 2011, der in der SR RWS besonders herzlich be-gangen wurde.

In den Spitälern der SR RWS befasste sich ein Team von Mitarbeitenden bereits Wochen vor dem Anlass mit der Gestaltung dieses besonde-ren Tages und stellte sich die Frage: «Was könnten wir tun, um unseren Patientinnen und Patienten eine besondere Freude zu machen?» Übereinstimmung bestand darin, dass Blumen immer Freude bereiten. Deshalb sollte ein be-sonderes Frühstückstablett mit Blumen, einer Karte mit Genesungswünschen und einem Gruss aus der Küche die Patienten erfreuen.

An diesem besonderen Sonntagmorgen herrschte in der Spitalküche Grabs Hochbetrieb. Der Duft von frischen Zopfbroten wehte durch die Räume,

Blumen wurden vom Spitalgärtner in kleinen Vasen arrangiert, schöne Karten mit Gene-sungswünschen lagen bereit und fleissige Hän-de stellten die besonderen Frühstückstabletts zusammen. Dann brachten die Pflegepersonen die Tabletts rasch auf die Stationen und ser-vierten diese den Patienten mit einem herz-lichen «Guten Morgen» als sichtbares Zeichen der Sympathie und Wertschätzung.

Frau Regierungsrätin Heidi Hanselmann be-suchte am Vormittag im Spital Grabs die Station M1. Sie überbrachte den Patientinnen und Pat-ienten ihre Genesungswünsche persönlich und sprach den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren Dank und ihre Anerkennung für ihr tagtäg-liches Engagement zum Wohle der Patientinnen und Patienten aus.

Angelika Egel, Redaktion

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Wie kann bei dem Kosten- und Leistungsdruck die hohe Betreuungs- und Behandlungsquali-tät gehalten werden? Dies ist nur eine der zahlreichen Fragestellungen von Mitarbeiten-den der SR RWS, die sich im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Spitalfinanzie-rung ergibt.

Da in den vorangegangenen zoom-Ausgaben das Thema DRG aus rein faktischem Blickwinkel beleuchtet wurde, ist es dem Redaktionsteam ein Anliegen, auch einige Stimmungen/Emoti-onen der direkt betroffenen Berufsgruppen auf-zuzeigen.

Anita Drexel und Barbara Frommelt, Redaktion

Dr. Jens Hellermann, Leitender Arzt Kardiologe SR RWS

«Als Arzt bin ich nicht bereit, mein Handeln unter das «alleinige Primat des Budgets» zu setzen.»

«Ich kann nur empfehlen, sich mit den Auswir-kungen des DRG in seiner Fachdisziplin ausein-anderzusetzen. Meiner Meinung nach gibt es durchaus medizinische Bereiche, in denen eine einheitliche Vergütungsstruktur Sinn macht. In anderen – so zum Beispiel der Inneren Medizin – ist die Realität zu komplex, als dass sie in Fall-pauschalen zusammengefasst werden könnte. DRG bietet gegenüber dem «Alten» keinerlei medizinische Versorgungsverbesserung.

DRG ist ein politisch-finanzpolitisches Instru-ment, kein medizinisch-pflegerisches, deshalb ist es sehr fraglich, ob eine administrativ- finanzpolitische Entscheidung die Qualität der medizinisch-pflegerischen Leistung verbessern kann.

Im Kanton St.Gallen rechnete man zu Beginn der DRG-Einführung mit 120 Mio CHF Mehrkos-ten, die ich als Steuerzahler und mit meinen Prämien bezahlen muss. Alle Länder, in denen DRG umfassend für alle medizinischen Bereiche eingeführt wurde, sind die Kosten ebenfalls jährlich gestiegen.»

Manuela Ortner, Leiterin Pflege, Spital Altstätten

«Menschen arbeiten für Menschen... die Entwicklung darf nicht in die Extreme der ‹Schnelligkeit› gehen.»

Vorteile: – Schon länger notwendige Prozessoptimie-

rung im interdisziplinären Bereich – Bessere Bettenverfügbarkeit durch kürzere

Verweildauer

Nachteile:– Kürzere Verweildauern bedingen aber auch

deutlich mehr administrative Aufwände im pflegerischen Bereich

– Teilweise fehlende Abbildung der pflege-rischen Leistung im DRG

Es wird besonders im Gesundheitswesen alles «schnelllebiger», was für den Patienten dann ein Vorteil ist, wenn die Prozesse optimal verlau-fen. Grundsätzlich müssen Doppelspurigkeiten vermieden werden. Beides stellt eine sehr gros-se Herausforderung dar.

Für die Pflege muss überlegt werden, dass hochkomplexe Anamnesen nur noch fallspezi-fisch gemacht werden können. Für Kurzlieger muss es eine sinnvolle, kurze, informative und rechtlich haltbare Dokumentation geben. Letztlich muss darauf geachtet werden, dass man nicht vergisst, dass Menschen für Men-schen arbeiten und die Entwicklung nicht in die Extreme der «Schnelligkeit» fallen darf. Pflegen, Zuhören und Gespräche führen, brauchen Zeit und diese wesentlichen Themen dürfen im Rah-men von DRG nicht untergehen.

DRG – wir müssen wachsam sein...

Tangl Siegmar, Betrieblicher Leiter Anästhesie SR RWS

«Ist das die Quadratur des Kreises?»

«Für uns im Operations- und Anästhesiebereich entsteht für die Leistungsempfänger und die Leistungsanbieter ein wirklich paradoxer An-spruch:– «Optimale» Behandlung und Betreuung– möglichst viele Leistungen – Kosten sparen

Vorteile:– Transparenz in der Spitalbehandlung, Kosten

und Leistungen werden vergleichbar

Nachteile:– Der finanzielle Druck auf den Leistungser-

bringer wird zunehmen– Eine zentrale Aufgabe wird die Erhaltung der

Qualität bei gleichzeitiger Kostenreduktion sein

– Der OP/Anästhesie-Bereich wird ein grosses Thema sein, da dort viel Kapital gebunden ist und hohe Betriebskosten anfallen

Das OP-Management hat in Zukunft vermehrt eine Planungsstrategie zu wählen, die die gege-bene Anzahl an Operationen – bei Beibehaltung des gegebenen Qualitätsniveaus – die Gesamt-kosten (Personal- und Sachkosten) minimiert, beziehungsweise die Produktivität der Operati-onsabteilung am OP-Tag maximiert.»

Dr. Birgit Schwenk, Leitende Ärztin, Geriatrie Altstätten

«Kommen die ‹richtigen› Patienten zum ‹richtigen› Zeitpunkt an den ‹richtigen› Ort?»

Ab 1. Januar 2012 wird auch die Geriatrische Ab-teilung im Spital Altstätten über DRG finanziert.

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Wir sind in der glücklichen Lage als Akutgeri-atrie den sogenannten Prozedur-Code «geriat-risch-frührehabilitative Komplexbehandlung» abrechnen zu können. Diese Behandlung dau-ert je nach Hauptdiagnose zwischen mindestens 7 und 21 Tagen. Viele Patienten werden an-schliessend an diesen Aufenthalt nach Hause zurückkehren können.

Befürchtungen:– Sind wir dem möglichen Ansturm gewachsen?

Wir rechnen mit deutlich mehr Anmeldungen, da die meisten Patienten nach einem kurzen chirurgischen oder internistischen Aufenthalt aus ökonomischen Gründen entlassen wer-den müssen.

– Wir müssen sehr wachsam sein, dass bei aller Sparpolitik unsere akutspitalbedürftigen, hoch-betagten, polymorbiden, gebrechlichen, ver-wirrten, sozial isolierten Patienten nicht aus der Behandlungskette herausfallen, direkt hi-nein in ein Pflegeheimbett.

Es braucht noch weitere Aufklärungsarbeit, was wir auf der Geriatrie leisten können und was unsere Aufgaben sind, und zwar nicht nur bei den Zuwei-sern, sondern vor allem bei den Krankenkassen.

Irene Honhoff, Leiterin Pflege Spital Walenstadt

«Wir werden genauso gut weiter pflegen und betreuen wie bisher.»

Änderungen im Arbeitsfeld mit der Einführung von DRG sehe ich unmittelbar keine. Wir werden genauso gut weiter pflegen und betreuen wie bisher. Es bleibt auf den Stationen vorerst alles beim Alten.

Setz dich hin und mach mal Pause…Knapp vier Jahrzehnte sind vergangen, seit im ruhigen und grünen Grabser Spitalgarten neue Sitzmöglichkeiten für alle Parkbenützer ge-schaffen werden konnten.

Zwei oder drei Mal mussten die Holzbänke schon einer Kosmetikkur unterzogen werden. Die Son-nenstrahlen, der Regen und die Beanspruchung während der Jahre hatten sie sichtlich gezeichnet. Eine Oase der StilleÜber diese Zeit haben viele Menschen die Gele-genheit genutzt, sich auf den Gartenbänken auszuruhen und etwas innezuhalten. Sie konn-ten dem bunten Treiben und der Hektik des All-tags für einen Moment entweichen und sich ein-fach der Ruhe hingeben, dem Rascheln der Blätter lauschen, die wärmende Sonne auffan-gen oder den Duft der Rosen geniessen. Der Zahn der ZeitWie viele Gespräche über neugeborenes Leben, aber auch über Krankheit und den Tod wohl be-reits auf diesen Bänken geführt worden sind? Wie viele Gedanken voller Trauer, Ohnmacht und Wut, aber auch voller Freude, Hoffnung und Zu-versicht hier wohl bereits gedacht worden sind? Der Zahn der Zeit hat an den alten Bänken ge-

nagt. Doch ein schöner Park, wie es der Grabser Spitalgarten zweifellos ist, braucht bequeme Gartenbänke!

Im Schatten der LindeSo konnten in diesem Winter mit Unterstützung durch die Anny Schoeller Stiftung in der ganzen Gartenanlage neue Parkbänke platziert werden. Die gewählten Standorte der neuen Bänke er-möglichen es den Benutzern, sich je nach Stim-mung und nach Laune der Natur im Garten zu erholen. Sei es im Schatten der 100-jährigen Sommerlinde (Tilia platyphyllus), hinter den duf-tenden Rosenbeeten oder einfach an einem son-nigen, abgelegenen Plätzchen.

Herzlichen DankDank der Grosszügigkeit der Stiftung dürfen Be-sucherinnen und Besucher, Patientinnen und Patienten und Mitarbeitende, die sich im Spital-garten erholen, ab diesem Frühling auf neuen Parkbänken ausruhen und das farbige Früh-lingserwachen geniessen. Im Namen aller Be-nutzerinnen und Benutzer der Schöller Stiftung einen herzlichen Dank.

Werner Eggenberger, Redaktion Zwei Gartenfreunde: v.l. Werner Eggenberger und Dr. Philipp Rohner Foto: Markus Busch

Für die Spitalregion sind die Vorteile bei Kurz-aufenthaltern interessant, d.h. kurze oder kür-zere Aufenthalte bei voller Fallentschädigung. Wenn wir hier unsere Abläufe gut aufeinander abstimmen, können wir als Betrieb «Gewinne» machen. Voraussetzung ist natürlich immer das Wohlergehen des Patienten.

Leider sind im swissDRG die pflegerischen Leistungen zu wenig abgebildet und dadurch wird nicht klar, wie unsere Leistungen finanziert wer-den. Meine Befürchtung ist, dass die Pflege da-durch unter Umständen kostenmässig schlecht wegkommt.

Meine Hoffnung ist, dass die Pflegediagnosen wichtiger werden, weil diese für die Abgeltung in die Codierung mit einfliessen müssen.

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Neuner Valentina, Walenstadt, AssistenzärztinNeurauter Evelyne, Altstätten, AssistenzärztinPaul Armella, Grabs, BetriebsmitarbeiterinPetrovic Denis, Grabs, Praktikant WMSSchärer Sarah, Walenstadt, AssistenzärztinScholl Julia Christina, Altstätten, AssistenzärztinStocker Christine, Grabs, Praktikantin MPATalay Elif, Grabs, Praktikantin, WMS

Februar 2011Benz Marion, Grabs, Fachfrau GesundheitBohlmann Ingeborg, Grabs, AssistenzärztinBüchel Rahel, Altstätten, Fachfrau GesundheitElkuch Astrid, Altstätten, ErgotherapeutinGächter Tamara, Grabs, AssistenzärztinHolzschuster Patrick, Walenstadt, AssistenzarztHumbel Katharina, Walenstadt, PflegefachfrauKurer Marco, Walenstadt, RettungssanitäterPohle Susanne, Walenstadt, AssistenzärztinRitter Christoph, Grabs, Oberarzt mbFRohner Sarina, Altstätten, Fachfrau GesundheitSigg Alex, Walenstadt, LogistikassistentSchiwek Beate, Walenstadt, PflegefachfrauWenger Liam Roy, Grabs, Fachmann Gesundheit in Ausbildung

März 2011Akmanlar Koray, Grabs, BetriebsmitarbeiterBerthold Christa, Altstätten, PflegefachfrauBollhalder Michaela, Grabs, PflegefachfrauFrazao Sampaio Delia, Grabs, PflegefachfrauFrick Romana, Grabs, PflegefachfrauGschwend Alexandra, Grabs, PflegefachfrauLambrigger Rahel, Altstätten, PflegefachfrauMüller Paul, Walenstadt, Oberarzt mbFMüller Jasmin, Grabs, PflegefachfrauPrediger Jörg, Grabs, AssistenzarztRewitzer Wilma, Walenstadt, OberarztRohner Pascal, Altstätten, Fachmann GesundheitRohner Stefanie, Walenstadt, PflegefachfrauSchneider Helgard, Altstätten, AssistenzärztinSteinmann Bettina, Grabs, OberärztinTschirky Luzia, Walenstadt, PflegefachfrauWeber Nicole, Grabs, Assistenzärztin

EINTRITTEWir begrüssen neu in der Spitalregion:

Januar 2011Baumann Andrea, Grabs, HebammeBösch Ramona, Grabs, PflegefachfrauBüber Nydia, Grabs, OberärztinBüsser Jasmine, Walenstadt, PflegefachfrauBurghardt Larissa, Altstätten, AssistenzärztinDe Matteis Simona, Walenstadt, KöchinGirsberger Helen, Rebstein, FachspezialistinGubser Dagmar, Walenstadt, PflegefachfrauHasler Livia, Grabs, AssistenzärztinHeatta Elle Marja, Walenstadt, AssistenzärztinHöing Carolin, Altstätten, PflegefachfrauJasarevic Kata, Walenstadt, Betriebsmitarbeiterin Keller Olga, Altstätten, Betriebsmitarbeiterin Kreienbühl Deborah, Altstätten, PflegefachfrauKühlein Carmen Helga, Grabs, Betriebsmit-arbeiterin Lindheimer Kathrin, Grabs, OberärztinLinhart Christine, Altstätten, AssistenzärztinNalkara Anurag, Walenstadt, AssistenzarztNikolov Vlado, Grabs, MTRAPizzitola Fabian, Altstätten, RettungssanitäterRuckstuhl Jan, Grabs, AssistenzarztSchöb Gabor, Grabs, BetriebsmitarbeiterSigner Christoph, Grabs, AssistenzarztStolle Vanessa, Walenstadt, Assistenzärztin

Februar 2011Amidi Burim, Grabs, Praktikant MPAAndereggen Oliva, Grabs, Praktikantin WMSBatliner Dominik, Grabs, AssistenzarztBeer Jürgen, Grabs, AssistenzarztBöse Weber Ulrike, Altstätten, PhysiotherapeutinCasutt Rita, Walenstadt, PflegefachfrauFrei Petra, Altstätten, ChefarztsekretärinGmür Margaretha, Walenstadt, ArztsekretärinGussmann Sibylle, Walenstadt, AssistenzärztinHuber Markus, Grabs, Technischer Operations-fachmannMathis Daniela, Altstätten, ArztsekretärinNegretti Romina, Grabs, SachbearbeiterinNenning Angelika Maria, Grabs, PflegefachfrauNevzati Imrane, Grabs, Praktikantin WMSPechhacker Karin, Altstätten, ErgotherapeutinStettler Urs, Altstätten, Assistent OPTomasi Jessica, Walenstadt, ArztsekretärinWonerow Stefanie, Altstätten, Assistenzärztin

März 2011Auer Sara, Grabs, OberärztinBrank Luc, Walenstadt, PflegefachmannFischer Vera, Grabs, AssistenzärztinForrer Ernst, Walenstadt, RettungssanitäterFrankenreiter Antonie, Walenstadt, Pflegefach-frauFriedauer Martina, Walenstadt, PflegefachfrauGöttlicher Martin, Walenstadt, Oberarzt Greber Susanne, Altstätten, AssistenzärztinGueniat Alig Marcel, Walenstadt, Rettungs-sanitäterHuchler Gabriela, Grabs, PflegefachfrauKendlbacher Denise, Rebstein, Sach bearbeiterinMasal Nicole, Altstätten, PhysiotherapeutinMeinhardt Anne, Grabs, AssistenzärztinOehri Sibylle, Walenstadt, PflegefachfrauParissenti Tamara, Grabs, Assistenzärztin

EINTRITTE LERNENDE

PFLEGE & MTTPflegefachfrau/-fachmannBenz Marion, GrabsFersini Martina, WalenstadtFrigg Sabine, WalenstadtLutz Beat, WalenstadtMajoleth Esther, GrabsNäf Sarah, AltstättenRohner Sarina, AltstättenRüesch Priscilla, WalenstadtSoldi Nadja, GrabsSchwendener Corina, GrabsStricker Regula, WalenstadtTaborek Sarah, GrabsZimmer Nadja, Altstätten

AUSTRITTE

Januar 2011Carrabs Fiorella, Grabs, Pflegefachfrau in AusbildungFuchs Maria, Altstätten, ArztsekretärinJäggi Philip, Grabs, OberarztKindle Judith, Walenstadt, PflegefachfrauKleingutti Sibyl, Grabs, PflegefachfrauMartins Ernestina, Walenstadt, Betriebs-mitarbeiterin

06 personelles

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PENSIONIERUNGEN

Grünenfelder FelixOP-Angestellter

Felix Grünenfelder arbeitete seit vielen Jahren in der Sterilisa tion am Spital Walenstadt. Felix war ein stiller Schaffer. Bis letzten Herbst fehlte er kaum einmal, war selten krank. Als er sich dann aber einer Hüft-OP unterziehen wollte, stellte man fest, dass er wegen einer Krankheit nicht operiert werden kann. Diese Krankheit zwang Felix zu einer Arbeitspause und zu einem Kurauf-enthalt auf dem Walenstadtberg. Kaum genesen, kam er in Teilzeitar beit wieder zurück an seinen Arbeitsplatz und erledigte bis Ende Februar sei-ne Arbeit.

Wir danken Felix für seine jahrelangen treuen Dienste und wünschen ihm für den neuen Le-bensabschnitt alles Gute.

Hanspeter Wild, Teamleiter OP Walenstadt

Benz Rita Wäschereiangestellte, Altstätten

Frau Rita Benz arbeitete seit dem 1. Oktober 1988 in der Wäscherei des Spitals Altstätten. Sie hatte in den letzen Jahren als Teamleiterin viele neue Aufgaben und ein sehr stabiles Team. Rita Benz hat unseren B & O Leitsatz «Wir sind gerne für Sie da» wirklich gelebt und immer die Be-dürfnisse der internen und externen Kunden in den Vordergrund gestellt.

Für die Zukunft wünschen wir Rita nur das Beste und vor allem einen guten Start in die Pension.

Thomas RecktenwaldLeiter B & O Altstätten

AUSTRITTE LERNENDE

PFLEGE & MTTPflegefachfrauHutter Cornelia, Altstätten

HEIRATENWir gratulieren herzlich

Brandestini Beatrice, geb. Arnold, Walenstadt, Chefarztsekretärin, und Brandestini Alberto: Heirat am 6. Dezember 2010Büchel Melanie, geb. Ulbricht, Grabs, Pflege-fachfrau, und Büchel Sven: Heirat am 10. Dezember 2010Schneider Anita, geb. Bollhalder, Walenstadt, Pflegefachfrau, und Schneider Rolf: Heirat am 13. Januar 2011Schmidt Nadine, geb. Erbe, Altstätten, Chef-arztsekretärin, und Schmidt Olaf: Heirat am 22. Januar 2011

GEBURTENWir gratulieren herzlich zur Geburt von:

Anouk, geboren am 23. Oktober 2010, Tochter von Hilbig Marcel, Walenstadt, Oberarzt Leon, geboren am 7. November 2010, Sohn von Bachmann Sandra, Walenstadt, Pflegefachfrau Liana, geboren am 18. November 2010, Tochter von Ospelt Nehda, Grabs, Fachfrau GesundheitYanis, geboren am 20. November 2010, Sohn von Widmer Yvonne, Grabs, PflegefachfrauJulian, geboren am 20. Dezember 2010, Sohn von Wyss Manuela, Grabs, PflegefachfrauAmira, geboren am 23. Dezember 2010, Tochter von Gaulhofer Margaretha, Grabs, Pflegefach-frau und von Gaulhofer Stefan, Grabs, Pflege-fachmannAjay, geboren am 24. Dezember 2010, Sohn von Sujanthan Santhirika, Altstätten, Pflegeassis-tentinKristijan, geboren am 26. Dezember 2010, Sohn von Jukic Zeljka, Grabs, Betriebsmitarbeiterin ApothekeJérôme, geboren am 8. Januar 2011, Sohn von Weder Rahel, Grabs, PflegefachfrauSara, geboren am 13. Januar 2011, Tochter von Celik Gülcan, Walenstadt, MPATristan, geboren am 3. Februar 2011, Sohn von Hämmerle Christian, Grabs, Fachspezialist Informatik

Irina, geboren am 7. Februar 2011, Tochter von Nett Christa, Walenstadt, ChefarztsekretärinMalvin, geboren am 17. Februar 2011, Sohn von Schacht Jana, Altstätten, Physiotherapeutin

JUBILAREEin herzliches Dankeschön für die jahrelange Treue

25 Jahre

Beeler AndreaWalenstadt, Pflegefachfrau

Oktar-Gayretli SevincGrabs, Betriebsmitarbeiterin

Schmidt DieterWalenstadt, Chefarzt

Yildiz-Agirman ZekiyeWalenstadt, Betriebsmitarbeiterin

15 JAHREBritt-Senti Claudia, Walenstadt, HebammeDufner-Zogg Kathrin, Grabs, Technische OperationsfachfrauMannhart Andrea, Walenstadt, ArztsekretärinRohner Philipp, Grabs, Leitender Arzt

10 JAHREGantenbein Henri, Grabs, Sicherheitsbeauf-tragterGaulhofer Margaretha, Grabs, PflegefachfrauRechsteiner Claudia, Grabs, ArztsekretärinSchlegel Angelika, Walenstadt, PflegefachfrauSujanthan Santhirika, Altstätten, Pflege-assistentinWilli Bettina, Walenstadt, Pflegefachfrau

personelles 07

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aktuellZoom // Frau Seidel Sie arbeiten im Spital Grabs als Austrittsplanerin. Was beinhaltet Ihre Tätig-keit?

«Yvonne Seidel // Als Austrittsplanerin bin ich verantwortlich für eine umfassende Planung und Organisation des Spitalaustritts von Patientinnen und Patienten, die nach dem Spitalaufenthalt noch weitere Pflege- und/oder Betreuungslei-stungen benötigen. Neben administrativen und organisatorischen Tätigkeiten fallen auch Abklä-rungen im finanziellen Bereich mit den Kranken-versicherern in meinen Aufgabenbereich.

Mein Ziel ist es, einen möglichst raschen naht-losen Übertritt vom Spital in die nachbetreuende Einrichtung zu ermöglichen. Beispiel: Ein Patient soll nach einer Hüft-Totalprothesenimplantation zu einem Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik angemeldet werden. Sobald der Patient in der ambulanten Sprechstunde über die bevorstehen-de Operation informiert wurde und der Operateur mit ihm die Möglichkeit einer Rehabilitation im Anschluss an den Spitalaufenthalt besprochen hat, nehme ich mit dem Patienten Kontakt auf. Dabei erfolgt eine telefonische Vorbesprechung

Yvonne Seidel, Austrittsplanerin Spital Grabs Foto: Max Grob

LEBENSLANGES LERNEN

über mögliche Kliniken und die Kostengutspra-che der Krankenkasse. Sobald der Patient sich entschieden hat, in welche Klinik er eintreten möchte, nehme ich die Anmeldung vor. Das Ein-holen der Kostengutsprache ist dabei eine der wichtigsten Aufgaben, denn ohne diese ist ein Übertritt nicht möglich. Durch die allgemein be-kannten Einsparungen der Krankenkassen wird dies zunehmend schwieriger und es sind immer wieder gute Begründungen notwendig. Wenn der Patient ins Spital eingetreten ist, besuche ich ihn, um mit ihm alle vorbesprochenen Fakten noch-

mals durchzugehen, denn manchmal entschei-den sie sich plötzlich noch für eine andere Reha-klinik.

Nach der erfolgten Operation bespreche ich mit der Pflegefachperson und dem zuständigen Arzt den möglichen Verlegungstermin. Sobald dieser von der Rehaklinik bestätigt wird, bespreche ich mit dem Patienten und den Pflegenden die Trans-portmöglichkeit. Je nach Mobilität können ver-schiedene Dienste wie Tixi Taxi, Ambulanz oder auch Angehörige den Transport übernehmen.

Zwischen diesen alltäglichen Aufgaben erreichen mich viele Anrufe von Angehörigen, Versicherern, Pflegenden und Ärzten. Dabei kann es sich um eine weitere Verlegung in eine Reha handeln, eine abgelehnte Kostengutsprache, ein kurzfris-tiger Übertritt in ein Pflegeheim oder auch das rasche Aufbieten des Tixi Taxis. Diese diversen Aufgaben in den Kliniken der Chirurgie/Orthopä-die, Medizin und Gynäkologie gestalten meinen Aufgabenbereich sehr individuell, abwechslungs-reich und spannend.» Yvonne Seidel, Austrittsplanerin

Manuela Huss, Leiterin der Abteilung Sterilisation Grabs, hat ihre Ausbil-dung «Master in Advan-ced Studies in Business & Administration» an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur mit Erfolg abgeschlos-

sen. Wir gratulieren ihr herzlich zu diesem Erfolg und wünschen ihr auch weiterhin viel Freude und Erfolg bei ihrer Tätigkeit

Barbara Frommelt, Leiterin MTT SR RWS

Jasmine Kretz vom Spital Walenstadt, Daniela Gantenbein, Mariella Schmuck und Marion Walser vom Spital Grabs haben die pädagogische Weiterbildung Stufe1 am Kantonsspital St.Gallen erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren herz-lich und wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Begleitung unserer Lernenden.

Heidi Stäheli & Team Ausbildung

Vreni Ackermann, Dipl. Pflegefachfrau IMC Grabs, und Luzia Schropp, Dipl. Pflegefachfrau IMC Grabs, haben im Dezember 2010 den Lehr-gang Management akuter Pflegesituationen im Kantonsspital St.Gallen erfolgreich abgeschlos-sen.

Wir gratulieren den Absolventinnen herzlich und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg und Freu-de bei ihrer Tätigkeit.

Birgit Celi und Esther Fausch, Teamleiterinnen IMC Grabs

Drehscheibe für die gezielte Austrittsplanung

08 personelles

Vreni AckermannManuela Huss Luzia Schropp

WIR TRAUERN UM

Mit grosser Trauer haben wir vom Tod unserer geschätzten Mitarbeiterin Lorena Ghiggi-Am-mann Kenntnis nehmen müssen.Lorena Ghiggi-Ammann arbeitete seit 1. Novem-ber 2007 als diplomierte Pflegefachfrau und Stv. Stationsleiterin auf der Station F. Wir kannten und schätzten sie als zuverlässige, engagierte, hilfsbereite und liebenswürdige Mitarbeiterin und Kollegin. Sie war allseits sehr geschätzt und beliebt – wir vermissen sie sehr. In Dankbarkeit für die Jahre der Zusammenarbeit bewahren wir ihr ein ehrendes Andenken.

Ela Nüesch, Leiterin Pflege Grabs

Lorena Ghiggi-Ammann

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Diskussionen am Marktstand Foto: Marco Friedrich

Braucht die SR RWS Veränderungen?

Das war die Einstiegsfrage an die Teilneh-menden des Kader-Workshops vom 11. No-vember 2010. An vier Marktständen zu den Themen Qualität und Patient, Wirtschaftlich-keit, Vernetzung und Kooperation, Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter, hatten sie die Möglich-keit, Stellung zu nehmen.

Um ein breites und vollständiges Spektrum zu erhalten, waren folgende Fragen an vier Markt-ständen zu beantworten:– Welches sind die zentralen Herausforde-

rungen der SR RWS in den nächsten Jahren?– Welche Probleme aus Ihrem praktischen

Alltag sind zu lösen?– Welches sind die wichtigsten Themen, welche

die SR RWS in den nächsten Jahren vorwärts-treiben/weiterentwickeln/beschäftigen?

Die Auswertung der platzierten Stellungnahmen zeigte ein eindeutiges Bild: Insgesamt wurden 110 Stellungnahmen abgegeben, wovon sich 93% für sofortige oder mittelfristige Verände-rungen in unterschiedlichsten Bereichen aus-sprachen. Die wichtigsten Ergebnisse in stark verdichteter Form, die in zukünftigen Einzel-workshops erarbeitet werden:

Qualität und Patient– Aufbau von Kompetenzzentren/Schwerpunk-

ten zur Erreichung höherer Qualität, Patien-tenzufriedenheit und Effizienz

– Fokussierung auf die Bedürfnisse der Patienten im Leistungsangebot, der Infra-struktur und der Hotellerie

– Übergeordnetes, standortübergreifendes, patientenorientiertes Prozess- und Qualitäts-management

– Spitalregion-übergreifendes Risikomanage-ment

Wirtschaftlichkeit- Leistungskonzentration und Zentralisierung

für höhere Effizienz- Stärkere Auslastung der Infrastruktur durch

Zentralisation und Reduktion von Geräte-vielfalt

- Optimierung von interdisziplinären Prozessen und interner Transparenz

- Optimierung von internen und externen Kooperationen und Schnittstellen

Vernetzung und Kooperation– Stärkung der standortübergreifenden

Zusammenarbeit innerhalb der Spitalregion – Ausbau der Kooperation mit nachgelagerten

Institutionen wie Spitex, Alters- und Pflege-heime (Austrittsmanagement)

– Professionalisierung und Ausweitung der Marketingmassnahmen (Zuweiser und Patienten)

– Verstärkte Einbindung von Hausärzten/Ärztenetzwerken in die SR RWS

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter– Höhere Attraktivität der SR RWS durch

Fortführung der Departementalisierung/ Förderung des standortlosgelösten Regio-nendenkens

– Förderung der interdisziplinären Zusammen-arbeit und Kommunikation

– Einführung von standortübergreifenden einheitlichen Personalprozessen

– Regionenweite Aus- und Weiterbildungs-angebote

Die Geschäftsleitung hat beschlossen, diese Fragestellungen aufzugreifen und im laufenden Jahr weiter zu bearbeiten.

Folgende drei Themen werden aufgrund der Workshop-Resultate im Sinne von Sofortmass-nahmen erarbeitet:– Reporting bezüglich Auslastung der Infra-

struktur und medizintechnischer Geräte der SR RWS

– Analyse der durchschnittlichen Verweildau-ern von stationären Fällen im Hinblick auf die DRG-Einführung 2012

– Einführung des sogenannten Team-Time-Out (Fehlervermeidungsstrategie zur Optimie-rung der Patientensicherheit) in allen operativen Fächern der SR RWS

Die bevorstehende Einführung von Fallpauscha-len (DRG) im Jahr 2012 und der damit verbun-denen freien Spi-talwahl (fallende Kantons-grenzen) stellen die SR RWS vor grosse Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Diese Fragestellungen sollen im Rahmen eines umfassenden Leitbild- und Strategieprozesses, der vom Verwaltungsrat unterstützt wird, unter Beteiligung von Mitarbeitenden unterschied-licher Berufsgruppen und aller Standorte bear-beitet werden. Der Ablauf lässt sich wie folgt darstellen:

Warum die SR RWS auf ein standortübergreifen-des Leitbild angewiesen ist, können Sie im Edi-torial nachlesen. Der angestrebte Zeitplan ist äusserst eng, sollen doch bis zum Sommer 2011 erste konkrete Antworten vorliegen. Selbstver-ständlich halten wir Sie über den Verlauf und die Ergebnisse auf dem Laufenden und stehen auch für Fragen gerne zur Verfügung.

Stefan Lichtensteiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung

09 aktuell

Kick-Off-Veranstaltung

Interviews mit internen Stakeholder(H. Hanselmann, Spitalleiter, Fachbereichsleitung, Departementsleitung)

Workshop I (ganztägig): Erarbeitung Leitbild SR RWS

Workshop II (ganztägig): Leistungsangebot

Workshop III (ganztägig): Ziele und Zielsystem SR RWS

AG Orthopädie/ChirurgieWS I

AG Innere MedizinWS I

AG Gynä./GeburtshilfeWS I

AG Orthopädie/ChirurgieWS II

AG Innere MedizinWS II

AG RadiologieWS I und WS II

AG RadiologieWS III und WS IV

AG Gynä./GeburtshilfeWS II

AG Orthopädie/ChirurgieWS III

AG Innere MedizinWS III

AG Gynä./GeburtshilfeWS III

AG Orthopädie/ChirurgieWS IV

AG Innere MedizinWS IV

AG Gynä./GeburtshilfeWS IV

Vorgaben/Erkenntnisse

Anweisungen/Restriktionen

WS = Workshop

AG = Arbeitsgruppe

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Jasmine Hirt // Bereits vor drei Jahren war ich für drei Monate in Jimma. Nun wollte ich vor allem schauen, was sich seit dem letzten Aufenthalt verändert hat und frühere Kollegen wieder sehen.

Probleme vor drei Jahren und jetztEs ist nach wie vor staubig, das Wasser ist knapp, die Stromausfälle überraschten uns während der OP. Viele Probleme könnten gelöst werden, wenn die Wasserversorgung gewährleis-tet wäre. Ich glaube, dass dies sicher lösbar wäre, denn es hat ausreichend Wasser und es gibt sogar Wasserfälle in der Umgebung.

Ich war für das Teaching des Instrumentierper-sonals zuständig. Besonders freute ich mich, dass nach meinem Teaching die betroffenen Per-sonen die Infos an ihre Kolleginnen und Kollegen weitergegeben haben. Es ist ja unglaublich, wenn man bedenkt, dass bei uns die Ausbildung zur OP-Fachfrau drei Jahre dauert und in Jimma haben sie gerade mal zwei Tage Einschulung und

Teaching im OP Foto: Jasmine Hirt

aktuell10Amor fati – das Lächeln in der NotDrei Mitarbeitende der SR RWS, Dr. Christoph Sträuli, Chefarzt-Stv. Klinik für Chirurgie/ Orthopädie Spital Grabs, Jasmine Hirt, OP-Pflegefachfrau, und Hanspeter Wild, OP-Pfle-gefachmann, beide am Spital Walenstadt tätig, leisteten Ende des letzten Jahres in Jimma, Äthiopien, einen Arbeitseinsatz.

Die medizinische Versorgung in Äthiopien ist un-organisiert und die Traumatologie des Bewe-gunsapparates konzeptlos oder gänzlich ver-nachlässigt. Um dieses Elend etwas zu lindern, betreibt die Stiftung «Schweizer Chirurgen» in Jimma, einer Stadt im Südwesten des Landes, ein Teachingprojekt. Dieses hat zur Aufgabe, die lokalen Ärzte für die brachliegende Unfallchirur-gie zu begeistern und sie in diesem Fach aus- und weiterzubilden mit dem Ziel, dass sie der-einst ohne fremde Hilfe die traumatologische Versorgung übernehmen können.

Komplexe VerletzungenIch habe in meiner Chirurgenzeit schon vieles gesehen, doch beim Anblick dieser zum Teil schrecklich aussehenden Verletzungen muss auch ich leer schlucken: Verbrennungen von Gliedmassen, die zu grotesken Deformitäten oder zu Amputationen führten. Durch Wunden vorstehende Knochen, weil die notfallmässige Amputation schlecht durchgeführt wurde. Kinder mit offenen Beinen, aus welchen Eiter und Wundwasser tritt. Sie leiden an einer Osteomye-litis (Knocheneiterung), ein Krankheitsbild, das es bei uns kaum mehr gibt, in Äthiopien aber all-gegenwärtig ist.

Das Wasser schiesst mir beim Anblick eines 15-jährigen Mädchens in die Augen, das einen Elektrounfall erlitt und sich schwerste Verbren-nungen an Beinen und Armen zuzog. Der Arm war bis zur Schulterpartie verkohlt, die Fingerkno-chen durch die zerstörten Weichteile frei sichtbar.

Dr. Christoph Sträuli

Leider sind auch Verletzungen mit Macheten nicht selten. Dadurch entstehen sehr komplexe Verletzungsmuster mit durchtrennten Sehnen und Nerven, aber auch Knochen, die mit den hier vorhandenen Mitteln kaum adäquat versorgt werden können.

Viele Patienten mit Knochenbrüchen liegen schon sehr lange hier, teilweise seit einem halben Jahr, denn oft kommt es nach der operativen Bruch-versorgung zu Infektionen, die Nachoperationen oder plastische Deckungen mit Muskellappen notwendig machen. Auch hüten die Patienten nach der Operation sehr lange des Bett und kön-nen kaum mobilisiert werden, da gut wirkende Schmerzmittel fehlen und der Patient sich keine Gehstützen leisten kann.

Arbeiten und Ausbildung unter erschwerten BedingungenDas Operieren in Jimma ist erschwert und braucht sehr viel Geduld und Improvisationsvermögen. Erfahrung ist von unschätzbarem Vorteil. Die hy-gienischen Voraussetzungen sind schlecht, das Material ist oft unvollständig, schlecht gewartet oder funktioniert gar nicht. Es kommt immer wieder zu Stromausfällen. Geschultes Opera-tionspersonal fehlt. So war ich froh, dass mir Jasmine zur Seite stand.

«Wie im Film»Bevor ich abreiste, hatte ich so meine Vorstel-lungen, was ich antreffen werde. Die Wirklichkeit hat diese Vorstellungen dann aber um Längen übertroffen. In den ersten zwei Wochen wähnte ich mich wie in einem Film, es war anders als gewohnt, unwirklich, speziell und scheinbar chao tisch. Nach zwei Wochen des Staunens setzte dann ein Umdenken ein. Ich merkte, dass ich in diesem «Film» ja eine der Hauptrollen ein-nahm und dass das hier die Realität ist.

Ein Tropfen auf einen heissen SteinDer Einsatz für «Schweizer Chirurgen in Äthio-pien» ist für mich eine berufliche und kulturelle Bereicherung und war eine echte chirurgische He-rausforderung. Das Teaching wird von den lokalen Ärzten gut aufgenommen und umgesetzt. Für einige wenige Patienten konnten wir etwas Gutes tun. Ein Tropfen auf einen sehr heissen Stein in diesem Land von grenzenlosem Elend und Armut.

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Das verletzte Bein des Patienten wird behelfsmässig exten-

diert, als Gewicht dient ein mit Steinen gefüllter Sack.

Foto: Hanspeter Wild

aktuell 11

Trotz des grossen Leids sind die Patienten gut gelaunt und

fröhlich. Man spürt das in Afrika typische «amor fati», das

Lächeln in der Not. Foto: Dr. Christoph Sträuli

lernen in dieser Zeit hauptsächlich die Hygiene im OP und die Instrumente kennen.

Freizeit In unserer Freizeit waren wir zuerst mal einkau-fen. Dies bedeutete eine Fahrt im Minibus in die Stadt. Dann war natürlich Kleiderwaschen – von Hand – angesagt. Am Abend gingen wir manch-mal mit den äthiopischen Kollegen zum Essen. Ein typisches Gericht ist «Injera», ein Fladen aus Sauerteig, der mit verschiedenen Saucen ge-gessen wird und sehr gut schmeckt. Man isst von Hand, also ohne Besteck. Als Getränke gibt es gutes Bier und «Texj», einen Honigwein. Am Abend mussten wir aus Gründen der Sicherheit immer um 21.00 Uhr zu Hause sein. Unsere äthiopischen Kollegen haben uns aber bis vor die Tür geleitet, so dass wir immer gut behütet waren.

Hilfe zur SelbsthilfeIch bin nach wie vor überzeugt: «Das Teaching-Projekt ist eine gute Sache.» Ich habe erfreut festgestellt, dass ein neues Spital gebaut wird. In ca. zwei Jahren soll es bezugsbereit sein – das würde ich gerne sehen. Mit den äthio-

pischen Kollegen halten wir den Kontakt weiter via Facebook.

Hanspeter Wild // Ich habe mich immer schon für einen Auslandsaufent-halt interessiert und konn-te unbürokratisch die Ge-nehmigung bekommen, für zwei Wochen auch nach Äthiopien zu reisen.

Besonders auffallend ist sicher, dass die Hygie-ne im Gegensatz zu uns in Europa extrem schlecht ist. Es fehlt einfach an allem, z.B. auch an Instrumenten – improvisieren ist gefragt. Da ich früher Handwerker war, konnte ich oftmals kleinere Reparaturen durchführen.

Beim Teaching haben wir uns vor allem in Englisch unterhalten und fanden in den Afri-kanern interessierte Schüler, die für alles of-fen waren und Anregungen gerne angenom-men haben.

Jeden Tag nehmen wie er kommtJasmine und ich haben den Erfolg im Kleinen

gesehen. Jeden Tag wurden wir mit viel Elend konfrontiert und da muss man sich distanzieren können. Die Behandlung eines Patienten ohne Infektion ist schon ein Erfolg. Man muss sich von der Vorstellung lösen, was in Europa machbar wäre. Wir haben gesagt, das, was wir unter die-sen Umständen tun können, haben wir getan.

Die Äthiopier sind ein stolzes Volk Die Menschen sind freundlich, offen, und hilfs-bereit. Sie warten geduldig wochenlang auf eine OP, sind zufrieden und haben Freude an kleinen Sachen, z.B. an einem Luftballon. Im Spital ha-ben wir gegenseitig einen respektvollen Um-gang erlebt, die Äthiopier sind aber ein stolzes Volk. Sie sind mehrheitlich Bauern und dadurch Selbstversorger. Die Frauen gehen auf den Markt und verkaufen die eigenen Produkte, wie Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln. Ein wichtiges Produkt ist der Kaffee. Wir haben selten so gu-ten Kaffee wie in Äthiopien getrunken.

ProthesenzentrumBesonders wichtig für die chirurgisch/trauma-tologische Station ist das angegliederte Prothe-senzentrum. Denn wenn die Menschen sich selbst fortbewegen können, sind sie für die Dorfgemeinschaft nützlich und werden wieder integriert.

Rückkehr nach EuropaAls wir die Heimreise antraten, zogen wir eine Bilanz aus diesem Einsatz. Jimma mit all sei-nem Staub, seinem Chaos, aber auch mit all sei-nen wundervollen Menschen, seiner positiven Energie und seiner pulsierenden Lebensfreude hat uns um eine grosse Erfahrung reicher ge-macht und wir sind mit der Zufriedenheit, eini-gen Menschen geholfen zu haben, wieder in die Schweiz zurückgekehrt.

Eine OP zur Verhinderung einer Amputation kostet 30 CHF.

Stiftung Schweizer Chirurgen in Äthiopien, Luzerner Kantonalbank.IBAN CH 6000778181983952002

Sind Sie an einem Einsatz interessiert? Bitte kontaktieren Sie uns.

Dr. Christoph Sträuli, Spital Grabs Jasmine Hirt und Hanspeter Wild,

Spital Walenstadt

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Lokomotivgötti und Eselfreund

Stefan Bergamin, Buchhaltungsmitarbeiter in der Finanzabteilung in Rebstein, pflegt Hobbys wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein Gespräch mit ihm darüber tut ungewöhn-liche Weiten auf.

Selbst als überzeugter Benutzer des Öffentlichen Verkehrs unterlässt er es nicht, täglich morgens früh, Teilstrecken von seinem Wohnort zum Bahn-hof Buchs oder abends retour auf Schusters Rappen zurückzulegen. Für Stefan Bergamin ist der Arbeitsweg ganz klar noch Freizeit.

Fällt diese aber in grösserem Umfang an, vor allem an den Wochenenden, so dauern seine Wanderungen manchmal sechs bis acht Stunden. Ausgangsort ist meist das Albulatal. Dort, auf halbem Weg an der Bahnlinie zwischen Bergün und Preda, kann er in seiner Freizeit direkt am Gleis ein ehemaliges, im Jahre 1970 stillgelegtes Bahnwärterhaus mitbenutzen. Stefan Bergamin dazu: «Da hat es alles, was es braucht zum Leben und zum Wohnen, halt ein wenig einfacher als wir es uns heute gewohnt sind.»

Direkt verbunden zum ehemaligen Bahnwärter-haus auf 1600 M ü.M. ist, wer könnte es ihm ver-denken, seine Liebe zur Rhätischen Bahn (RhB). Obwohl in Aarau aufgewachsen und sein Vater und Grossvater nicht etwa Eisenbahner waren, ist Stefan Bergamin «als Bündner aus tiefstem Herzen», wie er sagt, «fasziniert von der RhB». Im Jahre 2000 wurde auf seinen Impuls hin die letzte Lokomotive der Serie ge 4/4 III Nr. 652 der

RhB auf den Namen seiner Bürgergemeinde Vaz/Obervaz/Lenzerheide-Valbella getauft. Er selbst durfte damals an der Einweihung, im Kreise einer illustren Gästeschar, als Pate persönlich mitwirken. «Das ist unvergesslich geblieben und hat mich mit Stolz und Freude erfüllt», meint er dazu.

Auf einer seiner Wanderungen begegnete Berga-min vor Jahren, in Wiesen im Albulatal, ei nem genügsamen, aber eigenwilligen Eselspaar, das dort von einem Wirt gehalten wurde. Es war Liebe auf den ersten Blick. Seit Jahren besucht er die beiden regelmässig und führt sie hie und da in der näheren Umgebung spazieren. «Lini und Beni sind viel gescheiter als manche Menschen, ihre genügsame stoische Art gefällt mir, von ihnen kann man lernen», sagt er überzeugt.

Wer nun glaubt, damit sei Bergamins Freizeit ausgefüllt, der täuscht sich. «Seit rund 40 Jah-ren bin ich begeisterter Fan des FC Basel und reise pro Jahr zwei bis drei Mal an die Spiele ins Joggeli», berichtet er packend. Inmitten von zig-tausend Zuschauender lauthals «mitzufanen», das sei Begeisterung pur. Ein im weiteren Ge-spräch unerwartet auftauchendes Hobby ist die Zivilluftfahrt mit stundenlangen Aufenthalten auf Flugplätzen und «dem Verschlingen» von Flugmagazinen. Aber das ist dann wieder eine ganz andere Geschichte…

Christof Köppel, Redaktion

Ein denkwürdiger Augenblick: Stefan Bergamin vor dem letzten Modell der Serie ge 4/4 III Nr. 652 RhB Foto: L. Bergamin

12 porträt

VERANSTALTUNGEN

Pressekonferenz //05. Mai 2011 ri.nova Rebstein

Pensioniertenanlässe //25. Mai 2011 Spital Grabs15. Juni 2011 Spital Altstätten

Sommerapéros //08. Juni 2011 Spital Grabs09. Juni 2011 Spital Altstätten10. Juni 2011 Spital Walenstadt

Bike to work // Juni 2011

Sommernachtsfest //19. August 2011 Spital Walenstadt

Spiathlon // 20. August 2011 Diepoldsau

Wandertage //09. September 2011 Spital Walenstadt19. September 2011 Spital Grabs

Das aktuelle Programm der Fortbildungen des Fachbereichs Pflege/MTT ist auf dem Intranet auf der Seite Pflege MTT/Pflegeentwicklung so-wie im Kalender veröffentlicht.

ADRESSEN Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland

Alte Landstrasse 106, 9445 Rebstein

Telefon 071 775 81 00, Telefax 071 775 81 09

www.srrws.ch, [email protected]

IMPRESSUM Nr. 2, 2011 Auflage 2000,

erscheint viermal jährlich (nächste Ausgabe: August 2011)

Herausgeberin: Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganser-

land, 9445 Rebstein | Redaktion: Anita Drexel, Angelika Egel

(Leitung), Werner Eggenberger, Barbara Frommelt, Erika

Girardet, Jolanda Zeltner (Stv.Leitung), Christof Köppel |

Konzept, Gestaltung, Rea lisation: freicom ag, 9016 St.Gallen |

Druck: RVA Altstätten