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Quarks & Caspers | Zucker – 7 Dinge, die Sie wissen sollten | 07.04.2015 http://www.quarks.de Seite 1 Zucker 7 Dinge, die Sie wissen sollten Ein Leben ohne Zucker ist fast unmöglich - im Schnitt vertilgt jeder von uns 35 Kilogramm davon im Jahr! Quarks & Caspers erklärt, warum Zucker für viele so unwiderstehlich ist, wo er unauffällig versteckt wird und wie wir schon von klein auf mit ausgeklügelten Marketingstrategien an Süßes gewöhnt werden - obwohl Zucker im Verdacht steht, dick und krank zu machen. Zucker in Zahlen Achtung Zuckerfalle Marketing für Kinder Süße Verbote Macht Zucker krank? Die Softdrink-Falle Redaktion: Claudia Heiss Autoren: Sonja Kolonko, Jakob Kneser, Katrin Krieft, Eva Schultes, Fabian Wolf Assistenz: Lino Stieglitz

Zucker - 7 Dinge, die Sie wissen sollten · Die Dosis macht das Gift Im Schnitt nehmen wir also täglich rein rechnerisch knapp 24 Teelöffel Zucker direkt oder indirekt zu uns. Die

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Zucker 7 Dinge, die Sie wissen sollten

Ein Leben ohne Zucker ist fast unmöglich - im Schnitt vertilgt jeder von uns 35

Kilogramm davon im Jahr! Quarks & Caspers erklärt, warum Zucker für viele so

unwiderstehlich ist, wo er unauffällig versteckt wird und wie wir schon von klein

auf mit ausgeklügelten Marketingstrategien an Süßes gewöhnt werden - obwohl

Zucker im Verdacht steht, dick und krank zu machen.

Zucker in Zahlen

Achtung Zuckerfalle

Marketing für Kinder

Süße Verbote

Macht Zucker krank?

Die Softdrink-Falle

Redaktion:

Claudia Heiss

Autoren:

Sonja Kolonko,

Jakob Kneser,

Katrin Krieft,

Eva Schultes,

Fabian Wolf

Assistenz:

Lino Stieglitz

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Zucker in Zahlen So haben Sie Zucker noch nie gesehen

Die Welt produziert laut dem amerikanischen Agrarministerium 175 Millionen

Tonnen Zucker pro Jahr. Eine unvorstellbar große Menge. Wir versuchen

trotzdem, uns ein Bild davon zu machen: Würde man diese Zuckermenge in Form

von Zuckerwürfeln stapeln, könnte man damit die Fassade des höchsten

Gebäudes der Welt bauen – den fast 830 Meter hohen Burj Khalifa in Dubai. Und

zwar nicht nur einmal, sondern unglaubliche 255 Mal! In Deutschland verbraucht

ein Mensch durchschnittlich rund 35 Kilogramm Zucker im Jahr. Blickt man weiter

zurück, erkennt man, dass der Konsum im Laufe des industriellen Zeitalters

deutlich gestiegen ist: Laut Zollaufzeichnungen des Deutschen Reiches lag der

Pro-Kopf-Zuckerkonsum im Jahr 1874 noch bei 6,2 Kilogramm. Noch ein

konstruiertes Bild für diese Menge: Wäre die durchschnittliche Körpergröße

seitdem im gleichen Verhältnis gewachsen wie unser Zuckerkonsum, wäre ein

deutscher Mann heute 9,39 Meter groß.

Die offensichtlichen Zuckerbomben

Haushaltszucker, die sogenannte Saccharose, wird tatsächlich in relativ geringen

Mengen im Haushalt verbraucht. Das meiste steckt in industriell verarbeiteten

Produkten. Und wie zu vermuten steckt jede Menge Zucker in Süß-, Backwaren &

Co.

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Ein Deutscher isst im Jahr – laut Hersteller-Statistik:

• gut zehn Kilogramm Schokolade und Schokoladenerzeugnisse aus

weiterverarbeiteten Produkten, wie beispielsweise Osterhasen

• rund zwei Kilogramm Kakaopulver, das vor allem in der industriellen Fertigung

eingesetzt wird

• fünfeinhalb Kilogramm Bonbons und Zuckerwaren, wie unter anderem

kandierte Früchte, Fruchtgummis und Marzipan

• sieben Kilogramm sogenannte feine Backwaren wie Kekse, Lebkuchen und

Knäckebrot

• dreieinhalb Kilo gesüßte Knabberartikel wie zum Beispiel Chips oder Cracker

• sowie die gleiche Menge an Speiseeis und Sorbets

Unscheinbar und nicht mal süß

Ein Großteil des Zuckers steckt aber gar nicht in den Süßigkeiten, die wir essen.

Zwei Drittel des durchschnittlichen Jahresverbrauchs werden industriell in

Getränken, Backwaren, Brotaufstrichen und Milchprodukten verarbeitet. Vor allem

Fertiggerichte und Limonade enthalten große Zuckermengen.

Unerwartet hohe Zuckermengen fand die Verbraucherzentrale bei einem

Marktcheck aber auch in beispielsweise fettreduziertem Fleischsalat (6,5g pro

100g), einem für Kinder ausgelobten Knusperbrot (36g/100g), einem

Wellnessaufstrich mit Erdbeergeschmack (38,3g/100g), Erdbeerjoghurt (17g/100g)

und Kakaopulver (38,100g). Und auch in Schinken, Rotkohl, Fertig-Salatdressing,

Knusper-Müsli, Fertigpizza und Leberwurst ist Zucker enthalten. Eine Liste, die

man ewig weiterführen könnte. Der Grund: Zucker ist ein Geschmacksträger und

ein relativ günstiger Rohstoff. Und er hat spezifische Eigenschaften, die sich

positiv auf die Konsistenz und Haltbarkeit von Nahrungsmitteln auswirken.

Die Dosis macht das Gift

Im Schnitt nehmen wir also täglich rein rechnerisch knapp 24 Teelöffel Zucker

direkt oder indirekt zu uns. Die Weltgesundheits-organisation WHO vertritt nach

einer Analyse aller wissenschaftlichen Studien zur Verbindung zwischen

Zuckerkonsum und Übergewicht eine ganz klare Position: Zucker sollte nur fünf

Prozent des täglichen Energiebedarfs eines Erwachsenen ausmachen. Also nur

knapp sechs Teelöffel.

Die WHO bezieht sich in ihrer Leitlinie auf den sogenannten „zugesetzten“ Zucker.

Also Zucker der Speisen und Getränken vom Hersteller, Koch oder Konsumenten

zugeführt wird. Aber auch Zucker, der natürlicherweise in Honig, Sirup, Fruchtsaft

Die Dosis macht das Gift.

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und Fruchtkonzentrat enthalten ist. Ausgenommen ist der natürlicherweise in

frischem Obst, Gemüse und Milch enthaltene Zucker. Es gebe keine Hinweise,

dass dieser sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.

Ein Blick auf die Nährwerttabelle auf der Rückseite der Verpackung offenbart, wie

radikal dieses Ziel ist. Denn sechs Teelöffel enthalten – und das ist das Ergebnis

unserer subjektiven Stichprobe – bereits folgende Produkte:

• ein Nutellabrot mit 43 Gramm Schokoaufstrich (ohne den Zuckergehalt im Brot)

• ein 200ml-Fläschchen eines Bio-Mango-Smoothies

• nur 39 Gramm eines populären Schokoriegels

• zwei Gläser eines mit „Aktiv“ deklarierten Wassers mit Pfirsichgeschmack

• ein Glas Fertigtomatensauce „Basilikum“

• 250ml Erdbeermilch, das ist eine Portion „Schulmilch“, wie sie an vielen

Schulen verkauft wird

Haben wir eine Chance, unseren Zuckerkonsum auf dieses Maß zu reduzieren?

Autor: Fabian Wolf

Linktipp:

Quarks & Co: Zucker - süße Lust oder ungesundes Laster?

http://www.ardmediathek.de/tv/Quarks-Co/Quarks-Co-05-10-2010-Zucker-Süße-

L/WDR-Fernsehen/Video-Podcast?documentId=5554778&bcastId=7450356

Quarks & Co hat sich schon einmal mit dem Thema Zucker befasst: 2010 gab es

die Sendung „Zucker – süße Lust oder ungesundes Laster?“. In der ARD-

Mediathek können Sie die gesamte Sendung noch einmal anschauen.

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Achtung Zuckerfalle! Wie Hersteller den Zuckergehalt im Essen verschleiern

Zucker steckt in sehr vielen Lebensmitteln, nicht nur in Schokolade und Keksen.

Manche entpuppen sich erst beim ganz genauen Hinschauen als wahre

Zuckerbomben, denn die Hersteller versuchen den Zuckergehalt zu verschleiern.

Wer wissen will, wie viel Zucker wirklich drinsteckt, sollte daher die wichtigsten

Fallen kennen...

Falle 1: Versteckter Zucker

Auf der Zutatenliste sind sämtliche Zutaten aufgeführt, ganz vorne das, was den

größten Anteil in dem Produkt ausmacht. Doch obwohl zum Beispiel ein Müsli

sehr süß schmeckt, steht Zucker nicht ganz oben auf der Liste. Der Trick: Nur

Haushaltszucker, also Saccharose, muss als „Zucker“ ausgewiesen werden. Die

Hersteller verwenden daher noch viele weitere Süßmacher: Sirup, Malzextrakt

oder andere Zuckerarten, wie Laktose, Maltose oder Dextrose. So wird der

Zuckergehalt des Produkts auf viele Zutaten verteilt, und der Haushaltszucker

muss so nicht an oberster Stelle erscheinen. Wie viel Zucker wirklich drin steckt,

kann der Laie aber kaum noch erkennen.

Falle 2: Falsche Botschaft

Viele möchten ihren Zuckerkonsum verringern, vor allem auch den ihrer Kinder.

Doch Aufschriften wie „weniger süß“ sind oft nur Werbung. Dabei handelt es sich

um eine reine Geschmacksangabe. Der Hersteller eines Kakaopulvers zum

Beispiel kann den Haushaltszucker durch eine weniger süße Zuckerart ersetzen –

Zucker verbirgt sich hinter vielen Namen.

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durch Maltodextrin. Das Ergebnis: Der Kakao schmeckt zwar weniger süß, aber es

steckt genauso viel Zucker drin, mit fast genauso vielen Kalorien. Auch die

Aufschrift „reduzierter Zuckergehalt“ bedeutet nicht sofort, dass es sich um ein

Produkt mit besonders wenig Zucker handelt. Gemeint ist, dass 30 Prozent

weniger Zucker drinstecken als in anderen Lebensmitteln gleicher Art. Dabei kann

aber als Vergleich irgendein besonders zuckriges Produkt dienen. Wer genau

hinschaut, entdeckt vom gleichen Produkt auch Varianten, die sowieso weniger

Zucker enthalten. Diese verzichten auf die irreführende Werbung. Es lohnt sich

also, einen genauen Blick auf die Mengenangaben auf der Rückseite zu werfen.

Falle 3: Trügerische Natur

Auch mit Slogans wie „nur mit natürlicher Süße“, „ohne Zuckerzusatz“ oder „100

Prozent Frucht“ wird geworben. Die Hersteller ködern bewusst mit dem Begriff

„Natur“ und erwecken den Eindruck, dass zum Beispiel ein Saft gar keinen Zucker

enthält. Doch das ist falsch: Zuckerzusatz ist nämlich nicht dasselbe wie

Zuckergehalt. Die Süße stammt dann zwar nicht aus zugesetztem

Haushaltszucker, sondern aus Früchten, Fruchtkonzentraten, Sirupen oder

Dicksäften. Aber auch das ist Zucker, wenn auch ein anderer. Die Hersteller sind

eigentlich angewiesen, in diesem Fall den Hinweis „enthält von Natur aus Zucker“

auf die Verpackung zu schreiben, eine Verpflichtung dazu besteht aber nicht.

Auch Zutaten können von Natur aus Zucker enthalten. Der Vorteil für die

Hersteller: Dieser Zucker muss dann nicht gesondert aufgeführt werden. So darf

sich zum Beispiel ein Capuccinopulver „ungesüßt“ nennen, obwohl es

Milchzucker aus der Zutat Süßmolkepulver enthält.

Falle 4: Ablenkungsmanöver

Wer denkt schon an Zucker, wenn auf einem Produkt „fettarm“ oder „fettfrei“

prangt. Solche „Light-Produkte“ müssen doch kalorienarm sein, glauben viele.

Und schon sind sie in die nächste Zucker-Falle getappt! Denn wenn ihnen der

Geschmacksträger Fett entzogen wird, schmecken sie nicht mehr so gut. Deshalb

brauchen sie jetzt einen anderen Geschmacksträger: zusätzlichen Zucker. So wird

aus einem vermeintlich gesunden Produkt eine Kalorienbombe.

Aufschriften wie „reduzierter Zucker“ oder „weniger süß“ sind oft nur Werbung.

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Natur ist gesund – das glauben viele. Aber auch hier kann viel Zucker drin stecken.

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Fettarm heißt nicht zuckerarm. Meist ist sogar das Gegenteil der Fall.

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Falle 5: Untergejubelter Zucker

Zucker kann sich auch in Herzhaftem verstecken, in Lebensmitteln, die gar nicht

süß schmecken. So gibt es Ketchup, der 20 Prozent Zucker enthält, Rotkohlgläser

mit elf Prozent Zucker oder Tütensuppen mit 13 Prozent. Der Zucker wird

beigemischt, weil er als billiges Bindemittel oder als Geschmacksträger dient.

Salate werden zum Beispiel häufig gesalzen oder gesäuert, um sie haltbar zu

machen, ohne Konservierungsstoffe einsetzen zu müssen. Diesen Geschmack

kann Zucker wunderbar abmildern. Zucker steckt also fast überall drin, leider oft

gut getarnt.

Autorin: Eva Schultes

Linktipps:

Versteckt und unentdeckt: Süßende Substanzen in Lebensmitteln

http://www.vz-bawue.de/link1121302A.html#werbungohnezuckerzusatz

Auf dieser Seite der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg findet man die

Ergebnisse eines Marktchecks aus dem Jahr 2013, in dem gezielt nach

verdeckten süßenden Zutaten gesucht wurden. Mit vielen Beispielen.

Was steckt hinter „zuckerfrei“, fettarm und Co?

http://www.vz-nrw.de/Was-steckt-hinter-zuckerfrei-fettarm-und-Co

Was bedeuten die verschiedenen Aufschriften, die uns extra wenig Zucker

verheißen? Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen klärt auf.

Zuckerwerbung – zwischen Wahrheit und Suggestion

http://www.vz-nrw.de/zuckerwerbung-1

Auch hier geht es um Werbesologans und Hinweise auf Verpackungen. Diese

Seite stammt ebenfalls von der Verbraucherzentrale NRW und deckt falsche

Werbeversprechen auf.

Nährwertkennzeichnung

http://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/naehrwertkennzeichnung-

wichtige-information-fehlt-auf-vielen-lebensmitteln

Die Verbraucherzentrale informiert über die neuen Regeln zur

Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln, die seit Anfang 2015 gelten. Was

muss jetzt alles auf der Verpackung stehen und wo gibt es Lücken?

In vielen Produkten dient Zucker als günstiges Bindemittel und als Geschmacksträger.

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Kennzeichnungen auf der Verpackung

http://www.aid.de/verbraucher/kennzeichnung_faq_naehrwertkennzeichnung.php#

52243

Der Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und

Forsten (aid) erklärt auf seiner Verbraucherseite im Internet, wie die neue

Kennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen funktioniert.

Zucker, Sirup & Co.

http://www.aid.de/presse/aktuell.php?mode=beitrag&id=6564

Der aid Infodienst gibt auf dieser Seite Tipps, wie man Süßmachern auf die

Schliche kommt.

Lesetipp:

Achtung, Zucker!

Herausgeber: Verbraucherzentrale

Verlagsangaben: 1. Auflage 2014

Preis: 8.90 €, als ebook 7,49 €

Sonstiges: zu bestellen bei der Verbraucherzentrale unter

http://www.ratgeber-verbraucherzentrale.de/achtung-

zucker

Ein guter Ratgeber für alle, die eine Ernährung mit weniger Zucker anstreben. Hier

erhalten Sie auch Informationen über Süßstoffe, wie Aspartam, Cyclamat & Co.

Außerdem: einfache Rezepte mit wenig Zucker. Auch als ebook erhältlich.

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Marketing für Kinder Der etwas andere Einblick in die Welt der Werber – Vorsicht nachgestellt!

Aus Kindern lebenslang treue Kunden machen - das ist der Wunsch von

Lebensmittelherstellern und der von ihnen beauftragten Werbeindustrie. Und es

gibt gute Gründe, warum Kinder eine interessante Zielgruppe sind. Sie besitzen

sogenannte Pester Power, wie es in der Marketingsprache heißt, also

„Quengelmacht“. In vielen Familien wird - oft nur unbewusst - das gegessen, was

die Kinder wollen und nicht das, was Erwachsene für gesund und ausgewogen

halten. Diese Quengelmacht versucht die Industrie zu nutzen. Prangt ein lustiges

Tierchen auf der Verpackung, spricht das die Kinder an, ist es aber gar ein

Aufkleber oder ein Tattoo, so gibt es im Supermarkt kein Halten mehr – so das

Kalkül. Dazu kommt, dass Kinder und Jugendliche immer mehr Geld zur

Verfügung haben. 2014 waren es über 24 Milliarden Euro - das meiste davon fließt

in Süßigkeiten!

Süße Online-Spiele

Die Wege, Werbung an das Kind zu bekommen, sind inzwischen vielfältig. Neben

klassischer Fernsehwerbung oder Plakaten setzen viele Unternehmen auf eigene

Online-Welten. Da kann man dann mit dem Produktmaskottchen spielen oder

etwas über die Süßigkeiten „lernen“. Und immerhin fast jeder zweite Sechs-bis

Neunjährige ist schon regelmäßig online - bevorzugt auf Spieleseiten. Für solche

und ähnliche Ideen gaben Süßwarenhersteller 2014 rund 713 Millionen

Marketinggelder aus - für das Bewerben von Obst und Gemüse flossen dagegen

gerade mal 19 Millionen. Letzteres ist wenig lukrativ. Die Hersteller erzielen hier

Berge von Süßigkeiten wollen verkauft werden.

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nur Margen von weniger als fünf Prozent. Bei Süßwaren, Softdrinks und Snacks -

meist hergestellt aus billigen Zutaten - gibt es dagegen Umsatzrenditen von 15

Prozent und mehr.

Coca-Cola fördert Projekte für gesunden Lebensstil

Gleichzeitig gibt es ein großes Aktionsbündnis von Industrie, Politik und

Verbänden, das Kinder zu einem gesünderen Lebenswandel verhelfen will: Die

Plattform „Ernährung und Bewegung“, kurz „peb“. Zahlende Mitglieder sind

ausgerechnet Firmen wie Mars, Ferrero, Nestlé, Coca-Cola und viele andere. Sie

sponsern „Präventionsprojekte“ für einen gesunden Lebensstil, vermarkten aber

gleichzeitig ihre süßen Produkte.

Kinderwerbung von Junkfood verbieten?

Kritiker sehen, dass mit diesen Profitinteressen schon früh Geschmackspräfer-

enzen für ungesundes Essen geprägt werden. Verbraucherschutzorganisationen

wie foodwatch fordern daher, dass Werbung für unausgewogene Produkte für

Kinder oder Sponsoring von Schulveranstaltungen durch Süßwarenhersteller

verboten werden sollte. Großbritannien hat zumindest schon mal einen Anfang

gemacht: Dort ist TV-Werbung für Junkfood in allen Programmen, die sich an

Kinder oder Familien richten, gesetzlich verboten.

Autorin: Sonja Kolonko

Linktipps:

Plattform Ernährung und Bewegung e.V.

http://www.pebonline.de/

Die Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb) ist ein offenes Bündnis mit über

100 Mitgliedern aus öffentlicher Hand, Wissenschaft, Wirtschaft, Sport,

Gesundheitswesen und Zivilgesellschaft.

Verbraucherschutzorganisation „foodwatch“.

http://www.foodwatch.org/de/informieren/kinderernaehrung/mehr-zum-

thema/report-kinder-kaufen/

Mehr Infos zum Thema Kinderernährung und Marketing für Kinder gibt es auch bei

der Verbraucherschutzorganisation „foodwatch“.

Oliver Huizinga setzt sich bei foodwatch für Prävention von Übergewicht ein.

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Süße Verbote Was passiert, wenn Eltern ihren Kindern Süßigkeiten verbieten

Bei Kindern liegt die Reizschwelle für den Süßgeschmack deutlich höher als bei

Erwachsenen. Das heißt: Kinder brauchen mehr Zucker, um süß zu schmecken.

Und was Kinder in den ersten Lebensjahren lieben lernen, mögen sie ihr Leben

lang. Viele Eltern sind deshalb besorgt und verbieten ihren Kindern Süßigkeiten

und Naschereien. Ob das auch wirklich sinnvoll ist, haben Psychologen in

verschiedenen Tests geprüft. Wird eine Süßigkeit attraktiver, wenn sie eine Zeit

lang verboten war? Und was bevorzugen Kinder, die jahrelang nur wenig Süßes

essen durften und an den süßen Geschmack kaum gewöhnt sind?

Hier das Ergebnis von drei verschiedenen Tests, bei denen Kindern Süßes

verboten wurde.

Filmautorin: Eva Schultes

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Linktipps:

Entwicklung des Essverhaltens im Kindesalter

http://gesundheitsziele-

thueringen.de/fileadmin/redakteur_gzt/Kalender/VFED_aktuell_109_Titelthema_Ellr

ott.pdf

In diesem Artikel gibt der Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie in

Göttingen eine Übersicht darüber, wie die Entwicklung des kindlichen

Essverhaltens gesteuert wird und welche Ansatzpunkte sich daraus für die

Erziehung ergeben.

Was beeinflusst unser Essverhalten?

http://www.ifb-adipositas.de/blog/2014-10-21-was-beeinflusst-unser-

essverhalten-beginnt-uebergewicht-im-kopf

Auf dieser Website diskutieren Experten über Wechselwirkungen von Psyche und

Essverhalten.

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Macht Zucker krank? Hoher Zuckerkonsum spielt bei der Diabetes-Erkrankung eine entscheidende Rolle

Im Volksmund heißt Diabetes mellitus schon lange „Zuckerkrankheit“. Mittlerweile

ist es auch wissenschaftlich erwiesen, dass ein hoher Zuckerkonsum die

Entstehung dieser Stoffwechselstörung fördern kann.

Etwa jeder zehnte Erwachsene in Deutschland, so schätzen Experten, ist

zuckerkrank - Diagnose: Diabetes mellitus Typ 2. Viele der Betroffenen haben

Übergewicht. Daher ging man lange davon aus, dass vor allem kalorien- und

fettreiches Essen die Zuckerkrankheit begünstigt. Doch in letzter Zeit mehren sich

Hinweise, dass auch ein hoher Zuckerkonsum die Entstehung von Diabetes

beeinflusst.

Warum wir Insulin brauchen

Über Zuckriges bekommt der Körper Energie. Der Körper zerlegt die

Kohlenhydrate aus der Nahrung und setzt so den Zuckerbaustein Glukose frei.

Jetzt kommt das Hormon Insulin ins Spiel: Es schleust die Glukose in die Zellen.

Hier kann der Körper den Zuckerbaustein zur Energiegewinnung nutzen. Der

Zuckergehalt im Blut (Blutzucker) sinkt dann wieder ab. Der Körper passt seine

Insulinproduktion immer an den aktuellen Blutzucker an.

Haushaltszucker ist besonders schädlich

Je schneller die Glukose im Verdauungstrakt freigesetzt wird, desto schneller

steigt der Blutzuckerspiegel. Wie rasch das geht, hängt davon ab, was und wie

Der Blutzucker wird durch das Schlüsselhormon Insulin im Gleichgewicht gehalten.

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viel wir essen. Stärke (zum Beispiel aus Mehl, Reis oder Kartoffeln) ist ein

langkettiges Kohlenhydrat - bis sie vollständig zerlegt ist, vergeht eine gewisse

Zeit. Der Blutzucker steigt hier eher langsam an. Bei Haushaltszucker dagegen,

der Saccharose, geht das sehr schnell, weil dieser Zweifachzucker schneller in

Glukose und Fruktose zerlegt werden kann. Das ist auch der Grund für die

belebende Wirkung zuckerhaltiger Süßigkeiten und Getränke, die mit Saccharose

gesüßt sind. Steigt der Blutzucker schnell an, schüttet der Körper auch viel Insulin

aus. Studien haben gezeigt, dass starke Blutzuckerspitzen, also schnell steigende

und dann wieder fallende Blutzuckerwerte, das Diabetes-Risiko fördern.

Gefahr Übergewicht

Zunächst verursacht ein schnell sinkender Blutzucker vor allem eines: Hunger!

Dadurch isst man dann meist mehr als nötig und legt so Fettpolster an.

Übergewicht ist einer der Hauptrisikofaktoren für Diabetes. Aber nicht nur der

Speck, den man von außen sieht, ist bedenklich. Der ist nur ein Hinweis auf Fett,

das viel gefährlicher und nicht so offensichtlich ist: das Bauchfett, das sich in und

um die Organe bildet. Dieses sogenannte viszerale Fett sendet Botenstoffe, die

den Appetit steigern und dafür sorgen, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin

ausschüttet. Die Bauchspeicheldrüse spielt bei der Blutzuckerregulation eine

entscheidende Rolle, denn sie bildet mit dem Insulin das einzige Hormon im

menschlichen Körper, das den Blutzucker senken kann. Kommt dieses Organ aus

dem Takt, ist die Insulin-Produktion gefährdet und Diabetes möglich.

Insulinresistenz – wenn der Zucker nicht mehr sinkt

Hoher Zuckerkonsum, vor allem von Haushaltszucker, verstärkt die

Insulinproduktion auf zwei Wegen - einerseits durch den schnell steigenden

Blutzuckerspiegel. Aber es droht noch eine weitere Gefahr, besonders bei

Übergewicht - dann fördern bestimmte Botenstoffe des Fettgewebes ebenfalls die

Insulinausschüttung. Bei Übergewichtigen findet man zu Beginn der Diabetes-

Erkrankung deshalb oft sehr viel Insulin im Blut. Aufgrund dieser großen Menge

machen die Zellen irgendwann dicht - sie reagieren nicht mehr auf Insulin und

werden gegen das Hormon zunehmend unempfindlicher. Eine sogenannte

Insulinresistenz entsteht und die gesamte Blutzuckerregulation kommt aus dem

Gleichgewicht. Die Voraussetzung für Diabetes ist geschaffen.

Insulinresistenz und Übergewicht – eine tückische Kombination

Nicht jeder Patient mit einer Insulinresistenz erkrankt auch zwangsläufig an einem

Diabetes mellitus Typ 2. Das geschieht erst, wenn die Insulinproduktion nicht

Mangelnde Bewegung und ständiges Essen – Gift für die Bauchspeicheldrüse.

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(mehr) ausreicht, um die Insulinresistenz zu kompensieren. Eine solche Störung

der insulinproduzierenden Zellen kann viele Ursachen haben, auch genetische.

Darum liegt bei vielen Diabetikern die Erkrankung in der Familie. Und Übergewicht

kann dazu beitragen – damit beginnt ein Teufelskreis: Wegen der Insulinresistenz

wird mehr Insulin ausgeschüttet, um den Blutzucker in Schach zu halten. Das

Insulin hemmt den Fettabbau - man wird also immer dicker, die

Insulinausschüttung steigt und die Insulinresisenz nimmt weiter zu. In der Folge

erschöpft sich die Insulinproduktion irgendwann und der Diabetes ist da!

Wie man vorbeugen kann

Um einer Insulinresistenz vorzubeugen, sollte man nicht nur darauf achten, wie viel

und was man isst, sondern auch, wann man isst. Durch ständiges Naschen,

besonders von Süßem bis spät in die Nacht, ohne mal Essenspausen einzulegen,

muss die Bauchspeicheldrüse ständig Insulin ausschütten. Doch die Zellen

brauchen Ruhephasen, um sich zu regenerieren. Wer also ab und zu, vor allem

abends, auf Zuckriges verzichtet, tut nicht nur seiner Figur, sondern auch seinem

Blutzucker etwas Gutes.

Autorin: Katrin Krieft

Zusatzinfos:

Kohlenhydrate

Neben Fetten zählen Kohlenhydrate zu den wichtigsten Energielieferanten aus der

Nahrung. Je nach ihrer Zusammensetzung unterteilt man die Kohlenhydrate in

Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker. Haushaltszucker ist ein Zweifachzucker,

der aus Glukose und Fruktose zusammengesetzt ist. Der sogenannte Milchzucker,

medizinisch Laktose, ist ein Zweifachzucker aus Glukose und Galaktose.

Insulin

Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es ist das

einzige Hormon im menschlichen Körper, das den Blutzucker senken kann und

dafür sorgt, dass Glukose aus dem Blut in die Zellen aufgenommen wird.

Außerdem hat Insulin einen mästenden Effekt, indem es den Fettabbau hemmt.

Diabetes mellitus

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die in Kurzform

häufig „Diabetes“ genannt wird, im Volksmund auch „Zuckerkrankheit“. Man

Ab und an verzichten wäre gut – so schwer es auch fällt.

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Quarks & Caspers | Zucker – 7 Dinge, die Sie wissen sollten | 07.04.2015 http://www.quarks.de

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unterscheidet zwei Formen des Diabetes: Beim Diabetes mellitus Typ 1 wird nicht

genügend oder gar kein Insulin in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Beim

Diabetes mellitus Typ 2 wird zwar noch Insulin gebildet, es kann aber an den

Zellen nicht mehr richtig wirken. Der Insulinmangel führt zu einer Erhöhung des

Blutzuckerspiegels und zu einer Störung des Fett- und Proteinstoffwechsels, da

anstelle von Zucker dann Fette und Proteine abgebaut werden.

Linktipps:

Der Zucker in unserem Körper

http://www1.wdr.de/fernsehen/wissen/quarks/sendungen/zucker154.html

Der Beitrag von Quarks & Co erklärt, wie unser Körper den Blutzucker reguliert

und warum das insbesondere für unser Gehirn so wichtig ist.

Diabetes Deutschland

http://www.diabetes-deutschland.de

Die Internetseiten von Diabetes Deutschland bieten unzählige Informationen zum

Thema Zuckerkrankheit. Von Ursachen über Diagnose und Selbsttests bis hin zu

Behandlungsmethoden und Meldungen aus der Forschung findet der Laie hier

verständliche, gut recherchierte Inhalte. Fachlich betreut wird die Seite von

anerkannten Diabetes-Experten aus Klinik und Forschung, unterstützt vom

Bundesministerium für Gesundheit.

Ärzte auf Rädern – der Blutzucker-Check

http://www.wdr.de/tv/aerzteaufraedern/sendungsbeitraege/2009/0609/uebersicht_

blutzucker.jsp

In der WDR-Sendereihe "Ärzte auf Rädern" untersucht ein Ärzteteam die Gärtner

einer Schrebergartenkolonie auf Diabetes mellitus. Die Internetseite bietet viele

Informationen rund um das Thema.

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Die Softdrink-Falle Softdrinks - die flüssigen Dickmacher

Fast zehn Milliarden Liter Softdrinks verbrauchen die Deutschen pro Jahr, das

entspricht 120 Litern pro Kopf an Limonaden, Fruchtschorlen und

Fruchtsaftgetränken. Softdrinks, auf Deutsch „Erfrischungsgetränke“, enthalten

Wasser, Kohlensäure, Geschmacksstoffe - und vor allem viel Zucker. Rund sechs

Kilogramm Zucker nimmt jeder Deutsche im Jahr allein durch Softdrinks zu sich -

ein Fünftel seines gesamten Zuckerverbrauchs.

Raus aus der Kinder-Ecke

In den 1920-er Jahren gelten kohlensäurehaltige Erfrischungs-Drinks noch als

reine Kinder- und Sommer-Getränke. In der Getränke-Industrie führen Softdrinks

ein Nischendasein, von wenigen Produkten wie Sinalco (seit 1905) abgesehen.

1929 beginnt „Coca-Cola“ seine Produktion in Deutschland. Die koffeinhaltige

Brause wird schnell populär. In den Dreißigerjahren kommen weitere Marken wie

„Afri Cola“ und „Olympia“ dazu.

Getränk als Lebensgefühl

In der Nachkriegszeit sind Softdrinks für die meisten Deutschen ein seltener

Luxus. Das ändert sich in den 1950er-Jahren: Softdrinks, vor allem „Coca-Cola“

werden zum Lifestyle-Getränk der Jugend. Inzwischen sind auch neue Marken wie

„Fanta“, „Bluna“ und „Pepsi“ im Angebot. Die Softdrink-Werbung setzt ganz auf

das neue Lebensgefühl, Freizeit und Spaß. Und der Markt wächst: 1960 steigt der

Von Anfang an setzt die Werbung von „Coca-Cola“ auf Sportlichkeit und Mobilität. © Historisches Archiv

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Coca-Colas Werbespruch „Mach mal Pause“ wird zum geflügelten Wort der Wirtschaftswunder-Zeit. © Historisches Archiv

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Verbrauch an Erfrischungsgetränken in Deutschland auf 14 Liter pro Kopf und

Jahr.

Die neue Vielfalt

In den Sechziger- und Siebzigerjahren erobern neue Erfrischungs-Getränke den

deutschen Markt: „Lift“, „Mezzo Mix“, „Cappy“, „Sprite“. Und der Konsum steigt:

1977 sind es bereits 65 Liter Erfrischungsgetränke, die der durchschnittliche

Deutsche im Jahr in sich hineinkippt. In den Achtzigerjahren liegen Fitness und

Aerobic im Trend - die Deutschen wollen gesund leben und achten auf ihre Linie.

Die Softdrink-Industrie reagiert mit leichteren, kalorienarmen Produkten. In den

Neunzigern hält die Gesundheitswelle an. Scheinbar ‚gesündere’ Softdrinks sind

immer mehr gefragt. Zu den Klassikern kommen Sport-, Fitness- und Energy-

Drinks. Allerdings enthalten die oft genauso viel Zucker wie ihre älteren

„Geschwister“.

Jugendliche liegen vorn

Heute (Zahlen aus 2014) liegt unser Softdrink-Verbrauch bei rund 120 Litern pro

Kopf und Jahr. Die meisten Softdrinks konsumieren Jugendliche und junge

Erwachsene: Im Schnitt sind es bei ihnen 146 Liter pro Jahr. Das macht zwei

Gläser pro Tag, allein darin stecken schon 40 Gramm Zucker. Ein zehnjähriges

Mädchen hat damit bereits ein Zehntel ihres Tagesbedarfs an Kalorien gedeckt.

Die individuell verbrauchten Mengen können natürlich noch deutlich höher liegen.

Flüssige Dickmacher

Das Problem an den Softdrinks ist aber nicht nur die Menge der Kalorien - ihre

Sättigungs-Wirkung ist deutlich niedriger. Bei festen Nahrungsmitteln bremst das

einsetzende Sättigungsgefühl die weitere Nahrungsaufnahme, bei Flüssigkeiten ist

das wegen der kürzeren Passierdauer im Magen deutlich kürzer. Mit anderen

Worten: Die flüssigen Zuckerbomben kommen noch oben drauf auf das, was man

sowieso schon an Kalorien zu sich nimmt.

Autor: Jakob Kneser

In den 1960er-Jahren boomt das Geschäft mit Erfrischungs-getränken.

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Je niedriger der soziale Status ist, desto mehr zuckerhaltige Getränke werden konsumiert.

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Jungen und Männer in allen Altersgruppen konsumieren mehr zuckerhaltige Getränke als Frauen und Mädchen.

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Impressum:

Herausgeber:

Westdeutscher Rundfunk Köln

Verantwortlich:

Quarks & Co

Lisa Weitemeier

Redaktion:

Claudia Heiss

Gestaltung:

Designbureau Kremer & Mahler, Köln

Bildrechte:

Alle: © WDR, außer S. 17 – Historisches Archiv

© WDR 2015