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K34 Kurze Originalmitteilungen groB geworden ist. Mit Na verfarbte Proben zeigten keine rot- liche Schicht, da der Sauerstoff bei den fur die Diffusion notwendigen Temperaturen durcb Oxydation verbraucht war. Umgekehrt wurden durchgehend rosa und braun verfarbte Kristalle erhalten, wem das Kristallmaterial bereits vor der Verfarbung diese selektive Absorption im fernen UV besaB. Die braun verf'arbten Kristalle hatten eine griine Oberflachen- schicht, da dort die sauerstoffhaltigen Zentren vermutlich nach auqen CSfundiert waren. Die beiden Bauptbanden der grinen Verfarbung wurdexl als wesentlich fur die Eigenstorstellen angesehen. Xs wurden f u r sie zwei farbzen'treniihliche Modelle vorgeschlagen (siehe (2), Fig. 8).Modellvorschlage fiir die sauerstoffhaltigen Storstel- len der Randschichten wurden in (2), Fig. 9 angegeben. Frl. mTCHS mochte ich fur die Anfertigung der Farbbilder und fur ihre Hilfe bei den Messmgen herzlich danken. (1) H.KARRAS, phys. stat. sol. 1, 68 (1961). (2) H.KARRAS, phys. stat. sol. 2, 160 (1961). (Eingegangen am 12.4.1961) Literatur 1I.Physikalisches Institut der Humboldt-Universitat zu Berlin ZiichtunR von Tellur-Einkristallen mit einer zur c-Achse senk- recht en Ziehrichtunp; Von R.v. KUJAWA Zur Zuchtung von Sellur-Einkristallen hat sich bisher nach unseren Erfabrungen das Czochralskiverfahren am besten bewkhrt. Die Vakuumsublimation l i e f e r t zwar gut ausgebildete, homogene Einkristalle, deren Lhge jedoch maximal 5 mm nicht uberschrei- tet. Das Bridgmanverfahren ergibt wegen der Volumenverminde- ntng beim Kristallisieren des Tellurs (V =-2,4 %) meist stark inhomogene Eristalle. Ziehrichtung ausschliel3lich die loooll -Rich- (c-Achse) ge- wkhlt; die Ziehgeschwindigkeiten lagen zwischen 2 und 6 cdh. Diese Wahl der Ziehrichtung lag zu einem Teil daran, daB wegen der guten Spaltbarkeit des Iallurs parallel zur c-Achse hier- Bisher wurde bei der Czochralskizuchtusg von 'Pellur als

Züchtung von Tellur-Einkristallen mit einer zur c-Achse senkrechten Ziehrichtung

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Page 1: Züchtung von Tellur-Einkristallen mit einer zur c-Achse senkrechten Ziehrichtung

K34 Kurze Originalmitteilungen

groB geworden ist. M i t N a verfarbte Proben zeigten keine rot- l iche Schicht, da der Sauerstoff be i den fur die Diffusion notwendigen Temperaturen durcb Oxydation verbraucht w a r .

Umgekehrt wurden durchgehend rosa und braun verfarbte Kr is ta l le erhalten, wem das Kristallmaterial b e r e i t s vor der Verfarbung diese selektive Absorption im fernen UV besaB. Die braun verf'arbten Kr is ta l le hatten eine griine Oberflachen- schicht, da d o r t die sauerstoffhalt igen Zentren vermutlich nach auqen CSfundier t waren.

D i e beiden Bauptbanden der grinen Verfarbung wurdexl a l s wesentlich fur die Eigenstorstellen angesehen. Xs wurden f u r s i e zwei farbzen'treniihliche Modelle vorgeschlagen (siehe (2), Fig. 8).Modellvorschlage fiir die sauerstoffhalt igen Stors te l - l e n der Randschichten wurden i n ( 2 ) , Fig. 9 angegeben.

Fr l . mTCHS mochte ich f u r die Anfertigung der Farbbilder und fur i h r e Hilfe b e i den Messmgen herzlich danken.

(1) H.KARRAS, phys. stat. s o l . 1, 68 (1961). (2) H.KARRAS, phys. stat. s o l . 2, 160 (1961).

(Eingegangen am 12.4.1961)

Li teratur

1I.Physikalisches I n s t i t u t der Humboldt-Universitat zu Berlin ZiichtunR von Tellur-Einkristallen m i t e iner zur c-Achse senk-

recht en Ziehrichtunp; Von

R.v. KUJAWA

Zur Zuchtung von Sellur-Einkristallen ha t s ich bisher nach unseren Erfabrungen das Czochralskiverfahren am besten bewkhrt. Die Vakuumsublimation l i e f e r t zwar gut ausgebildete, homogene Einkris ta l le , deren L h g e jedoch m a x i m a l 5 mm nicht uberschrei- t e t . Das Bridgmanverfahren ergibt wegen der Volumenverminde- ntng beim Kris ta l l i s ie ren des Tellurs (V =-2,4 %) meist s ta rk inhomogene Eris ta l le .

Ziehrichtung ausschliel3lich die l ooo l l -Rich- (c-Achse) ge- w k h l t ; d i e Ziehgeschwindigkeiten lagen zwischen 2 und 6 c d h . Diese Wahl der Ziehrichtung l a g zu einem Teil daran, daB wegen der guten Spaltbarkeit des Iallurs p a r a l l e l zur c-Achse hier-

Bisher wurde b e i der Czochralskizuchtusg von 'Pellur a ls

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Kurze Originahi t te i lungen K35

durch l e i c h t m s t i g geformte Keime zu erhalten waren, zuin anderen daran, daB die c-Richtung die der maximalen Wachstums- geschwindigkeit ist. Das Verfahren l i e f e r t sechseckige, saulen- formige Kr is ta l le , wie sie auch von DAVIES (1) und WELDEL (2) beschrieben worden sind. fis zeigte s ich jedoch, dal3 be i der Zuchtung nach dem oben angegebener, Verfahren eine betracht l i - che Neigung zur Ausbildung von Korngronzen, vor allem b e i groBeren Durchmessern der Kr is ta l le , besteht. GroBe Kr is ta l le wurden aber angestrebt, um f u r physikalische Untersuchungen von Anisotropieeffekten quer zur c-Achse or ien t ie r te K r i s t a l l - plattchen zu bekommen. So l a g es nahe, das Wachstum bei ande- ren Keimorientierungen zu untersuchen. Bei Orientierung der c-Achse senkrecht zur Ziehrichtung ergaben s ich be i Ziehge- schwindigkeiten von 3 und 4,5 cm/h abgeplattete Einkris ta l le , deren GroBe bei passend g e w w t e r Ternperatur nur noch durch d ie Abmessungen der Apparatur begrenzt w a r . Die Neigung zur Bildung von Korngrenaen w a r merklich herzbgernindert. M a n er- h a l t auf diese Weise meist wohlausgebildete Einkris ta l le , die entsprechend i h r e r j eweiligen Dimensioniemg zu Untersuchun- gen sowohl p a r a l l e l zur c-Achse als auch senkrecht dazu Ver- wendung f inden komen.

Wie aus der Figur ers icht l ich, werd'en die s o erhaltenen Kr is ta l le von zwei paral le len spiegelglatten Flachen begrenzt. Die Flachen l iegen para l le l zur c-Achse und einer der Neben- achsen. An den Schmalseiten komt es nicht z'a Ausbildung von indizier ten Kristallf lachen. Das GroBenverhiiltnis be i der Aus- bildung von Breit- und Schmalseite betragt im Durchschnitt 2:1, woraus man auf ein dementsprechendes Verhiiltnis der Wachstumsgeschwindigkeiten ih Richtung der c-Achse und senk- recht dazu schlieBen kann.

L i t eratur (1) T.J. DAVIES, J. appl. Phys. 28, 1217 (1957). (2) J. WEIDEL, Z. Naturforsch. 2, 697 (1954).

(Eingegangen am 29.5.1961)