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2.3 7 7 43.63 9.721.377.87 243.631.65 Ausgabe 1-2009/2010 www.zukx.de Magazin für Absolventen Wirtschaft Kompakt- Ausgabe

Zukx Wirtschaft, 2009

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Zukx Wirtschaft richtet sich an Studierende und Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen an deutschsprachigen Hochschulen. Mit Themen wie Traumjob Wirtschaftsprüfer, Tipps zur Bewerbung und Karriere sowie Einstiegsgehältern für BWLer.

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✽Ausgabe 1-2009/2010 www.zukx.de

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EDITORIAL Wer jetzt kurz vor dem Ende seines Studiums steht, sieht sich einigen Herausforderungen gegenüber. Zahlreiche Unternehmen wollen – oder können – momentan keine Neueinstellungen vor-nehmen. Ehemalige Wachstumsbranchen wie der Maschinen-bau, die Automobilindustrie oder die Logistik entwickeln sich zu Sorgenkindern der Wirtschaft. Trotzdem bietet ein Hochschulabschluss nach wie vor die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufsweg. Als beson-ders wichtig erweist es sich allerdings, für besondere Qualifikatio-nen zu sorgen (Sprachen, IT, Praxiserfahrung), sich auch kleinere Unternehmen anzuschauen und ungewöhnliche Wege zu gehen. Welche, lesen Sie hier im Bewerbungsspecial. Und die Branche, die wir im ›Traumjob: Wirtschaftsprüfer‹ porträtieren, sucht lau-fend zahlreiche Absolventen. Viel Erfolg!

Ihre

Ute Blindert, Herausgeberin

IMPRESSUMZukx Wirtschaft, 1. Jahrgang, Ausgabe 2009/2010Herausgeber: blindert verlag gbr, Klaus + Ute BlindertRedaktion: Ute Blindert (Verantw.), Sabine OlschnerGestaltung + Titelbild: Ideengestaltung Sonja Langner Satz + Druck: LambertzDruck, Köln-WeidenVerlag: blindert verlag gbr, Klaus + Ute Blindert, Ürdinger Straße 15, 50733 Köln. Alle Rechte vorbehalten. Über die Aufnahme in Onlinedienste und Internet entscheidet der Verlag.

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Kaum eine Branche stellt jedes Jahr so viele Absolventen ein wie die Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung. Wirtschaftswissenschaftler mit einer Affinität zu Zahlenwerken finden bei zahlreichen Prüfungs- und Beratungsgesellschaf-ten spannende Aufgaben. Von Sabine Olschner

Verena Andermahr hat in diesen Tagen viel zu tun. Es herrscht ›Busy Season‹ bei den Wirtschaftsprüfern, und seit gut einem Jahr ist die 25-Jährige mittendrin: Im Januar 2008 stieg sie bei Pricewaterhouse-Coopers (PwC) als Associate im Bereich Wirtschaftsprüfung ein. »Am Anfang habe ich kleinere Aufgaben übernommen, zum Beispiel die Prüfung von Forderungen oder Verbindlichkeiten. Aber schnell bekam ich auch größere Projekte, die ich eigenständig bearbeiten konnte«, erinnert sich die BWL-Absolventin, die an der Fachhochschule Aachen die Schwerpunkte Wirtschaftsprüfung und Marketing gewählt hatte.

Damit ist Verena Andermahr eine klassische Einsteigerin. »Im Ge-gensatz zu Großbritannien, wo auch Quereinsteiger eine Chance ha-ben, stellen wir in der Regel meist Absolventen mit wirtschaftlichem Hintergrund ein«, erklärt zum Beispiel Steffen Laick, Leiter Marketing und Recruiting bei Ernst & Young, die zusammen mit Deloitte, Price- waterhouseCoopers und KPMG zu den ›Big Four‹ der Branche gehö-ren. Neben einem guten bis sehr guten Studienabschluss, am liebsten mit dem Schwerpunkt Steuerberatung oder Wirtschaftsprüfung, legt Laick Wert auf relevante Praktika und Auslandserfahrung. An Soft Skills sollten die Absolventen Teamfähigkeit, Integrität, ein hohes Qualitäts-

Viel lernen in kurzer ZeitEinstieg Steuerberatung/Wirtschaftsprüfung

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denken und Sorgfalt im Umgang mit sensiblen Daten mitbringen. »Sie sollten zudem dienstleistungsorientiert sein, analytisch denken können und bei allen Details den Blick fürs Ganze behalten«, fügt Daniela Lau, Personalreferentin bei BDO Deutsche Warentreuhand, hinzu. »Beson-ders hervorzuheben ist außerdem das unternehmerische Denken, da sich unsere Mitarbeiter als ›Sparring-Partner‹ für unsere Mandanten verstehen.« Sowohl BDO als auch Ernst & Young sind offen für Bache-lor-Absolventen. »Eventuell gibt es beim Einstieg Gehaltsunterschiede, die aber mehr auf vorangegangener Berufserfahrung basieren«, erklärt Daniela Lau. »Die Karrieremöglichkeiten sind hingegen für alle gleich.«

Absolventen steigen bei den Gesellschaften zum Beispiel als Associate oder Assistant ein – die Bezeichnungen variieren von Gesellschaft zu Gesellschaft. »In der Einarbeitungsphase machen sie sich zunächst mit Mandanten und Arbeitsweisen vertraut. Danach begleiten sie die Kollegen schon bald zum Mandanten und übernehmen dort kleinere Prüfaufgaben«, erläutert Steffen Laick. Schnell übernehmen die Ein-steiger mehr Verantwortung und größere Arbeitspakete. »Ergänzend nehmen die jungen Kollegen an Schulungsmaßnahmen in unserem hauseigenen Trainingszentrum teil«, so Daniela Lau. »So lernen sie gleichermaßen on-the-job und off-the-job.«

Reisen gehört dazuAuch Verena Andermahr ist schnell ins Tagesgeschäft eingestiegen. Derzeit arbeitet sie in einem Team von fünf Kollegen – je nach Projekt können es bis zu 15 sein – bei einem Mandanten vor Ort. Während der ›Busy Season‹ zwischen Oktober und April – mit den Höhepunkten im Januar und Februar – kann der Feierabend auch mal länger auf sich warten lassen. Verena Andermahr ist jedoch in der Regel abends zu

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Betriebswirtschaftslehre

5,1% Volkswirtschaft 5,6% Rechtswissenschaft 5,5% ohne Studium

VORBILDUNG VON WIRTSCHAFTSPRÜFERN

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Hause, denn die meisten ihrer Mandanten sitzen rund um ihre Heimat-stadt Köln. Andere Kollegen verbringen viel Zeit in Hotels. Drei bis vier Monate arbeitete Verena Andermahr bei einem Mandanten in London, auch in die USA hat sie ein Einsatz schon geführt.

Natalie Hermes, Managerin im Steuerbereich in der Service Line Global Employer Services (GES) bei Deloitte, hat ebenfalls bereits eine längere Zeit im Ausland verbracht: Vor ihrer Ausbildung zur Steuerberaterin war die Wirtschaftsabsolventin von der Universität Duisburg drei Monate in Los Angeles, um das amerikanische GES-Team zu unterstützen. »Un-sere Abteilung betreut Unternehmen, deren Mitarbeiter für einige Jahre ins Ausland gehen«, erklärt Natalie Hermes. »Diese Entsendung hat einkommens- und lohnsteuerrechtliche Auswirkungen.« Sie persönlich prüft die von ihren Kollegen vorbereiteten Einkommenssteuererklärun-gen, bearbeitet Anfragen von Mandanten und ausländischen Kollegen, koordiniert sowohl das Team als auch anfallende Arbeiten und akqui-riert neue Aufträge. 2007/ 2008 absolvierte Natalie Hermes ihr Steuer-beraterexamen (siehe auch das Interview auf Seite 6).

Wichtige Unterstützung»Alle Absolventen haben das Ziel, entweder die Prüfung zum Steuerbe-rater oder zum Wirtschaftsprüfer zu bestehen. Manche machen sogar beide Examen«, so Steffen Laick von Ernst & Young. Die meisten Ar-beitgeber unterstützen ihre Mitarbeiter dabei finanziell und durch groß-zügige Freistellungen während der Examensphase. Auch die Nutzung hauseigener Bibliotheken oder innerbetriebliche Seminare werden an-geboten. Trotzdem schaffen es nicht alle, denn die Durchfallquote bei den Berufsexamen ist groß. Laut dem Institut der Wirtschaftsprüfer sind von 2004 bis 2007 im Schnitt über 30 Prozent durch die harte Prüfung gefallen. Ähnlich sieht es bei den Steuerberatern aus: Hier bestehen im Schnitt nur 50 Prozent das Examen. Für die Karriere ist dies natürlich nicht gerade förderlich: »Ohne Examen sind die weiteren Perspektiven recht eingeschränkt«, sagt Steffen Laick.

VERENA ANDERMAHR PricewaterhouseCoopers

Associate im Bereich Wirtschaftsprüfung

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Vielfältige KarrierchancenWer sich bewährt und gute Leistungen zeigt, kann es in einer Steuerbe-ratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bis zum Partner schaf-fen. »Wir haben ein fünf- beziehungsweise sechsgliedriges System von Karrierestufen«, erklärt Daniela Lau. »Je nach Unternehmensbereich gibt es unterschiedliche Anforderungen an die einzelnen Stufen. Ein Berufsanfänger zum Beispiel übernimmt in der Regel nach zwei bis drei Jahren die erste Alleinverantwortung für ein Mandat und kann sich dann entsprechend für weitere Führungsaufgaben empfehlen und ent-wickeln.« Die Branche bietet vielfältige Karrierechancen, wobei selbst-verständlich nicht alle am Ende Partner werden können. »Von unseren 7.000 Mitarbeitern haben es rund 450 zur Partnerschaft gebracht«, so Steffen Laick.

Abwechslung garantiertEgal auf welcher Karrierestufe: Die Arbeit in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung ist eine spannende Sache. Verena Andermahr liebt an ihrem Beruf vor allem die Vielseitigkeit: verschiedene Unternehmen – von der Automobilfirma über eine Restaurantkette bis hin zur Fern-sehproduktionsgesellschaft –, eine immer neue Zusammensetzung der Teams, viele unterschiedliche Personen, mit denen sie innerhalb der Mandantenunternehmen zu tun hat. Auch ihr Ziel ist es, in den nächsten Jahren das Wirtschaftsprüferexamen zu absolvieren. »Man lernt in diesem Job sehr viel in sehr kurzer Zeit«, so Verena Andermahr. »Ich würde den Beruf jederzeit wieder wählen.«

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42,1% ohne Studium 11,9% Rechtswissenschaft

VORBILDUNG VON VEREIDIGTEN BUCHPRÜFERN

BWL VWL

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NATALIE HERMES DeloitteManagerin im Bereich Global Employer Services

Was ist das Spannende an der Steuerberatung?Ich werde jeden Tag aufs Neue gefordert, weil immer wieder neue Aufgaben auf meinem Tisch landen. Ich weiß morgens nicht, was mich im Laufe des Tages erwartet, das ist sehr abwechslungsreich. Die Steuerberatung ist eine sehr schnelllebige Branche, das gefällt mir.

Warum haben Sie sich für die Steuerberatung und gegen die Wirtschaftsprüfung entschieden?Ohne unflexibel klingen zu wollen: Ich brauche einfach meinen festen Arbeitsplatz, wo ich den größten Teil meiner Arbeitszeit verbringe. In der Wirtschaftsprüfung ist man vor allem in der ›Busy Season‹ zwischen Oktober und April wesentlich mehr unterwegs und arbeitet über einen gewissen Zeitraum auch vor Ort beim Mandanten. Das wäre nichts für mich gewesen. Ein weiterer Unterschied: In der Wirtschaftsprüfung besteht das Kerngeschäft darin, Jahresabschlüsse zu analysieren und zu prüfen. Ich bin jemand, der lieber diesen Jahresabschluss erstellt statt ihn später auseinanderzunehmen. Ich fand an der Wirtschaftsprüfung, die ich ja in verschiedenen Praktika kennengelernt habe, allerdings interessant, dass man in verschiedenen Teams arbeitet, dass man viel Networking betreibt. Der Rhythmus ist einfach ein anderer als bei uns.

DOPPELBELASTUNG

Natalie Hermes über das Steuerberaterexamen und die Faszination ihres Berufs. Von Sabine Olschner

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Sie haben das Steuerberaterexamen absolviert. Wie verlief die Ausbildung?Ein Jahr lang habe ich jeden Samstag einen Vorberei-tungskurs besucht, wo wir jeweils acht Stunden lang gelernt haben. Am Sonntag ging es an die Nachbe-reitung. Ich habe also von Montag bis Freitag ganz normal im Büro gearbeitet und am Wochenende für das Examen gelernt. Das war eine ziemlich heftige Doppel-belastung. Einen Abend in der Woche und während meiner einstündigen Zugfahrt zur Arbeit habe ich weitere Fachliteratur gelesen. Vor dem Examen wurde ich von meinem Arbeitgeber 18 Wochen lang freigestellt, um mich intensiv auf die Prüfung im Oktober 2007 vor-zubereiten. Während dieser Phase habe ich morgens vier bis fünf Stunden Übungsklausuren geschrieben, nachmittags die Lösungen durchgearbeitet und mich mit anderen Examenskandidaten ausgetauscht. Vier Wo-chen habe ich zudem einen Klausurenkurs belegt, um unter realen Bedingungen die Prüfungen zu schreiben. Außerdem habe ich an einem Fernkurs teilgenommen. Nach der mündlichen Prüfung im Februar 2008 habe ich dann mein Examen mit der Note 3,6 erfolgreich abge-schlossen.

Wie ging es danach mit Ihrer Karriere weiter?Ich bin Anfang 2006 bereits zum Consultant aufgestie-gen. Nach Bestehen des Examens wurde ich bei der nächsten Beförderungsrunde Anfang dieses Jahres zum Manager befördert. Dadurch habe ich mehr Verantwor-tung bekommen, sowohl für meine Mandate als auch für die Mitarbeiter, die in meinem Team arbeiten. Wenn ich mich in meine neue Rolle eingefunden habe, strebe ich die nächste Stufe, den Senior Manager, an. Fo

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Bewerben Ein Beitrag von Ute Blindert

009 Lebenslauf Das wohl wichtigste Dokument der Bewerbung erfordert besonders viel Sorgfalt.

016 Anschreiben Es setzt Highlights und weckt das Interesse über den Lebenslauf hinaus.

021 Vorstellungsgespräch Neben dem fachlichen Können spielt nun die Persönlichkeit die entscheidende Rolle.

026 Gehalt Verschiedene Faktoren bestimmen das Einstiegsgehalt. Wir zeigen, welche.

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Brummt die Wirtschaft, fällt es den meisten Absol-venten leicht, direkt im Anschluss an das Studium ei-nen Job zu fi nden. Zahlreiche Unternehmen suchen händeringend nach qualifi zierten Arbeitskräften und locken mit interessanten Einstiegspositionen. Mo-mentan lässt sich die Jobsuche nicht ganz so leicht an. Daher ist es besonders wichtig, sich frühzeitig eine Strategie zu überlegen.

Im Grund sollten Sie sich bereits während Ihres Studium genau über-legen, in welche Richtung Sie gehen möchten. Reizt Sie der Aufbau großer Marken? Oder möchten Sie lieber für die korrekte Buchhaltung eines Unternehmens verantwortlich sein? Trauen Sie sich zu, mit Ihren Analysen die Strategie einer Firma zu verändern? Sobald Sie sich im Klaren darüber sind, in welche Richtung Sie sich bewegen möchten, sollten Sie Ihre Kenntnisse und Erfahrungen auf diesem Gebiet, am besten durch Praktika vertiefen. Mit erster Praxiserfahrung können Sie auch schon Fragen sicherer be-antworten, die viel mit der Wahl Ihres Traumjobs zu tun haben: Welche (Arbeits-)Situationen machen Ihnen besonders viel Spaß? Tüfteln Sie lieber selbst ausführlich an einem Problem oder haben Sie Organisati-onstalent und koordinieren die Arbeit eines Teams? Gehen Sie gern auf Menschen zu oder sind Sie eher verschlossen? Fragen Sie dazu auch einmal Freunde und Familie: Was können Sie deren Meinung nach besonders gut? Was nicht so gut? Doch Vorsicht: Lassen Sie sich nicht in Berufe drängen; die Entscheidung über Ihren Beruf liegt allein in Ihrer Verantwortung.

Lebenslauf & Co.

✽ Buchtipp Der Job, der zu mir passt. Das eigene Berufsziel entdecken und erreichen,Uta Glaubitz, 2. Aufl . 2003, Campus Verlag Frankfurt/New York, ISBN 978359372193, Preis: 15.90 €

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CurriCulum Vitae

PerSONalieN Geboren am 17. September 1984in Zurborn

SChule uNd Studium

Juli 1994 – Juni 2003 St.-Josefs-Gymnasium Zurborn, Allgemeine Hochschulreife (2,2)

Oktober 2003 – heute Fachhochschule Köln, diplom-Studiengang Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Schwerpunkt: Marketing, Voraussichtlicher Abschluss als Diplom- Kauffrau: Mai 2009, Thema der Diplomarbeit: „Online-Marketing- Instrumente im Wandel am Beispiel eines Relaunchs der Website ´Kauf-viel-ein.de`“

PraKtiSChe erFahruNGeN

Oktober 2003 – Februar 2006 Bastlers Gmbh & Co. KG, Köln: Aushilfstätigkeit als Verkäuferin, Aufgaben: Kundenberatung und Verkauf

Januar 2007 – April 2008 do_loop-Design, Agentur für Web, Grafik, Produkte, Köln: Kundenbetreuung, Aufgaben: Gewinnung von Neukunden und -projekten, Projektmanagement

auSlaNdSerFahruNG

Februar – September 2006 National university of ireland, Galway, irland: Auslandssemester, gefördert mit einem Stipendium des DAAD

September – Oktober 2006 Galway Tourist Office: Praktikum in der Abteilung Besucherwer- bung, Aufgaben: Welcome-Service, Stadtführungen für deutsch sprachige Gäste, Mitarbeit bei Erstellung eines Konzepts zur An sprache der Zielgruppe 50plus

Meike Muntjewerf • Jarresborner Feld • 23543 Herford

Telefon: 02453/3422497 • E-Mail: [email protected]

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Weitere Beispiele für Lebensläufe und Anschreiben fi nden Sie im Internet unter ➜ www.zukx.de/bewerbung

Wer ganz sicher gehen will, kann auf einer der zahlrei-chen Messen, auf denen das Zukx-Team vertreten ist, seine Unterlagen checken lassen. Termine unter ➜ www.zukx.de/service/zukx-vor-ort oder auf Seite 33.

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Weitere Kenntnisse und FähigKeiten

Sprachkenntnisse sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift durch längere Auslandsaufenthalte während des Studiums und regelmäßige Anwendung im Studium und privat

EDV-Kenntnisse Office-Programme, sehr sicher in MS PowerPoint Grundkenntnisse HTML Hobbys Tanzen (Standard), Theater spielen

Köln, 10.April 2009

Nutzen Sie die Chance, mit einem guten Foto einen ersten positiven Eindruck zu hinterlassen.

Nennen Sie immer Monate und Jahre. Alle Lücken über drei Monate sollten Sie erklären, selbst wenn es mal Zeiten gegeben hat, in denen Sie berufl ich nicht weiter-gekommen sind.

Verwenden Sie eine gut lesbare Schrift in Größe 10 bis 12 pt. Serifenschriften wie die Times sehen gedruckt sehr gut aus, lesen sich am Bildschirm aber schwer.

Bauen Sie Ihren Lebenslauf übersichtlich auf, so dass er sich dem Leser schnell erschließt.

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Wurde in den letzten Jahren schon die Stellensuche und -vermittlung durch das Internet revolutioniert, ergeben sich nun durch das Web 2.0 weitere Möglichkeiten der Jobsuche. Das kann auf der einen Seite ak-tiv durch direkte Ansprache und Kontakte passieren, aber auch passi-ve Findbarkeit bedeutet eine weitere Möglichkeit für Sie, zum Beispiel über das Online-Netzwerk XING. Dort können Sie ein Profi l anlegen, das Informationen zu Ihrem Lebenslauf bietet. Außerdem können Sie durch gezielte Schlagwörter auf Ihre Qualifi kationen unter den beiden Rubriken ›Ich biete‹ und ›Ich suche‹ aufmerksam machen.

Ein übersichtlich aufbereitetes Profi l bei XING sollten Sie nicht unter-schätzen. Es ist wie ein ständig abrufbarer Lebenslauf im Netz. Da Sie sich öffentlich präsentieren, – denn auch nicht angemeldete Leser kön-nen sich Ihr Profi l zumindest teilweise angucken –, achten Sie genau darauf, was und wie Sie etwas zeigen wollen. Dazu sollte auch ein pro-fessionelles Bild gehören und nicht unbedingt das letzte Urlaubsfoto.

Vor dem Schreiben: RechercheNeben den gängigen Möglichkeiten, bei Monster, Stepstone, Jobware oder Stellenanzeigen.de nach Stellenangeboten zu suchen, würde ich Ihnen auch empfehlen, einmal bei regionalen Angeboten wie Kalaydo zu schauen. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen haben nach wie vor Einstiegsmöglichkeiten zu bieten, die Ihnen jetzt vielleicht eher ins Auge fallen als das noch vor einem Jahr der Fall gewesen wäre. Auch Stellenanzeigen oder so genannte Imageanzeigen in Magazinen wie Zukx Wirtschaft sollten Sie mit einbeziehen. Unternehmen, die sich hier präsentieren, suchen langfristig.

Jobsuche und Bewerbung im Web 2.0: Wie Sie das Inter-net als Karrieresprungbrett nutzen, Svenja Hofert, Eichborn 2008, ISBN 978-3821859514, Preis 9,95 €

Tolle Infos über XING oder auch andere Online-Netzwerke wie LinkedIn, Facebook oder auch Blogs, Twitter etc. zur Jobsuche, empfehlenswert!

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Direkt in Kontakt mit Unternehmen treten können Sie bei Recruiting-Events. Bei Kontaktmessen kommen Firmen an Ihre Hochschule, um sich ganz gezielt vorzustellen und bringen regelmäßig neben Einstiegs-positionen auch Praktika und Abschlussarbeiten mit. Diese Messen sind in der Regel kostenlos und für alle Besucher offen. Etwas höher liegt die Hürde bei einigen Recruiting-Events: Manche er-lauben den Eintritt nur bei vorheriger Bewerbung und entsprechendem Matching mit einer Position der teilnehmenden Unternehmen. Dafür können Sie dann sicher sein, auch erste Auswahlgespräche führen zu können. Von Anfang an sollten Sie die Gelegenheit nutzen, auf Messen mit Mit-arbeitern ins Gespräch zu kommen. Auf der einen Seite erhalten Sie so viele Informationen über die einzelnen Unternehmen und treffen auch vielleicht auf den ein oder anderen Arbeitgeber, der Ihnen noch unbe-kannt war. Außerdem können Sie sich einen ersten Eindruck machen von den Menschen, mit denen Sie künftig arbeiten würden.

Stellenanzeigen richtig lesenLiest man sich manche Stellenanzeigen durch, kann man schnell den Eindruck bekommen, Unternehmen suchten wahre Wunderwesen: Zügiges Studium, gute bis sehr gute Noten, Praktika, Auslandsauf-enthalte etc. sollte ein Aspirant auf eine Stelle mindestens mitbringen. Natürlich geht es in den Formulierungen einer Stellenanzeige um eine Idealvorstellung, die ein Unternehmen je nach Gegebenheit auch an-passen muss. Dabei formulieren die Verfasser von Stellenangeboten aber sehr wohl Muss- und Kann-Vorstellungen, die man zu interpretieren wissen muss.

✽ TippAlle aktuellen Messen & Recruiting-Events auf einen Blick: www.zukx.de/service/messen

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Formulierungen wie ›Gute Kenntnisse in den Bereichen Steuerrecht ... werden vorausgesetzt‹ oder ›... erwarten wir sehr gute Englisch-kenntnisse‹ zeigen Ihnen klar, dass Sie diese Qualifikationen für die Stelle mitbringen müssen. Etwas anderes drücken Formulierungen wie ›... Kenntnisse einer weiteren Fremdsprache sind von Vorteil‹ oder ›... freuen wir uns über Kenntnisse auf den Gebieten...‹ aus. Diese be-deuten, dass sich Ihre Chancen bei einer Bewerbung erhöhen, Sie sich aber auch ohne diese bewerben können.

Aufbau des LebenslaufsAchten Sie beim Aufbau des Lebenslaufs darauf, dass er auf den ersten Blick erkennen lässt, warum Sie mit Ihren Qualifikationen und Fähigkei-ten zur ausgeschriebenen Position passen. Das gilt im Grund auch für die Angaben, die Sie in einem Online-Formular machen müssen. Auch dort sollte durch gezielte Schlagworte deutlich werden, dass Sie zum Stellenprofil passen. Sie starten also mit Ihrem Lebenslauf mit dem Foto auf der rechten Seite und Ihren Kontaktdaten und persönlichen Angaben dazu auf der linken Seite. Dabei können Sie Ihre Angaben einfach untereinan-der schreiben, ohne überflüssige Erklärungen wie Name, Vorname, Straße etc. dazu. Die Angaben zu Ihrem Geburtsdatum machen Sie einfach folgendermaßen: Geboren am 23.5.1981 in Heidenheim. An-gaben zum Familienstand, zur Konfession oder womöglich zu Ihren El-tern und Geschwistern haben im Lebenslauf eines Absolventen nichts mehr zu suchen.

So ausführlich wie möglichGrundsätzlich bietet sich eine Einteilung nach Ausbildungsweg, Prakti-scher Erfahrung, Nebentätigkeiten, Sonstigen Kenntnissen und Fähig-keiten und Hobbys an. Bei jeder einzelnen Station machen Sie genaue Angaben zum Arbeitgeber (Name mit korrekter Firmierung, Ort, even-tuell ein paar Angaben zur Branche und zur Größe) und der Art Ihrer Tätigkeit (Diplomand, Werkstudent, Praktikant).Dann führen Sie über drei bis vier Zeilen relativ ausführlich aus, wie Ihre Aufgaben aussahen und was genau Sie dabei geleistet haben.

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Vertrauen Sie nicht darauf, dass man diese Angaben schon anhand Ihrer Zeugnisse nachlesen kann. Diese Arbeit wird man sich erst dann machen, wenn Ihre Bewerbung vorab überzeugt.Im Punkt Ausbildungsweg führen Sie Stationen wie Schule und Stu-dium auf, eventuell findet hier Ihr Wehr- oder Ersatzdienst Platz. Be-schreiben Sie auch genau, um welchen Studiengang es sich handelt, also Diplom-Studiengang Betriebswirtschaftslehre, so dass sich Ihre Qualifikation auch einordnen lässt.Wenn Sie bereits an Ihrer Abschlussarbeit schreiben, nennen Sie hier auch das Thema und fügen Sie auch hinzu, wenn Sie die Arbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen erstellen. Geben Sie vorhandene Abschlussnoten (Abitur, Vordiplom) an, Ihrem Gegenüber dient das zur schnellen Orientierung. Bewerber scheuen sich oft, Noten anzugeben, da sie vermeintlich schlecht ausgefallen sind. Aber auch Personalmitarbeiter wissen, dass diese oft nicht das Endergebnis des Studiums bedeuten.

Weitere sinnvolle Punkte Ihres Lebenslaufs können mögliche Auslands-aufenthalte sein oder auch Nebentätigkeiten, die verdeutlichen, dass Sie sich Ihr Studium (mit-)finanziert haben. Diese Nebenjobs brauchen Sie allerdings nicht ausführlicher zu beschreiben.

Unter dem Punkt Sonstige Kenntnisse und Fähigkeiten werden Anga-ben zu Ihren Sprach- und EDV-Kenntnissen gemacht. Wenn Sie for-male Nachweise Ihrer Sprachkenntnisse haben, zum Beispiel in Form eines TOEFL-Tests, geben Sie das an. Ansonsten müssen Sie eine Selbsteinschätzung vornehmen. Die Einteilung der Kenntnisse reicht dabei von Schulkenntnisse, gute Kenntnisse in Wort und Schrift, sehr gute Kenntnisse in Wort und Schrift und Verhandlungssicher. Bei Ih-rer Einschätzung sollten Sie recht genau vorgehen, denn Sie können davon ausgehen, dass, wenn in der Stellenanzeige sehr gute Kennt-nisse verlangt werden, ein Teil des Vorstellungsgesprächs auf Englisch stattfinden wird.

Die EU-Kommission hat sich mit dem Programm EuroPASS zum Ziel gesetzt, Kenntnisse und Fähigkeiten der EU-Bürger miteinander vergleichbar zu machen. Im Rahmen dieses Programms entwickelte man auch den SprachenPASS, anhand dessen sich eine genaue Einschätzung der eigenen Sprachfähigkeiten vornehmen lassen.

http://europass.cedefop.europa.eu/europass/home/vernav/Europasss+Documents/Europass+Language+Passport.csp

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Ihr Anschreiben sollte eine Einheit mit dem Lebenslauf bilden. Verwen-den Sie also die gleiche Schrift in der gleichen Größe. Gestalten Sie das Anschreiben grundsätzlich wie einen Geschäftsbrief, d. h. auf Ihre Anschrift folgt die Briefanschrift, der Betreff, das Datum und die Brief-anrede. Ob Sie dabei Ihre Adresse in einer Zeile, rechtsbündig oder linksbündig über der Anschrift des Unternehmens einfügen, bleibt Ih-nen überlassen.

Steigen Sie mit einem kurzen Satz ein, in dem Sie herausstellen, wo Sie von der ausgeschriebenen Position erfahren haben und warum Sie sich dafür interessieren. Hier sollten Sie Antworten geben auf die Fragen zu ›Was, wann, wo?‹, also was Sie studiert haben, welche Schwerpunkte Sie gewählt haben, welche Erfahrungen Sie schon ge-sammelt haben.

Versuchen Sie dabei immer, Ihrem Ansprechpartner die Arbeit zu er-leichtern: Zeigen Sie ihm in wenigen Abschnitten (länger als eine Seite sollte Ihr Anschreiben auf keinen Fall werden!) auf, warum Sie zur Stelle und zum Unternehmen passen. Dazu gehört immer, genau anzuge-ben, was Sie bereits an Erfahrungen vorweisen können: Vielleicht ein Praktikum auf einem verwandten Gebiet? Eine Studienarbeit, bei der Sie die neuesten Forschungsergebnisse zusammengetragen haben?

Das Anschreiben

Beispiele dazu finden Sie hier: www.zukx.de/bewerben/anschreiben

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Stellen Sie deutlich heraus, auf welche Stelle genau Sie sich bewerben.

Guter Einstieg, der Lust aufs Weiterlesen macht.

Der Bewerber stellt gut dar, warum er zu der Stelle passt, spricht gezielt Punkte aus der Anzeige an.

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Meike Muntjewerf • Jarresborner Feld • 23543 Herford

Telefon: 02453/3422497 • E-Mail: [email protected]

Webshop24.de AGHuman ResourcesFrau Alice IeresferrenPostfach 1327

51456 Köln

Köln, 10. April 2009

Bewerbung als Sales-Managerin e-BusinessIhre Stellenanzeige Nr. 34edfd bei zukx.de

Sehr geehrte Frau Ieresferren,

in unserem Telefonat am 6. April erläuterten Sie mir freundlicherweise, dass Sie vor allem eine Mitarbeiterin suchen, die bereits Erfahrungen in der Kundenberatung und im Verkauf hat.

In beiden Bereichen konnte ich bereits während meiner Studienzeit an der Fachhochschu-le Köln Erfahrungen sammeln. Gleich zu Beginn meines Studiums arbeitete ich mehr als zwei Jahre lang als Verkäuferin bei der Bastler GmbH und übernahm im Laufe der Zeit immer mehr Aufgaben von der Kundenberatung und -betreuung bis zur Vorbereitung langfristiger Maßnahmen zur Kundenbindung.

Während eines Auslandsaufenthalts in Galway in Irland konnte ich nach einem Auslands-semester an der National University of Ireland noch ein zweimonatiges Praktikum im Tourist Office Galway absolvieren, bei dem ich auch an der Neukonzeption zur Ansprache der Zielgruppe 50plus mitarbeitete. Hauptsächlich bestanden meine Aufgaben im Bereich Besucherservice und Stadtführungen.

Danach konnte ich meine Kenntnisse in der Kundenberatung auch im Online-Business in der Agentur do_loop in Köln vertiefen. Zusätzlich kann ich erste Erfahrungen im Projekt-management vorweisen und weiß um die Wichtigkeit von Meilensteinen und Deadlines.

Momentan schreibe ich meine Diplomarbeit mit dem Thema „Online-Marketing-Instru-mente im Wandel am Beispiel eines Relaunchs der Website ´Kauf-viel-ein.de`“. Mein Studium werde ich vorraussichtlich im Mai 2009 beenden. Danach könnte ich direkt bei Ihnen einsteigen.

Da ich bereits über praktische Erfahrungen in dem von Ihnen gesuchten Feld verfüge, stelle ich mir als Einstiegsgehalt 36.000 Euro pro Jahr vor.

Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr.

Mit freundlichen Grüßen

Meike Muntjewerf

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Vermeiden Sie Phrasen! Beschreiben Sie in zirka drei bis vier Abschnit-ten, welche praktischen Erfahrungen Sie mitbringen, an welchem Punkt Ihrer akademischen Ausbildung Sie momentan stehen und wel-che Besonderheiten Sie noch vorweisen können. Nennen Sie dabei immer die Namen der Unternehmen oder Hochschulen, auch wenn diese schon im Lebenslauf genau benannt werden. Der Grund dafür ist, dass Sie durch konkrete Namen und Daten erinnerbarer werden. Stellen Sie sich vor, jemand erzählt Ihnen, dass er ein Praktikum bei ei-ner Unternehmensberatung absolviert hat und dann stellt sich heraus, er war bei sechs Monate bei Siemens Management Consultants in der Strategieentwicklung. Was könnten Sie sich besser merken?Auch Auszeichnungen, besonders gute Noten, Erfolge oder Ergebnis-se Ihrer Arbeit können Sie im Anschreiben erwähnen, denn damit be-schreiben Sie die in Stellenanzeigen geforderten Soft skills wie Durch-setzungsfähigkeit, Frustrationstoleranz oder Interkulturelle Kompetenz viel besser, als wenn Sie diese Begriffe aneinanderreihen.

Weitere AngabenZum Schluss sollten Sie Angaben zu Ihrem Eintrittstermin machen. Wenn verlangt, könnten Sie jetzt hier Ihre Gehaltsvorstellung formu-lieren. Das Anschreiben schließen Sie mit der Grußformel ›Mit freundli-chen Grüßen‹ oder anderen Variationen. Grundsätzlich sollten Sie eher etwas zu formell sein, das kommt im Zweifel besser an als die lockere Variante.

Was noch dazu gehört: Zeugnisse und NachweiseLegen Sie zu den Stationen, die Sie im Lebenslauf erwähnen die ent-sprechenden Zeugnisse und Nachweise bei. Daher sollten Sie bei all Ihren Praktika und (qualifizierenden) Nebenjobs darauf achten, dass Ih-nen entsprechende Zeugnisse ausgestellt werden. Leider ist das nicht immer selbstverständlich und auch die Qualität der Zeugnisse variiert erheblich. Im Zweifel recherchieren Sie selbst und legen Ihrem Arbeit-geber ein Zeugnis mit Ihren Formulierungen vor. Geordnet werden die Zeugnisse und Nachweise jeweils nach Themen und dann so sortiert, dass immer das aktuellste obenauf liegt.

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Frau Biber, wie sieht der Bewerbungsprozess bei der Coca-Cola Erfrischungsgetränke (CCE) AG aus?In Stellenanzeigen der CCE AG und auf unserer Webseite www.cceag.de informieren wir über offene Positionen und Einstiegsmög-lichkeiten. Gleichzeitig sind wir auf Hochschulmessen präsent, um mit Interessenten in direkten Kontakt zu treten und nehmen auch Lebensläufe entgegen. Wer uns neugierig macht, den laden wir zum Gespräch ein.

Dabei gehen wir bei Direkteinsteigern und Trainees unterschiedlich vor. Direkteinsteiger führen an einem Interviewtag bis zu drei Gesprä-che, an denen der zukünftige Vorgesetzte und Team-Mitglieder sowie Mitarbeiter aus der Personalabteilung teilnehmen. Die Bewerber für das Traineeprogramm führen zunächst ein Gespräch mit der Fachab-teilung und werden dann zum Assessment Center eingeladen. Das Traineeprogramm in Zahlen ausgedrückt: Wir bekommen zirka 2.000 Bewerbungen, aus denen wir 60 bis 70 Kandidaten und Kandida-tinnen zum Gespräch einladen. Je nach Bedarf stellen wir sechs bis zwölf Trainees ein.

Auf was achten Sie bei Bewerbungen besonders?Wir achten auf vollständige Informationen zur Person und zum Wer-degang sowie auf ein übersichtliches Layout der Unterlagen. Neben Master-Absolventen und Diplomanden stellen wir auch Bachelor-Absolventen ein. Unabhängig vom Abschluss legen wir Wert auf gute Noten und Referenzen. Besonders wichtig sind erste praktische Erfahrungen und ein sicheres Englisch. Und nicht zuletzt wollen wir

TANJA BIBERCoca-Cola Erfrischungsgetränke AGLeiterin Personalmarketing

Tanja Biber ist Leiterin Personalmarketing bei der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG und verantwortet die Bereiche Employer Branding, Hochschulmarketing, Eignungsdiagnostik und das Traineeprogramm.

Zur Person

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bereits den Bewerbungsunterlagen entnehmen, warum der Kandidat bei uns einsteigen möchte.

Im Vorstellungsgespräch und in unseren Assessment Centern achten wir auf Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Entscheidungsfreude, Ver-antwortungsbewusstsein, Begeisterungsfähigkeit und Leidenschaft. Zusätzlich sollte uns eine Kandidatin oder ein Kandidat durch analy-tische und konzeptionelle Fähigkeiten überzeugen, gutes Auftreten vorweisen und zeigen, dass sie bzw. er andere durch kommunikative Fähigkeiten überzeugen und mitnehmen kann.

Was fällt Ihnen positiv bei einer Bewerbung auf?Eine Bewerbung fällt mir dann besonders auf, wenn sie eine persön-liche Note mitbringt. Das heißt, wenn ich merke, dass sich der Be-werber besonders für unser Unternehmen sowie für unsere Marken begeistert und zeigt, was seine Persönlichkeit ausmacht. Dies kann man gut im Anschreiben ausdrücken. Ein gesondertes Motivations-schreiben halte ich nicht zwingend für notwendig. Eine dritte Seite würde ich nur hinzufügen, wenn man etwas Besonderes erklären möchte.

...und was negativ?Wenn ich merke, dass sich jemand kaum mit dem Unternehmen beschäftigt hat und wir eine Massenbewerbung bekommen. Wir suchen Menschen, die sich mit dem Unternehmen und den Marken von Coca-Cola identifi zieren. Deshalb geht es im Bewerbungspro-zess nicht nur um das gegenseitige Kennenlernen, sondern auch um die zukünftige Arbeitsposition. Bewerber haben so die Chance, zu prüfen, ob die Arbeit und das Umfeld passen. Schließlich kann man sich nicht verbiegen. Kompetenzen sind wichtig, aber letzten Endes müssen Menschen zusammenarbeiten.

Die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG ist mit einem Absatzvolumen von 3.5 Milliarden Litern (2008) das größ-te deutsche Getränkeunternehmen. Sie ist als alleiniger Konzessionär der The Coca-Cola Company (Atlanta) für die Abfüllung sowie den Vertrieb von Coca-Cola Marken-produkten in Deutschland verantwortlich. An 70 Stand-orten werden rund 11.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Abfüllung der über 60 in Deutschland verfügbaren Coca-Cola-Produkte erfolgt vor Ort in 27 Produktionsbetrieben.

Zum Unternehmen

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Bitte vorstellen!

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Wenn Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen wer-den, haben Sie die erste Hürde bereits geschafft. An-hand Ihrer Unterlagen konnte man sich von Ihrer fachlichen Kompetenz fürs erste überzeugen und ist nun gespannt auf Sie als Persönlichkeit. Nun geht es darum, im Gespräch abzuklären, ob Sie zum Unter-nehmen und besonders zum Team passen werden.

Zahlreiche Unternehmen führen ein bis höchstens drei Gespräch mit den Kandidaten. Wenn es um Trainee-Programme geht, werden Sie auch oft zum Assessment Center eingeladen. Sowohl aufs Vorstel-lungsgespräch wie auch aufs AC sollten Sie sich insofern vorbereiten, dass Sie sich darauf einstellen, was Sie erwartet. Dazu gehört es, dass Sie genau wissen, welche Angaben Sie in Ihrer Bewerbung gemacht haben. Ihren Lebenslauf sollten Sie als Bild vor Augen haben und innerhalb von fünf bis zehn Minuten flüssig darüber erzählen können.Zur optimalen Vorbereitung gehört es natürlich auch, dass Sie über das Unternehmen so weit wie möglich Bescheid wissen. Informieren Sie sich daher über aktuelle Entwicklungen auf der Website, lassen Sie sich Newsletter und Informationsmaterial schicken und verfolgen Sie die Wirtschafts- und Tagespresse. Seien Sie pünktlich. Planen Sie genug Zeit für den Weg ein, nehmen Sie lieber einen früheren Zug oder fahren eine Stunde früher los. Soll-ten Sie dennoch eine Verspätung absehen können, dann rufen Sie im Unternehmen an und sagen Bescheid. Also: Handy nicht vergessen und vor allem nicht die richtige Telefonnummer!

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Angemessenes VerhaltenIm Vorstellungsgespräch und natürlich im Assessment Center werden vor allem Ihre Schlüsselqualifi kationen geprüft: Passen Sie zum Unter-nehmen? Wie verhalten Sie sich in verschiedenen Situationen? Also grüßen Sie den Pförtner und wechseln Sie auch ein paar Worte mit der Sekretärin. Das gilt natürlich besonders für Ihre Gesprächspartner aus der Personalabteilung und Ihrem künftigen Fachbereich.

Einstieg ins GesprächUm die Atmosphäre aufzulockern und dem Bewerber die Anspannung zu nehmen, starten die Interviewer oft mit einer Smalltalk-Phase. ›Ha-ben Sie gut hergefunden?‹, ›Wie war Ihre Fahrt?‹ Antworten Sie auf die Fragen, versuchen Sie, sich zu entspannen und sich mit Ihren Ge-sprächspartnern und der Umgebung vertraut zu machen. Oft stellt in dieser Phase einer Ihrer Gesprächspartner das Unternehmen noch einmal vor, geht auf die Anforderungen und Besonderheiten der Position näher ein und stellt Ihre (möglichen) Kollegen näher vor – für Sie eine gute Gelegenheit festzustellen, auf welche Punkte Ihr Gegenüber besonderen Wert legt und welche Aspekte es besonders betont. Einzel-ne Gedanken und Sätze können Sie im weiteren Verlauf des Gesprächs immer wieder aufgreifen und in Ihre Antworten mit einfl ießen lassen.

SelbstpräsentationNach den ersten aufl ockernden Fragen werden Sie in der Regel auf-gefordert, sich selbst zu präsentieren. Dabei geht es darum, dass Sie Ihren bisherigen Lebensweg aufzeigen, auf Besonderheiten hinweisen und natürlich die Punkte herausstellen, die auf die angegebene Po-sition passen. Bewerben Sie sich zum Beispiel für das Internationale Trainee-Programm eines Konzerns, stellen Sie Ihre Auslandserfahrun-gen und Sprachkenntnisse besonders heraus. Auch Austausch und Begegnungen mit anderen Kulturen spielen hierbei eine besondere Rolle. Versuchen Sie, lebendig, engagiert und fl üssig zu erzählen.

✽ Buchtipp

Assessment Center. Erfolgstipps und Übungen für Bewerber, Holger Beitz, Andrea Loch,Mosaik bei Goldmann, 3. Aufl . 2004. ISBN 978-3-442-16644-2, Preis: 6.95 €

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Eine Vorstellungsrunde wird auch Bestandteil des AC sein, daher sollte die Übung der Selbstpräsentation auf jeden Fall zu Ihrer Vorbereitung gehören. Hierbei sollten Sie sich zusätzlich darauf vorbereiten, dass Sie eventuell einen kurzen Vortrag zu Ihrer Abschlussarbeit halten müs-sen, eventuell auch zu einem anderen Thema. Darauf können Sie sich natürlich nicht im Detail vorbereiten, aber bestimmte Verhaltensweisen bleiben immer wichtig: Schauen Sie Ihre Zuhörer an! Stehen Sie auf-recht! Halten Sie lieber eine freie Rede anstatt sich von der Technik (Beamer, Projektor) vereinnahmen zu lassen.

Fragen zu Ihrem LebenslaufNatürlich wird auch Ihr Lebenslauf auf Schwachstellen überprüft. Die Interviewer haben schließlich eine große Verantwortung ihrem Unter-nehmen und ihren Kollegen gegenüber: Die Personalauswahl ist teuer und Fehlbesetzungen können ganze Teams lahm legen. Also werden Personalverantwortliche Unklarheiten und Schwachstellen auf jeden Fall auf den Grund gehen. Sollte es also problematische Punkte in Ihrem Lebenslauf geben, lange Studienzeiten etwa oder einen Studienfachwechsel, dann machen Sie sich vorab Gedanken, wie Sie darauf antworten. Überlegen Sie sich Erklärungen, zeigen Sie auf, dass Sie sich bei Ihren Schritten etwas gedacht haben.

Wenn Sie zum Beispiel erklären möchten, warum Sie direkt nach dem Abitur ein Kunststudium begonnen und auch zwei Jahre studiert ha-ben, sich dann aber für die Wirtschaftswissenschaften entschieden haben, könnten Sie folgendermaßen vorgehen:»Möglicherweise haben Kunst und Wirtschaft auf den ersten Blick nicht so viele Gemeinsamkeiten. Mich hat aber neben der Malerei zu-nehmend der Mechanismus des Kunstmarkts und auch der anderer Märkte interessiert, so dass ich mich – vor allem, als mir klar wur-de, dass mein Talent nicht ausreicht zur Künstlerkarriere – entschloss, Internationale BWL zu studieren. Da ich nun genau wusste, was ich wollte, konnte ich mein Studium samt Auslandssemester und Praktika in Regelstudienzeit abschließen.«

✽ Tipp

In den Zukx-Seminaren zum Vorstellungsgespräch üben wir regelmäßig die Selbstpräsentation im kleinen Teilnehmerkreis. Die Seminare sind kos-tenlos und finden bundesweit statt. Termine auf Seite 33 oder tagesaktuell unter ➜ www.zukx.de/service/zukx-vor-ort

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Stärken und SchwächenAuch wenn vielen Personalverantwortlichen in großen Unternehmen die plakative Frage: ›Nennen Sie mir doch bitte Ihre Stärken und Schwächen!‹ heute nicht mehr über die Lippen kommt, überlegen Sie sich vorab, was Sie darauf antworten könnten. Oft wird empfohlen, bei der Frage nach den Schwächen humorvoll zu antworten: ›Schokola-de, Schokolade, Schokolade.‹ oder eine Schwäche zu benennen, die eigentlich keine ist wie Perfektionsdrang oder Ungeduld. Wichtiger als das Stichwort, das Sie benennen, ist aber etwas anderes: Können Sie Ihre Überlegung konkretisieren? Wenn Sie zum Beispiel beschreiben: ›Viele Aufgaben will ich perfekt abgeben, habe aber dann oft das Prob-lem, dass ich Termine nicht halten kann.‹ Das zeigt, dass Sie über sich nachgedacht haben und auch an Ihren Schwächen arbeiten.

Situative FragenStatt nach Stärken und Schwächen zu fragen, wird man Ihnen eher Situative Fragen stellen. Dazu stellen Ihnen die Interviewer Fragen wie ›Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie besonders erfolgreich wa-ren.‹ Damit Ihnen in diesem Moment auch gute Situationen einfallen, denken Sie ruhig vorher darüber nach, welche Beispiel Sie hier anfüh-ren könnten.Fester Bestandteil eines Assessment-Centers sind Rollenspiele, in denen es entweder um Konfliktsituationen geht oder auch – je nach Fachrichtung – um Verkaufsgespräche oder Verhandlungen. Hier soll-ten Sie im Vorfeld versuchen, bestimmte Standardsituationen zu üben: Gesprächseröffnung, Sitzhaltung, Frageformulierungen etc. Je öfter Sie bestimmte Handlungen trainieren, umso sicherer werden Sie. Wenn Personaler danach gefragt werden, was für sie das K.O.-Kri-terium im Vorstellungsgespräch bedeutet, wird Unwahrheit immer als erstes genannt. Also seien Sie ehrlich. Wenn Ihre Englisch-Kenntnisse nicht sehr gut sind, dann geben Sie eben gute Englisch-Kenntnisse Fo

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✽ Buchtipps: Stichwort Arbeitsrecht

Ratgeber Arbeitsvertrag. Was darf, was soll und was muss in Arbeitsverträgen stehen? 6. Aufl age 2008, Herausgeber: IG Metall-Vorstand Zu bestellen unter www.igmetall.de, Preis 2,00 €

Meine Rechte im Job, Birgit Franke, Christoph Burgmer, Campus Verlag Frankfurt/New York 2008 ISBN 978-3-593-38532-7, Preis 15,90 €

GehaltAn dieser Stelle wird in der Regel nach Ihren Gehaltsvorstellungen ge-fragt. Über den Punkt sollten Sie sich natürlich vorab Gedanken ma-chen und eine klare Vorstellung entwickeln. Geben Sie eine konkrete Summe als Jahresgehalt an, die Sie auch nicht zu niedrig ansetzen sollten.

GesprächsabschlussSeien Sie nicht zu passiv. So können Sie zum Beispiel fragen: ›Wie verbleiben wir nach dem heutigen Gespräch? Kann ich eventuell mit einer Einladung zu einer zweiten Vorstellungsrunde rechnen?‹

an. Machen Sie sich bewusst, dass Personaler Unklarheiten und Schwachstellen auf auf den Grund zu gehen versuchen. Man wird so lange fragen, bis man mit Ihrer Antwort zufrieden ist. Also geben Sie ehrliche und authentische Antworten!

Fachliche FragenJe nachdem, ob Sie sich als Trainee bewerben oder als ausgewiese-ne Fachfrau, müssen Sie mit mehr oder weniger fachlichen Fragen rechnen. Gut ist es aber auf jeden Fall, Ihre Diplom- oder Doktorarbeit präsent zu haben und auch fl üssig über Studienschwerpunkte erzäh-len zu können.

»Haben Sie noch Fragen?«Durchaus. Informieren Sie sich vorab über das Unternehmen, bei dem Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen sind. Notieren Sie sich vor-ab Fragen, die Sie in dem Moment hervorholen und stellen können. Das zeigt, dass Sie sich mit dem Unternehmen beschäftigt haben. Gute Fragen können zum Beispiel sein: Gibt es in Ihrem Unternehmen ein Mentorenprogramm? Wie würde mein künftiger Arbeitsplatz aus-sehen? Wer werden meine Kollegen sein?

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Einstiegsgehälter für Wirtschaftswissenschaftler

Spätestens im Vorstellungsgespräch müssen Sie sich der Frage stellen: »Was hatten Sie sich denn als Einstiegsgehalt vorgestellt?« Damit Sie dann nicht ins Schwitzen kommen, sollten Sie sich vorab infor-miert haben, was Ihre Arbeitskraft wert sein wird. Dabei gilt es verschiedene Faktoren zu beachten. Wir zeigen Ihnen, welche.

Wenn Sie bereits Ihr Einstiegsgehalt geschickt verhandeln, legen Sie eine gute Basis für die künftige Entwicklung. Denn jede prozentuale Gehaltssteigerung lässt die absolute Differenz weiter wachsen. Wer also bereits mit einem niedrigen Gehalt einsteigt, wird es schwer ha-ben, dies später wieder aufzuholen. Bewerber sollten beim Gehalt da-her nichts dem Zufall überlassen, sondern sich vorab über die in der Branche üblichen Gehälter informieren.

Die Bandbreite bei Gehältern ist groß und richtet sich nach ganz unter-schiedlichen Faktoren. Wer zu den Gutverdienern gehören will, sollte eher den Einstieg im Bankensektor oder in einer Beratung versuchen. Andere Branchen wie Touristik und Freizeit oder Soziale Einrichtungen bezahlen wesentlich weniger. So kann ein Absolvent, der bei einer Bank einsteigt, im Durchschnitt zwischen 38.145 bis zu 53.709 Euro verdienen, bei einem Beratungs-unternehmen zwischen 37.825 und 48.400 Euro. Auch Finanzdienst-leistungen, Luftfahrt und Pharma zählen zu den Branchen, die ihre Einsteiger top bezahlen.

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Weniger erfreulich fällt der Blick auf den Gehaltszettel in Branchen wie Hotels und Gaststätten, Touristik/Freizeit, Werbung und PR, Soziale Einrichtungen oder Bildungsinstitutionen aus. Das untere Niveau liegt hier zwischen 21.630 Euro (Hotel und Gaststätten) bis zu 26.392 Euro in Sozialen Einrichtungen. Und auch das obere Niveau fällt mit 30.825 (Hotel und Gaststätten) bis zu 35.072 (Touristik/Freizeit) bescheiden aus.

Einstiegsgehälter nach Branche

Unteres/oberes Niveau: 25 % der Daten liegen unter- bzw. oberhalb des Jahreswertes

Gut bezahlende Branchen

Unteres Niveau

Oberes Niveau

Bank 38.145 € 53.709 €Beratung 37.825 € 48.400 €

Finanzdienstleistung 38.124 € 48.000 €

Luftfahrt 38.502 € 51.059 €

Pharma 38.440 € 47.094 €

Schlecht bezahlende Branchen

Unteres Niveau

Oberes Niveau

Hotel und Gaststätten 21.630 € 30.825 €Touristik, Freizeit 26.187 € 35.072 €

Werbung und PR 27.600 € 34.800 €

Soziale Einrichtungen 26.392 € 34.952 €

Bildungsinstitutionen 25.160 € 34.028 €

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Einstiegsgehälter nach Art des StudienabschlussesEin weiterer wichtiger Faktor bei der Bestimmung des Einstiegsgehalts ist die Art des Studienabschlusses. Wer als ersten Studienabschluss einen Bachelor vorweisen kann, liegt im unteren Niveau bei 30.750 Euro und im oberen bei 40.759 Euro. Absolventen mit Fachhoch-schulabschluss liegen bereits zwischen 32.500 und 42.004 Euro, ein Diplom einer Universität bringt dann bereits zwischen 34.800 und 45.500 Euro. Wer sich nach einem Bachelor zum Weiterstudieren hin zum Mas-ter entschließt, erhöht auch seinen Marktwert und landet im unteren Niveau bereits bei 37.012 Euro, im oberen bei 50.074. Am besten entlohnt werden Absolventen mit einem Doktortitel, dessen unteres Niveau bei 41.500 liegt, das obere bei 60.226 Euro.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gehälter für Master-Absolventen entwickeln werden, da in den Umfragen nach dem höchsten Ab-schluss gefragt wird, der beim hier genannten Master-Abschluss auch den Master of Business Administration mit einbezieht, der in der Re-gel zu ordentlichen Karriere- und damit auch Gehaltssprüngen führt. Möglicherweise werden sich Master- und Diplom-Abschlüsse einander angleichen.

Unteres Niveau

Oberes Niveau

Bachelor 30.750 € 40.759 €

FH-Diplom 32.500 € 42.004 €

Uni-Diplom 34.800 € 45.500 €

Master 37.012 € 50.074 €

Promotion 41.500 € 60.226 €

Unteres/oberes Niveau: 25 % der Daten liegen unter- bzw. oberhalb des Jahreswertes

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Unternehmensgröße als FaktorBei der Bezahlung der Mitarbeiter gilt durchaus das Motto: Size does matter! Unternehmen mit Tausenden von Mitarbeitern bezahlen wesentlich besser als solche mit nur wenigen Köpfen. So liegt die Span-ne bei Unternehmen mit weniger als 101 Mitarbeitern zwischen 30.000 und 40.000 Euro, bei 101 bis 1.000 Mitarbeitern zwischen 33.700 und 42.250 Euro. Unternehmen mit mehr als 1.001 Mitarbeitern liegen im unteren Niveau bei 38.209 und im oberen bei 47.998 Euro. Der Einstieg in einem größeren Unternehmen beinhaltet weitere Vor-teile: Diese verfügen oft über eine professionelle Personalabteilung mit Personalentwicklung. Auch sind die Chancen, in einem großen Unternehmen auf verschiedene Stellen, zum Beispiel auch im Ausland, wechseln zu können, eher gegeben. Mit der Übernahme von Verant-wortung wächst auch das Gehalt.

Zu den differenziertesten Übersichten gehören individuelle Gehaltsana-lysen oder Vergütungsstudien. Hier werden alle individuellen Parame-ter einer konkreten Stelle oder Wunschposition berücksichtigt. Solche fundierten Gehaltsanalysen werden von Vergütungs- oder Unterneh-mensberatungen erstellt, die über eine große Datenmenge, erfahrene Gehaltsberater und eine Menge Know-how rund um das Thema Ge-halt verfügen. Wer es genau wissen will, kann also eine individuelle Gehaltsanalyse, zum Beispiel von PersonalMarkt (www.personalmarkt.de), vornehmen lassen. Eine solche Analyse für Berufseinsteiger kostet 19,90 Euro. Die Angaben darin sind sehr ausführlich und helfen gut bei der weiteren Einschätzung. ➜ http://www.personalmarkt.de/www/ga.homega.jsp

Unteres Niveau

Oberes Niveau

weniger als 101 Mitarbeiter 30.000 € 40.000 €

101 bis 1.000 Mitarbeiter 33.700 € 42.520 €

mehr als 1.001 Mitarbeiter 38.209 € 47.998 €

Unteres/oberes Niveau: 25 % der Daten liegen unter- bzw. oberhalb des Jahreswertes

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Tipps zur Gehaltsverhandlung

Als Berufseinsteiger sind die Grenzen bei der Gehaltsverhandlung rela-tiv eng gesteckt. Umso wichtiger ist es, sich genau mit dem branchen-üblichen Einkommen auszukennen. Auch Zusatzqualifi kationen wie exotische Sprachen, Berufserfahrung durch Praktika und ehrenamtli-ches Engagement sollten mit in die Waagschale geworfen werden.

Wichtiger aber als das Pokern um den letzten Euro mehr sollte ein guter Start sein: Suchen Sie sich gerade für den ersten Job ein Unter-nehmen, das gute Perspektiven bietet.

Gehen Sie nicht mit nur einem Ziel in das Gespräch: Sie sollten sich • vorher ein Spanne überlegen zwischen Minimal- und Maximalziel. Wichtig ist aber, dass Sie sich Raum für Verhandlungen schaffen, also Alternativziele überlegen. Das kann zum Beispiel heißen, dass Sie mit einem geringeren Gehalt in der Probezeit einsteigen und dann aber nach erfolgreichen sechs Monaten Probezeit eine or-dentliche Steigerung vereinbaren. Oft sind Arbeitgeber eher bereit, andere Bestandteile zu genehmigen wie ein Jobticket, eine Wei-terbildung, eine Rentenzusatzversicherung usw. Für ihn liegt der Vorteil darin, dass darauf keine Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden müssen. Geben Sie im Anschreiben oder im Gespräch lieber eine konkrete • Zahl statt einer Spanne an – und die sollte noch über Ihrer persön-lichen Grenze liegen.Wichtig ist, dass Sie sich Ihres Wertes für das Unternehmen be-• wusst sind und das auch überzeugend nach außen vertreten. Sorgen Sie für Abwechslung! Seien Sie offen für neue Positionen, • sowohl im eigenen Unternehmen als auch für neue Angebote mit mehr Verantwortung und damit automatisch mehr Gehalt – zwischen fünf bis zehn Prozent sollten dann drin sein.

✽ Buchtipps

Geheime Tricks für mehr Gehalt Martin Wehrle, Econ Verlag 2003, ISBN 3430195423, Preis 20,00 €

Die erfolgreiche Gehaltsverhandlung. Wichtige Tipps für Einsteiger, Aufsteiger und Umsteiger, Heike Friedrichsen, Cornelsen Verlag 2008. ISBN 9783589234714, Preis 6,95 €

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Sie möchten sich bei einem der vorgestellen Unternehmen bewerben? Dann beziehen Sie sich bei Ihrer Bewerbung auf Zukx!

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Wirtschaftsingenieurwesen

Wirtschaftsinformatik

Betriebswirtschaftslehre

Volkswirtschaftslehre

Gesuchte Fachrichtungen

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Branche Wirtschaftsprüfung und Beratung

DienstleistungAssurance (Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen), Tax (Steuerberatung), Advisory (Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung)

Mitarbeiter In Deutschland: 8.900, weltweit: 154.000

Umsatz 1,47 Mrd. €, weltweit 28,2 Mrd. US-$

Standorte im In- und Ausland In Deutschland: 28 Standorte, weltweit: in 153 Ländern

Gesuchte FachrichtungenWirtschaftswissenschaften, Jura, (Wirtschafts-)Ingenieurwesen, (Wirtschafts-) Informatik, (Wirtschafts-) Mathematik

EinstiegsmöglichkeitenDirekteinstieg mit Training-on-the-Job und um-fassendem Weiterbildungsprogramm in den o. g. Geschäftsbereichen

Bedarf an Absolventen 1.000 in 2009

Bewerbungsmöglichkeiten Online

Auswahlverfahren Interview und Bewerbertage

Einsatzmöglichkeiten In jedem unserer Geschäftsbereiche

Auslandseinsatz Innerhalb von Projekteinsätzen und Entsendungen (EPIC)

AnsprechpartnerVera Schüller

Fon: 069 9585-5226 vera.schueller@ de.pwc.com

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PricewaterhouseCoopersOlof-Palme-Straße 3560439 Frankfurt/Main

Fon: 069 9585-5226Fax: 069 9585-5256www.pwc-career.de

Siehe auch unsere Anzeige auf Seite U4

Unser Unternehmen legt besonderen Wert auf:

Relevante Studien-schwerpunkte, ziel-gerichtete Praktika, Auslandserfahrungen, außeruniversitäres Enga-gement, gute Englisch-kenntnisse, Flexibilität und hohe Einsatz- und Leistungsbereitschaft, analytische, konzeptio-nelle und selbständige Arbeitsweise

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Ort

An diesen Hochschulen, Universitäten und auf diesen Messen sind wir im Sommersemester 2009 präsent. Die aktualisierten Termine � nden Sie auch unter ➜ www.zukx.de/service/zukx-vor-ort

Zukx vor Ort

Datum Event

23.4. Fit für die meet@fh-aachen zur Vorbereitung auf die Firmen-kontaktmesse am 30.4., 14 – 17 Uhr

28.4. Firmenkontaktmesse First Contact an der FH Deggendorf, Unterlagencheck am Zukx-Stand

30.4. Firmenkontaktmesse meet@fh-aachen, Unterlagencheck durch das Zukx-Teams am Stand des Career Service

13.5. Zukx-Workshop: Fit für das Vorstellungsgespräch, FH Wolfsburg, FB Fahrzeugtechnik, 9:30 – 12:30 Uhr

13.5. Bewerbertage zur Vorbereitung auf die Career Dates an der Leibniz-Universität Hannover, Zukx-Workshop: Fit für das Vorstellungsgespräch, 16 – 19 Uhr

15./16.5. Jobmesse Erneuerbare Energien, Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Unterlagencheck am Zukx-Stand

19./20.5. Recruiting-Messe akademika, Messe Nürnberg, Karriereberatung am Zukx-Stand

4.6. Zukx-Workshop: Richtig bewerben auf der IKOM, 10 – 13 Uhr und 15 – 18 Uhr

9.6. Zukx-Workshop: Fit für das Vorstellungsgespräch, HAW Hamburg in Kooperation mit dem Career Service, 14 – 17 Uhr

10.6. Zukx-Workshop: Überzeugend verhandeln – Vorstellungsge-spräch, Gehaltsverhandlung und Co., TU Berlin in Kooperation mit dem Career Service, 10 – 13 Uhr

24./25.6. IKOM, TU München, Unterlagencheck am Zukx-Stand

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www.pwc.de

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Bei PwC Assurance werden Sie nicht nur zum Experten für internationaleRechnungslegung – auch bei der Prüfung von Konzernabschlüssen können Sie Ihr Know-how einbringen. Darüber hinaus warten noch weitere spannende Jobs auf Sie. Klar, dass wir von unseren Bewerbern hervorragende Noten, viel Motivation und eine große Portion Ehrgeiz erwarten. Aber dafür bekommen Sie ja auch einiges: hochkarätige Kunden und eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Und falls Ihr Interesse über das Thema Prüfung hinausgeht – für unsere Bereiche Advisory und Tax gilt das selbstverständlich auch. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter www.pwc-career.de

PricewaterhouseCoopers. Die Vorausdenker.

© März 2009. PricewaterhouseCoopers bezeichnet die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die anderen selbstständigen und rechtlich unabhängigen Mitgliedsfirmen der PricewaterhouseCoopers International Limited.