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Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 279 rohr mit verengter 0ffnung (0,5--1 ram) geht, das kurz unter dem Stopfen endet. Naehdem man bei geloekertem Stopfen 10--15 Gasblasen hat austreten lassen, um sicher zu sein, dab keine Luft im Zufiihrungsrohr ist, setzt man den Stopfen lest auf und sehwenkt, ohne die LSsung zu zerspritzen, um, wodureh sie mit Sehwe- felwassers~off ges~t~igt wird. Dann zentrifugiert man das abgenommene Reagens- glas und wiederholt die S~ittigung mit Sehwefelwasserstoff naeh Zugabe yon etwas Wasser in gleieher Weise einige Male. A. EIC~LEm NitrosophenolphthaUn, kurz Nitrosophthalin genannt, wird als neues Reagens auf Metallspuren yon J. Kennedy ~ angegeben. ])as nach der BAuDISCl~-Reaktion aus Phenolphthalin, mit Kupfersulfat, Hydroxylaminhydroehlorid und Wasser- stoffperoxyd dargestellte Reagens eignet sieh, gelSst in einem organisehen LSsungs- mi~tel wie Ather, Benzol, Chloroform usw., zum Ausziehen w~l]riger Metallsalz- 15sungen, z. B. yon Cu, Ni, Co, Zn, Mn, Fe (II), Fe(III), Pb, Hg(II), Pd, mit denen es intensiv gefs Metallkomplexe bildet. Man arbeitet in acetatgepufferter LSsung. H. ZELL~.R. Die Brauchbarkeitvon Kaliumdicyanoguanidin zum Naehweis yon Schwermetall- Ionen untersuchten g. J. DI~A~EY, L. K. YAI~OWSKI u n d M. C~EFOLA 2. Ein Tropfen der ges~ttigten witl~rigen LSsung der Verbindung wird auf einer Tiipfelplatte zu 1 Tropfen der Metallsalzl5sung und 1 Tropfen 2 n Salzsiiure zugefiig~. Cu ++, Ag+, Hg2++, I-Ig++, PtC1 e --, pd++, undAu+++-Ionen geben auf diese Weise unlSsliche Verbindungen, Fe+++-Ionen geben eine Rotfgrbung. Diese Fiirbung ist bei Ab- wesenheit gefi~rbter Ionen wie Biehromat zum Naehweis yon Fe ausreiehend charak- teristisch. Sie kann dureh die gebrauehliehen organisehen LSsungsmittel nich% ex- ~rahiert werden. Fluoride, Oxalate und Tartrate vermindern die Farbintensit~t so, dab der Naehweis sehwierig wird. Die F~llungen mit PtC16 -- (gelber krystalliner Niedersehlag) und pd++ (gelbe amorphe F$llung) sind zum Naehweis yon Pt bzw. Pd ausreiehend eharakteristiseh. K . H . LICHTENBERGER. Zum Naehweis yon Anionen kSnnen naeh E. Bishop 3 die StSrungen dienen, welehe diese Anionen auf die Reaktionen yon Morin mi% Aluminium, Gallium, Beryllium oder Zink ausfiben. Die Fluoreseenzreaktionen werden durch die Anionen verhinder~ oder in ihrer Empfindliehkeit geschw~eht. Verhindert wird z.B. die Alummium-Morinreaktion durch Arsenit, Bromat, Citrat, Cyanoferrat (III), Fluorid, Molybdat, Oxalat, Permanganat, Phosphat, Silieofluorid, Tartrat, Tellurat und Va- nadat, die Galliumreaktion dureh Bromat, Cyanoferrat (III, II), Fluorid, Oxalat, Permanganat und Tellurit, die Berylliumreaktion dureh Chromat, Cyanoferrat (III), Phosphat, Silieofluorid und Citrat, die Zinkreaktion durch Chromat und Cyano- ferrat (III, II). Zur Pri~]ung au/ Anionen streioht man vier Streffen ReagenslSsung (0,2~ LSsung yon Morin in 0,01 n Natronlauge) auf Fil~rierpapier und bringt an das eine Ende jeden Streifens einen Tropfen der neutralen oder sehwaeh sauren Anion- LSsung. In die Mitre je eines der Tropfen gibt man einen Tropfen einer neutralen oder schwach sauren L5sung yon Aluminium, Gallium, Beyllium bzw. Zink, des- gleiehen auf die Mitre des dazugehSrenden Streifens ReagenslSsung. An das andere Ende jeden Streifens kommt ein dritter Tropfen Metall-LSsung und in die Mitre jedes dieser Tropfen ein solcher der zu priifenden Anion-L5sung. l~ach Befeuehten der Aluminium- und Galliumstreifen mit 2 Tropfen 2 n Salzs~Lure prfift man im 1 Mikroehemie 85, 384 (1950). Mikrochemie (Wien) 85, 238 (1950). Analytica Chimiea Aeta 4, 6 (1950).

Zum Nachweis von Anionen

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Page 1: Zum Nachweis von Anionen

Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 279

rohr mit verengter 0ffnung (0,5--1 ram) geht, das kurz unter dem Stopfen endet. Naehdem man bei geloekertem Stopfen 10--15 Gasblasen hat austreten lassen, um sicher zu sein, dab keine Luft im Zufiihrungsrohr ist, setzt man den Stopfen lest auf und sehwenkt, ohne die LSsung zu zerspritzen, um, wodureh sie mit Sehwe- felwassers~off ges~t~igt wird. Dann zentrifugiert man das abgenommene Reagens- glas und wiederholt die S~ittigung mit Sehwefelwasserstoff naeh Zugabe yon etwas Wasser in gleieher Weise einige Male. A. EIC~LEm

NitrosophenolphthaUn, kurz Nitrosophthalin genannt, wird als neues Reagens auf Metallspuren yon J. Kennedy ~ angegeben. ])as nach der BAuDISCl~-Reaktion aus Phenolphthalin, mit Kupfersulfat, Hydroxylaminhydroehlorid und Wasser- stoffperoxyd dargestellte Reagens eignet sieh, gelSst in einem organisehen LSsungs- mi~tel wie Ather, Benzol, Chloroform usw., zum Ausziehen w~l]riger Metallsalz- 15sungen, z. B. yon Cu, Ni, Co, Zn, Mn, Fe (II), Fe(III), Pb, Hg(II), Pd, mit denen es intensiv gefs Metallkomplexe bildet. Man arbeitet in acetatgepufferter LSsung. H. ZELL~.R.

Die Brauchbarkeitvon Kaliumdicyanoguanidin zum Naehweis yon Schwermetall- Ionen untersuchten g. J. DI~A~EY, L. K. YAI~OWSKI und M. C~EFOLA 2. Ein Tropfen der ges~ttigten witl~rigen LSsung der Verbindung wird auf einer Tiipfelplatte zu 1 Tropfen der Metallsalzl5sung und 1 Tropfen 2 n Salzsiiure zugefiig~. Cu ++, Ag+, Hg2++ , I-Ig++, PtC1 e - - , pd++, undAu+++-Ionen geben auf diese Weise unlSsliche Verbindungen, Fe+++-Ionen geben eine Rotfgrbung. Diese Fiirbung ist bei Ab- wesenheit gefi~rbter Ionen wie Biehromat zum Naehweis yon Fe ausreiehend charak- teristisch. Sie kann dureh die gebrauehliehen organisehen LSsungsmittel nich% ex- ~rahiert werden. Fluoride, Oxalate und Tartrate vermindern die Farbintensit~t so, dab der Naehweis sehwierig wird. Die F~llungen mit PtC16 - - (gelber krystalliner Niedersehlag) und pd++ (gelbe amorphe F$llung) sind zum Naehweis yon Pt bzw. Pd ausreiehend eharakteristiseh. K.H. LICHTENBERGER.

Zum Naehweis yon Anionen kSnnen naeh E. Bishop 3 die StSrungen dienen, welehe diese Anionen auf die Reaktionen yon Morin mi% Aluminium, Gallium, Beryllium oder Zink ausfiben. Die Fluoreseenzreaktionen werden durch die Anionen verhinder~ oder in ihrer Empfindliehkeit geschw~eht. Verhindert wird z.B. die Alummium-Morinreaktion durch Arsenit, Bromat, Citrat, Cyanoferrat (III), Fluorid, Molybdat, Oxalat, Permanganat, Phosphat, Silieofluorid, Tartrat, Tellurat und Va- nadat, die Galliumreaktion dureh Bromat, Cyanoferrat (III, II), Fluorid, Oxalat, Permanganat und Tellurit, die Berylliumreaktion dureh Chromat, Cyanoferrat (III), Phosphat, Silieofluorid und Citrat, die Zinkreaktion durch Chromat und Cyano- ferrat (III, II).

Zur Pri~]ung au/ Anionen streioht man vier Streffen ReagenslSsung (0,2~ LSsung yon Morin in 0,01 n Natronlauge) auf Fil~rierpapier und bringt an das eine Ende jeden Streifens einen Tropfen der neutralen oder sehwaeh sauren Anion- LSsung. In die Mitre je eines der Tropfen gibt man einen Tropfen einer neutralen oder schwach sauren L5sung yon Aluminium, Gallium, Beyllium bzw. Zink, des- gleiehen auf die Mitre des dazugehSrenden Streifens ReagenslSsung. An das andere Ende jeden Streifens kommt ein dritter Tropfen Metall-LSsung und in die Mitre jedes dieser Tropfen ein solcher der zu priifenden Anion-L5sung. l~ach Befeuehten der Aluminium- und Galliumstreifen mit 2 Tropfen 2 n Salzs~Lure prfift man im

1 Mikroehemie 85, 384 (1950). Mikrochemie (Wien) 85, 238 (1950). Analytica Chimiea Aeta 4, 6 (1950).

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Tages- und UV-Lieht, ob die gr/ine Fluorescenz schwgeher geworden ist oder sieh sonst ver/~ndert hat.

Ffir die Naehweise yon Citrat, Fluorid, Oxalat, Phosphat, Tartrat, Vanadat wurden die Empfindlichkeiten bestimmt. Die grSBten Empfindlichkeiten erreieht man ffir Fluorid, Phosphat und Oxalat. A. EICHLER.

Zur Trennung der Kupfergruppe yon der Arsengruppe in der qualitativen Analyse verwenden H. HOLNESS und R. F. G. T~EWICK 1 eine l % i g e LSsung yon Lithium- hydroxyd, die 5% Kaliumnitrat enth/flt, an Stelle yon Alkalipolysulfid oder Natron- lauge. Hierdureh werden mannigfache StSrungen, wie teflweise AuflSsung yon Kupfer- und Queeksilbersulfid oder kolloidales Durehlaufen yon Cadmiumsulfid vermieden. Die Sulfide der Arsengruppe, einsehliel]lich Zinn(II)-sulfid gehen leieht in LSsung. Man erh/~lt also eine ldare Trennung tier Kupfer- yon der Arsengruppe und beim Ans/~uern des Filtrates f/~llt kein Schwefel aus. Auch bei Anwesenheit von Molybd~n, Wolfram, Selen und Tellur ist die Trennungsart unver/mdert brauch- bar. Der Niederschlag, mit dem die Trennung vorgenommen werden soll, wird mit 25 ml der Lithiumhydroxyd-KaliumnitratlSsung bis zum beginnenden Sieden erhitzt, worauf filtriert werden kann. A. EICKLER.

Zur Abtrennung der Phosphors~iure in der qualitativen Analyse weist A. J. NUTTEN 2 erneut auf das bereits frfiher 3 eingehend besehriebene Titanverfahren hin, das auch weniger geiibte Kr/~fte mit Erfolg handhaben k5nnen. H. M~s~,c~.

~ber die Identifizierung yon Metallen dureh Breehungsindex-Bestimmung der mR organisehen Reagenzien erhaltenen F~illungen berichten R. FISCH~ und T. LA~G~AMM~R 4. Zur Bestimmung des Brechungsindex wird die getrocknete F/~llung in eine h6her breehende, die Krystalle nieht 16seude Immersionsfliissig- keit eingebettet und letztere in der Mikrokiivette solange erhitzt, bis Krystalle und umgebende Flfissigkeit den gleichen Brechungsindex haben. Auf die Bereehnung yon nD wird verziehtet, vielmehr dient die erhaltene Temperatur als KennzahL Arbeitsweise: Probel6sung und Reagens werden in einem R6hrehen oder auf dem Objek~trager im Probetropfen zusammengebracht und die erhaltene F/fllung mittels Filtrierpapierstreifens kurz gewasehen und getrockne~. Vom getroekue~en Nieder- sehlag wird eine Spur in eine Mikrokiivette gebraeht, die passende Immersions- fliissigkeit eingefiillt und die Mikroktivette auf dem Mikrosehmelzpunktapparat nach KOFLEa erhitzt. Man beobaehtet die BEcK~sche Linie und ]ies~ die Temperatur ab, wean Krystalle und Fltissigkeit gleieh breehen. Beleuehtet wird mit ~atr ium- lieht, um undeu~liehe Ablesung durch Dispersion zu vermeiden. Die Immersions- fliissigkeiten miissen immer hSher brechen als die zu untersuchende Fallung. Meist kommt Methylenjodid mit n / ) = 1,74 in Betracht, das durch Destillation im Vacuum (15 m m Hg) bei 120 ~ C gereinigt oder einfach mit einigen KSrnehen Thio- sulfat unter 5fterem Umschfitteln 1--2 Std stehengelassen wird. Nach Entf~rbung wird abfiltriert und die Fliissigkeit mittels Glaspulver yon bestimmtem Brechungsindex gepriift. Fiir die Untersuchung yon F/~llungen, die bereits bei Raumtemperatur einen hSheren Brechungsindex zeigen als Methylenjodid, wird eine ges/~tfigte Lbsung yon Sehwefel in Methylenjodid als Tesffliissigkeit verwendet. Die Metalle wurden in einer l~ LSsung ihrer Salze verwendet. Die Niedersehl/~ge wurden vor der Bestim-

1 Analyst 75, 276 (1950). 2 Analytica Chimiea Aeta 4, 340 (1950). 3 A. J. NUTTEN U. L. SABISTAN, Analyst 74, 139 (1949); vgl. diese Z. 1]],117

(1950). Mikroehemie (Wien) 34~ 208 (1949).