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III. NACHRICHTEN Zum Tode von Max Haehn MAx HAEHN, Rechtsanwalt in Siegburg, ein hervorragender Kenner der altfranz6si- schen Jagdliteratur, verstarb am 4. November 1975 nach langer, schwerer Krankheit. Als Sohn eines Oberf~irsters am 6. Oktober 1907 in Goslar im Harz geboren und einer Familie yon Forstleuten im Hunsriick entstammend, wurde in ihm schon friih die Liebe zu Wald, Wild und Jagd geweckt - eine Liebe, die ihn sein ganzes Leben lang begleitete und sein Handeln als Mensch und als J~iger bestimmte. In Verbindung mit seiner tiefen Gl~iubigkeit und einer im Grunde ernsten Lebensauffassung fiihrte sie dazu, datg er schon friih Verantwortung iibernahm, um Wild und Waidwerk zu dienen. Er war viele Jahre hindurch Hegeringleiter und fiihrte seit 1964 die Kreisgruppe Sieg im Deutschen Jagdschutzverband. Seit 1959 war er zudem Mitglied des ,,Silbernen Bruch". In den letzten Jahren widmete er sich vor allem der jagdgeschichtlichen Forschung. Dabei stielg er auf die franz&ischen Ubersetzungen mittelalterlicher franz~isischer und englischer Jagdtraktate, die der schwedische Historiker GUNNAR TILAND~Rvorgenom- men hatte. Um sie auch den deutschen Jiigern zug{inglich zu machen, iibersetzte er sie seinerseits ins Deutsche und ver~iffentlichte sie in der Zeitschrifl fiir Jagdwissenschafl oder handelte sie in deutschen Jagdzeitschri~en ab. Unter diesen 121bersetzungen befindet sich die ,,Chace dou cerf" und die ,,Vdnerie des Twiti", die in der Zeitschrifl fiir Jagdwissensehafl erschienen. Seine umfiinglichste Arbeit, eine als Privatdruck ver/iffentlichte, reich bebilderte r3bertragung des yon HENRI DE FERI~IIRES verfatgten, aus dee zweiten Hiiltte des 14. Jahrhunderts stam- menden Livre du Roi Modus ins Deutsche konnte MAx HAEHN nur noch als Rohdruck sehen. Nun hat der Tod ihm, dee voller Pl~ine steckte, die Feder aus der Hand genommen und niemand weig, ob weitere yon ihm begonnene Arbeiten fortgeftihrt werden k6nnen. Eines ist sicher: Max HAEHN, dieser aufrechte und redliche Mann, hat sich um das Waidwerk verdient gemacht. R. KOVrERMANN Akademischer Grad ,,Diplomingenieur fiir Wildbewirtscha&ung und Naturschutz" an der Hochschule ffir Bodenkultur in Wien In der Zeitschrifl fiir Jagdwissenschafl, gd. 21 (1975), Seite 192 his 194, ver6ffent- lichte Professor Dr. HANNES MAYER, Vorstand des Waldbau-Instituts der Hochschule fiir Bodenkultur in Wien, die Nachricht ,Das Studium irregulare ,Wildbewirtschaf- tung und Naturschutz' an dee Hochschule far Bodenkultur in Wien". Einer weiteren Mitteilung yon Professor Dr. MAXER an die SchrifLleitung ist zu entnehmen, daft in der Zwischenzeit ein verbesserter Studienplan ausgearbeitet wurde, der im Institut far Waldbau, A-1190 Wien, Peter-Jordan-Straf~e 82, angefordert werden kann. Weiter- hin wird nach einer kiirzlich ergangenen Entscheidung des Bundesministeriums ftir Wissenscha~ und Forschung nach erfolgreichem Abschlut~ des Studiums der akademi- sche Grad ,Diplomingenieur fiir Wildbewirtscha&ung und Naturschutz" verliehen. E. UECKERMANN

Zum Tode von Max Haehn

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III. N A C H R I C H T E N

Zum Tode von Max Haehn

MAx HAEHN, Rechtsanwalt in Siegburg, ein hervorragender Kenner der altfranz6si- schen Jagdliteratur, verstarb am 4. November 1975 nach langer, schwerer Krankheit. Als Sohn eines Oberf~irsters am 6. Oktober 1907 in Goslar im Harz geboren und einer Familie yon Forstleuten im Hunsriick entstammend, wurde in ihm schon friih die Liebe zu Wald, Wild und Jagd geweckt - eine Liebe, die ihn sein ganzes Leben lang begleitete und sein Handeln als Mensch und als J~iger bestimmte. In Verbindung mit seiner tiefen Gl~iubigkeit und einer im Grunde ernsten Lebensauffassung fiihrte sie dazu, datg er schon friih Verantwortung iibernahm, um Wild und Waidwerk zu dienen. Er war viele Jahre hindurch Hegeringleiter und fiihrte seit 1964 die Kreisgruppe Sieg im Deutschen Jagdschutzverband. Seit 1959 war er zudem Mitglied des ,,Silbernen Bruch".

In den letzten Jahren widmete er sich vor allem der jagdgeschichtlichen Forschung. Dabei stielg er auf die franz&ischen Ubersetzungen mittelalterlicher franz~isischer und englischer Jagdtraktate, die der schwedische Historiker GUNNAR TILAND~R vorgenom- men hatte. Um sie auch den deutschen Jiigern zug{inglich zu machen, iibersetzte er sie seinerseits ins Deutsche und ver~iffentlichte sie in der Zeitschrifl fiir Jagdwissenschafl oder handelte sie in deutschen Jagdzeitschri~en ab.

Unter diesen 121bersetzungen befindet sich die ,,Chace dou cerf" und die ,,Vdnerie des Twiti", die in der Zeitschrifl fiir Jagdwissensehafl erschienen. Seine umfiinglichste Arbeit, eine als Privatdruck ver/iffentlichte, reich bebilderte r3bertragung des yon HENRI DE FERI~IIRES verfatgten, aus dee zweiten Hiiltte des 14. Jahrhunderts stam- menden Livre du Roi Modus ins Deutsche konnte MAx HAEHN nur noch als Rohdruck sehen.

Nun hat der Tod ihm, dee voller Pl~ine steckte, die Feder aus der Hand genommen und niemand weig, ob weitere yon ihm begonnene Arbeiten fortgeftihrt werden k6nnen.

Eines ist sicher: Max HAEHN, dieser aufrechte und redliche Mann, hat sich um das Waidwerk verdient gemacht. R. KOVrERMANN

Akademischer Grad ,,Diplomingenieur fiir Wildbewirtscha&ung und Naturschutz" an der Hochschule ffir Bodenkultur in Wien

In der Zeitschrifl fiir Jagdwissenschafl, gd. 21 (1975), Seite 192 his 194, ver6ffent- lichte Professor Dr. HANNES MAYER, Vorstand des Waldbau-Instituts der Hochschule fiir Bodenkultur in Wien, die Nachricht ,Das Studium irregulare ,Wildbewirtschaf- tung und Naturschutz' an dee Hochschule far Bodenkultur in Wien". Einer weiteren Mitteilung yon Professor Dr. MAXER an die SchrifLleitung ist zu entnehmen, daft in der Zwischenzeit ein verbesserter Studienplan ausgearbeitet wurde, der im Institut far Waldbau, A-1190 Wien, Peter-Jordan-Straf~e 82, angefordert werden kann. Weiter- hin wird nach einer kiirzlich ergangenen Entscheidung des Bundesministeriums ftir Wissenscha~ und Forschung nach erfolgreichem Abschlut~ des Studiums der akademi- sche Grad ,Diplomingenieur fiir Wildbewirtscha&ung und Naturschutz" verliehen.

E. UECKERMANN