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4. Auf Physiologic und Pathologie beziigliche. 237 cyan l~gt sieh aus Nieotinamid such ohne Anwesenheit eines organisehen LSsungsmittels bei alkaliseher Reaktion sin fluorescierender KSrper er- zeugen (friiher wurde Isobutanol odor Methyl~thylketon als L6sungs- mittel verwendet). Die StOrks der Fluoreseenz ist aber abh~ngig sowohl yon der Bromeyan- als such yon der Natronlauge-Menge. Die gtinstigsten Verh~ltnisse liegen vet, wenn man zu der zu untersuehenden LSsung 8 ml 5 n Natronlauge und 4 ml BromcyanlSsung zufiigt. Diese wird aus 10~oiger NaCN-LSsung und ges~ttigtem Bromwasser jeweils in der K~lte hergestellt. D~s Maximum der Fluorescenz ist naeh 30 rain erreicht. Das BEERsche Gasetz gilt bis zur Konzentration yon 0,8 y pro ml. Um stSrende, ebenfalls fluorescierende Stoffe zu entfernen, wird die L~sung zuerst mit Salzs~ure auf PE 2 gebracht, sin etwa auftretender Niederschlag zentri- fugiert, und dann wird mit 20%iger Natronlauge auf p~ 9,4--9,6 gebracht. Man kocht 30 rain im Wasserbad, neutralisiert dann bis p~ 7,2 und ffihrt die l~eaktion mit Bromcyan aus, am besten in Gegenwart sines Phosphatpuffers. Eiwei8 wird mit 24%iger Metaphosphors~ure gefall~. Die Reaktion wird in gleicher StOrks gegeben yon Nicotinsgureamid and Co-Enzym I, wesentlich schw~cher yon ~icotin- sgurethioamid. Aneurin, freie Nicotinsaure, Coramin, Trigonellin, t~arnstoff, Folins~ure und Riboflavin stSren nicht. Letztere hemmt sogar die ]%eaktion. Nit der ~ethode kann such zwischen freiem und gebundenem Nico%insgureamfd unterschieden werden. E. KODICEK und D. K. CHAUDtt~I~I 1 geben folgende Arbeitsvorsehrift ffir die Bromeyanmethode: Das Gewebe wird zusrst mit 0,1 n Salzs~ure 30 rain im Wasserbad erhitzt., dann unter Zusatz yon mehr Salzs~ure mit Metaphosphors~ure gefgllt. Der Ex- trakt wird sodann 30 rain bai p~9,5 auf 100 ~ erwarmt und schlieBlich bei 56 ~ und pg 6,8 mit 4 ml einer frischen Bromcyanl5sung versetzt. Entsprechende Lserwerte ohne Bromcyan bzw. ohne Natronlauga werden mit angesetzt. Nach Zusatz von 8 ml 5 n Natronlauge entwickelt sich innerhalb 45 rain sine ~luor- escenz, die ftir Nicotinamid charakteristisch ist. Bis 0,8 y/m] ist das BEE~sche Gesetz erffillt. Es mug ab~r beachtet werden, dab gleichzeitig anwesende freie Nicotins/~ure die Farbe erheblich vertieft. K . ]-[INSBERG. Z,r Feststellung yon Vrobilinogen untersuchten T. M. WILso~ und L. P. DAvInso~ ~ die Anwendbarkeit yon Ehrllchs Aldehydreagens (LSsung yon p-Dimethylaminobenzaldehyd in konz. Salzs~ure). Die Farbintensit~t ~ndert sieh, wenn die Konzentration der Salzs/iure oder des Dimethylaminobenzaldehyds ge~ndert wird. Falsehe positive Resultate sollen entstehen bei t%aumtemperatur dureh Porphobilinogen, EiweiBderivate, Phenazone und Indole, naeh dem Erhitzen dureh Phenole , Tryptophan, Phenazetin und Morphin. Mit Salzsgure Mlein entsteht eine rote Farbe mit Urorosein, Urofusein, Pyridium, Phe- nylhydrazin und Oxyda~ionsmitteln, wenn sie dem Urin zugesetzt werden. Die E~gLicKsehe l%eaktion wird verIiindert mit anderen Alde- hyden, wie z.B. FormMdehyd, Acetaldehyd dureh Hexamethylen- tetramin, Albumin, Serum, Mueine, dutch einen groBen Ubersehug yon 1 Bull. See. Chim. biol. Paris 81, 249 (1949), Brit. reed. J. 4611, 884 (1949).

Zur Feststellung von Urobilinogen

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Page 1: Zur Feststellung von Urobilinogen

4. Auf Physiologic und Pathologie beziigliche. 237

cyan l~gt sieh aus N i e o t i n a m i d such ohne Anwesenhe i t eines organisehen LSsungsmi t te l s bei a lka l i seher R e a k t i o n s in f luoresc ierender KSrpe r er- zeugen (friiher wurde I sobu t ano l odor M e t h y l ~ t h y l k e t o n als L6sungs- mi t t e l verwendet) . Die StOrks der F luoreseenz i s t aber abh~ngig sowohl yon der Bromeyan- als such yon der Nat ronlauge-Menge. Die g t ins t igs ten Verh~l tnisse l iegen ve t , wenn m a n zu der zu un t e r suehenden LSsung 8 ml 5 n Na t ron lauge und 4 ml Bromcyan lSsung zufiigt . Diese wird aus 10~oiger NaCN-LSsung und ges~t t ig tem Bromwasse r jeweils in der K~l te herges te l l t . D~s M a x i m u m der F luorescenz i s t naeh 30 rain erreicht . Das BEERsche Gasetz g i l t bis zur K o n z e n t r a t i o n yon 0,8 y pro ml .

Um stSrende, ebenfalls fluorescierende Stoffe zu entfernen, wird die L~sung zuerst mit Salzs~ure auf PE 2 gebracht, sin etwa auftretender Niederschlag zentri- fugiert, und dann wird mit 20%iger Natronlauge auf p~ 9,4--9,6 gebracht. Man kocht 30 rain im Wasserbad, neutralisiert dann bis p~ 7,2 und ffihrt die l~eaktion mit Bromcyan aus, am besten in Gegenwart sines Phosphatpuffers. Eiwei8 wird mit 24%iger Metaphosphors~ure gefall~. Die Reaktion wird in gleicher StOrks gegeben yon Nicotinsgureamid and Co-Enzym I, wesentlich schw~cher yon ~icotin- sgurethioamid. Aneurin, freie Nicotinsaure, Coramin, Trigonellin, t~arnstoff, Folins~ure und Riboflavin stSren nicht. Letztere hemmt sogar die ]%eaktion. Nit der ~ethode kann such zwischen freiem und gebundenem Nico%insgureamfd unterschieden werden.

E. KODICEK und D. K . CHAUDtt~I~I 1 geben folgende Arbe i t svorsehr i f t ffir die B r o m e y a n m e t h o d e :

Das Gewebe wird zusrst mit 0,1 n Salzs~ure 30 rain im Wasserbad erhitzt., dann unter Zusatz yon mehr Salzs~ure mit Metaphosphors~ure gefgllt. Der Ex- trakt wird sodann 30 rain bai p~9,5 auf 100 ~ erwarmt und schlieBlich bei 56 ~ und pg 6,8 mit 4 ml einer frischen Bromcyanl5sung versetzt. Entsprechende Lserwerte ohne Bromcyan bzw. ohne Natronlauga werden mit angesetzt. Nach Zusatz von 8 ml 5 n Natronlauge entwickelt sich innerhalb 45 rain sine ~luor- escenz, die ftir Nicotinamid charakteristisch ist. Bis 0,8 y/m] ist das BEE~sche Gesetz erffillt. Es mug ab~r beachtet werden, dab gleichzeitig anwesende freie Nicotins/~ure die Farbe erheblich vertieft. K . ]-[INSBERG.

Z , r Fes ts te l lung yon Vrobil inogen u n t e r s u c h t e n T. M. WILso~ und L. P . DAvInso~ ~ die A n w e n d b a r k e i t yon Ehr l l chs Aldehydreagens (LSsung yon p -Dime thy l aminobenza ldehyd in konz. Salzs~ure). Die F a r b i n t e n s i t ~ t ~nder t sieh, wenn die K o n z e n t r a t i o n der Salzs/iure oder des D ime thy laminobenza ldehyds ge~nder t wird. Fa lsehe posi t ive Resu l t a t e sollen en ts tehen bei t%aumtempera tur dureh Porphob i l inogen , EiweiBderivate , Phenazone und Indole , naeh dem Erh i t zen dureh Phenole , T ryp tophan , Phenaze t in und Morphin. Mit Salzsgure Mlein en t s teh t eine rote F a r b e mi t Urorosein , Urofusein, Py r id ium, Phe- ny lhydraz in und Oxyda~ionsmit te ln , wenn sie dem Ur in zugesetz t werden. Die E~gLicKsehe l%eaktion w i r d ve r I i inder t mi t anderen Alde- h y d e n , wie z . B . FormMdehyd , A c e t a l d e h y d d u r e h H e x a m e t h y l e n - t e t r amin , Albumin , Serum, Mueine, du tch einen groBen Ubersehug yon

1 Bull. See. Chim. biol. Paris 81, 249 (1949), Brit. reed. J. 4611, 884 (1949).

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238 t~erieht: Spezie]le analytische Methoden.

S~ure oder Alkali und gewisse unbekannte Substanzen im Harm Ver- deckt wird die Re~ktion dutch Indiean, H~rnstoff, Bilirubin, Sulfon- amide und Ext rak te ~us Senna oder Rharbarber. Es wird der Reaktion nieht der klinisehe Wert abgesprochen. Es miissen aber folgende Punkte beobachtet werden. ])as Reagens mug aus reinster Substanz hergestellt werden und soil in Tropfflasehen aufgehoben sein. Die Reaktion gilt als negativ, wenn keine rote Farbe innerhalb 5 rain bei Raumtempera tu r oder in 1 rain bei 35 ~ mtftritt. Tri t t eine Farbe unmittelbar naeh Zu- satz des Aldehydre~genses auf, so soll mit Chloroform extrahiert werden, wird WATSONs Reagens benutzt, so mug Natr iumaeeta t zugefiigt werden. Das Reagens darf keinen Alkohol enthalten, weft er unn5tig ist und falsehe positive Resultate mit Indol auftreten. (Die Arbeit beriieksiehtigt nieht die neuere deutsche Literatur. Der Referent.) K. HIZ~SBE~G.

Die Morphinbestimmung im Harn ist nach Versuehen yon H. IGLAVE~ ~ nieht zuverl~ssig, wean sie nach dem Verfahren yon W. DEO~:E]CT 2 i n der vereinfaehten Ausfiikrung nach Scream s ausgefiihrt wird, d .h . der Extraktr i iekstand des Essigesters gibt naeh F~llung mit Mo]ybd~n- si~ure mi t Molybd~nvanadins~ure auch dann einen Niedersehlag, wenn der H a r a eiweii~reich war. Man arbeitet besser naeh AUTHEZ~RIET~ 4 und benutzt den gesamten Tagesurin, aus dem der I ta rns tof f und Ver- unreinigungen mit Alkohol und ~ ther en~fernt werden. ~ i t Chloroform- Alk0hol wird das ~o rph in in Substanz gewonnen und dutch Aufnehmen in AmylMkohol und Aussehiitteln mit Schwefelsgure wird das ~orph in gereinigt und ka~n dutch verschiedene Farbreakt ion oder dutch Kup- peln mit Diazobenzolsulfos~ure bes t immt werden. Positive Ergebnisse naeh ])ECKE~T kSanen mi t der Methode AUT~EZ~IETH kontrolliert werden. I~. HINSBERG.

(~ber den Nachweis narkotiseh wirkender Substanzen in biologisehem Material haben R. Fisc~E~ und L. C~ALVl'A 5 Untersuchungen aus- gefiihrt, bei denen besonderer Wert au/die Reinigung nach der Ext rak t ion und Trennung ge]egt wurde. Die zur nachfolgenden Identifizierung ben6tigten Daten sind fiir die reinen Substanzen und deren Identifika- t ionsderivate in ausfiihrliehen Tabellen wiedergegeben. Die Unter- suehungen erstreeken sich sowohl auf Barbiturs~urederivate und andere SeMafmittel als aueh auf Alkaloide und Morphin aus H a m , Liquor, Blur, Leber und Muskel sowie Darm und Darminhalt . Ffir die besonderes Interesse bietende Reinigung wurden Fasertonerde nach G. HESSE 6, Aluminiumoxyd ,,ME~cK" und Magnesiumoxyd als geeignet befunden. Die Alkaloid-Extraktionsmittel )~ther und Chloroform k6nnen als solche

i Z. angew. Chem. 61, 412 (1949). 2 Diese Z. 112, 241 (1938). a D~seh. Apothekerztg. 55, 106 (1940). 4 AVTE~aIET~-BAVER: Die Auffindung der Gifte. 6; Aufl., S. 141. Leipzig

und Dresden: SteinkopL Mikrochemie, vereinig~ m it ~il~ochim. Act~ 34, 257 (1949).

6 HESSE, G. : Adsorptionsmethoden in chemischen Laboratorien (1943).