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294 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. und werden selbst dutch grol~e Mengen an Chlorid- und Chlorat-Ionen nieh~ beeinflul3t. Anwesendes Wasserstoffperoxyd wird vor der Titration dureh Zugabe yon fein gemahlenem Glasmehl und kurzes Aufkoehea zersetzt. Pufferung mit Ammoniumacetat start mit Natriumacetat liefert um etwa 3% zu niedrige 13esultate infolge allmiihlieher Reduktion des Chlorits dureh Ammonium-Ion. Das Verfahren erwies sieh bei der 0"berprtifung mit chemiseh reiaem Na- triumchlorit als zuverliissig. Man gewinnt das reine Natriumehlorit dureh Siittigen yon mit Wasserstoffperoxyd versetzter Natr0nlauge mit c10 2-Gas, fraktioniertes Eindampfen der erhaltenen LOsung im Vakuum his zur Kry- stal!isation einer vorwiegend aus NaCIO2.3H~O bestehenden Fraktion, L(~sen derselben in ~thanol oder Methanol, wobei Chlorid und Carbonat zu- rtiekbleiben, rasehes Fiillen des Chlorits aus der LOsung durch Benzol, Ab- saugen und Troeknen im Vakuumexsiceator. Das aus J~thanollOsung ge- f~llte Salz ist NaClOe- 3 H ~O, aus MethanollOsung fMlt wasserfreies NaC10 2. A. KURTE~&CKER Zur jodometrischen Bestimmung des Jodats in Gegenwart yon Bromat und Chlorat benutzen I. M. KOLTH01~I~ und DAVID N. HUME 1 die Tatsache, dab die Reaktion zwischen JO~ und J' in Phthalatpuffer yon I~H 4 und 5 rasch und vollstiindig verliiuft, wi~hrend BrOw' und J' unter gleichen Bedingunge~ viel langsamer reagieren. Bei p~ 5 ist die 13eakti0nsgeschwindigkeit der BrO~-J'-Reaktion geniigend langsam, umbei der JOj-Titration zeitlieh vernaehl~issigt werden zu k(innen, wenn die BrOa'-Konzentration nicht zu hoeh ist. Man beginnt die Titration be~ p~ = 4 und wiihlt den Puffer so, dal~ der 15~-Wert infolge Ablaufes der JO~-J'-13eaktion (bei der Wasserstoff- Ionen verbraueht werden) auf p~ = 5 steigt. Man versetzt 25-50 ml LS- sung mit einem Gehalt yon 2 his 3 Milliaquivalenten Jodat ~nit 2 g Kalium- biphthalat und sehiittelt das Gemiseh his zur LOsung. Dann gibt man 3 g KJ hinzu und l~iBt die Probe 3 Minuten stehen. Das freigewordene J wird mit 0,1 n Na2SeO3-LSsung his zum Stfirkeblau-Endpunkt titriert. Wenn ein gr61~erer Obersehul~ an Biphthalat zngeftigt wird, So versehiebt sieh der End- punkt und man erhMt h(~here Ergebnisse. Ein vierfacher Bromat- oder Chlorattibersehul~ stCirt nieht. Das angen~iherte Verh~iltnis yon 2 g Biphthala~ auf 2,5 Milliifquivalente Jodat ist erforderlieh, um auf 0,1% genaue Resul- rate zu erhalten. Ist die GrOl~enordnung des Jodats unbekannt, so kann man dutch einen Vorversueh die geeignete hinzuzufiigende Biphthalatmenge leieht ermitteln. In Anwesenheit yon zu viel Bromat liefert die Bestimmung zu hohe Werte. H. FREYTA:C~ Die jodometrische Bestimmung yon Jodat, Bromat oder Permanganat in Anwesenheit yon Kupfer behandeln D. N. HUME und I. M. KOLTHO~'F 2. Die yon R. L. KAPcn und M. 1:(. V~aMAa mitgeteilte Methode der jodometri- 1 Ind. eng. Chem. Anal. Edit. 15, 174 (1943). 2 Ind. eng. Chem. Anal. Ed. 16, 103 (1944). Ebenda 13, 338 (1941).

Zur jodometrischen Bestimmung des Jodats in Gegenwart von Bromat und Chlorat

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294 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe.

und werden selbst dutch grol~e Mengen an Chlorid- und Chlorat-Ionen nieh~ beeinflul3t. Anwesendes Wasserstoffperoxyd wird vor der Titration dureh Zugabe yon fein gemahlenem Glasmehl und kurzes Aufkoehea zersetzt. Pufferung mit Ammoniumacetat start mit Natriumacetat liefert um etwa 3% zu niedrige 13esultate infolge allmiihlieher Reduktion des Chlorits dureh Ammonium-Ion.

Das Verfahren erwies sieh bei der 0"berprtifung mit chemiseh reiaem Na- triumchlorit als zuverliissig. Man gewinnt das reine Natriumehlorit dureh Siittigen yon mit Wasserstoffperoxyd versetzter Natr0nlauge mit c10 2-Gas, fraktioniertes Eindampfen der erhaltenen LOsung im Vakuum his zur Kry- stal!isation einer vorwiegend aus NaCIO2.3H~O bestehenden Fraktion, L(~sen derselben in ~thanol oder Methanol, wobei Chlorid und Carbonat zu- rtiekbleiben, rasehes Fiillen des Chlorits aus der LOsung durch Benzol, Ab- saugen und Troeknen im Vakuumexsiceator. Das aus J~thanollOsung ge- f~llte Salz ist NaClOe- 3 H ~O, aus MethanollOsung fMlt wasserfreies NaC10 2.

A. KURTE~&CKER

Zur jodometrischen Bestimmung des Jodats in Gegenwart yon Bromat und Chlorat benutzen I. M. KOLTH01~I~ und DAVID N. HUME 1 die Tatsache, dab die Reaktion zwischen JO~ und J' in Phthalatpuffer yon I~H 4 und 5 rasch und vollstiindig verliiuft, wi~hrend BrOw' und J' unter gleichen Bedingunge~ viel langsamer reagieren. Bei p~ 5 ist die 13eakti0nsgeschwindigkeit der BrO~-J'-Reaktion geniigend langsam, u m b e i der JOj-Ti t ra t ion zeitlieh vernaehl~issigt werden zu k(innen, wenn die BrOa'-Konzentration nicht zu hoeh ist. Man beginnt die Titration be~ p~ = 4 und wiihlt den Puffer so, dal~ der 15~-Wert infolge Ablaufes der JO~-J'-13eaktion (bei der Wasserstoff- Ionen verbraueht werden) auf p~ = 5 steigt. Man versetzt 25-50 ml LS- sung mit einem Gehalt yon 2 his 3 Milliaquivalenten Jodat ~nit 2 g Kalium- biphthalat und sehiittelt das Gemiseh his zur LOsung. Dann gibt man 3 g KJ hinzu und l~iBt die Probe 3 Minuten stehen. Das freigewordene J wird mit 0,1 n Na2SeO3-LSsung his zum Stfirkeblau-Endpunkt titriert. Wenn ein gr61~erer Obersehul~ an Biphthalat zngeftigt wird, So versehiebt sieh der End- punkt und man erhMt h(~here Ergebnisse. Ein vierfacher Bromat- oder Chlorattibersehul~ stCirt nieht. Das angen~iherte Verh~iltnis yon 2 g Biphthala~ auf 2,5 Milliifquivalente Jodat ist erforderlieh, um auf 0,1% genaue Resul- rate zu erhalten. Ist die GrOl~enordnung des Jodats unbekannt, so kann man dutch einen Vorversueh die geeignete hinzuzufiigende Biphthalatmenge leieht ermitteln. In Anwesenheit yon zu viel Bromat liefert die Bestimmung zu hohe Werte. H. FREYTA:C~

Die jodometrische Bestimmung yon Jodat, Bromat oder Permanganat in Anwesenheit yon Kupfer behandeln D. N. HUME und I. M. KOLTHO~'F 2. Die yon R. L. KAPcn und M. 1:(. V~aMA a mitgeteilte Methode der jodometri-

1 Ind. eng. Chem. Anal. Edit. 15, 174 (1943). 2 Ind. eng. Chem. Anal. Ed. 16, 103 (1944).

Ebenda 13, 338 (1941).