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1. Analyse von Lebensmitteln 61 wandt wird, gibt genaue Werte nnr, wenn der Aeetaldehyd in freier Form vor- liegt. Die direkte Hydrogensnlfitmethodc gestattet dagegen die Unterseheidung des freien und des gebundenen Aldehyds. Von groBem EinfluB auf die Genanigkeit der Ergebnisse sind der p~-Wert, der Alkoholgehalt nnd die Temperatur. Zur I-Iydrolysierungdes Aeetals dient eine salzsaure KaliurametabisulfitlSsung, w~ihrend zur Sulfitbindung mit Acetaldehyd durch eine ~NaaPOa 12 H=O-LSsung znm Neu- tralpunkt gepuffert wird. Will man den freien Aldehyd bestimmen, miissen diese beiden LSsungen gemischt angewandt werden. Um den {JberschuG an Hydrogen- sulfit zu oxydieren, wird bei p~ 2 mit etwa 0,1 n JodlSsung auf blaBblau (Stgrke) titriert. Das gebundene ttydrogensulfit wird mit alkalischer BorsgurelSsung in Freiheit gesetzt nnd mit 0,05 n JodlSsung titriert. Eine ausfiikrliche Arbeitsvor- schrift ist angegeben. Sie schliel~t sich eng an die Arbeitsweise yon P. JAULMESund J. D~EUZ~DEI an. B. ROSS~A~N Zur flammenphotometrischen Bestimmung yon Magnesium~ das als Er- kennungsmittel bestimmter Whisl~ysorten zugesetzt sein kann, verwenden M. J. Plao und R. A. NELso~ 2 das Beckman-Spektrophotometer Modell DU und die Knall- gasflamme 3. Dazu werden 25 ml Whisky in einer Platinschale vorsichtig verascht. Die abgekiihlte Asche wird mit 2 ml konz. Salzsiiure aufgenommen, zur Trockne verdampft, mit 5--6 ml Wasser 5 rain auf dem Wasserbad erw~irmt und dann mit wenig Wasser in ein 10 ml-MeGkSlbchen iibergefiihrt, das 1 ml DextroselSsung (2,5 g/100 m]) enth~lt und dann zur Marke aufgefiillt wird. Ferner wird eine LSsung bereitet, die 0,25% Dextrose und genau das 2,5f~che der K- und Na-Konzentration der \Vhiskyprobe enthi~lt. Welter wird eine LSsung hergestellt, die 0,25O/o Dextrose, 3 ppm Mg nnd das 2,St:ache der 14- und Na-Konzentration der Whiskyprobe ent- hiilt. Die 3 L6sungen werden naeh gegebener Vorschrfft bei der Wellenl~nge 382 m# verbrannt. Der Mg-Gehalt im Whisky ergibt sich aus der Gleichung: Mg ppm : 1,2 (E4--E~) (Eo--E~), worin E~ die Emissionsintensit~t der Probe, EB die Emissionsintensiti~tder K-Na- LSsung und Ec die der Mg-StandardlSsung bedeuten. StSrende Einfliisse yon Phos- phat, Sulfat, A1, ]~, Ce, Cr, In, Se werden dutch den Dextrosezusatz verhindert. Bis zu 4 ppm Fe stSren nicht. Ebensowenig stSren 1 ppm Ba, Cd, Ca, Cs, Co, Cu, Au, Li, Mn, Mo, Nd, R'i, Pt, Yr, l~b, Sin, Sr, T1, Th, W, V, Zn, Zr, such wenn mehrere dieser Elemente gleichzeitig vorhanden sin& B. ROSS~ANN Zur Ylikrobestimmungyon Quecksilber in ~pfeln haben D. C. ABBOTT und E. I. JoH~so~ ~ das yon A. I~. IKLEI~ ~ zur Bestimmung yon Quecksilberriickst~nden in Nahrnngsmittelnangegebene Yerfahren entsprechend umgearbeitet. -- Aus/ithrung. 50 g der in kleine Wiirfe] geschnittenen Probe werden in einem 500 ml-l~undkolben mit 0,1 g Selenpulver gut gemischt. [Der Kolben ist mit 2 Aufs~tzen versehen, an die ein 50 ml Tropftrichter und ein Luftktihler (Liinge 25 cm, innerer ~ 25 ram) angeschlossen Bind. An den Luftkiihler schlieGt auBerdem noch ein Wasserkiihler an]. Man gibt einige Glasperlen zu, setzt die Apparatur zusammen, schaltet die Wasserkiihlung ein, li~Gt innerhalb 10 rain 20 ml eines Gemisches aus konz. Sehwefel- s~ure und konz. Salpeters~ure (3:1) zuflieGen, erhitzt vorsichtig, bis das Sch~umen nachl~llt, gibt tropfenweise noch mehr konz. Salpetersi~ure hinzu, um ein Verkohlen 1 Ann. Falsificat. Fraudes 47, 9 (1954); vgl. diese Z. 145, 123 (1955). J. Assoc. off. agrie. Chemists 40, 575---582 (1957). Alcohol and Tobacco Tax Div. Lab., Int. Rev. Serv., Washington (USA). Siehe such ~M. J. Pgo u. Mitarb.; vgl. diese Z. 157, 285, 286 (1957); 159, 309 (1958) und dort angegebene weitere Literatur. Analyst 82, 206--208 (1957). Government Lab., London (England). J. Assoc. off. agric. Chemists 35, 537 (1952).

Zur Mikrobestimmung von Quecksilber in Äpfeln

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Page 1: Zur Mikrobestimmung von Quecksilber in Äpfeln

1. Analyse von Lebensmitteln 61

wandt wird, gibt genaue Werte nnr, wenn der Aeetaldehyd in freier Form vor- liegt. Die direkte Hydrogensnlfitmethodc gestattet dagegen die Unterseheidung des freien und des gebundenen Aldehyds. Von groBem EinfluB auf die Genanigkeit der Ergebnisse sind der p~-Wert, der Alkoholgehalt nnd die Temperatur. Zur I-Iydrolysierung des Aeetals dient eine salzsaure KaliurametabisulfitlSsung, w~ihrend zur Sulfitbindung mit Acetaldehyd durch eine ~NaaPOa �9 12 H=O-LSsung znm Neu- tralpunkt gepuffert wird. Will man den freien Aldehyd bestimmen, miissen diese beiden LSsungen gemischt angewandt werden. Um den {JberschuG an Hydrogen- sulfit zu oxydieren, wird bei p~ 2 mit etwa 0,1 n JodlSsung auf blaBblau (Stgrke) titriert. Das gebundene ttydrogensulfit wird mit alkalischer BorsgurelSsung in Freiheit gesetzt nnd mit 0,05 n JodlSsung titriert. Eine ausfiikrliche Arbeitsvor- schrift ist angegeben. Sie schliel~t sich eng an die Arbeitsweise yon P. JAULMES und J. D~EUZ~DEI an. B. ROSS~A~N

Zur flammenphotometrischen Bestimmung yon Magnesium~ das als Er- kennungsmittel bestimmter Whisl~ysorten zugesetzt sein kann, verwenden M. J. Plao und R. A. NELso~ 2 das Beckman-Spektrophotometer Modell DU und die Knall- gasflamme 3. Dazu werden 25 ml Whisky in einer Platinschale vorsichtig verascht. Die abgekiihlte Asche wird mit 2 ml konz. Salzsiiure aufgenommen, zur Trockne verdampft, mit 5--6 ml Wasser 5 rain auf dem Wasserbad erw~irmt und dann mit wenig Wasser in ein 10 ml-MeGkSlbchen iibergefiihrt, das 1 ml DextroselSsung (2,5 g/100 m]) enth~lt und dann zur Marke aufgefiillt wird. Ferner wird eine LSsung bereitet, die 0,25% Dextrose und genau das 2,5f~che der K- und Na-Konzentration der \Vhiskyprobe enthi~lt. Welter wird eine LSsung hergestellt, die 0,25O/o Dextrose, 3 ppm Mg nnd das 2,St:ache der 14- und Na-Konzentration der Whiskyprobe ent- hiilt. Die 3 L6sungen werden naeh gegebener Vorschrfft bei der Wellenl~nge 382 m# verbrannt. Der Mg-Gehalt im Whisky ergibt sich aus der Gleichung:

Mg ppm : 1,2 (E4--E~) (Eo--E~), worin E~ die Emissionsintensit~t der Probe, EB die Emissionsintensiti~t der K-Na- LSsung und Ec die der Mg-StandardlSsung bedeuten. StSrende Einfliisse yon Phos- phat, Sulfat, A1, ]~, Ce, Cr, In, Se werden dutch den Dextrosezusatz verhindert. Bis zu 4 ppm Fe stSren nicht. Ebensowenig stSren 1 ppm Ba, Cd, Ca, Cs, Co, Cu, Au, Li, Mn, Mo, Nd, R'i, Pt, Yr, l~b, Sin, Sr, T1, Th, W, V, Zn, Zr, such wenn mehrere dieser Elemente gleichzeitig vorhanden sin& B. ROSS~ANN

Zur Ylikrobestimmung yon Quecksilber in ~pfeln haben D. C. ABBOTT und E. I. JoH~so~ ~ das yon A. I~. IKLEI~ ~ zur Bestimmung yon Quecksilberriickst~nden in Nahrnngsmitteln angegebene Yerfahren entsprechend umgearbeitet. - - Aus/ithrung. 50 g der in kleine Wiirfe] geschnittenen Probe werden in einem 500 ml-l~undkolben mit 0,1 g Selenpulver gut gemischt. [Der Kolben ist mit 2 Aufs~tzen versehen, an die ein 50 ml Tropftrichter und ein Luftktihler (Liinge 25 cm, innerer ~ 25 ram) angeschlossen Bind. An den Luftkiihler schlieGt auBerdem noch ein Wasserkiihler an]. Man gibt einige Glasperlen zu, setzt die Apparatur zusammen, schaltet die Wasserkiihlung ein, li~Gt innerhalb 10 rain 20 ml eines Gemisches aus konz. Sehwefel- s~ure und konz. Salpeters~ure (3:1) zuflieGen, erhitzt vorsichtig, bis das Sch~umen nachl~llt, gibt tropfenweise noch mehr konz. Salpetersi~ure hinzu, um ein Verkohlen

1 Ann. Falsificat. Fraudes 47, 9 (1954); vgl. diese Z. 145, 123 (1955). J. Assoc. off. agrie. Chemists 40, 575---582 (1957). Alcohol and Tobacco Tax

Div. Lab., Int. Rev. Serv., Washington (USA). Siehe such ~M. J. Pgo u. Mitarb.; vgl. diese Z. 157, 285, 286 (1957); 159, 309

(1958) und dort angegebene weitere Literatur. Analyst 82, 206--208 (1957). Government Lab., London (England). J. Assoc. off. agric. Chemists 35, 537 (1952).

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62 Berieht: Sl0ezielle analytische Methoden

der organischen Substanz zu verhindern, crhitzt das Reaktioasgemisch 3 Std unter R~iekflufl, k~hlt ab, ~Bt i0 m~ Pe~hydro[ zutropfen und erh~%zt erneut ZO rain unter l~fiekflug. AnsehlieBend werden die Kiihler mit 50 ml Wasser gespfilt. Man l/~gt ab- kfihlen, filtrier$ (Whatman Nr. 541) (es kann auch zentrffugiert werden), verdiinnt mit Wasser auf 250 ral, $itriert 1 ral der erhMtenen LSsung mit 0,1 n Natronlauge und gibt zum Filtrat dann so viel konz. Ammoniak, bis es noeh 1 n sauer ist. Das Filtrat wird in einem 500 ml-Seheidetrichter mit 5 ral 20%iger Hydroxylamin- hydrochloridlSsung und 10 ral einer LSsung von 4 mg Dithizon in 1 1 Chloroform ver- setzt und 1 rain krgftig geschiitte[t. (M~n reinigt das Chloroform nach einer bereits friiher angegebenen Methode ~, destilliert anseMieBend nnd gibt zum Destil]at je Liter 10 ral absoluten Athylalkohol. Die Hydroxylaminhydroehloridl6sung wird mit einer verdfinnten LSsung yon Dithlzon in Chloroform so lange extrahier% bis die Chloroformsehieht griin bleibt. Das fibersehtissige Dithizon wird rait Chloroform ausgesehiittelt). Nan ls die organisehe Sehieht in einen zweiten Seheidetriehter ab und extrahiert die wgl]rige Phase noch 2 raal mit je 5 ml DithizonlSsung. Die vereinigten Chloroformextrakte werclen mit 25 ml 0,i n Salzsgure und 5 ml der Hydroxylaminhycboehloridl6sung versetzt, kr/~ftig gesehfittelt und ar~sehlieBend in einen dritten Seheidetriehter abgelassen. Man w/iseht die w/~Brige Phase mit 2--3 ml Chloroform, gibt zur organisehen Sehieht 50 ral 0,1 n Salzs/~ure und 2 ml friseh bereitete 1,5% ige Na2S2Q-L6sung, schfittelt 1 rain und 1/~St das Chloroform ablanfen. Die w~Brige Sehieht wird rait 2--3 ral Chloroform gewasehen, danaeh mit 3--5 ml 5%iger queeksilberfreier NaOC1-L6sung 1 rain gesehiittelt, ansehlieBend mit 5 ml HydroxytaminhydroehlcridlSsung versetzt und ernent 1 rain geschiittelt. Man 1/~gt das Chlor verdampfen, sehfittelt, extrahlert 2 real mit je 2--3 ral Chloro- form, verwirft die Chloroformextrakte, gibt 3 ral 30%ige Essigs~ure und 10ml DithizonlSsung zu, sehiittelt, 1/~Bt die erhaltene FarbsalzlSsung fiber Baumwolle ab- flieSen und mist ihre Extinktion unter Verwendung yon 4 em Ktivetten bei 490 m#. VergleiehslSsung ist Chlorofrom. Zum Aufstellen der Eiehkurve warden geeignete Verdfinnungen einer HgC12-LSsung rait 50 ml 0,1 n S~lzsgure, 5 ml 20%iger Hy- droxylaminhyclroehloridlSsung und 3 m] 30%iger Essigsgure verse~zt and mi$ 10 ml DithlzonlOsung wie oben angegeben extrahiert. Im ]3ereieh yon 0--5 #g Quecksflber folgt die Kurve dem Beersehen Gesetz. Ein Blindversuch wird ent- sprechend durehgeffihrt. Dis Beleganalysen zeigen gute LJbereinstimmung mit den erwarteten x.cVerten, t~. MACtINER

Uber die Methode yon M. MATWEEF ~ zum Nachweis yon Weichweizenmelflen in Grietlen und Teigwaren heriehte~ I%. ALLIo~ ~, d~ n~ch franz. Gese~ zu GrieBen und Te~gwaren nur Hartweizen verarbeitet werden daft. Die Methode yon MATWEE~ beruht darauf, dab sich in einem Acetonauszug aus Weiehweizen bei - - 5 ~ C ein Sterin abscheidet, das ira Itartweizen nicht vorhanden sein soil. ALLIOT verbessert die Methode dutch eolorimetrische Bestimmung der Sterine mRtels der Reaktion naeh LIEBEn~A~-BU~CHAm), indera er nicht die Grfinf~rblmg, die nieht ha]tbar ist, sondern die Braunf~rbung nach 24 Std mift. So kann er naehweisen, dab in einigen Hartweizenproben Webkweizen~n~ei}e zwL~chen 4 und 19~ vorhanden sind. Werden ans dieSen Getrelden GrieSe gewonnen, so kSnnen die Weiehweizen- anteile noeh wesentlieh hSher liegen. Daraus wird auf eine ungleichmgSige Ver- teflung der Sterine in den einzelnen Kornschiehten gesehlossen. In der Diskussion wird darauf hingewiesen, dab die gef/~llten Sterine nicht einheitlich seien nnd dab

1 Analyt. Methods Committee: Analyst 79, 397 (1954) ; vgL diese Z. 145, t12 (1955). 2 C. t~. hebd. S6~nces Acad. Agrie. France 39, Nr. 16 (1952). 3 Ann. l%lsifieat. Fraudes 50, 116--124 (1957). Lab. Central l~pression des

fraudes, P~ris (Franh'eich).