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4. Analyse yon biologischem ~aterial 239 lich darauf, dab durch die UV-Bestrahlung die Doppe]bindungen oxydativ ge- spalten werden und Aldehyde entstehen. Somit ist diese Reaktion ein histochemL sehes J~quivalent ftir die Jodzahlbestimmung. Die F/~rbung verblagt mitunter in einigen Tagen. --Aus/4hrung. Die Gewebe werden 12--18 Std in kaltem, neutralem, 10~oig w~Brigem Formalin fixiert, mit dem Gefriermikrotom geschnitten und die Schnitte in Wasser in einer offenen, flachen Schale der UV-Bestrahlung aus- gesetzt, deren Zeitdauer empirisch zu ermitteln ist. Nan bchandelt 15 rain mit Sc~I~s Reagens, spiilt 3mal je 3 min in schwefliger S~ure, dann in destflliertem Wasser und better in w&Brigem Medium ein. E. M/)LLE~, Wiirzburg Zur papierchroma/ographischen Bestimmung der Aminosiiuren im Urin geben L. G. S~I~Nov~ und Z. S. ~VL~;OVA 1 einige Anweisungen. Das Papier wird zu- nachst mit einer L6sung des Dinatriumsalzes der ~thylendiamintetraessigsaure und ansehliegend mehrmals mit Wasser behandelt. Als Fliegmittel dient das Ge- misch n-Butanol-Eisessig-Wasser (4:1:5). Das Gemiseh wird geschiittelt und im Scheidetrichter nach Entmisehung die untere Schicht abgelassen, die obere (mit Wasser ges/~ttigter Alkohol) verwendet. -- Aus dem frisehen oder gekiihlten Harn werden die Urate abfiltriert, sodann kocht man behutsam und filtriert die EiweiB- stoffe ab. Tropfen des Filtrates werden auf Papierstreifen (5 • 25--30 cm), wenn nStig wiederholt (bei breiteren Streifen in 2,5 cm Entfernung), aufgetragen. So- bald (naeh etwa 5--6 Std) die LSsung etwa 20--23 cm hoch gestiegen ist, wird ge- troeknet und das Chromatographieren 2--3real wiederholt. Nach nochmaligem Troeknen entwickelt man durch Aufspriihen einer 0,2~oigen NinhydrinlSsung in dest. Aceton und 5--10 rain ]angem Trocknen bei 50--60 ~ C. Die FarbtSnungen werden mit Vergleichspapieren (Aminosauren) verglichen. A.v. WILPERT Elektrophorese yon Kationproteinen auf Filtrierpapier. K. J. MONTY, M. MOR- RISOI% E. ALLING und E. STOTZ 2 beschreiben die Papierelektrophorese yon Kation- proteinen unter Ausschaltung der kationaktiven Adsorptionswirkung des Papieres. Das Papier (Whatman 3 3/fl~[) wh'd hierzu 5--10 min in einer L5sung von 1 g Octadecyldimethylbenzylammoniumchlorid in 100 ml (bei 40 50 ~ C gelSst) vor- behandelt, ansehlieBend kr~ftig mit Wasser gewaschen, bis das Wasehwasser nieht mehr raueht (mehrere Stunden), und an der Luft getrocknet. Der mit der Probe yon 0,02 ml beschickte Papierstreifen (15 • 5 cm) wird dann zwisehen silieonisierten Glasplatten naeh H. G. KU~XEL und A. TISELIUS 3 und mit Phosphatpuffer yon p~ 6,8 (Ionenst~trke 0,05) befeuchtet, bei Raumtemperatur mit 10 V/cm elektro- lysiert (15--20 min). Gef~rbt wird mit 0,1% iger BromphenolblaulSsung in 95~ mit Sublimat gesi~ttigtem JithylMkohol. IJrberschiissige FarblSsung wird mit 0,5~ Essigs/~ure ausgewaschen. Das Impragniermittel wird zuvor durch Wa- schen mit 95~oigem Athylalkohol (90 rain) entfernt. An Testversuchen mit Cyto- ehrom c werden am impragnierten Papier yon der Konzentration unabMngige und der Dauer der Elektrophorese streng proportionale Wanderweiten erhalten. Aueh die Schwanzbildung tritt verringert auf (Ausnahme: Meth~moglobin). K. C~USE Die Trennung und Bestimmlmg der Zuckerkomponenten yon Nucoproteinen geben A. GOTTSCtIALK und G. L. ADA ~ an. Die Methode beruht darauf, dal~ einmal der Gesamtzucker eines Mucoproteins ohne die Aminozucker mit der Orcinprobe a Laborat. Delo 1956, H. 1, 3--6 [~ussiseh]. Gesundh.-Min. UdSSR, Moskau. 2 j. biol. Chemistry 220, 295--302 (1956). Univ. Rochester, N.Y. (USA). 3 j. gen. Physiol. 35, 89 (1951). 4 Biochemic. J. 62, 681--686 (1956). W. & E. Hall: Inst. Medical Res., Mel- bourne (Australien).

Zur papierchromatographischen Bestimmung der Aminosäuren im Urin

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Page 1: Zur papierchromatographischen Bestimmung der Aminosäuren im Urin

4. Analyse yon biologischem ~ater ia l 239

lich darauf, dab durch die UV-Bestrahlung die Doppe]bindungen oxydativ ge- spalten werden und Aldehyde entstehen. Somit ist diese Reaktion ein histochemL sehes J~quivalent ftir die Jodzahlbestimmung. Die F/~rbung verblagt mitunter in einigen Tagen. - -Aus/4hrung. Die Gewebe werden 12--18 Std in kaltem, neutralem, 10~oig w~Brigem Formalin fixiert, mit dem Gefriermikrotom geschnitten und die Schnitte in Wasser in einer offenen, flachen Schale der UV-Bestrahlung aus- gesetzt, deren Zeitdauer empirisch zu ermitteln ist. Nan bchandelt 15 rain mit S c ~ I ~ s Reagens, spiilt 3mal je 3 min in schwefliger S~ure, dann in destflliertem Wasser und better in w&Brigem Medium ein. E. M/)LLE~, Wiirzburg

Zur papierchroma/ographischen Bestimmung der Aminosiiuren im Urin geben L. G. S~I~Nov~ und Z. S. ~VL~;OVA 1 einige Anweisungen. Das Papier wird zu- nachst mit einer L6sung des Dinatriumsalzes der ~thylendiamintetraessigsaure und ansehliegend mehrmals mit Wasser behandelt. Als Fliegmittel dient das Ge- misch n-Butanol-Eisessig-Wasser (4:1:5). Das Gemiseh wird geschiittelt und im Scheidetrichter nach Entmisehung die untere Schicht abgelassen, die obere (mit Wasser ges/~ttigter Alkohol) verwendet. - - Aus dem frisehen oder gekiihlten Harn werden die Urate abfiltriert, sodann kocht man behutsam und filtriert die EiweiB- stoffe ab. Tropfen des Filtrates werden auf Papierstreifen (5 • 25--30 cm), wenn nStig wiederholt (bei breiteren Streifen in 2,5 cm Entfernung), aufgetragen. So- bald (naeh etwa 5--6 Std) die LSsung etwa 20--23 cm hoch gestiegen ist, wird ge- troeknet und das Chromatographieren 2--3real wiederholt. Nach nochmaligem Troeknen entwickelt man durch Aufspriihen einer 0,2~oigen NinhydrinlSsung in dest. Aceton und 5--10 rain ]angem Trocknen bei 50--60 ~ C. Die FarbtSnungen werden mit Vergleichspapieren (Aminosauren) verglichen. A.v . WILPERT

Elektrophorese yon Kationproteinen auf Filtrierpapier. K. J. MONTY, M. MOR- RISOI% E. ALLING und E. STOTZ 2 beschreiben die Papierelektrophorese yon Kation- proteinen unter Ausschaltung der kationaktiven Adsorptionswirkung des Papieres. Das Papier (Whatman 3 3/fl~[) wh'd hierzu 5--10 min in einer L5sung von 1 g Octadecyldimethylbenzylammoniumchlorid in 100 ml (bei 40 50 ~ C gelSst) vor- behandelt, ansehlieBend kr~ftig mit Wasser gewaschen, bis das Wasehwasser nieht mehr raueht (mehrere Stunden), und an der Luft getrocknet. Der mit der Probe yon 0,02 ml beschickte Papierstreifen (15 • 5 cm) wird dann zwisehen silieonisierten Glasplatten naeh H. G. KU~XEL und A. TISELIUS 3 und mit Phosphatpuffer yon p~ 6,8 (Ionenst~trke 0,05) befeuchtet, bei Raumtemperatur mit 10 V/cm elektro- lysiert (15--20 min). Gef~rbt wird mit 0,1% iger BromphenolblaulSsung in 95~ mit Sublimat gesi~ttigtem JithylMkohol. IJrberschiissige FarblSsung wird mit 0,5~ Essigs/~ure ausgewaschen. Das Impragniermittel wird zuvor durch Wa- schen mit 95~oigem Athylalkohol (90 rain) entfernt. An Testversuchen mit Cyto- ehrom c werden am impragnierten Papier yon der Konzentration unabMngige und der Dauer der Elektrophorese streng proportionale Wanderweiten erhalten. Aueh die Schwanzbildung tr i t t verringert auf (Ausnahme: Meth~moglobin).

K. C~USE Die Trennung und Bestimmlmg der Zuckerkomponenten yon Nucoproteinen

geben A. GOTTSCtIALK und G. L. ADA ~ an. Die Methode beruht darauf, dal~ einmal der Gesamtzucker eines Mucoproteins ohne die Aminozucker mit der Orcinprobe

a Laborat. Delo 1956, H. 1, 3- -6 [~ussiseh]. Gesundh.-Min. UdSSR, Moskau. 2 j . biol. Chemistry 220, 295--302 (1956). Univ. Rochester, N .Y. (USA). 3 j . gen. Physiol. 35, 89 (1951). 4 Biochemic. J. 62, 681--686 (1956). W. & E. Hall: Inst. Medical Res., Mel-

bourne (Australien).