2
Mikrochimica Acta [Wien] 1971, 524--525 by Springer-Verlag 1971 Zur papierchromatographischen Trennung und Identifizierung v-on Kupfer, Cadmium, Quecksilber~ Zink, Chrom und Nickel in Abw~issern galvanischer Industriebetriebe (Kurze Mitteilung) Vou I:I. Thielemann* (Eingegangen am 1. Februar 1971) Bei der Galvanisierung werden verschiedene Metalle dutch einen besonderen physikalisch-chemischen Prozel~ mit einem dicht haftenden Uberzug eines Metalles, das andere physikalisch-ehemische Eigensebaften hat, iiberzogen. Fiir diese ~berztige kommen in erster Linie Kupfer, Zink (Messing), Chrom, Nickel und manchmal auch Silber und Gold in Frage. Die stets steigende Zahl der im Zuge yon Abwasseriiberwachungen anfallenden Untersuchungen (beispielsweise yon g~lvanischen Industrie- abwi~ssern) zur Ermittlung der erw~hnten MetMle wirft unter anderem die Frage nach einer mSglichst einiachen und schnell durchfiihrbaren Identifizierungs- und TrennungsmSglichkeit auL Fiir den qualitativen ~Nachweis der MetMlionen schien die pupierchromatographische Unter- suchungsmethodik am geeignetsten. Die Durchfiihrung einer I~eihe yon Untersuchungen in dieser Riehtung fiihrten dann auch schliel~lich zu brauchbaren Untersuchungsergebnissen. Die Trennung und Identifizierung der im Abwasser zahlreicber Galvanisierungsbetriebe der Stadt Halle (S) nachzuweisenden toxischen Metallionen wurde so vorgenommen, dal~ jeweils 200 ml des iiltrierten Abwassers mit 10 ml konz. S~lzs~ure in einer Por~ellanschale unter dem Abzug auf dem Wasserbad uuf etw,~ 15 ml eingeengt wurden (Konzen- tr~tions~nreicherung). Ffir die papierchromatographischen Untersuchun- gen dienten Zylinderpapierchromatogramme. Gearbeitet wurde stets * Anschrift des Verfassers: Dr. rer. nat. H. Thidemann, DI)t~-36 Halber- stadt, Vi~asserturmstra~e 10.

Zur papierchromatographischen Trennung und Identifizierung von Kupfer, Cadmium, Quecksilber, Zink, Chrom und Nickel in Abwässern galvanischer Industriebetriebe

Embed Size (px)

Citation preview

Mikrochimica Acta [Wien] 1971, 524--525 �9 by Springer-Verlag 1971

Zur papierchromatographischen Trennung und Identifizierung v-on Kupfer, Cadmium, Quecksilber~ Zink, Chrom und Nickel

in Abw~issern galvanischer Industriebetriebe ( K u r z e M i t t e i l u n g )

Vou

I:I. T h i e l e m a n n *

(Eingegangen am 1. Februar 1971)

Bei der Galvanisierung werden verschiedene Metalle dutch einen besonderen physikalisch-chemischen Prozel~ mit einem dicht haftenden Uberzug eines Metalles, das andere physikalisch-ehemische Eigensebaften hat, iiberzogen. Fiir diese ~berztige kommen in erster Linie Kupfer, Zink (Messing), Chrom, Nickel und manchmal auch Silber und Gold in Frage.

Die stets steigende Zahl der im Zuge yon Abwasseriiberwachungen anfallenden Untersuchungen (beispielsweise yon g~lvanischen Industrie- abwi~ssern) zur Ermit t lung der erw~hnten MetMle wirft unter anderem die Frage nach einer mSglichst einiachen und schnell durchfiihrbaren Identifizierungs- und TrennungsmSglichkeit auL Fiir den qualitativen ~Nachweis der MetMlionen schien die pupierchromatographische Unter- suchungsmethodik am geeignetsten. Die Durchfiihrung einer I~eihe yon Untersuchungen in dieser Riehtung fiihrten dann auch schliel~lich zu brauchbaren Untersuchungsergebnissen.

Die Trennung und Identifizierung der im Abwasser zahlreicber Galvanisierungsbetriebe der Stadt Halle (S) nachzuweisenden toxischen Metallionen wurde so vorgenommen, dal~ jeweils 200 ml des iiltrierten Abwassers mit 10 ml konz. S~lzs~ure in einer Por~ellanschale unter dem Abzug auf dem Wasserbad uuf etw,~ 15 ml eingeengt wurden (Konzen- tr~tions~nreicherung). Ffir die papierchromatographischen Untersuchun- gen dienten Zylinderpapierchromatogramme. Gearbeitet wurde stets

* Anschrift des Verfassers: Dr. rer. nat. H. Thidemann, DI)t~-36 Halber- stadt, Vi~asserturmstra~e 10.

It. Thielemann : Papierchromatograph. Trennung und Identifizierung 525

nach der aufsteigenden Methode. Verwendet man Filtrak FN 3 Papier (entspricht etwa Schleicher & Schiill 2043a bzw. Whatman l) langsam laufend, als Laufmittelsvstem Dioxan/Salpeters//ure/Wasser (100 d- 1 d- d- 2,5),. so J~rgeben sich nach einer Laufzeit yon 22 Stunden (Laufstrecke 31 cm), Lufttrocknung und Sichtbarmachung mit ges/~ttigter ~thanolischer AlizarinlSsung fiir die einzelnen MetallsalTe folgende RfWer te : Nickel(II)- chlorid 0,12, Kupfer(II)-chlorid 0,28, Chrom(III)-chlorid 0,19, Zink(II)- chlorid 0,57.

Eine papierchromatographische Trennung 1/~ftt sich auch mit Filtrak FN 8 Papier, schnell laufend (entspricht etwa Schleicher & Schiill 2247), Laufzeit etwa 5 Stunden, durchfiihren. Ri-Werte: Nickel(II)-chlorid 0,36, Kupfer(II)-chlorid 0,49, Chrom(III)-chlorid 0,15, Zink(II)-ch]orid 0,77, Cadmium(II)-chlorid 0,42.

Die papierchromatographische Trennung bzw. der Nachweis im Abwasser vorhandener Kupfer-, Cadmium- und Quecksilbersalze 1/~gt sich nur mit einem ver/~nderten Laufmittelgemisch erreichen (n-Butanol mit 3-n Salzs/~ure ges/~ttigt). Verwendet man Filtrak FN 8 Papier schnell laufend, so ergeben sich nach einer Laufzeit ~,on 12 Stunden (Laufstrecke 31 cm), Lufttrocknung und Sichtb~rmachung der Metallionen mit Dithizon in Chloroform als Spriihreagens die Rs-Werte: Kupfer(II)- chlorid 0,11, Quecksilber(II)-chlorid 0,67, Cadmium(II)-chlorid 0,52.