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298 Berieht: Spezielle analytische Methoden. ohne Rficksieht auf ihren Feuehtigkeitsgeha]~ 4 rain im Infrarotstrahler mit Luft- strom behandelt, da andernf~lls gelatin5se und nicht filtrierbare Extrakte entstehen. INeben dem 0]gehalt kann auch der Wassergehalt dureh Abtroeknen und Messen des Extrakts ermittelt werden, wenn er mehr als 5% betr~gt. Der Fehler der Methode liegt bei 3% des Gehalts. Eine Einze]bestimmung laft sieh in 20 rain, eine Serien- analyse entsprechend schneller durehffihren. K. CausE. Zur Qualifiitspriifung von Rieinusbohnen ~uf •euchtigkeit, 0] und freie Fe~t- sguren schlagen R. J. DEMTNT, A. F. CUCULLU und C. L. HO~FPAUm 1 verbesserte M~fnahmen vor. -- Zur Au/bereitung der angelieferten Warenprobe benutzen sie mi$ zufriedenstellendem Erfo]g eine Spezialmfihle mit 12-Zahn-Messer 2, mit der ein Auspressen yon 01 vermieden wird. -- Bestimmung yon Feuchtig]ceit und ]li~ch- tigen Sto//en. Man trocknet 50 g-Muster der ungemahlenen Bohnen 4 Std bzw. 5 g der gemahlenen B0hnen 2 Std bei 130 ~ C in einem Ofen mit Luftdurchsaugung. -- Bestimmung von Ol. Eine erste Extraktion wird zun~ehst naeh den offiziellen Methoden mit Tetrachlorkohlenstoff w~hrend 2 Std vorgenommen, dann mahlt man das eben behandelte Muster ein zweites Ma], diesmal in Mischung mit ge- siebtem (60--80 mesh) Sand und zieht weitere 2 Std lang aus, um letzte 0]- mengen zu erfassen. -- Freie FettsSuren. 20 g der gemahlenen Bohnen suspendiert man bei Raumtemperatur 30 rain in 100 ml Methylalkohol unter 5fterem Um- riihren, filtriert dann und dampft das LSsungsmittel unter vermindertem Druek auf einem Dampfb~de bis auf die letzten Alkoholspuren ab. Einen gewogenen Anteil des zurfickgebliebenen 01s fiberffihrt man vorsiehtig, so daft keine am Boden sitzenden nichtSligen Reste erfa!~t werden, in einen Kolben, in dem man mit 0,25 n Natronlauge und Phenolphthulein naeh den ,,offiziellen Methoden" bis zum be- stgndigen rosa Endpunkt titriert. -- Da die MSglichkeit yon allergischen Erkran- kungen gegeben ist, miissen empfindliche Personen bei der Verarbeitung yon l~ieinusbohnen Gummihandschuhe ~ragen und das Einatmen yon Staub vermeiden. H. ZELL~ER. Die Methoden zur Bestimmung yon Fett in Futtermitteln haben W. A. C. C~z~- PE~ und It. GEEnLI~G ~ kritisch gepriift. Sie empfehlen besonders zwei Methoden, die den yon ihnen erhobenen Forderungen naeh Genauigl~eit, Erfafbarkei~ aueh des symplex gebundenen Lipoids, rascher Durchfiihrbarkeit und weitgehender Ver- meidung yon brennbaren LSsungsmitteln am besten entsprechen. Bei der ersten Methode wird die Substanz mi~ S~ure behandelt und die Fliissigkeit unmittelbar nach dem Aufsehluf mit Tetrachlorkohlenstoff extrahiert: 10 g der Substanz werden in einem 500 ml-EnLENMEu 1 Std mit 100 ml 3 n Salzs~ure unter Riiekfluf gekoeht. INach Abkiihlen ffigt man 125 ml 96%iges Athanol, e~wa 5 g Hexametaphosphat und genau 100 ml Tetrachlorkoh]enstoff zu. Nach Verschliefen des Kolbens mit einem Stopfen mischt man 5--10 rain kr~ftig in einer Schfittel- apparatur. Dann setz~ man auf den Kolben einen doppelt durehbohrten Gummi- stopfen auf, der in der einen Bohrung ein U-fSrmig gebogenes G1asrohr a, ufnimmt, das mi~ seinem langen Ende bis fast auf den Boden des Kolbens reieht, w~hrend das andere Ende in HShe des Stopfens abschlieft. In der anderen Bohrung befindet sieh ein Glasrohr mit Sehliffhahn, das nur wenig in den Kolben hineinragt. Nun wird der Kolben umgekehrt in ein entspreehendes Gestell gehi~ngt, wor~uf man 50 ml der unteren Schicht in einen 50 ml-Mefkolben filtriert. Diese Menge wird aus J. Amer. Oil Chemists' Soc. 30, 225--227 (1953). Sou~h Reg. ]~es. Lab., New Orleans, La. (USA). 20ffic. ~ethods of AOCS., Aa 6-38. Chem. Weekbl. 50, 385--393 (1954) [Holl~ndisch]. Rijkslandbouwproefst~tion, Maastricht, (Holland).

Zur Qualitätsprüfung von Ricinusbohnen

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Page 1: Zur Qualitätsprüfung von Ricinusbohnen

298 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

ohne Rficksieht auf ihren Feuehtigkeitsgeha]~ 4 rain im Infrarotstrahler mit Luft- strom behandelt, da andernf~lls gelatin5se und nicht filtrierbare Extrakte entstehen. INeben dem 0]gehalt kann auch der Wassergehalt dureh Abtroeknen und Messen des Extrakts ermittelt werden, wenn er mehr als 5% betr~gt. Der Fehler der Methode liegt bei 3% des Gehalts. Eine Einze]bestimmung l a f t sieh in 20 rain, eine Serien- analyse entsprechend schneller durehffihren. K. CausE.

Zur Qualifiitspriifung von Rieinusbohnen ~uf •euchtigkeit, 0] und freie Fe~t- sguren schlagen R. J . DEMTNT, A. F. CUCULLU und C. L. HO~FPAUm 1 verbesserte M~fnahmen vor. - - Zur Au/bereitung der angelieferten Warenprobe benutzen sie mi$ zufriedenstellendem Erfo]g eine Spezialmfihle mit 12-Zahn-Messer 2, mit der ein Auspressen yon 01 vermieden wird. - - Bestimmung yon Feuchtig]ceit und ]li~ch- tigen Sto//en. Man trocknet 50 g-Muster der ungemahlenen Bohnen 4 Std bzw. 5 g der gemahlenen B0hnen 2 Std bei 130 ~ C in einem Ofen mit Luftdurchsaugung. - - Bestimmung von Ol. Eine erste Extrakt ion wird zun~ehst naeh den offiziellen Methoden mit Tetrachlorkohlenstoff w~hrend 2 Std vorgenommen, dann mahlt man das eben behandelte Muster ein zweites Ma], diesmal in Mischung mit ge- siebtem (60--80 mesh) Sand und zieht weitere 2 Std lang aus, um letzte 0]- mengen zu erfassen. - - Freie FettsSuren. 20 g der gemahlenen Bohnen suspendiert man bei Raumtemperatur 30 rain in 100 ml Methylalkohol unter 5fterem Um- riihren, filtriert dann und dampft das LSsungsmittel unter vermindertem Druek auf einem Dampfb~de bis auf die letzten Alkoholspuren ab. Einen gewogenen Anteil des zurfickgebliebenen 01s fiberffihrt man vorsiehtig, so daft keine am Boden sitzenden nichtSligen Reste erfa!~t werden, in einen Kolben, in dem man mit 0,25 n Natronlauge und Phenolphthulein naeh den ,,offiziellen Methoden" bis zum be- stgndigen rosa Endpunkt titriert. - - Da die MSglichkeit yon allergischen Erkran- kungen gegeben ist, miissen empfindliche Personen bei der Verarbeitung yon l~ieinusbohnen Gummihandschuhe ~ragen und das Einatmen yon Staub vermeiden.

H. ZELL~ER.

Die Methoden zur Bestimmung yon Fett in Futtermitteln haben W. A. C. C~z~- PE~ und It. GEEnLI~G ~ kritisch gepriift. Sie empfehlen besonders zwei Methoden, die den yon ihnen erhobenen Forderungen naeh Genauigl~eit, Erfafbarkei~ aueh des symplex gebundenen Lipoids, rascher Durchfiihrbarkeit und weitgehender Ver- meidung yon brennbaren LSsungsmitteln am besten entsprechen. Bei der ersten Methode wird die Substanz mi~ S~ure behandelt und die Fliissigkeit unmittelbar nach dem Aufsehluf mit Tetrachlorkohlenstoff extrahiert: 10 g der Substanz werden in einem 500 ml-EnLENMEu 1 Std mit 100 ml 3 n Salzs~ure unter Riiekfluf gekoeht. INach Abkiihlen ffigt man 125 ml 96%iges Athanol, e~wa 5 g Hexametaphosphat und genau 100 ml Tetrachlorkoh]enstoff zu. Nach Verschliefen des Kolbens mit einem Stopfen mischt man 5--10 rain kr~ftig in einer Schfittel- apparatur. Dann setz~ man auf den Kolben einen doppelt durehbohrten Gummi- stopfen auf, der in der einen Bohrung ein U-fSrmig gebogenes G1asrohr a, ufnimmt, das mi~ seinem langen Ende bis fast auf den Boden des Kolbens reieht, w~hrend das andere Ende in HShe des Stopfens abschlieft. In der anderen Bohrung befindet sieh ein Glasrohr mit Sehliffhahn, das nur wenig in den Kolben hineinragt. Nun wird der Kolben umgekehrt in ein entspreehendes Gestell gehi~ngt, wor~uf man 50 ml der unteren Schicht in einen 50 ml-Mefkolben filtriert. Diese Menge wird aus

J. Amer. Oil Chemists' Soc. 30, 225--227 (1953). Sou~h Reg. ]~es. Lab., New Orleans, La. (USA).

20ffic. ~ethods of AOCS., Aa 6-38. Chem. Weekbl. 50, 385--393 (1954) [Holl~ndisch]. Rijkslandbouwproefst~tion,

Maastricht, (Holland).