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462 Bericht: Spezielle analytische Methoden ~-Strahler angewandt werden. Die Ausbeute der Abtrennung wird mit 97 • 3~ angegeben. -- Arbeitsweise. Ein aliquoter Teil der zu analysierenden L6sung wird in einem 5 m] fassenden ZentrifugenrShrchen mit 0,1 ml Lanthan-Tri~gerlSsung (5 mg La/ml) versetzt und umgeriihrt. Nach Zugabe yon 1 ml 19 n Natronlauge l~$t man 5 rain bei Zimmertemperatur stehen und zentrifugiert 3 rain. Die iiber- stehende L6sung wird vorsiehtig abgesaugt und der Niederschlag mit 2--3 ml 0,05 n Natronlauge gewaschen. Nach 3minutigem Zentrifugieren wird die fiber- stehende LOsung dekantiert und der Waschvorgang wiederholt. Diese Hydroxyd- f/tllung kann jedoch unterbleiben, sofern die Probe kein A1 bzw. Cr enthMt. -- Der Niederschlag wird mit einigen Tropfen konz. Salpeters/iure in LOsung gebraeht und ein lJberschug yon 8--10 Tropfen zugegeben. Die LSsung wird mit 0,3 ml 0,4 m K2Cr2Ov-LSsung gut vermischt und i0 rain in nahezu siedendes Wasser eingetaueht, um etwa anwesendes Uran, Neptunium bzw. Plutonium in den sechswertigen Zustand fiberzufiihren und damit quantitativ als Fluoride in LSsung zu halten. Man fiigt 0,3 ml 27 m Flul~s~ure hinzu, rfihrt urn, lgBt 5 rain bei Zimmertemperatur stehen und zentrifugiert 3 min. Zur iiberstehenden LSsung gibt man 0,05 ml La-TrggerlSsung, riihrt vorsichtig und lgBt nochmals 5 min stehen. Nach 3 minutigem Zentrifugieren wird die iiberstehende L6sung entfernt und der Niederschlag mit 0,5 ml einer an HF und HNO 3 1 n L6sung, die einen Tropfen der 0,4 m K2CrsO ~- LSsung enth~lt, gewasehen. Der Waschvorgang wird ohne K2Cr2OT-Zusatz wieder- holt. Das LaFa wird dann in 0,5 ml 2 m Al(NOa)3-LOsung und einigen Tropfen 1 n Salpeters~ture gel6st und nach 13berffihren in tin 10 ml-Becherglas auf pg 1,4--1,5 eingestellt. Mit dem ll/2faehen Volumen einer 0,5 m LOsung yon 2-Thenoyl- trifluoraceton in Xylol wird nun wghrend 10 min extrahiert. Ein Miquoter Teil der organischen Phase wird in einem Me~sch~lchen aus Platin oder rostfreiem Stahl bei tlotglut verdampft, so dab ein quasi masseloses Ioniumpr/~ioarat hinterbleibt, das mit einem c~-Proportionalz~hler gemessen werden kann. Sofern die Aktivit~ttsrate des Ioninms gering ist, der Aktivitatspegel anderer anwesender e-Strahler jedoch hoch, empfiehlt sich die Verwendung eines ~-Energie-Diskriminators. Bei Anwesen- heir yon Ra, Pa, Am und Cm finden sich diese Elcmente im Fluoridniederschlag, der mit wenigen Trol0fen 1 n Salpeters~ure in LSsung gebracht, wie oben in ein Schi~l- chen iibergef/ihrt, dort eingedampft und ebenfalls mit einem ~-ProportionMz~hler gemessen wird. Sofern Proben untersucht werden, die natfirliches Thorium enthalten, kann das Ionium neben den anderen Thoriumisotopen durch e-Energiediskriminie- rung bestimmt werden. 1 Analyt. Chemistry 30, 1020--1021 (1958). Nat. Lab., Oak t~idge, Tenn. (USA). H. REUTER Zur radiochemischen Bestimmung yon 5Teptunium-239 und yon Plutonium-239 in Uranylsulfatliisungen und Kiihlmantel-L6sungen homogener Reaktoren ver- wendet F. L. MoolcE 1 die Mitf~llung an Lanthanfluorid 2 mit anschliegender Ex- traktion yon Neptuninm-239 mit 2-Theonyltrifluoraceton/Xylol-Misehung. Verluste lassen sich vollkommen vcrmeidcn, weil Mle Operationen in einem Zentrifugenglas ausgeftihrt werden. Die Methode gestattet 99% yon Plutonium-239 und yon Nep- tuninm-239 mit einer Genauigkeit yon • 30/0 zu erfassen. -- Auffi~hrung. Man gibt in ein 12- oder 15 ml-Zentrifugenglas eine bekannte Menge an Neptuninm-239 in 2 m Salpeters~ure, versetzt mit einem aliquoten Teil der Probel5sung, fiigt 0,4 ml konz. Salzs~ure, 0,1 ml Zirkonium-l~iickhMtetr~ger (holdback carrier) (10 mg Zr/ml) und 0,1 ml Lanthantrager (5 mg La/ml) zu und mischt. Nach dem Zusatz yon 0,3 ml 5 m HydroxylaminhydrochloridlSsung und 0,3 ml 27 m FluBsaure rtihrt man mit einem Platinstab gut um und laBt 5 rain lang stehen. Man zentrifugiert 3 rain lang, fiig~ nochmals 0,05 ml Lanthantriiger zu und zentrifugiert nach 5 rain nochmals 3 min

Zur radiochemischen Bestimmung von Neptunium-239 und von Plutonium-239 in Uranylsulfatlösungen und Kühlmantel-Lösungen homogener Reaktoren

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462 Bericht: Spezielle analytische Methoden

~-Strahler angewandt werden. Die Ausbeute der Abtrennung wird mit 97 • 3~ angegeben. -- Arbeitsweise. Ein aliquoter Teil der zu analysierenden L6sung wird in einem 5 m] fassenden ZentrifugenrShrchen mit 0,1 ml Lanthan-Tri~gerlSsung (5 mg La/ml) versetzt und umgeriihrt. Nach Zugabe yon 1 ml 19 n Natronlauge l~$t man 5 rain bei Zimmertemperatur stehen und zentrifugiert 3 rain. Die iiber- stehende L6sung wird vorsiehtig abgesaugt und der Niederschlag mit 2--3 ml 0,05 n Natronlauge gewaschen. Nach 3minutigem Zentrifugieren wird die fiber- stehende LOsung dekantiert und der Waschvorgang wiederholt. Diese Hydroxyd- f/tllung kann jedoch unterbleiben, sofern die Probe kein A1 bzw. Cr enthMt. -- Der Niederschlag wird mit einigen Tropfen konz. Salpeters/iure in LOsung gebraeht und ein lJberschug yon 8--10 Tropfen zugegeben. Die LSsung wird mit 0,3 ml 0,4 m K2Cr2Ov-LSsung gut vermischt und i0 rain in nahezu siedendes Wasser eingetaueht, um etwa anwesendes Uran, Neptunium bzw. Plutonium in den sechswertigen Zustand fiberzufiihren und damit quantitativ als Fluoride in LSsung zu halten. Man fiigt 0,3 ml 27 m Flul~s~ure hinzu, rfihrt urn, lgBt 5 rain bei Zimmertemperatur stehen und zentrifugiert 3 min. Zur iiberstehenden LSsung gibt man 0,05 ml La-TrggerlSsung, riihrt vorsichtig und lgBt nochmals 5 min stehen. Nach 3 minutigem Zentrifugieren wird die iiberstehende L6sung entfernt und der Niederschlag mit 0,5 ml einer an H F und HNO 3 1 n L6sung, die einen Tropfen der 0,4 m K2CrsO ~- LSsung enth~lt, gewasehen. Der Waschvorgang wird ohne K2Cr2OT-Zusatz wieder- holt. Das LaFa wird dann in 0,5 ml 2 m Al(NOa)3-LOsung und einigen Tropfen 1 n Salpeters~ture gel6st und nach 13berffihren in tin 10 ml-Becherglas auf pg 1,4--1,5 eingestellt. Mit dem ll/2faehen Volumen einer 0,5 m LOsung yon 2-Thenoyl- trifluoraceton in Xylol wird nun wghrend 10 min extrahiert. Ein Miquoter Teil der organischen Phase wird in einem Me~sch~lchen aus Platin oder rostfreiem Stahl bei t lotglut verdampft, so dab ein quasi masseloses Ioniumpr/~ioarat hinterbleibt, das mit einem c~-Proportionalz~hler gemessen werden kann. Sofern die Aktivit~ttsrate des Ioninms gering ist, der Aktivitatspegel anderer anwesender e-Strahler jedoch hoch, empfiehlt sich die Verwendung eines ~-Energie-Diskriminators. Bei Anwesen- heir yon Ra, Pa, Am und Cm finden sich diese Elcmente im Fluoridniederschlag, der mit wenigen Trol0fen 1 n Salpeters~ure in LSsung gebracht, wie oben in ein Schi~l- chen iibergef/ihrt, dort eingedampft und ebenfalls mit einem ~-ProportionMz~hler gemessen wird. Sofern Proben untersucht werden, die natfirliches Thorium enthalten, kann das Ionium neben den anderen Thoriumisotopen durch e-Energiediskriminie- rung bestimmt werden.

1 Analyt. Chemistry 30, 1020--1021 (1958). Nat. Lab., Oak t~idge, Tenn. (USA). H. REUTER

Zur radiochemischen Best immung yon 5Teptunium-239 und yon Plutonium-239 in Uranylsulfatli isungen und Kiihlmantel-L6sungen homogener Reaktoren ver- wendet F. L. MoolcE 1 die Mitf~llung an Lanthanfluorid 2 mit anschliegender Ex- traktion yon Neptuninm-239 mit 2-Theonyltrifluoraceton/Xylol-Misehung. Verluste lassen sich vollkommen vcrmeidcn, weil Mle Operationen in einem Zentrifugenglas ausgeftihrt werden. Die Methode gestattet 99% yon Plutonium-239 und yon Nep- tuninm-239 mit einer Genauigkeit yon • 30/0 zu erfassen. -- Auffi~hrung. Man gibt in ein 12- oder 15 ml-Zentrifugenglas eine bekannte Menge an Neptuninm-239 in 2 m Salpeters~ure, versetzt mit einem aliquoten Teil der Probel5sung, fiigt 0,4 ml konz. Salzs~ure, 0,1 ml Zirkonium-l~iickhMtetr~ger (holdback carrier) (10 mg Zr/ml) und 0,1 ml Lanthantrager (5 mg La/ml) zu und mischt. Nach dem Zusatz yon 0,3 ml 5 m HydroxylaminhydrochloridlSsung und 0,3 ml 27 m FluBsaure rtihrt man mit einem Platinstab gut um und laBt 5 rain lang stehen. Man zentrifugiert 3 rain lang, fiig~ nochmals 0,05 ml Lanthantriiger zu und zentrifugiert nach 5 rain nochmals 3 min

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 463

lang. Die iiberstehende F1/issigkeR wird vorsichtig abgehebert, die F/~llung unter Riihren mit 0,5 ml einer Mischung aus 1 m Salpeter- und 1 m Flul~s~ure gewaschen, wieder zentrifugiert und die iiberstehende WaschlSsung bis ant einen Tropfen entfernt. Man ]Sst das gef/~llte Lanthanfluorid in 0,2 mt 2 m Aluminiumnitrag]6sung und 1 ml r m Salzsaure, fiigt 0,8 m] 5 m HydroxylaminhydroehloridlSsung nnd 0,5 m] frisch bereitete 2 m Eisen(II)-chloridlSsung in 0,2 m Salzs~ure zu, fiillt mit Wasser auf 4 ml auf und extrahiert 5 min lang mit 4 ml 0,5 m 2-Theonyltrifluor- acetatlSsung in Xylol durch starkes 1%fihren. Den Rfihrer w/ischt man mit wenig Xylol, zentrifugiert 1 rain lang und verwirft die w/~Brige Phase. Man extrahiert nun das Neptunium-239 durch 2 rain langes Schiitteln mit dem gleiehen Volumen 10 m Salpeters/~ure, zentrifugiert, verwirft die organische Phase und z/~hlt in einem Scintfllationsz~hler (Bohrloehkristall) einen aliquoten Tell der w/~Brigen Phase und bestimmt so die ~-Aktivit/~t yon Neptunium-239. Zur Ausbeutebestimmung, die bei anfanglichem Zusatz yon Neptunium-239 zur Ausfiihrung nach dem Prinzip der Verdfnnungsanalyse nStig ist, dampft man einen aliquoten Tell der w/il3rigen Phase auf einem Platin- oder Stahlsch~lchen ein, gliiht und bestimmt die sr yon Neptunium-237 in einem Proportiona]z/~hler. -- Zur Plutoniumbestimmung verf~hrt man wie oben, laBt jedoch den Zirkonium-Riickhaltetrager weg und ver- wendet 1 ml ges/~tt. Bors~urelSsung an Stelle der 2 m AluminiumnitratlSsung. Die Extrakt ion wird bier mit frischer organischer Phase wiederholt, die organisehen Phasen werden verworfen, das Plutonium wie obcn an Lanthanfluorid mitgef/~llt, und nach LSsung des Fluorides wie oben auf einem Platin- oder Stahlsch/ilehen die ~-Aktivit/it im Proportionalz~h]er festgestellt.

Analyt. Chemistry 80, 1368--1369 (1958). Nat. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA). -- KOSI~LAND, ]). E. : U. 8. A~om. Energ. Comm. Deel. Rep. CN-2041. -- KI~A~s, K. A.,

u. J. J. ttOWLA~D: U.S.Atom. Energ. Comm. Secret Rep. CN-1764. KLAUS BRODERSEN

Analyse yon Borfluorborat-Kupfer-Elekirolyten. Die Elektrolyten enthaRen Kupfertetrafluorborat, freie Tetrafluorbors/~ure und Bors/iure. Die Bestimmung der einzelnen Bestandteile erfolgt naeh E. N. LUKA~OVA, 1NT. M. BARA~ und V. G. KUZNECOVA 1 SO, dab Kupfer zuerst elektrolytisch bestimmt wird. In der ver- b]eibenden LSsung wird die Tetrafluorbors~ure mit MagnesiumsulfatlSsung hydro- lysiert und die naeh HBFa d~ 2MgSQ -~ 3H~O -~ 2MgF 2 -4- 2 t t e S Q -4- H~B03 entstandene Sehwefels~ure ti~riert. Die Borsiture titriert man danaeh rait Hilfe yon Mannit oder Invertzucker. -- Analysengang. Man verdfinnt 2 ml des Elektro- lyten mit Wasser auf 100--150 ml, erhitzt auf 60--70 ~ C und scheidet das Kupfer wie fiblich elektrolytisch an einer Pla~innetzelektrode bei 0,5--1 Amp. ab. Das Platinnetz wird mit Wasser und Alkohol gewasehen, bei 100--150 o C getrocknet und gewogen. Die kupferfreie LSsung fiillt man im Mel]ko]ben auf 500 ml auf. 50 ml davon versetzt man mit 75 m] ges/itt. MgSO~-LSsung und i00 ml Wasser, kocht etwa 1 Std unter RiiekfluB und titriert nach dem Abkfihlen mit Alkali- 15sung gegen Methylrot als Indicator. 1 ml 1 n NaOH-LSsung entsprieht 0,02195 g H B F 4. Zieht man yon der erhaltenen Zahl die dem Xupfer /~quivalente l~enge der Fluorbors/ture ab, so ergibt sieh der Gehalt an freier Tetrafluorbors/~ure. -- Zur Bors~urebestimmung gibt man zur gegen Methylrot titrierten LSsung 1 ml BromthymolblauiSsung sowie 1 g Mannit und tRriert mit A]kali, his die b]aue Fs der LSsung einige IXinuten bes~ehen bleibt. 1 ml 1 n NaOH-LSsung ent- spricht 0,0618~ g H3BO 3. Man erh~lt so den Gesamtbors/~uregehaR. Die freie Bor- s~ure ergibt sich nach Abzug der dem Gesamt-HBF~ ~quivalenten H3BQ-Menge (Umrechnungsfaktor = 0,7041).

1 Zavodskaja Laborat. ~4, 1067--1068 (1958) [Russisch]. K. H~RTZOG