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Zeitschrift fiir Zellforschung 58, 759--789 (1963) Aus dem Anatomischen Institut der Universit~t Kiel (Direktor: Prof. Dr. W. B~J~G)ZANN) ZUR ZYTOLOGIE DER GLANDULA PARATHYREOIDEA DES MENSCHEN WEITERE UNTERSUCHUNGEN AN EPITHELKORPERADENOMEN* Von KURT HOLZMANS und I~A~N~ LANGE Mit 22 Text~bbildungen (Eingegangen am 1. Mai 1962) Inhalt Seite I. Einleitung und Fragestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 759 II. MateriM und ~[ethodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 760 III. Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 761 1. EpithelkSrperadenom EKA 5 (Singul~res Adenom) ............. 761 2. Epithelk0rperadenom EKA 6 (sog. prim~re Wasserhelle-Zellen-Hypcrplasie aller vier EpithelkSrper) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 768 3. EpithelkSrperadenom EKA 7 (Singul~res Adenom) ............. 773 4. EpithelkSrperadenom EKA 8 (Singul~res Adenom) ............. 778 IV. Besprechung der Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 782 1. Allgemeine Zytologie der EKA-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 782 a) Zflien S. 782. -- b) Sekretorische Granula S. 782. -- c) Paraplasmatische Substanzen S. 784. 2. Morphologie der EKA-Zelltypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 785 3. Funktionelle Wertigkeit der EKA-Zelltypen ................ 786 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 I. Einleitung und Fragestellung In einer vorangegangenen Arbeit (LANGE 1961) wurde der groSe Glykogen- gehalt der lichtmikroskopisch hellen Zellen (,,wasserhelle Zellen" ira Sinne yon EGER und v. LESSE~ 1954 u.a.) bestiitigt und ein ekzessiver Mitochondrien- reichtum der dunklen Zellen (insbesondere der ,,dunklen oxyphilen Zellen", vgl. BA•GMANN 1939 U. a.) festgestellt, damit deren Wertung als katabiotisch veri~nderte Elemente in Frage gezogen. Ferner haben ROTI~ und MUGGER (1962) adenomatSse, atrophische und hyperplastische Epithelk5rper (in FKllen yon prim~rem Hyperparathyreoidismus) licht- und elektronenmikroskopisch unter- sucht und sekretorische und prosekretorische Granula als typische Bestandteile der EpithelkSrperzellen beschrieben. Die vorliegende Untersuchung soll unsere Kenntnisse vom Feinbau der Zell- typen in EpithelkSrperadenomen 1 des Menschen an neuem Untersuchungsgut erweitern. * Durchgefiihrt mit Unterstfitzung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. 1 Zur Nomenklatur sei bemerkt, dal~ wir unter ,,EpithelkSrperadenom" (EKA) jenes fiber das normale MaB hinaus entwickelte EpithelkSrpergewebe verstehen, das die Stoff- wechselstOrung des ,,primKren Hyperparathyreoidismus" unterhKlt.

Zur Zytologie der Glandula parathyreoidea des Menschen

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Zeitschrift fiir Zellforschung 58, 759--789 (1963)

Aus dem Anatomischen Institut der Universit~t Kiel (Direktor: Prof. Dr. W. B~J~G)ZANN)

Z U R Z Y T O L O G I E D E R G L A N D U L A P A R A T H Y R E O I D E A D E S M E N S C H E N

WEITERE UNTERSUCHUNGEN AN EPITHELKORPERADENOMEN*

Von

KURT HOLZMANS u n d I~A~N~ LANGE

Mit 22 Text~bbildungen

(Eingegangen am 1. Mai 1962)

Inhalt Seite

I. Einleitung und Fragestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 759 II. MateriM und ~[ethodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 760

III. Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 761 1. EpithelkSrperadenom EKA 5 (Singul~res Adenom) . . . . . . . . . . . . . 761 2. Epithelk0rperadenom EKA 6 (sog. prim~re Wasserhelle-Zellen-Hypcrplasie aller

vier EpithelkSrper) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 768 3. EpithelkSrperadenom EKA 7 (Singul~res Adenom) . . . . . . . . . . . . . 773 4. EpithelkSrperadenom EKA 8 (Singul~res Adenom) . . . . . . . . . . . . . 778

IV. Besprechung der Befunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 782 1. Allgemeine Zytologie der EKA-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 782

a) Zflien S. 782. - - b) Sekretorische Granula S. 782. - - c) Paraplasmatische Substanzen S. 784.

2. Morphologie der EKA-Zelltypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 785 3. Funktionelle Wertigkeit der EKA-Zelltypen . . . . . . . . . . . . . . . . 786

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 787

I. Einleitung und Fragestellung I n einer vorangegangenen Arbei t (LANGE 1961) wurde der groSe Glykogen-

gehalt der l ichtmikroskopisch hellen Zellen (,,wasserhelle Zellen" ira Sinne yon EGER u n d v. LESSE~ 1954 u . a . ) bestii t igt u n d ein ekzessiver Mitochondrien- re ich tum der dunk len Zellen (insbesondere der , ,dunklen oxyphi len Zellen", vgl. BA•GMANN 1939 U. a.) festgestellt, dami t deren W e r t u n g als katabiot isch veri~nderte E lemente in Frage gezogen. Ferner haben ROTI~ u n d MUGGER (1962) adenomatSse, atrophische u n d hyperplast ische Epi thelk5rper (in FKllen yon pr im~rem Hyperpara thyreoid ismus) licht- u n d elektronenmikroskopisch unter- sucht und sekretorische u n d prosekretorische Granula als typische Bestandte i le der EpithelkSrperzel len beschrieben.

Die vorliegende Un te r suchung soll unsere Kenn tn i s se vom F e i nba u der Zell- t ypen in Epi the lkSrperadenomen 1 des Menschen an neuem Unte r suchungsgu t erweitern.

* Durchgefiihrt mit Unterstfitzung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. 1 Zur Nomenklatur sei bemerkt, dal~ wir unter ,,EpithelkSrperadenom" (EKA) jenes

fiber das normale MaB hinaus entwickelte EpithelkSrpergewebe verstehen, das die Stoff- wechselstOrung des ,,primKren Hyperparathyreoidismus" unterhKlt.

760 KURT HOLZMANN und RAINER LANGE:

U n s e r e F r a g e s t e l l u n g l a u t e t im e inze lnen f o l g e n d e r m a S e n : 1. W e l c h e l icht -

m i k r o s k o p i s c h e n , h i s t o c h e m i s c h e n u n d e l e k t r o n e n m i k r o s k o p i s c h e n Cha rak te r i - s t i ka k o m m e n den b e o b a c h t e t e n A d e n o m z e l l e n zu ? 2. W e l c h e Z e l l t y p e n lassen sich fes t s te l l en u n d wie is t ihre funk t ione l l e W e r t i g k e i t zu beu r t e i l en ?

II. Material und Methodik 1. Material

Licht- und elektronenmikroskopisch wurden Teile folgender vier Epithelk6rperadenome (EKA) untersucht, die in der Chirurgischen Universit/itsklinik Kiel (Direktor: Prof. Dr. R. WANKE 1) operativ gewonnen wurden :

E K A 5: Patientin M. K. (Kr.-B1.-Nr. 308/1961 Chit. Univ.-Klin. Kiel), 6I Jahre. Klini- sche Diagnose: Renale Form eines prim/iren Hyperparathyreoidismus mit doppelseitiger Iqephrolithiasis. Vor der Operation Ca: 10,4 11,1 mg-%; P: 2 ,2- -3mg-% im Serum. Exstirpation eines EKA (inf., sin. ; Gewicht 1 g) am 31.1.61. Postoperative Normalisierung der Ca- und P-Werte im Serum. Pathologisch-anatomische Diagnose (E.-Nr. 867/61 Pathol. Inst. Kiel): Hellzelliges hyperplastisches Epithelkiirperchen.

E K A 6: Patientin H . R . (Kr.-Bl.-Nr. 1708/1961 Chir. Univ.-Kiln. Kiel), 58 Jahre. Klinische Diagnose: Oss/ire Form eines prim/iren Hyperparathyreoidismus (Osteodystro- phia fibrosa cystica generalisata). Vor der 1. Operation Ca: 13,4--14,6 mg-%; P: 2,1 mg-% im Serum. Exstirpation eines EKA (EKA 6i; sin., sup.; Gewicht 3,8 g) am 27.5.61. Nach der 1. Operation Ca: 13,6--14,8 rag-% ; P: 1,9--2,6 mg-% im Serum. Exstirpation eines EKA (EKA 6IV sin., inf.; Gewicht 0,5g) am 6.6.61. Nach der 2. Operation Ca: 13,4 bis 16,0 mg-% ; P: 2,0--2,8 mg-% im Serum. Exstirpation zweier EKA (EKA 6ii Iund EKA 6iv; oberes, vorderes Mediastinum; Gewicht 8 g und 26,5 g) am 29.6.61. Postoperativ Normali- sierung der Ca- und P-Werte im Serum.

Pathologisch-anatomische Diagnose (E.-Nr. 662/61; 712/61; 804/61 Pathol. Inst. Kiel). EKA 61 und EKA 6ii: gleicher Befund, prim/ires EpithelkSrperadenom im Sinne yon B. CASTLE- MA~ ~ 1952; EKA 6HI und EKA 6iv: Alveol/s und papill/ires EpithelkSrperchenadenom.

E K A 7: Patient E. S. (Kr.-Bl,-Nr. 1664/1961 Chir. Univ.-Kiln. Kiel), 53 Jahre. Klini- sche Diagnose : Renale Form eines prim/iren Hyperparathyreoidismus. Vor der Operation Ca: 10,1--10,6--11,0 mg-%; P: 2,0--2,4 mg-% im Serum. Exstirpation eines EKA (sin., sup.; Gewicht 2 g). Postoperativ Normalisierung der Ca- und P-Werte im Serum.

E K A 8: Patientin A. H. (Kr.-Bl.-Nr. 3763/1961 Chir. Univ.-Klin. Kiel), 19 Jahre alt. Klinische Diagnose: Renale Form eines prim/iren Hyperparathyreoidismus. Vor der Opera- tion Ca: 14,3--15,3 mg-% ; P: 2,0--2,2 mg-% im Serum. Exstirpation eines EKA (sin., sup. ; Gewicht 0,8 g). Postoperative Normalisierung der Ca- und P-Werte im Serum.

2. Methodik

Alle Gewebsstfickchen wurden lebensfrisch bei Zimmertemperatur fixiert. a) Lichtmikroskopische Ver/ahren. Fixierungen: Bouinsche und Carnoysche Fliissigkeit,

Formalin 1:4, gelegentlich Gemische nach CIAccIo und ZE~XER. Gefrieraustausch mit Rossmannscher Fliissigkeit, Methanol und Azeton. Paraffineinbettung, 4- -5 ~t. Nach Formol- fixierung Anfertigung yon Gefrierschnitten 10/x. ~bersichtsfiirbungen: H/~malaun-Eosin, Azan, Eisenh/imatoxylin, Goldnerf/~rbung. Reaktionen (s. P~ARSn 1960, Lira, 1954, ROMEIS 1948).

Kohlenhydrate: Perjods/iure-Schiff-Reaktion (PAS) nach HOTCHKISS, Bleitetraacetat- Schiff-Reaktion (BTS) nach GRAUraAN~ ~, Carmin nach BEST. Kontrollen: Acetylierung nach LrLLIE 1951 (S. PEARSE 1960), Desacetylierung nach McMANus 1951, Benzoylierung nach PEARSE, Diastase nach GRAUMAN~ U. CLAUSS 1958.

1 Herrn Prof. Dr. R. WANKE danken wir ffir die Uberlassung des Materials und ffir die Erlaubnis zur VerSffentliehung yon Ausziigcn aus den Krankenbl~ttern, Herrn Dr. D. BOR~, Chir. Univ. Klin.-Kiel, fiir manchen Rat. - - Herr Prof. Dr. W. DOERR, Direktor des Patho- logischen Instituts der Univ. Kiel, stellte freundlicherweise die pathologisch-anatomischen Diagnosen zur Verfiigung.

Glandula parathyreoide~ des Menschen (EpithelkSrperadenome) 761

Fette: Sudan Schwarz B nach Liso~, kolloidale Sudanl6sung nach I~OMEIS, Nilblau- fiirbung nach M]~sc~x 1953, ~qilblauf~rbung nach CAIN 1948, Charakterisierung yon Fett- s~uren nach MEYER U. BRUNOT 1951, Pyridinextraktion nach B~KER 1946 als Kontrolle, gelegentlich gepufferte Osmiums~ure 1%.

Eiweii3: Ninhydrin-Schiff-Reaktion (NHS) nach BURSTONE 1955; Kontrollen: Schiff- Reaktion allein, Acetylierung bei 450 90 rain, Desaminierung mit Salpetriger S~ure nach PV.ARSE, Blockierung mit 2% Anilin pH5 bei 40~ o-Diacetylbenzol (DAB) nach WARTE~CBERG 1956/57, Modifikation mit absolutem Alkohol, Kontrolle: Benzoylierung; ~-Aminos~iuren nach FOTAKIS 1960.

Ribonukleins~uren: Toluidinfi~rbung nach LIso~, Gallocyanin-Chromalaun-F~rbung nach EINARSO~ 1951, Perchlors~iure 10% bei 60 ~ 60 rain zur RNS- und DNS-Extraktion, Perehlors~ure 10% bei 4 o 18 Std zur RNS-Extraktion allein, Methylenblau bei pH4,3.

Desoxyribonukleins~uren: Feulgen-l~eaktion, Hydrolysedauer 20 rain. b) Quantitative Ver]ahren (s. ttENNIO 1958). Zur Bestimmung des prozentualen Anteils

bestimmter Zelltypen bei zuf~lliger Verteilung in dem EpithelkSrperadenomgewebe wurde das Punktz~thlverfahren (Treffermethode) angewandt. (Bei EKA 5 war das Verfahren wegen der Ansammlung einheitlicher Zelltypen in Gruppen nicht anwendbar.) Benutzt wurde das Integrationsokular I yon Zeiss. Die Schnittdicke wurde yon der Tiefensch~rfe der Optik beherrscht. Die VergrSi~erung war so gew~hlt, dab in eine geschlossene Fl~che etwa ffinf Test- punkte fielen. Es wurden 40 Okulareinstellungen - - das sind 1000 mSgliche Treffer - - wahllos fiber das ganze Organ verteilt und ausgez~hlt. Bei dem zu erwartenden Volumenanteil zwlsehen 20 und 50% waren diese 40 Okulareinstellungen erforderlich, damit der Fehler auf etwa 1% zusammenschrumpfte (Kontrolle mit Nomogramm). Der absolute Fehler wurde

nach der Formel tabs. ~ 0,67 K ( 1 0 0 ' - - K ) % berechnet, wobei mit n die Zahl der Treffer und n

mit K der prozentuale An~eil der zu messenden Volumina am Gesamtobjekt gemeint ist. Die Kern-Plasma-Relation wurde nach der Methode yon C~IALKL]~Y (1943) bestimmt.

Der Wert basiert auf je 300 Treffern eines Zelltyps. An Stelle des "eyepiece pointer" wurde das Integrationsokular I yon Zeiss verwendet; und zwar sind anstatt der markierten 25 Treffer jeweils nur die Treffernummern 3, 9, 12, 20 gez~hlt und ausgewertet worden.

c) Elelctronenmilcros]copische Untersuchung. Fixierung (Zimmertemperatur, 2--3 Std) mit: 1. l%-OsOa (isotonisch mit Sucrose; PH 7,2) in Anlehnung an CAULFIELD (EKA 5, 6 I, 8), Kaliumbichromat-KOH-OsO 4 nach DALTON und WOItLFARTH-BOTTERMA]~II~ (EKA 5, 6i, 7, 8).

Kurze W~sserung in Aqua dest. ; Alkoholstufen: 70 % (zum Teil mit 1% Phosphorwolfram- s~ure und 0,5% Ur~nylazetat naeh WOHLFARTIt-BOTTERMANN), 96%, 100% je ~/~--1 Std; Einbettung in Methyl-Butyl (l:10)-Methacrylat mit 2 g-% Perkadox als Katalysator bei 480 C. Diinnschnitte wurden mit dem Porter-Blum-Mikrotom, elektronenmikroskopische Aufnahmen mit dem Siemens-Elmiskop I (Strahlspannung 80kV) gewonnen. Einzelne Schnitte wurden mit Uranylazetat (2 % w~l~rig, mehrere Stunden) oder Kaliumpermanganat (2 %, w~Brig, 30--50 rain) bei Zimmertemperatur nachkontrastiert.

III. Betunde 1. EKA 5 ( Singul~res EpithelkSrperadenom)

a) Lichtmikroskopische Be/unde. Die uns vor l iegenden Teile dieses Adenoms bestehen aus grol3en und kleinen hellen Zellen; erstere k o m m e n am h~ufigsten vor. Die einzelnen Typen sind in der Regel n icht regellos vergesel lschaftet ,

sondern bilden geschlossene Komplexe .

Bei don grofien hellen Zellen ( E K A 5) hande l t es sich um aufgebl~ht erschei- nende, polygonale E lemen te (grol~er Durchmesser bis 18 #) mi t deut l ichen Zell- grenzen (Abb. 1). Die stets exzentr isch gelegenen Zellkerne sind durchschni t t l ich

7 - - 8 # groB. Ihre S t ruk tu r ist ~ul~erst vielf~ltig. Man f inder helle, runde Kerne mi t e inem lockeren Chromat inne tz und deut l ich he rvor t r e t enden Nukleoli , ferner dunklere, ebenfalls runde Ke rne gleicher GrSl~e mi t d ich ts tehenden

762 KURT HOLZMANN u n d RAINER LANGE;

Chromatingranula und nicht immer erkennbarem Nukleolus, schliel~lich dunkle, oval oder auch bizarr deformierte Kerne mit verklumptem Chromatin. Vereinzelt

stSBt man auch auf beson- ders groi~e Kerne (10--11#).

Der Zelleib der grol~en hellen Zellen (Kern-Plasma- relation 1/5,81) erscheint nach Anwendung der landlitufigen w~Brigen Fixierungsfliissig- keiten optisch leer. Alkoho- lische Fixantien schlagen perL nukle~r grSbere Granula und Schollen nieder. Nach Gefrier- austausch sieht man das Zyto- plasma ats eine glasige, homo- gene, mit Azan hellblau tin- gierte Substanz. Dal~ sie Gly- kogen enthitlt, wird durch ent- sprechende Reaktionen und Kontrollen belegt (Abb. 2). Auf grSBeren Schnitten finder

Abb. I . Ep i the tk6rpe radenom E K A 5, L~bersicht. K o m p l e x m a l l den Glykogengehalt im aus klc iaen hellen Zellen, die a m Bildrand Pseudofollikcl Z e n t r u m stets geringer als in

bilden. In der l inken obcren Ecke grol~e helle Zellen. Gefrierausta, usch; AzaTl; Vergr. 480 • d e n Randpartien. Diesen Be-

fund deuten wit als Fixations- artefakt. Hin und wieder fin- det man auch Zellen mit fein- granulitrem und grobscholli- gem Glykogen (Abb. 2).

Basophiles Material gehSrt zu den typischen Bestandtei- ten der groBen, hellen Zellen (EKA 5). DaB man es nicht in jedem Zellanschnitt findet, ffihren wir auf die enorme Ausdehnung der Zellen zurfick. Es liegt als meist zusammen- h~tngender Komplex yon wol. ken- oder schweiff6rmiger Ge- stalt (Abb. 3) perinukles manchmal auch peripher.

Die kleinen hellen Zellen Abb. 2. Ep i the lk6rpe radenom E K A 5. Glykogendt~rstellung. (EKA 5) hegen in Nestern zu- I n dee Mitte grol3e helle Zellc m i t nu t m~i.Big staxker Reak- s a m m e n (Abb. 1). Us sind ein- tion, a m R~nde kteine helle Zellen. Gefr ieraustausch; BTS;

Vergr. 1~5o • f6rmige Elemente mit lichtmL kroskopisch nicht immer deut-

lich erkennbaren Zetlgrenzen. Ihr Durchmesser betr~gt etwa 11~, die Kern-Plas- marelation 1/2,74. Der glatt konturierte Kern (Durchmesser etwa 4--5 H) liegt

Glandula parathyreoidea des Menschen (EpithelkSrperadenome) 763

durchweg zentral. Trotz seines kr~ftigen Chromatingeriists ist er transparent. Nukleolen, die sich mit Orthodiacetylbenzol brillant hervorheben lassen, sind regelm~l~ig anzutreffen. Das Zytoplasma der kleinen hellen Zellen (EKA 5) unterscheidet sich nach den verschiedenen Fixierungen kaum yon dem der gro~en hellen Zellen (EKA 5). Somit fiberraseht es auch nicht, da[~ diese Zellen im wesentlichen durch ihre Glykogen/i~lle eharakterisiert sind. AuBer Glykogen lassen sich im Zytoplasma dieser Zellen krs gefarbte Ergastoplasmabezirlce dar- stellen, die dem Kern kappenart ig aufsitzen. Zwischen fadenartig granulierten und mehr schollenartigen Arealen gibt es alle mSgliehen Spielarten.

An einigen Stellen die- ses Adenoms s tS] t man auf Pseudo/ollikel, deren Wand in der Regel aus einer ein- zigen Schicht kleiner heller Zellen (EKA 5) besteht (Abb. 1). Bis auf das Feh- len von Ergastoplasma zei- gen die Pseudofollikelzellen die Eigenschaften der klei- nen hellen Zellen (EKA 5). Bei dem f~digen Netz vor- wiegend parallel verlaufen- der Strange, die das Pseu- dofollikellumen durchzie- hen, handelt es sich often- bar um ein Mukoproteid.

Oxyphile Zellen, die sel- ten vorkommen, liegen als Abb. 3. Ep i the lkSrperadenom EI~A 5. E r g a s t o p l a s m a d a r s t e n u n g polygonale (groBer Dureh- in groilen hellen Zellen. Perinukleg~r l iegende basophile KSrper

(-->). Gefr ieraus tausch; Gal locyanin-Chromalaun nach EINARSON messer etwa 18 #) oder rood.: Vergr. 1250 • l~nglich gestreckte Ele- mente (Durchmesser bis 25#) mit den fibrigen Adenomzellen in dichtem Verband. Der Kern (Durchmesser fund 7/~) hat ein rein granuliertes Chromatingerfist; ein grol~er, distinkt gefi~rbter Nukleolus fehlt nie. Das Zytoplasma der oxyphflen Zellen erscheint gegeniiber dem der hellen Zellen (EKA 5) dichter s trukturiert ; es f~llt nach der /qinhydrin-Schiff- und Orthodiacetylbenzolmethode relativ stark auf.

b) Elektronenmilcrosl~opische Be/unde (EKA 5). Elektronenmikroskopisch waren im E K A 5 gro~e und kleine Zellen zu beobachten, ferner Elemente, die dutch ihren Mitochondrienreichtum hervorstechen. Die gro~en Zellen (EKA 5) imponieren durch ihren aufgetriebenen Zelleib (Abb. 4), der auf dem Schnittbild nur in einem kleinen Abschnitt Zytoplasmastrukturen zeigt, im fibrigen aber in der fiir die , ,strukturarmen Areale" des E K A 3 (LANGE 1961 ; vgl. auch HING- L~s-GuILLA~D 1959) beschriebenen Art gemustert ist. ~qach Schnittkontrastie- rung mit Kal iumpermanganat erscheinen diese Bezirke dicht mit kleinen, runden Granula (Durchmesser 200--270/~) gefiillt. Stellenweise sieht man allerdings keine Einzelpartikel, sondern ein feines Netzwerk, dessen dfinnste Fi~den einen

Abb. 4

KURT HOLZMANN und RAINER LARGE: Glandula parathyreoidea des Menschen 765

Durchmesser yon nur 150 A haben. Die Zellmembranen der groBen Zellen (EKA 5) besitzen Desmosomen; sie sind stellenweise untereinander verzahnt.

Die Zellkerne zeigen die bekannte feingranul~r-streifige Zeichnung; an manehen Stellen, vor allem an der Kernmembran, ist das Karyoplasma verdichtet. Die Nukleolen (Durchmesser bis zu 2,5 gemessen) enthalten eine meist zentral gelegene rundliche Aufhellung (Durchmesser etwa 1 #). Auf die feinere Struktur yon Kern und Nukleolus der Zellen in den untersuchten Epithelk6rperehenadenomen soll in einer gesonderten Arbeit eingegangen werden.

Die Mitochondrien (Liinge bis zu 2/~, Breitendurchmesser zu etwa 0 ,3# gemessen) der in Rede stehenden Zellen besitzen Cristae in sehr variabler An- ordnung; neben Mitochondrien mit quer zur L~ngsachse gestellten finder man Mitochondrien mit liingsorientierten Cristae, dig sich auf dem Querschnitt durch das Organell als verh~ltnism~Big weite Ringe darstellen.

Der Golgiapparat im Sinne yon DALTON (1961) t r i t t in den grol3en Zellen (EKA 5) als Ansammlung zahlreicher kleiner Blgschen oder Kani~lchen (Durch- messer etwa 50 m/~), gr6Berer Vakuolen (Durchmesser etwa 0,5/~) und parallel gerichteter, flacher S~cke in Erscheinung. Die Ausdehnung eines solchen Golgi- komplexes kann auf dem Schnittbild 4/~ • 2 # erreichen.

Ergastoplasma finder sich in den groi3en Zellen (EKA 5) in Form eines aus- gedehnten, yore Kern bis zur Zellmembran reichenden Komplexes (Schnittfl~che bis zu 6/~ • 4#) aus bis zu 19 flachen Siicken, die in gleichm~Bigen Abstgnden von etwa 150 m# meist konzentrisch zur Kernmembran angeordnet sind (Abb. 4).

Die bisher beschriebenen Zellstrukturen der grol3en hellen Zellen sind typisch angeordnet: Ein kleiner Zelleibsektor, der Mitochondrien, Golgiapparat und Ergastoplasma enth~lt, verbindet Nukleus und Plasmalemm (Abb. 4). In diesem Sektor n immt der Ergastoplasmakomplex anscheinend den gr613ten Raum ein; dieser ist yon Mitochondrien, die man fast hie zwischen den einzelnen Ergasto- plasmass finder, flankiert und reicht vielfach yon unmittelbarer Kernn~he bis dicht unter das Plasmalemm. Den Golgiapparat sieht man entweder kernnah oder dicht an der Zellmembran. Mitochondrien befinden sich aul3er in der eben beschriebenen Lage perlschnurartig aufgereiht entlang dem Plasmalemm, wo sie yon kleineren und gr613eren Bl~schen (Durchmesser etwa 50--500 m/~) wie beim E K A 3 (LANGE 1961) begleitet werden. I m basalen Zellabsehnitt f indet man gew6hnlich eine gr6Bere Mitochondrienansammlung als in der fibrigen Zell- peripherie.

Die Mitochondrien der ]cleineu Zellen (EKA 5) (L~nge bis zu 1,5/~, Breiten- durchmesser zu etwa 0,25/~ gemessen) zeigen h~ufig l~ngsorientierte, offenbar rShrenf6rmige Cristae. Der Golgiapparat zeigt dieselbe Bauweise wie derjenige der groI3en Zelle, ist abet weniger ausgedehnt; zuweilen linden sich auf dem Schnittbild einer Zelle mehrere Anschnitte dieses Organells. Das Ergastoplasma t r i t t in den kleinen Zellen (EKA 5) vor allem in Form einzelner perinukle~rer und fiber den Zelleib verteilter Zisternen auf, bisweilen auch yon Komplexen (Schnittfl~che bis zu 4,5 # • 2,8/~) aus bis zu mehr als 10 nebeneinanderliegenden S~cken, die aber nicht die Ausdehnung derjenigen in den grol3en Zellen erreichen.

Abb. 4. :Epi the lk6rperadenom E K A 5. Gro2e helle Zellen. B M B a s a l m e m b r a n ; E Endothelzel le ; E P E r g a s t o p l a s m a ; G/ Glykogen ; K Kapi i la r l lmlen . E l ek t ronenmik roskop i sche Vergr . 2000 •

Endverg~. 6 000 •

766 KURT HOLZMANN u n d RAINER LANGE:

Abb. 5. Ep i the lkSrperadenom E K A 5 . Kleine helle Zellen. B M Basa lmembran ; Gl Glykogeu; N Nucleus. Schni t tkon t ras t i e rung mi t K a l i u m p e r m a n g a n a t . Elektronenmikroskopische Vergr. 7000 • ;

Endvergr . 25 000 •

Glandula parathyreoidea des Menschen (Epithelk6rperadenome) 767

Die strukturarmen Bezirke, die nach Kaliumpermanganat-Kontrastierung eine dichte Granulierung zeigen, sind in tier kleinen Zelle meist auf im Schnittbild sichelfSrmig erscheinende Areale beschritnkt, die dem Zellkern kappenartig anliegen (Abb.5).

In den kleinen und groBen Zellen (EKA 5) kommen diesel- ben drei Einschlufl/ormen vor, die von LANOE (1961) bereits be- sehrieben wurden. AuBerdem beobaehtet man in beiden Zell- arten bisweilen eine scheinbar in- trazellul~r gelegene Zilie (Dureh- messer bis zu 280 m/z, L/tnge bis zu 4,6# gemessen; Abb. 6). Ihr Basalkorn zeigt die bekannte zentriol/ire Struktur (DE HA~VEN und BERNHARD 1956, BERNHARD und DE HARVEN 1960) und topographische Beziehung zum Golgiapparat und zu einem wei- teren zentriol/~ren Gebilde. In zwei F~llen konnte ein Kontakt yon Zilie und Zelloberfl/~che be- obachtet werden. Einmal (kleine helle Zelle EKA 5) handelt es sich um eine Zilie, die in einen Pseu- dofollikel hineinragt, in welchem sich sonst nur Ansehnitte von Mikrovilli ohne Innenstruktur linden, in dem anderen Fall scheint die Zilie aus der Zelle herauszuragen und direkt unter der Basalmembran zu liegen.

Der dritte ZeUtypus des EKA 5 zeiehnet sich durch den bekann- ten Reichtum an Mitochondrien (Abb. 22 A) aus. Bezfiglich dieser Organellen seheinen sich die Zel- len des 3. Typus (EKA 5) aller- dings unterschiedlieh zu verbal- ten. Man finder n~mlieh Ele- A b b . 6. E p i t h e l k S r p e r a d e n o m E K A 5. Zi l ie i n e i n e r gro- mente mit l~ngliehen (L~nge bis Ben he l l en Zel le . G G o l g i r e g i o n ; P P l a s m a l e m m ; Z Zi l ie .

E l e k t r o n e n m i k r o s k o p i s c h e V e r g r . 5000 • ; E n d v e r g r . zu 2#, Breitendurchmesser bis 31000• zu 0,7# gemessen), andere mit kurzen, gedrungenen Mitoehondrien. In allen Fallen sind die Cristae gut ausge- bildet; sie stehen in den l~nglichen Mitochondrien quer zur Mitochondrienachse.

768 KURT HOLZMAN~ und RAINER LANGE:

Auf manchen Schnitten durch mitochondrien- reiche Zellen (EKA 5) sieht man auch lange Ergastoplasmapro/ile, die sich zwisehen Kern und Plasmalemm aufreihen, ferner ausgepr/~gte Golgikomplexe.

Au$er den beschriebenen Zellen wurden vereinzelt sehr dieht strukturierte, 1/~ngliehe Elemente gefunden, die sich offenbar mit Ausl~ufern zwischen die angrenzenden Zellen erstreeken. Das Zytoplasma, vor allem aber der Kern dieser von uns nieht klassifizierbaren, anscheinend stark alterierten Elemente zeiehnet sich dureh starke Verdichtung aus. Auger kurzen, ergastoplasmatischen Zisternen und zahlreiehen, h/~ufig plumpen Mitochondrien enthalten diese Zellen Areale mit blasigen Hohlrgumen, deren Lumina lamell/~r strukturierte Einsehliisse yon lockerer Bauweise enthalten.

2. EKA 6 (~og. prim~ire Wasserhelle-Zellen-Hyperplasie aller vier Epithelk6rper )

a) Lichtmikroskopische Be/unde. In der Reihe der bisher von uns besehrie- benen F/ille stellt der vorliegende einen Sonderfall dar, da alle vier Epithel- kSrperchen exstirpiert und histologisch untersucht wurden. Ein erstes (EKA 6i) zeichnet sich wie auch die drei iibrigen Adenome durch lockeren Bau aus. Schmale Bindegewebsstr/inge fassen 1/~ppchenartige Komplexe von Zellen zusammen. Die gr5Bte Schnittfl/~che eines L/~ppchens zeigt etwa 20 Zellen (Abb. 7). I m EKA 6ii wird die L/ippchenstruktur infolge der gleichm/il3igen basalen Kernlage besonders deutlich (Abb. 8). Kapillaren oder grSBere Gef/il~e beobachtet man meistens in den Zwickeln der aneinanderstol3enden L/~ppchen. I m Zentrum der L/ippchen scheinen gelegentlich auch ,,nackte" Kerne zu liegen, deren Auftreten durch Zellzeffall zustande gekommen sein diirfte. Beim EKA 6iii vermif~t man die L/~ppchengliederung, da die zarten Bindegewebsstr/s keine geschlossenen Zell- komplexe abgrenzen. Beim E K A 6iv sind beide Strukturtypen, diejenige des E K A 6ii und die des E K A 6HI nebeneinander vorhanden. Der lockere Aufbau ist bei allen vier Adenomen dureh h/~ufig auftretende Hohlr/s (bis zu 50 ju) noch betont, die regellos im Gewebe verteilt sind. Zu Fis und Granula geronnene Strukturen in den Lumina weisen darauf hin, dab diese Hohlr/iume in vivo von einer eiweil3haltigen Fliissigkeit erffillt sind. Die untersehiedliche KerngrSl3e, besonders aber die h/~ufig wechselnde Zellgr6i3e in diesen vier Adenomen E K A 6 verffihrt leicht zu der Annahme verschiedener Zelltypen, fiir die sich aber keine sinnf/~llig differenzierenden cytologischen Kriterien finden lassen. DaI3 die Elemente, deren Schnittbilder unterschiedlich grol3 erscheinen, einem Zelltypus angehSren, ist wahrscheinlich. In ann/ihernd gleieher H/iufigkeit sieht man drei typische Kernlagen : Entweder liegt der Kern zentral; er wird hier yon relativ wenig Zyto- plasma umgeben. I m zweiten Fall - - also bei exzentrischer Kernlage - - sehen wir den Kern an einem Pol einer palisadenf6rmigen Zelle oder wie im drit ten Fall am Rand einer ziemlieh grol3en polygonalen Zelle liegen. Da diese drei Zellbilder in ann/ihernd gleicher tt~ufigkeit auftreten, nehmen wir an, dal3 es sieh nicht um drei, sondern nur um einen einzigen hoehprismatischen Zetltyp handelt, dessen Zellkern exzentrisch liegt. Die am Aufbau des Adenoms beteiligten Zellen grup- pieren sich in allen mSglichen Riehtungen. Je nachdem, in weleher Ebene der Schnitt eine solche Zelle trifft, erh/ilt man versehiedene Aspekte: den Typ der

G l a n d u l a p a r a t h y r e o i d e a des Menschen (Ep i the lkSrpe radenome) 769

Abb. 7. EpithelkSrperadenom EKA 61 (Primare Wasserhelle-Zellen-Hyperp]asie). ]~bersicht. Gefl'ieraustausch; Azan; Vergr. 480 •

Abb. 8. EpithelkSrperadenom EKA 6ii (Primate ~Vasserhelle-Zellcn-Hyperplasie). ]~bersicht. Formol; Azan; Vergr. 480 •

Z. ZeUforsch., Bd. 58 51

770 KURT HOLZMANN und RAINER LANGE:

kleinen Zelle mit zentralem Kern, den Typ der Palisadenzelle mit polarem Kern und den Typ der groBen hellen Zelle mit randst/~ndigem Kern.

Die histologischen Routinemethoden liefern im vorliegenden Falle klare Bilder: Die Zellgrenzen zeichnen sich deutlieh ab. Die Zellkerne sind, yon pyk- notisehen Varianten mit verklumptem Chromatin abgesehen, im ganzen kugel-

rund, sie besitzen eine ziem- lieh gleichm/~Bige Chro- matink6rnelung und eine gestochen scharf hervor- tretende Membran. Kern- buehten kommen vor. In der Regel heben siGh nach F~rbung mit sauren Farb- stoffen, ebenso mit Ortho- diacetylbenzol, gleichzeitig mehrere Nukleolen leuch- tend hervor, die recht h/iufig der Kernmembran anliegen. Der Kerndurch- messer schwankt zwischen 5 und 9/~. Hin und wieder sieht man ovale, birnenf6r- mige und wurstf6rmige Kerne. Die Kernplasmare- lation betr/~gt bei den ,,gro- Ben Zellen" in etwa 1/5,6.

Mit wi~Brigen Fixan- tien behandeltes, dann in Paraffin eingebettetes Ma-

Abb. 9. EpithelkSrperadenom EKA 61 (PrimtLre Wasserhelle- terial l~Bt bei starker Ver- Zellen-Hyperplasie). Glykogendarstellung. Grol3e he l leZel lenmi t grSBerung in allen gellen weehselndem Glykogengehalt. Gefrieraustausch; BTS; Vergr.

1250 • ein hauchzartes, wenig ge- fKrbtes, engmaschiges Netz-

werk erkennen. Den Zellkern umgibt ein optisch leerer Hof. Manchmal ist das Zytoplasma auch yon der Zellmembran abgerissen. Die zwischen den Netzmaschen liegenden freien R/iume sind optisch leer. Der Glykogengehalt dieser Zellen schwankt. In der Regel findet sich das Glykogen in Form einer perinukle/iren Schale. Hiiufig durchsetzt es das Zytoplasma in Gestalt eines Netzes, dessen enge Maschen als optisch leere, kleine Vakuolen imponieren. Zellen mit zahlreichen Granula kommen neben glykogenfreien Zellen vor. Gr5Bere massive Glykogendepots, wie sie vom EKA 5 her bekannt sind, fehlen (Abb. 9). Einen unerwarteten Befund bilden die nach Formolfixierung hervortretenden, stark lichtbrechenden Granula, die in den Maschen des oben beschriebenen Netzes, zum Teil auch zwischen den Glykogenstr/ingen liegen dfirften. Sie entpuppen sich als sudanophile Partikel yon erstaunlich einheitlicher GrSBe (Abb. 10); die Lipoidnatur dieser Granula wurde an Kontrollen gesichert.

Ergastoplasmatische Bezirke trifft man im E K A 6 nicht sehr h/~ufig an. In der bei den anderen Adenomen vorwiegend beobachteten Lage - - das basophile

Glandula parathyreoidea des Menschen (Epithelk6rperadenome) 771

Material umgreift den Kern kappenf6rmig - - sieht man es hier seltener. Nur ver- einzelt stellen sich mit Methylenblau (p• 4,3) juxtanukle/~r gelegene, blau tingierte Bezirke dar.

b) Elektronenmikroskopische Be/unde (EKA 6i). Die Zellen des E K A 6i unterseheiden sich im elektronenmikroskopischen Bild von denjenigen unserer anderen Adenome dureh ihren Reiehtum an gleichfSrmigen ,,Vakuolen". Die in dieser Hinsieht recht einheitlichen Adenomzellen (EKA 6i) lassen sieh jedoeh nach Zahl und Form ihrer Mitoehondrien differenzieren.

Der vorherrsehende Typus ist die mitochondrienarme Zelle (EKA 6i). Ih r weithin plan verlaufendes Plasmalemm ist mit vereinzelten Verst/~rkungen in Form yon Desmosomen ausgestattet. Ferner sind stellenweise dicht gedr/~ngt stehende mikrovillitthn- liehe Zellforts/~tze (Durchmesser etwa 150 rap) ausgebildet.

Die Mitochondrien (L~nge bis zu 3 #, Breitendurehmesser bis zu 0.6 # gemessen) dieser Zellen lie- gen vor allem in der Zellbasis, sind aber in geringerer Zahl auch fiber das ganze Zytoplasma ver- teilt (Abb. 11, 12). Sie besitzen ziemlich massendichte, engste- hende Cristae, die von Mitoehon- drium zu Mitochondrium ver- sehieden orientiert sein k6nnen.

Der Golgiapparat erscheint Abb . 10. E p i t h e l k S r p e r a d e n o m EK2~ 6ii (Prim&re Was - se rhe l le -Ze l len-Hyperp las ie ) . L ipo idda r s t e l l ung . F o r m o l ;

als Ansammlung oder als ein R e a k t i o n n a c h CI~AIN; Vergr . 1250 •

gr6i3erer Komplex aus parallel orientierten, flachen S~cken, die meist konzentrisch zur Kernmembran liegen und oft yon zahlreichen kleinen Kan~lchen und Bl~sehen (Durehmesser etwa 50 m#) umgeben sind. Zentriolen wurden nieht beobachtet.

Sehr schwach ist die Ausbildung des Ergastoplasmas der mitoehondrien- armen Zellen (EKA 6i) : Man findet es meist nur in Form einzelner Zisternen ohne typische Lokalisation. Ergastoplasmatisehe Komplexe (bis zu sechs nebenein- ander angeordnete tlache S~cke), wie sie bei anderen Epithelk6rperadenomen beobachtet werden, sind nut selten anzutreffen; sie liegen meistens in der Zell- basis.

Der gr61]te Teil des Zelleibes, vor allem der apikale Abschnitt der mitoehon- drienarmen Zellen (EKA 6i), wird yon den sehon erwiihnten ,, Vakuolen" einge- nommen, deren Durchmesser zwischen 1 und 5 # schwankt. Wir bezeiehnen diese Gebiide als Vakuolen, da sie auf dem elektronenmikroskopisehen Bild meistens leer erscheinen; allerdings kann man in ihnen kleine, meist randst~ndige massendiehte Schollen finden (Abb. 12), die gelegentlich eine periodisehe Fein- s truktur (Periode 100 A) zeigen. Die Vakuolenwandung wird yon einer ,,Einheits- membran" (,,unit membrane" , ROBERTSO~ 1959) gebildet (Dicke etwa 70 A; Abb. 13).

51"

772 KURT HOLZMANN und RAINnR LARGE:

Zwischen den Vakuolen und insbesondere in dem mitochondrienreieheren, an Vakuolen armen, basal gelegenen Zellabschnitt sind zahlreiche feine B1/tschen und Kan/~lchen (Durchmesser etwa 50 m/~) sowie vereinzelt multivesikul~re B1/tschen (vgl. E K A 2 ; LARGE 1961) festzustellen (Abb. 11).

Abb. 11. Ep i t hc lk f rpe r adenom E K A 6 I (Prim~re VCasset'helle-Zellen-Hypcrplasic). Detail dcr Zcll- basts. B?f f B a s a l m c m b r a n ; L E Lipoidgvanula; N Nuklcus; P P l a s m a l e m m ; P V B Plur ivakuol~res

Blgschen; V , ,Vakuole". Elektronenmikroskopischc Vergr. 7000 • ; Endverg r . 28 000 •

Wie die Zellen der anderen Epithelk6rperchenadenome enth/~lt auch die mito- chondrienarme Zelle EKA 61 unregelmKl3ig geformte Lipoidgranula (Abb. 11). Lipopigmentkugeln (s. LANG~ 1961) und Sekretgranula im Sinne yon ROTH und MUNGER (1962) wurden dagegen nicht gefunden.

Nach der Schnittkontrastierung mit Kaliumpermanganat werden kleine, runde Granula sichtbar, deren Durchmesser im Mittel 220 A (190--270 A) betr/~gt.

Glandula parathyreoidea des Menschen (Epithelk6rperadenome) 773

Diese Granula finden sich auBerhalb der Vakuolen und der fibrigen Zytoplasma- strukturen diffus fiber den Zelleib verteilt.

Von den eben beschriebenen Zellen lassen sich mitochondrienreiche Elemente und Zellen mit , ,abnormen" Mitochondrien abgrenzen. Diese sehr seltenen Zell- formen besitzen auffallend plumpe Mitochondrien mit variabler Cristaeanordnung und zum Teil tassenartiger Aush6hlung. Die mitochondrienreichen Zellen E K A 61

Abb. 12. Ep i the lkSrpe radenom E K A 6I (Primfixe Wasserhel le -Zel len- l typerplas ie) . , ,Vakuo len" m i t osmiophi len Massen (-+). Zwischen den , ,Vakuo len" zahlreiche Mitochondr ien . E lek t ronen-

mik roskop i sche Vergr . 5000 • ; E n d v e r g r . 20 000 •

weisen die gleichen Strukturen auf wie die Zellen des vorherrschenden Typs (Abb. 22 B), sind aber im iibrigen so dicht mit Mitochondrien vo!lgepackt, dab man diese Organellen bei oberfl~chlicher Betrachtung oft weder gegeneinander noch gegen den ebenfalls kompakten Kern abgrenzen kann.

3. E KA 7 ( SingulSres Epithelk6rperadenom ) a) Lichtmikroskopische Be/unde. Das E K A 7 ist einf6rmig gebaut (Abb. 14).

Der Gef~Bbaum, der das epitheliale Geffige durchsetzt, ist nicht so fein verzweigt wie in den bisher beschriebenen Adenomen. Die einzelnen GefiiBe einschlieBlich der Kapillaren werden yon einer iippig entwickelten Bindegewebshfille umscheidet

774 KUBT HOLZMANN u n d I~AINER LANOE:

(intertrabekul/~rer Raum, LANGE 1961). Gelegentlich sieht man auch dicke, isoliert erscheinende Bindegewebsbalken. Der in dem Bindegewebs-Gef/~6baum

Abb. 13. Ep i thc lkSrperadcnom E K A 6i (Prim/ire "Wasserhelle-Zellcn-Hypcrplasie). Beachtc dcn Fcin- ban der , ,Vakuolen" ( V ) - M c m b r a n e n . . a l Mitochondrium. Elektronenmikroskopischc Vergr. 22000 • ;

Endverg r . 90 000 x

zwischen benachbarten Str/~ngen gelegene Bezirk ist von einem kompakten Zell- verband ausgef/illt. Hin und wieder st58t man auf kleinere, bis zu r grofe Hohlr/tume.

Glandula parathyreoidea des Menschen (Epithelk6rperadenome) 775

Die Mehrzahl dieser Adenomzellen rekrutiert sich aus kleinen, einfSrmigen, meist polygonalen Elementen (Durchmesser 10/~)~ die wir als kleine Zellen (EKA 7) bezeiehnen. Ihr Kern ist meistens l~nglieh oval bis wurstfSrmig (Durch- messer 6--7 und 4,5/~), hell durchscheinend und feingranuliert. ~r beobachtet man aueh Kerne, die L~ngsdurchmesser bis zu 9/~ erreichen. Aus- buchtungen und F~ltelungen eines Kernmembranabschnit tes kommen vor. Der Nukleolus liegt fast immer exzentrisch, nicht selten direkt an der Kernmembran. Auch Kernvakuolen, die den Nukleotus um ein Mehrfaehes an GrSl3e iibertreffen, sind festzustellen.

Es ist nicht immer einfach, sich fiber die Ausdehnung der Zellen klar zu werden, da die Zellmembranen sieh nicht deutlieh abheben. Die Zellen besitzen relativ wenig Zyto- plasma (Kern-Plasmarelation 1/2,38). Unmit te lbar um den Kern herum beobachtet man nach Alkoholfixierungen einen grobscholligen Ring, der sich als eine dichte Glykogenhiille erweist (Abb. 15). In den peripheren Bereichen der Zelle ist wesentlich weniger Glyko- gen vorhanden.

Das Ergastoplasma stellt sieh als ein zart violett tin- Abb. 14:. Ep i the lkSrpe radenom E K A 7. l~bersicht. Kleine

dunkle Zenen llIld ?~bergangsformen. Gefr ieraus tausch; giertes Zytoplasmaareal d a r . Azan; Vergr. 480 •

Meist sitzt es, wie bereits beim E K A 5 beschrieben, dem Kern kappenart ig auf, doch kommt es auch als spitzer, bis zur Zellmembran reichender Zipfel oder seltener als plumper, welter peripher liegender Bezirk vor. Die Farbt6nung des basophilen Materials ist merklich schw/~eher als beispielsweise beim E K A 5. Sudanophile Partikel fehlen. Orthodiacetylbenzol oder Ninhydrin (BuRsToNE) lassen die ringf6rmigen Part ien um den Kern, in denen sich das Glykogen befindet, frei, f~rben aber die restlichen Zytoplasmaanteile gleichms rot-lila an. Hier dfifften in der Hauptsaehe Eiweifl- k6rper vorliegen, die allerdings nicht genauer charakterisiert werden konnten.

Kleine helle Zellen, wie sie ffir E K A 5 beschrieben wurden, treten gelegentlich auf. Bei den oxyphilen Zellen (EKA 7) handelt es sich wieder um die auf S. 763 beschriebenen Elemente; sie sind nicht zahlreicher als beim EKA 5.

Tropfige, ganz selten einmal kantige Kolloidlc6rper (Durehmesser 2 - -5 #) sind gelegentlich in kleinen Pseudofollikeln anzutreffen.

b) Ele]ctronenmilcroslcopische Be/unde ( EKA 7). I m elektronenmikroskopischen Bild dieses Adenoms (EKA 7) erscheinen die Zellen geschrumpft, die In terzel lu larr/~ume entsprechend erweitert. M6glicherweise handelt es sich hier um Artefakte.

776 KURT HOLZMANN u n d RAINER LANGE:

Elektronenmikroskopisch waren zwei Zelltypen zu unterseheiden, n/imlieh relativ locker strukturierte Elemente (kleine Zellen EKA 7) mit guter Ausbildung der verschiedenen Organellen und dichter gebaute Zellen (mitochondrienreiche Zellen E K A 7) mit auBerordentlichem Mitochondrienreichtum, zu dem die nur sehr sp/irliehe Ausbildung anderer Zytoplasmastrukturen auff/illig kontrastiert.

Das Plasmalemm der kleinen Zellen (EKA 7) zeigt den f/Jr die EpithelkSrperchen- zellen bekannten, teils ebenen, teils durch wechselseitige Verschr/~nkungen kom-

plizierten Verlauf. Desmoso- men kommen in m/tBiger Zahl vor, besonders ausgedehnte dort, wo das Plasmalemm eine Pseudofollikellichtung er- reicht. Die Apices der die Pseu- do/ollikel aufbauenden Zellen tragen Mikrovilli (Durchmes- ser 100 bis 200 m#; gr6gte gemessene L/~nge 2#), deren Stroma oft kleine B1/isehen enth/ilt. Innerhalb der Pseu- dofollikel werden gelegentlieh rundtiehe, ziemlieh massen- dichte KolloidkSrper beobaeh- tet, in denen keine geordnete Struktur gefunden werden konnte (vgl. dagegen EKA 1, La~CGE 1961).

Die Mitochondrien (L/inge bis zu 4/~, Breitendurehmes- ser zu etwa 0,3# gemessen) der kleinen Zellen (EKA 7) liegen durehweg in unmittel-

Abb. 15. Ep i the lk6rpe radenom E K A 7. Glykogendars te l lung. barer Xaehbarsehaft der Kleine dunkle Zellcn mi t weehse lndem Glykogengelxalt.

Gefr ieranstausch; BTS; Vergr. 1250 • ergastoplasmatisehen Sgcke (Abb. 16). Ihre Form (ge-

streckt, gekrfimmt, gegabelt) und die Anordnung ihrer Cristae (quer, schr/~g und parallel zur L/~ngsachse) sind sehr variabel.

Ergastoplasmatische S~icke linden wir in den kleinen Zellen (EKA 7) niemals in der Form der beschriebenen Komplexe (vgl. die anderen EKA), in denen die einzelnen S/icke durch nur schmale, organellenfreie Grundplasmalamellen getrennt sind. Vielmehr haben die Ergastoplasmazisternen hier die vielf/~ltigsten Formen, indem sic sich in der Regel der Oberfl~che der Mitochondrien sehr eng anschmiegen (Abb. 16). Der Golgiapparat scheint oft einen regelrechten Zellsektor einzu- nehmen, wobei er sich yon unmittelbarer Kernn/ihe bis zum Plasmalemm erstreckt. Seine Schnittfl~ehe kann 2,5/~ X 1,5/~ erreichen. Den Hauptantei l des Golgi- apparates machen groge Vakuolen (Durchmesser bis zu 1 #) aus, zwischen welchen sich kleine Stapel flacher S/s befinden. An die Golgiregion schlieflt sich oft eine Zone an, die sehr reich an kleinen Hohlgebilden (Durchmesser 50--200 met)

Glandula parathyreoidea des Menschen (Epithelk6rperadenome) 777

oder kompakt erscheinenden, ebenso groSen Granula oder Stri~ngen ist. Zentriolen wurden zum Tell paarweise im apikalen Zellabschnitt, insbesondere dicht unter

2~bb. 16. E p i t h e l k 6 r p e r a d e n o m r K 2 r 7. E r g a s t o p l a s m a k o m o l e x e i~er kloinen dunk len Zelle. Zwischen zwei E r g a s t o p l a s m a s ~ c k e n jeweils e in aul~erordentlieh langes u n d auff~ll ig s t r u k t u r i e r t e s Mitochon-

dr iura (M). N Nucleus . E l ek t ronenmik roskop i sche Vergr . 14000 • ; E n d v e r g r . 45 00O •

der Pseudofollikeloberfl/~che gefunden. Jedoch konnte kein ,,centriole actif" (Brmc~AXD und Dr HARVr~ 1960) mit Zilienbildung beobachtet werden.

Die kleinen Zellen (EKA 7) enthalten verschiedene Formen yon Einschli~ssen, die denjenigen yon EKA 1 ( L ~ G n 1961) prinzipiell gleichen (Abb. 17 u. 18). Aus- zunehmen sind davon die Lipopigmentkugeln, die im vorliegenden Adenom seltener vorkommen und deren massendichte Schale keine K6rnchenstruktur aufweist.

778 KURT HOLZMANN u n d RAINER LANGE:

Naeh Schnittkontrastierung mit Kaliumpermanganat treten im Zytoplasina stark granulierte, teilweise netzig gebaute Areale auf (Partikeldurehmesser 200--240 A ; Abb. 18).

Die mitochondrienreichen Zellen (EKA 7) besitzen h~ufig Forts~tze, die den Zellen eine etwa sternf6rmige Figur verleihen. Die Form ihrer Mitochondrien ist wie in den entsprechenden Zellen des EKA 5 versehieden (s. S. 767). H/~ufig

findet man Cristae in Form grSl~erer R6hren; diesen Befund konnten wir aueh an der oxyphilen Zelle (EKA 1; s. LANCE 1961) und an den hellen Zel- len des EKA 5 erheben (s. S. 765). Die mitochondrienreiehen Zellen (EKA 7) enthalten kleine, vor allem peripher gelegene ergastoplasmatische Zister- nen, vakuolig ausgebildete Golgikom- plexe und Lipoidgranula (Durchmesser etwa 1 ,u).

4. EKA 8 ( Singulgres EpithellcSrperadenom ) a) Lichtmilcroskopische Be]unde.

Aus dem Rahmen der bisherigen Schil- derungen f/~llt EKA 8 infolge seines auffallend zerklfifteten Aufbaus. Fol- likel/~hnliehe Komplexe unterschied- licher Ausdehnung wechseln mit ver- schieden groften kompakten Zellver- b/~nden (Abb. 19).

In der Hauptsaehe besteht das

Abb. 17. Ep i the lkSrperadenom E K A 7. Detail der Epithel aus ziemlieh gleiehf6rmigen Zellbasis einer klcin(m dunklen Zelle. Beachte die kleinen Zellen (EKA 8), (Durchmesser A n s a m m h m g kleiner massendieh te r Einsehltisse (sekretorisehe Granu la? s. S. 782). B . l l Basal- i m D u r c h s c h n i t t 10--14#) m i t r e l a t i v m e m b r a n ; .ll Mitochondrien ; N Nukleus ; P Plas- groBem Kern. Das auffallendste Merk-

n m l e m m . Elekt ronenmikroskopisehe Verge'. 11000• ; Endve rg r . 4 4 0 0 0 • mal des Zellkerns ist seine Polymor-

phie. Wir sehen vorwiegend kugel- runde Kerne (6p) mit deutlieher Membran und mit m/iBig starkem Chroma- tingerfist; in der Regel sind sie mit 2--3 nukleolus/~hnlichen K6rpern aus- gestattet. Etwas seltener kommen gleichfalls kugelrunde, jedoeh wasserhelle Kerne vor (Durchmesser ebenfalls 6#), die mit sp/irlichen Chromatink6rnchen und einem, nur gelegentlich zwei pr/ignant hervortretenden Nukleoli ausgestattet sind. Einen seltenen, aber typisehen Befund bilden kugelrunde bis eif6rmige, zum Teil fiber 8# groBe Kerne mit dichtem Chromatinbestand und mehreren gr61teren Nukleolen. Ihre Membran ist glatt und scharf konturiert; mitunter sieht man wie ausgestanzt erscheinende Kernvakuolen. Da auBerdem Kerne auftreten, deren Gr6Be unter 5/t liegt und da aueh die Gr6Be der Zellen des EKA 8 sehr variabel ist, haben wir die Kern-Plasmarelation bei diesem Adenom nieht bestimmt.

In dem netzig bis grobgranul/~r strukturierten Zytoplasma fallen Vakuolen wechselnder Gr6Be auf, die dem Kern h~ufig anliegen. In ausgepr/igten F/illen

Glandula parathyreoidea des Menschen (EpithelkOrperadenome) 779

erscheint das aeidophile Zytoplasma auf sehmale, vom Kern ausstrahlende F/~den reduziert; in manchen Zellen ist es kaum mehr erkennbar. Glylcogen ist in allen Zellen reichlich in Form von grS~tenteils perinukle~r liegenden Granula vor- handen (Abb. 20). Die Orte positiver Glykogenreaktion st immen zum Teil mit den optisch leeren Zytoplasmaorten der Azanpr~parate iiberein; der fibrige Teil

A b b . 18. E p i t h e l k S r p e r a d e n o m E K A 7. G l y k o g e n l a g e r (Gl) i n e i n e r k l e i n e n d u n k l e n Zel le n a c h S c h n i t t k o n t r a s t i e r u n g m i t K a l i u m p e r m a n g g n a t . D D e s m o s o m ; L E L i p o i d g r a m f l a ; N N u k l e u s ;

Nl N u k l e o l u s . E l e k t r o n e m n i k r o s k o p i s c h e V e r g r . 13000 • ; E n d v e r g r . 40 000 •

des optiseh leeren Zytoplasmas, vor allem die ausgepr~gten Vakuolen, entspricht sudanophilen Einschli~ssen. Ergastoplasma finder man in fast allen Zellen des E K A 8. Es liegt meistens in unmittelbarer Kernn~he als f~dig-granulhrer oder auch scholliger Bezirk. Oxyphile Zellen der sehon mehrfach beschriebenen Form kommen auch in diesem Adenom vor.

b) Elektronenmilcroskopisehe Be/unde (EKA 8). Das EpithelkSrperadenom E K A 8 zeichnet sich auch im elektronenmikroskopischen Bild dureh die Vielfalt seiner Zellformen aus. So unterseheiden sieh die Zellen nach GrSl~e, Mitoehon- drienreichtum, in der Ausdehnung fiir sie typiseher tropfiger Einsehlfisse und in der Strukturdichte ihres Zytoplasmas. Man kann folgende Zelltypen gegeneinander

780 KURT HOLZMANN u n d RAINER LANGE:

Abb. 19. EI) i the lk6rperadenom E K A 8. ~?bersicht. Beachte die Polymorphie yon K e r n nnd Zelleib. Gcfr ieraustausch; Azan; Vergr. 480 •

Abb. 20. Ep i the lk6rper~denom E K A 8. Glykogendars te lhmg. Gefrieraustaltsch; BTS; Vergr. 1250

Glandula parathyreoidea des Menschen (Epithelk6rperadenome) 781

abgrenzen: die vorherrschende kleine Zelle (EKA8) und die groge, mito- ehondrienreiche Zelle (EKA 8).

Die kleine Zelle (EKA 8) ist ziemlich reich an Mitoehondrien (L~nge bis zu 2,1 #, Breitendurchmesser zu etwa 350 m/~ gemessen), deren Innenst ruktur und Umgebung Besonderheiten zeigen. So enthalten sic h/~ufig Cristae der sehon fiir EKA 5 und 7 beschriebenen r6hrenfSrmigen Bauweise; in vielen Mitoehondrien seheinen Cristae neben Tubuli vorzu- kommen. Augerdem finder man in der Matrix einiger Mitochondrien runde, massen- dichte Granula (Durchmesser bis zu 370 m#). Andere, often- bar tassenf6rmig ausgehShlte Mitoehondrien umschliegen Zytoplasmatropfen, die aber extramitochondrial liegen. Ge- legentlich finder man aueh verschieden groge ,,tassenfSr- mige" Mitochondrien, die sich entsprechend ihrer Gr6ge um- einander gelegt haben. I m Zentrum eines solchen mehr oder weniger kugeligen Mito- chondrienpaketes kann ein tropfenartiger Zytoplasmabe- zirk enthalten sein.

Der Golgiapparat der klei- nen Zellen (EKA8) , racist nur sehr gering ausgebildet, besteht aus einer kleinen An- sammlung tubul/~rer Hohlge- bilde. Ein Zentriol mit Zilien- bildung wurde einmal beob- Abb. 21. E p i t h e l k 6 r p e r a d e n o m EK2~ 8. L ipo id t ropfen , der

d ieh t yon Mi tochondr ien u m l a g e r t ist. E l ek t ronen- achtet (vgl. hierzu S. 767, mikroskop i sche Vergr . 4 000 x ; E n d v e r g r . 16000 x

E K A 5). Das Ergastoplasma der kleinen diehten Zellen (EKA 8) ist verschieden aus-

gebildet. Es existiert einmal in Form flacher S/~cke, die perinukle/s und bisweilen zu mehreren nebeneinander zwischen Kern und Plasmalemm liegen. Eine andere, fiir dieses Adenom typisehe Ausbildung des Ergastoplasmas bilden zirkul/s orientiert Zisternen in Gestalt sog. Nebenkerne (Durchmesser etwa 3/~), deren Zentrum teils tropfige Einschlfisse (s. unten), teils eigenartig lamell/~r struk- turierte Gebilde fraglieher Natur enthalten. (Vgl. die ,,formations myeliniques" v o n P O L I C A ~ D , COLLET und PI~EGEI~MAIN 1957.)

Die erw/s trop/igen Einschliisse (Abb. 21) besitzen geringe Massendichte und stark wechselnde Durchmesser (1- -5#) und kommen in verschiedener

782 KURT HOLZMANN u n d RAINER LANGE:

Anordnung vor. Kleinere ziemlieh homogene Einschlfisse liegen oft in gr6Beren Gruppen beisammen. Die gr6geren und gr66ten Formen zeigen h/mfig eine undeutlich granul~r-netzige Innenstruktur; man sieht sie auf dem Sehnittbild einer Zelle nur in Einzahl. Diese Gebilde k6nnen den Kern stark verdr/tngen und eindellen. Eine die Einsehltisse umhfillende Membran lie6 sich nieht fest- stellen. Oft lagern sich Mitoehondrien ihrer Oberfl~ehe sehr dicht an. H/iufig enden ergastoplasmatische S/icke unmittelbar an ihnen; eine durehgehende Verbindung zwisehen Zisterneninnerem und Einsehluginhalt war nieht ein- deutig festzustellen.

Die kleinen Zellen (EKA 8) enthalten Partikel, die den Lipopigmentkugeln des E K A 1 (s. LARGE 1961) /ihneln, da sie aus bl/~sehenartigen Untereinheiten und massendiehten K6rnchen aufgebaut sind; im vorliegenden Fall sind jedoeh die K6rnehen variabler in ihrer Gr6ge (Durehmesser 10--60 m#) und Gestalt (kugelig, 1/~nglich, unregelm/t6ig kantig). Gruppen kleiner, runder, meist 1/~ng- lieher massendiehter Einschlfisse sind gelegentlich aueh in den kleinen Zellen (EKA 8) unmittelbar an der Zellmembran zu finden (vgl. EKA 7, s. S. 777 und S. 783).

I m Zelleib verteilte, 8trukturarme Areale zeigen nach Kaliumpermanganat- Schnittkontrastierung einen ausgepr/igt netzigen Aufbau, wie er '~hnlich ffir Zellen des E K A 5 und E K A 7 beschrieben wurde (s. S. 763 und S. 778).

IV. Bes0rechung der Befunde

1. Allgemeine Zytologie der EKA.Zellen

Eine Reihe von Strukturen ist mit gewissen Abweichungen in allen beobach- teten Zelltypen anzutreffen, n/~mlich Zilien, ,sekretorische Granula" und para- plasmatische Substanzen; sie bedfirfen einer besonderen Besprechung.

a) Zilien. Ein eigentfimliches Organell, das in den Zellen des EKA 5 fest- gestellt wurde, ist die singuldire Zilie. J~hnliche elektronenmikroskopische Beob- achtungen machten neuerdings B ~ H A m ) und DE HARVEN (1960) an embryo- nalen Milzzellen der Ratte, an Ovarialtumoren der Maus, MU~GEIr (1958) an B-Zellen der Pankreasinseln der Maus und BARNES (1961) an der Adenohypophyse der Maus. Wahrscheinlich handelt es sich auch bei den lichtmikroskopisch in Schilddrfisen- und Nierenepithelien gefundenen, aus den Zellen herausragenden ,,Aui~enf~den" (ZI~MEI~MA~ 1898) um derartige Gebilde. Eine ausffihrliche Diskussion fiber diese ZentriolenabkSmmlinge finder sich bei BAR~ES (1. C.). Wahrscheinlich gehSren die von uns beobachteten Zilien zu dem (9 -~ 0)-Fibrillen- Typus im Sinne dieser Autorin. Wit haben Zilien auBer im EKA 5 nur noch im EKA 8 und bei einer Nachuntersuchung im EKA 3 beobachtet. Im EKA 1 (LA~cGE 1961) und EKA 7 konnten gelegentlich typische Diplosomen festgestellt werden.

b) Sekretorische Granula. Die Frage nach der Existenz sekretoriseher Granula in den EpithelkSrperehenzellen ist nach den unbefriedigenden Ergebnissen liehtmikroskopiseher Untersuehungen (vgl. Diskussion bei DAVIS und E~DRES 1961) durch die elektronenmikroskopisehen Arbeiten dieser Autoren sowie die- jenigen yon TRIER (1958), LANGE (1961) und ROTH und MUNGER (1962) erneut aufgegriffen worden. Folgende Gebilde wurden dabei als mutmal~hch sekretori- sche Granula aufgefal~t : I. yon einer Membran begrenzte, opake Granula (Durch-

Glandula 1)arathyreoidea des Menschen (Epithelk5rperadenome) 783

messer bis 150 m#; ,,small inclusions" DAws and ENDERS) und ,,multivesicular droplets" (Durehmesser bis 600 m#; DAvis und E~DERS); 2. bis zu 1 # gro•e kugelige Gebilde (T~IEX 1958), die PAS-positiv sein sollen und unseren Lipo- pigmentkugeln sehr ghnlich sind (LA~oE 1961); 3. vereinzelt anzutreffende rund- liche Einschliisse, die den fi-Zell-Granula (Langerhanssche Inseln) ~hnlich sind (LANoE 196l); 4. in Gruppen liegende, li~nglich-runde, massendichte Granula (Durchmesser bis zu 400 m#; ROTH und MUNGER 1962).

In einer Ubersicht seien alle morphologisch verwandten KSrperchen aus unseren EKA-Zellen zusammengestellt. Es handelt sich dabei ganz allgcmein um ls Granula, die sieh infolge ihrer gr6i3eren Massendiehte vom Grundplasma abheben und deren grSBter Durchmesser in der GrSBenordnung von 0,5/~ liegt:

1. Homogen massendicht; ohne deutliche Membran;

mehr oder weniger langgestreckt, rund; in Ansammlungen am basalen Zellende; (Lgnge bis 0,5/~) E K A 1, 5, 7

Membran angedeutet EKA 7 meist einzeln in der Golgiregion (Li~nge bis 0,7 #) E K A 3 meist kugelig; einzeln, vor allem an der Zellmembran E K A 4

mit deutlicher Membran, die um den EinschluB einen schmalen Spal traum lhSt;

ovoid; einzeln liegend; selten (Durchmesser etwa 0,4 #) E K A 2 2. Massendicht mit Einlagerung besonders dichter Granula;

ohne deutliche Membran; mehr oder weniger langgestreckt; rund in Ansammlungen am basalen Zellende (LAnge bis zu 1,5 #) E K A 2, 8

mit weniger dichter Grundsubstanz; einzeln liegend E K A 4

Keine derartigen Einschliisse fanden wir im E K A 61, Multivesikulgre Blaschen im EKA 1, 2, 61.

Zusammenfassend heben wir hervor, da~ die kleinen massendichten runden Einschlfisse sehr oft dicht an der Zcllmembran und hgufig in gr613eren Ansamm- lungen gefunden werden. UnmSglieh - - auf Grund unserer Befunde - - ist die Beantwortung folgender Fragen:

1. Wie entstehen diese Granula ? 2. Welche stoffliche Natur besitzen sie ? 3. Haben sie etwas mit der Hormonsekretion zu tun ? 4. Sind die morphologischen Unterschiede als Ausdruck verschiedener Funk-

tionszustgnde zu deuten oder sind sie ~rtefiziell bedingt ?

Die Beantwortung dieser Fragen setzt die Isolierung dieser KSrperchen und ihre biochemische Untersuchung voraus. Wir besehr~nken uns d~her auf einige Uberlegungen.

ad 1. Eine best immte Art dieser Einsehlfisse dfirfte aus dem Golgiappar~t via multivesikulgre Bliischen hervorgehen (LANoE 1961). Ahnliche Vorstellungen gu~ern DAws und E~DE~S. Auch ROT~ und MUNGER halten die Entstehung der

784 KUlCT HOLZMANN und RA~NER LANGE:

,,secretory granules" aus dem Golgiapparat fiber die Zwischenstufe der kleinen ,prosecretory granules" ffir wahrseheinlich.

ad 2. ROTH und MUNGER schlieBen aus der ~hnlichkeit ihrer ,,secretory granules" mit den Granula in den Zellen der Langerhansschen Inseln und aus ihrer Interpretation der Untersuchungsergebnisse von L'HEuREUX und MELIUS (1956) auf Eiwei6- bzw. Parathormongehalt der ,,secretory granules".

ad 3. Die periphere Lage der Einschlfisse, noch dazu oft an der Zellbasis (Kapillarni~he !) und in gr56eren Ansammlungen ist auff/illig. Sie scheint darauf hinzuweisen, dab diese Einschlfisse eine besondere l~olle im Zcllgeschehen der untersuchten EpithelkOrperadenomzellen spielen und damit vielleicht zur Hor- monsekretion in Beziehung stehen.

ad 4. In Anbetraeht der zahlreichen Faktoren, die bei der Fixierung operativ gewonnenen Materials wirksam werden kSnnen, mSchten wir den gemeinsamen Eigenschaften (Topographie, Ansammlungen) der Teilchen eine gr56ere Bedeu- tung beimessen als den gestaltlichen Variationen. Weiterhin ist eine gestaltliche Variabilit/it der Einschlfisse aueh bei gleicher funktioneller Bedeutung vorstellbar.

c) Paraplasmatische Substanzen. Die elektronenmikroskopiseh festgestellte permanganatpositive granul/ir-netzige Struktur der glykogenreichen Zellbezirke (s. S. 763) ist offensiehtlich auf das Glykogen selbst zu beziehen, wie die Unter- suehungen vor allem yon REVEL, NAt'OLITA~O und FAWCETT (1961) und von KARlCER (1960) (vgl. auch THEMANN 1960; DROCHMANS 1960) nahelegen. Die Vermutung, dab es sich bei ganz /s netzigen Strukturen der Zellen des EKA 2 und 3 um ein Eiwei6(?)-Gerfist der Glykogenschollen handeln kSnne (LANGE 1961), ist damit hinfiillig. Die netzige Struktur der Glykogenlager ist nach REVEL et al. (1. c.) ein durch die Methacrylat-Polymerisation bedingtes Artefakt. Uber Erfahrung mit anderen Einbettungsmitteln, nach deren Ein- wirken das Glykogen naeh Angabe dieser Autoren nur granul/tr erscheint, ver- ffigen wir nicht.

In allen EKA-Zelltypen wurden sog. Lipoidgranula (s. LANGE 1961) beobach- tet, wie sie auch aus anderen Zellarten bekannt sind. Eine st/~rkere Einlagerung offensichtlich lipoidartiger Substanzen findet sich in den Zellen des EKA 8. Exzessive Ausmai3e nimmt die Lipoideinlagerung in den vier Adenomen des Falles EKA 6 an. Die histochemische Untersuchung ergibt (Reaktionen nach CUALW 1948 ; MEYER und BRU:NOT 1951 ; MENSCgIK 1953 ; ss zit. nach LIPP), da6 es sich bei den Granula in erster Linie um h5here Fetts/iuren handelt; danebcn lassen sich stellenweise Neutralfette lokalisieren. Ob diese Substanzen in vivo in dieser Form vorgelegen haben, bleibt ungekliirt.

Wir haben uns gefragt, ob es sich bei den stark vakuolisierten Zellen (EKA 6) eventuell um plurivakuol/~re Fettzellen handeln kSnne. Aus unseren Abbildungen geht hervor, da6 die Zellen des EKA 61 nur durch eine schmale, au6erordentlich wenig massendichte Schieht voneinander getrennt sind und nicht wie Fettzellen allseits yon einer Basalmembran umgeben sind (EKHOLM 1957, 1958; LEVER 1957). Dementsprechend findet man auch nur bei den EpithelkSrperzellen Desmosomen; bei den Fettzellen hingegen sind solche Gebilde nicht beschrieben worden. Die ,Vakuolen" in den Zcllen des EKA 6i, die in vivo wohl mit Lipoiden geffillt waren, werden von einer Einheitsmembran im Sinne von ROBERTSO~q (1959) begrenzt, die Lipoidtropfen der Fettzellen sollen dagegen keine Membran

Glandul~ parathyreoide~ des Menschen (EpithelkSrperadenome) 785

besitzen (LEVER 1957; NAPOLITAN'O und FAWCETT 1958; POLICARD und BAUD 1958 ; vgl. dagegen EKHOLM 1957). Eine Verwechselung des yon uns untersuchten Gewebes mit plurivakuoli~rem Fettgewebe liegt also nieht vor.

2. Morphologie der Zelltypen Lichtmikroskopisch werden in den Epithelk6rperchen helle und dunkle Zellen

unterschieden (Literatur s. bei BA~(~MANN 1939; TONUTTI 1956). Eine i~hnliche Zellvariabilit/~t finder man aueh in den sog. EpithelkSrperadenomen (CAsTLEMA~ und MALLORY 1935; WOOLNnR, KEATING und BLACK 1952; FASSBENDER 1958). Es soll hier vor allem erSrtert werden, wodurch das fiirberische Verhalten der verschiedenen Epithelk6rperzellen bedingt ist.

1. Die wasserhellen Hauptzellen. Die mangelnde F~rbbarkeit der hellen Elemente der Epithelk6rperchen ist Objekt versehiedener Hypothesen gewesen. MADEIRA (1945/46) fiihrt sie auf die Aufl6sung und Ausschwemmung einer vorher angereicherten ,,substance pr6-s~cr~toire" zurfick. SA~rDI~ITTER, FEDERLIN und GERATZ (1955) nehmen fiir die hellen Elemente der Rattenepithelk6rperehen eine Vermehrung des Wassergehaltes an, die durch eine Erh6hung des kolloidosmoti- schen Druckes infolge Parathormonspeicherung bedingt sein soll. I%UCA~T (1949) sprieht von echten Vakuolen. ]~ber eindeutige Befunde verfiigen wir dank der Arbeiten von GILMOUR (1939), EOER und v. LESSEn (1954) und COLLIP (in: AI,]~RmHT und REIFE~STEI~ 1948). Die beiden erstgenannten Arbeiten belegen, da~ ein enormer Gly]cogenreichtum ffir die lichtmikroskopische ,,Helle" der in Rede stehenden Zellen verantwortlich ist. EGER (1959) spricht bei der ,,groBen wasserhellen Zelle" sogar von glykogeniger Entartung. COLLIP (1. e.) hat in Gewebe aus gro~en hellen Elementen - - in einem Fall yon , ,primary water-clear cell hyperplasia" im Sinne von ALBRIGRT - - nicht mehr I-Iormon gefunden als in normalem EpithelkSrpergewebe und damit ffir diese Zellen die Hormonspeicher- these in Frage gestellt.

Unsere eigenen Befunde legen zwei MSglichkeiten nahe: im grSl~ten Tell der Fi~lle yon wasserhellen Zellen liegt ein sehr betr~chtlieher Glykogengehalt vor (EKA 2, 3, 5); im Fall des EKA 6 mu{~ die geringe Tingierbarkeit der groBen hellen Zellen auf eine Lipoidspeicherung zurfiekgefiihrt werden. Vermutlich haben die Zellen w~hrend der Fixation einen Teil dieser Lipoide verloren, so da~ sich viel mehr glykogenfreie optisch leere R~ume linden als sudanophile Granula. Die Gleichartigkeit der elektronenmikroskopisehen ,,Vakuolen" und das Vor- handensein massendichter Schollen, die wohl den sudanophilen Granula ent- sprechen, lassen vermuten, da~ die Lipoidablagerung in der hellen Zelle (EKA 6) fiir den gr6Bten Teil der optiseh leeren Bezirke verantwortlich zu machen ist.

2. Die Icleinen dunklen Zellen. (~ber die Feinstruktur dieser Zellen liegen bisher kaum Befunde vor. Es werden Granulationen (RUCART 1949) beschrieben, die mSglicherweise pri~sekretorisehe Substanzen (MADEIRA 1945/46) darstellen.

Nach unseren Befunden (EKA l, 7) kommt ffir die kleinen dunklen Zellen vor allem ein negatives Charakteristikum in Frage, n~mlich das Fehlen grS[3erer Glykogen- und Lipoiddepots. Somit ist das in diesen Zellen auf einem kleinen Raum konzentrierte proteinreiche Zytoplasma mit den Mitoehondrien fiir die gute Anf~rbbarkeit mi t Plasmafarbstoffen verantwortlieh zu machen.

Z. Zeliforsch., Bd. 58 52

786 KURT HOLZMANN u n d RAINER LANGE:

3. Die grofien dunklen (oxyphilen) ZeUen (Abb. 22). Die Azidophilie der oxy- philen Zellen wird neuerdings auf ihren exzessiven Mitochondrienreichtum zurfick- gefiihrt. Dieser Befund stfitzt sich auf lichtmikroskopische (BAKER 1942), elektronenmikroskopische (TIcIER 1958; LANGE 1961; ROTH und MUNGER 1962) und entsprechende fermenthistochemische Untersuchungen ( T R E M B L A Y und PEARSE 1959; TREMBLAY und CARTIER 1961; EDEI% 1961; FISCHEt~ 1961).

Abb. 22. Paussk izzen zweier oxyphi lc r Zellen nach e lek t ronemnikroskop i schen Aufnahmen . A Oxy- phile Zelle aus dem E K A 5. B Oxyphi le Zelle aus dcm E K A 6i. Bcachte die zahlre ichen , ,Vakuo[en" in dicser Zclle (s. S. 771). E 1 ) Erga.s toplasma; M Mi tochondr ium; N N u c l e u s ; VergrSl~crungsmalls tab

e twa 5000 •

3. Funktionelle Wertigkeit der EKA-Zelltypen In der vorangegangenen Arbeit (LANGE 1961) haben wit die Ausbildung des

Ergastoplasmas als Kriterium der hormonellen Aktivit~t der einzelnen EKA- Zelltypen benutzt. Mithin k~ime den groIlen hellen Zellen (EKA 5) und den kleinen dunklen Zellen (EKA 7) eine betr/ichtliche, den Zellen des EKA 8 einc geringere, den kleinen Zellen (EKA 5) und den grollen hellen Zellen (EKA 6) eine nur schwache Aktivitiit zu. Es erscheint uns wesentlich, dab die grobe lichtmikroskopische Charakterisierung eines EKA-Zelltyps einen Schlul~ auf dessen funktionelle Wertigkeit kaum zul~I3t; auff~llig ist z. B. der Unterschied zwischen verschiedenen Formen groBer heller Zellen (vgl. EKA 5 und EKA 6). Auch k6nnen grol3e helle Zetlen aktiver erscheinen als kleine (s. EKA 5), kleine dunkle Zellen (EKA 7) aktiver als kleine wasserhelle Zellen (EKA 5). Das Fehlen einer Korrelation zwischen lichtmikroskopischem Zellbild und Ausbildung des Ergastoplasmas - - als KriteriuIn ffir die Aktivit~t - - in den von uns untersuchten EKA-Zellen steht im Gegensatz zu den Verh~iltnissen bei normMen Epithcl-

Glandula parathyreoidea des Menschen (Epithelk6rperadenome) 787

k6rperzel len, wie sie von Eo]~R u n d v. LESSEN (1954), EDER u n d HARTL (1955) und EDER (1961) ve r t r e t en werden.

Zusammenfassung Teile von E p i t h e l k 6 r p e r a d e n o m e n (EKA) - - in F/~llen yon prim/~rem H y p e r -

p a r a t h y r e o i d i s m u s (drei singul/~re Adenome, eine pr im/ire Wasserhel le-Zel len- H y p e r p l a s i e a l ler v ier Ep i the lk6rperchen) ope ra t i v gewonnen - - wurden l icht- und e lek t ronenmikroskopisch un te rsuch t .

1. Die l i ch tmikroskop i sch hellen bzw. wasserhellen Zellen (EKA) zeichnen sich durch einen groBen Geha l t an pa rap l a sma t i s chen Subs tanzen aus, sei es an Gly- kogen ( E K A 5), sei es an Lipoiden und Glykogen ( E K A 6: pr im~re Wasserhel le- Ze l l en -Hyperp las ie al ler vier Ep i the lk6rperchen) .

2. Die kleinen dunklen Zellen der E K A (den dunklen Haup tze l l en en tsprechend) s ind durch das Feh len gr6Berer Mengen von pa rap l a sma t i s chen Subs tanzen charakter i s ie r t .

3. Ff i r die gro[3en dunklen Zellen der E K A (den oxyphi len Zellen entsprechend) wi rd der exzessive Mitochondrienreichtum bes tg t ig t .

4. Die Hormonbi ldungsak t iv i t /~ t der verschiedenen Ze l l typen wird naeh dem G r a d der Ausb i ldung ihres E rgas top l a smas beur te i l t . Bei Anwendung dieses F u n k t i o n s k r i t e r i u m s gewinn t m a n den E indruek , dab keine Beziehung zwisehen d e m grob l i eh tmikroskop i sehen Aussehen, d. h. dem f/~rberischen Verha l t en und der Aktivi t /~t eines Ze l l t yps bes teht . Hel le Zellen k6nnen z. B. das Bi ld hoher ( E K A 5) oder sehr ger inger Aktivit /~t ( E K A 6) bieten, desgleiehen dunk le Zellen [ E K A 1 (LANGE 1961); E K A 7].

5. Die F rage der Exis tenz selcretorischer Granula wird an H a n d e lekt ronen- mikroskopischer Befunde d i sku t ie r t . Es wird fiir m6gl ich gehal ten , dal] rundl iehe Granu la (Durchmesser yon rund 0 ,5#) versch iedener Dichte , die vielfaeh eine Membranumhf i l lung e rkennen lassen, Sekre tk6rnchen sind.

6. Ansehe inend singul/~re Zilien wurden in den Zellen von zwei Epi the l - k 6 r p e r a d e n o m e n gefunden.

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