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Rechnungswesen: Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Seite 2 – 3

Geschichtliche Entwicklung (10) Seite 4

Vermögen, Fremd- und Eigenkapital (11) Seite 4

Bilanz (12) Seite 4 – 5

Auswirkungen von Geschäftsfällen auf die Bilanz (13) Seite 5

Aktiv- und Passivkonten (14) Seite 5

Erfolgsrechnung (15) Seite 6

Aufwand- und Ertragskonten (16) Seite 6 – 7

Doppelter Erfolgsnachweis und Erfolgsverbuchung (17) Seite 7

Journal-Hauptbuch und Abschlusstabelle (18) Seite 7

Zinsrechnen (21) Seite 8

Fremde Währungen (22) Seite 8 – 9

Debitoren und Kreditoren (23) Seite 9

Anzahlungen (24) Seite 10

Einkaufs-Kalkulation (31) Seite 10

Verkaufs-Kalkulation (32) Seite 11

Verbuchung von Wareneinkauf und Warenverkauf (33) Seite 11 – 12

Bestandesänderungen (34) Seite 12

Abschreibungen (41) Seite 12 – 15

Debitorenverluste, Delkredere (42) Seite 15 – 16

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Transitorische Aktiven und Passiven (43) Seite 16 – 18

Abschluss Einzelunternehmung (44) Seite 18 – 19

Abschluss Kollektivgesellschaft (45) Seite 19 – 20

Abschluss Aktiengesellschaft (46) Seite 20 – 21

Bewertungen (47) Seite 21 – 22

Stille Reserven (48) Seite 22 – 23

Löhne und Gehälter (51) Seite 23 – 24

Wertschriften (52) Seite 24 – 26

Liegenschaften (53) Seite 26

Mehrwertsteuer (54) Seite 26 – 28

Mehrstufige Erfolgsrechnung (55) Seite 28

Kontenpläne und Kontenrahmen (56) Seite 28 – 29

Kalkulation im Handelsbetrieb (61) Seite 29 – 30

Kalkulation im Produktionsbetrieb (62) Seite 30 – 31

Fixe und variable Kosten (63) Seite 32 – 33

Bilanz- und Erfolgsanalyse (70) Seite 34 – 37

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Einführung in die doppelte Buchhaltung

Rechnungswesen: Kapitel 10 Kapitel 10: Von den Tontafeln zur Computer-Buchhaltung Die ersten bekannten Schrift- und Zahlzeichen wurden im dritten Jahrtausend vor Christus von sumerischen Priestern erfunden. Der Franziskanermönch Luca Pacioli hat die erste Form der Buchführung 1494 beschrieben.

Rechnungswesen: Kapitel 11 Kapitel 11: Vermögen, Fremd- und Eigenkapital Formel: Vermögen – Fremdkapital = Eigenkapital Beispiel: Vermögen: Kasse 90.— Post 210.— Mobiliar 500.— Fremdkapital: Kreditoren 700.— Eigenkapital: 100.—

Rechnungswesen: Kapitel 12 Kapitel 12: Die Bilanz Vermögen = Aktiven Fremd- und Eigenkapital = Passiven Die Gegenüberstellung der Aktiven und Passiven erfolgt mit der Bilanz. Aktiven Bilanz vom 31.12.99 Passiven Umlaufvermögen Fremdkapital Kasse 2400.-- Kreditoren 18'000.-- Post 9600.-- Debitoren 1500.— Warenvorräte 16'700.-- 30'200.— Eigenkapital Anlagevermögen Eigenkapital 22'400.— Mobilien 10'200.-- 40'400.-- 40'400.—

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Was gehört wo hin? • Umlaufvermögen: Kasse, Post, Bank, Debitoren, Rohstoffe • Anlagevermögen: Mobilien, Fahrzeuge, Maschinen, Immobilien • Fremdkapital: Kreditoren, Hypotheken, Bankschuld, Darlehen • Eigenkapital: Eigenkapital, Reserven, Aktienkapital

Rechnungswesen: Kapitel 13 Kapitel 13: Die Auswirkungen von Geschäftsfällen auf die Bilanz + Aktiven + Passiven = Kapitalbeschaffung - Aktiven - Passiven = Kapitalrückzahlung + Aktiven - Aktiven = Aktivtausch - Passiven + Passiven = Passivtausch

Rechnungswesen: Kapitel 14 Kapitel 14: Die Aktiv- und Passivkonten Das Verhältnis zwischen einem Aktivkonto (z.B. Post) und einem Passivkonto (z.B. Kreditoren) ist immer spiegelverkehrt. Beispiel: Postkonto (Aktivkonto)

Datum Text Soll Haben

1.1. Saldovortrag aus dem Vorjahr (Anfangsbestand) 4200.--25.1. Überweisung von Debitor Meier 3100.--7.2. Barbezug am Postomat 1000.--4.3. Zahlung an Kreditor Hug 2200.--28.3. Mietzinseinnahmen 3600.--31.3. Saldo (Endbestand) 7700.--

10'900.-- 10'900.--

1.4. Saldovortrag (Anfangsbestand) 7700.-- Beispiel: Kreditorenkonto (Passivkonto)

Datum Text Soll Haben

1.1. Saldovortrag aus dem Vorjahr (Anfangsbestand) 7500.--4.3. Postzahlung an Lieferant Hug 2200.--10.3. Rechnung von Bucheli 1700.--15.3. Bankzahlung an Riniker 3500.--21.3. Rabatt von Bucheli 170.--31.3. Saldo (Endbestand) 3330.--

9200.-- 9200.--

Um die Verbuchung eines Geschäftsfalles so kurz wie möglich darzustellen, bedient man sich des Buchungssatzes. Beispiel: Kreditoren/Bank Fr. 2000.— Die Aufzeichnung der Geschäftsfälle geschieht im Journal.

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Rechnungswesen: Kapitel 15 Kapitel 15: Die Erfolgsrechnung Durch die Produktion und den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen entstehen Aufwände und Erträge. Diese werden einander in der Erfolgsrechnung gegenübergestellt, damit der Erfolg (Gewinn oder Verlust) ermittelt werden kann. Beispiel einer Autofahrschule: Aufwand Erfolgsrechnung 1999 Ertrag Personalaufwand 65 000 Ertrag Fahrstunden 115 000 Mietaufwand 4 000 Zinsaufwand 3 000 Unterhalt und Reparaturen 9 000 Abschreibungen 10 000 Steuern und Versicherungen 2 000 Treibstoffverbrauch 12 000 Büro- und Verwaltungsaufwand 2 000 Inserate 5 000 Gewinn 3 000 115 000 115 000 Der Gewinn steht auf der Aufwand-Seite. Der Verlust steht auf der Ertrags-Seite.

Rechnungswesen: Kapitel 16 Kapitel 16: Die Aufwands- und Ertragskonten Aufwandsverbuchung: 1. Postüberweisung der Miete für die Betriebsräume Fr. 4'000.—

Post im Haben; Mietaufwand im Soll Auswirkungen: + Aufwand; - Aktiven

2. Banküberweisung der Monatslöhne Fr. 50'000.- Bankschuld im Haben; Personalaufwand im Soll Auswirkungen: + Aufwand; + Schulden

Aufwände sind Vermögensabnahmen oder Schuldenzunahmen. Sie werden in den Aufwandskonten immer im Soll gebucht! Ertragsverbuchung: 1. Verkauf von Produkten gegen bar Fr. 7'000.- Kasse im Soll; Verkaufserlös im Haben Auswirkungen: + Ertrag; + Aktiven 2. Verkauf von Produkten, die der Kunde mit Bankcheck bezahlt Fr. 1'000.-

Bankschuld im Soll; Verkaufserlös im Haben Auswirkungen: + Ertrag; - Schulden

Erträge sind Vermögenszugänge oder Schuldenabnahmen. Sie werden in den Ertragskonten immer im Haben gebucht!

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• Aufwandsminderungen: Erhaltene Rabatte und Skonti, Gutschriften für Rücknahmen mangelhafter Ware

• Ertragsminderungen: Gewährte Rabatte und Skonti, Gutschriften für Rücknahmen mangelhafter Ware

Am Anfang jeder neuen Periode beginnt die Erfassung von Aufwand und Ertrag wieder bei Null. Erfolgskonten weisen deshalb nie einen Anfangsbestand auf!

Rechnungswesen: Kapitel 17 Kapitel 17:Doppelter Erfolgsnachweis und Erfolgsverbuchung Der Gewinn in der Erfolgsrechnung sollte am Schluss der gleiche sein wie bei der Schlussbilanz! Erfolgswirksame Buchungen haben einen Einfluss auf Bilanz und Erfolgsrechnung: • Durch den Ertrag nimmt das Vermögen zu oder das Fremdkapital ab • Durch den Aufwand nimmt das Vermögen ab oder das Fremdkapital zu Deshalb wird auch der Erfolg doppelt nachgewiesen: (Beispiel Gewinn) • In der Erfolgsrechnung als Überschuss des Ertrages über den Aufwand • In der Schlussbilanz als Zunahme des Eigenkapitals gegenüber der Eröffnungsbilanz Verbuchung eines Gewinnes Schlussbilanz 1 (vor Gewinnverteilung): Gewinn 5

Variante 1: Der Gewinn wird zum Eigenkapital geschlagen Erfolgsrechnung/Eigenkapital 5 ⇒ Schlussbilanz 2

Variante 2: Der Gewinn wird bar ausbezahlt Erfolgsrechnung/Liquide Mittel 5 ⇒ Schlussbilanz 2

Verbuchung eines Verlustes Schlussbilanz 1 (vor Verlustverteilung): Verlust 5 Eigenkapital/Erfolgsrechnung 5

Rechnungswesen: Kapitel 18 Kapitel 18: Journal-Hauptbuch und Abschlusstabelle Die amerikanische Form Die Probebilanz dient der Buchungskontrolle. Da jeder Geschäftsfall eine Soll- und eine Haben-Eintragung bewirkt, muss das Total aller Soll- dem Total aller Haben-Buchungen entsprechen, bzw. dem Total der Betrag-Kolonne. In der Saldenbilanz werden die Salden der einzelnen Konten eingetragen. Ist die Soll-Seite grösser, ergibt sich ein Soll-Saldo der im Soll eingetragen wird. Ein Haben-Überschuss ergibt einen Haben-Saldo, der im Haben eingetragen wird. Die Summe aller Soll-Salden muss der Summe aller Haben-Salden entsprechen.

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Geld- und Kreditverkehr

Rechnungswesen: Kapitel 21 Kapitel 21: Zinsrechnen Berechnung des Jahreszinses: Zins = (Kapital * Zinsfuss) : 100 = (k*p) : 100

Beispiel 1: H. Koch hat ein Guthaben von Fr. 5'000.- auf einem Sparheft. Der Zinssatz beträgt 4 %. Wieviel Zins bekommt er von der Bank? (5000*4) : 100 = Fr. 200.-

Berechnung des Marchzinses: Zins = (Kapital*Zinsfuss*Anlagedauer) : (100*360)

Beispiel 2: S. Müller legt Ende August Fr. 4'000.- auf ein Sparheft, das zu 3% verzinst ist. Wieviel Zins erhält er? (4000*3*120) : (100*360) = Fr. 40.-

Umkehrungen der allgemeinen Zinsformel: Normal: Z = (K*p*t) : (100*360) Zinsfuss: p = (Z*100*360) : (K*t) Kapital: K = (Z*100*360) : (p*t) Anlagedauer: t = (Z*100*360) : (K*p)

Rechnungswesen: Kapitel 22 Kapitel 22: Fremde Währungen Begriffe:

Kurs: Preis in einheimischer Währung für 100 Einheiten (bei USD, EUR und GBP für eine Einheit) der fremden Währung

Devisen: Buchgeld (Fremdwährungskosten, Checks) Noten: Bargeld Kauf: Die Bank kauft fremde Währungen (Geldkurs) Verkauf: Die Bank verkauft fremde Währungen (Briefkurs)

Beispiel 1 (Verkauf von Noten in CHF gebucht) Fremde Währung: DEM 1'200.- Kurs: 85.25 DEM 100.- = CHF 85.25 DEM 1'200.- = CHF X

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Beispiel 2 (Verkauf von Noten in fremder Währung gebucht) Franz kauft für Fr. 1'000.- FIM. Kurs: 27.15 CHF 27.15 = FIM 100.- CHF 1'000.- = FIM X Beispiel 3 (Berechnung des angewandten Kurses) Fritz erhält für CHF 906.- USD 600.- USD 600.- = CHF 906.- USD 1.- = CHF X

Rechnungswesen: Kapitel 23 Kapitel 23: Debitoren und Kreditoren Einzel- und Sammelkonten ♦ Einzelkonto: Die wirksame Überwachung der Debitoren- und Kreditorenbestände erfolgt in der

Praxis über die einzeln geführten Debitoren- und Kreditorenkonten, zum Beispiel Debitor Huber, Kreditor Meier

♦ Sammelkonto: Die in den Bilanzen ausgewiesenen Debitoren- und Kreditorenbestände stellen immer einen Zusammenzug einer Vielzahl von Debitoreneinzel- und Kreditoreneinzelkonten dar.

Debitoreneinzelkonto: Soll: Anfangsbestand, Zunahmen durch Kreditverkäufe Haben: Abnahmen durch Skonti, Rabatte, Rücknahmen und Zahlungen, Saldo Kreditoreneinzelkonto: Soll: Abnahmen durch Skonti, Rabatte, Rückgaben und Zahlungen, Saldo Haben: Anfangsbestand, Zunahmen durch Kreditkäufe Buchungsablauf: Eröffnungsbilanz, Debitoren- und Kreditoreneinzelkonten, Sammelkonten, Schlussbilanz Offenposten-Buchhaltung Bei der Offenposten-Buchhaltung werden die ein- und ausgehenden Rechnungen und die Gutschriften für Rabatte und Rücksendungen sowie die abgezogenen Skonti nicht gebucht. Erst die Zahlung führt zu einer Buchung. Beim Buchhaltungsabschluss werden die ruhenden Konten Debitoren und Kreditoren durch eine Korrekturbuchung dem aktuellen Stand der Kundenguthaben bzw. Lieferantenschulden angepasst. Buchungssätze bei Bestandesänderungen: Zunahme: Debitoren/Warenertrag bzw. Warenaufwand/Kreditoren Abnahme: Warenertrag/Debitoren bzw. Kreditoren/Warenaufwand

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Rechnungswesen: Kapitel 24 Kapitel 24: Anzahlungen (Vorauszahlungen) Buchungen beim Kunden Zahlung 1. Rate: Anzahlung an Lieferanten*/Flüssige Mittel Lieferung: Maschinen/Kreditoren Rückbuchung: Kreditoren/Anzahlungen an Lieferanten Zahlung 2. Rate: Kreditoren/Flüssige Mittel Zahlung 3. Rate: Kreditoren/Flüssige Mittel * Das Konto Anzahlungen an Lieferanten ist ein Aktivkonto, denn die gebuchte Vorauszahlung verkörpert einen Anspruch auf die Lieferung der Maschine. Buchungen beim Lieferanten Zahlung 1. Rate Flüssige Mittel/Anzahlungen von Kunden* Lieferung: Debitoren/Verkaufsertrag Rückbuchung: Anzahlungen von Kunden/Debitoren Zahlung 2. Rate: Flüssige Mittel/Debitoren Zahlung 3. Rate: Flüssige Mittel/Debitoren * Das Konto Anzahlungen von Kunden ist ein Passivkonto, denn die erhaltenen Vorauszahlungen verkörpern eine Verpflichtung, das Produkt zu fabrizieren und zu liefern.

Einkauf, Verkauf, Bestandesänderungen

Rechnungswesen: Kapitel 31 Kapitel 31: Einkaufs-Kalkulation Bruttokreditankauf Fr. 100.- 100% - Rabatt 25% Fr. 25.- 25% = Nettokreditankauf Fr. 75.- 75% = 100% - Skonto 2% Fr. 1.50 2% = Nettobarankauf Fr. 73.50 98% + Bezugskosten Fr. 6.50 = Einstandspreis Fr. 80.- Verschiedene Arten von Rabatten (bei der Kalkulation in folgender Reihenfolge): Wiederverkaufsrabatt Mengenrabatt Mängelrabatt

Werden mehrere Rabatte gewährt, nennt man den Zwischensaldo Händlerankauf.

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Rechnungswesen: Kapitel 32 Kapitel 32: Verkaufs-Kalkulation Beispiel zur abbauenden Kalkulation Bruttokreditverkauf Fr. 200.- 100% - Rabatt 20% Fr. 40.- 20% = Nettokreditverkauf Fr. 160.- 80% = 100% - Skonto 2% Fr. 3.20 2% = Nettobarverkauf Fr. 156.80 98% = 110% - Verkaufssonderkosten Fr. 14.25 10% = Nettoerlös Fr. 142.55 100% Beispiel der aufbauenden Kalkulation Nettoerlös Fr. 142.55 100% + Verkaufssonderkosten Fr. 14.25 10% = Nettobarverkauf Fr. 156.80 110% = 98% + Skonto 2% Fr. 3.20 2% = Nettokreditverkauf Fr. 160.- 100% = 80% + Rabatt 20% Fr. 40.- 20% = Bruttokreditverkauf Fr. 200.- 100% Oftmals werden die Verkaufssonderkosten auch in Prozenten des Nettoerlöses angegeben.

Rechnungswesen: Kapitel 33 Kapitel 33: Die Verbuchung von Wareneinkauf und Warenverkauf Beispiele Warenaufwand Wareneinkäufe auf Kredit Warenaufwand/Kreditoren Bezugskosten bar bezahlt Warenaufwand/Kasse Nachträglich erhaltene Rabatte Kreditoren/Warenaufwand Zahlung von Rechnungen: Skonto Kreditoren/Warenaufwand Bankbelastungen Kreditoren/Bank Rückgaben mangelhafter Ware Kreditoren/Warenaufwand WARENAUFWAND = SALDO Soll: Warenkäufe, Bezugskosten Haben: Rabatte, Skonti, Rücksendungen an Lieferanten, Saldo Beispiele Warenertrag Warenverkäufe auf Kredit Debitoren/Warenertrag Barzahlung von Versandfrachten Warenertrag/Kasse Rücknahmen mangelhafter Ware Warenertrag/Debitoren Nachträglich gewährte Rabatte Warenertrag/Debitoren Debitorenzahlungen: Skonto Warenertrag/Debitoren Bankgutschriften Bank/Debitoren NETTOERLÖS = SALDO

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Soll: Versandfrachten, Rabatte, Skonti, Rücknahmen, Saldo Haben: Warenverkäufe

Rechnungswesen: Kapitel 34 Kapitel 34: Bestandesänderungen Bestandesänderungen im Warenhandel Berechnung des Rein- und Bruttogewinnes: Bruttogewinn = Warenertrag – Warenaufwand Reingewinn = Bruttogewinn – Gemeinkosten Beispiel: Für meine Getränkeunternehmung kaufe ich am Anfang des Jahres 500 Coca-Cola-Flaschen zu Fr. 2.- ein. Am Ende des Jahres habe ich 300 Flaschen à Fr. 4.- verkaufen können. Die 200 nicht verkauften Flaschen legen wir nun ans Lager (Konto Warenvorrat). Verbucht wird jedoch zum Einstandspreis (Fr. 2.-) Buchung Vorratszunahme: Warenvorrat/Warenaufwand Buchung Vorratsabnahme: Warenaufwand/Warenvorrat Bestandesänderungen im Fabrikationsbetrieb Ähnlicher Vorgang wie beim Warenhandel, mit folgenden Änderungen: Beim Fabrikationsbetrieb führen wir mehr Konten als lediglich den Warenvorrat beim Warenhandel. Es wird in Rohmaterial und Halb- und Fertigfabrikate unterteilt. Zunahme Rohmaterial: Rohmaterialbestand/Rohmaterialaufwand Abnahme Rohmaterial: Rohmaterialaufwand/Rohmaterialbestand Zunahme Halbfabrikate: Halbfabrikatebestand/Bestandesänderungen Halbfabrikate Abnahme Halbfabrikate: Bestandesänderungen Halbfabrikate/Halbfabrikatebestand Zunahme Fertigfabrikate:Fertigfabrikatebestand/Bestandesänderungen Fertigfabrikate Abnahme Fertigfabrikate:Bestandesänderungen Fertigfabrikate/Fertigfabrikatebestand

Rechnungswesen: Abschreibungen (Kapitel 41) Während ihrer Nutzungsdauer verlieren Maschinen, Mobiliar oder Fahrzeuge an Wert. Um nicht den ganzen Betrag am Ende der Nutzungsdauer abschreiben zu müssen, berechnet man den Abschreibungssatz für ein Jahr, der in die Erfolgsrechnung übertragen wird. Gleichzeitig ändern dabei die Vermögensverhältnisse in der Schlussbilanz. Für die Berechnung bzw. die Darstellung der Abschreibungen gibt es jeweils zwei Varianten:

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1. linear 2. degressiv

Ermittlung des Betrages

3. direkt 4. indirekt

Darstellung in der Buchhaltung

Abschreibungen

1. Lineare Abschreibung (vom Anschaffungswert) Anschaffungswert einer Maschine: 40‘000.— Geschätzte Nutzungsdauer: 4 Jahre Voraussichtlicher Restwert 0.— Jährlicher Abschreibungssatz: 25% vom Anschaffungswert* * Der jährliche Abschreibungssatz wird folgendermassen berechnet: Ganze Nutzungsdauer = 100% : 4 Jahre = 25 % Anschaffungswert 40'000.— - Abschreibung 1. Jahr 10'000.— (25% von 40'000.--) Buchwert 1. Jahr 30'000.— - Abschreibung 2. Jahr 10'000.— (25% von 40'000.--) Buchwert 2. Jahr 20'000.— - Abschreibung 3. Jahr 10'000.— (25% von 40'000.--) Buchwert 3. Jahr 10'000.— - Abschreibung 4. Jahr 10'000.— (25% von 40'000.--) Buchwert 4. Jahr 0.— Vorteil: - rechnerisch einfach; - eignet sich für Maschinen, die immer mit dem gleichen Betrag abgeschrieben werden. 2. Degressive Abschreibung (vom Buchwert) Anschaffungswert einer Maschine: 40'000.— Geschätzte Nutzungsdauer: 4 Jahre Jährlicher Abschreibungssatz: 50% vom Buchwert * Für den Abschreibungssatz vom Buchwert benutzt man üblicherweise den doppelten Satz vom Anschaffungswert. Anschaffungswert 40'000.— - Abschreibung 1. Jahr 20'000.— (50% von 40'000.--) Buchwert 1. Jahr 20'000.— - Abschreibung 2. Jahr 10'000.— (50% von 20'000.--) Buchwert 2. Jahr 10'000.— - Abschreibung 3. Jahr 5'000.— (50% von 10'000.--) Buchwert 3. Jahr 5'000.— - Abschreibung 4. Jahr 2'500.— (50% von 5'000.--) Buchwert 4. Jahr 2'500.—

Vorteil: viele Sachgüter verlieren in den ersten Jahren sehr viel mehr an Wert als später, dafür ist die Berechnung aufwendiger.

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05000

10000150002000025000300003500040000

1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr

LinearDegressiv

3. Direkte Abschreibung Diese Verbuchungstechnik heisst direkte Abschreibung, weil die Wertverminderung direkt auf dem Aktivkonto Maschinen ausgebucht wird. Aus der Bilanz ist nur der Buchwert der Maschine ersichtlich. Zahlen wie 1. (Lineare Abschreibung) Buchungen für das 1. Jahr: Maschinen / Eröffnungsbilanz 40'000 Abschreibungen / Maschinen 10'000 Schlussbilanz / Maschinen 30'000 Erfolgsrechnung / Abschreibungen 10'000 Buchungen für das 4. Jahr: Maschinen / Eröffnungsbilanz 10'000 Abschreibungen / Maschinen 10'000 Schlussbilanz / Maschinen 0 Erfolgsrechnung / Abschreibungen 10'000 4. Indirekte Abschreibung Diese Verbuchungstechnik heisst indirekte Abschreibung, weil die Wertverminderung nicht direkt auf dem Aktivkonto Maschinen ausgebucht, sondern indirekt auf dem Konto Wertberichtigung Maschinen (Minus-Aktiv-Konto) berücksichtigt wird. Die Bilanz zeigt auf dem Konto Maschinen den Anschaffungswert, auf dem Konto Wertberichtigung Maschinen die kumulierten Abschreibungen und als Differenz den Buchwert. Zahlen wie 1. (Lineare Abschreibung) Buchungen für das 1. Jahr: Maschinen / Eröffnungsbilanz 40'000 Eröffnungsbilanz / Wertberichtigung Maschinen 0 Abschreibungen / Wertberichtigung Maschinen 10'000 Schlussbilanz / Maschinen 40'000 Wertberichtigung Maschinen / Schlussbilanz 10'000 Erfolgsrechnung / Abschreibungen 10'000

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Buchungen für das 4. Jahr: Maschinen / Eröffnungsbilanz 40'000 Eröffnungsbilanz / Wertberichtigung Maschinen 30'000 Abschreibungen / Wertberichtigung Maschinen 10'000 Schlussbilanz / Maschinen 40'000 Wertberichtigung Maschinen / Schlussbilanz 40'000 Erfolgsrechnung / Abschreibungen 10'000 In der Schlussbilanz werden die Maschinen bei indirekter Methode folgendermassen aufgezeichnet: Beispiel für das 1. Jahr: Maschinen 40'000 - Wertberichtigung Maschinen 10‘000 30'000

Rechnungswesen: Debitorenverluste, Delkredere (Kap. 42)

Debitorenverluste sind Ausfälle von Forderungen, zum Beispiel durch Zahlungsunfähigkeit von Kunden. Dabei unterscheiden wir zwei Arten, die endgültigen Verluste sowie die mutmasslichen Verluste (Schätzung).

1. Endgültige Verluste

Direkte AbschreibungDebitorenverluste/Debitoren

2. Mutmassliche Verluste

Indirekte AbschreibungDebitorenverluste/Delkredere

Debitorenverluste

Beispiel: Geschäftsfall Soll Haben Betrag Lieferungen an Kunden Debitoren Verkaufsertrag 402‘000 Bisherige Zahlungen von Kunden Liquide Mittel Debitoren 300‘000 Aufgrund Konkurs wurde die Betreibung gegen Debitor X eingestellt. Endgültiger Verlust: 2‘000

Debitorenverluste Debitoren 2‘000

Auf dem Debitorenbestand wird erstmals ein Delkredere von 5% für mutmassliche Verluste gebildet.

Debitorenverluste Delkredere 5‘000

Schlussbestand Debitoren Schlussbilanz Debitoren 100‘000 Schlussbestand Delkredere Delkredere Schlussbilanz 5‘000 Saldo Debitorenverluste Erfolgsrechnung Debitorenverluste 7‘000 Die Debitoren werden in der Schlussbilanz folgendermassen dargestellt: (Zahlen gemäss Beispiel) Debitoren 100'000 - Delkredere 5'000 95'000

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Sowohl die endgültigen als auch die mutmasslichen Verluste werden immer im Soll des Aufwandskontos Debitorenverluste verbucht. Erhöhung des mutmasslichen Verlustes: Debitorenverluste / Delkredere Rückgang des mutmasslichen Verlustes: Delkredere / Debitorenverluste Die Kapitel 41 und 42 weisen einige Gemeinsamkeiten auf. Die direkte und indirekte Abschreibung ist die gleiche, nur benutzen wir verschiedene Kontennamen. Maschinen = Debitoren Wertberichtigung Maschinen = Delkredere Abschreibungen = Debitorenverluste

Rechnungswesen: Transitorische Aktiven und Passiven (Kap. 43)

In den Aufwands- und Ertragskonten kann es vorkommen, dass 1. Beträge verbucht worden sind, die erst das nächste Jahr betreffen. 2. Beträge fehlen, die noch das Ergebnis des laufenden Jahres betreffen. Deshalb muss am Jahresende eine Rechnungsabgrenzung vorgenommen werden, so dass die Aufwände und Erträge periodengerecht verteilt werden. Diese Abgrenzung bezeichnet man als transitorische Buchungen. Transitorische Aktiven Beispiel: Herr Meier zahlt seine Miete von Fr. 10'000.-- am 30. September 1999 für ein

gesamtes Jahr zum voraus. Belastung für das Jahr 1999: 3 Monate = Fr. 2500.— Belastung für das Jahr 2000: 9 Monate = Fr. 7500.— Am 30. September 1999 wurde die ganze Miete von Fr. 10'000.- als Mietaufwand verbucht. Weil die Miete für das Jahr 1999 aber nur 3 Monate betrifft, dürfen 1999 auch nur Fr. 2500.- als Aufwand belastet werden. Beim Jahresabschluss muss deshalb Fr. 7500.- Aufwand auf das nächste Jahr (2000) übertragen werden. Buchungen 1999 30.09. Zahlung Mietaufwand/Liquide Mittel 10'000 31.12. Abgrenzung Transitorische Aktiven/Mietaufwand 7'500 31.12. Schlussbestand Schlussbilanz/Transitorische Aktiven 7'500 31.12. Saldo Erfolgsrechnung/Mietaufwand 2'500 Buchungen 2000 01.01. Eröffnung Transitorische Aktiven/Eröffnungsbilanz 7'500 01.01. Rückbuchung* Mietaufwand/Transitorische Aktiven 7'500 * Die Rückbuchung ist jeweils die umgekehrte Buchung der Abgrenzung. Herr Meier hat gegenüber dem Vermieter ein Leistungsguthaben.

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Transitorische Passiven Beispiel: Frau Müller nimmt 1999 ein zu 6% verzinstes Darlehen von Fr. 100'000.- auf. Die

Zahlung erfolgt jeweils am 31. August. Gesamter Zins: Fr. 6'000.- Belastung für das Jahr 1999: 4 Monate = Fr. 2'000.- Belastung für das Jahr 2000: 8 Monate = Fr. 4‘000.- Da der Jahreszins von Fr. 6'000.- erst am 31.08.2000 zur Zahlung fällig wird, wurden bei Frau Müller bis zum 31.12.1999 noch keine Zinsen verbucht. Weil das Kapital im alten Jahr bereits drei Monate beansprucht worden ist, muss der entsprechende Zins für 1999 als Aufwand und als Schuld verbucht werden. Buchungen 1999 31.12. Abgrenzung Zinsaufwand/Transitorische Passiven Fr. 2'000.- 31.12. Schlussbestand Transitorische Passiven/Schlussbilanz Fr. 2'000.- 31.12. Saldo Erfolgsrechnung/Zinsaufwand Fr. 2'000.- Buchungen 2000 01.01. Eröffnung Eröffnungsbilanz/Transitorische Passiven Fr. 2'000.- 01.01. Rückbuchung* Transitorische Passiven/Zinsaufwand Fr. 2'000.- 31.08. Zahlung Zinsaufwand/Liquide Mittel Fr. 6'000.- * Die Rückbuchung ist die umgekehrte Buchung der Abgrenzung. Frau Müller hat gegenüber der Unternehmung eine Geldschuld. Die 4 verschiedenen Fälle 1. Aufwandsvortrag

Abgrenzungsbuchung: Transitorische Aktiven/Aufwand Rückbuchung: Aufwand/Transitorische Aktiven Aufwand wurde von uns bereits bezahlt Aufwand für neues Jahr wird abgegrenzt Leistungsguthaben Beispiel: Vorausbezahlte Mieten

2. Ertragsnachtrag

Abgrenzungsbuchung: Transitorische Aktiven/Ertrag Rückbuchung: Ertrag/Transitorische Aktiven Ertrag wurde uns noch nicht bezahlt Ertrag für altes Jahr wird abgegrenzt Geldguthaben Beispiel: Aufgelaufene Aktivzinsen

3. Aufwandsnachtrag

Abgrenzungsbuchung: Aufwand/Transitorische Passiven Rückbuchung: Transitorische Passiven/Aufwand Aufwand wurde von uns noch nicht bezahlt Aufwand für altes Jahr wird abgegrenzt Geldschuld Beispiel: Aufgelaufene Schuldzinsen

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4. Ertragsvortrag Abgrenzungsbuchung: Ertrag/Transitorische Passiven Rückbuchung: Transitorische Passiven/Ertrag Ertrag wurde uns schon bezahlt Ertrag für neues Jahr wird abgegrenzt Leistungsschuld Beispiel: Im Voraus erhaltene Mieten

Die transitorischen Buchungen sind stets erfolgswirksam, d.h., die Gegenbuchung zu den transitorischen Aktiven und Passiven erfolgt immer auf einem Aufwands- oder Ertragskonto. Buchungen über transitorische Konten erfolgen nur beim Jahresabschluss. Nach der Wiedereröffnung werden die transitorischen Aktiven und Passiven durch Umkehrung der Buchungssätze, die zu ihrer Bildung geführt haben, aufgelöst.

Rechnungswesen: Abschluss Einzelunternehmung (Kap. 44) Vom Gesellschaftsrecht wissen wir folgendes über die Einzelunternehmung:

Das gesamte Eigenkapital wird durch den Inhaber aufgebracht Der Inhaber führt alleine das Geschäft und kann uneingeschränkt entscheiden Der Inhaber erhält den gesamten Gewinn, haftet dafür bei Verlusten uneingeschränkt auch mit

dem Privatvermögen Bei der Einzelunternehmung brauchen wir für den Geschäftsverkehr zwischen der Unternehmung und dem Inhaber das Konto Privat sowie das Konto Eigenkapital. Im Privatkonto werden die laufenden Gutschriften und Bezüge des Geschäftsinhabers festgehalten, das Eigenkapitalkonto zeigt das der Unternehmung langfristig zur Verfügung gestellte Kapital. Der Saldo des Privatkontos am Jahresende erscheint nie in der Schlussbilanz, da der Schlussbestand auf das Eigenkapitalkonto verbucht wird. Merkmale von Privat- und Eigenkapitalkonto: Grau = Eröffnungs- bzw. Abschlussbuchungen = Soll oder Haben möglich

Privat Eigenkapital Soll Haben Soll HabenBarbezüge

Eigenlohn Kapitalrückzüge Anfangsbestand

Warenbezüge (zum Einstandspreis)

Eigenzins Kapitalerhöhungen

Durch das Geschäft bezahlte Privatrechnungen

Ausgleich Privatkonto Ausgleich Privatkonto

Miete für Privaträume im Geschäftshaus

Verlust Gewinn

Ausgleich auf Eigenkapitalkonto

Ausgleich auf Eigenkapitalkonto

Schlussbestand

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Die Abschlussbuchungen nehmen wir in 3 Schritten vor: 1. Ausgleichung des Privatkontos über das Eigenkapital:

Privat/Eigenkapital bzw. Eigenkapital/Privat 2. Übertrag des Erfolges auf das Eigenkapital:

Erfolgsrechnung/Eigenkapital bzw. Eigenkapital/Erfolgsrechnung 3. Übertrag Eigenkapital auf Schlussbilanz II:

Eigenkapital/Schlussbilanz II Das Unternehmereinkommen berechnet man folgendermassen: Eigenlohn + Eigenzins + Reingewinn = Unternehmereinkommen

Rechnungswesen: Abschluss Kollektivgesellschaft (Kap. 45) Von einer Kollektivgesellschaft spricht man dann, wenn sich zwei oder mehrere Gesellschafter zusammenschliessen. Die Kollektivgesellschaft zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Jeder Gesellschafter hat ein eigenes Privatkonto und ein eigenes Kapitalkonto (z.B. Privat Meier, Kapital Müller)

Die Privatkonten erscheinen in der Bilanz; haben deshalb auch einen Anfangsbestand Für die Gewinn- und der Verlustrechnung ist der Gesellschaftsvertrag massgeblich. Wenn nichts

anderes vereinbart ist, wird der Erfolg nach Köpfen verteilt. (OR 533) Üblich ist die Verteilung des Erfolges im Verhältnis der Kapitaleinlagen.

Jeder Teilhaber hat Recht auf Eigenzins und Eigenlohn, der immer ausbezahlt werden muss (OR 558)

Jeder Teilhaber hat Recht auf einen Gewinnanteil (OR 558) Merkmale von Privat- und Kapitalkonto: Grau = Eröffnungs- bzw. Abschlussbuchungen = Soll oder Haben möglich

Privat Keller Kapital Keller Soll Haben Soll HabenAnfangsbestand Anfangsbestand

Kapitalrückzüge Anfangsbestand

Barbezüge

Eigenlohn Verlust Kapitalerhöhungen

Warenbezüge (zum Einstandspreis)

Eigenzins Schlussbestand

Durch das Geschäft bezahlte Privatrechnungen

Miete für Privaträume im Geschäftshaus

Gewinn

Schlussbestand

Schlussbestand

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Buchungen des Erfolges:

Gewinn: Erfolgsrechnung/Privat Keller Verlust: Kapital Keller/Erfolgsrechnung

Das Privatkonto kann ein Aktiv- oder Passivkonto sein. Bei einem Sollüberschuss steht es auf der Passivseite, bei einem Habenüberschuss auf der Aktivseite.

Rechnungswesen: Abschluss Aktiengesellschaft (Kap. 46) Gegenüber der Einzelunternehmung und der Kollektivgesellschaft weist die Aktiengesellschaft diverse Unterschiede auf:

Die Aktiengesellschaft ist eine juristische Person AG eignet sich für Aufbringung grosser Kapitalien Haftung ist beschränkt (Gesellschaftsvermögen) Beim Abschluss bestehen genaue Vorschriften über die Gewinnverteilung

1. Verbuchung der Gewinnverteilung Bei der Aktiengesellschaft benutzt man keine Privatkonten. Das Kapital wird im Gegensatz zur Kollektivgesellschaft auch nicht für jeden Gesellschafter geführt, da die persönliche Mitarbeit bei der AG weniger von Bedeutung ist. Für die Gewinnverteilung benutzen wir folgende Konten: Dividenden, Tantiemen (Gewinnanteile an Verwaltungsrat) = Fremdkapital Aktienkapital, Reserven, Gewinnvortrag = Eigenkapital Beispiel: Gewinnverteilungsplan (in Fr. 1'000.--) Das Aktienkapital beträgt 600 Gewinnvortrag aus Vorjahr: 2 Eröffnungsbilanz / Gewinnvortrag Jahresgewinn 80 Erfolgsrechnung / Gewinnvortrag Gesamt zu verteilen 82 - Zuweisung an gesetzliche Reserven

(5% vom Jahresgewinn) 1 4 Gewinnvortrag / Reserven - Grunddividende

(5% vom Aktienkapital) 2 30 Gewinnvortrag / Dividenden - Superdividende

(4% vom Aktienkapital) 24 Gewinnvortrag / Dividenden - Tantieme 16 Gewinnvortrag / Tantiemen - Zuweisung an gesetzliche Reserven

(10% von Superdividenden und Tantiemen) 4 Gewinnvortrag / Reserven Gewinnvortrag Ende Jahr: 4 Gewinnvortrag / Schlussbilanz II Der Gewinn wird jeweils über das Konto Gewinnvortrag verbucht! 1 Gesetzliche Reserven gemäss OR 671:

5% vom Jahresgewinn, bis der Bestand der Reserven 20% des Aktienkapitals erreicht 10% von Superdividenden und Tantiemen

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2 Dividenden nennt man bis 5% Grunddividenden. Was darüber hinaus geht, sind Superdividenden. Dies ist von Bedeutung, weil von Superdividenden gesetzliche Reserven gebildet werden müssen. 2. Verbuchung der Dividenden-Auszahlung Gemäss Gewinnverteilungsplan werden insgesamt Fr. 54'000.—Dividenden an die Aktionäre ausbezahlt. Die Verbuchung wird folgendermassen vorgenommen: • Beschlossene Dividende Gewinnvortrag / Dividenden 54'000.— • Gutschrift der Verrechnungs-

steuer (35%) Dividenden / Kreditor (VSt) 18'900.— • Auszahlung der Dividenden

an Aktionäre (65%) Dividenden / Bank, Post 35'100.— • Überweisung der Verrech-

nungssteuer (35%) Kreditor (VSt) / Bank, Post 18‘900.— Die Konten Dividenden und Kreditor (VSt) sollten nach Ende der Verbuchung ausgeglichen sein. Die Verrechnungssteuer dient zur Vermeidung von Steuerhinterziehungen. Sie kann mittels Steuererklärung zurückgefordert werden. 3. Verbuchung eines Verlustes Für die Verbuchung eines Verlustes gibt es zwei Möglichkeiten: Beispiel: Der Reinverlust in der Schlussbilanz I beträgt 10 3.1. Verlust vortragen Buchungssatz: Verlustvortrag / Erfolgsrechnung 10 Das Konto Verlustvortrag ist ein Wertberichtigungskonto zum Eigenkapital und ist deshalb ein Minus-Passiv-Konto. 3.2. Verlust über Reserven abbuchen Buchungssatz: Reserven / Erfolgsrechnung 10 4. Auswirkungen der Reservenbildung Der Gesetzgeber möchte mit der obligatorischen Reservenbildung die Gläubiger der Aktiengesellschaft schützen. Würden beispielsweise nie Reserven gebildet, würde die Unternehmung in schlechteren Zeiten keine Überlebenschance haben. Mit der Reservenbildung verfügt die Unternehmung über bessere Liquidität sowie über ein höheres Eigenkapital.

Rechnungswesen: Bewertungsvorschriften (Kap. 47) Beim Abschluss ist bei vielen Bilanzpositionen die Bewertung schwierig. Das Geld in der Kasse (sofern CHF) kann man beispielsweise leicht ermitteln. Schwieriger ist es jedoch, z.B. das Delkredere zu bewerten oder den Wert des Warenvorrats festzustellen. Für die Bewertung gelten einige Vorschriften:

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1. Bilanzvorsicht Bilanzvorsicht bedeutet, dass sich die Unternehmung nicht reicher und eher ärmer darstellen sollte, als sie in Wirklichkeit ist. Die Aktiven und Erträge werden demnach eher zu tief, die Schulden und die Aufwendungen eher zu hoch bewertet. 2. Höchstbewertungsvorschriften/Mindestbewertungsvorschriften Die Aktiven dürfen höchstens zum im Obligationenrecht festgelegten Wert bilanziert werden. (OR 960 Abs.2) Beispiele bei der Aktiengesellschaft:

Das Anlagevermögen darf höchstens zu den Anschaffungs- oder den Herstellungskosten bewertet werden, unter Abzug der Abschreibungen. (OR 665)

Rohmaterialien, teilweise oder ganz fertig gestellte Erzeugnisse sowie Waren dürfen höchstens zu den Anschaffungs- oder den Herstellungskosten bewertet werden. Sind die Kosten höher als der am Bilanzstichtag allgemein geltende Marktpreis, so ist dieser massgebend. (OR 666)

Wertschriften mit Kurswert dürfen höchstens zum Durchschnittskurs des letzten Monats vor dem Bilanzstichtag bewertet werden. Wertschriften ohne Kurswert dürfen höchstens zu den Anschaffungskosten bewertet werden. (OR 667)

Die Vorschriften für Aktiengesellschaften sind strenger, weil die Aktionäre nicht persönlich haften und das Risiko für die Gläubiger damit grösser ist. 3. Realisationsprinzip Das Realisationsprinzip verlangt, dass Gewinne erst dann ausgewiesen dürfen, wenn sie erzielt worden sind. Das bedeutet, dass beispielsweise die Waren bei der Aktiengesellschaft solange zum Einstandswert zu bewerten sind, bis sie verkauft worden sind. 4. Überbewertung und Unterbewertung Überbewertung bedeutet, dass der bilanzierte Wert höher ist als der wirkliche. Dadurch wird der Gewinn grösser. Eine Überbewertung verstösst jedoch gegen das Vorsichts-, Höchstbewertungs- und das Realisationsprinzip und ist deshalb aus folgenden Überlegungen verboten:

Drittpersonen können durch das Geschäftsergebnis getäuscht werden Durch höhere Gewinne werden auch mehr Dividenden ausgeschüttet, was der Liquidität schadet.

Die Aktionäre erhalten zwar kurzfristig eine höhere Dividende, sie müssen aber später mit dem Konkurs und der Entwertung ihrer Aktien rechnen.

Unterbewertung bedeutet, dass der bilanzierte Wert tiefer ist als der wirkliche. Sie ist erlaubt und weist folgende Vorteile auf:

Der Gläubiger kann sich darauf verlassen, dass die Unternehmung mindestens so gut ist wie bilanziert

Die Unternehmung erreicht eine bessere Vermögenslage und mehr Liquidität Die Aktionäre erhalten zwar weniger Dividende, der Kurswert steigt aber meistens an

Rechnungswesen: Stille Reserven (Kap. 48) In der Praxis werden jeweils verschiedene Bilanzen und Erfolgsrechnungen geführt. Die internen Abschlussrechnungen sind für die Geschäftsleitung bestimmt und sind möglichst genau. Die externen Abschlüsse sind für die Gläubiger, Aktionäre, Öffentlichkeit, etc. bestimmt. Sie unterliegen den Bewertungsvorschriften und zeigen generell eine schlechtere Vermögens- und Ertragslage der Unternehmung.

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Das Eigenkapital ist in der externen Bilanz kleiner als in der internen. Die Differenz nennt man stille Reserven. Die Bestände an stillen Reserven wirken sich auf die Bilanz aus, die Veränderungen an stillen Reserven auf die Erfolgsrechnung. Mögliche Entstehungen von stillen Reserven: Unterbewertung von Aktiven: • Betriebsaufwand / Kasse Kassabestände in fremder Währung:

Umrechnungskurs zu tief • Debitorenverluste / Delkredere Debitoren in Schweizer Franken:

Delkredere höher als tatsächliches Risiko • Warenertrag / Debitoren Debitoren in fremder Währung:

Umrechnungskurs zu tief • Warenaufwand / Warenvorrat Warenvorräte:

Bilanzierung unter dem Einstandswert • Abschreibungen / Mobilien Mobiliar, Maschinen, Fahrzeuge:

Abschreibungen höher als tatsächlich Überbewertung von Schulden: • Warenaufwand / Kreditoren Kreditoren in fremder Währung:

Umrechnungskurs zu hoch • Übriger Aufwand / Rückstellungen Rückstellungen:

Mehr Rückstellungen als nötig Still nennt man diese Reserven deshalb, weil sie in der externen Bilanz nicht sichtbar, das heisst für Aussenstehende nicht erkennbar sind. Auflösungen von stillen Reserven entstehen beispielsweise bei verschiedenen Abschreibungen in der externen und internen Bilanz. Diese sind bei Aktiengesellschaften im Anhang zu kennzeichnen. Durch die Auflösung von stillen Reserven werden in der externen Erfolgsrechnung der Aufwand zu tief und der Gewinn zu hoch ausgewiesen. Die oben aufgeführten Buchungssätze für die Bildung von stillen Reserven werden für die Auflösung von stillen Reserven gedreht. TIP: Bei der Bildung steht das Bilanzkonto jeweils immer im Haben, bei der Auflösung im Soll. Über das Konto Stille Reserven wird nie gebucht. Die Bildung von stillen Reserven weist einige Vorteile auf:

Weil mehr Gewinn zurückbehalten wird, müssen auch weniger Dividenden ausbezahlt werden. Dadurch hat die Unternehmung mehr Mittel für die Finanzierung von Investitionen = Selbstfinanzierung

Die Bildung von stillen Reserven in sehr guten Jahren und deren Auflösung in schlechteren Zeiten ermöglicht eine gleichmässige Dividendenauszahlung.

Stille Reserven bilden ein Fettpolster für schlechte Zeiten: Durch die Auflösung können Verluste verkleinert oder sogar beseitigt werden.

Rechnungswesen: Löhne und Gehälter (Kapitel 51) Auf der Lohnabrechnung sind jeweils Abzüge vorhanden. Diese nennt man Sozialversicherungsbeiträge. Diese werden aufgeteilt in Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge.

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Arbeitnehmeranteil

Löhne und Gehälter/Kreditoren

Arbeitgeberanteil

Sozialleistungen/Kreditoren

Sozialversicherungsbeitrag

Zu den Sozialleistungen gehören: Arbeitnehmer Arbeitgeber AHV-Beitrag 5,05 % AHV-Beitrag 5,05 % ALV-Beitrag 1,5 % Verwaltungskosten Pensionskassenbeitrag ALV-Beitrag 1,5 % NBU-Beitrag Pensionskassenbeitrag BU-Beitrag Löhne und Gehälter/Kreditoren Sozialleistungen/Kreditoren Zahlung der geschuldeten Beiträge: Kreditoren/Liquide Mittel Der Bruttolohn wird nie verbucht! Zu erst werden sämtliche Sozialversicherungsbeiträge gebucht, anschliessend der Nettolohn mit der Buchung Löhne und Gehälter / Liquide Mittel. Der Personalaufwand wird wie folgt berechnet: Nettolohn + Arbeitnehmerbeiträge + Arbeitgeberbeiträge = Personalaufwand

Rechnungswesen: Wertschriften (Kapitel 52) a) Kauf- und Verkaufsabrechnungen 1. Kauf und Verkauf von Aktien Beispiel: Kauf von 10 Namenaktien zum Kurs 1000.-- 10'000.— + Spesen (Courtage, Umsatzabgabe, Börsengebühr) 125.— Total (Wertschriftenbestand / Bank) 10'125.— Beispiel: Verkauf von 10 Namenaktien zum Kurs 1000.-- 10'000.— - Spesen 125.— Total (Bank / Wertschriftenbestand) 9'875.— 2. Kauf und Verkauf von Obligationen Beispiel: Kauf von 10'000.-- am 15.6. 4% Kanton ZH zum Kurs

98% Zinstermin: 15.4. 9'800.— + Marchzins (60 Tage) 65.35 Schlusswert 9‘865.35 + Spesen 50.— Total (Wertschriftenbestand / Bank) 9'915.35

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Beispiel: Verkauf von 10'000.-- am 15.6. 4% Kanton ZH zum Kurs 98 % Zinstermin 15.4. 9'800.— + Marchzins (60 Tage) 65.35 Schlusswert 9'865.35 - Spesen 50.— Total (Bank / Wertschriftenbestand) 9'815.35 b) Rendite

Jahresertrag * 100 Rendite = eingesetztes Kapital

Der Jahresertrag besteht bei Aktien aus den Dividenden und dem Kursgewinn bzw. Verlust, bei Obligationen aus dem Jahreszins und dem Kursgewinn bzw. Verlust. Renditeberechnungen werden immer auf 2 Stellen gerundet 1. Rendite von Aktien Beispiel: Tom kaufte eine Namensaktie der Swiss zum Kurs von 350.—und verkaufte

diese 2 Jahre später für Fr. 150.--. Die Dividenden betrugen im 1. Jahr Fr. 75.—und im 2. Jahr Fr. 50.—.

Jahresertrag: Dividende 1. Jahr 75.— Dividende 2. Jahr 50.— Dividenden Total 125.— - Kursverlust 200.— Gesamtertrag in 720 T. -75.— Jahresertrag (360 T.) -37.50 (-37.50*100) : 350 Rendite -10.71 % 2. Rendite von Obligationen Man bezieht die Berechnung auf einen Nominalwert von Fr. 100.—! Beispiel: Martina kaufte Fr. 100'000.-- 5% Kanton Bern 2001-2009 zum Kurs 96% und

verkaufte diese 3 Jahre und 6 Monate später zum Kurs 98%. Jahresertrag: Kursgewinn (1260 T.) 2 Kursgewinn (360 T.) 0.57 + Zins 5 Gesamtertrag 5.57 (5.57*100) : 96 Rendite 5.80 % c) Wertschriftenbestand und Wertschriftenerfolg Wertschriftenbestand: Dieses Konto kann grundsätzlich im Umlauf- oder Anlagevermögen stehen, je nach Zweck der Anlage. Soll: Käufe, Korrekturbuchung* Haben: Verkäufe, Korrekturbuchung*, Saldo Wertschriftenerfolg: Im Soll werden die Aufwände, im Haben die Erträge aus Wertschriften verbucht. Aktiengesellschaften müssen beide Konten getrennt führen. Soll: Depotspesen, Korrekturbuchung*, Saldo Haben: Dividenden, Korrekturbuchung*, Saldo

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* Korrekturbuchung: Am Ende des Jahres wird ein Wertschrifteninventar vorgenommen. Die Korrektur wird dann bei Kursgewinnen mit der Buchung Wertschriftenbestand/Wertschriftenerfolg oder bei Kursverlusten Wertschriftenerfolg / Wertschriftenbestand.

Rechnungswesen: Liegenschaften (Kapitel 53) Zu den Liegenschaften (Immobilien) zählen wir:

Gebäude Stockwerkeigentum Grundstücke Landstücke

Für den Geschäftsverkehr benutzen wir folgende Konten:

Immobilien (Aktivkonto/Anlagevermögen) Soll: Anfangsbestand, Käufe, Wertvermehrungen, Verkaufsgewinn, einmalige Ausgaben beim Kauf Haben: Verkäufe, Abschreibungen1, Verkaufsverlust, Schlussbestand

Hypotheken (Fremdkapital) Soll: Rückzahlungen, Schlussbestand Haben: Anfangsbestand, Erhöhungen

Immobilienerfolg (Aufwand- bzw. Ertragskonto)2 Soll: Hypothekarzinsen, Abschreibungen, Reparaturen und Unterhalt, Heizung, Reinigung, Beleuchtung, Versicherungen, Steuern und Abgaben, Verkaufsverluste, Gewinn Haben: Mietertrag3, Verkaufsgewinne, Verlust

1 Werden die Abschreibungen indirekt vorgenommen, benutzt man zusätzlich das Konto Wertberichtigung Immobilien. 2 oftmals werden die Konten Immobilienaufwand und Immobilienertrag einzeln geführt. Für Aktiengesellschaften ist dies Pflicht. 3 Beim Mietertrag unterscheidet man zwischen Mietertrag von Dritten (Liquide Mittel/Immobilienerfolg), Mietertrag vom Inhaber (Privat/Immobilienerfolg) und Mietertrag des Geschäftes (Raumaufwand/Immobilienerfolg)

Rechnungswesen: Mehrwertsteuer (Kapitel 54) Die Mehrwertsteuer ist eine indirekte Bundessteuer und die wichtigste Geldquelle des Bundes. Beispiel: Ein Schuhverkäufer kauft beim Händler die Ware für Fr. 50'000 ein und verkauft diese anschliessend an die Kunden für Fr. 80'000. Der Mehrwert von Fr. 30'000 wird dann zum Satz von 7,6% besteuert. = Fr. 2280.

7,6 %Normalsatz

2,4 %Reduzierter Satz

0 %Steuerfrei

Steuersätze

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Normalsatz 7,6% - Gegenstände wie Waren, Rohstoffe, Fahrzeuge, Maschinen, Mobiliar - Energie wie Elektrizität, Gas, Heizöl, Benzin - Dienstleistungen, zum Beispiel Hotels, Restaurants, Reisebüros, Taxis, Coiffeur, Ingenieure,

Rechtsanwälte, Transportunternehmungen Reduzierter Satz 2,4%

- Nahrungsmittel - Alkoholfreie Getränke - Medikamente - Zeitungen, Bücher - Pflanzen - Wasser in Leitungen - Radio-/Fernsehgebühren

Steuerfrei 0% - Brief- und Paketpost; Ärzte und Spitäler, Schulen, Kirchen, Kino, Theater, Konzerte,

Lotterien, Sportanlässe, Geldverkehr, Versicherungen, Mieten, Liegenschaftenkäufe Verbuchung Für die Verbuchung benutzen wir die Konten Debitor Vorsteuer und Kreditor Umsatzsteuer.

Netto-Verbuchung Bei der Netto-Verbuchung wird die Mehrwertsteuer direkt mit der Rechnung verrechnet. Diese Methode wird vom Bund empfohlen. Beispiel 1: Kauf von Waren von Fr. 53‘800. Buchungen: Warenaufwand / Kreditoren Fr. 50'000 Debitor Vorsteuer / Kreditoren Fr. 3'800 Beispiel 2: Verkauf von Waren von Fr. 91'460. Buchungen: Debitoren / Verkaufsertrag Fr. 85‘000 Debitoren / Kreditor Umsatzsteuer Fr. 6'460 Beispiel 3: Abschluss 1. Verrechnung der Vorsteuer mit der Umsatzsteuer: Kreditor Umsatzsteuer / Debitor Vorsteuer Fr. 3'800 2. Zahlung der geschuldeten Beiträge: Kreditor Umsatzsteuer / Liquide Mittel Fr. 2‘660 Brutto-Verbuchung Die Mehrwertsteuer wird erst am Ende der Abrechnungsperiode berechnet. (Gleiche Beispiele wie bei der Netto-Verbuchung) Beispiel 1: Warenaufwand / Kreditoren Fr. 53'800 Beispiel 2: Debitoren / Verkaufsertrag Fr. 91'460 Beispiel 3: Abschluss 1. Umsatzsteuer Abrechnungsperiode:

Verkaufsertrag / Kreditor Umsatzsteuer Fr. 6'460 2. Vorsteuer Abrechnungsperiode:

Debitor Vorsteuer / Warenaufwand Fr. 3'800 3. Verrechnung der Vorsteuer mit der Umsatzsteuer:

Kreditor Umsatzsteuer / Debitor Vorsteuer Fr. 3‘800

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4. Zahlung der geschuldeten Beiträge: Kreditor Umsatzsteuer / Liquide Mittel Fr. 2'660

Rechnungswesen: Mehrstufige Erfolgsrechnungen (Kap. 55) Ziel einer mehrstufigen Erfolgsrechnung ist es, herauszufinden, wo der Erfolg erzielt wurde und so eine bessere Übersicht zu erlangen. Bei einem Handelsbetrieb gliedert man die Erfolgsrechnung in 3 Stufen, bei einem Fabrikationsbetrieb in 2 Stufen. Beispiel Handelsbetrieb (Kontoform): Aufwand Ertrag 1. Stufe: Warenaufwand Nettoerlös BRUTTOGEWINN 2. Stufe: Gemeinaufwand BRUTTOGEWINN (z.B. Personalaufwand, Betrieblicher Nebenertrag Abschreibungen, Zinsen, (z.B. Zinsertrag, etc.)

Betriebsaufwand, etc.) BETRIEBSGEWINN

3. Stufe: Neutraler Aufwand * BETRIEBSGEWINN (z.B. Immobilienerfolg, Neutraler Ertrag * Wertschriftenerfolg, ausserordentlicher Aufwand) UNTERNEHMUNGSGEWINN Selbstverständlich kann aus allen Resultaten auch ein Verlust entstehen. * Beim neutralen Erfolg unterscheiden wir zwischen betriebsfremdem Erfolg (Immobilienerfolg, Werschriftenerfolg) und ausserordentlichem Erfolg. WICHTIG: Jede einzelne Stufe muss in der Kontoform immer abgeschlossen werden und die nächste neu wiedereröffnet werden! Bei einem Fabrikationsbetrieb lässt man die 1. Stufe aus. Aus der 1. Stufe resultiert demnach bereits ein Betriebsgewinn- resp. verlust. Die 2. Stufe beinhaltet den neutralen Erfolg. Die mehrstufige Erfolgsrechnung kann auch in Berichtsform aufgestellt werden.

Rechnungswesen: Kontenpläne und Kontenrahmen (Kap. 56) Um eine Übersicht in der Buchhaltung zu gewährleisten, wurden Verzeichnisse erstellt. Dieses Verzeichnis nennt man Kontenplan. Für Unternehmungen der gleichen Branche sind oftmals Musterkontenpläne vorgegeben. Man spricht dann von einem Kontenrahmen. Die Konten werden dann nach Kontenklassen, Kontengruppen, Kontenuntergruppen und Einzelkonten unterteilt. Diese Dezimalzahl schwankt zwischen 3 bei kleinen und 8 bei grossen Unternehmungen.

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Beispiel Konto Maschinen (1102): 1 = Aktiven 1 = Anlagevermögen 0 = Materielles Anlagevermögen 2 = Einzelkonto Maschinen Bekannte Kontenrahmen:

Kontenrahmen für Gewerbe-, Industrie- und Handelsbetriebe Kontenrahmen für kleinere und mittlere Unternehmungen in Produktion, Handel und

Dienstleistungen (KMU)

Rechnungswesen: Kalkulation im Handelsbetrieb (Kap. 61) Die Kalkulation dient der Ermittlung des Einstandspreises bzw. des Nettoerlöses. Grundlage dafür bilden die Kapitel 31 und 32. (Einkaufs- und Verkaufskalkulation). Die Kalkulations-Formeln: Nettoerlös = Einstandswert + Bruttogewinn Nettoerlös = Einstandswert + Gemeinkosten + Reingewinn Nettoerlös = Selbstkosten + Reingewinn Selbstkosten = Einstandswert + Gemeinkosten Bruttogewinn = Gemeinkosten + Reingewinn Kalkulationsschemen: Aufbauende Kalkulation: Abbauende Kalkulation: Bruttokreditankauf (=Katalogpreis) Bruttokreditverkauf - Rabatt - Rabatt = Nettokreditankauf (=Rechnung) = Nettokreditverkauf - Skonto - Skonto = Nettobarankauf (=Zahlung) = Nettobarverkauf + Bezugskosten - Verkaufssonderkosten = Einstandspreis = Nettoerlös + Gemeinkosten - Reingewinn = Selbstkosten = Selbstkosten + Reingewinn - Gemeinkosten = Nettoerlös = Einstandspreis + Verkaufssonderkosten - Bezugskosten = Nettobarverkauf (=Zahlung) = Nettobarankauf + Skonto + Skonto = Nettokreditverkauf (=Rechnung) = Nettokreditankauf + Rabatt + Rabatt = Bruttokreditverkauf (=Katalogpreis) = Bruttokreditankauf

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Zuschlagssätze: Bruttogewinnzuschlag = Bruttogewinn * 100 Einstandswert Bruttogewinnmarge = Bruttogewinn * 100 (= Handelsmarge) Nettoerlös Gemeinkostenzuschlag = Gemeinkosten * 100 Einstandswert Reingewinnzuschlag = Reingewinn * 100

Selbstkosten Einzel- und Gesamtkalkulation: Gesamtkalkulation = Zahlen aus Erfolgsrechnung; für sämtliche Produkte Einzelkalkulation = Kalkulation eines Produktes Schlüsselzahlen: Mit Schlüsselzahlen kann man direkt den Erweiterungsfaktor ermitteln. Bei einer aufbauenden Kalkulation vom Bruttokreditankauf zum Bruttokreditverkauf ist die Schlüsselzahl grösser als 1, umgekehrt kleiner als 1. Beispiel: Bruttokreditankauf: Fr. 125.— Bruttokreditverkauf Fr. 300.— Schlüsselzahl aufbauende Kalkulation: 300 : 125 = 2,4000 (immer 4 Stellen angeben) Schlüsselzahl abbauende Kalkulation: 125 : 300 = 0,4167

Rechnungswesen: Kalkulation im Produktionsbetrieb (Kap. 62) Die Kalkulation in einem Produktionsbetrieb ist komplizierter, weil die Güter erstellt werden müssen und dafür Material, Reparaturteile, Rohmaterial, etc. vorhanden sein muss. Ein Handelsbetrieb verkauft die Güter lediglich weiter. Die Kalkulation erfolgt mit dem Betriebsabrechnungsbogen, dem sogenannten BAB. Grundlage für die Berechnung stellt dabei die Erfolgsrechnung der Finanzbuchhaltung (Fibu). Da in der Finanzbuchhaltung auch stille Reserven wie zu hohe Abschreibungen oder Zinsen enthalten sind, eignet sich die Fibu nicht zur Kalkulation. Mit der Betriebsbuchhaltung (Bebu) können auch die Kosten für einzelne Produkte berechnet werden. 1. Die Kostenartenrechnung Kostenarten sind Aufwendungskonten, die in der Erfolgsrechnung ersichtlich sind. Man unterscheidet Einzelkosten mit Gemeinkosten. Einzelkosten können direkt mit den Produkten (= Kostenträger) verrechnet werden, während Gemeinkosten zuerst über die verschiedenen Stellen (= Kostenstellen) verbucht werden. indirekte Kosten

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Der erste Schritt ist die Bereinigung der externen Zahlen der Erfolgsrechnung. Diese Bereinigung nennt man sachliche Abgrenzungen. Das Resultat, Aufwand abzüglich bzw. zuzüglich sachliche Abgrenzungen ergibt die Kosten. Falls keine sachlichen Abgrenzungen vorliegen, entsprechen die Kosten auch dem Aufwand. Beispiele von sachlichen Abgrenzungen: Abschreibungen: Bildung stiller Reserven infolge zu hoher Abschreibungen Zinsen: Eigenkapitalzins ist in der Finanzbuchhaltung nicht berücksichtigt worden 2. Die Kostenstellenrechnung In der Kostenstellenrechnung ist ersichtlich, wo die Kosten angefallen sind, das heisst in welcher Abteilung. Beispiele von Kostenstellen: Material, Fertigung, Vertrieb, Verwaltung, Montage, Energie, Lager, Heizung, Gebäude, etc. Die Kostenstellen werden am Schluss auf die Kostenträger, das heisst die Produkte, übertragen. Falls Vor- oder Hilfskostenstellen vorhanden sind, werden diese zuerst auf die Hauptkostenstellen verteilt. Die Verteilung erfolgt mittels einem Kostensatz. Kostensatz Material-Gemeinkosten: (Material-Gemeinkosten * 100) : Einzelmaterialkosten Kostensatz Fertigungs-Gemeinkosten: (Fertigungs-Gemeinkosten * 100) : Einzellohnkosten Kostensatz Verwaltungs-u. Vertriebsgemeinkosten: (VV-Gemeinkosten * 100) : Herstellkosten Die Fertigungs-Gemeinkosten werden oftmals auch in Franken pro Fertigungsstunde statt in Prozent angegeben. 3. Die Kostenträgerrechnung Die Kostenträger sind die Produkte, die hergestellt werden. Mit der Kostenträgerrechnung können die Herstellkosten, die Selbstkosten und der Erfolg für ein einzelnes Produkt berechnet werden. Das Kalkulationsschema sieht folgendermassen aus: Einzelmaterial Einzellöhne

+ Material-Gemeinkosten + Fertigungs-Gemeinkosten Materialkosten Fertigungskosten

Herstellkosten + Verwaltungs- und Vertriebs-Gemeinkosten

Selbstkosten + Reingewinn

Nettoerlös Diese Berechnung nennt sich Gesamtkalkulation. Möchte man die Kosten aber lediglich für ein Stück berechnen, müssen die ermittelten Zuschlagssätze bei der Einzelkalkulation angewendet werden.

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Rechnungswesen: Fixe und variable Kosten (Kapitel 63) Definition: • fixe Kosten: Die fixen Kosten sind gleich hoch, unabhängig davon, wieviel produziert wird. Die

fixen Kosten umfassen die Gemeinkosten, sind aber nicht dasselbe. Zur Vereinfachung sind die Gemeinkosten hier aber immer fix. Falls die fixen Kosten immer gleich bleiben, nennt man dies absolut fixe Kosten. Von sprungfixen Kosten spricht man, wenn die Gemeinkosten ansteigen oder fallen, beispielsweise durch ein neues Werbeprogramm, erhöhte Abschreibungen, etc.

• variable Kosten: Die variablen Kosten sind abhängig davon, wieviel produziert wird. Je mehr produziert wird, desto höher werden die Kosten aber auch der Umsatz (Nettoerlös). Die variablen Kosten entsprechen im Handelsbetrieb dem Warenaufwand, im Produktionsbetrieb den Einzelkosten (Einzelmaterial, Einzellöhne). Wenn die Kosten bei Umsatzsteigerung „normal“ ansteigen, spricht man von proportionalen Kosten. In der Praxis kann es auch zu progressiven- bzw. degressiven Kosten kommen.

• Nutzschwelle: Unter der Nutzschwelle verstehen wir den Punkt, bei dem weder ein Gewinn noch ein Verlust entsteht. Wird mehr produziert als dieser Punkt, führt dies zu einem Gewinn, umgekehrt zu einem Verlust.

Zur Vereinfachung können somit folgende Synonyme verglichen werden:

fixe Kosten ê Gemeinkosten variable Kosten ê Warenaufwand bzw. Einzelkosten Kostentotal ê Selbstkosten Umsatz ê Nettoerlös Deckungsbeitrag ê Bruttogewinn

Ermittlung der Nutzschwelle: Die Nutzschwelle kann auf 3 Varianten aufgezeigt werden. Tabellarisch, grafisch und rechnerisch: Beispiel: Ein Produkt wird für Fr. 8 eingekauft und für Fr. 10 verkauft. Die Gemeinkosten betragen gesamthaft Fr. 60‘000. 1. Tabellarische Lösung Menge Fixe Kosten Variable

Kosten Kosten- total

Nettoerlös Erfolg Brutto- gewinn

0 60‘000 0 60‘000 0 - 60‘000 010‘000 60‘000 80‘000 140‘000 100‘000 - 40‘000 20‘00020‘000 60‘000 160‘000 220‘000 200‘000 - 20‘000 40‘00030‘000 60‘000 240‘000 300‘000 300‘000 0 60‘00040‘000 60‘000 320‘000 380‘000 400‘000 + 20‘000 80‘00050‘000 60‘000 400‘000 460‘000 500‘000 + 40‘000 100‘00060‘000 60‘000 480‘000 540‘000 600‘000 + 60‘000 120‘000

Die Nutzschwelle liegt bei einem Umsatz von 30'000 Stück oder Fr. 300‘000.

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2. Grafische Lösung

0

100000

200000

300000

400000

500000

600000

0 10 20 30 40 50 60

1000 Stück

Fr.

Fixe KostenVariable KostenTotalkostenNettoerlösDeckungsbeitrag

Die Grafik zeigt, dass es zwei Nutzschwellen gibt. Diese liegen grafisch immer untereinander, das heisst die Menge muss die selbe sein. Voraussetzungen für das Erreichen der Nutzschwelle: Nettoerlös = Kostentotal: Dies bedeutet, dass das Kostentotal gleich hoch ist wie der Nettoerlös. Dies ist bei 30'000 Stück und Fr. 300'000 Umsatz der Fall. Deckungsbeitrag = Fixe Kosten: Dies bedeutet, dass mit 30'000 Stück die Gemeinkosten gedeckt sind. Wenn wir den Abstand der Geraden Totalkosten – Nettoerlös sowie Deckungsbeitrag – Fixe Kosten analysieren, erkennt man, je höher der Umsatz ist, desto höhere Gewinne können erzielt werden. Dies bedeutet, dass der Bereich oberhalb der Nutzschwelle einen Gewinn bringt, unterhalb einen Verlust. 3. Rechnerische Lösung Stückberechnung Gesamtberechnung

Nettoerlös Fr. 10 Fixkosten Fr. 60‘000 - Einstand Fr. 8 + Reingewinn Fr. 0

Deckungsbeitrag Fr. 2 Deckungsbeitrag Fr. 60‘000 Nutzschwelle = Deckungsbeitrag gesamt : Deckungsbeitrag pro Stück 60'000 : 2 = 30'000 Stück 30'000 Stück * Fr. 10 = Fr. 300'000 Umsatz Wenn die Nutzschwelle berechnet werden muss, ist der Reingewinn immer 0!

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Rechnungswesen: Bilanz- und Erfolgsanalyse (Kapitel 70) Kapitel 70: Bilanz- und Erfolgsanalyse 1. DEFINITION Mit Kennzahlen kann am Ende einer Rechnungsperiode die Erfolgsrechnung und die Bilanz analysiert werden um so einen besseren Überblick über die Finanzlage einer Unternehmung zu erlangen. Dabei unterscheidet man interne und externe Analysen. Externe sind für die Presse, Gläubiger, Konkurrenten oder Steuerbehörden bestimmt, interne lediglich für die Geschäftsleitung. Zuerst müssen sämtliche stillen Reserven aufgelöst werden. Die interne Bilanz bildet die Grundlage der Berechnung. Im Anschluss sind die Wertberichtigungskonten (Delkredere, Wertberichtigung Maschinen, etc.) den Hauptkonten zuzuschreiben. Die Bilanz ist klar zu gliedern um die Analyse zu ermöglichen.

Die Aktiven sind nach Umlauf- und Anlagevermögen zu gliedern Das Fremdkapitel wird unterschieden zwischen kurzfristigem- und langfristigem Fremdkapital

2. ANALYSE Beispiel einer Bilanz und Erfolgsrechnung:

BilanzAktiven Passiven

Umlaufvermögen FremdkapitalLiquide Mittel 150 Kurzfristiges FKForderungen 800 Kreditoren 1200Vorräte 750 1700 Bank 1000 2200

Langfristiges FKDarlehen 300Hypotheken 500 800 3000

Anlagevermögen EigenkapitalMaschinen 1800 Aktienkapital 800Mobilien 500 2300 Reserven / Gewinnv. 200 1000

4000 4000

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ErfolgsrechnungAufwand Ertrag

Betriebsaufwand 2500 Verkaufsertrag 3100Personalaufwand 300Fremdkapitalzinsen 50Abschreibungen 150Übriger Betriebsaufwand 50Reingewinn 50

3100 3100 2.1. FINANZIERUNGSKENNZAHLEN ( FREMDKAPITAL / EIGENKAPITAL) KENNZAHL FORMEL ERGEBNIS RICHTWERTEFremdfinanzierungsgrad Fremdkapital * 100

Gesamtkapital 75 % 40 – 70 %

Eigenfinanzierungsgrad Eigenkapital * 100 Gesamtkapital

25 % 30 – 60 %

Selbstfinanzierungsgrad Zuwachskapital * 100 Eigenkapital

20 % je älter, desto höher

Fremdfinanzierungsgrad und Eigenfinanzierungsgrad ergeben zusammen immer 100 %. Unter Zuwachskapital versteht man die Reserven und Gewinnvortrag. Das Verhältnis Fremdkapital – Eigenkapital ist nicht optimal verteilt. Die Fremdkapitalrate müsste gesenkt werden, während die Eigenkapitalrate zu niedrig ist. Diese Kennzahlen dienen zur Überprüfung einer gesunden Finanzierung. 2.2. INVESTITIONSKENNZAHLEN (UMLAUFVERMÖGEN / ANLAGEVERMÖGEN) KENNZAHL FORMEL ERGEBNIS RICHTWERTEIntensität des Umlaufvermögens

Umlaufvermögen * 100 Gesamtvermögen

43 % Branchen-abhängig

Intensität des Anlagevermögens

Anlagevermögen * 100 Gesamtvermögen

57 % Branchen- abhängig

Die Verteilung ist von Branche zu Branche verschieden. Restaurants, Hotels beispielsweise haben eine grössere Anlageintensität. Zusammengerechnet müssen beide Kennzahlen 100 % ergeben. 2.3. LIQUIDITÄTSKENNZAHLEN (UMLAUFVERMÖGEN / FREMDKAPITAL) KENNZAHL FORMEL ERGEBNIS RICHTWERTELiquiditätsgrad 1 (Cash ratio)

Liquide Mittel * 100 Kurzfristiges FK

7 % 10 – 35 %

Liquiditätsgrad 2 (Quick ratio)

(Liq. Mittel+Forderungen) * 100 Kurzfristiges FK

43 % ca. 100 %

Liquiditätsgrad 3 (Current ratio)

Umlaufvermögen * 100 Kurzfristiges FK

77 % 150 – 200 %

Die Unternehmung befindet sich in schweren Liquiditätsschwierigkeiten. Alle Kennzahlen liegen deutlich unter den Richtwerten. Da der Fremdkapitalanteil (s. 2.1.) bereits zu hoch ist, sind die Zukunftsaussichten dieser Unternehmung sehr schlecht.

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2.4. DECKUNGSKENNZAHLEN (ANLAGEVERMÖGEN / EIGENKAPITAL) KENNZAHL FORMEL ERGEBNIS RICHTWERTEAnlagedeckungsgrad 1 Eigenkapital * 100

Anlagevermögen 43 % 75 – 100 %

Anlagedeckungsgrad 2 (Eigenkapital+langfr. FK) * 100 Anlagevermögen

78 % min. 100 %

Auch hier sieht es für diese Unternehmung nicht gut aus. Die goldene Bilanzregel kann nicht eingehalten werden. Die goldene Bilanzregel sieht vor, dass das Anlagevermögen mit langfristigen Mitteln zu finanzieren gedeckt werden soll. 2.5. RENTABILITÄTSKENNZAHLEN (BILANZ / ERFOLGSRECHNUNG) KENNZAHL FORMEL ERGEBNIS RICHTWERTEEigenkapitalrendite Reingewinn * 100

∅ Eigenkapital 5,00 % min. 8 %

Gesamtkapitalrendite (Reingewinn+Fremdzinsen)*100 ∅ Gesamtkapital

2,50 % abhängig

Umsatzrentabilität Reingewinn * 100 Verkaufsumsatz

1,61 % min. 2 %

Cashflow-Umsatz-Rate Cashflow * 100 Verkaufsumsatz

6,45 % 3 – 5 % höher als Umsatzrate

Unter Cashflow versteht man die Mittel, die aus der Umsatztätigkeit entstanden sind, d.h., Abschreibungen, Rückstellungen und der Reingewinn. Die Berechnung kann auf 2 Arten erfolgen:

direkt: Verkaufsertrag – liquiditätswirksamer Aufwand (Betriebsaufwand, Personalaufwand, Fremdkapitalzinsen und übriger Betriebsaufwand) = 200

indirekt: Reingewinn + liquiditätsunwirksamer Aufwand (Abschreibungen) = 200 Die Rentabilität ist ungenügend. Einzig die Cashflow-Umsatzrate entspricht den Richtwerten. Diese Kennzahlen dienen zur Sicherung des langfristigen Unternehmungsfortbestandes. Alle Rentabilitätskennzahlen werden auf 2 Dezimalen angegeben. 2.6. AKTIVITÄTS-KENNZAHLEN KENNZAHL FORMEL ERGEBNIS RICHTWERTE∅ Debitorenumschlag Kreditverkaufsumsatz

∅ Debitorenbestand 3,9 mal -

∅ Debitorendauer ∅ Debitorenbestand * 360 Kreditverkaufsumsatz

92,9 Tage 30 Tage

∅ Lagerumschlag Warenaufwand ∅ Lagerbestand

3,3 mal -

∅ Lagerdauer ∅ Lagerbestand * 360 Warenaufwand

108 Tage -

∅ Kreditorenumschlag Kreditwareneinkauf ∅ Kreditorenbestand

2,1 mal -

∅ Kreditorendauer ∅ Kreditorenbestand * 360 Warenaufwand

172,8 Tage 30 Tage

∅ Kapitalumschlag Verkaufsumsatz ∅ Gesamtkapital

0,8 mal -

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Mit diesen Kennzahlen lassen sich wichtige Angaben über das Umlaufvermögen herauslesen. Die durchschnittliche Kreditorendauer beträgt 172,8 Tage. Das heisst, dass die Unternehmung nicht mehr liquide genug ist, die Rechnungen pünktlich zu bezahlen. Da dies die Gläubiger nun wissen, zahlen sie die Rechnungen ebenfalls nicht fristgerecht. Die Unternehmung sollte ihr Mahnwesen verbessern. Die durchschnittliche Lagerdauer sollte weder zu hoch noch zu tief sein. Ist die Frist zu klein, kann es zu Lieferschwierigkeiten kommen. Wenn sie zu gross ist, werden die Waren schlecht bzw. gehen kaputt (je nach Branche). 2.7. LEVERAGE-EFFEKT Die Verzinsung zwischen dem Fremdkapital und dem Eigenkapital ist meist verschieden. Falls die Gesamtkapitalrentabilität grösser ist als die Fremdkapitalverzinsung, wird durch die Beschaffung von zusätzlichem Fremdkapital ein höherer Gewinn auf dem Eigenkapital erzielt. Man spricht in diesem Fall vom Leverage-Effekt. Die Formel lautet: Eigenkapitalren. = Gesamtkapitalren. + FK * (Gesamtkapitalren. – Fremdkapitalren.) EK 5,00 % = 2,50 % + 3000 * (2,50 % - x) x = 1,67 % 1000 2.8. ABSCHLIESSENDE BEURTEILUNG Beinahe alle Kennzahlen dieser Unternehmung liegen unter den Durchschnittswerten. Die Unternehmung hat eine sehr schlechte Liquiditätslage und die Forderungen können nicht mehr rechtzeitig beglichen werden. Auch die Verschuldungsrate ist zu hoch. Möglicherweise wird die Gesellschaft in nächster Zeit Konkurs anmelden müssen. Alle 6 wichtigen Komponenten des magischen Sechseckes konnten nicht wunschgemäss vollzogen werden. 1. Rentabilität: zu tief 2. Liquidität: fast keine flüssigen Mittel 3. Sicherheit: Verschuldung zu hoch 4. Flexibilität 5. Unabhängigkeit: braucht Geldgeber 6. Finanzimage: schlecht, da Forderungen nicht pünktlich bezahlt werden können

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