1
Alte Musik im Radio
April 2012
S O N N T A G
1. April 2012, 6:05 Uhr
WDR 3 am Sonntagmorgen
mit Geistlicher Musik (ab 9:05 Uhr)
Mit Ingrid Gloede
6:05 – 7:00 Uhr
Matthias Weckmann
Toccata e-moll
Martin Böcker an der Schnitger-Orgel
der Kirche St. Cosmae in Stade
Johann Paul von Westhoff
Partita Nr. 3 h-moll
Gunar Letzbor, Violine
Johann Friedrich Fasch
Konzert G-dur
für 2 Flöten, 2 Oboen und Fagott
Tempesta di Mare
Leitung: Emlyn Ngai
Philipp Heinrich Erlebach
Sonata seconda e-moll
CordArte
Johann Philipp Kirnberger
Trio Nr. 3 C-dur
für 2 Violinen und Basso continuo
NeoBarock
7:05 – 8:00 Uhr
Georg Muffat
Toccata Nr. 11
aus: Apparatus musico-organisticus, 1. Buch
Joseph Kelemen an der Silbermann-Orgel
der Abteikirche Ebersmunster
Josef Myslivecek
Oktett Nr. 3 B-dur
L’Orfeo Bläserensemble
Leitung: Carin van Heerden
Johann Georg Albrechtsberger
Präludium und Fuge B-dur
Dmitry Rachmanov und Cullan Bryant, Klavier
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 4 c-moll, D 417
Anima Eterna Symphony Orchestra
Leitung: Jos van Immerseel
8:05 – 8:30 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
Adagio und Allegro f-moll, KV 594
für ein Orgelwerk in einer Uhr
Tobias Lindner an der Orgel
der Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt in Kötzing
Leonardo Leo
Konzert Nr. 6 c-moll
für Violoncello, Streicher und Basso continuo
Hidemi Suzuki, Violoncello
Ensemble Van Wassenaer
Leitung: Makoto Akatsu
9:05 – 10:00 Uhr
Geistliche Musik
Michael Haydn
Graduale per Dominica Palmarum
für Chor und Basso continuo
Purcell Choir
Leitung: György Vashegyi
Johann Sebastian Bach
Himmelskönig, sei willkommen, BWV 182
Kantate zum Palmsonntag für Soli, Chor,
Blockflöte, Streicher und Basso continuo
Yoshikazu Mera, Altus
Makoto Sakurada, Tenor
Peter Kooij, Bass
Bach Collegium Japan
Leitung: Masaaki Suzuki
Marianus Königsperger
Fuga septimi toni
Norbert Düchtel an der Brandenstein-Orgel
der Wallfahrtskirche St. Ottilia in Heilring
Michael Haydn
Messe d-moll
für Chor und Basso continuo
Marian Minnen und Elise Christiaens, Violine
David Van Bouwel, Orgel
Ex Tempore
Leitung: Florian Heyerick
Redaktion: Richard Lorber
2
S O N N T A G
1. April 2012, 13:04 Uhr
WDR 3 Musikhaus
Mit Regina Münch
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 2 D-dur, op. 36
Bearbeitung für Klaviertrio
Trio Einstein
Allegro con brio
Marcia funebre
aus: Sinfonie Nr. 3 Es-dur, op. 55
Bearbeitung für Klavier, Flöte, Violine und
Violoncello von Johann Nepomuk Hummel
Trio Einstein
Martin Sandhoff, Flöte
Mauro Giuliani
Prelude, op. 83,2
Allegro spirito, aus: Sonate op. 15
Variationen, op. 112
Wulfin Lieske, Gitarre
Fernando Sor
Mozart-Variationen, op. 9
Andante moderato,
aus: Fantasie elegiaque, op. 59
Studio 11, op. 6
Studio 22 und Studio 17 op. 35
Wulfin Lieske, Gitarre
Redaktion: Richard Lorber
3
F R E I T A G
6. April 2012, 6:05 Uhr
WDR 3 am Karfreitag
mit Geistlicher Musik (ab 9:05 Uhr)
Mit Christiane Wedel
6:05 – 7:00 Uhr
Antonio Vivaldi
Sinfonie h-moll
für Streicher und Basso continuo
Combattimento Consort Amsterdam
Leitung: Jan Willem de Vriend
Antonio Caldara
Sonate c-moll, op. 1,6
für 2 Violinen und Basso continuo
Fons Musicae
Leitung: Yasunori Imamura
Johann Sebastian Bach
Suite „aufs Lautenwerk“ e-moll, BWV 996
Pierre Hantaï, Cembalo
Johann Heinrich Schmelzer
Sonata lamentevole B-dur
für Violine, Viola, Viola da gamba und
Basso continuo
CordArte
Georg Philipp Telemann
Quartett a-moll
für Traversflöte, Violine, Viola da gamba und
Basso continuo
Linde Brunmayr, Traversflöte
John Holloway, Violine
Lorenz Duftschmid, Viola da gamba
Ulrike Becker, Violoncello
Lars Ulrik Mortensen, Cembalo
7:05 – 8:00 Uhr
Sigfrid Karg-Elert
Abendmahlsszene aus dem „Parsifal“ von
Richard Wagner
Johannes Matthias Michel, Harmonium
Charles-Marie Widor
Symphonie gothique c-moll, op. 70
Ben van Oosten an der Cavaillé-Coll-Orgel
der Kirche St. Ouen in Rouen
Johann Sebastian Bach
„Erbarme dich“ aus der Matthäus-Passion
Yo-Yo Ma, Violoncello
Amsterdam Baroque Orchestra
Leitung: Ton Koopman
8:05 – 8:30 Uhr
Jacques-Martin Hotteterre
Prélude c-moll
Michael Schneider, Blockflöte
Franz Liszt
Variationen über den Basso continuo des
1. Satzes der Kantate „Weinen, Klagen, Sorgen,
Zagen“ und des Crucifixus der Messe h-moll
von Johann Sebastian Bach
Andrew Dewar an der Walcker-Orgel
der Kirche St. Maria in Schramberg
9:05 – 10:00 Uhr
Geistliche Musik
Emilio de Cavalieri
Lamentatio secunda die, Lectio prima
Gesualdo Consort Amsterdam
Leitung: Harry van der Kamp, Bass
Alessandro Stradella
Crocifissione e morte di N. S. Giesù Christo
Kantate für Alt, 2 Violinen und Basso continuo
Gérard Lesne, Altus
Il Seminario Musicale
Claudio Monteverdi
Pianto della Madonna sopra il lamento d’Arianna
für Singstimme und Basso continuo
Maria Cristina Kiehr, Sopran
Matthias Später, Laute
Guillaume Bouzignac
Ha! Plange
Sächsisches Vokalensemble
Leitung: Matthias Jung
Antonio Caldara
Morte e sepultura di Christo
Sinfonia Nr. 4 für Streicher und Basso continuo
Ars Antiqua Austria
Leitung: Gunar Letzbor, Violine
Francisco Corselli
Lectio seconda in Sabato Sancto
für Sopran, Bläser, Streicher und Basso continuo
Nuria Rial, Sopran
El Concierto Español
Leitung: Emilio Moreno
Redaktion: Richard Lorber
4
F R E I T A G
6. April 2012, 15:05 Uhr
WDR 3 spezial
Johann Sebastian Bach
Johannes-Passion BWV 245
Cantus Cölln:
Amaryllis Dieltiens, Sopran
Sabine Goetz, Sopran (Ancilla)
Elisabeth Popien, Alt
Alexander Schneider, Alt
Hans Jörg Mammel, Tenor (Evangelist)
Georg Poplutz, Tenor (Servus)
Wolf Matthias Friedrich, Bass (Petrus/Pilatus)
Markus Flaig, Bass (Jesus)
Instrumentalisten
Leitung: Konrad Junghänel
Als Johann Sebastian Bach im Jahre 1723 das
Amt des Thomaskantors in Leipzig übernahm,
ergab sich für ihn auch die Verpflichtung, fortan
jedes Jahr am Karfreitag eine große Passion
aufzuführen. Nachdem die Kirchenmusik in der
vorausgehenden Fastenzeit mehr als sechs
Wochen lang geschwiegen hatte, war die
Passionsaufführung am Karfreitag für viele
Leipziger Bürger jedes Mal ein besonderes
Ereignis. Von den fünf Passionen, die Bach im
Laufe seines Lebens vermutlich schrieb, sind
leider nur zwei vollständig erhalten. Eine davon
ist die Passio secundum Johannem, die er gleich
in seinem ersten Amtsjahr in Leipzig
präsentierte, eine in ihrer dramatischen Dichte
einzigartige Komposition. Mit großer
Unmittelbarkeit führt sie die Leidensgeschichte
Jesu vor Augen, überwiegend so, wie sie der
Evangelist Johannes berichtet. Mindestens noch
dreimal hat Bach das eindrucksvolle Werk später
wiederaufgeführt und dabei immer kleine und
größere Änderungen vorgenommen. Der Frage,
wie seine letzte Leipziger Johannes-Passion
geklungen haben mag, gehen Konrad Junghänel
und sein Ensemble Cantus Cölln nach – sie haben
Bachs Johannes-Passion in der Fassung von 1749
eingespielt.
Redaktion: Richard Lorber
F R E I T A G
6. April 2012, 18:05 Uhr
WDR 3 Vesper spezial
Historische Aufnahmen: Die Cappella Coloniensis
in Werken von der Frühklassik bis zur Romantik
(18:05 – 20:00 Uhr)
Von Christoph Prasser
Die Vesper stellt am Karfreitag Aufnahmen mit
der Cappella Coloniensis in den Mittelpunkt, die
sich von der musikalischen Frühklassik bis zur
Romantik erstrecken. Dabei sind nicht nur die
ebenso wunderschön wie selten zu hörenden
Flöten- und Klarinettenkonzerte von Friedrich
Schwindl und Franz Xaver Pokorny zu hören,
sondern auch so populäre Werke wie das d-moll-
Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy
und das „Larghetto“ aus Frédéric Chopins
2. Klavierkonzert in f-moll op. 21. Allen
Aufnahmen ist gemeinsam, dass sie versuchen,
das historisch authentische Klangbild aus der
Entstehungszeit der Kompositionen
wiederzubeleben – ein Anliegen, das sich die
Cappella Coloniensis seit ihrer Gründung im
Jahre 1954 mit großem Erfolg zum Ziel gesetzt
hat.
Friedrich Schwindl
Konzert D-dur
für Flöte und Orchester
Hans-Martin Linde, Traversflöte
Cappella Coloniensis
Leitung: Ferdinand Leitner
Franz Xaver Pokorny
Konzert Es-dur
für Klarinette und Orchester
Hans Deinzer, Klarinette
Cappella Coloniensis
Leitung: Ferdinand Leitner
Luigi Cherubini
Sinfonie D-dur
Cappella Coloniensis
Leitung: Gabriele Ferro
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Violine und Orchester d-moll
Hiro Kurosaki, Violine
Cappella Coloniensis
Leitung: Sigiswald Kuijken
Frédéric Chopin
Larghetto
aus: Konzert Nr. 2 f-moll für Klavier und
Orchester, op. 21
Patrick Cohen, Hammerflügel
Cappella Coloniensis
Leitung: Hans-Martin Linde
Gioacchino Rossini
Gewittermusik
aus: La Cenerentola, ossia La bontà in trionfo
Cappella Coloniensis
Leitung: Gabriele Ferro
Redaktion: Richard Lorber
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F R E I T A G
6. April 2012, 20:05 Uhr
WDR 3 Konzert
Tenebrae
Musiche per la Settimana Santa a Napoli
In Anlehnung an die alte Tradition der
„Finstermetten“ ist am Gründonnerstag, dem
5. April in der Kölner Philharmonie ein
stimmungsvolles Konzert zu erleben. Die
Sopranistin Valentina Varriale und das Ensemble
I Turchini unter Antonio Florio musizieren zu
nächtlicher Stunde bei Kerzenschein so genannte
Tenebrae-Lamentationen. Sie beruhen auf Texten
aus den Klageliedern des Jeremia im Alten
Testament, die die Zerstörung Jerusalems im Jahr
586 vor Christus betrauern.
In der Fastenzeit, speziell in der Karwoche, wird
diese Zerstörung zum Sinnbild für die
Gefangennahme, die Kreuzigung und den Tod
Jesu. Ihren liturgischen Platz haben die Jeremia-
Klagelieder in den Nachtgebeten zum
Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag.
Unzählige Vertonungen dieser Texte sind über
die Jahrhunderte entstanden, besonders viele im
17. und 18. Jahrhundert.
Auf dem Konzertprogramm des Ensembles
I Turchini stehen Tenebrae-Lamentationen, die
Cristoforo Caresana und Gaetano Veneziano um
1700 in Neapel komponierten. Aus neapoli-
tanischer Tradition stammen auch die
Instrumentalsonaten, die I Turchini im Wechsel
mit diesen beeindruckenden Klagegesängen
musizieren.
Cristoforo Caresana
Lezione terza del Venerdì Santo
Giuseppe Antonio Avitrano
Sonate f-moll, op. 3,6 („La Carafa“)
Gaetano Veneziano
Lezione terza del primo notturno
Cristoforo Caresana
Lezione terza del Giovedi Santo
Gaetano Veneziano
Sinfonia a 7
Lezione prima del primo notturno
del Mercoledì Santo
Valentina Varriale, Sopran
I Turchini
Leitung: Antonio Florio
Aufnahme vom 5. April 2012
aus der Kölner Philharmonie
Redaktion: Richard Lorber
6
S A M S T A G
7. April 2012, 18:05 Uhr
WDR 3 Vesper
Von Tod und Leben
(18:05 – 19:00 Uhr)
Von Helga Heyder-Späth
Wie eng Tod und Leben beieinander liegen, das
erfahren wir jeden Tag in den Nachrichten, in
Zeitung, Radio und Fernsehen. Und doch fällt es
nicht immer leicht, darüber zu reden. Wenn aber
die Worte verstummen, kann die Musik manch-
mal weiterhelfen. Offensichtlich hat auch der
englische Komponist Tobias Hume lieber zur
Gambe gegriffen, um das zu reflektieren, was er
als Berufsoldat erlebt hatte. Sein introvertiertes
Gambensolo Deth–Life bildet den musikalischen
Rahmen für eine Vesper-Sendung, in der von Tod
und Leben die Rede ist. Sie stellt einige
Komponisten von der Renaissance bis in die
Moderne mit ihrer ganz persönlichen
musikalischen Stellungnahme zu diesem Thema
vor. Die emotionale Bandbreite ist dabei –
erwartungsgemäß – groß: mal überwiegen die
leisen Töne, mal die lauten, mal versinkt die
Musik in tiefer Trauer, mal spricht aus ihr eine
erstaunliche Gelöstheit. Aber eines haben alle
gemeinsam: den kleinen Funken Hoffnung.
Tobias Hume
Deth
aus: The First Part of Ayres
Simone Eckert, Viola da gamba
Leonhard Lechner
Deutsche Sprüche von Leben und Tod
Cantus Cölln
Leitung: Konrad Junghänel
Johann Christoph Bach
Es ist nun aus mit meinem Leben
Motette für 4 Singstimmen
Julia Doyle und Katherine Fuge, Sopran
Clare Wilkinson, Mezzosopran
Nicholas Mulroy, Countertenor
James Gilchrist und Jeremy Budd, Tenor
Matthew Brook und Peter Harvey, Bass
Leitung: John Eliot Gardiner
Heinrich von Herzogenberg
O Traurigkeit, o Herzeleid
Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen
aus: 4 Choralmotetten, op. 102
Rheinische Kantorei
Leitung: Hermann Max
Jean Langlais
Mors et Resurrectio, op. 5,1
Michelle Leclerc an der großen Orgel
der Kathedrale in Beauvais
Johann Sebastian Bach
Warum soll ich mich denn grämen, BWV 422
Gott lebet noch, BWV 461
Sybilla Rubens, Sopran
Gächinger Kantorei
Bach-Collegium Stuttgart
Leitung: Helmut Rilling
Dietrich Buxtehude
Jesu, meines Lebens Leben, BuxWV 62
Aria für Chor, Streicher und Basso continuo
Gli Angeli Geneve
Tobias Hume
Life
aus: The First Part of Ayres
Simone Eckert, Viola da gamba
Redaktion: Richard Lorber
7
S O N N T A G
8. April 2012, 6:05 Uhr
WDR 3 am Sonntagmorgen
mit Geistlicher Musik (ab 9:05 Uhr)
Mit Henning Freiberg
6:05 – 7:00 Uhr
Johann Georg Pisendel
Sonata c-moll für Streicher, 2 Oboen colla parte
und Basso continuo
Musica Antiqua Köln
Leitung: Reinhard Goebel, Violine
Clara Schumann
Romanze a-moll
aus: 3 Romanzen, op. 21
Hendrik Bräunlich, Hammerflügel
Wolfgang Amadeus Mozart
Divertimento D-dur, KV 136
Concerto Köln
Leitung: Anton Steck, Violine
Johann Sebastian Bach
Erstanden ist der heilige Christ, BWV 628
Erschienen ist der herrlich Tag, BWV 629
Heut triumphieret Gottes Sohn, BWV 630
Ullrich Böhme an der Neuen Bach-Orgel
der Thomaskirche zu Leipzig
Georg Philipp Telemann
Suite D-dur
Hille Perl, Viola da gamba
Freiburger Barockorchester
Leitung: Petra Müllejans
7:05 – 8:00 Uhr
Georg Friedrich Händel
Concerto a due cori Nr. 3 F-dur,
aus „Judas Maccabaeus“
Il Fondamento
Leitung: Paul Dombrecht
Heinrich Scheidemann
Choralfantasie „Christ lag in Todesbanden“
Johannes Strobl an der Schott-Orgel
der Klosterkirche in Muri
Christian Herwich
Allemande
Courante
Ulrich Wedemeier, Theorbe
Antonio Bertali
Ciaccona
für Violine und Basso continuo
Harmonie Universelle
Leitung: Florian Deuter, Violine
Johann Joseph Fux
Orchestersuite C-dur
Freiburger Barockorchester
Leitung: Gottfried von der Goltz, Violine
8:05 – 8:30 Uhr
Johann Sebastian Bach
Christ ist erstanden, BWV 627
Simon Preston an der Orgel
der Klosterkirche der Abtei Sorö
Carl Friedrich Abel
Sonate G-dur
für Viola da gamba und Basso continuo
Hamburger Ratsmusik
Johann Wilhelm Hertel
Trompetenkonzert Nr. 3
Simon Desbruslais, Trompete
Charivari Agréable
Leitung: Kah-Ming Ng
9:05 – 10:00 Uhr
Geistliche Musik
Orlando di Lasso
Aurora lucis rutilat, Motette
Chœur de Chambre de Namur
Ricercar Consort
La Fenice
Leitung: Peter Phillips
Heinrich Schütz
Christ ist erstanden von der Marter alle
Geistliches Konzert für 3 Chöre, 2 Capellchöre
und Basso continuo
Knabenchor Hannover
Cantus Cölln
Musica Fiata
Leitung: Konrad Junghänel
Johann Sebastian Bach
Kommt, eilet und laufet, BWV 249
Osteroratorium für Soli, Chor, Bläser, Streicher
und Basso continuo
Emily van Evera, Sopran
Caroline Trevor, Alt
Charles Daniels, Tenor
Peter Kooij, Bass
Taverner Consort and Players
Leitung: Andrew Parrott
Redaktion: Richard Lorber
8
S O N N T A G
8. April 2012, 18:05 Uhr
WDR 3 Vesper spezial
Porträt des Geigers und Dirigenten
Sigiswald Kuijken
(18:05 – 20:00 Uhr)
Von Richard Lorber
Die WDR 3 Vesper ist dem belgischen Geiger und
Dirigenten Sigiswald Kuijken gewidmet, eine der
wichtigen Persönlichkeiten der historischen
Aufführungspraxis. Als Solist, als Kammer-
musiker und als Leiter seines Ensembles La
Petite Bande hat er vor allem mit der Musik von
Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus
Mozart Interpretationsgeschichte geschrieben.
Dem WDR ist er seit 1974 verbunden, und seit
dieser Zeit sind an die 200 Aufnahmen mit dem
WDR zustande gekommen. In dem Porträt von
Richard Lorber, das 2009 erstgesendet wurde,
gibt Sigiswald Kuijken selbst Auskunft über
wichtige künstlerische Stationen und seine
Beweggründe.
Johann Sebastian Bach
Sarabande und Double
aus: Partita h-moll, BWV 1002
Sigiswald Kuijken, Violine
Claude Debussy
Sonate für Violine und Klavier
Sigiswald Kuijken, Violine
Piet Kuijken, Klavier
Johann Sebastian Bach
Schluss des 1. Teils der Matthäus-Passion,
BWV 244
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
Joseph Haydn
Arie des Nanni „On v’è rimedio“
aus der Oper „L’infedeltà delusa“
Stephen Varcoe, Bassbariton
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
Jean-Philippe Rameau
C’est l’amour, aus „Zais“
Mieke van der Sluis, Sopran
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
Joseph Bodin de Boismortier
Pesament, aus: Sonate Nr. 3 c-moll
Wieland und Sigiswald Kuijken, Viola da gamba
Johann Sebastian Bach
Prélude, aus: Suite Nr. 3 C-dur, BWV 1009
Sigiswald Kuijken, Violoncello da spalla
Antonio Vivaldi
Allegro con molto, aus: Concerto f-moll
„L'inverno“ der „Le quattro stagioni“
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
Johann Sebastian Bach
Eingangssatz der Kantate „Herr, deine Augen
sehen nach dem Glauben“, BWV 102
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
Claudio Monteverdi
Lauda Jerusalem aus der „Marienvesper“
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
Joseph Haydn
Presto, aus: Sinfonie Nr. 92 G-dur „Oxford“
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
Friedrich Schneider
Allegro vivace, aus: Sinfonie Nr. 17 c-moll
Cappella Coloniensis
Leitung: Sigiswald Kuijken
Wolfgang Amadeus Mozart
„Der Vogelfänger bin ich ja“ / Dialog „He da ...“
aus „Die Zauberflöte“
Christoph Genz, Tenor
Stephan Genz, Bariton
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
Rondeau, aus: Sonate B-dur, KV 378 für Violine
und Klavier
Sigiswald Kuijken, Violine
Luc Devos, Hammerklavier
Redaktion: Werner Wittersheim
9
M O N T A G
9. April 2012, 6:05 Uhr
WDR 3 am Ostermontag
mit Geistlicher Musik (ab 9:05 Uhr)
Mit Eckhard Leue
6:05 – 7:00 Uhr
François Couperin
Concert Royal Nr. 13
Ulrike Becker und Lorenz Duftschmid, Viola da
gamba
Bob van Asperen, Cembalo
Jean-François Dandrieu
Offertoire „O filii“ pour le jour de Pâques
Roland Muhr, Orgel
Jean-Marie Leclair
Sonate G-dur, op. 9,7
für Violine und Basso continuo
Le Chardon
Michel Corrette
Concerto comique D-dur, op. 8,5
Café Zimmermann
Leitung: Pablo Valetti, Violine
Alexandre Guilmant
Offertorium „O filii“ g-moll, op. 49,2
Helge Schulz an der Ladegast-Orgel
der Marienkirche in Weißenfels
Marin Marais
Cloches ou Carillons D-dur
für Viola da gamba und Basso continuo
Ricercar Consort
7:05 – 8:00 Uhr
Arcangelo Corelli
Sonate a-moll, op. 1,4
für 2 Violinen und Basso continuo
Purcell Quartet
Johan Daniel Berlin
Sinfonia à 5
Charivari Agréable
Leitung: Kah-Ming Ng
Carl Nielsen
Commotio, op. 69
Friedhelm Flamme an der Orgel
der Stiftskirche in Bad Gandersheim
Johan Helmich Roman
Flötenkonzert G-dur
Mats Klingfors, Flöte
Rebaroque
Leitung: Maria Lindal
Niels Wilhelm Gade
Frühlingsblumen, op. 2b
Edoardo Torbianelli, Hammerklavier
8:05 – 8:30 Uhr
Orlando di Lasso
Christ ist erstanden
Roland Muhr, Orgel
Antonio Vivaldi
Cellokonzert F-dur
Sol Gabetta, Violoncello
Sonatori de la Gioiosa Marca
Biagio Marini
Balletto II à 5
Sonatori de la Gioiosa Marca
9:05 – 10:00 Uhr
Geistliche Musik
Thomas Selle
Christ ist erstanden
Geistliches Konzert für Soli, Streicher und Basso
continuo
Monika Mauch und Manja Stephan, Sopran
Weser-Renaissance
Leitung: Manfred Cordes
Heinrich Ignaz Franz Biber
Sonata XI G-dur „Die Auferstehung“
für Violine und Basso continuo
Reinhard Goebel, Violine
Phoebe Carrai, Violoncello
Andreas Spering, Orgelpositiv
Johann Sebastian Bach
Erfreut euch, ihr Herzen, BWV 66
Kantate zum Ostertag für Soli, Chor, Bläser,
Streicher und Basso continuo
Kai Wessel, Altus
James Taylor, Tenor
Peter Kooij, Bass
Collegium Vocale Gent
Leitung: Philippe Herreweghe
Felix Mendelssohn Bartholdy
Surrexit pastor bonus, op. 39,1
Motette für Frauenchor und Orgel
Sonntraud Engels-Benz, Orgel
Kammerchor Stuttgart
Leitung: Frieder Bernius
Redaktion: Richard Lorber
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M O N T A G
9. April 2012, 18:05 Uhr
WDR 3 Vesper spezial
Lied – Laude – Liturgie
Geistliche Ostergesänge aus Mittelalter und
Renaissance
(18:05 – 20:00 Uhr)
Von Gela Birckenstaedt
Die WDR 3 Vesper am Ostermontag lädt ein zu
einem musikalischen Streifzug durchs 13. bis
16. Jahrhundert und präsentiert die unterschied-
lichsten Ostermusiken, darunter Antoine Brumels
zwölfstimmige Missa „Et ecce terrae motus“. Sie
beeindruckt durch ihre faszinierende,
vielstimmige Klangwirkung, hinter der sich
letztendlich ein schlichter dreistimmiger Kanon
verbirgt. Ganz anders ein Liturgisches
Osterdrama des 14. Jahrhunderts aus der
Benediktinerabtei Origny-Sainte-Benoîte, das mit
leisen Tönen und intimen Stimmungsbildern das
Geschehen am Ostermorgen wiedergibt.
Bodenständig und volkstümlich kommen
dagegen die italienischen Lauden des 13. und
14. Jahrhunderts daher, die von Jesu
Auferstehung erzählen und geradezu zum
Mitsingen einladen.
Anonymus
Resurrexit Dominus
Ars Choralis Coeln
Antoine Brumel
Kyrie und Gloria
aus der Missa „Et ecce terrae motus“
Tallis Scholars
Leitung: Peter Phillips
Anonymus/Doron David Sherwin
Lux
La Reverdie
Anonymus
Con la madre
La Reverdie
Anonymus
Les trois Maries, liturgisches Osterdrama des
14. Jahrhunderts aus der Benediktinerabtei
Origny-Sainte-Benoite
Ensemble Gilles Binchois
Leitung: Dominique Vellard
Antoine Brumel
Credo, aus der Missa „Et ecce terrae motus“
Tallis Scholars
Leitung: Peter Phillips
Anonymus
Amor dolce
Obsidienne
Leitung: Emmanuel Bonnardot
Iesu Cristo glorioso, Lauda della Resurrezione
Ensemble Organum
Leitung: Marcel Pérès
Antoine Brumel
Sanctus, Benedictus und Agnus Dei
aus der Missa „Et ecce terrae motus“
Tallis Scholars
Leitung: Peter Phillips
Redaktion: Richard Lorber
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S A M S T A G
14. April 2012, 18:05 Uhr
WDR 3 Vesper
Cries of London – Straßenlieder aus dem alten
England (18:05 ‒ 19:00 Uhr)
Von Gela Birckenstaedt
Vor 400 Jahren war London die zweitgrößte der
Welt und eine der attraktivsten Handels-
metropolen. Auf ihren Straßen und Märkten
pulsierte das Leben: Metzger, Fischer, Bäcker,
Marktweiber, Tuch- und Kleiderhändler boten
ihre Ware an. Dabei benutzen sie bestimmte
Werbeslogans und Rufe, die Komponisten wie
Orlando Gibbons, Richard Dering oder William
Cobbold in ihren legendären „Cries of London“
verewigt haben. Zwischen dem handelnden Volk
und der Kundschaft tummelten sich aber auch
noch ganz andere „Berufsstände“, darunter
Unterhaltungs- und Lebenskünstler, Bettler und
nicht zuletzt Taschendiebe, von deren Treiben
viele alte Balladen und Volkslieder berichten. Die
WDR 3 Vesper bringt das bunte Straßenleben
Londons um 1600 zum Klingen.
Anthony Holborne
Muy Linda, Galliard,
Les Sacqueboutiers
Richard Dering
The City Cries
Theatre of Voices
Fretwork
Leitung: Paul Hillier
Anonymus
The Cry of London
Les Sacqueboutiers
Anonymus/John Playford
Jamaica / Goddesses, Jamaica
John Potter, Tenor
Dufay Collective
William Cobbold
New fashions
Redbyrd
Circa 1500
Leitung: Nancy Hadden
John Playford
Pauls Steeple or The Duke of Norfolke
Lautten Compagney
Leitung: Wolfgang Katschner
Anonymus
The Cut-Purse / Come Ashore Jolly Tar
Toronto Consort
Leitung: David Fallis
The Clothiers Song
John Potter, Tenor
Dufay Collective
Greensleeves
Paul Jenkins, Tenor
Toronto Consort
Leitung: David Fallis
Bernardo Pasquini, „Caino e Abele“
(19:00 – 20:00 Uhr)
Von Gela Birckenstaedt
Die Geschichte von Kain und Abel, den Söhnen
Adams und Evas, ist eine der bekanntesten aus
dem Alten Testament: Kain war neidisch auf
seinen Bruder Abel, weil Gott dessen Opfergabe
vorzog. Daraufhin vergrub Kain sich so sehr in
seinen Ärger, dass seine Ohren für die
Ermahnungen Gottes taub wurden und er aus
Zorn über seine Benachteiligung den Bruder
schließlich erschlug. Bernardo Pasquini, einer
der herausragenden Komponisten der barocken
römischen Musikszene, setzte die Schilderung
des biblischen Brudermordes nach einem
Libretto von Giovanni Filippo Apolloni um 1670 in
Musik. Die Vertonung entstand für Giovanni
Battista Borghese, Fürst von Sulmona, in dessen
Diensten Pasquini stand. Uraufgeführt wurde
„Caino e Abele“ in der Kapelle des Palazzo
Borghese in Rom. Musikalisch ist das Werk noch
an frühbarocken Vorbildern orientiert, mit einem
Testo, also einem Erzähler, und ariosen,
erzählenden Abschnitten der Protagonisten Kain,
Abel, Adam und Eva sowie kommentierenden
Chören. In der WDR 3 Vesper ist „Caino e Abele“
in einer Einspielung mit Solisten, darunter
Claudio Cavina und Furio Zanasi, und dem
instrumentalen „Teatro Armonico“ unter
Alessandro de Marchi zu hören.
Bernardo Pasquini
„Caino e Abele“
Oratorium für 5 Singstimmen, Streicher
und Basso continuo
Eva: Andreana Galante, Sopran
Caino: Nadia Ragni, Sopran
Abele: Claudio Cavina, Alt
Testo: Gianpaolo Fagotto, Tenor
Adamo / Satan / Iddio: Furio Zanasi, Bass
Il Teatro Armonico
Leitung: Alessandro de Marchi
Redaktion: Richard Lorber
12
S O N N T A G
15. April 2012, 6:05 Uhr
WDR 3 am Sonntagmorgen
mit Geistlicher Musik (ab 9:05 Uhr)
Mit Angela Metzler
6:05 – 7:00 Uhr
Francesco Durante
Concerto Nr. 1 f-moll
aus: 8 Concerti per quartetto
Concerto Köln
Heinrich Ignaz Franz Biber
Ballettae D-dur für 4 Stimmen
Ars Antiqua Austria
Leitung: Gunar Letzbor
August Wilhelm Bach
Trio Es-dur
Christoph Albrecht an der Orgel der St. Marien-
Kirche in Berlin
Georg Muffat
Partita d-moll
Siegbert Rampe, Cembalo
Andrés Lorente
Medio registro de dos tiples de 1. Tono
La Real Cámera
Leitung: Emilio Moreno
7:05 – 8:00 Uhr
Christoph Nichelmann
Ouvertüre B-dur für 2 Oboen, Streicher und
Basso continuo
Ekkehard Hering und Wolfgang Kube, Oboe
Akademie für Alte Musik Berlin
Johann Caspar Ferdinand Fischer
Suite Nr. 1 C-dur
Handel’s Company
Leitung: Rainer Johannes Homburg
Johann Ladislaus Dussek
Sonate Nr. 1 B-dur, op. 31,1
für Klavier, Violine und Violoncello
Trio 1790
Georg Friedrich Händel
Orgelkonzert Nr. 14 A-dur
Richard Marlow, Orgel
Academy of Ancient Music
Leitung: Stephen Layton
8:05 – 8:30 Uhr
Franz Liszt
Hungaria
Sinfonische Dichtung Nr. 9 für Orchester
Wiener Akademie
Leitung: Martin Haselböck
9:05 – 10:00 Uhr
Geistliche Musik
Andrea Gabrieli
Toccata ottava
Jörg-Andreas Bötticher, Orgel
Giovanni Gabrieli
Hic est filius Dei
Motette zu 18 Stimmen in 3 Chören
Taverner Consort and Players
Leitung: Andrew Parrott
Marc-Antoine Charpentier
Chant Joyeux du temps de Pâques
Grand Motet für Chor, Streicher und Basso
continuo
Le Concert Spirituel
Leitung: Hervé Niquet
Johann Sebastian Bach
Am Abend desselbigen Sabbats, BWV 42
Kantate zum Sonntag Quasimodogeniti für Soli,
Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo
Gillian Keith, Sopran
Daniel Taylor, Countertenor
Charles Daniels, Tenor
Stephen Varcoe, Bass
Monteverdi Choir
English Baroque Soloists
Leitung: John Eliot Gardiner
Redaktion: Richard Lorber
13
S A M S T A G
21. April 2012, 18:05 Uhr
WDR 3 Vesper
Alte Musik in neuen Interpretationen
(18:05 ‒ 19:00 Uhr)
Neuerscheinungen aus dem Bereich Alte Musik,
ausgewählt und vorgestellt von Richard Lorber
Redaktion: Werner Wittersheim
Geistliche Liedkunst
(19:00 ‒ 20:00 Uhr)
Von Gela Birckenstaedt
„Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen
Abfällen könnte sich jeder andere seine
Hauptthemen zusammenklauben.“ Ein deftiges
aber deutliches Lob, das Johannes Brahms hier
dem melodischen Erfindungsreichtum seines
Kollegen Antonín Dvořák zollt. Inspirationsquelle
für dessen schier unerschöpfliche Ideen war die
Volksmusiktradition seiner tschechischen
Heimat, bei der Dvořák allerdings nie direkte
Anleihen machte. Er komponierte vielmehr − wie
Brahms es nannte − „im Volkston“. Dvořáks
„Biblische Lieder“ und ebenso Brahms’ „Vier
ernste Gesänge“ zählen heute zu den
bekanntesten geistlichen Liedern der Romantik.
Das geistliche Lied als Kunstform war bereits in
Barock und Klassik gepflegt worden, z. B. von
Johann Sebastian Bach in seinem „Schemelli-
Gesangbuch“ oder von Carl Philipp Emanuel
Bach in seinen „Geistlichen Oden und Liedern“
nach Gedichten Christian Fürchtegott Gellerts. In
der Romantik konnte es dann vom Siegeszug des
weltlichen Klavierliedes profitieren und die ganze
Ausdruckspalette dieser allseits beliebten
musikalischen Kunstform ausschöpfen. In der
WDR 3 Vesper stehen neben geistlichen Liedern
von Brahms und Dvořák auch solche von Felix
Mendelssohn Bartholdy und Ralph Vaughan
Williams auf dem Programm.
Felix Mendelssohn Bartholdy
2 geistliche Lieder, op. 112
Ruth Ziesak, Sopran
Sonntraud Engels-Benz, Orgel
Johannes Brahms
4 ernste Gesänge, op. 121
in einer Bearbeitung für Bariton und Orchester
von Detlef Glanert
Klaus Mertens, Bariton
Capella Weilburgensis
Leitung: Doris Hagel
Antonín Dvorák
Ausschnitt aus „Biblische Lieder“, op. 99
Susanne Bernhard, Sopran
Maria Graf, Harfe
Harald Feller, Orgel
Ralph Vaughan Williams
Ausschnitt aus „Five Mystical Songs“
Thomas Allen, Bariton
Corydon Singers
English Chamber Orchestra
Leitung: Matthew Best
Redaktion: Richard Lorber
14
S O N N T A G
22. April 2012, 6:05 Uhr
WDR 3 am Sonntagmorgen
mit Geistlicher Musik (ab 9:05 Uhr)
Mit Ulrike Froleyks
6:05 – 7:00 Uhr
Johann Adam Reincken
Partita Nr. 1 a-moll
für 2 Violinen, Viola da gamba und Basso
continuo
Stylus Phantasticus
Leitung: Friederike Heumann, Viola da gamba
Johann Joachim Quantz
Konzert A-dur für Flöte, Streicher und Basso
continuo
Rachel Brown, Traversflöte
Brandenburg Consort
Leitung: Roy Goodman
Dietrich Buxtehude
Praeludium fis-moll
Bine Katrine Bryndorf an der Arp-Schnitger-Orgel
der St. Jacobi-Kirche in Hamburg
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 2 D-dur für Streicher
Concerto Köln
7:05 – 8:00 Uhr
William Boyce
Sinfonie Nr. 4 F-dur, op. 2,4
Aradia Ensemble
Leitung: Kevin Mallon
Nicola Matteis
Suite, aus „The False Consonances of Music“
für Gitarre und Basso continuo
Tragicomedia
Matthew Locke
Suite d-moll für Blockflöte und Basso continuo
Michael Schneider, Blockflöte
Sabine Bauer, Orgel
Yasunori Imamura, Laute
Rainer Zipperling, Viola da gamba
Peter Philips
Pavane und Galliarde
Paul Nicholson, Cembalo
Henry Purcell
Sonate Nr. 4 d-moll für 2 Violinen und
Basso continuo
CordArte
Charles Avison
Concerto grosso Nr. 6 D-dur für Streicher und
Basso continuo nach Sonaten von Domenico
Scarlatti
Pablo Valetti, Violine
Café Zimmermann
Leitung: Dominique Daigremont
8:05 – 8:30 Uhr
Ludwig van Beethoven
Rondo Es-dur für 2 Oboen, 2 Klarinetten,
2 Hörner und 2 Fagotte
Zefiro
Leitung: Alfredo Bernardini, Oboe
Johannes Brahms
3 Intermezzi, op. 17
Hardy Rittner, Hammerklavier
9:05 – 10:00 Uhr
Geistliche Musik
Johann Hermann Schein
Der Herr ist mein Hirte
Konzert für 3 bis 22 Stimmen in 3 Chören
La Capella Ducale
Musica Fiata
Leitung: Roland Wilson
Johann Sebastian Bach
Du Hirte Israel, höre, BWV 104
Kantate zum Sonntag Misericordias Domini für
Tenor, Bass, Chor, Oboen, Streicher und Basso
continuo
Makoto Sakurada, Tenor
Stephan MacLeod, Bass
Bach Collegium Japan
Leitung: Masaaki Suzuki
Camille Saint-Saëns
Fantasia Es-dur
Ulrich Meldau an der Orgel der Tonhalle Zürich
Francis Poulenc
Messe G-dur für Chor a cappella
Swedish Radio Choir
Leitung: Peter Dijkstra
Redaktion: Richard Lorber
15
M I T T W O C H
25. April 2012, 20:05 Uhr
WDR 3 Konzert
Frühe französische Meister des Violoncello
Im 17. und 18. Jahrhundert diente das
Violoncello hauptsächlich dazu, die Bassstimme
der begleitenden Continuogruppe zu
akzentuieren. Solistische Literatur wurde eher
der Gambe anvertraut, die mit ihrer reicheren
Besaitung als das eher geeignete Instrument
angesehen wurde. Dienerin und Herrin, eine
Rollenverteilung, mit der in Frankreich erst der
komponierende Cellovirtuose Jean-Baptiste
Barrière zu Beginn des 18. Jahrhunderts
aufräumte. Zwei seiner Sonaten standen auf dem
Programm eines Konzertes der Reihe WDR 3 Alte
Musik in NRW im Mönchengladbacher Schloss
Rheydt. Das Ensemble "Bassorum Vox" hatte
sich hierzu ganz auf Werke konzentriert, die die
Meister des französischen Hochbarock von
Michel Corrette, Joseph Bodin de Boismortier,
Louis de Caix d'Hervelois bis zu François
Couperin für Cello und Gambe ersonnen haben.
Ganz im Sinne seines Namens versammelt die
vierköpfige Formation Instrumente, die
besonders in die tiefen Register hinab steigen,
ein Bereich, dem die Komponisten dieser Epoche
ein musikalisches Eigenleben zutrauten und
einzuhauchen vermochten. Barockcello und
Gambe werden begleitet von Theorbe und
Cembalo.
Michel Corrette
Sonata VI, Les Délies de La Solitude, op.20
Joseph Bodin de Boismortier
Sonata II, op. 50
Jean-Baptiste Barrière
Sonata II a tre, Livre III
Louis de Caix d’Hervelois
aus: Pièces de viole, Premier Livre
François Couperin
aus: Deuxième livre de Pièces de clavecin,
Septième ordre
Michel Corrette
Sonata V, Les Délies de La Solitude, op.20
Jean-Baptiste Barrière
Sonata IV, Livre III
Ensemble Bassorum Vox
Sophie Se-Hee Lee, Viola da gamba/Basse de
violon
Maria Ferré, Barockgitarre/Theorbe
Mami Kurumada, Cembalo
Leitung: Seung-Yeon Lee,
Barockcello/Violoncello a 5 cordes
Aufnahme vom 30. März 2012 aus Schloss
Rheydt in Mönchengladbach
Redaktion: Richard Lorber
16
S A M S T A G
28. April 2012, 18:05 Uhr
WDR 3 Vesper
Das Meisterwerk:
„Le Bourgeois gentilhomme“ (1670) – Comédie
ballet von Molière und Jean-Baptiste Lully
(18:05 – 19:00 Uhr)
Von Sabine Radermacher
Mit der Ballettkomödie „Le Bourgeois
gentilhomme“ (zu Deutsch: „Der Bürger als
Edelmann“) schufen Molière (eigentlich Jean-
Baptiste Poquelin, 1622–1673) und Jean-
Baptiste Lully (1632–1687) im Herbst 1670 das
wohl erste „Musical“ überhaupt. Die ebenso
kurzweilige wie zeitlose Geschichte um den
wohlhabenden, nicht unsympathischen, aber
ziemlich einfältigen Pariser Geschäftsmann
Jourdain, der mit allen Mittel nach Adelstitel –
und vor allem nach Adelshabitus – strebt, ist
gespickt mit musikalischen Preziosen, die eng in
die Handlung eingeflochten sind. Die erste
Vesperstunde bietet Ausschnitte aus diesem
Meisterwerk in Interpretationen, die 45 Jahre
historische Aufführungspraxis in Europa
widerspiegeln: mit der Cappella Coloniensis
(1963), Les Musiciens di Louvre (1987), dem
Marais Consort (2006) und dem italienischen
Ensemble La Risonanza (2008).
Jean Baptiste Lully
„Le Bourgeois gentilhomme“ (Auszüge)
Ouvertüre
„La leçon musique“, aus Akt I
La Simphonie du Marais
Leitung: Hugo Reyne
„Les danseurs & tailleurs“, aus Akt II
Cappella Coloniensis
Leitung: August Wenzinger
„La cérémonie des Turcs“, aus Akt IV
Muphti: Bernard Deletré, Bass
Le Chœur des Turcs
Les Musiciens du Louvre
Leitung: Marc Minkowski
„Les Italiens“ (Ballet des Nations, aus Akt V
Emanuela Galli, Sopran
Yetzabel Fernández, Sopran
La Risonanza
Leitung: Fabio Bonizzoni
„Eine bequeme Kirchenmusik“
Der Kantatendichter Erdmann Neumeister
(19:00 – 20:00 Uhr)
Von Helga Heyder-Späth
Ohne ihn hätte die Kirchenmusik in den ersten
Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts anders
ausgesehen. Zwar überließ Erdmann Neumeister
das Komponieren lieber den musikalischen
Profis, aber der Theologe und Dichter schrieb
innovative Kantatentexte, die Bibelwort und
Choral mit frei gedichteten Arien und Rezitativen
verbanden. Als Erster habe er eine „bequeme
Kirchen-Music auf die Bahn“ gebracht, die „so
viel Liebhaber erweckt, daß sie in verschiedenen
Kirchen mehr als ein Jahr musicieret worden“. So
formulierte es 1710 ein Chronist. Tatsächlich
nutzten viele Komponisten Neumeisters
Dichtungen, um die modernen Stilmittel der Oper
auch in der Kirche zu etablieren. Er selbst dachte
beim Schreiben aber vor allem an einen: Georg
Philipp Telemann. Für ihn dichtete er ganze
Jahrgänge von Kantaten, und Telemann vertonte
sie mit besonderer Vorliebe.
Georg Philipp Telemann
Was Jesus tut, ist wohl getan
Kantate für Sopran, Streicher und Basso
continuo
Maria Jonas, Sopran
Chursächsische Capelle Leipzig
Johann Sebastian Bach
An Wasserflüssen Babylon, BWV 653
Gerhard Weinberger an der Silbermann-Orgel der
Kirche St. Petri in Freiberg/Sachsen
Ach, dass nicht die letzte Stunde, BWV 439
für Singstimme und Basso continuo
Sibylla Rubens, Sopran
Michael Groß, Violoncello
Michael Behringer, Cembalo
Johann Augustin Kobelius
Ich fürchte keinen Tod auf Erden
Kantate für Alt, Streicher und Basso continuo
Franz Vitzthum, Alt
Capricornus Consort Basel
Georg Philipp Telemann
Erhöre mich, wenn ich rufe
Kantate für Singstimmen, Bläser, Streicher und
Basso continuo
Mona Spägele, Sopran
Henning Voss, Alt
Wilfried Jochens, Tenor
Klaus Mertens, Bass
Telemann-Kammerorchester Michaelstein
Leitung: Ludger Rémy
Redaktion: Richard Lorber
17
S O N N T A G
29. April 2012, 6:05 Uhr
WDR 3 am Sonntagmorgen
mit Geistlicher Musik (ab 9:05 Uhr)
Mit Sabine Roth
6:05 – 7:00 Uhr
Johann Jacob Froberger
Fantasia I sopra Ut, Re, Mi, Fa, Sol, La
Christian Brembeck an der Orgel der
Klosterkirche in Maihingen
Johann Christian Fischer
Konzert Nr. 1 C-dur für Oboe und Streicher
Kölner Akademie
Leitung: Michael Alexander Willens
Johann Friedrich Meister
Sonate Nr. 5 C-dur
Musica Antiqua Köln
Georg Friedrich Händel
Concerto a due cori Nr. 2 F-dur
Il Fondamento
Leitung: Paul Dombrecht
7:05 – 8:00 Uhr
Dietrich Becker
Canzon
aus: Musicalische Frühlings-Früchte
Les Cornets Noirs
Georg Philipp Telemann
Konzert F-dur für Blockflöte, Streicher und
Basso continuo
Camerata Köln
Ludwig van Beethoven
Sonate F-dur, op. 24 „Frühlingssonate“
Hiro Kurosaki, Violine
Linda Nicholson, Hammerklavier
Gregor Joseph Werner
„Im April“
aus: „Neuer und sehr curios-musicalischer
Kalender“
Aura Musicale
8:05 – 8:30 Uhr
Johann Sebastian Bach
Präludium und Fuge A-dur, BWV 536
Andrea Marcon an der Orgel der Klosterkirche in
Muri
Antonio Vivaldi
Konzert E-dur, op. 8,1 „La primavera“
für Violine, Streicher und Basso continuo
La Petite Bande
Leitung: Sigiswald Kuijken
François Couperin
Le Rossignol en amour
Ensemble 1700
9:05 – 10:00 Uhr
Geistliche Musik
Johann Valentin Meder
Jubilate Deo omnis terra
für Bass, Trompete, Violine und Basso continuo
Jan H Börjesson, Bass
Göteborg Baroque
Leitung: Magnus Kjellson
Johann Sebastian Bach
Ihr werdet weinen und heulen, BWV 103
Kantate zum Sonntag Jubilate für Soli, Chor,
Bläser, Streicher und Basso continuo
Brigitte Geller, Sopran
William Towers, Alt
Mark Padmore, Tenor
Julian Clarkson, Bass
The Monteverdi Choir
The English Baroque Soloists
Leitung: John Eliot Gardiner
Johann Christian Heinrich Rinck
Lobe den Herren, meine Seele, op. 88
Motette für Soli, Chor und Orgel
Monika Mauch, Sopran
Angela Froemer, Alt
Andreas Post, Tenor
Sebastian Klein, Bass
Peter Scholl, Orgel
Bach-Chor Siegen
Leitung: Ulrich Stötzel
Johann Ernst Eberlin
Toccata septima
Norbert Düchtel an der historischen Orgel
der Kirche St. Johann in Regen
Wolfgang Amadeus Mozart
Exsultate jubilate KV 165
für Sopran und Orchester
Emma Kirkby, Sopran
Academy of Ancient Music
Leitung: Christopher Hogwood
Redaktion: Richard Lorber
18
S O N N T A G
29. April 2012, 13:04 Uhr
WDR 3 Musikhaus
Alter Ego. Arbeitsgemeinschaften, Rollenspiele
und heimliche Passionen in der Musik vom
Mittelalter bis zur Romantik
Höhepunkte von den Tagen Alter Musik in Herne
2011
Von Gela Birckenstaedt
„Alter Ego“, „Anderes Ich“ – so das Festival-
Motto der TAGE ALTER MUSIK IN HERNE im
vergangenen November. In zehn Konzerten
wurde es auf ganz unterschiedliche Weise
musikalisch umgesetzt. Mal ging es um
künstlerische Arbeitsgemeinschaften oder um
Personenverwechslungen, mal um heimliche
Vorlieben einer Person oder um zwei Seiten ihrer
Persönlichkeit. Dabei standen Werke vom
Mittelalter bis zur Romantik auf dem Programm.
Ein fast sprichwörtliches Alter-Ego-Paar der
Musikgeschichte sind Florestan und Eusebius,
eine literarische Erfindung Robert Schumanns,
die als künstlerisches Konzept hinter vielen
seiner frühen Klavierwerke steht. Der Pianist
Matthias Koch präsentierte in Herne u.a. die
Davidsbündlertänze opus 6. Zwei Seiten einer
Persönlichkeit offenbaren sich im legendären
Kastraten Farinelli alias Carlo Broschi. Der sprach
über sich selbst − über Farinelli − in der dritten
Person. Die Mezzosopranistin Ann Hallenberg
sang in Herne, begleitet von Les Talens Lyriques
unter Christophe Rousset, Opernarien, die
Komponisten wie Riccardo Broschi, Nicolo
Porpora und Leonardo Leo für Farinelli
komponierten. Mit einem Alter-Ego-Programm im
Sinne von Verwechslung und Täuschung war La
Stagione Frankfurt unter Michael Schneider zu
hören. Auf dem Konzertprogramm standen Werke
von den Brüdern Johann Gottlieb und Carl
Heinrich Graun, die Mitte des 18. Jahrhunderts
beide am Berliner Hof wirkten und für so manche
Urheberverwirrung sorgten. Und nicht zuletzt war
bei den TAGEN ALTER MUSIK IN HERNE 2011
unter dem Motto Alter Ego auch eine Oper zu
hören: Romolo ed Ersilia, ein Werk, das in
kongenialer Arbeitsgemeinschaft des
Komponisten Johann Adolf Hasse und des
Dichters Pietro Metastasio entstand. Die
Titelrollen wurden in Herne von Marina de Liso
und Rosanna Savoia gesungen, außerdem
musizierten Chorwerk Ruhr und Café Zimmerman
unter Attilio Cremonesi. Das WDR 3 Musikhaus
wirft noch einmal den Blick zurück auf die TAGE
ALTER MUSIK IN HERNE 2011 und präsentiert
Highlights aus allen zehn Festivalkonzerten.
Schottische Volkslieder
von Joseph Haydn und aus der Folk-Tradition
Lorna Anderson, Sopran
Trio Haydn:
Verena Stourzh, Violine
Clemens Zeilinger, Klavier
Erich Oskar Huetter, Violoncello
The Cast:
Mairi Campbell, Gesang und Fiddle
David Francis, Gesang und Gitarre
Graun – Who’s who?
Sinfonien, Concerti und Kantaten von Johann
Gottlieb Graun und Carl Heinrich Graun
Ulrich Cordes, Tenor
La Stagione Frankfurt
Leitung: Michael Schneider
Judith
Eine biblische Geschichte aus Kroatien nach dem
Epos Judita von Marko Marulic (Venedig 1501)
und mittelalterlichen Agonien (Ausschnitt)
Dialogos:
Katarina Livljanic, Gesang und Leitung
Albrecht Maurer, Fidel, Lirica
Norbert Rodenkirchen, Flöten, Dvojnice
Arien für den Kastraten Carlo Broschi alias
Farinelli von Riccardo Broschi, Nicolo Porpora und
Leonardo Leo
Ann Hallenberg, Mezzosopran
Les Talens Lyriques
Leitung: Christophe Rousset
Florestan & Eusebius
Klaviermusik von und für Clara Wieck und Robert
Schumann
Tobias Koch, Érard-Pianoforte
Maître des Maîtres. Geistliches zwischen Rom und
Paris von Giacomo Carissimi, Marc-Antoine
Charpentier und Jean-Baptiste Lully
Heike Heilmann, Sopran
Constanze Backes, Sopran
Manuel König, Haute-contre
Mirko Ludwig, Tenor
Thilo Dahlmann, Bass
Kölner Kammerchor
Collegium Cartusianum
Leitung: Peter Neumann
Johann Adolf Hasse: Romolo ed Ersilia
Opera seria in drei Akten, Innsbruck 1765
Libretto von Pietro Metastasio
Romolo: Marina de Liso, Mezzosopran
Ersilia: Rosanna Savoia, Sopran u. a.
ChorwerkRuhr
Café Zimmermann
Leitung: Attilio Cremonesi
Redaktion: Richard Lorber
Stand: 16. April 2012. Änderungen vorbehalten
19
Alte Musik
Veranstaltungen
April – Juni 2012
S O N N T A G
22. April 2012, 17:00 Uhr
Köln, Trinitatiskirche
WDR 3 Sonntagskonzerte / Forum Alte Musik Köln
Seitenweise Saitenweisen
Consort-Musik des 16. und 17. Jahrhunderts für
Psalterium, Harfe, Gitarre und Laute von Thomas
Morley, Richard Allison, John Dowland, Johann
Schop, John Baxter, Andrea Falconieri, Bartolomeo
de Selma y Salaverde, Lucas Ruiz de Ribayaz,
Diego Fernandez de Huete u. a.
Gleich „seitenweise Saitenweisen“ des 16. und
17. Jahrhunderts aus verschiedenen Ecken
Europas hat der Lautenist Stephan Rath
zusammengetragen, um sie gemeinsam mit
seinem Duo-Partner, dem Barock-Gitarristen
Stefan Maass, sowie den Schwestern Elisabeth
und Johanna Seitz an Psalterium und Harfe
vorzustellen. Das Quartett orientiert sich in
seinen Arrangements an jenen Zupfnstrumenten-
Ensembles, die seinerzeit fester Bestandteil des
professionellen Musiklebens waren: die „Entrées
des Luths“ in Frankreich, die „Cori dei liuti“ in
Italien und Deutschland und die „Whole
Consorts“ mit Lauten, Harfen und Cistern in
England. Das Programm umfasst u. a. eine
elegante Suite für die 24 Violinisten des
französischen Sonnenkönigs, melancholische
Lieder aus dem elisabethanischen Zeitalter und
temperamentvolle Tänze aus Spanien und
seinem italienischen Vizekönigtum Neapel.
Seitenweise Saitenweisen
Elisabeth Seitz, Psalterium
Johanna Seitz, Tripelharfe
Stefan Maass, Barockgitarre
Stephan Rath, Laute und Chitarrone
Sendung: WDR 3 Konzert,
Mittwoch, 2. Mai 2012, 20:05 Uhr
F R E I T A G
27. April 2012, 18:00 Uhr
Köln, WDR-Funkhaus Wallrafplatz
WDR 3 Funkhauskonzerte Alte Musik
Lübeck 1674
Kammermusik des 17. Jahrhunderts von Matthias
Weckmann, Johann Heinrich Schmelzer, Dietrich
Buxtehude und Antonio Bertali
Franz Tunder, der Vorgänger und Schwiegervater
des Lübecker Marienorganisten Dietrich Buxte-
hude, erwarb im Jahr 1660 Sonaten des
kaiserlichen Hofkomponisten Johann Heinrich
Schmelzer. Dabei kann es sich nur um den Druck
Duodena selectarum sonatarum aus dem Jahr
1659 gehandelt haben, der folglich Buxtehude
später auch als Inspiration für seine eigenen
Sonaten zur Verfügung stand. Der Thüringer
Matthias Weckmann, Schüler des Dresdner
Kapellmeisters Heinrich Schütz und des
Organisten Jacob Praetorius in Hamburg, spielte
als Gründer des dortigen Collegium Musicum
ebenfalls eine entscheidende Rolle im
hanseatischen Musikleben. Franz Tunder war
sein Trauzeuge, und es gibt Spekulationen, dass
Weckmann Buxtehudes Lehrer gewesen sein
könnte. Mit Sicherheit machte er Hamburg zu
einem Hauptumschlagplatz für die Wiener Musik,
deren wichtigster Repräsentant neben Schmelzer
seinerzeit der aus Verona stammende Hofkapell-
meister Antonio Bertali war. Im ungewohnten
Licht des Südens stellt das Ensemble Chelycus
die Kammermusik der hanseatischen Organisten
im Kölner Funkhaus vor.
Ensemble Chelycus
Veronika Skuplik, Violine
Gebhard David, Zink
Ole-Kristian Andersen, Posaune
Adrian Rovatkay, Dulzian
Andreas Arend, Theorbe
Michael Fuerst, Orgel und Cembalo
Sendung: WDR 3 Vesper,
Samstag, 21. Juli 2012, 18:05 Uhr
20
S O N N T A G
13. Mai 2012, 20:00 Uhr
Hagen, Schloss Hohenlimburg
WDR 3 Alte Musik in NRW
Vom Reichtum der französischen Cembalisten
Pièces de Clavecin von Claude-Bénigne Balbastre,
Elisabeth-Claude Jacquet de La Guerre und Jean-
Henry D’Anglebert
Von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur
Französischen Revolution schufen die
französischen Organisten und „Clavecinisten“
ein reiches Repertoire für ihre Tasten-
instrumente. Die amerikanische Cembalistin
Elizabeth Farr beleuchtet es im Rahmen des
Klavierfestivals Ruhr in Werken von Jean-Henry
D’Anglebert, einem der Hofcembalisten Ludwigs
XIV., und Elisabeth-Claude Jacquet de la Guerre,
einer der wenigen berühmten Komponistinnen
dieser Zeit. Hinzu kommt Musik von Claude-
Bénigne Balbastre, der in den letzten Jahren des
Ancien régime ein gefeierter Cembalist und
Komponist war. Seine Kompositionen vereinen
traditionelle und fortschrittliche Stilelemente,
und auch in Außermusikalischem besaß er
offenbar eine besondere Flexibilität. So gelang
es ihm während der Revolution, der Haft zu
entkommen, obwohl er sogar Marie Antoinette
auf dem Cembalo unterrichtet hatte.
Elizabeth Farr, Cembalo
Sendung: WDR 3 Konzert,
Samstag, 19. Mai 2012, 20:05 Uhr
F R E I T A G
1. Juni 2012, 20:00 Uhr
Brühl, Schloss Augustusburg
WDR 3 Alte Musik in NRW
Great Britannia!
Kantaten, Arien und instrumentale Kammermusik
von Henry Purcell, John Blow, John Coprario und
John Jenkins
Mit dem Ende der Gewaltherrrschaft des
puritanischen Fanatikers Oliver Cromwell
erwachte die Musiknation England ab 1660 aus
einem kulturellen Dornröschenschlaf. Das hatte
sie vor allem Henry Purcell und seinem Lehrer
John Blow zu verdanken. In diese Zeit der
Hochblüte englischer Barockmusik bricht das
Ensemble L’Armonia Sonora auf. Gemeinsam mit
der Sopranistin Hana Blazíková und dem
Bassisten Peter Kooij stellt es im Rahmen der
Brühler Schlosskonzerte von Purcell eine
weltliche Kantate, ein bewegendes Anthem sowie
eine zärtliche Arie aus der Bühnenmusik „The
Fairy Queen“ vor. John Blow ist mit drei
geistlichen Liedern zu hören, die er Queen Anne
widmete. Doch Purcell und Blow waren nicht nur
„Masters of the Voice“. Mit ihrer Streichermusik,
die sie vorrangig für Gambenensemble
schrieben, knüpften sie an die große englische
Tradition der Consort Music an. Ergänzt wird das
Programm mit Instrumentalsätzen von John
Coprario und John Jenkins, in denen Ensemble-
Leiterin Mieneke van der Velden mit ihrer Gambe
im Mittelpunkt steht.
Hana Blazíková, Sopran
Peter Kooij, Bass
L’Armonia Sonora
Leitung: Mieneke van der Velden, Viola da gamba
Sendung: WDR 3 Konzert,
Freitag, 22. Juni 2012, 20:05 Uhr
21
S O N N T A G
3. Juni 2012, 17:00 Uhr
Köln, WDR-Funkhaus Wallrafplatz
WDR 3 Sonntagskonzerte / Forum Alte Musik Köln
Concerti grossi von Arcangelo Corelli,
Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel
Um 1680 hörte der Salzburger Hoforganist Georg
Muffat bei einem Studienaufenthalt in Rom die
Concerti grossi von Arcangelo Corelli „mit
grossem Lust und Wunder“. Ein Eindruck, der
sich noch heute einstellt, wenn sich im Forum
Alte Musik Köln ein Ensemble wie Florian Deuters
Harmonie Universelle das 1714 in Amsterdam
erschienene legendäre Opus 6 von Corelli
vornimmt. Diese Edition erlangte auch im
nördlichen Europa schnell eine Art Kult-Status,
ebenso wie die Concerti des jüngeren
venezianischen Meisters Antonio Vivaldi. Der
komponierte übrigens keineswegs nur jene
Solokonzerte, für die er heute in erster Linie
bekannt ist – auch das zeigt das Programm von
Harmonie Universelle. Und es weitet den Blick
auf das Repertoire noch einmal, wenn es den
beiden italienischen Meistern mit Georg Friedrich
Händel einen prominenten Vertreter des
Concerto grosso nördlich der Alpen zur Seite
stellt.
Harmonie Universelle
Leitung: Florian Deuter, Violine
Sendung: WDR 3 Konzert,
Freitag, 8. Juni 2012, 20:05 Uhr
F R E I T A G
15. Juni 2012, 18:00 Uhr
Köln, WDR-Funkhaus Wallrafplatz
WDR 3 Funkhauskonzerte Alte Musik
Bach-Bearbeitungen
Sonaten von Johann Sebastian Bach und Johann
Gottlieb Goldberg
Johann Sebastian Bach war ein Mann der Praxis:
Immer wieder bearbeitete er Werke anderer
Komponisten wie auch Musik aus der eigenen
Feder, um sie in anderer Instrumentierung erneut
aufzuführen, wenn es die Umstände erforderten
– oder wenn sich schlichtweg eine Gelegenheit
dazu bot. Da man beim Arrangieren komposi-
tionstechnisch einiges lernen konnte, stelle er
auch seinen talentierten Schülern manche
Bearbeitungs-Aufgabe. Die Geigerin Ariadne
Daskalakis und ihr Ensemble Vintage Köln gehen
dieser Praxis nach und präsentieren im
Funkhauskonzert Sonaten Bachs teils in
Originalfassungen und teils in bearbeiteter Form.
Auch der genialische Bach-Schüler Johann
Gottlieb Goldberg ist dabei vertreten – mit einer
Triosonate, die man lange für ein Werk seines
berühmten Lehrers hielt.
Ensemble Vintage Köln
Ariadne Daskalakis, Violine
Ursula Schmidt-Laukamp, Block-, Traversflöte
Rainer Zipperling, Violoncello, Viola da gamba
Gerald Hambitzer, Cembalo
Sendung: WDR 3 Vesper,
Samstag, 7. Juli 2012, 18:05 Uhr
Stand: 16. April 2012. Änderungen vorbehalten