Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege
durch Ihre Überweisungen an uns haben Sie ein Recht darauf zu erfah-ren, wie gut Ihre Patienten bei uns versorgt sind. Deshalb wollen wir Ihnen unsere Behandlungsleitlinien nach dem aktuellsten Stand der Wis-senschaft mitteilen.
Zur Erinnerung: Von Montag bis Freitag nehmen wir auch alle Akutfälle bei uns auf. Kurzer vorheriger Anruf bei einem unserer Ärzte genügt.
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit.
Ihr Winfried Haerer und Partner
Herzklinik Ulm Dr. Haerer und PartnerGemeinschaftspraxis
Innere Medizin Kardiologie Angiologie
A. Indikation, Zielwerte und Behandlungsdauer
Diagnose INR-Zielwert* Therapiedauer
nicht-valvuläres Vorhofflimmern
idiopathisch bei Patienten > 65 Jahre 2 - 3 auf Dauer
bei Hypertonie/KHK/Diabetes mellitus/ Hyperthyreose/Vorhof >50 mm 2 - 3 auf Dauer
bei intrakardialen Thromben, Zustand nach Apoplex, TIA, peripherer Embolie, LV-Funktionsstörung 3 - 4 auf Dauer
valvuläres Vorhofflimmern
Mitralstenose 3 - 4 auf Dauer
andere Vitien 2 - 3 auf Dauer
Kardioversion
vor Kardioversion 3 - 4 4 Wochen
nach erfolgreicher Kardioversion 2 - 3 8 Wochen
Herzklappenersatz
Bioprothesen bei Sinusrhythmus - Mitralposition 2 - 3 auf Dauer - Aortenposition 2 - 3 6 Monate
mechanische Herzklappen - 1. Generation (Starr-Edwards, Björk-Shiley) 3 - 4 auf Dauer - 2. Generation (St. Jude, Medtronic-Hall, Monostrut) - Mitralposition 3 - 4 auf Dauer - Aortenposition 3 - 4 6 Monate
*Die INR-Zielwerte sind den Quickwerten vorzuziehen, deren Vergleichbarkeit aufgrund der unterschiedlichen Thromboplastin Reagenzien nicht gewährleistet ist.
Antikoagulation bei Herzkrankheiten mit Cumarinen
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Dr. Haerer und Partner Magirusstrasse 49 · 89077 UlmTel. 07 31 - 9 35 30 - 70Fax 07 31 - 9 35 30 - 27
Sprechstunden:Montag bis Freitag 8.00 bis 17.00 UhrAnmeldung:Telefon 07 31 - 9 35 30 70
Herzklinik Ulm
Dr. med. Winfried Haerer · Dr. med. Bernd Ludwig · Dr. med. Ralph Schulze · Dr. med. Michael Lieberknecht · Dr. med. Traute Hermann-Grassl · Dr. med. Ulf Kroschel · Dr. med. Norbert Jahnke · Sabine Muth · Dr. med. Manuela Birkenmaier · Dr. med. Holger Zeif
Antikoagulation bei Herzkrankheiten mit CumarinenSeite 2
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B. Kontrollen
Kontrollen zu Beginn der Behand- lung während der ersten Therapie- woche jeden dritten bis vierten Tag, langsame Aufsättigung (z.B. 3 – 2 – 2 Tabletten/Tag)
Bei stabilen Werten im erwünsch- ten Bereich reichen vierwöchige Kontrollen
C. Selbstkontrolle der Antikoagulation*
Patienten mit dauerhafter Antiko- agulation können zur Selbst- kontrolle angeleitet werden: - junge Patienten; - Patienten mit instabilen INR-Werten; - Patienten mit schlechten Venenverhältnissen; - bei beruflich oder privat bedingter hoher Mobilität.
Die Selbstmessung geschieht nach vorheriger Anleitung (z.B. nach dem Programm der Arbeitsgemein- schaft Selbstkontrolle der Antikoa- gulation
*Die Selbstkontrolle läßt eine bessere und stabilere INR-Einstellung bei weni-ger blutungsbedingten Komplikationen erwarten. Die Kontrollmessungen beim Arzt erübrigen sich allerdings nicht.
D. Absetzen
Ein Absetzen der antikoagulato- rischen Therapie ist ohne Ausschlei- chen sofort möglich
Steht der marcumarisierte Patient vor einem kleineren Eingriff, bedarf es einer Marcumarpause, um den INR-Wert zu senken (beim Herzkatheter nach Judkins: INR 2 – 3; beim Herzkatheter nach Sones ist dies nicht erforderlich).
Chirurgische Eingriffe, Zahn- extraktion oder Endoskopien mit Biopsie erfordern ein Absetzen der Cumarine; stattdessen Heparin- schutz (Thromboplastinzeit 60 – 70 Sekunden)