Beurteilung der Beurteilung der Aussagekonstanz bei KindernAussagekonstanz bei Kindern
Renate VolbertRenate Volbert
Zur Bedeutung von Konstanz in Zur Bedeutung von Konstanz in AussagenAussagen
Zeugenaussagen in der Regel keine Zeugenaussagen in der Regel keine EinzelereignisseEinzelereignisse
Konstanz bzw. Veränderung einer Konstanz bzw. Veränderung einer Aussage Gegenstand gutachterlicher Aussage Gegenstand gutachterlicher und richterlicher Erwägungenund richterlicher Erwägungen
Konstanz als möglicher Indikator für Konstanz als möglicher Indikator für AussagezuverlässigkeitAussagezuverlässigkeit
Konstanz als mögliches Konstanz als mögliches GlaubhaftigkeitsmerkmalGlaubhaftigkeitsmerkmal
Granhag & Strömwall (1999, 2000, Granhag & Strömwall (1999, 2000, 2001) 2001)
Konstanz wird als wichtiges Kriterium für Konstanz wird als wichtiges Kriterium für Glaubhaftigkeits- und Glaubhaftigkeits- und Zuverlässigkeitsbeurteilung angegeben, Zuverlässigkeitsbeurteilung angegeben, aber verschiedene empirische aber verschiedene empirische Untersuchungen zeigen:Untersuchungen zeigen:– Beurteiler stimmen nicht in ihren Beurteiler stimmen nicht in ihren
Konstanzeinschätzungen übereinKonstanzeinschätzungen überein– Abgegebene Konstanzurteile trennen nicht Abgegebene Konstanzurteile trennen nicht
zwischen wahren und erfundenen Aussagenzwischen wahren und erfundenen Aussagen– Zugang zu wiederholten Aussagen erhöht die Zugang zu wiederholten Aussagen erhöht die
subjektive Sicherheit der Gl-Einschätzung subjektive Sicherheit der Gl-Einschätzung unabhängig von deren Richtigkeitunabhängig von deren Richtigkeit
Theoretisches Modell zur Theoretisches Modell zur Aussagekonstanz von Arntzen Aussagekonstanz von Arntzen
(1993/1976)(1993/1976)
Annahmen im Konstanzmodell von Annahmen im Konstanzmodell von Arntzen (1993)Arntzen (1993)
1.1. Auch bei wahren Aussagen treten Auch bei wahren Aussagen treten Erinnerungsverluste aufErinnerungsverluste auf
2.2. Diese Vergessensprozesse Diese Vergessensprozesse verlaufen ungleichmäßigverlaufen ungleichmäßig
3.3. …….. ..
4.4. ……....
5.5. ……....
6.6. …….. ..
Erwartet konstante und erwartet Erwartet konstante und erwartet inkonstante Inhalte in inkonstante Inhalte in
erlebnisbasierten Aussagen im Modell erlebnisbasierten Aussagen im Modell von Arntzen (1993)von Arntzen (1993)
Konstante InhalteKonstante Inhalte KerngeschehenKerngeschehen Relevante Relevante
HandlungspartnerHandlungspartner ÖrtlichkeitenÖrtlichkeiten FortbewegungsartFortbewegungsart Handlungsrelevante Handlungsrelevante
GegenständeGegenstände LichtverhältnisseLichtverhältnisse Körperpositionen Körperpositionen
Inkonstante InhalteInkonstante Inhalte Zuordnung v. Zuordnung v.
NebenhandlungenNebenhandlungen ReihenfolgeReihenfolge DatierungDatierung SchätzungenSchätzungen Häufigkeitsangaben bei Häufigkeitsangaben bei
ähnlichen Vorfällenähnlichen Vorfällen SeitenverhältnisseSeitenverhältnisse Nicht beteiligte PersonenNicht beteiligte Personen KleidungKleidung Eigene frühere AussagenEigene frühere Aussagen Inhalt von GesprächenInhalt von Gesprächen Eigene MotiveEigene Motive SchmerzempfindenSchmerzempfinden WetterverhältnisseWetterverhältnisse ZahlenZahlen
Empirische Untersuchungen zur Empirische Untersuchungen zur Konstanz in erlebnisbasierten Konstanz in erlebnisbasierten
AussagenAussagen Kaum aussagekräftige ErkenntnisseKaum aussagekräftige Erkenntnisse Ergebnisse verweisen auf: Besonders Ergebnisse verweisen auf: Besonders
dauerhafte, aber nicht fixe Erinnerung und dauerhafte, aber nicht fixe Erinnerung und konstante Aussagen bei Ereignissen mit konstante Aussagen bei Ereignissen mit hoher subjektiver Bedeutung und hoher subjektiver Bedeutung und emotionaler Tönungemotionaler Tönung
Inkonstanzen vor allem bei numerischen Inkonstanzen vor allem bei numerischen Angaben, zeitlichen Einordnungen, Angaben, zeitlichen Einordnungen, beschreibenden Informationenbeschreibenden Informationen
Vorhandene Untersuchungen stehen mit Vorhandene Untersuchungen stehen mit Einteilung durch Arntzen in Einklang Einteilung durch Arntzen in Einklang
Unterteilung der erwartet inkonstanten Unterteilung der erwartet inkonstanten InhalteInhalte
Internale ProzesseInternale Prozesse– Eigene MotiveEigene Motive– SchmerzempfindenSchmerzempfinden
Über das unmittelbar Über das unmittelbar Wahrnehmbare Wahrnehmbare hinausgehende hinausgehende RekonstruktionenRekonstruktionen– DatierungDatierung– SchätzungenSchätzungen– ZahlenZahlen
Wenig bedeutsame DetailsWenig bedeutsame Details– Nicht beteiligte PersonenNicht beteiligte Personen– KleidungKleidung– Eigene frühere Aussagen Eigene frühere Aussagen – Seitenverhältnisse Seitenverhältnisse – WetterverhältnisseWetterverhältnisse
Für multiple ähnliche Für multiple ähnliche Ereignisse spezifische Ereignisse spezifische InformationenInformationen– ReihenfolgeReihenfolge– Häufigkeitsangaben bei Häufigkeitsangaben bei
ähnlichen Vorfällenähnlichen Vorfällen– Zuordnung v. Zuordnung v.
NebenhandlungenNebenhandlungen
Inhalt von GesprächenInhalt von Gesprächen
Annahmen im Konstanzmodell von Annahmen im Konstanzmodell von Arntzen (1993)Arntzen (1993)
1.1. ……....2.2. ……....3.3. Erinnerungen an selbst erlebte Ereignisse Erinnerungen an selbst erlebte Ereignisse
werden länger im Gedächtnis behalten als werden länger im Gedächtnis behalten als nur mental Vorgestelltesnur mental Vorgestelltes
4.4. Wahre Schilderungen enthalten deswegen Wahre Schilderungen enthalten deswegen mehr Übereinstimmungen als erfundenemehr Übereinstimmungen als erfundene
5.5. Differenzierte Konstanz (jeweils Konstanz Differenzierte Konstanz (jeweils Konstanz bzw. Inkonstanz in den erwarteten bzw. Inkonstanz in den erwarteten Bereichen) findet sich häufiger in wahren Bereichen) findet sich häufiger in wahren als in erfundenen Aussagenals in erfundenen Aussagen
6.6. Eine in beiden Bereichen konstante Eine in beiden Bereichen konstante Darstellung stellt an sich ein Darstellung stellt an sich ein Glaubhaftigkeitsmerkmal darGlaubhaftigkeitsmerkmal dar
Empirische Untersuchungen zur Empirische Untersuchungen zur Konstanz als GlaubhaftigkeitsmerkmalKonstanz als Glaubhaftigkeitsmerkmal
Kaum empirische UntersuchungenKaum empirische Untersuchungen Vorhandene Untersuchungen bei wenig Vorhandene Untersuchungen bei wenig
komplexen Aussagen (z.B. Granhag, komplexen Aussagen (z.B. Granhag, 2001): Abgegebene Konstanzurteile 2001): Abgegebene Konstanzurteile trennen nicht zwischen wahren und trennen nicht zwischen wahren und erfundenen Aussagenerfundenen Aussagen
Eigene Untersuchungen zur Konstanz Eigene Untersuchungen zur Konstanz in erlebnisbasierten und erfundenen in erlebnisbasierten und erfundenen
AussagenAussagen
Untersuchte StichprobenUntersuchte Stichproben(Volbert, Braun, Gretenkord, Teske & Wilma-Mews, (Volbert, Braun, Gretenkord, Teske & Wilma-Mews,
2001)2001)
KINDER KINDER (7-9 Jahre)(7-9 Jahre)
Aussage über wahres Aussage über wahres und erfundenes und erfundenes Erlebnis; Erlebnis; WiederholungsbefraguWiederholungsbefragung ng
nach 8 Wochen nach 8 Wochen
(N = 30)(N = 30) nach 1 Jahrnach 1 Jahr
(N = 24 )(N = 24 )
ERWACHS. ERWACHS. (22-42 Jahre)(22-42 Jahre)
Aussage über wahres Aussage über wahres und erfundenes und erfundenes Erlebnis; Erlebnis; WiederholungsbefraguWiederholungsbefragung ng
nach 8 Wochennach 8 Wochen
(N = 15)(N = 15)
Kodierung Kodierung (Volbert, Braun, Gretenkord, Teske & Wilma-Mews, (Volbert, Braun, Gretenkord, Teske & Wilma-Mews,
2001)2001) Zuordnung zu der Zuordnung zu der
Inhaltskategorie Inhaltskategorie (erwartet konstant vs. (erwartet konstant vs. erwartet inkonstant)erwartet inkonstant)
Zuordnung jeder Zuordnung jeder Sinneinheit in der Sinneinheit in der transkribierten transkribierten Aussagen zu einer Aussagen zu einer Unterkategorie der Unterkategorie der beiden Inhaltsbereiche beiden Inhaltsbereiche nach Arntzennach Arntzen
Beurteilung der Beurteilung der KonstanzKonstanzZuordnung jeder Zuordnung jeder Sinneinheit zu einem Sinneinheit zu einem Konstanzmaß:Konstanzmaß:– ÜbereinstimmungÜbereinstimmung– WiderspruchWiderspruch– einfache Ergänzungeinfache Ergänzung– qualifizierte qualifizierte
ErgänzungErgänzung– AuslassungAuslassung
Ergebnisse: Wahre Aussagen /Ergebnisse: Wahre Aussagen /Erwartet konstante InhalteErwartet konstante Inhalte
50 % Übereinstimmungen:50 % Übereinstimmungen:
Relevante Handlungspartner (72 % – 95 Relevante Handlungspartner (72 % – 95 %)%)
Örtlichkeiten (81 %- 96 %)Örtlichkeiten (81 %- 96 %) FortbewegungsartFortbewegungsart Handlungsrelevante GegenständeHandlungsrelevante Gegenstände Lichtverhältnisse Lichtverhältnisse KörperpositionenKörperpositionen ------------------------------------------------------------------------------------------------ Kerngeschehen Kerngeschehen
(Kinderaussagen nach 1 Jahr: 42 %)(Kinderaussagen nach 1 Jahr: 42 %)
Ergebnisse: Wahre Aussagen/Ergebnisse: Wahre Aussagen/Erwartet inkonstante InhalteErwartet inkonstante Inhalte
< 50 % < 50 % ÜbereinstimmungenÜbereinstimmungen
Eigene Motive (8 % - 20 %)Eigene Motive (8 % - 20 %) SchmerzempfindenSchmerzempfinden DatierungDatierung Schätzungen (18 % - 30 %)Schätzungen (18 % - 30 %) KleidungKleidung Eigene frühere Aussagen Eigene frühere Aussagen Seitenverhältnisse Seitenverhältnisse WetterverhältnisseWetterverhältnisse Inhalt von GesprächenInhalt von Gesprächen
Peripheres GeschehenPeripheres Geschehen BeschreibungenBeschreibungen Zeitl. Zu. v. Zeitl. Zu. v.
EinzelsequenzenEinzelsequenzen Emotionen (14 % - 23 %)Emotionen (14 % - 23 %) Kognitionen (0 % - 29 %)Kognitionen (0 % - 29 %)
> 50 % Übereinstimmungen> 50 % Übereinstimmungen
Bei Kindern nach 1 JahrBei Kindern nach 1 Jahr– Nicht beteiligte PersonenNicht beteiligte Personen
Bei ErwachsenenBei Erwachsenen– Nicht beteiligte PersonenNicht beteiligte Personen– DatierungenDatierungen
– SeitenverhältnisseSeitenverhältnisse– WetterWetter– Frühere AussagenFrühere Aussagen
Ergebnisse: Wahre Aussagen - Ergebnisse: Wahre Aussagen - Gesamte InhaltskategorieGesamte Inhaltskategorie
Bei erwartet konstanten InhaltenBei erwartet konstanten Inhalten– mehr Übereinstimmungenmehr Übereinstimmungen– weniger einfache Ergänzungenweniger einfache Ergänzungen– weniger Auslassungenweniger Auslassungen– bei Erwachsenen zusätzlich:bei Erwachsenen zusätzlich:
weniger Widersprücheweniger Widersprüche mehr qualifizierte Ergänzungenmehr qualifizierte Ergänzungen
als bei erwartet inkonstanten als bei erwartet inkonstanten InhaltenInhalten
Ergebnisse: WahrheitsstatusErgebnisse: Wahrheitsstatus
In wahren AussagenIn wahren Aussagen– weniger Widersprücheweniger Widersprüche– mehr qualifizierte Ergänzungenmehr qualifizierte Ergänzungen– Bei Kindern nach 1 JahrBei Kindern nach 1 Jahr: mehr Übereinstimmungen: mehr Übereinstimmungen– Bei Erwachsenen nach 8 WochenBei Erwachsenen nach 8 Wochen: weniger einfache : weniger einfache
Ergänzungen Ergänzungen
als in erfundenen Aussagenals in erfundenen Aussagen
Aber:Aber: Kein Interaktionseffekt von Inhaltskategorie Kein Interaktionseffekt von Inhaltskategorie und Wahrheitsstatusund Wahrheitsstatus→ → Muster differenzierter Konstanz findet sich Muster differenzierter Konstanz findet sich sowohl in wahren wie auch in erfundenen sowohl in wahren wie auch in erfundenen AussagenAussagen
Bilanz der quantitativen Bilanz der quantitativen KonstanzanalysenKonstanzanalysen
In wahren Aussagen: differenzierte KonstanzIn wahren Aussagen: differenzierte Konstanz Zuordnung von Arntzen in erwartet Zuordnung von Arntzen in erwartet
konstante und inkonstante Inhalte prinzipiell konstante und inkonstante Inhalte prinzipiell angemessenangemessen
Differenzierte Konstanz aber kein Differenzierte Konstanz aber kein GlaubhaftigkeitsmerkmalGlaubhaftigkeitsmerkmal
Signifikante Unterschiede zwischen wahren Signifikante Unterschiede zwischen wahren und erfundenen Aussagen:und erfundenen Aussagen:– Wahre Aussagen: Wahre Aussagen:
weniger Widersprücheweniger Widersprüche mehr qualifizierte Ergänzungenmehr qualifizierte Ergänzungen Kinderaussagen nach 1 JahrKinderaussagen nach 1 Jahr: mehr Übereinstimmungen: mehr Übereinstimmungen ErwachsenenaussagenErwachsenenaussagen: weniger einfache Ergänzungen: weniger einfache Ergänzungen
Konstanzanalysen anhand von Konstanzanalysen anhand von ExpertenurteileExpertenurteile
(Volbert, unveröffentl. Manuskript)(Volbert, unveröffentl. Manuskript)
Datenmaterial wie in Volbert et al., 2001; Datenmaterial wie in Volbert et al., 2001; zusätzlich wurden die Erwachsenen auch nach zusätzlich wurden die Erwachsenen auch nach einem Jahr befragt; die Vergleiche beziehen sich einem Jahr befragt; die Vergleiche beziehen sich auf die erste Befragung und die Befragung nach auf die erste Befragung und die Befragung nach einem Jahreinem Jahr
Einschätzung folgender Variablen durch 4 in der Einschätzung folgender Variablen durch 4 in der Glaubhaftigkeitsbegutachtung erfahrene Experten:Glaubhaftigkeitsbegutachtung erfahrene Experten:– Einschätzung der KonstanzEinschätzung der Konstanz– Angabe, welche Konstanzphänomene bei der Angabe, welche Konstanzphänomene bei der
Konstanzeinschätzung bedeutend warenKonstanzeinschätzung bedeutend waren– Wahrheitsstatus nach der 1. und nach der wiederholten Wahrheitsstatus nach der 1. und nach der wiederholten
AussageAussage– Angabe, welche Konstanzphänomene bei Einschätzung Angabe, welche Konstanzphänomene bei Einschätzung
des Wahrheitsstatus bedeutend warendes Wahrheitsstatus bedeutend waren
Ergebnisse: KonstanzeinschätzungErgebnisse: Konstanzeinschätzung
– Positive Einschätzungen v. a., wenn Positive Einschätzungen v. a., wenn Übereinstimmungen in Kern- und Übereinstimmungen in Kern- und Nebenaspekten festgestellt wurdenNebenaspekten festgestellt wurden
– Negative Einschätzungen v.a., wenn Negative Einschätzungen v.a., wenn Widersprüche im Kerngeschehen Widersprüche im Kerngeschehen festgestellt wurdenfestgestellt wurden
Ergebnisse: Beziehung zwischen Ergebnisse: Beziehung zwischen eingeschätzten Konstanzphänomenen eingeschätzten Konstanzphänomenen und eingeschätztem Wahrheitsstatusund eingeschätztem Wahrheitsstatus
Positive Korrelation zwischen globaler Positive Korrelation zwischen globaler Konstanzeinschätzung und Einschätzung des Konstanzeinschätzung und Einschätzung des Wahrheitsstatus, aber keine signifikanten Effekte Wahrheitsstatus, aber keine signifikanten Effekte bezüglich einzelner Konstanzphänomene bezüglich einzelner Konstanzphänomene (Regressionsanalysen)(Regressionsanalysen)
Positive Gl-einschätzung tendenziell eher bei Positive Gl-einschätzung tendenziell eher bei Übereinstimmungen in Kern- und Nebenaspekten Übereinstimmungen in Kern- und Nebenaspekten und Fehlen von Widersprüchen in Kernaspektenund Fehlen von Widersprüchen in Kernaspekten
Negative Gl-einschätzung eher bei Widersprüchen Negative Gl-einschätzung eher bei Widersprüchen in Kernaspektenin Kernaspekten
Ergebnisse: Beziehung zwischen Ergebnisse: Beziehung zwischen eingeschätzten Konstanzphänomenen eingeschätzten Konstanzphänomenen
und objektivem Wahrheitsstatusund objektivem Wahrheitsstatus
Signifikante Prädiktoren für den Signifikante Prädiktoren für den Wahrheitsstatus (Regressionsanalysen):Wahrheitsstatus (Regressionsanalysen):– Widersprüche im Kerngeschehen Widersprüche im Kerngeschehen
(Aussagen der Erwachsenen)(Aussagen der Erwachsenen)– Widersprüche im Nebengeschehen Widersprüche im Nebengeschehen
(Aussagen der Kinder)(Aussagen der Kinder)– Übereinstimmungen in Nebenaspekten Übereinstimmungen in Nebenaspekten
(Aussagen der Kinder)(Aussagen der Kinder)
Ergebnisse: Einfluss der Präsentation Ergebnisse: Einfluss der Präsentation wiederholten Aussagen auf die wiederholten Aussagen auf die
TrefferquotenTrefferquoten
Signifikante Verbesserung der Signifikante Verbesserung der Trefferquoten Trefferquoten
Verbesserung fast ausschließlich bei Verbesserung fast ausschließlich bei Aussagen, die nach Präsentation nur einer Aussagen, die nach Präsentation nur einer Darstellung nicht eingeschätzt werden Darstellung nicht eingeschätzt werden konntenkonnten
Keine signifikante Veränderung des Anteils Keine signifikante Veränderung des Anteils falscher Zuordnungenfalscher Zuordnungen
Signifikante Steigerung der subjektiven Signifikante Steigerung der subjektiven Entscheidungssicherheit der ExpertenEntscheidungssicherheit der Experten
Bilanz der Bilanz der ExperteneinschätzungenExperteneinschätzungen
Beachtete Konstanzphänomene sind vor allem:Beachtete Konstanzphänomene sind vor allem:– Widersprüche in KernaspektenWidersprüche in Kernaspekten– Übereinstimmungen in Kern- und NebenaspektenÜbereinstimmungen in Kern- und Nebenaspekten
Von den Experten wahrgenommene Widersprüche und bei Von den Experten wahrgenommene Widersprüche und bei Kinderaussagen auch Übereinstimmungen im Kerngeschehen Kinderaussagen auch Übereinstimmungen im Kerngeschehen stellen auch tatsächlich Prädiktoren für den objektiven stellen auch tatsächlich Prädiktoren für den objektiven Wahrheitsstatus darWahrheitsstatus dar
Konstanzanalysen hilfreichKonstanzanalysen hilfreich– bei Klärung aufgrund einer Aussage uneindeutiger Fällebei Klärung aufgrund einer Aussage uneindeutiger Fälle– zur Erhöhung der Entscheidungssicherheitzur Erhöhung der Entscheidungssicherheit
Konstanzanalysen wenig nützlichKonstanzanalysen wenig nützlich– Bei der Vermeidung von Fehlklassifikationen (bei in sich nicht Bei der Vermeidung von Fehlklassifikationen (bei in sich nicht
stimmigen, aber wahren Aussagen oder bei erfundenen stimmigen, aber wahren Aussagen oder bei erfundenen Aussagen mit hoher inhaltlicher Qualität)Aussagen mit hoher inhaltlicher Qualität)
Zusätzlich zu berücksichtigende Zusätzlich zu berücksichtigende Bedingungen im Konstanzmodell Bedingungen im Konstanzmodell
von Arntzenvon Arntzen
Bei Konstanzanalysen zu Bei Konstanzanalysen zu berücksichtigende Bedingungen berücksichtigende Bedingungen
(Arntzen, 1993)(Arntzen, 1993) Befragungsformat: Befragungsformat: Antworten auf Fragen Antworten auf Fragen
mit inhaltlichen Vorgaben dürfen nicht mit inhaltlichen Vorgaben dürfen nicht berücksichtigt werdenberücksichtigt werden
Detaillierungsgrad: Detaillierungsgrad: Bei einfachen, Bei einfachen, übersichtlichen Aussagen ist Konstanz für übersichtlichen Aussagen ist Konstanz für Beurteilung der GL bedeutungslos; in sehr Beurteilung der GL bedeutungslos; in sehr komplexen Darstellungen kommt ihr komplexen Darstellungen kommt ihr besondere Bedeutung zubesondere Bedeutung zu
Zeitliche Aspekte: Zeitliche Aspekte: Konstanzaspekte erst Konstanzaspekte erst bedeutsam, wenn Befragungen zeitlich weit bedeutsam, wenn Befragungen zeitlich weit auseinander liegen [Zu berücksichtigen ist auseinander liegen [Zu berücksichtigen ist ferner Zeit zwischen Ereignis und erster ferner Zeit zwischen Ereignis und erster Befragung]Befragung]
Konstanzanalysen einschränkende Konstanzanalysen einschränkende Bedingungen (Arntzen, 1993)Bedingungen (Arntzen, 1993)
Vorliegen einer ungenauen Vorliegen einer ungenauen AusgangsbeobachtungAusgangsbeobachtung
Beobachtung eines Vorgangs unter Beobachtung eines Vorgangs unter erschwerten erschwerten WahrnehmungsbedingungenWahrnehmungsbedingungen
Abrufschwierigkeiten in einer Abrufschwierigkeiten in einer gegebenen Befragungssituationgegebenen Befragungssituation
Bewusste Zurückhaltung von Bewusste Zurückhaltung von InformationenInformationen
SchilderungsschwierigkeitenSchilderungsschwierigkeiten
Ableitungen für die PraxisAbleitungen für die Praxis Auch in unwahren Aussagen gibt es viele Auch in unwahren Aussagen gibt es viele
Übereinstimmungen Übereinstimmungen → → Konstanz sollte deswegen als Konstanz sollte deswegen als Indikator für Glaubhaftigkeit nicht überschätzt werdenIndikator für Glaubhaftigkeit nicht überschätzt werden
Aus dem Muster der differenzierten Konstanz kann keine Aus dem Muster der differenzierten Konstanz kann keine Schlussfolgerung über Wahrheitsstatus gezogen werdenSchlussfolgerung über Wahrheitsstatus gezogen werden
Auslassungen und Ergänzungen, die sich in das Muster der Auslassungen und Ergänzungen, die sich in das Muster der differenzierten Konstanz einpassen, sprechen andererseits differenzierten Konstanz einpassen, sprechen andererseits auch nicht gegen einen Erlebnisbezugauch nicht gegen einen Erlebnisbezug
Ein hohes Maß an Übereinstimmungen bei erwartet Ein hohes Maß an Übereinstimmungen bei erwartet konstanten und bei erwartet inkonstanten Inhalten scheint konstanten und bei erwartet inkonstanten Inhalten scheint zumindest bei jüngeren Kindern und einem längeren zumindest bei jüngeren Kindern und einem längeren Intervall zwischen zwei Befragungen eine Funktion als Intervall zwischen zwei Befragungen eine Funktion als Glaubhaftigkeitsmerkmal zuzukommen. Inwieweit das auch Glaubhaftigkeitsmerkmal zuzukommen. Inwieweit das auch für Erwachsene gilt, bleibt zu prüfenfür Erwachsene gilt, bleibt zu prüfen
Qualifizierte Ergänzungen finden sich signifikant häufiger in Qualifizierte Ergänzungen finden sich signifikant häufiger in wahren als in unwahren Aussagenwahren als in unwahren Aussagen
Widersprüche finden sich signifikant häufiger in erfundenen Widersprüche finden sich signifikant häufiger in erfundenen als in wahren Aussagenals in wahren Aussagen