Download pdf - Chelatometrie

Transcript
Page 1: Chelatometrie

Berieht: Allgemeine analytisehe Methoden, Appar~te und Reagentien 367

[Jber das Verhalten yon Metall-)[thylendiamintetraessigsiiure-Komplexen an Anionenaustauschersiiulen und die radiochemische Bedeutung soleher Arbeits- weisen berichten ~r W~LD und T. SC]~5~ELDL Die Untersuchungen wurden mi~ Hilfe der radioaktiven Indieatoren ~l~ (gaD) und 21~ (RaE) durehgeffihrt und das Verhalten tier tr~gerfreien Mengen des Blei- und Wismutkomplexes der J~thy]en- diamintetraessigs~ure (H~Y, ADTE) an dem stark basisehen Anionenaus~auseher Dowex-1 geprfift. Die )~[etalle Werden im wesentlichen in Form der Komplexe P b u 2- und BiY- veto Austauseher aufgenommen, wobei infolge der geringeren Ladung der Wismutkomplex sehw/~cher haftet, so dal] eine Trennung beider Komplexe m6g- lich wird. -- Arbeitsweise. Der Anstauseher Dowex 1-X 4 (200--r mesh bzw. 0,075--0,04 mm K e r n - ~ ) wnrde entweder in der Nitratform oder mit ~ D T A beladen verwendet. Die S~ulen batten einen Durchmesser yon 2 mm und eine L~nge von 45--120 ram. Sie waren in der bekunnten Weise mit Hilfe eines Capi[larrohres ( ~ 0,9 ram) gegen Leerlanfen gesichert. Es wurde mit Elutionsgeschwindigkeiten yon 0,3--0,6 ml - cm -~ �9 rain -~ gearbeitet. Die aus der S~ule kommenden Tropfen (etwa 0,075 ml) wurden in Aluminiumsch/~lchen ( ~ 2,6 cm, Bierflaschenversehliisse), deren Boden mit Filtrierpapier bedeckt war, aufgefangen. Nach dem Eindunsten der Flfissigkeit kmmte im Gloekenz~hlrohr die Aktivit~t direkt gemessen werden. Die Gehaltsbestimmungen an 21~ und 21~ gelangen fiber die Ermitt lung der zeitlichen Abhi~ngigkeit (tIalbwertszeit des 21~ 22 Jahre, des 2~~ 5 Tage). Die Messungen wurden sowoh] in S~ulen durehgeffihrt, die mit ~ D T A ges~tttigt waren, als such in solchen, die mit Nitrationen beladen waren. - - Die AnwendungsmSglieh- keiten dieses Verfahrens in der l%adioehemie werden diskutiert.

In Fortsetzung der vorstehenden Arbeit berichten M. W~Ln und T. SC~5N~5~) e fiber das Verhalten von Thorium-Ji'thylendiamintetmessigs~iure-Komplexen (Th~t'DTA) an Anionenaustauschers~iulen (Dowex l -X4, 200--400 mesh, S~ulen- l~nge 6--13 era). Die Untersuehungen mit Itilfe des Radioelementes earth (UXz) und des starkbasischen Anionenaustauschers Dowex 1 ergeben, da8 die ThADTA im Gegensatz zu anderen 1Ketall-;ADTA-Komplexen sehr stark veto Austauscher aufgenommen werden. Es sind so Trennungen yon anderen radiochemischen Ele- menten, wie z. B. z~~ und ~~ mSglieh. -- Die Messungen werden an nitrat- und ~thylendiamintetraacetatbeladenen (H~u ~-) Austauschern durehgeffihrt. Die J(nde- rungen der Versuehsbedingungen (pro Ni~rat- und 2i.DTA-Konzentration) erlauben die Bestimmung der Verteilung zwisehen L6sung und Austauscher. Danach werden im un~ersuchten pH-Bereich yon 3,]--8,8 folgende drei Komplex- zusammensetzunge~ angenommen ThHaYe-, ThH~u e- und ThHY~ ~-. -- Das Radioelement 2~Tk ist ans Uranylni~ra~ nach der yon D. Du a angegebenen Methode abgetrennt worden. Der uranfreie gfiekstand wird mit Salpetersi~ure auf- genommen und dann, naeh erneutem Eindampfen, in der ElutionslSsung gelSst. earth (Halbwertsbreite 24,1 Tage) ist ein fi-Strahler mit 0,19MeV maximaler Energie. Das Zerfallsprodukt Protactinium e~aPa (UX~.) ist ebenfalls ein fi-Strahler (Halbwertszeit 1,17 rain) und versti~rkt dutch seine maximale Energie yon 2,3 MeV die mel~bare fi-Strahlung.

Mh. Chem. 89, 189--202 (1958). Univ. Wien (0sterreich). -- e Mh. Chem. 89, 526--535 (1958). -- ~ Svensk kern. Tidskr. 62, 153 (1950). D. J ~ z s c ] ~

Chelatometrie. It. FLASCHKA 1 leitet ffir komplexometrisehe Titrationen Formeln ab, die eine Aussage fiber die Sch~rfe des Endpunktes und fiber die Selektivit~tt der Analyse gestatten. Der Komplex aus ~eta]l und Titriermittel mul~ mindestens eine Stabilit~tskonstante yon l0 s haben. Die Stabilit~tskonstante des Komplexes aus 1V[e~all und Indicator mu8 selbstverst~ndlieh kleiner sein; unter der Annahme eines 1 : LKomplexes eiTechnet sie sieh zu 104. Sie mull grunds~tzlieh

Page 2: Chelatometrie

368 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, App~rate und t~eagentien

um den Faktor 104 kMner sein als die des Titrationskomplexes. Um StSrungen auszuschalten, miissen die Komplexe, die mit dem Titriermittel und anderen lVletaIlen entstehen, eine mindestens i0 s real kMnere Stabilit~tskonstante haben. Die geringe Se]ektivit~t der komplexometrischen Titrationen kann dutch ~nderung des pi~-Wertes, durch Maskierungsmittel, die aber oft ~uch die Stabilit~t des zu titrierenden Metallkomplexes beeinflussen und dutch Anderung des Titrierraittels verbessert werden.

Talanta (London) 1, 60--75 (1958). Univ. Chapel Hill, N. C. (USA). G. DE~x

Uber die Anwendunq yon 1,2-Diaminocyclohexantetraacetat, (kurz H2Q 2-) in der Komplexometrie beriehten E. K61~Os und I. Pocz6!< 1 gestiitzt auf die Erfahrung yon P~IBIL, wonach der Eisenkomplex aueh in natronalkaliseher LSsung bestiindig ist. Auf Grund der Feststellung, dab die Zersetzung des Eisenkomplexes bei 20~ und pH 13 erst nach 8--10 min beginnt, wird ein Verfahren zur Bestimmung von Eisen(III) , Calcium und Magnesium nacheinander ausgearbeitet. Die die drei Ionen enthaltende LSsung wird auf pI~ 2--3 eingestellt und Eisen mit l.i2Q 2- bestimmt. Danaeh wird die LSsung alkaliseh gemacht und in Anwesenheit yon Murexid das Calcium mit ADTA titriert. Endlich wird Murexid durch Ans~uern der LOsung mit Salzs~ure zersetzt, Ammoniak and Eriochromschwarz T zugegeben und so die Menge yon Magnesium bestimmt. Enth~lt die Probe aueh Aluminium, ist zu dessen Maskierung Tri~thanolamin geeignet, welches nach der Bestimmung des Eisens zugegeben wird. HI.2 Q2- ist auch zur Bestimmung yon Mangan geeignet, wenn bei pI~ 6--6,5 Methylthymolblau als Indicator verwendet wird. In Gegenwart yon Methylthymolblau kann mit K~ Q 2 bei pH 5-- 6,5 in mittels Urotropins gepufferter LSsung Eisen(II) , bzw. Eisen(I l I ) naeh geduktion mit Ascorbins~ure gemessen werden. Wenn in der LSsung neben Eisen noch ein Sehwermetall anwesend ist, wird die LSsung auf pI~ 2--3 eingestellt und Eisen mit I-I2Qe- bestimmt. In einem anderen LSsungsanteil wird Eisen mit Ascorbins~ure reduziert und die gesamte Menge yon Eisen und Sehwermetall gemessen. SchlieBlieh wird die LSsung auf P~t 11 eingestellt und der Erdalkaligehalt gemessen. Zu den beiden letzten Titrationen wird Methylthymolblau als Indicator verwendet.

Magyar K6miai Foly6irat 64, 250--252 (1958) [Ungariseh]. (IV[it dtsch. Zus.f~ss.) Univ. Budapest (Ungarn). J. PLanK

Die Brauchbarkeit yon NN'-Di-~-hydroxy~thylrubeanwasserstof~sgure (I) und NN'-Di-isoamyl-rubeanwasserstoffsiiure (II) ftir analytische Zwecke untersuchen J. XAVlEI~ und P. RAY. In einer Tabelle werden die Niederschl~ige mit mehreren Met~llionen beschrieben und die bei der Tiipfelanalyse erhaltenen Grenzkonzen- trationen mitgeteilt. Fiir photometrische Bestimmungen werden fo]gende Vor- schriften gegeben: Kupfer. Zur Probel6sung, die his 4 ppm Cu enth~lt, werden 10 ml Pyridin, 1 ml 0,1~ alkoholisehe L6sung yon I und 10 ml Aceton zugesetzt und naeh Einstellung yon pI~ 10,1--11,0 mit Aeeton auf 25 ml aufgeftillt. Die optische Dichte wird bei 390 m# gemessen. Die Empfindliehkeit betr~gt 0,007/~g Cu/cm 2 (nach SA~'D~LL). -- Kobalt. Zur ProbelSsung, die bis 2 ppm Co enth~It, werden 5 ml Pyridin und 1 ml 0,1~ alkoholische L6sung yon I I zu.g.esetzt. Der pI~-Wert wird auf 10,5 eingestellt und das Volumen mit 95% igem Athanol auf 25 ml gebraeht. Die optische Dichte wird bei 400 m# gegen Blindl5sung gemessen. Die Empfindlichkeit betr~gt 0,0056 #g Co/era 2 (nach SA~D~I~L). -- Nickel. Es gilt die gleiche Vorsehrift wie bei Kobalt, nur wird die optisehe Dichte bei 510 m# gegen BlindlSsung gemessen. Die Empfindlichkeit betr~gt 0,0073/~g Ni/cm 2 (nach SA~- I)]~I~L). -- Palladium. Zur Pd-L6sung, enthMtend bis 6 ppm Pd, wird 1 ml 0,1~