Transcript

52 Friedrich L. H~hn, D~tillierelnsatz zura Vermeiden des Uberspritzens.

Destilliereinsatz ztlm Yermeiden des l~berspritzens. VOW_

Friedrich L. Hahn.

Die bekannten Destillieraufs~tze haben mit zwei grunds~tzlichen und entgegengesetzten Fehlerquellen zu k~mpfen; vermciden sie die eine, so verfa]len sie um so mchr der anderen. Entweder sie erfal len nur mangelhaft die Aufgabe, ein Uberspritzen des Destillier- gutes za verhiiten, oder sie verlatlgsamen die Destillation. Es ist z. B. yon vielen erfahrenen Analytikern immer wieder hervorgehoben worden, dass bei K'j el d ahlbestimmungen dutch die meisten Aufs~itze l~atronlaugetrSpfchen hindurchgest~ubt werden. Alle Aufsatze aber, die wirklich feinste TrSpfchen zurfickzuhalten vermSgen, besitzen eine so grosse 0berfl~che, dass sie als R~ickflussktihler wirken, und vergrSssern ausserdeln den auszuspalenden Dampfraum betr~chtlich. Dutch beides wird die Destillationsdauer stark verl'~ngert, sowohl wcnn man eine be- stimmte Menge Destillat gewinnen will (Reinigung yon Wasser durch Destillation fiber lga~C03, KNIn04, KHSO 4 usw.), als auch wenn es sich darum handelt, einen Bestandteil des Destilliergutes qaantitativ ab- zutreiben. Alle diese Nachteile lassen sich voltkommen vermeiden, wenn man den Dampfreinigcr ins Inaere des Destillierkolbens verlegt. Der Einsatz, dessen Konstruktio~ aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich istl), verkleinert den Kolbenraum. Er wird aussen in seiner ganzen Lt~nge vom Dampf umspalt, daher kondensiert sich nur w~hrend des Anheizens in seinem unteren Teil ein wenig Destillat und wirkt aus- waschend auf den spa!er durchstr6menden Dampf; die, Menge nimmt aber im Verlauf der Destillation nicht zu, d a nun der Einsatz durch den Dampfmantel vor Abkahlung geschtitzt ist. Der Hohlraum des Einsa!zes ist mit kleinen Glasringen (nach R a s c h i g ) gefallt; die hoh~ Schicht dieser Ringe be~virk t eine vie] grfindlichere Reinigung des Dampfstromes, als '(iie kompliziertesten RShrensysteme der bisher benutzten Aufs~tze.

Bei NIodell k (ohne Schliff) kann man Einsatz und Uberleitungs- rohr sehr bequem innerhalb des Stopfens ancinander stossen lassen, nattirlich auch kurz oberhalb des Stopfens mit einem Gummischlauch verbinden. Man kann auch den Einsatz aus einem Stack nehmen und ganz gut einen weichen CJummistopfe n, sogar einen guten, einige Zei t gekochten Kork aber die, Biegung heriiberbekommen, besonders wenn

~) Er kann yon Ot to E. Kobe , Marburg, bezogen werden. (D.R.G.M.)

Bericht: AE~emeine ~natytische Methoden usw/ 53

dort das Rohr etwas:eng,er ist~ als am Stopfensitz. Ganz vortrefflich bewi~hrt s ich ~Iodell B (mit'eingeschliffenem Einsatz); bei ihni liegen die aufsteigenden Teile restlos im Dampfraum.

4

Der Einsatz bewirkt eine betr~ichtliche Gas- und Zeitersparnis. Die Zeit , in der eine bestimmte Flassigkeitsmenge fiSergeht, verkiirzt sich: bei gleicher FlammenhShe gegenfiber einem der gebriiuehl!chen Aufsi~tze auf ~/3--1]~. ~Der Einsatz gestattet aber, die Arbeitszeit noch viel weiter durch YergrOsserung der Flamme zu verkfirzen, da er selbst dana noci~ einwandfrei arbeitet, wenn bei Verwendang eiaes Aufsatzes die Flfissigkeit infolge des starken Kochens sicher fiberschhumt.

F r an k f u r t a. M.. chem. instistut der Universit~it.

Bericht iiber die Fortschritte der analytischen Chemie..

I. A:llgemeine analytische Methoden, analytische 0perationen, Apparate and Reagenzien.

Literatur . U n t e r dem T i t e l ~ W i s s e n s q h a f t l i c h e F o r s c h u n g s b e r i c h t e * erscheint im Verlag yon T h e o d o r S t e i n - k o p f f eine Reihe zusammenfassender Berichte fiber die wesentlichsten wissenschaftlichen VerSffentlichungen, die auf den verschiedensten Gebieten seit Beginn des Weltkriegs erschienen sind. In der naturwissenschaftlichen Reihe, herausgegeben yon R., E. L i e s e g a n ~ , umfasst der Band I die


Recommended