SEITENBLICKE: Erfahren Sie von Profis, welche Online-Instrumente bei der Spendengenerie-rung erfolgreich sind.
REZENSION: Prädikat „Wertvoll“ — warum das Buch von Michael Urselmann für Profis und Einsteiger geeignet ist.
DER VERBANDSSTRATEGE 07 2012 AUSGABE XIV
Unterwegs: Wie Sie Mobile Fundraising für Ihre NGO nutzen.
Unterbringen: Wie Sie Fundraising in die Onlinearbeit einbetten.
Unter anderen: Auf welchen Spendenplatt-formen Sie sein sollten.
Neue Formen der Spendengenerierung
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FUNDRAISING
EDITORIAL
Wir brauchen integrierte Ansätze im Fundraising
DER VERBANDSSTRATEGE
„Die typische Spendenaktion hat ein klar definiertes Ziel: Es lautet Mitteleinwerbung.“ Wer so denkt, wird es als Fundrai-ser nicht weit bringen. Wer auf diesem Gebiet Erfolg haben will, muss auch die anderen Sparten der Öffentlichkeitsarbeit integrieren, um sich und seine Organisation langfristig hand-lungsfähig zu machen. Fundraising-Profis wissen das. Aber sie scheitern nicht selten an internen Bedenkenträgern. Zwei gelungene Beispiele, die die Kraft des integrierten Kommuni-kationsansatzes im Fundraising belegen, haben wir für Sie zusammengestellt. Können Sie sich vorstellen, dass ein realer Baum in der Fußgän-gerzone steht und Geld für die Rettung seiner Familien im Regen-wald sammelt? Oro Verde setzte eine solche Fundraising-Idee in die Realität um, indem die NGO an Baumstämme Schilder mit der Aufschrift hängte: „Brauche Geld für meine Familie im Regen-wald. www.oroverde.de/spende“. Kleine, an den Rand der Pappe geklebte Äste sahen aus wie Finger. Die Aktion wurde vielfach von den Medien aufgegriffen und fand enorme Verbreitung in Sozialen Netzwerken. Und auch einige Spenden generierte die Stiftung, die sich dem Schutz der Tropenwälder verschrieben hat. Aber vor allem wurde sie noch bekannter und gewann langfristige Unterstützer, die sich mit der Organisation identifizieren können. Ein anderes Beispiel: Greenpeace veröffentlichte bei Facebook eine Fotomontage. Darauf zu sehen war ein großer LKW, der einen riesigen, frisch abgesägten Baumstamm transportierte. Offen-sichtlich hatte sich ein Leopard nicht rechtzeitig vor der Motorsä-ge in Sicherheit bringen können und lag nun kopflos, blutend auf dem Stamm. Der Claim „not only the rainforest dies“ erklärte das Motiv, das allein bei Greenpeace Deutschland über 4.000 „gefällt mir“-Klicks bekam und weit mehr als 6.000-mal geteilt wurde. Solche integrierten Fundraising-Aktionen sind kreativ, sie irritie-ren und weisen auf eine überraschende Art und Weise auf ein
Problem und die „rettende“ Organisation hin. Sie erzielen Auf-merksamkeit, werden von der Presse aufgegriffen und finden Verbreitung über Facebook. Sie folgen den Gesetzen der Medien, bedienen Nachrichtenfaktoren und stehen damit in ihrer langfris-tigen, positiven Wirkung erfolgreicher Mitgliederwerbung oder einer gekonnten PR-Idee zur Imagepflege in nichts nach. Kurzum, sie sind das Saatkorn einer langfristigen Bindung. In dieser Aus-gabe erklären wir Ihnen, wie Sie mit neuen Methoden der Spen-dengenerierung aus dieser Saat eine reiche Ernte in monetärer Form einfahren können. Viel Erfolg in der Verbandskommunikation wünscht Ihnen Christian H. Schuster IFK Berlin – Institut für Kommunikation PS: Sollten Sie Unterstützung in Ihrer Kommunikation brauchen, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Sie erreichen mich und mein Team unter 030 30 87 85 88-0.
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„Konsistente Markenführung“ Matthias Renner, Leiter Marketing/Presse, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)
„Online unterscheidet sich nicht von Offline, und die Erfolge sind nicht ge-heim: Eine stringente und konsistente Markenführung, ein starkes Image und der nachhaltige Vertrauensaufbau einer Organisation garantieren Spendenein-nahmen. Vor allem dann, wenn man seine Zielgruppen kennt und weiß, wo
Sie sich aufhalten und erreichbar sind – on- wie offline. Der Rest ist Handwerk: im Onlinebereich speziell bei der Websitegestaltung, dem E-Mailmarketing, der Suchmaschi-nenoptimierung sowie der Online-Werbung. Ferner spielen auch soziale Netzwerke und die mobile Kommunikations-welt eine zunehmende Rolle. Der ASB hat gerade eine iOS- und Android-App, die „ASB-Helfer-App“, mit integrierten Spendenoptionen herausgegeben.“
„Anzeigen, Banner, Blogs ...“ Michael Brücker, Leiter Kommunikation, Fundraising und Marke-ting, Caritas International, Hilfswerk der Deutschen Caritas
„Als Spezialist für weltweite Not- und Katastrophenhilfe spielt für uns der Faktor Zeit eine zentrale Rolle. Gerade in Krisen- und Katastrophenfällen müs-sen wir in kürzester Zeit eine Vielzahl von Unterstützern informieren und akti-vieren. Hierbei nutzen wir die gesamte Bandbreite der Online-Kommuni-
kation: die eigene Website, Online-Newsletter, aber auch Blogs, Youtube, Facebook und Twitter. Über Google Grants, Anzeigen und Bannerschaltungen versuchen wir, über un-sere Stammspender hinaus Aufmerksamkeit für humanitä-re Notlagen zu wecken. Auch im Fundraising ist es heutzu-tage notwendig, die gesamte Klaviatur der Kommunikati-onskanäle zu bespielen. Die Zeiten, in denen man Online-Fundraising mit Blick auf die zumeist älteren Spendergrup-pen als Zukunftsmusik abgestempelt hat, sind endgültig vorbei.“
„Strategische Partnerschaften“ Sabine Wagner-Schäfer, Bereichsleiterin Fundraising und Mitglied der Geschäftsleitung, UNICEF Deutschland
„Neben den klassischen Instrumenten des Online-Fundraisings ist bei uns eine Kooperation besonders erfolgreich: UNICEF hat mit der United Internet Grup-pe einen starken strategischen Partner gefunden und gemeinsam mit ihm die Stiftung United Internet for UNICEF ge-gründet. United Internet als einer der
führenden europäischen Internetspezialisten setzt sein Know-how und seine Ressourcen ein, um gemeinsam mit UNICEF die Lebenssituation von Kindern weltweit zu verbes-sern. Durch die reichweitenstarken Portalseiten und über die E-Mailverteiler der United-Internet-Marken GMX, Web.de und 1&1 ist es uns möglich, die UNICEF-Hilfe für Kinder in den ärmsten Ländern noch mehr Menschen in Deutschland nahezubringen, als wir es alleine könnten.“
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Welche Online-Instrumente nutzt Ihr Verband, um erfolgreich Spenden zu generieren? Erfolgreiche Fundraising-Aktionen verlangen viel Geschick und noch mehr Können. Wir haben vier Profis nach ihren Erfolgsgeheimnissen befragt. Hier lesen Sie ihre Antworten.
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verbandsstratege.de 03
„Zielgruppengerechte Ansprache“ Birthe Hesebeck, Leiterin Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit, OroVerde - Die Tropenwaldstiftung
Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Spendenplattformen und Crowdfunding-Netzwerken im Internet. Je nach Ziel-gruppe setzen wir dabei verschiedene Schwerpunkte. Für das Fundraising entscheidend ist eine verlockende Kombination aus Wort- und Bildspra-che. So z. B. ein farbenfroher, exoti-
scher Quetzal, der durch den Regenwald fliegt, kombiniert mit einem aussagekräftigen Slogan, der die wichtigsten Werte der Zielgruppe bedient. Für eine kleine Organisation wie OroVerde ist es zudem besonders wichtig, das Vertrau-en der Spender zu gewinnen und den effizienten Mittelein-satz konsequent aufzuzeigen. Aber auch der Ausbau des Bekanntheitsgrades und ein klares Profil sind von großer Bedeutung.
unicef
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von Alina Ludwig, IFK Berlin Wie kann Ihr Verband die rasanten technischen Entwicklungen im Online- und Mobilfunk-Sektor effektiv für die Spendengene-rierung nutzen? Wie können Sie finanzielle Ressourcen er-schließen und neue Förderer und potenzielle Mitglieder errei-chen? Eine Antwort auf diese Fragen erhalten Sie hier. Die neuen Fundraising-Methoden sind schneller und flexibler, da sie das Potenzial neuer Funktionen und Anwendungen nutzen. So erreichen Sie z. B. durch Online-Spendentools heute auch die jüngere Generation, obwohl diese nicht zu den tradi-tionell spendenfreudigen Altersgruppen ge-hört. Zudem wird der gesamte Spendenab-lauf anpassungsfähiger und damit für alle Beteiligten einfacher. Statt wie früher Überweisungsvordrucke und ein Gang zur Bank, ist zum Abwickeln der Spende nun lediglich eines von vielen möglichen elektronischen Endgeräten – Handy oder Computer – vonnöten. Gleichzeitig gibt es immer mehr externe Anbieter, die technische Rahmenbedingun-gen bereitstellen und so die Verbände beim Aufbau neuer, internetbasierter Spendenstruk-turen entlasten.
Das Handy ist zum festen Begleiter im Alltag ge-worden. Die Grundfunktionen (Telefonieren und SMS) sind
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Neue Formen der Spendengenerierung
unkompliziert, schnell und überall nutzbar. Diese Eigenschaften können auch dem Fundraising zugutekommen. Verschiedene SMS- und Online-Anbieter ermöglichen es gemeinnützigen Orga-
nisationen, eine eigene Spendennummer einzurich-ten. Wird diese Nummer mit einem bestimmten
Stichwort nun über die klassischen Kanäle (Anzeigen, Postkarten) oder online
beworben, können Unterstützer durch das Senden einer SMS mit
dem Stichwort auf direktem Wege spenden. Der festgelegte Spendenbetrag wird direkt vom Guthaben des Spenders abgebucht oder auf dessen Mobilfunkrechnung vermerkt und mit einer Dankeschön-SMS bestätigt.
Unser Tipp: Nutzen Sie ein
einfaches Kennwort und eine einfache Spendennummer. Denn
hier gelten die gleichen Regeln wie bei Kontonummern und Bankleitzah-
len. Falls Sie unsicher sind, ob die Me-thode der SMS-Spenden zu Ihrer Zielgruppe
passt, verbreiten Sie diese Option zunächst paral-lel zu den klassischen Spendenaufrufen .
verbandsstratege.de 04
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Mobile Fundraising
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Mit Onlinepräsenz Spenden generieren Ein gut strukturierter Internetauftritt ist heutzutage ein unerlässli-cher Bestandteil der Verbandskommunikation. Er dient Verbän-den nicht nur dabei, ihre Ziele zu kommunizieren, sondern auch auf die Notwendigkeit und den Sinn von Spenden hinzuweisen. Auf der eigenen Homepage lassen sich Spenden leicht abwickeln, z. B. durch ein Online-Spendenformular, welches sich direkt in die Homepagestruktur einfügen lässt. Der Spender gibt dort seine Daten und seinen gewünschten Geldbetrag an, dieser wird per Einzugsermächtigung abgebucht. Der enge Zusammenhang zwi-schen der Verbandsdarstellung und dem Formular bietet viele Chancen für eine längerfristige Spenderbindung, da man sich automatisch vermehrt mit den Zielen der Organisation auseinan-dersetzt. Um auf das Spendenformular aufmerksam zu machen, nutzen Verbände inzwischen die ganze Bandbreite der Onlinekommuni-kation: von E-Mail-Abbindern über Spendenbanner und -buttons (visuelles Symbol, mit dem Internetnutzer per Mausklick direkt zum Spendenformular gelangen) auf der eigenen Website bis hin zu Verlinkungen aus dem Online-Newsletter zum Spendenformu-lar. Auch die Spenden-E-Mail wird – obwohl selten erfolgreich – vielfach genutzt. Unser Tipp: Sie können Spendenbanner und -buttons nicht nur auf Ihrer Homepage, sondern auch auf Ihrem Profil in verschiede-nen sozialen Netzwerken einfügen. Platzieren Sie sie so, dass sie gut gesehen werden, aber nicht von Ihrer Botschaft ablenken. So können Sie Ihren Besuchern den Weg zum Spendenformular er-leichtern.
verbandsstratege.de 05
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Soziale Netzwerke zur Spendengenerierung Neben der Homepage gibt es noch weitere Möglichkeiten für Verbände, sich online zu präsentieren. Verschiedene Portale im Internet bieten gemeinnützigen Organisationen eine Plattform, um sie für ihre Anliegen werben und neue Anhänger gewinnen zu lassen. Ein großer Vorteil ist hier zum einen, dass sich Nutzer solcher Plattformen generell für gemeinnützige Organisationen interessieren und spendenbereit sind. Zum anderen werden die technischen Rahmenbedingungen von den Anbietern bereitge-stellt und die Verbände von Verwaltungs- und Servicearbeiten weitgehend entlastet. Die Portale selbst sind meistens ähnlich wie soziale Netzwerke aufgebaut und erfordern das Anlegen eines Profils. Dorthin können Texte und Fotos hochgeladen werden, die die Arbeit des Verbandes vorstellen. Zudem ist es möglich, ein Spendenformular einzurichten oder auf die SMS-Spendennummer aufmerksam zu machen. Unser Tipp: Sie sollten Ihr Profil auf einer Spendenplattform nicht als Ersatz für eine Homepage ansehen. Durch die vielen dort ver-tretenen Organisationen verliert sich Ihr Profil leicht im Meer der Angebote und es wird schwer, Menschen direkt zu erreichen. Sie können aber z. B. über einen Link eine Verbindung zwischen Ih-rem Profil und Ihrer Homepage herstellen. Interessenten, die zufällig auf Ihr Profil gelangt sind, können sich so noch umfassen-der informieren.
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Wir haben die bekanntesten Spendenportale geprüft. Hier finden Sie eine Zusammenfassung unserer Eindrücke.
Spendino.de Diese Internetseite bietet helles Design und leichte Bedienbar-keit. Die einzelnen Angebote sind schnell auszumachen und detailliert erklärt. Die Funktion der Profilerstellung wird hierbei leider jedoch vernachlässigt und eher schwer zu finden. Spendino arbeitet u. a. mit Amnesty International und dem Deutschen Ro-ten Kreuz zusammen, ist aber nicht zertifiziert. Im Jahr 2010 ha-ben 200 Organisationen die Angebote genutzt und über 90.000 Einzelspenden erhalten.
spendenportal.de Das Portal ermöglicht es Verbänden, ein Profil zu erstellen und dieses mit einem Spendenbutton für Geld- und Sachspenden zu kombinieren. Die Website ist eher unübersichtlich und altmo-disch aufgebaut, verfügt aber über ein recht gelungenes Suchsys-tem, mit dem sich Organisationen durch Eingabe beliebiger Such-begriffe schnell finden lassen. Das Portal wird gefördert durch die Robert Bosch Stiftung und wird von über 1.500 Organisationen genutzt.
Fundraisingbox.com Dieses Unternehmen bietet ein Gesamtpaket für Verbände, die Angebote können jedoch auch einzeln und nach Belieben wahr-genommen und kombiniert werden. Sie lassen sich durch eine Übersicht auf der Website finden. Diese ist insgesamt gut gestal-tet, überfordert den Nutzer aber teilweise durch zu viele – mehr oder weniger relevante – Informationen auf einem Fleck. Fundrai-singbox wird unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und ist Mitglied im Deutschen Fundraising Ver-band, verfügt aber nicht über ein Zertifikat.
altruja.de Ein weiterer Allrounder, der im Vergleich einen größeren Schwer-punkt auf die sozialen Medien setzt. Die Angebote können indivi-duell zusammengestellt werden und sind auf der modern gestal-teten Website leicht zu finden. Altruja verfügt über ein PCI-Zertifikat, welches die Sicherheit von Zahlungstransaktionen prüft, und hat bereits mit verschiedenen Organisationen zusam-mengearbeitet, darunter Aktion Deutschland Hilft und Care.
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von Krsto Lazarevic, IFK Berlin Fundraising ist deutlich mehr als bloßes Spendensammeln. Wer in der Mitteleinwerbung bislang auf Controlling und Data-base-Marketing verzichtet hat, sollte sich schleunigst damit befassen. Denn Fundraising wird durch die fortschreitende Amerikanisierung des deutschen Stiftungs- und Verbandswe-sens viel an Bedeutung gewinnen. Gleich zu Beginn seines Buchs stellt Michael Urselmann klar: „Fundraising ist mehr als die reine Beschaffung von Geld (to raise funds)“, sondern seiner Definition nach „die systematische Ana-lyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Aktivitäten einer steuerbegünstigten Organisation, die darauf abzielen, alle für die Erfüllung des Satzungszwecks benötigten Ressourcen durch eine konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen der Ressourcenbereitsteller zu möglichst geringen Kosten zu be-schaffen.“ Konkretes Beispiel: Die Tafeln brauchen nicht einfach nur Geld, sondern vor allem Nahrungsspenden und Menschen, die diese auch an die Bedürftigen bringen. Urselmanns Definition gilt als Standard in der deutschsprachigen Literatur und wurde im Rahmen seiner Dissertation erarbeitet. Auf deren Grundlage erschien 1998 die erste Auflage des hier Buchs, welches nun in der 5. aktualisierten Auflage vorliegt. Der Leser muss sich nicht sorgen, es hier mit einem reinen Theoriewerk zu tun zu bekommen. Im Gegenteil: Der Autor nutzt seine theoreti-schen Untersuchungen, um sie unmittelbar für die Praxis nutzbar zu machen. Konkret geschieht dies im Kapitel „Fundraising-Kommunikation“. Hier wird zum Beispiel die Bedeutung eines persönlichen Gesprächs unterstrichen, welches in Zeiten der
Online-Kommunikation oft zu kurz kommt. Um mehrere Spender „persönlich“ anzusprechen, wird die Organisation eines speziel-len Events empfohlen, und zwar bei Großspendern auch dann, wenn sich der Aufwand nicht sofort rechnet. Als Positivbeispiel wir der Berliner Kinder- und Jugendzirkus „Cabuwazi“ genannt, der durch seinen jährlichen Gala-Abend die Spender an sich bindet und sie daran erinnert, wofür sie spenden. Solche konkre-ten Beispiele finden sich oft bei Urselmann und unterstreichen seine Praxisnähe.
URSELMANN (2011): „FUNDRAISING – PROFESSIONELLE MITTELBESCHAFFUNG FÜR STEUERBEGÜNSTIGTE ORGANISATIONEN“
Fundraising für Anfänger und Fortgeschrittene
verbandsstratege.de 05 verbandsstratege.de 09
Michael Urselmann (2011): Fundraising – Professionelle Mittelbeschaffung für steuer-begünstigte Organisationen, Bern. ISBN 978-3258076706 269 Seiten, 39,90 EUR
Zielgruppe Einsteiger Profis Themen Fundraising Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lobbying Mitgliederkommunikation Theorie/Praxis Praxisnähe Theoretisch unterfüttert
UNSER URTEIL
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Die Kapitel sind kurz und knackig, jedes endet mit den Punkten „Was ich in diesem Kapitel gelernt habe“ und „weiterführende Literatur“. Auch schwierige Themen wie z.B. Testamentspenden stellt Urselmann angemessen und pietätvoll dar. Anderes wie Database-Marketing zur direkten Ansprache potenzieller Spender oder das Controlling werden so behandelt, dass auch so mancher Experte noch neue Erkenntnisse daraus ziehen kann. Fazit: Fundraising ist deutlich mehr als bloße Geldbeschaffung. Wissenschaftlicher Anspruch verschmilzt bei Urselmann mit strikter Praxisorientierung. Kommunikationsverantwortliche, die sich auch um das Fundraising kümmern, sollten dieses Standard-werk nicht nur gelesen, sondern auch im Schrank griffbereit ste-hen haben.
verbandsstratege.de 05 verbandsstratege.de 09
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Herausgeber (Hrsg.): IFK Berlin – Institut für Kommunikation, Christian H. Schuster (Inh.), Berlin. Redaktion: Christian H. Schuster, Chefredakteur (V.i.S.d.P. + Verantwortlicher gemäß § 5 TMG + § 55 RfStV), chs[at]ifk-berlin.org, Berlin. Lektorat: Cornelius Ludwig, Gießen. Satz & Gestaltung: Phil Porter, Bremen. Abonnement: Der Verbandsstratege lässt sich hier abonnieren. Anzeigen: Der Verbandsstratege erscheint alle 4-6 Wochen und richtet sich an VerbandsmitarbeiterInnen, die im Bereich Fundrai-sing, PR- und Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying sowie Mitglieder-kommunikation tätig sind. Mit über 2.600 EmpfängerInnen ist der Verbandsstratege das verbreitetste serviceorientierte pdf-Magazin in dieser Zielgruppe. Mediadaten finden Sie hier. Kontakt (Herausgeber und Redaktion): Luisenstraße 41, 10117 Berlin, Telefon: +49 30 30 87 85 88-0, Telefax: +49 30878588-77, E-Mail: redaktion[at]verbandstratege.de, Websiten: http://www.verbandsstratege.de, http://www.ifk-berlin.org . Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir auf die Nennung der weiblichen neben der männlichen Sprachform ver-zichtet. Es sind selbstverständlich immer beide Geschlechter gemeint. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernimmt der Herausgeber keine Haftung/Gewähr für die Richtigkeit, Vollstän-digkeit, Verfügbarkeit und Aktualität der gemachten Angaben/
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REZENSIONEN
Literatur zur Verbands-PR Erfahrene Kommunikationsprofis prüfen für Sie Neuerscheinungen und vermeintliche Klassiker der Fachliteratur, damit Sie nicht nach der Nadel im Heuhaufen suchen brau-chen.
Unseren Rezensenten ist dabei besonders wichtig, dass die Bücher bei der tägliche Arbeit in Verbänden genutzt werden können, anschaulich aufbereitet und gut strukturiert sind. Alle bisherigen Rezensionen finden Sie auf der Seite des IFK Berlin. Die neuesten Beurteilungen finden Sie natürlich monat-lich hier im Verbandsstrategen. mehr Rezensionen lesen »
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BUCHTIPP
Herausgeber (Hrsg.): IFK Berlin – Institut für Kommunikation, Christian H. Schuster (Inh.), Berlin. Redaktion: Christian H. Schuster, Chefredak-teur (V.i.S.d.P. + Verantwortlicher gemäß § 5 TMG + § 55 RfStV), chs[at]ifk-berlin.org, Berlin. Lektorat: Cornelius Ludwig, Gießen. Satz & Gestal-tung: IFK Berlin. Bilder: © Istockphoto.com/vasilki, ewg3D, hidesy. Abonnement: Der Verbandsstratege lässt sich hier abonnieren. Anzeigen: Der Verbandsstratege erscheint alle 4-6 Wochen und richtet sich an VerbandsmitarbeiterInnen, die im Bereich Fundraising, Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit, Lobbying sowie Mitgliederkommunikation tätig sind. Mit über 2.600 EmpfängerInnen ist der Verbandsstratege das verbreitetste serviceorientierte pdf-Magazin in dieser Zielgruppe. Mediadaten finden Sie hier. Kontakt (Herausgeber und Redaktion): Luisenstraße 41, 10117 Berlin, Telefon: +49 30 30 87 85 88-0, Telefax: +49 30 30 87 85 88-77, E-Mail: redaktion[at]verbandstratege.de, Websiten: http://www.verbandsstratege.de, http://www.ifk-berlin.org . Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir auf die Nennung der weibli-chen neben der männlichen Sprachform verzichtet. Es sind selbstverständlich immer beide Geschlechter gemeint. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernimmt der Herausgeber keine Haftung/Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Verfügbarkeit und Aktualität der gemachten Angaben/Leistungen.
IMPRESSUM
Ausgabe 06/2011
Medienbeobachtung, PR-Preise und Verbandslobbyismus
DER VERBANDSSTRATEGE
RÜCKBLICK
Nützliche Tipps für Ihre Verbandskommunikation
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Ausgabe 08/2011
Erfolg bei Facebook, Krisen- und Themenmangement
Ausgabe 10/2011
Pressemitteilung
Ausgabe 12/2011
Pressekonferenzen
Ausgabe 07/2011
Wettbewerbs-PR und Stakeholder-Analyse
Ausgabe 09/2011
Themenplanung 2012 und Mitgliederbefragung
Ausgabe 11/2011
Spendenbriefe
Ausgabe 01/2012
Kampagnen in Verbänden
Ausgabe 02/2012
Mitgliederzeitungen
Ausgabe 03/2012
Live-Streaming
PRESSE-/ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Ausgabe 05/2012
Onlinewerbung
Ausgabe 04/2012
Mitgliederwerbung
Ausgabe06/2012
Erste Schritte im Internet
Ausgabe07/2012
Neue Formen der Spendengenerierung
Ausgabe08/2012
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