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LOKALESLOKALESwww.wnoz.deDonnerstag 1. OKTOBER 2015 WN 9

INS HALBFINALE GEKOCHTDer Weinheimer Jan Thorben Krusebei „The Taste“ wieder Runde weiter� Seite 10

METROPOLREGIONBemerkenswertes Schauspiel

mit Flüchtlingen� Seite 21

Verleger Heinrich Diesbach († 2010)

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Birkenau /Gorxheimertal .... 81176Ann-Kathrin Weber (awe)

Birkenau /Gorxheimertal .... 81186Anja Treiber (AT) Lokalsport .................... 81169

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Traumlandschaften in Japan – trotz Taifun und DauerregenJAPAN/GROSSSACHSEN. Nachdem Heike Pirn-gruber weder mit Südkorea noch RusslandsFernem Osten „warm“ wurde, hat die Rad-Weltreisende aus Großsachsen nun Japan liebgewonnen. „Hokkaido muss man einfach mö-gen. Es ist wunderschön, die Menschen sindnett, die Landschaft klasse und es gibt mir dieFreiheit, die ich liebe“, sagt die 43-Jährige, dieseit Mai 2013 im Sattel sitzt, und seither 29 Län-der bereist hat, über die japanische Insel. Egalob dichter Wald, Kraterseen, Vulkane oderschöne Küstenabschnitte, diese Insel, auf deroffenbar nur Japaner leben, bot der Fotografinjede Menge toller Landschaftsmotive. Da nahmsie es mit Fassung, dass die Gerichte eher fadeschmecken und die sonst so höflichen, fastschüchternen, sich stets verbeugenden Men-schen beim Essen trotzdem schlürfen. „Machtmir nichts, passt nur irgendwie nicht ins Bild.Wenn man hier etwas falsch macht, wird manso höflich darauf hingewiesen, dass man sichfast noch geehrt fühlt.“

Sieben Wochen und weitere 2250 Kilometersammelte Pirngruber auf Hokkaido Eindrücke,ehe sie auf die Hauptinsel Honshu übersetzte.Der stete Regen blieb ihr in der Taifun-Hoch-saison treu, von den Überschwemmungenselbst war sie bisher allerdings noch nicht selbst

betroffen, was auch daran lag, dass es die Lieb-haberin der Höhenmeter eher in die Berge zog.1000 Höhenmeter täglich fährt sie mindestensund da tut ein Aufenthalt im Onsen, einem vonheißen Quellen gespeistes Bad, besonders gut.Gut taten auch die Begegnungen mit Men-schen, die sie zu sich nach Hause einluden. VonEnglischlehrern erfuhr Pirngruber, dass nacheinem Konsonanten im Japanischen immer einVokal folgt: Aus Mc Donalds wird Makudonaru-do. Bei der Tee-Zeremonie ist alles streng ritua-lisiert, doch manchmal herrscht selbst in japa-nischen Haushalten Chaos. „Ich bin ja selbst

chaotisch, deshalb hätte es meine Mutter ge-freut, dass ich beim Ausziehen meiner schweiß-getränkten Radschuhe an neue Socken gedachthabe“, erinnert sich Pirngruber an „Hausbesu-che“. Die halsbrecherische Überquerung einerSchlucht, deren Brücke abgestürzt war, hätteFrau Mama dagegen nicht sehen dürfen – aberohne Abenteuer geht eben nichts bei der Frauohne Limits, deren Tachometer inzwischenüber 35 000 Kilometer zählt. AT/BILDER: PIRNGRUBER

w Reisetagebuch: www.pushbikegirl.com

OBERFLOCKENBACH. Längst ist Grasüber den Beton gewachsen. Jetztsieht das romantische Gängelbach-tal zwischen Ober- und Unterflo-ckenbach wieder (fast) so aus wiezuvor. Nur ein paar Kanaldeckelund Schachtabdeckungen ragen ausdem Boden heraus. Und die neu ge-baute Abfahrt von der Straße in denWald zeigt, dass dort in der Erde eingewaltiges Bauwerk liegt. Mit einemneuen Regenüberlaufbecken amnördlichen Ortsausgang von Ober-flockenbach wird das naturge-schützte Gängelbachtal jetzt vorVerschmutzungen bewahrt, die inder Vergangenheit nach immer häu-figer auftretenden Starkregenfällenaufgetreten waren.

Wie aus einer Mitteilung derStadt hervorgeht, lief früher bei grö-ßeren Wassermassen stets der Kanalüber in den Gängelbach – und mitihm Rückstände, die es nicht seltenbis in den Nachbarort Unter-Flo-ckenbach hinunterspülte. Auch ausgesetzlichen Gründen konnte dasnicht so bleiben.

Am heutigen Donnerstag, 1. Ok-tober, findet um 17 Uhr die Einwei-hung und Übergabe der Baumaß-nahme statt, die 975 000 Euro ge-kostet hat. Die Bürger sind eingela-den, sich vor Ort ein Bild zu machen.

Regenüberlaufbecken

Platz für 600Kubikmeter Wasser

WEINHEIM. Am Montagmorgen, ge-gen 7.45 Uhr, lief ein Schäferhundim Technologiepark am dortigenKreisel in den VW eines 41-jährigenMannes. Anschließend lief das nichtangeleinte Tier, das bei dem Unfallverletzt worden sein muss, mit ei-nem weiteren Schäferhund davon.An dem Fahrzeug entstand Sach-schaden in Höhe von über 1000Euro. Die Besitzer der Hunde oderPersonen, die die Besitzer kennen,werden gebeten, sich mit dem Poli-zeirevier Weinheim, Telefon 06201/10030, in Verbindung zu setzen.

Polizei

Schäferhundverbeult einen VW

Amokalarm: Großaufgebot der Polizei bei Einsatz am beruflichen Schulzentrum in Weinheim / 50 Minuten der Ungewissheit / Fehlalarm wegen eines Versehens

Den falschen Knopf gedrückt

Zum Glück Fehlalarm und kein Notfall: Nach gut 50 Minuten konnten die Schüler die verschiedenen Schulgebäude wieder verlassen. Die Alar-mierung funktionierte gut, binnen weniger Minute waren Spezialkräfte der Polizei vor Ort. BILDER: GUTSCHALK

Großaufgebot: Insgesamt waren gesternmehr als 50 Beamte im Einsatz.

Erleichtert: Viele fielen sich in die Arme alsbekannt wurde, dass es ein Fehlalarm war.

Schwer bewaffnet: Beamte der Kriseninter-ventionsteams nach dem Einsatz.

WEINHEIM. „Ich hatte Angst, Panik.Wir wussten nicht, was da draußenabgeht. Überall Polizei. Das war sokrass.“ Die Schülerin der Johann-Philipp-Reis Schule ist geschockt,nur langsam begreift sie, dass derAmokalarm am beruflichen Schul-zentrum in Weinheim ein Fehlalarmwar. Nach Angaben der Polizei wur-de er versehentlich von einer Lehre-rin ausgelöst. Angeblich soll derAlarmknopf mit dem Bedienknopffür eine Jalousie verwechselt wor-den sein.

Nach einer guten Stunde konn-ten alle Schüler das Schulzentrumverlassen. Viele fielen sich gegensei-tig um den Hals, sehr viele liefenweinend aus den Gebäuden. Einekonkrete Versorgung der vielen ge-schockten Schüler war nicht mög-lich, auch wenn die Krisenteams derSchule sowie das Betreuungsteamder Polizei und der FeuerwehrWeinheim sowie des DRK vor Ortwaren. Denn das Verlassen der Ge-bäude ging mehr oder weniger un-koordiniert vonstatten. Ein Mäd-chen erlitt dabei einen Schwäche-anfall und musste medizinisch ver-sorgt werden.

Der Amokalarm wurde gesternkurz vor 12 Uhr ausgelöst. Interven-tionsteams der Polizei waren bin-nen weniger Minuten im Einsatz,zahlreiche weitere Teams aus demgesamten Bereich des Polizeipräsi-diums wurden hinzugezogen, dasSchulzentrum großräumig abge-

sperrt. Im Einsatz befanden sichmehr als 50 Beamte.

Ausgelöst wurde der Alarm in derJohann-Philipp-Reis-Schule, wobeidie Alarmierung automatisch aufdas gesamte Schulzentrum, unteranderem die benachbarte Hans-Freudenberg-Schule, übersprang.Zum Zeitpunkt des Alarms befan-den sich etwa 2000 Schüler in demSchulzentrum. Bis sie das Gebäudeverlassen konnten, vergingen 50quälende Minuten.

Die meisten Schüler brachtensich in den abgeschlossenen Unter-richtsräumen unter den Tischen inSicherheit. Viele Schüler gerieten inPanik, vor allem als sie Beamte derSondereinsatzkommandos sahen,die mit gezogenen Maschinenpisto-len das Außengelände und die Gän-ge des Schulzentrums durchkämm-ten. In anderen Klassen wiederumlief der Unterricht ganz normal wei-ter.

Die Nachricht verbreitete sichvor allem über die sozialen Netz-werke rasend schnell, entsprechendtrafen viele besorgte Eltern vor denSchulgebäuden ein und wollten wis-sen, was mit ihren Kindern los ist.Ihre Ängste und Sorgen wurden zu-sätzlich befeuert von Leuten, die inden sozialen Medien Gerüchte plat-zierten.

Wie es möglich war, den Alarm-knopf zu verwechseln, wird nun Be-standteil der weiteren Ermittlungensein. sf

MOMENT MAL

Es ist doch faszinierend, dass sichdie Sammelleidenschaft unter

uns fortpflanzt wie ein dominantesGen. Sie zieht sich durch alle Bevöl-kerungsschichten, kennt keineGeschlechterunterschiede undendet auch nicht mit dem Errei-chen des Erwachsenenalters. Dasist seit jeher bei gestandenen Brief-markensammlern festzustellen,aber bisweilen auch bei Frauen, diesich glücklicherweise ein kindli-ches Gemüt bewahrt haben. Aktu-elles Beispiel sind kleine süße Mini-ons-Figuren, die in Hohlräumenbekannter Schokoladeneier„heranreifen“, um, begleitet voneinem erfreuten Lächeln, das Lichtder Welt zu erblicken. Diese gelbenbebrillten, ein- oder zweiäugigenGesellen sind mit Gitarre, Baseball-schläger und anderen Dingen aus-gestattet und ansonsten ganzoffensichtlich darum bemüht,möglichst sinnfrei Spaß zu verbrei-ten. Sie schauen ulkig aus, werdenals süß verehrt und unter Samm-lern gehandelt. Da wird Dino gegenBob oder Napoleon gegen Grafangeboten.

Wie sehr sich doch die Figürlich-keit der Objekte des Begehrens wan-delt. Es gab Zeiten, da konnte mankleine Maulwürfe auf Regalen überKinderbetten stehen sehen, die sichzu Figurenbildern zusammenfügenließen. Oder es watschelten kleineNilpferde um Nachttischlämpchen.Es gab immer etwas zu sammelnund es wird auch künftig gesammeltwerden, so lange es kleine undgroße Kinder unter der Sonne gibt.

Tauchte eine komplette Figur ausWundertüte oder Überraschungseiauf, strahlte übrigens nicht nur dasGesicht des kleinen Sammlers, son-dern auch das von Papa und Mama.Es hätten nämlich auch kleine Teileeines komplizieren Spielgerätes imEi sein können. Da stellte sich man-cher Erwachsener beim Zusam-menbauen so dämlich an, dass dieSuppe kalt wurde. dra

WechselndeFigürlichkeit

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