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Page 1: Janeway Immunologie. Von Kenneth M. Murphy, Paul Travers, Mark Walport

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84 | Pharm. Unserer Zeit | 1/2010 (39) www.pharmuz.de © 2010 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Kenneth M.Murphy, PaulTravers, MarkWalportJaneway Immunologie,7. Auflage

Spektrum AkademischerVerlag 2009ISBN: 978-382742047379,95 Euro

Bernard Faller,Laszlo Urban(Eds.)Wiley-VCH,Weinheim 2009ISBN 978-3-527-32331-9149,– Euro

Janeway Immunologie

Es kann keinen Zweifel daran geben,dass Lehrinhalte aus dem Gebiet derImmunologie für angehende (oderpraktizierende) Apothekerinnen undApotheker hohe Priorität genießenmüssen, haben doch viele Krankhei-ten ihre Ursachen in einer fehlendenoder pathophysiologisch fehlregulier-ten Immunantwort. Nicht wenigeWirkstoffe sollen in der Therapie dieImmunantwort gezielt modulieren(siehe Glucocorticoide oder Immun-suppressiva wie Ciclosporin) odersind sogar selbst Komponenten desImmunsystems, wie beispielsweiseviele therapeutische Antikörper oderInterferon-Wirkstoffe.

Seit vielen Jahren ist „der Jane-way“ ein Klassiker unter den Lehrbü-chern auf dem Gebiet der Immunolo-gie. Diese Sonderstellung beweist dasBuch auch mit der neuen, ins Deut-sche übersetzten Auflage. Obwohldas Buch sicherlich über das für dasPharmazie-Studium notwendige Wis-sen über unser Immunsystem weithinausgeht und ein Studierender derPharmazie bei einem Preis vonknapp 80 Euro vor solch einer An-schaffung vielleicht zurückschreckt –dieses Buch müssen wir Pharmazie-Hochschullehrer unseren Studieren-den einfach empfehlen und wir müs-sen dafür sorgen, dass es in denUniversitätsbibliotheken zum Nach-schlagen und Lernen bereitgestelltwird!

Der Janeway kommt in der 7. Auf-lage mit aktualisierten Inhalten. InTeil I werden zunächst die grundle-

genden Funktionen des Immunsys-tems erläutert. In Teil II werden danndie Prinzipien der Antigenerkennungbesprochen. Darauf aufbauend wirdin Teil III die faszinierende Beobach-tung erläutert, dass unser Immunsys-tem auf praktisch jede denkbareOberfläche mit einer Immunantwortreagieren kann. In Teil IV wird dannbesprochen, wie eine spezifische Im-munantwort zustande kommt, bevorin Teil V erklärt wird, welche Konse-quenzen es haben kann, wenn unserImmunsystem nicht korrekt funktio-niert.

Das Buch ist – wie gesagt – sehr umfänglich, aber gibt als Nach-schlagewerk eine schnelle und prä-zise Antwort auf Fragen, zu denenman vielleicht sein Wissen punktuelloder generell verbessern möchte. DasBuch ist dikaktisch hervorragend, vorallem auch in den Abbildungen, undbietet am Ende der Kapitel prägnanteZusammenfassungen, Fragen zumÜberprüfen des Gelernten und Hin-weise auf Originalarbeiten.

Da es ja immer etwas dauert, bisenglische Lehrbücher ins Deutscheübersetzt sind, könnte man überle-gen, ob man nicht die englischspra-chige Ausgabe des Janeway bevorzu-gen sollte. Das ist Geschmackssache,allerdings ist die deutsche Überset-zung aktuell genug, um sich fundiertauch über neuere Aspekte derimmunologischen Forschung zu in-formieren. Und da das Fach Immuno-logie sich den Studierenden (undauch manchem Dozenten) erfah-rungsgemäß manchmal erst etwas zö-gerlich erschließt, ist der Janeway ausdidaktischer Sicht für die Vorberei-tung oder Nachbereitung der Vorle-sungen sicherlich auf Deutsch ambesten geeignet.

Thomas Winckler, Jena

Hit and Lead Profiling: Identification andOptimization ofDrug-like Mole-cules

Methods and Principles in Medicinal Chemistry Vol. 43 Der lange und steinige Weg einesWirkstofffindungsprojektes ist mit ei-nigen Hürden, Entscheidungspunktenund Haltestellen ausgestattet, welchedie Identifizierung der verheißungs-vollsten Verbindung für die klinischeAnwendung erleichtern sollen. JedesHindernis entspricht einem geeigne-ten Testsystem, dass zur Überprüfungbezüglich Wirksamkeit, Sicherheitund Unbedenklichkeit einer Substanzherangezogen werden kann.

Um das Ziel, die klinische Anwen-dung einer Substanz, zu erreichen, er-fordert es einer klaren Definition ei-nes so genannten „target compoundprofile“, worin die gewünschten Ei-genschaften einer Substanz festgelegtwerden.

Mit dem Buch „Hit and LeadProfiling: Identification and Optimi-zation of Drug-like Molecules“, her-ausgegeben von Bernard Faller undLaszlo Urban, bekommt der Leser ei-ne Straßenkarte an die Hand, mit derer diesen langen und steinigen Wegder Wirkstofffindung verfolgen kann.Die 43. Ausgabe der Buchserie „Methods and Principles in Medici-nal Chemistry” aus dem Wiley-Verlagfasst alle etablierten Möglichkeitenzusammen, die zur Charakterisierung

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