Kunden-Newsletter der
Liebe Leserinnen und Leser,
wie immer nähert sich das Jahresende schneller als erwartet. Ich freue mich, Ihnen mit der für 2010 letzten Ausgabe von Phadia aktuell viele interessante Beiträge empfehlen zu können.
Im Leitartikel stellen wir Ihnen den EliA® CTD Screen zur Diagnose von auto immunen Bindegewebserkrankun-gen vor. Seit Anfang 2010 bieten wir diesen Test an, der Kollagenose-spe-zifische antinukleäre Autoantikörper (ANA) im Serum nachweist. Der Arti-kel zeigt, wie EliA® CTD Screen dabei helfen kann, die Diagnose von Kolla-genosen zu verbessern.
Neues aus der Molekularen Allergie-diagnostik wird am Beispiel der Soja-allergie beleuchtet. Mit dem steigenden Konsum Soja-haltiger Nahrungsmittel häufen sich auch von Soja ausgelöste allergische Reaktionen. Die rekombi-nanten Allergenkomponenten Gly m 5 und Gly m 6, die Anfang des kommen-den Jahres ver füg bar sind, ermöglichen nun auch die Zuordnung des Sensibili-sierungsmusters zur primären Soja al-lergie. Also sehr gute Aussichten für eine verbesserte Versorgung von Patien-ten mit Sojaallergie ab 2011.
Wir danken Herrn Dr. Krieger für seinen Bericht über das Phadia® 2500. In unserer Firmenzentrale in Uppsala begut achtete eine Gruppe erfahrener Laborärzte aus Deutschland das neue System für Großlabore.
Ich wünsche Ihnen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und viele erfüllende Herausforderungen für 2011.
Ihre
Kerstin Kaniecki-Loop Geschäftsbereichsleitung Market Company [email protected]
9. Jahrgang Ausgabe 4/2010
Kollagenosediagnostik
EliA® CTD Screen – erste StudienergebnisseSeit Anfang des Jahres bietet Phadia den EliA® CTD Screen zur Diagnose von autoimmunen Bindegewebserkrankungen, so ge nannten Kollagenosen (engl.: Connective Tissue Diseases), an.
Dieser Test weist die Anwesenheit von Kol-
lagenose-spezifischen antinukleären Auto-
antikörpern (ANA) im Pa tientenserum nach.
Derzeit wird für die Detektion von ANAs
üblicherweise die Methode der indirekten
Immunfluoreszenz (IIF) genutzt.
Die IIF ist seit Jahren als Diagnosemethode
von verschiedenen Autoimmunerkrankun-
gen etabliert. Der EliA® CTD Screen soll dabei helfen, die Diagnose von Kollagenosen zu verbessern und die Anzahl falsch diagnostizierter Patienten zu minimieren. In zahlreichen Studien europäischer Klini ken und Laboratorien mit verschiedenen
Patientenkollektiven konnten sehr gute Leis-
tungsdaten für den EliA® CTD Screen er-
hoben werden. Diese Daten wurden zum
Großteil beim diesjährigen „7th Internatio-
nal Congress on Autoimmunity“ in Ljubljana
präsentiert. Dabei unterstreichen die ermit-
telten Spezifitäten von 90 % und mehr (siehe z. B. Studie von Alpini et al., 2010), dass bei einem positiven Testergebnis des
EliA® CTD Screen mit großer Wahrschein-
lichkeit von einer Kollagenoseerkrankung
des Patienten ausgegangen werden kann.
In ca. 80 % der untersuchten Seren aus Rou -
tinelabors stimmt das Ergebnis zwischen
EliA® CTD Screen und der indirekten Im-
munfluoreszenz überein. Die IIF ist im Gegensatz zum EliA® CTD Screen auch positiv bei einigen nicht Kollagenosespezifischen Autoantikörpern. Neben einer
Vielzahl klinisch nicht relevanter Muster
(z. B. Golgi) treten oft auch Fluoreszenz-
muster auf, die ein gering oder mehrfach ge-
punktetes Nukleoplasma zeigen und damit
auf eine Erkrankung der Leber hindeuten,
nicht aber eine Kollagenose diagnostizieren.
Dagegen ist die IIF oft negativ bei Seren,
die insbesondere Kollagenosespezifische Autoantikörper ge gen Ro (SSA/Ro), ribosomale PProteine (RibP) oder Jo1 aufweisen. Diese Seren können jedoch durch EliA® CTD Screen als positiv analysiert werden.Um Routinelabors und deren einsendenden
Kunden für die Kollagenosediagnostik eine
spezifischere Analyse und eine Rückmel-
dung von Ergebnissen mit hoher kli nischer
Aussagekraft zu ermöglichen, sollte der Einsender auf die neue Möglichkeit hingewiesen werden, anstelle oder ergänzend zur IIF auf HEp2 den umfangreichen und spezifischen EliA® CTDScreen anzu fordern. Phadia empfiehlt daher, die An -
forderungsbögen um zusätzliche Auswahl-
und Kommentarmöglichkeiten für CTD-
spezifische Analysen zu erweitern.
Tobias Stumpf Trainee Product Management
Central Marketing
Seite 2
EliA® Produktpalette für ANCA und ANADiagnostik wieder erweitertNachdem Anfang des Jahres der sensi tive
PR3S Test eingeführt wurde, wird die EliA®
ANCA-Diagnostik nun mit dem neuen sensitiven EliA® MPOS komplettiert. Die gesteigerte Sensitivität wird dadurch erreicht,
dass das Antigen jetzt über einen „Abstands-
halter“ an das Well gebunden ist. Dadurch
werden antigene Epitope besser zugänglich.
Ab Mitte Dezember können wir Ihnen das
vollständige ANCA-Diagnostik- Paket mit
bester Sensitivität und Performance anbie-
ten.
Produkt Artikel-Nr. Packungsgr.
EliA® MPOS 14-5537-01 4 x 12
EliA® Ro52 14-5598-01 2 x 12
EliA® Ro60 14-5525-01 4 x 12
Die neuen EliA® Wells Ro52 und Ro60 bie-
ten die Möglichkeit, neben dem Gesamt-
komplex (EliA® Ro) auch die einzelnen Ro-
Antigene zur Diagnose eines SLE oder Sjö-
gren-Syndroms einzusetzen. Da anti-Ro52
bei bestimmten Autoimmunerkrankungen
wie bei Myositis oder Sklerodermie häufiger
vorkommen als anti-Ro60,
empfehlen wir eine spezifi-
sche Testung zur Unterschei-
dung. Auch beim neonatalen
Lupus hilft es, die beiden An-
tigene zu unterscheiden, denn
Frauen mit anti-Ro52 haben ein höheres Risi-
ko für die Geburt eines Babys mit kongenita-
lem Herzblock als Frauen mit anti-Ro60 Anti-
körpern.
Dr. Kai Steffen Produktmanagerin
KongressBericht
Bericht vom 4th International Symposium on Molecular Allergology29. bis 31. Oktober 2011 in München
Ende Oktober trafen sich 346 Kliniker und Forscher in München, um sich über Grundlagenforschung und klinische As pekte allergener Moleküle auszutauschen.
In Plenarvorträgen, Workshops und Poster-
sessions wurde v. a. der Übergang von der
klassischen Extrakt-basierten zur Molekül-
basierten Allergologie betont. Das Hörsaal-
gebäude der TU München am Klinikum
rechts der Isar bildete den geeigeneten Rah-
men für diese Veranstaltung – bestens orga-
nisiert von Prof. Dr. Markus Ollert
und seinem Team gemeinsam mit
der Interessengruppe „Allergy
Diagnosis & Food Allergy of the
EAACI“.
Im Vergleich zu den drei bisherigen Veran-
staltungen in Rom (2006, 2007) und Salz-
burg (2008) deckten die Beiträge ein breite-
res Spektrum ab, vielleicht ein Grund für die
deutlich gesteigerte Teilnehmerzahl. Die
Schwerpunkte waren Allergen-Strukturen
und -Familien, aber auch molekulare Aller-
gene im Zusammenhang mit Diagnostik,
Immuntherapie, Modelle allergischer Er-
krankungen und Nahrungsmittelallergie.
Generell betonten sowohl die Sprecher als
auch die Teilnehmer die Vorteile und die
Wichtigkeit von Allergenkomponenten, um
die Diagnose und die Therapie von
Allergien zu unterstützen und zu
verbessern.
Phadia organisierte und unterstützte das in-
tegrierte Symposium „Molecular Allergology
(MA) in clinical practice: new tools for im-
proved patient care“. Ziel war es, den unmit-
telbaren klinischen Nutzen von Allergenkom-
ponenten in der täglichen Praxis zu beschrei-
ben. Vier Kliniker – M. Wickman (Schweden),
P. Eigenmann (Schweiz), C. Moreno (Sp a-
nien) und P. Schmid-Grendelmeier (Schweiz)
– stellten ihre eigenen positiven Erfahrungen
mit MA in der klinischen Routine vor.
Ein Zitat von Prof. Wickmann als Zusam-
menfassung der gelungenen Veranstaltung:
„Molecular Allergology is the most exciting
technology, that has happened during my
40 years of allergy practice.“
Dr. Udo Schlosser Marketingleiter
NEU
Seite 3
Bezüglich des potentiellen Nutzens der Mo-
lekularen Allergologie im klinischen Alltag
stellen die Autoren folgende Punkte heraus:
n Standardisierung von Allergenextrakten
durch die Verwendung von Einzelaller-
genen;
n Differenziertere Diagnostik durch die
Verwendung von Molekülen (Möglich-
keit der Risikoabschätzung und Abgren-
zung genuiner Sensibilisierungen von
Kreuzreaktionen);
n Einsatz von Multiplex-Methoden (z. B.
Mikrochip) zur Erfassung komplexer
Sensibilisierungsmuster und einem po-
tenten Screening bei der Anaphylaxie-
Abklärung.
PD Dr. Johannes Huss-Marp Med.-Wiss. Leiter
Molekulare Allergologie
Neue Serie zur Molekularen Allergologie im Allergo JournalNomenklatur, Proteinfamilien, Datenbanken und potenzieller Nutzen
Im Allergo Journal, dem offiziellen Organ der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) und des Ärzteverbandes Deutscher Aller gologen (ÄDA) wurde im September eine neue Serie begonnen, die der Molekularen Allergologie gewidmet ist.
Das Spektrum der für die zukünftigen
Ausgaben geplanten Themen reicht von
Proteinfamilien, über spezielle allergologi-
sche Indikationen bis hin zu innovativen
diagnostischen Verfahren (z. B. Multiplex)
und verspricht zu einer wichtigen Referenz
für das Feld zu werden. In dieser Ausgabe
von Phadia aktuell berichten wir über den
ersten Artikel dieser Serie vom Autorenteam
Priv.-Doz. Dr. Jörg Kleine-Tebbe, Professor
Dr. Markus Ollert, und Professor Dr. Thilo
Jakob.
Zunächst wird in dem Einführungsartikel
auf die Nomenklatur von Soforttyp-Allerge-
nen eingegangen, die durch das internatio-
nale „Allergen Nomenclature Sub-comittee“
(www.allergen.org) festgelegt wird. Die
Al lergenbezeichnung basiert auf den ersten
drei Buchstaben der lateinischen Gattung
(Genus) sowie dem ersten Buchstaben der
Art (Spezies) und der Allergennummerie-
rung, die sich aus der Reihenfolge der
Beschreibung des Allergens ergibt. Als
Bei spiel wird das Majorallergen der Birke
Betula verrucosa angeführt, das mit dem
Allergenkürzel Bet v 1 bezeichnet wird. Ein
weiterer vorangestellter kleiner Buchstabe
bezeichnet zusätzlich, ob das Allergen nati-
ven (n) oder rekombinanten (r) Ursprungs ist.
Aufgrund von Ähnlichkeiten in der drei-
dimensionalen Struktur können Proteine ge-
meinsamen Familien zugeordnet werden.
Diese Zuordnung erlaubt Rückschlüsse auf
bestimmte Eigenschaften der Proteine be-
züglich ihrer Wirkung als Allergene. Eine
detaillierte Vorstellung einzelner Protein-
familien und ihrer Charakteristika ist für
zukünftige Artikel der Serie vorgesehen.
Neben einer Übersicht über aktuelle Daten-
banken, in denen Informationen zur Mole-
kularen Allergologie abgerufen werden kön-
nen, wird insbesondere das internetbasierte
Portal www.allergome.org hervorgehoben,
das von Professor Dr. Adriano Mari in Rom
aufgebaut wurde und derzeit die umfang-
reichste Datenbank zu diesem Thema dar-
stellt.
LiteraturKleine-Tebbe J, Ollert M, Jakob T Nomenklatur, Proteinfamilien, Datenbanken und potentieller Nutzen Allergo J 2010 (19); 6:390-394
NEU
Nomenklatur
z. B. Birkenpollenkomponente rBet v 1 aus der Birke (lat. Betula verrucosa):
r / n rekombinant / nativ
Bet Gattungsname (Betula)
v Artname (verrucosa)
1 Reihenfolge der Identifizierung
Seite 4
Verbesserte Diagnostik durch Molekulare Allergologie
SojaallergieDer Konsum Sojahaltiger Nahrungsmitteln hat innerhalb der letzten Jahre stark zugenommen – begleitet von einem deutlichen Anstieg an durch Soja ausgelösten allergischen Reaktionen.
Der Absatz Soja-haltiger Lebensmittel in
Europa wird pro Jahr auf 370.000 Tonnen
beziffert, wobei der überwiegende Anteil da-
von auf Sojagetränke entfällt1. Neben klar als Sojahaltig erkennbaren Lebensmittel wie Sojabohnen, Sojasauce oder Sojaquark (Tofu) müssen dabei eine ganze Reihe von Produkten berücksichtigt werden, in denen Soja in versteckter Form enthalten ist und häufig als wichtige Prote-
inquelle dient. In diesem Zusammenhang
sind z. B. Babykost, Fertiggerichte, Fleisch-
produkte, Backwaren, Müslis, aber auch
Gewürzmischungen und Süßspeisen von
Bedeutung2.
Der Proteingehalt von Sojabohnen liegt zwi-
schen ca. 30 – 40 %. Es wurde eine ganze
Reihe von Allergenen in der Proteinfraktion
identifiziert. Eine Übersicht der wichtigsten
klassifizierten Allergene ist der Tabelle zu
entnehmen.
Die Sojaallergie kann in eine primäre und eine sekundäre Form eingeteilt werden:
Bei der primären Sojaallergie erfolgt die Sensibilisierung durch direkten Kontakt mit Sojaproteinen auf gastrointestinalem oder inhalativem Wege. Die sekundäre Form manifestiert sich meist als Kreuzreaktion bei Birkenpollenallergikern. Unter schiedliche Allergene der Sojabohne
werden für diese verschiedenen klinischen
Bilder verantwortlich gemacht:
Die primäre Sojaallergie, die auf gastrointestinalem Sensibilisierungsweg erworben wird, ist in der Regel durch IgE gegen die Speicherproteine Gly m 5 und Gly m 6 ausgelöst und gekennzeichnet durch schwere klinische Reaktionen3. In Europa
wird diese Form der Sojaallergie insbeson-
dere bei Kindern beobachtet – häufig nach
der Umstellung von Kuhmilch auf Soja-ba-
sierte Ersatzprodukte. Die Sensibilisierung
auf Gly m 1 und Gly m 2 erfolgt auf inha-
lativem Wege und wird am ehesten im beruf-
lichen Umfeld erworben (z. B. Soja-verla-
dende Hafenarbeiter)4.
Bei der sekundären Sojaallergie erfolgt die Sensibilisierung meist über Baumpollenexposition (insbesondere Birke): Da Gly m 4 ebenso wie Bet v 1, dem Majorallergen der Birke, zu der gleichen Proteinfamilie (PR10Proteine) gehört, kommt
dem Nachweis von IgE-Antikörpern gegen
Gly m 4 für die Erfassung einer Birkenpol-
len-assoziierten Sojaallergie eine besondere
Bedeutung zu. Auch die sekundäre Sojaal-
lergie kann mit einer schweren klinischen
Symptomatik einhergehen5.
Kreuzreaktionen von Soja mit anderen Le-
guminosen sind häufig. Eine klinische Rele-
vanz besteht, außer bei der Erdnussallergie,
jedoch nur selten2.
Erschwert wird die Abklärung der Sojaaller-
gie durch den Umstand, dass im extrakt-
basierten ImmunoCAP® Soja (f14) die Al-
lergenkomponenten Gly m 1, Gly m 2 und
Gly m 4 aus produktionstechnischen Grün-
den nicht enthalten sind. Dass dies zu
Schwierigkeiten bei der Diagnosestellung
führen kann, zeigt folgendes Fallbeispiel:
Eine 56jährige Patientin stellt sich mit
Rhinokonjunktivitis und Asthma bronchiale
während der Birkenpollensaison und einem
oralen Allergiesyndrom auf Äpfel und Nüs-
se vor. Die ImmunoCAP® Diagnostik zeigt
ein dazu passendes Sensibilisierungsprofil.
Bei einer erneuten Vorstellung berichtet die
Patientin über eine anaphylaktische Reaktion
(Angioödem, Atemnot) innerhalb von Minu-
ten nach dem Verzehr von Sojamilch. Das
Sensibilisierung Typische Betroffene Exposition Allergen Typische Klinik, betroffene Organe
InhalativHafenarbeiter Inhalativ
Gly m 1 Prolamin HüllproteinAtemwege
Gly m 2 Defensin Hüllprotein
Pollenallergiker GastrointestinalGly m 3 Profilin Bet-v-2-Homolog Orales Allergiesyndrom, Atemwege,
Gastrointestinaltrakt, KreislaufGly m 4 PR-10-Protein Bet-v-1-Homolog
GastrointestinalKinder und Erwachsene
GastrointestinalGly m 5 b-Conglycinin Speicherprotein Gastrointestinaltrakt, auch andere Organe,
bevorzugt schwere ReaktionenGly m 6 Glycinin Speicherprotein
Klassifizierte Allergene der Sojabohne
Seite 5
Literatur1 Treudler R, Kramer S, Kleine-Tebbe J, Simon JC. Steigende Popularität von Soja: Wie werden Birken pollen aller gi ker richtig beraten? Allergo J 2010; 19: 244 243–50.
2 Jäger L, Wüthrich B, Ballmer-Weber B, Vieths S. Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen Urban & Fischer, München, Jena, 3. Auflage, 2008, 149-152
3 Holzhauser T, Wackermann O, Ballmer-Weber B, Bindslev-Jensen C, Scibilia J, Perono-Garoffo L, Utsumi S, Poulsen LK, Vieths S. Soybean (Glycine max) allergy in Europe: Gly m 5 (b-conglycinin) and Gly m 6 (glycinin) are potential diagnostic markers for severe allergic reactions to soy. J Allergy Clin Immunol 2009;123:452-8
4 González R, Polo F, Zapatero L, Caravaca F, Carreira J. Purification and characterization of major inhalant allergens from soybean hulls. Clin Exp Allergy 1992;22(8):748-55.
5 Kleine-Tebbe J, Wangorsch A, Vogel L, Crowell DN, Haustein UF, Vieths S. Severe oral allergy syndrome and anaphylactic reactions caused by a Bet v 1-related PR-10 protein in soybean, SAM22 J Allergy Clin Immunol 2002;110:797-804.
Ergebnis des durchgeführten Tests
mit ImmunoCAP® Soja (f14) ist un-
auffällig (< 0,35 kUA/l). Der nach-
folgend durchgeführte Test mit der
Allergenkomponente Gly m 4 (f353)
zeigt dagegen einen positiven Befund
mit 13,9 kUA/l (CAP-Klasse 3). Die
Patientin wird mit einem Notfallset
ausgestattet und aufgeklärt, Sojapro-
dukte künftig zu meiden.
An dem Fallbeispiel wird deutlich,
dass bei klarer Anamnese das Ergeb-
nis von f14 zunächst widersprüch-
lich erscheint. Durch den Einsatz der Molekularen Allergiediag nostik mit dem Nachweis von IgE gegenüber Gly m 4 ist eine Zuordnung des Sensibilisierungsprofils zur klinischen Symptomatik jedoch möglich.
Mit den neuen rekombinanten Allergenkomponenten Gly m 5 und Gly m 6 ist analog zum o. g. Fallbericht eine Zuordnung des Sensibilisierungsmusters zur primären Sojaallergie möglich.
Auch für die Sojaallergie gilt demzufolge:
Durch die Molekulare Allergologie ist eine
verbesserte Diagnostik mit resultierender
verbesserter Patientenversorgung verfügbar.
PD Dr. Johannes Huss-Marp Med.-Wiss. Leiter
Allergiediagnostik
Neuer AllergieanforderungsbogenAuf dem neuen Allergieanforderungsbogen
sind die wichtigsten Allergie-Profile aufge-
führt und eine Auswahl der relevantesten Al-
lergene enthalten. Wie bisher ist dies kombi-
niert mit der Anforderung für die Parameter
ECP, Tryptase und Zöliakie. Der Überwei-
sungsschein für „Laboratoriumsuntersuchun-
gen 10“ ist als Kopf integriert. Ein Feld zum
Eintragen seltener Allergene ist vorgesehen.
Falls Ihr Labor bereits maschinenlesbare
Anforderungsbögen verwendet, könnte die-
ser Anforderungsbogen als Vorlage für Ihr
Labor dienen.
Um für Sie bzw. Ihre Einsender die ganze
Palette der Allergene griffbereit zu haben,
Spezifisches IgE
� Falls Allergenmischung(en) positiv, Aufschlüsselung vornehmen
GraspollenJ g201 GersteJ g14 HaferJ g13 Honiggras, wolligJ g2 Hundszahn-/BermudagrasJ g216 Hundszahngras (nCyn d 1)J g3 KnäuelgrasJ g6 LieschgrasJ g205 Lieschgras (rPhl p 1)J g215 Lieschgras (rPhl p 5b)J g210 Lieschgras (rPhl p 7) J g212 Lieschgras (rPhl p 12)J g213 Lieschgras (rPhl p 1, rPhl p 5b)
J g214 Lieschgras (rPhl p 7, rPhl p 12)J g5 Lolch J g202 MaisJ g12 RoggenJ g1 RuchgrasJ g7 Schilf (Reet)J g15 WeizenJ g16 WiesenfuchsschwanzJ g8 WiesenrispengrasJ g4 WiesenschwingelJ gx1 Gräser / Frühblüher
J gx4 Gräser / Spätblüher
KräuterpollenJ w230 Ambrosie (nAmb a 1) J w2 Ambrosie, ausdauerndJ w1 Ambrosie, beifußblättrigJ w3 Ambrosie, dreilappigJ w4 Ambrosie, falschJ w6 BeifußJ w231 Beifuß (nArt v 1) J w233 Beifuß (nArt v 3)J w20 BrennnesselJ w10 Gänsefuß, weißJ w21 Glaskraut (Parietaria judaica.)
J w211 Glaskraut (rPar j 2) J w12 Goldrute, echtJ w206 KamilleJ w8 LöwenzahnJ w7 MargariteJ w203 RapspollenJ w18 SauerampferJ w9 SpitzwegerichJ wx1 Kräutermischung 1
J wx209 Kräutermischung Ambrosien
Milben/HaustaubJ d70 Acarus siroJ d2 Dermatophagoides farinaeJ d3 D. microcerasJ d1 D. pteronyssinusJ d74 Euroglyphus mayneiJ d73 Glycophagus domesticusJ d202 Milbe (nDer p 1) J d205 Milbe (rDer p 10)J d203 Milbe (rDer p 2) J d71 Lepidoglyphus destructorJ d72 Tyrophagus putrescentiaeJ hx2 Hausstaubmischung
HühnereiJ f245 Ei (f1, f75)J f75 EigelbJ f1 HühnereiweißJ f232 Ovalbumin (nGal d 2)J f233 Ovomucoid (nGal d 1)
MilchJ f2 MilcheiweißJ f231 Milch, gekochtJ f76 α-Lactalbumin (nBos d 4)J f77 β-Lactoglobulin (nBos d 5)J�f78 Kasein (nBos d 8)J f334 Lactoferrin (nBos d Lactoferrin)J f236 MolkeJ f325 SchafsmilchJ f82 SchimmelkäseJ f286 StutenmilchJ f300 Ziegenmilch
Fische/Muscheln/SchalentiereJ f204 ForelleJ f24 Garnele (Shrimps)J f351 Garnele (rPen a 1)J f205 HeringJ f80 HummerJ f3 Kabeljau (Dorsch)J f426 Kabeljau (rGad c 1)J f355 Karpfen (rCyp c 1)J f23 KrabbeJ f41 LachsJ f206 MakreleJ f37 MiesmuschelJ f254 ScholleJ f40 ThunfischJ fx2 Meeresfrüchtemischung FleischJ f83 HühnerfleischJ f27 RindfleischJ f26 SchweinefleischJ f284 TruthahnfleischJ fx23 Fleischmischung 1
CerealienJ f11 BuchweizenmehlJ f124 DinkelJ f6 GerstenmehlJ f79 Gluten (Gliadin)J f7 HafermehlJ f335 LupinensamenJ f8 MaismehlJ f9 ReisJ f5 RoggenmehlJ f10 SesamschrotJ f4 WeizenmehlJ f416 Weizen (rTri a 19)J fx3 Getreidemischung
GemüseJ f15 Bohne, weißJ f12 ErbseJ f244 GurkeJ f31 KarotteJ f35 KartoffelJ f47 KnoblauchJ f85 SellerieJ f417 Sellerie (rApi g 1.01)J f14 SojabohneJ f353 Sojabohne (rGly m 4)J f214 SpinatJ f25 TomateJ f48 Zwiebel
ObstJ f210 AnanasJ f49 Apfel, grünJ f92 BananeJ f94 BirneJ f44 ErdbeereJ f343 HimbeereJ f242 KirscheJ f84 KiwiJ f430 Kiwi (rAct d 8)
J f302 Mandarine/ClementineJ f33 OrangeJ f95 PfirsichJ f419 Pfirsich (rPru p 1)J f420 Pfirsich (rPru p 3)J f421 Pfirsich (rPru p 4)J f255 PflaumeJ f259 WeintraubeJ f208 ZitroneJ fx29 Zitrusmischung J fx30 Obstmischung 5J fx31 Obstmischung 6
GewürzeJ f279 ChilipfefferJ f281 CurryJ f218 PaprikaJ f86 PetersilieJ f280 Pfeffer, schwarzJ fx70 Gewürzmischung 1
NüsseJ f202 CashewnussJ f13 ErdnussJ f423 Erdnuss (rAra h 2)J f352 Erdnuss (rAra h 8)J f427 Erdnuss (rAra h 9)J f17 HaselnussJ f428 Haselnuss (rCor a 1)J f425 Haselnuss (rCor a 8)J f36 KokosnussJ f345 Macadamia NussJ f20 MandelJ f18 ParanussJ f253 PinienkerneJ f203 PistazieJ f256 WalnussJ fx1 Nussmischung 1
J fx22 Nussmischung 2
Sonstige NahrungsmittelJ f45 BäckerhefeJ f221 KaffeeJ f93 KakaoInsektengiftJ i1 BienengiftJ i208 Bienengift (rApi m 1) J i210 Feldwespe (rPol d 5) J i77 FeldwespengiftJ i5 GelbwespengiftJ i75 Hornissengift, europäisch
J i205 HummelgiftJ i3 WespengiftJ i209 Wespengift (rVes v 5) InsektenJ i204 BremseJ i6 KüchenschabeJ i73 Mückenlarve, rotJ i71 Stechmücke
BerufsallergenJ k77 Isocyanat HDIJ k76 Isocyanat MDIJ k75 Isocyanat TDIJ k82 LatexJ k217 Latex (rHev b3) J k218 Latex (rHev b 5) J k219 Latex (rHev b 6.01)J pax5 Chemikalien J pax6 Desinfektionsmittel
SchimmelpilzeJ m6 Alternaria alternataJ m229 Alternaria (rAlt a 1) J m228 Aspergillus flavusJ m3 Aspergillus fumigatusJ m218 Aspergillus (rAsp f 1)J m220 Aspergillus (rAsp f 3)J m221 Aspergillus (rAsp f 4)J m222 Aspergillus (rAsp f 6)J m207 Aspergillus nigerJ m12 Aureobasidium pullulansJ m5 Candida albicansJ m2 Cladosporium herbarumJ m4 Mucor racemosusJ m1 Penicillium chrysogenumJ m11 Rhizopus nigricansJ mx1 Schimmelpilzmischung 1
TierallergeneJ e86 EntenfedernJ e70 GänsefedernJ e84 HamsterepithelienJ e85 HühnerfedernJ e5 HundeschuppenJ e101 Hund (rCan f 1)J e102 Hund (rCan f 2)J e221 Hund (nCan f 3)J e201 KanarienvogelfedernJ e82 KaninchenepithelienJ e1 KatzenschuppenJ e94 Katze (rFel d 1) J e220 Katze (nFel d 2) J e88 Mäuseepi./Serum-/Urinprot.
J e6 MeerschweinchenepithelienJ e196 NymphensittichfedernJ e213 PapageienfedernJ e3 PferdeepithelienJ e73 RattenepithelienJ e204 Rind (nBos d 6) J e4 RinderepithelienJ e81 SchafepithelienJ e222 Schwein (nSus s PSA)J e215 TaubenfedernJ e7 TaubenkotJ e78 WellensittichfedernJ e77 WellensittichkotJ ex1 Epithelienmischung 1
J ex71 Federnmischung 1 J ex72 Käfigvögelmischung
J ex70 Nagermischung
ArzneimittelJ c6 AmoxicilloylJ c5 AmpicilloylJ c7 CefaclorJ c1 Penicilloyl GJ c2 Penicilloyl V
Spezifisches IgG
Weitere Allergene
Therapieverlaufsbeobachtung (SIT)IgG IgG4J �J G i1 BienengiftJ �J G t3 BirkeJ �J G d1 D. pteronyssinusJ �J G d2 D. farinaeJ �J G g6 LieschgrasJ �J G i3 Wespengift
Exogen-allergische AlveolitisVogelhalterlungeJ G e92 Papageien-Serumproteine, -Federn, -KotJ G e93 Tauben-SerumproteineJ G e91 Tauben-Serumproteine, -Federn, -KotJ G e90 Wellensittich-Serumproteine, -Federn, -Kot
FarmerlungeJ G m6 Alternaria alternataJ G m3 Aspergillus fumigatusJ G m25 Aspergillus versicolorJ G m5 Candida albicansJ G m2 Cladosporium herbarumJ G m22 Micropolyspora faeniJ G m24 Stachybotrys atraJ G m23 Thermoactinomyces vulgaris
JJJJJJJ
Hinweis: Eine vollständige Allergenliste ist bei Ihrem Labor oder direkt bei Phadia erhältlich!
Allergiescreening� Falls Allergenscreen(s) positiv, Aufschlüsselungvornehmen
J SX1 Inhalationsscreend1 D. pteronyssinus, e1 Katzenschuppen, e5 Hundeschuppen, g6 Lieschgras, g12 Rog-gen, m2 Cladosporium herbarum, t3 Birke,w6 Beifuß
J fx5 Nahrungsmittelscreenf1 Hühnereiweiß, f2 Milcheiweiß, f3 Dorsch(Kabeljau), f4 Weizenmehl, f13 Erdnuss, f14 Soja
8421
0127
10/2
010
RZ_CAP-2Seiter.qxp:RZ_CAP-Standard_6Seiter.qxd 03.11.2010 15:38 Uhr Seite 2Phadia
Allergie-Profile
Überweisungs-/Abrechnungsschein fürLaboratoriumsuntersuchungen als Auftragsleistung
Auftrag (Diagnose/Verdachtsdiagnose und auch wichtige Befunde/Medikation angeben)
Kurativ
Auftragsnummer des Labors
ggf. KennzifferUnfall,Unfallfolgen
Präventivbei belegärztl.Behandlung
Quartal
Geschlecht
MWKontrolluntersuchungeiner bekannten Infektion
Q J J
Entnahmedatum:
Probenmaterial: J Vollblut
J Serum
J Kapillarblut
Uhrzeit:
J Kinderprofil
J g6 Lieschgras
J t3 Birke
J w6 Beifuß
J e1 Katzenschuppen
J e5 Hundeschuppen
J d1 Hausstaubmilbe
J m6 Alternaria alternata
J f1 Hühnereiweiß
J f2 Milcheiweiß
J f3 Kabeljau (Dorsch)
J f4 Weizenmehl
J f13 Erdnuss
J f14 Sojabohne
J f31 Karotte
J f85 Sellerie
J Ekzem
J f1 Hühnereiweiß
J f2 Milcheiweiß
J f3 Kabeljau (Dorsch)
J f4 Weizenmehl
J f13 Erdnuss
J f14 Sojabohne
J f17 Haselnuss
J d1 Hausstaubmilbe
J Asthma/Rhinitis
J d1 Hausstaubmilbe
J e1 Katzenschuppen
J e5 Hundeschuppen
J mx1 Schimmelpilze
J g6 Lieschgras
J t3 Birke
J w1 Ambrosie, beifußblättrig
J w6 Beifuß
J Gastro Kinder
J f1 Hühnereiweiß
J f2 Milcheiweiß
J f4 Weizenmehl
J f13 Erdnuss
J f14 Sojabohne
J f17 Haselnuss
J f31 Karotte
J f85 Sellerie
J Gastro Erwachsene
J f3 Kabeljau (Dorsch)
J f4 Weizenmehl
J f13 Erdnuss
J f14 Sojabohne
J f17 Haselnuss
J f24 Garnele (Shrimps)
J f84 Kiwi
J f85 Sellerie
J Frühblüher
J g6 Lieschgras
J g2 Hundszahngras
J t3 Birke
J t8 Ulme
J t14 Pappel
J w8 Löwenzahn
J w9 Spitzwegerich
J Spätblüher
J g5 Lolch
J g7 Schilfgras
J g12 Roggen
J t1 Ahorn
J t7 Eiche
J t25 Esche, gewöhnlich
J w1 Ambrosie, beifußblättrig
J w6 Beifuß
J w10 Gänsefuß
J Haustiere mit Fell
J e1 Katzenschuppen
J e220 Fel d 2, Katzenserumalbumin
J e5 Hundeschuppen
J e6 Meerschweinchenepithelien
J e71 Mäuseepithelien
J e82 Kaninchenepithelien
J e84 Hamsterepithelien
J e3 Pferdeschuppen
J Indoor-Allergene
J d1 Hausstaubmilbe
J d205 Der p 10, Milbenkomponente
J e1 Katzenschuppen
J e220 Fel d 2, Katzenserumalbumin
J e5 Hundeschuppen
J i6 Küchenschabe
J m1 Penicillium chrysogenum
J m2 Cladosporium herbarum
J m6 Alternaria alternata
Zöliakieabklärung
Entzündungsmarker
J Zöliakie-Profil
J Transglutaminase IgA* Celikey®
J Transglutaminase IgG* Celikey®
* Transglutaminase-Antikörper ersetzen Endomysium-Antikörper, EMA
J Gliadin IgA
J Gliadin IgG
J ECP
Bei ECP bitte die genauen Bestimmun-gen zur Probengewinnung beachten!Anaphylaxie/Mastozytose
Gesamt-IgE
J Tryptase
J Gesamt-IgE
Spezifisches IgE � Falls Allergenmischung(en) positiv, Aufschlüsselung vornehmen
BaumpollenJ t1 Ahorn
J t3 Birke
J t215 Birke (rBet v 1)
J t216 Birke (rBet v 2)
J t220 Birke (rBet v 4)
J t221 Birke (rBet v 2, rBet v 4)
J t5 Buche
J t7 Eiche
J t2 Erle
J t25 Esche, gewöhnlich (Europa)
J t201 Fichte
J t4 Hasel
J t16 Kiefer (Pinus strobus)
J t208 Linde
J t9 Olive
J t224 Olive (nOle e 1)
J t14 Pappel
J t11 Platane
J t12 Salweide
J t8 Ulme
J tx5 Bäumemischung 5
J tx6 Bäumemischung 6
RZ_CAP-2Seiter.qxp:RZ_CAP-Standard_6Seiter.qxd 03.11.2010 15:38 Uhr Seite 1stellen wir Ihnen eine aktuelle Gesamtübersicht der ImmunoCAP® Allergene zur Verfügung.
Den neuen Anforderungsbogen sowie die
Allergenübersicht können Sie bei uns mit
folgenden Artikel-Nummern anfordern:
Anforderungsbogen 84 2101 27
Allergenübersicht 84 2102 05
Während der Umstellungsphase auf den
zweiseitigen Bogen steht noch der bisherige
sechsseitige Allergieanforderungsbogen zur
Verfügung.
Ulrike Schneider Product Care
Neue SojaAllergenkomponentenCode Allergen Art.-Nr. Packungsgr.
f14 Sojabohne (Glycine max) 14-4115-01 16
f353 Sojakomponente rGly m 4 14-5340-01 10
f431 Sojakomponente nGly m 5 14-4990-01 10
f432 Sojakomponente nGly m 6 14-4991-01 10
Ab Februar 2011 ergänzen wir unsere Pro-
duktpalette zur Diagnostik einer Soja allergie
(Sojagesamtextrakt f14 und PR-10 Aller-
genkomponente f353, rGly m 4) um die bei-
den wichtigen Speicherprotein-Komponen-
ten Gly m 5 (f431) und Gly m 6 (f432).
Seite 6
Die neue RiLiBÄK – ein ZwischenergebnisSeit dem 1. April ist die Übergangsfrist vor bei: Die 2008 in Kraft getretene Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen gilt für alle Institute, Kliniken und Praxen, die sich mit Labormedizin beschäftigen. Jetzt wollen wir ein erstes Resumée ziehen.
QualitätsmanagementSystem (QMS)
Für Laborarztpraxen war die Notwendigkeit
der Einführung eines QMS in der Regel kein
Problem, da die meisten bereits akkreditiert
waren. Etwas anders stellte sich die Situation
naturgemäß bei den Facharzt- und einigen
Kliniklaboren dar. Wie kann insbesondere
eine kleine Praxis mit geringen Ressourcen
den Qualitätsgedanken wirtschaftlich pfle-
gen? Wichtig ist: Nicht übertreiben, mit den
wichtigsten Kernprozessen anfangen und
ein QM-Handbuch langsam aufbauen. Man
muss sich zunächst mit dem Qualitätsgedan-
ken und den damit verbundenen Vorteilen
für die Praxis und den Patienten vertraut ma-
chen. Dann kann man anfangen, nach diesen
Grundsätzen zu leben.
Alte versus neue Richtlinie
Die bis 2010 gültige RiLiBÄK aus dem Jahr
2001 war vielen Anwendern im Labor ver-
traut. Spätestens seit Einführung des Random
Access Systems Phadia® 250 wurden auch
wir zunehmend mit den Begriffen Unprä-
zision, Unrichtigkeit und Ungenauigkeit
konfrontiert, obwohl die Allergie- und Auto-
immundiagnostik nicht Bestandteil der alten
RiLiBÄK waren und unser Kontrollkonzept
nach anderen Regeln (Westgard Rules) funk-
tionierte. Die Reklamationen häuften sich
Unter anderem war bei einer Podiumsdis-
kussion unter Beisein von Vertretern der BÄK
und der Eichbehörden zu vernehmen, dass die
RiLiBÄK insbesondere für Labortestungen
auf Großgeräten (und hier v. a. für klinisch-
chemische Analyten) entwickelt wur de. Bei
einer Anwendung von Labortests auf soge-
nannten Batch-Analyzern (z. B. Phadia® 100)
könnte schon mal von den Regeln abgewi-
chen werden. Beispielsweise mache der An-
satz von zwei Kontrollen je Analyt innerhalb
eines Laufes keinen Sinn auf diesen Syste-
men. Solche anwendungsorientierten Kom-
mentare würden wir uns in schriftlicher Form
wünschen.
FAZITDie neue RiLiBÄK hat mittlerweile ihren
Platz bei den Anwendern gefunden. Alle Ak-
tiven sind gefragt, gemeinsam den Geist der
RiLiBÄK mitzutragen: Ziel ist die Quali-
tätssteigerung im Labor. Und Qualität orien-
tiert sich zwar an Regeln, sie dürfen jedoch
nicht zur Maxime erhoben werden. Ent-
scheidend ist die tägliche, intelligente Aus-
einandersetzung mit den Mög lichkeiten und
Gegebenheiten der Labor medizin.
In diesem Sinne warten wir gespannt auf die
Ausgestaltung des Teils B2 der RiLiBÄK
für die qualitativen Untersuchungen.
Dr. Christian Drzymalla Qualitätsmanagement-Beauftragter
Dr. Udo Schlosser Marketingleiter
insbesondere, wenn vom Labor unrealisti-
sche Abweichungsmaxima definiert wurden,
beispielsweise in Analogie zur Bestimmung
des Gesamt-IgG.
Mit der neuen RiLiBÄK hat sich dies inso-
fern entschärft, als die Maxima laborintern
berechnet und nicht mehr geschätzt werden.
Unsere Erfahrungen mit der neuen RiLiBÄK
Den immer weniger werdenden Kundenan-
fragen und Reklamationen entnehmen wir:
n Viele Labors verstehen sich mittlerweile
gut mit den laborinternen Fehlergrenzen
(LIFG) und dem DeltaMax. Allerdings
werden die LIFG oft als zu eng empfun-
den, besonders dann, wenn die Präzision
in der Ermittlungsperiode sehr gut war.
n Die Erfahrung in den Labors ist gewach-
sen, man reagiert besonnen und flexibel
auf Abweichungen und bewertet diese
nach klinischer Relevanz und möglichen
Störgrößen.
n Nicht festgelegte Zielwerte werden zu-
nehmend als größerer Freiheitsgrad er-
kannt, die für das eigene Labor sinnvolle
Kombination an Kontrollen einzusetzen.
Auch wenn Akkreditierer und Kontrollbe-
hörden gelegentlich eine andere Auffas-
sung vertreten: Entscheidend ist die Mög-
lichkeit eine Kontrolle nach RiLiBÄK zu
bewerten. Das geht auch mit der klaren
Handlungsanweisung von Phadia, den je-
weiligen Zielwert aus den oberen und un-
teren Grenzen ableiten zu können.
n Große Unsicherheiten bedingt durch
missverständliche und/oder interpre-
tationsbedürftige Anweisungen in der
RiLiBÄK sind einer Routine gewichen.
Die Bundesärztekammer (BÄK) hat auf
ihrer Internetseite sogenannte FAQ (häufig
gestellte Fragen) veröffentlicht, um für ein
Stück mehr Klarheit zu sorgen:
Bundesaerztekammer.de > Home > Ärzte >
Qualitätssicherung > Richtlinien, Leitlini-
en > Labor > Laboratoriumsmedizinische
Untersuchungen > Häufig gestellte Fragen
(http://www.bundesaerztekammer.de/page.a
sp?his=1.120.121.1047.6009.8081)
Seite 7
Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V.
Förderpreis Pädiatrische Allergologie 2010Kinderallergologen verleihen Förderpreis an Dr. Andrea von Berg vom MarienHospital Wesel.
Im Rahmen ihrer Jahrestagungen verleiht
die GPA den „Förderpreis Pädiatrische
Allergologie“. Die von Phadia gestiftete
Auszeichnung honoriert Veröffentlichungen
oder Projekte von Einzelpersonen oder
Gruppen, die in besonderer Weise zur Ver-
besserung der Situation allergiekranker Kin-
der und Jugendlicher beitragen. Über die
Vergabe entscheidet ein Kuratorium aus
wissenschaftlich tätigen Kinderallergolo-
gen, Vertretern der GPA und des Sponsors.
Dr. Andrea von Berg hat sich durch ihre
Forschungen zur alimentären Allergieprä-
vention national wie international einen Na-
men gemacht. Hervorgehoben sei nur ihre
zentrale Mitwirkung an der GINI-Studie
(German Infant Nutritional Intervention
Study), die neue Erkenntnisse zur Vorbeu-
gung von Allergien im Kleinkindalter, z. B.
durch den Einsatz von Hydrolysatnahrun-
gen, erbrachte. Folgerichtig gingen die For-
schungsergebnisse von Dr. von Berg auch in
zahlreiche pädiatrische Leitlinien und Emp-
fehlungen ein.
Der Förderpreis „Pädiatrische Allergologie“
der GPA wurde im Rahmen des 5. Deutschen
Allergie-Kongresses in Hannover verliehen.
Der GPA-Vorsitzende Prof. Dr. Albrecht
Bufe brachte der Preisträgerin eine musika-
lische Laudatio dar.
Phadia® 2500Das Phadia® 2500 wurde als Innovation angekündigt, die es ermöglichen soll, ein großes Probenvolumen unkompliziert ab zuarbeiten. Im Phadia Hauptsitz in Uppsala hatte ich Gelegenheit, den neuen Analyzer im Betrieb zu erleben.
Das Gerät besteht aus vier Komponenten,
diese werden im Labor zusammengefügt.
Links stehen die Einheiten zur Probenannah-
me und Probenausgabe, die Aufnahmekapa-
zität beträgt je 800 Proben. Die Proben stehen
auf Fünferracks, die mit den Hitachi-Racks
kompatibel sind. Diese wiederum sind auf
Schlitten fixiert, die 40 Racks aufnehmen
können. So lassen sich 200 Seren in einem
Arbeitsgang, z. B. von einem Probenverteiler,
ins Gerät stellen. Die Racks mit je fünf Pro-
ben werden ins Gerät gezogen, die Barcodes
gescannt, Verdünnungen pipettiert und an-
schließend zum Probenausgang transportiert.
Die Proben verweilen hierbei nur einige Mi-
nuten im Gerät und stehen anschließend für
weitere Analysen im Labor zu Verfügung.
Die eigentliche Analyseeinheit besteht aus
zwei Komponenten für die Allergiediag-
nostik und die Autoimmundiagnostik. Hier-
bei wurde auf die bewährte Technik des
Phadia® 1000 für die Allergiediagnostik und
auf die des Phadia® 250 für die Autoimmun-
diagnostik zurückgegriffen. Durch diese
zwei getrennten Einheiten können zeitgleich
sowohl Allergie- als auch Autoimmunpro-
ben analysiert werden. Auch kann mit einer
Einheit gearbeitet werden, wenn die andere
z. B. für Wartungsarbeiten gestoppt wird.
Die Aufnahmekapazität des Gerätes für Rea-
genzien ist so großzügig bemessen, dass
sämtliche ImmunoCAP® und EliA® Wells im
Gerät gelagert werden können. Dies spart
zum einen eine externe Reagenzienlagerung,
der eigentliche Vorteil besteht jedoch darin,
dass das Gerät das Reagenzienmanagement
übernimmt. Das Gerät warnt vor anstehen-
den Verfallsdaten der Reagenzien, und er-
stellt unter Berücksichtigung der Analyse-
häufigkeit aus der Historie eine Bestellliste.
Rechts neben der Analyseeinheit steht ein
Modul zur Pufferaufbereitung. Wenn der
Vorrat im Gerät zur Neige geht, mischt das
System selbstständig aus Pufferstamm-
lösung und Reinstwasser Reagenzienpuffer.
Hierfür ist ein Anschluss des Geräts an eine
zentrale Reinstwasser-Anlage und an das
Abwasser notwendig. Der Platzbedarf vom
Phadia® 2500 liegt etwas über dem von zwei
Phadia® 250. Da sich das Gerät nicht einfach
von der Wand schieben lässt, muss es auch
von hinten für Wartungsarbeiten frei zu-
gänglich sein.
Insgesamt verspricht das Gerät selbstständi-
ger zu arbeiten als die bisherigen Systeme.
Die große Aufnahmekapazität für Proben
und Reagenzien erfordert seltener eine Be-
schickung durch das Laborpersonal. Die
kurze Verweildauer der Proben im Gerät
vereinfacht die Abstimmung mit anderen
Arbeitsplätzen im Labor. Durch die bewährte
Technik werden sich Kinderkrankheiten ver-
mutlich im Rahmen halten.
Kerstin Kaniecki-Loop vom Sponsor Phadia und Preisträgerin Dr. Andrea von Berg (v.l.n.r.)
Dr. med. Thorsten Krieger AescuLabor Hamburg GmbH
Institut für Labormedizin Haferweg 36-38, 22769 Hamburg
Seite 8
Ich habe Interesse an ... �zusätzlichen�Informationen�zum EliA® CTD Screen
�weiterführenden�Informationen�zur���SojaAllergiediagnostik
�weitereren�Informationen�zur����Diagnostik der rheumatoiden Arthritis mit EliA®
�den�beiden�aktuellen�CAPtures�–�der�Zusammenfassung�von�jeweils�drei Publikationen zum Thema Allergie
als Papierausdruck als EMail (pdf)
Ihre E-Mail-Adresse
und Seite faxen an: (07 61) 4 78 05-397
Bitte Adressstempel einfügen
Impressum
Herausgeber: Phadia GmbH · Munzinger Straße 7 · D-79111 Freiburg
Telefon (07 61) 4 78 05-0 · Fax (07 61) 4 78 05-397 · [email protected] · www.phadia.com
Produkt Artikel-Nr. Packungsgr.
EliA® RF IgM 14-5600-01 4 x 12
EliA® RF IgA 14-5601-01 4 x 12
Rheumafaktor
Ein bewährter Analyt erlangt neue BedeutungSchon seit Ende der 50er Jahre kann der
Rheumafaktor zur Unterstützung der Diag-
nose auf rheumatoide Arthritis (RA), der
häufigsten rheumatischen Erkrankung, be-
stimmt werden. Damals wurden dazu noch
Agglutinationstechniken eingesetzt, die in-
zwischen meist von quantitativen Methoden
wie Turbidimetrie, Nephelometrie oder
En zym immunoassays ersetzt wurden. Das
Enzy mimmunoassay ist das einzige Testverfahren, das eine getrennte Bestimmung der RFIsotypen IgM, IgA und IgG ermöglicht.Den Rheumafaktor in Isotypen aufzuschlüs-
seln, gibt nach dem heutigen Kenntnisstand
wichtige Zusatzinformationen:1. Je mehr RFIsotypen positiv ausfallen, desto höher ist die RAWahrscheinlichkeit. 2. Bei RF IgM handelt es sich um den Haupt-
RF-Isotyp mit einer hohen Sensitivität für
RA. Hohe RF IgMTiter korrelieren mit der Krankheitsaktivität und Weichteilrheuma.
3. RF IgA prognostiziert einen schwereren Krankheitsverlauf, was eine aggressi-
vere Therapieform rechtfertigen kann.
4. Hohe RF IgATiter sagen niedrige Erfolgsaussichten für die Behandlung mit TNFαInhibitoren voraus.Kombinieren Sie die EliA® RF IgM und IgA
Tests mit dem sehr spezifischen EliA® CCP
Test, der ebenfalls zu den Klassifizierungs-
kriterien des „American College of Rheu-
ma to logists (ACR)“ zur Diagnose einer
rheuma toiden Athritis zählt. Das Phadia
Gerät kann alle Tests in einem Ansatz be-
stimmen. So erhalten Sie eine umfassende
und effiziente serologische RA-Diagnostik.
Den EliA® RF IgG werden wir ab Mitte
2011 anbieten.
Dr. Kai Steffen Produktmanagerin
Rheumatoide Arthritis – ein HandbuchElke M. M. MeierMit einem Vorwort von Professor Alan Tyndall
Elke M
. M. M
eier
Rhe
umat
oide
Arth
ritis
– ein
Han
dbuc
h
Phadia GmbH Munzinger Str. 7
D-79111 FreiburgTel. +49 (0)7 61 / 4 78 05-0
Fax +49 (0)7 61 / 4 78 [email protected] www.phadia.com