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Vampyrismus
vo n
Herrn Baron Gerhardvan-Swieten
v e r f a s se t ,
aus dem Franzsischen ins
Deutsche
b e r se t z e t ,
und als ein Anhang der
Abhandlung des Daseynsder Gespenster beigercket.
A u g sb u rg , 1 7 6 8 .
Abtheilung des ganzen
Werkchens.V a mp y r i smu s .
I. .
Vom Vampyrismus berhaupt.
II. .
Ob die Krper der Vampyren faulen?
III. .
Ob die Vampyren die Lebendigen
durch Erscheinungen &c. beunruhigen?
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#par1http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#par2http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#par3http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#par3http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#par1http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#par2http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#par3http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#par37/30/2019 Vampyrismus
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Vorrede.
Die vorhergehende Schrift, Abhandlung
des Daseyns der Gespenster, welche mir
von meinem gelehrten Freunde zum
Drucke zu befrdern ist geschickt worden;ist mit grter Deutlichkeit, mit bester
Ordnung, mit grndlicher Gelehrtheit
abgefasset. Diese wenigen Bogen einer so
nutzbaren Abhandlung bringen dem
Verfasser mehr Ehre, und dem Vaterlande
mehr Vortheil, als wenn er ganze
schweitreibende Folianten von
scholastischen, thomistischen,
scotistischen, mollinistischen, und was
weis ich, von was noch fr istischen
Materien zusammen geschrieben htte. Der
Verfasser dieses Werkchens hat der
gelehrten Welt schon mehrere dergleichen
Abhandlungen ntzlicher Materien
gelieferet, und stehet wirklich schon von
zweyen Jahren her mit einem andern sehr
gelehrten Werke zum Drucke fertig,
welches ich zum Theil eingesehen,
gelesen, bewunderet habe. Aber seine
kmmerliche Umstnde gestatten es ihm
nicht, damit ins Tageslicht zu tretten. Nurschade, da, ungeacht unser Baiern nicht
gar viel gelehrte Patrioten aufweisen
2kann, man einen so herrlichen Kopf in
musenfeindlichen Gegenden im
verborgenen schmachten lt, an statt ihn
mit Sorgfalt zu suchen. Sein geringes
Vermgen, und als ein Landeskind
gebohren zu seyn, sind vieleicht die chten
Ursachen, welche ihn, wenn er auch
bekannt seyn wrde, wo nicht der
Verachtung, doch einer kaltenGleichgltigkeit blo stellen wrden. Zum
wenigsten hat der ehrliche Mann nicht
Schulde daran, wenn er mit all seiner
Fhigkeit dem Staate nichts ntzet, und vor
andern nicht gesucht wird.
Ipse licet venias Musis comitatus Homere,
Si nihil attuleris, ibis, Homere, foras.
Nur Frsten, Knigen, sagt Corneille in
seinen Horatziern, nur den Groen dieser
Erde, nur erhabenen Geistern kmmt es zu,
das wahre Lob um das Vaterland
bestverdienten Mnner der ewigen
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Unwissenheit zu entreissen; diesen fehlt es
niemal an Mitteln, die Tugend auch in
ihren kleinsten Handlungen gro zu
machen.
C'est aux Rois, c'est aux Grands, c'est auxEsprits bien faits,
A voir la vert pleine, en ses moindres
effets.
C'est d'eux seuls qu'on reoit la veritable
gloire;
Eux seuls des vrays heros assrent la
memoire.
Nachdem also dieser gelehrte Mann
von dem Daseyn der Gespenster so
grndlich gehandelt, so nehme ich Anla,
einige Anmerkungen ber die
vorgegebene Zauberey der
Abgestorbenen unter dem Titel
Vampyrismus anzuhangen, 3weil diese
der ersten Materie ganz hnlich ist.
Diese Anmerkungen ber die
vorgegebene Zauberey der
Abgestorbenen, lateinisch MagiaPosthuma, wurde im Jahre 1755. imMrzmonat in franzsischer Sprache von
einem der berhmtesten Mnner, die
Europa aufzeigen kann, nmlich von Herrn
Baron Gerhard van-Swieten, ersten
Leibarzten Ihrer kaiserl. Majestten, und
damaligen Hofbibliothecarius, den seine
immer anwachsende Verdienste indessen
zu grern Titel, Ansehen und Ruhm
erhoben haben; zu Wienn verfasset, und
gedrucket.a) Sie ist bald hernach imHornung 1756. von einer gleichfalls
grndlichen Feder ins Deutsche versetzetworden.
4
Ich unterlasse hier diesem schnen,
und hchst nutzbaren Werke das billige
Lob zu sprechen, welches ihm kein
unpartheyischer Leser wird versagen
knnen. Denn des Verfassers Ruhm (den
die forschende dankbare Nachwelt mit
Ehrfurcht seiner Asche in die ewige Jahre
hinein zollen wird) ist ohnehin schon sogro, da ihm durch meine geringschtzige
Lobsprche wohl nicht vieles zuwachsen
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_A_1http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_A_1http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_A_1http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_A_17/30/2019 Vampyrismus
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wurde. Des gelehrten Uebersetzers Namen
aber verschweige ich gar, weil es mir aus
unbekannten Ursachen nicht erlaubt ist, ihn
zu nennen. Er ist durch ein groes Werk,
mit welchem er viele ntzliche
Erkenntnissen und Wissenschaften ausdem Alterthum der Vergessenheit entrissen
hat, den Gelehrten genug bekannt
geworden, und wird es bis zur
Unsterblichkeit werden, durch ein noch
greres Werk, zu dem alle Liebhaber der
feinen Musen mit Eifer schon wirklich
prnumeriren.5
Im nmlichen Jahre 1756. im
Octobermonat wurde dieses Werk aus der
franzsischen auch in die italienischeSprache bersetzet, vom Uebersetzer mit
gelehrten Anmerkungen bereichet, und zu
Rovereid gedrucket. Diese Uebersetzung
fhret den Titel: Considerazione intornoalla pretesa Magia Postumapresentata al supremo Direttorio diVienna dal Signor Barone GerardoVan-Swieten Archiatro delle CesareeMaest, e Prefetto della loroBibliotheca. Dal Francese nell'Italiano
recata con annotazioni del traduttore.Roveredo ai 26. Ottobre 1756.
Die wlschen Anmerkungen werde ich
ins Deutsche bersetzen. Das deutsche
Werkchen selbst aber werde ich getreulich
so liefern, wie es aus der Feder des
gelehrten Uebersetzers geflossen ist. Da
ich den Titel: Anmerkungen ber die
vorgegebene Zauberey der
Abgestorbenen, welchen sowohl die
franzsische als italienische Schrift fhret,nicht beibehalten habe, ist darum
geschehen, weil ich eben auch in diesem
Stcke dem deutschen Uebersetzer folgen
wollte, der seiner Arbeit den Namen
Vampyrismus schpfte.
Der Aberglauben vom Vampyrismus
wird lateinisch Magia Posthuma, oderZauberey der Abgestorbenen, genennet.
Die Vampyren aber sind verstorbene
Menschen, welche6 zuweilen spter,zuweilen eher aus dem Grabe aufstehen,
den Menschen erscheinen, das Blut
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aussaugen, an die Hausthren ungestmm
anklopfen, Getse im Hause erwecken,
und fters gar den Tod verursachen sollen.
Wessentwegen dann auch sehr viele
kaiserl. knigl. scharfe Befehle in alle
Erblnder ausgeschicket worden, diesemAbentheuer des Aberglauben Schranken zu
setzen, dergleichen nur unter Barbaren,
Ignoranten, oder Boshaften zu finden sind.
In allen christcatholischen andern Lndern
ist diese schdliche Meinung unbekannt.
Nur in Ungarn, Mhren, Pohlen und
Schlesien findet sie ihre Anhnger. Der
Anfang dieses Uebels mag seinen Grund
wohl ohne Zweifel in der schismatischen
griechischen Einfalt haben, welche glaubt,
da der Teufel an statt der Seele denKrper des Menschen besitzen knne.
Auer dieser kurzen Erinnerung weis ich
meinem Leser
nichts mehr zu sagen, als da ich mich
seiner
Gewogenheit und Freundschaft ergebenst
empfehle.
1. .
Vom Vampyrismus
berhaupt.
Wann die Menschen auerordentliche
Wirkungen wahr genommen, dererUrsache sie nicht erkenneten, so leiteten
sie dieselben von einer hheren Macht her,
als diejenige ist, welche die Menschen
besitzen. Die Geschichte zeiget uns in
allen Jahrhunderten deutliche Spuren
davon.
Nun ist es gewi, und durch die heilige
Schrift bestttiget, da GOtt mit seiner
Allmacht entweder unmittelbar durch
seinen Willen, oder durch die heiligenEngel, Propheten, Apostel und andere
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Heiligen, die erstaunlichsten Werke
hervorgebracht habe.
Die Kirchengeschichte kann dessen
auch die Unglaubigsten berfhren, da
diese Wunderwerke in den ersten Zeitendes Christenthums zu unzhligen malen
geschehen sind. Gelehrte und redliche
Protestanten sogar haben es nicht lugnen
knnen, da der heilige Indianerapostel
durch offenbare Wunderwerke seine
Miion erwiesen habe. Es ist auch gewi,
da der bse Geist durch Zulassung GOttes
Werke gethan, welche natrliche Ursachen
gnzlich bersteigen. Was sich mit
unserem Heilande zugetragen hat, als er in
der Wste in Versuchung gefhrt worden,ist allein genug, es zu erweisen. Kein
Christ kann es lugnen, da es Menschen
gegeben habe, welche vom bsen Geiste
besessen waren; mithin der bse Geist ber
die menschlichen Leiber eine Macht habe.
Eben also ist es auch wahr, da der
Teufel durch Getmmel, durch
abscheuliche Verblendungen &c. die
Menschen in Furcht gebracht8 habe. Selbst
die Protestanten bekennen es, da dieHeyden, welche in Indien die Gtzen
anbethen, alle die Bosheiten ihres
verfluchten Meisters erfahren, dem sie
dienen; sobald sie aber durch das Heil.
Sacrament der Taufe von der
Leibeigenschaft des Teufels los, und
Mitglieder der Kirche werden, alle diese
teuflischen Verblendungen ein Ende
nehmen, welches zur Bekehrung sehr
vieler Heyden Anla gegeben hat.
Daher ist hier die Frage nicht: ob
dergleichen auerordentliche Wirkungen
mglich sind? sondern die ganze
Schwierigkeit beruhet darauf, zu erweisen,
da ein gewier Zufall wirklich geschehen;
und, wenn er geschehen, auch zu erweisen,
da es ein solcher Zufall sey, welcher die
Krften der natrlichen Ursachen
bersteige.
Seitdem die Wissenschaften und
Knsten in Aufnahm gekommen sind, hat
man auch die natrlichsten Ursachen
derjenigen Wirkungen, welche die
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Unwissenden in Erstaunen gesetzt hatten,
auf das deutlichste entdecket. Zum
Beispiele dessen dienen die Finsternissen,
welche vormals ganze Vlker, denen
dieselbe als Wunderwerke vorkamen, in
die entsetzlichste Furcht, in Angst undSchrecken gestrzet hatten. Die
Verbesserung der Sternwissenschaft aber
hat all diese Furcht vertrieben. Dieses
Schauspiel, welches vormals so
erschrecklich geschienen, verursachet uns
keine Furcht mehr. Wir bewundern ganz
ruhig die Allmacht des Schpfers, welcher
diese groen Krper, in einem so
unendlich weiten Raume, mit solcher
Richtigkeit, durch so viele Jahrhunderte
herumwlzet, da sogar der schwacheMenschenwitz es zuwege gebracht hat,
derselben Wiederkunft auch auf zuknftige
Jahrhunderten bis auf eine gewie und
gesetzte Zeit ausrechnen zu knnen.
Das Schpulver, die electrischen
Wirkungen, die Verblendungen durch
Spiegel und andere optische Kunststcke
sind von9 solcher Beschaffenheit, da man
einen jeden Menschen, dem sie unbekannt
sind, in die grte Verwunderung setzenkann. Es haben sich auch viele Betrger
derselben bedienet, das leichtglaubige
Publicum damit zu berfhren, da sie die
grten Zauberer wren.b)
Es ist auch richtig und gewi, da je
mehr die Knsten und Wissenschaften
aufnehmen, destomehr die Wunderwerke
sich vermindern. Die Zauberey der
Abgestorbenen (Magia posthuma) von
welcher hier die Frage ist, dienet zu einemneuen Beweise.c) Denn alle dieseBegebenheiten befinden sich nur in
Gegenden, in welchen die Unwissenheit
noch immer herrschet. Es ist auch
wahrscheinlich, da die schismatischen
Griechen die Haupturheber derselben
sind.d)
Tournefort ein gelehrter und erleuchter
Leibarzt, zugleich aber der geschickteste
Botanicus oder Kruterverstndige seinesJahrhunderts, da er von Ludwig dem
Vierzehenten, Knige in Frankreich, in
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Asien geschickt worden, hauptschlich in
Griechenland10 diejenige Kruter zu
suchen, welche die Alten meistentheils
sehr unrichtig beschrieben hatten, war
selbst gegenwrtig, und sah denjenigen
Krper sehr nahe, den man einer Zaubereynach dem Tode (Magi posthum)angeklagt hatte. Er sah auch alle Mittel, die
man angewendet zu verhindern, damit der
Teufel dieses Krpers sich nicht mehr
bedienen knnte, die Lebendigen in Angst
und Schrecken zu setzen.e)Die Umstndedieses Zufalls befinden sich in dem Buche,
welches den Titel fhret: Voyage auLevant par Mr. Tournefort. Und weil esnach Art und Weise der Briefen
geschrieben ist, so steht gemeldteGeschichte im 3ten Briefe.
Diese Begebenheit kann zu erkennen
geben, was man von derjenigen halten soll,
welche sich in Ungarn in den Dorfschaften
der Haydonen jenseits der Theisse gegen
Siebenbrgen im Jahre 1732. zugetragen
hat.f) Die Zauberey der Abgestorbenen(Magia posthuma) gieng damals in jenenGegenden im Schwange. Man nannte die
Todten, welche so boshaft waren,Vampyri, und glaubte, sie saugen sowohluns Menschen als dem Viehe das Blut.g)Und wenn ein Mensch von dem Fleische
eines solchen Viehes etwas genossen htte,
er der Ordnung nach selbst auch11 zum
Vampyre wrde; und auf was immer eine
Art er zum Vampyren werde, als nemlich
ein Leidender (passivus) im Leben, somte er nach dem Tode ein thtiger
(activus) seyn; ausgenommen, er htte
vorher von der Erde des Grabes einesVampyres gegessen, und sich mit
desselben Blute gerieben.
Allein es ist mir diese Begebenheit nur
berhaupt bekannt, und ich vermeine, da
die mndliche Abhandlung (processusverbalis) ber ihren Hergang im Anfangedes 1732. Jahrs gehriger Orten
eingereicht worden.h)
Die Ceremonien, welche man dabeyhat beobachten mssen, sind von dem
Hadvagy oder Amtmanne des Orts
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angeordnet worden, welcher in
vampyrischen Angelegenheiten ziemlich
erfahren seyn mute. Man stossete dem
Vampyre einen sehr spitzigen Pfahl durch
die Brust, und durch den ganzen Krper.
Hierauf wurde ihm der Kopf abgehauen.Alles wurde verbrannt, und die Asche in
die Grube zusammen gescharret.
Man kann geschwinde zu Vampyre
werden. Denn der Vampyrismus steckt so
sehr an, als die Krtzen. Man glaubt auch,
da der Krper eines Vampyrs in kurzer
Zeit alle diejenigen Krper zu Vampyren
mache, welche nach ihm in eben
demselbigen Kirchhof begraben werden,
im Fall der erste nicht bei Zeiten vertilgetwerde.
Da ich aber nicht von allen Umstnden
Nachricht habe, so will ich mich nur damit
begngen, da ich hier einige
Anmerkungen ber diejenige
Begebenheiten mache, welche erst vor
kurzer Zeit durch Leute untersucht worden,
welche von keinem Vorurtheile
eingenommen sind, sondern klar sehen,
und sich nicht leicht hinter das Lichtfhren lassen.i)
12
Es ist wahr, da unsere Vampyren vom
Jahre 1755. noch zu keine Blutsaugern
geworden; die Vorbereitungen waren
jedoch schon dazu vorhanden. Der Henker,
ein in seinem Handwerke ohne Zweifel
sehr wahrhafter Mann, versicherte, da,
wenn man die zum Feuer verurtheilten
Krper in Stcke zerhieb, das Blut mitGewalt, und hufig daraus hervorsche,
ob er schon hernach mit grster
Gelassenheit bekannte, da dieses hufige
Blut etwann einen Lffel voll ausmachen
knnte. Dieses ziehet in der Geschichte
eine ziemliche Vernderung nach sich.
Die auerordentlichen Vorfallenheiten,
welche man will beobachtet haben, knnen
in diese zween Punkten zusammen
gezogen werden. Erstlich, da die Krperder Todtenzauberer oder Vampyren nicht
faulen, sondern ganz, und beisammen
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_I_9http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_I_97/30/2019 Vampyrismus
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bleiben. Zweytens, da die Vampyren die
Lebendigen durch Erscheinungen,
Getmmel, und durch Druckungen
beunruhigen. Uber diese zween Punkten
werde ich so kurz, als es mglich ist einige
Anmerkungen machen.
2. .
Ob die Krper der
Vampyren faulen?Ein Krper ist gemeiniglich zur
Verfulung gerichtet, durch welche alle
Theile des Krpers, ausgenommen die
Beine, fast gnzlich verschwinden, und nur
ein wenig von einer sehr leichten Erde
zurck lassen. Diese Fulung aber
geschieht im Grabe langsam ohne der
geringsten Gewalt.13
Dieses wird dadurch erwiesen, da,wenn man einen Sarg fnfzehen Jahre nach
desselben Begrbni erffnet, und sich in
acht nimmt, da der Sarg keinen Sto
bekommt, man vermeinet, der Krper liege
unverletzet darinne. Mann kennet die
ganze Gesichtsbildung, das Leilach, und
all Ubriges. Sobald man aber den Sarg nur
ein wenig beweget, so zerfllt alles in
Staub, und das Gebeine allein verbleibet.
Dieweil die Todten mit der Zeit ihren
Nachfolgern des Grabes halber Platz
machen mssen, so hat man an vielen
Orten 15. Jahre bestimmet, vor deren
Verlauf die Todtengrber keinen Krper
bewegen drfen. Ich bin einigemale bei
Erffnung der Grber gewesen, da die
Todtengrber mir einige Sargen ganz
langsam aufgemacht. Hierdurch wurde ich
berzeugt, da wir nach unserem Tode den
Wrmen nicht zur Nahrung werden, zum
wenigsten nicht allezeit, weil sonst dieGesichtsbildung nicht wre stehen
geblieben.
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Wenn man die Grber ausrumt, so
findet man zu Zeiten ganze Krper, welche
nicht verfault, sondern vielmehr
ausgetrocknet, von einer braunlichten
Farbe sind, und noch sehr hartes Fleisch
haben, ohne da man sie jemal vorheroeinbalsamiret htte. Ein Todtengrber
versicherte mich, da man unter hundert
Todten gemeiniglich einen findet, welcher
nur ausgetrocknet und ohne Fulung sey.
Hieraus schlsse ich, da ohne Beihilfe
einer bernatrlichen Ursache, ein Krper
viele Jahre ungefault bleiben knne.
Ich weis wohl, da man vorgiebt, der
Krper eines Vampyrs verbleibe nicht
allein ohne Fulung, sondern es bestehedas Fleisch auch in ihrer Frische, die
Gliedmassen behalten ihre Bgsamkeit.
Allein auch dieses findet man ohne
Wunderwerk.
Da man die Krper der zween
Erzherzoginnen, welche zu Brssel
gestorben, nach Wien berbracht hatte; so
war ich gegenwrtig, als man die Sargen
erffnete. Die Gesichter waren14 ganz und
die Nasenspitze beweglich &c. Es ist wahrsie waren einbalsamiret; allein die
aromatischen Kruter, die man dazu
gelegt, waren schon ohne dem geringsten
Geruch. Diese Erhaltung mu also
zuvorderst den wohlverschlossenen
bleiernen Sargen zugeeignet werden,
welche nirgends keine Luft zuliessen, und
also die Fulung verhinderten.
Wann demnach die Sarg wohl
verschlossen, die Erde von Natur fest aufeinander ist, durch die Klte nach der
Begrbni sich erhrtet, oder die Luft
durch andere Mittel einzudringen
verhindert wird; so erfolget entweders
keine oder doch eine sehr langsame
Fulung.k)
15
Ich habe vor einigen Monaten eine
kleine englische Abhandlung gelesen,
welche im Jahre 1751. zu Londen gedrucktans Licht getretten, darinne fand ich einen
merkwrdigen, und sehr wohl erwiesenen
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_K_10http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_K_10http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_K_107/30/2019 Vampyrismus
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Zufall. Im Monat Februarius 1750.
erfnete man in der Grafschaft Devonshire
in Engelland die Begrbni einer alten
Familie, und zwischen vielen Gebeinen,
auch vermoderten Sargen fand man einen
noch ganzen hlzernen Sarg. Man erfnetedenselben aus Vorwitz, und fand einen
ganzen Krper eines Menschen darinne,
dessen fleischliche Theile noch ihre
natrliche Festigkeit hatten, die
Gliedmassen aber, als Achsel, Ellenbogen,
auch alle Finger sehr bgsam waren. Wenn
man das Gesicht drckte, so wich es dem
Finger, und hob sich nach der Drckung
wieder. Eben dieses beobachtete man am
ganzen Leibe. Der Bart war schwarz, und
bis vier Zoll lang. Der Krper wareinbalsamirt. Denn man wurde weder16
eines Einschnitts noch eines anderen
Zeichen desselben gewahr. Durch das
Pfarrprotocoll wurde erwiesen, da seit
dem Jahre 1669. kein Mensch in diese
Begrbni gebracht worden. Hier haben
wir also einen englischen Vampyre,
welcher ber 80. Jahre in seinem Grabe
ruhig geblieben ist, und keinen Menschen
belstiget hat.
In eben dieser Abhandlung findet man
noch mehr dergleichen Zuflle,
insonderheit, wenn die Grber sehr tief,
und von trockener Erde sind. Demnach
nimmt man gemeiniglich wahr, da, wenn
solche Krper der offenen Luft ausgesetzt
werden, dieselben bald in eine Fulung
gerathen. Dieses ist genug darzuthun, da
die Fulung nicht allzeit, und gemeiniglich
nur langsam geschehe, absonderlich, wenn
die Erde durch die Klte wohl geschlossen,oder der Sarg selbst vor der Luft wohl
bewahret ist.
Lasset uns nun die angefhrten
Begebenheiten untersuchen das
vampyrische Wesen zu behaupten.
Rosina Polakin stirbt den 22.
December 1754. Den 19. Jenner 1755. aber
wird sie ausgegraben, und als eine des
Verbrennen wrdige Vampyrinn erklret,weil sie noch nicht verfaulet gewesen. Die
Anatomisten erhalten die Krper an
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ffentlicher Luft im Winter zu 6. Wochen,
auch zu zwey Monathen ohne Fulung. Zu
dem so ist noch anzumerken, da dieser
Winter auerordentlich kalt gewesen. In
den brigen Krpern hatte die Fulung den
grten Theil schon verzehrt; es war abergenug, da nicht alles verfault gewesen.
Sie muten ins Feuer. Welche
Unwissenheit! erschreckliche Dummheit!
man redet in der Schrift des Consistorii zu
Olmtz von gewissen Zeichen, und
Maalen, welche man in den Krpern der
Vampyren soll gefunden haben. Allein sie
werden nirgends beschrieben.l) ZweenBader,17 welche niemal einen geffneten
Krper gesehen, und kein Wort vom Baue
des menschlichen Leibes wten, wie sieselbsten dem Commissario bekannten, sind
diejenigen Zeugen, auf derer Veranlassung
das Urtheil zum verbrennen gefllet wird.
18
Es ist wahr der Commissarius von
Olmtz hat nicht jederzeit einen Bader zur
Untersuchung dieser Sache, der genug
geschickt wre. Man brauchte nur zween
geistliche Commissarien, welche ber den
Vampyrismus ganz rittermig ihren
Ausspruch thaten, dann es erhellet aus den
Anteactis, da man im Jahre 1723. denKrper eines Menschen 13. Tage nach
seinem Hinscheiden verbrennen lassen,
und im Urtheile gab man dieses fr die
Ursache an, weil seine Gromutter bei der
Gemeinde in keinem guten Ruf gewesen
sey.
Im Jahre 1724. verbrennte man den
Krper eines Menschen 18. Tage nach
dessen Tode, weil er mit dem Vorigen
befreundet gewesen. Es war genug, wann
man nur von der Freundschaft eines
angegebenen Vampyrs gewesen, so hatte
der Proce bald ein Ende.
Man verbrennte den Krper eines
Menschen zween Tage nach seinem
Absterben aus keiner anderen Ursache,
ohne weiterer Zeugenschaft, als weil der
Krper nach dem Tode noch wohl und gutausgesehen, und die Gliedmassen noch
bgsam gewesen.
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_L_11http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_L_117/30/2019 Vampyrismus
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Aus allen dem, was oben angefhret
worden, lt sich klar abnehmen, da die
Erhaltung eines Krpers ohne Fulung aus
ganz natrlichen Ursachen geschehen
knne; da die Fulung gemeiniglich eine
lange Zeit erfordere, welche sich nach dervorhergehenden Krankheit, nach der
Wrme oder Klte der Luft, nach der
Beschaffenheit der Erde, und noch vielen
anderen zuflligen Nebensachen
vernderen. Da das Consistorium von
Olmtz den Krpern die erforderliche Zeit
der Fulung nicht gelassen, mithin dieses
Zeichen einer Zauberey der Todten
grundfalsch sey.
Aus diesem falschen Grund hat mandie abgeschmacktesten Folgen gezogen.
Denn man hat geschlossen, da ein
angegebener Vampyre seine Bosheit allen
den Krpern einflsse, welche19 nach ihm
in eben demselben Freudhof begraben
wrden. Denn natrlicher Weise muten
diese Krper weniger verfault seyn, als
andere, die man vor dem Vampyre
eingegraben hat.
Aus diesem schnen Grund hat dasConsistorium zu Olmtz den 23ten April
1731. neun Krper verbrennen lassen,
unter welchen sieben kleine Kinderkrper
waren, weil man dafr hielt, da sie ein
Vampyre angesteckt htte, welcher vor
ihnen in demselbigen Freudhofe begraben
worden.
Den todten Krpern aber, welche vor
dem Vampyre ihr Grab allda gefunden,
wiederfuhr Gnade, doch haben die HerrnCommissarien Wabst, und Gosser
erwiesen, da in den unverdchtigen
Krpern noch unversehrte Theile
vorhanden gewesen, und in einem
derselben auch ein wenig Blut gefunden
worden. Sie haben auch dargethan, da die
zween Ignoranten, obbemelte Bader mit
Lgen gehandelt.
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3. .
Ob die Vampyren die
Lebendigen durch
Erscheinungen& c.
beunruhigen?
Nun ist es an dem, da auch die
Erscheinungen, welche von deren zum
Theile oder ganz unverfaulten Krpern
herkommen sollen, in einige Betrachtung
gezogen werden.
Erstlich ist zu merken, da kein Zeuge
vorhanden, welcher aussage, da dieTodten den Lebendigen erscheinen,
sondern man giebt nur vor, da man eine
Aengstigkeit und Beklemmung
empfunden, welche zum Schlaffen
gezwungen hat.
Ich lasse erachten, ob diese gute Leute,
wenn die Einbildung durch die tglichen
Erzhlungen von Geistern und anderen
Blendwerken& c. einmal eingenommen
worden in ihren Betten vor demEinschlaffen nicht haben in Furcht seyn
sollen?20
Aus der Untersuchung, welche die
Commissarien angestellt haben, erhellet,
da sie die Aengstigkeiten nur damahl
ausgestanden, wann sie gelegen waren,
andere Zeugenschaften aber geben zu
erkennen, da sie sich erholt haben, wenn
man sie im Bette aufsitzen lassen. Zudem
so weis denn auch jedermann, was frabscheuliche Aengstigkeiten die Furcht
verursachen kann.
Andere haben geglaubt, sie sehen oder
hren einen Hund, ein Kalb, ein Schwein,
ein Kalbskopf &c. Hatte denn der Teufel
nthig, einen menschlichen todten Krper
lebendig zu machen, in einer solchen
Hundes- oder Kalbesgestalt zu erscheinen?
Es ist ja zwischen der Ursache, und der
vorgegebenen Wirkung nicht die geringsteVerbindung.
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16/29
Ein Hund, eine Katz, ber alles, wenn
sie schwarz sind, und bei Nacht gesehen
werden, sind jederzeit der Teufel, oder ein
Gespenst, welches auf dem Freudhofe oder
sonst herumschleicht. So gar eine Sau,
welche vor einem Hause vorbeigrunzete,wurde (wie einige Zeugenschaften es
angeben) fr einen aufgestandenen
Vampyre gehalten. Ich mte mich
schmen, wenn ich alle die Einflligkeiten
wiederhohlen wrde, welche sich in diesen
Zeugnissen befinden.
Jedoch es ist Zeit, auch von dem
Ursprunge dieser Begebenheit ein Wort zu
sagen. Eine gewie Sallingerin, oder sonst
die Wenzel Richterinn genannt, ist vor 18.Monathen begraben worden. Nun giebt
man vor, sie sey ein Hexe gewesen, und
alles Ubel komme von ihr her. Wo sind
aber die Proben, da sie eine Hexe
gewesen? Dieses gute Weib theilte
Arzneyen aus, und ihr Sohn hat ihr
vorgegebene Arcana entdecket. Es warenKrebsaugen, die sie in Wasser zerlassen,
einige Kruter und Wurzen &c. ohne die
geringste Spur eines Aberglaubens.
Einsmals aber, um ihre Kuren zubeschnen, und das Geheimni noch
grsser zu machen; befahl sie einem
Kranken, er sollte vier Thaler in eines
seiner Hemder einnhen, und ihr
zuschicken, so wollte sie ihm die Arzney
zukommen lassen.21
Nun giebt man vor, dieser Kranke sey
verhexet, die Commissarien aber haben ihn
examinirt und an ihm wahrgenommen, da
er an einer schweren, doch ganznatrlichen Krankheit, nmlich an der
Colica Pictonum krank liege, welche denKranken an allen Gliedern contract, und
zusammen gezogen oder gerumfet macht.
Wir sind wirklich beschftiget im hiesigen
Burgerspital einen solchen Kranken zu
kuriren.
Ein andersmal soll sie den Tag
vorgesagt haben, an dem ein Kranker sollte
gesund werden. Diese sind die Beweise,da sie eine Hexe gewesen. Es hat das
Ansehen, da man bey ihrer Lebenszeit
7/30/2019 Vampyrismus
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diesen Beweis nicht fr gltig oder
hinlnglich gehalten, dann sie hat die
heiligen Sacramenten empfangen; sie ist
im Schooe der Kirche gestorben. Sie ist
mit christlichen Ceremonien ins Grab
eingeweihet worden: und 18. Monate nachihrem Tode, mu sie eine
verbrennenswrdige Hexe seyn.
Auf solchen Grnden ist die ganze
Geschichte gebauet, und man hat Laster
auf Laster gehufet, so gar (darf ich es
sagen) Sacrilegia begangen.
Man hat die Frey- und Sicherheit
(Asylum) und die Ruhesttte des Grabesverletzt; man hat den guten Namen der
Abgestorbenen, und ihrer Familien
geschndet, welche ein gleiches Schicksal
zu gewarten htten; wenn solche
Misbruche nicht abgeschaft wrden. Man
hat die todten Leiber unschuldiger Kinder,
derer Seelen die ewige Glckseligkeit
genssen, dem Henker bergeben. Man hat
die Shne gezwungen (entsetzliche Sache)
die Leiber ihrer Mutter dem Henker
vorzuschleppen. So gar die Kreuze selbst
(ein Zeichen, eine Erinnerung unsererErlsung, die bey der Kirche so
verehrungswrdig ist) die Kreuze, sage
ich, sind nicht besser verurtheilet worden.
Man hat sie schndlich und nur dewegen
verbrennet, weil sie auf den Grbern dieser
unglckseligen Schlachtopfer der
Ignoranz, und des Aberglaubens gestanden
sind.22
Welche schreyende Ungerechtigkeit in
der Verurtheilung derjenigen Menschen,welche ein untadelhaftes Leben gefhret,
und nur das Unglck gehabt haben, da
man sie auf einem Freudhof erst
eingegraben, nachdem schon vorher eine
angegebene Hexe allda zu Grabe gebracht
worden! man erklret sie fr Hexen und
Zauberer. Man bergiebt sie dem Schinder,
damit er ihre Leiber verbrenne. Man setzt
so gar in das Urtheil, da man sie weit
schrfer wurde gezchtiget haben, wenn
sie noch lebendig wren. Man verbrenneaber ihre Leiber mit Spott und Schande,
7/30/2019 Vampyrismus
18/29
damit dieses ihren Mitgehilfen zum
Beispiele diene.m)
Wo sind die Gesetze, welche einen
solchen Ausspruch rechtfertigen? Man
bekennet, es seyen keine Gesetzevorhanden, hingegen zieht man zur
Rechtfertigung ganz kaltsinnig an: es sey
also der Gebrauch.n)
23
Was fr eine Menge von
Unglcksfllen erfolgen darauf? Viel arme
Kranke, und Weiber, die sich zum
Gebhren schon bereit fanden, nehmen die
Flucht, und finden ihren Tod auf der
Strasse. Sie sind doch noch getrstet, dasie zum wenigsten nach ihrem Tode
dergleichen Schande nicht auszustehen
htten.
Die Einwohner, von einer bestndigen
Furcht durchdrungen, sind bereit, Hau
und Hof um ein anderes Ort zu verlassen.
Mit einem Wort, alles ist in Verwirrung.
Da das gemeine Volk, welches oft
sehr wenig unterrichtet ist, in
Ausschweifungen verfalle, das bewegt
mich zum Mitleiden, und nimmt mich
nicht wunder. Aber da diejenigen, die
man fr die Meister in Israel hlt, ein
L......s C.........m dergleichen ungeheure
Mibruche, die der Vernunft schnur
gerade zuwider sind, billige und
rechtfertige, das bersteiget meinen Begrif,
und setzt mich in eine so starke
Zornmthigkeit, da ich mich gezwungen
sehe, die Feder niederzulegen, damit ichnicht aus den Schranken der Ehrerbietung,
die ich ihrem Charakter zu bezeigen
schuldig bin, hinausgerissen werde.o)
E N D E .
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_M_12http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_N_13http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_N_13http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_O_14http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_M_12http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_N_13http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#Footnote_O_147/30/2019 Vampyrismus
19/29
a) Im Jahre 1755. den 30.
Jenner lief in Wienn mit
Erstaunung des Volkes die
Nachricht ein von einemneuen und seltsamen Proce,
welchen man in einem Dorf
von Mhren an jener Gegend,
wo es mit Ungarn und
Schlesien grnzet, wieder die
Abgestorbenen vorgenommen
hat; und die Vollziehung des
richtlichen Ausspruches wider
dieselben wurde von einigen
je weniger erleuchteten, desto
mehr gefhrlichen Geistlichengut geheissen. Da nun diese
Zeitung Ihrer kaiserl. knigl.
apostolischen Majestt, der
vorsichtigsten Monarchinn, zu
Ohren kam, wurde ihr mildes
Gemth dadurch so sehr
bewegt, da sie den Herrn
Wabst, hernach ersten
Leibarzten der kaiserl. knigl.
Armeen, und den Herrn
Gaffer alsdenn Professorn derAnatomie, zween erfahrneste
Naturkndiger, ohne
Verweilen dahin abgeschickt
hat, um den Verlauf, und die
Umstnde der Begebenheit
einzuholen. Nach fterem
genauen Versuchen, nach
reifem Unterricht und
scharfen Examen haben diese
zween vorhergedachte
Mnner durch ihre Gelehrtheitendlich eingesehen, da der
ganze Lrm von nichts andern
herkmme, als von einer
eitlen Furcht, von einer
aberglaubischen
Leichtglaubigkeit, von einer
dunkeln und bewegten
Phantasey, Einfalt und
Unwissenheit bei jenem
Volke. Man hat hierauf die
Beweise der zween
vorsichtigen Naturlehrer
eingesehen; man hat den
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_A_1http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_A_1http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_A_17/30/2019 Vampyrismus
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lcherlichen aber doch
barbarischen Proce wider die
armen Abgestorbenen
durchsucht. Und Herr Baronvan-Swieten, einer der
gelehrtesten Mnner von
Wienn, der durch andere
seinige weiseste Werke schon
so berhmt ist, da seine
Verdienste alles Lob
bersteigen wrden, hat Ihrer
kaiserl. knigl. Majestt ber
dieses Geschfte sein
Gutachten abgegeben durch
gegenwrtige Anmerkungen,welche er franzsisch
abgefasset hat, die wir aber in
deutscher Sprache hier liefern
unter dem Titel
Vampyrismus. Das erlauchte
und gerechte Gemth der
glorwrdigen Monarchinn, die
in allen Fllen zum Guten
ihrer Unterthanen wachet,
zeigte ber das unbehutsame
Verfahren in dieser Procesache die hchste
Ungnade. Gleichwie man, um
dergleichen veraltete
Aberglauben auszurotten,
Gewalt und behnde
Entschlssung brauchen mu;
also gaben Hchstdieselbe
pltzlich den ernsthaften
Befehl, man solle die
schrfesten Rescripten durch
alle kaiserl. knigl. Erblnder,an alle Magistraten,
Policeyverwalter, an alle
Regierungen abgehen lassen,
kraft welchen dergleichen
Aberglauben nicht nur allein
verhindert, gestraft, sondern
gnzlich aufgehoben seyn
sollten. Und wenn sich ein
Zufall ereignet, dessen
natrliche Ursache man noch
nicht genugsam erkennet;
sollte sich beileibe keiner
mehr erkhnen, sich in diese
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Hndel zu mischen, ohne
zuvor Ihrer Majestt davon
Nachricht zu ertheilen.
Hchstdieselbe werdenalsdenn mit jenen Mitteln
vorzubeugen wissen, die man
in dergleichen Umstnden fr
anstndig, ntzlich und billig
erachten wird.
b) Verschiedene Zuflle
und Arten dergleichen
Betrger liest man im
unvergleichlichen Tractat des
weltberhmten Hermanns
Boerhaave unter dem Titel:
Elementa chemi. 1. B.2. Th. Venedig 1737.
c) Der gelehrte
P. Augustin Calmet, in seiner
Historie der Vampyren,
welche den zweyten Theil
seines Buches von den
Erscheinungen der Geister
ausmacht, und im Jahre 1751.
zu Augsburg in deutscher
Sprache ans Licht getretten
ist, bekrftiget, da es beinahe
60. Jahre sind, da sich der
Ruf von den Vampyren in
Ungarn, Pohlen, Schlesien
und Mhren auszubreiten
angefangen hat. Calmet
schrieb sein Buch von
Gespenstern und Vampyren
im Jahre 1745. und inWahrheit in der Zeitung
Mercurius genannt in dem
1693. und 1694. Jahrslaufe
liest man dergleichen
Geschichten von etlichen
Vampyren in Pohlen, und
besonders in Pohlnischreusen.
d) Was man in
Griechenland, und im
Archipelagus von den
Brucolachen erzhlet, ist das
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_B_2http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_C_3http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_C_3http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_D_4http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_B_2http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_C_3http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_D_47/30/2019 Vampyrismus
22/29
nemliche, was man anderswo
von den Vampyren vorgiebt.
Der Abt Langlet sagt in der
Vorrede seiner historisch-dogmatischen Abhandlung
von den Erscheinungen:
Vampyr, Brucolach, oder
Timpanit sind lauter
gleichdeutige Worte. Im
zweyten Bande dieses Buchs
S. 173. liest man das Wort
Brucolach kmmt von dem
neuen griechischen Worte
, welches Koth
heisset, und von einem andern, welches eine Grube
oder Cloack anzeiget; denn
man beobachtet gemeiniglich,
da die Gruften, wo man
dergleichen Krper beisetzet,
voll Koth sind.
e) Dieses trug sich den
ersten Jenner 1701. in der
Insul Micon zu. Der Abt
Calmet erzhlet dieseGeschichte in seinen oben
angefhrten Buche 32. Cap.
auf die nemliche weise, wie
wir sie von Tournefort
empfangen haben.
f) Mehrere dergleichen
Geschichten findet man
aufgezeichnet in einem
hollndischen Kritiker, der
uns unter dem franzsischenNamen Le Glaneur im Jahre1732. ist bekannt worden.
Noch andere liest man in den
sogenannten jdischen
Sendschreiben 1738, und in
des Abten Calmet angezeigten
BucheCap. 8.
g) Vampyr, oder auch
Upyr ist ein schlavonisches
Wort, und heit ein
Blutsauger.
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_E_5http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_E_5http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_F_6http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_G_7http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_E_5http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_F_6http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_G_77/30/2019 Vampyrismus
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h) Karl der VI. Rm.Kaiser (seel. Angedenkens)
bergab dieses Geschft
Alexandern, Frsten vonWirtenberg, der dortmals das
Knigreich Servien
verwaltete.
i)Dieser Zufall begab sich
in einem Dorfe in Mhren,
wie man in der ersten Note aangemerket hat. Der Abt
Calmet in seinem angefhrten
Buche 57. Capitel sagt, da
der Herr Baron von Tusseng
(Tousiaint) ein Lotharinger,
der seinen Herrn aller Orten
hin begleitet hat, vom 3.
Augustmonats 1746. aus Wien
ihm geschrieben habe: Ihro
Majestt der Kaiser,
Groherzog von Toscana,
haben sich im Jahre 1732.
verschiedene gerichtliche
Protocollen von Untersuchung
der Vampyren in Mhrengeben lassen. Diese
Protocollen werden in jenen
Gegenden wie das
Evangelium angesehen,
ungeacht sie keinen Schatten
der Wahrheit enthalten.
k) Der erwehnte
hollndische Kritiker erzhlet,
da zu Tolos in einer
Klosterkirche eine Begrbnisey, in welcher man die vor
zwey hundert Jahre
verstorbenen Krper sieht, als
wenn sie lebendig wren. Sie
stehen da auf ihren Fssen
aufrecht nach der Lnge der
Mauer her in ihrer
Ordenskleidung. Das
wunderbarlichste aber ist, da
die im nemlichen Orte von
den unverwesenen geradehin
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_H_8http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_I_9http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_I_9http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_K_10http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_H_8http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_I_9http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_K_107/30/2019 Vampyrismus
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berstehenden Todte, in zwey
oder drey Tagen verwesen.
Der unsterbliche
Muratorius, da er in der27. Abhandlung ber die
italienischen Alterthmer, von
einer Mnz des Hektors
Visconte redet, drucket sich
mit diesen Worten aus:
Dieser war ein unehliches
Kind von Vernabo; er
bemchtigte sich der
Herrschaft von Mayland im
Jahre 1412, er hatte aber ein
Leben von Biltzen. Als Philip
Maria, Herzog von Mayland,
in der Stadt Monza belageret
wurde, bekam Hektor aus
einer Armbrust einen heftigen
Steinwurf, der ihm das Bein
zerschmetterte. Er starb vor
Krampf ganz jung. Im Jahre
1698. gienge ich nach der
ansehnlichen Gegend von
Monza, da beobachtete ich,da dessen Leib kurz vorher
bei Gelegenheit eines
Gebudes ausgegraben
worden. Er war in einem
schlechten hlzernen Sarge
verschlossen, und noch
unversehrt, das ist, die Hand
war unverletzt, und das
gebrochene Bein sah man am
Fu. Wenn man diesen
Krper auf den andern Fustellete, so stund er aufrecht.
Und doch war dieser kein
Leib eines Heiligen, wohl
aber eines Gottlosen.
In der Vorrede des schon
angefhrten Buchs des
gelehrten Abten Langlet mit
dem Titel: Historische und
dogmatische Abhandlung
ber besondereErscheinungen, Gesichter,
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und Offenbarungen, liest
man: seye mir es erlaubt, da
ich hier anfhren eine
Erfahrni darf, die sich beiden PP. Kapuzinern zu
Palermo in Sicilien zutrgt.
Sie besttiget, was ich
behaupte, da nemlich
jeweniger sich Unflath in dem
menschlichen Krper
befindet, desto hrter die
Ghrung und folglich die
Fulung ankomme. Einer von
diesen Vttern (ohne Zweifel
ein vornehmer Naturkndiger)hat ein Mittel erfunden, kraft
welches die Fulung der
menschlichen Krper nach
dem Tod, auf viele Jahre, und
vielleicht Jahrhunderte, kann
verhindert werden. Das
Geheimni, oder Secret,
welches er dazu brauchet, ist
eine schlechte Sache. Er setzet
die entseelten Krper auf
einen durchlcherten Stuhl;und nachdem er die hintere
Oeffnung in die Runde
aufgeschnitten, gehet durch
diese Mndung alle
Feuchtigkeit, und
Unreinlichkeit, die nach der
Fulung trachtet, von sich
selbsten aus dem Leibe
hinaus. Alsdenn machte er die
Mndung zu, und richtet den
Krper in jene Stellung, inwas fr einer man will, da er
bleiben soll. In diesem Stande
erhlt sich ein solcher Krper,
wo nicht Jahrhundert,
wenigstens sehr viele Jahre.
Die unterirrdische Kirche
dieser Vtter ist voll
dergleichen Krper mit
berall beigeschriebenen
Namen, den sie in Leben
gehabt haben. Dieses
7/30/2019 Vampyrismus
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Trauergesicht, gleichwie es
eine Gelegenheit der
Demthigung ist fr die
Menschlichkeit, so ist es dochauch eine besonders seltene
Sache, und kann denjenigen
wunderlich vorkommen, die
dessen Ursache nicht
erkennen.
l) Johann Christoph
Herenberg hat ein Buch
Philosophi, & christiancogitationes de Vampyrisim Jahre 1733, geschrieben.
Der Verfasser behauptet, da
die Vampyren auf keine
Weise die Lebende um das
Leben bringen, sondern man
msse alles, was ein falscher
Ruf von ihnen aussprenget,
einer verwirrten und starken
Einbildung zuschreiben. Er
fhret unterschiedliche
Beispiele von seltenen
Wirkungen an, welche sichbei den Menschen durch
Einbildungen zutragen
knnen.
Auch der obenbenannte
hollndische Kritiker sagt:
wenn ich bei mir selbsten den
Tod der geglaubten Marterer
des Vampyrismus berlege, so
finde ich alle Spuren einer
einbilderischen Krankheitderselbigen Gegend, und
erkenne ganz klar, da die
Wirkung der grossen Furcht
den Tod bei diesem Volke
verursache. Der Verfasser
bringt darber eine
Geschichte bei.
Der berhmte Tartarotti,
als ein verstndiger Philosoph
sagte in seinem Congressonotturno delle Lamie l. 2.
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_L_11http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_L_11http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_L_117/30/2019 Vampyrismus
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c. 11. was fr eineGeschichte hlt man fr
gewisser, als die Geschichte
derjenigen, welche glauben,da sie nchtlicher weile von
den Vampyren berfallen, und
also gedrucket werden, da
auch sie in kurzer Zeit
sterben. Und doch scheinet es
in der That selbsten nichts
anders zu seyn, als
schlechterdings ein Traum,
der von Schrecken und Furcht
herrhret. Von dieser
Meinung war auch der gelehrte Pabst und
Kirchenhaupt Benedict der
14te in der 5ten Abhandlung
vol. 3, wo er eine kurzeGeschichte von den
ungarischen, mhrischen und
schlesischen Vampyren
verfertiget.
Der Abt Calmet im
Beschlusse seines fterserwehnten Werkes endiget
auch mit diesen Worten: was
man von den ungarischen,
mhrischen und pohlnischen
Vampyren erzhlet, halte ich
fr ein glattes Blendwerk, fr
eine Wirkung einer starken
und verwirrten Phantasey, so
fleiig auch immer diese
Erzhlungen von den Richtern
untersucht, und in Ansehungihrer und ihres Gutachten
mgen gutgeachtet worden
seyn.
Was die pohlnischen
Vampyren betrift, fhrt er
einen Brief an vom 3.
Hornung 1745., den ihm der
P. Slivyski Visitator der
Vttern von der Miion in
Pohlen geschrieben hat,welcher darinne bekennet,
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da, ungeacht er alle Sorge,
allen Flei in dieser Sache
angewendet, um auf einen
Grund und Wahrheit zukommen; ungeacht er fters
mit denen, die man als
persnliche Zeugen angab,
selbst geredet, und sie
befraget, er doch keinen
einzigen gefunden habe, der
sich zu sagen getrauet htte, er
habe etwas von dem, was man
vorgiebt, selbsten gesehen.
Mithin habe er erkennet, was
man davon aussprenget, seyein leeres Geschrey, eine
bloe Einbildung, die die
Furcht in solchen einfltigen
Leuten verursache.
m) Acht und zwanzig
Krper waren es, die in Zeit
18. Monaten in dem
nemlichen Freudhofe, wo die
vermeinte Hexe ist begraben
worden, ihre Ruhestatt hatten.Alle wurden ausgegraben.
Neune davon bekamen Gnade,
die andere aber, nachdem sie
durch ein Loch der Mauer des
Freudhofes hinausgeschleppet
worden, wurden dem Henker
bergeben. Dieser brachte sie
auf Schlitten in einem eine
Stund vom Dorfe entlegenen
Wald, wo er, um sie zu
verbrennen, 200. Schuh Holzverbrauchte. Die Schlitten, der
Werkzeug, alles, was zu
dieser Verrichtung gedienet
hat, mute verbrennet werden.
n) Unterschiedliche
wunderbarliche Geschichten
von Erscheinungen und
Schden, welche (wie man
aussprengte) die Vampyren in
Mhren sollten verursachethaben, gaben dem Herrn Carl
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_M_12http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_M_12http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_N_13http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_M_12http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_N_137/30/2019 Vampyrismus
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Ferdinand von Scherz Anla
ein Buch zu schreiben mit
dem Titel: Magia Posthuma;
welches der Verfasser demFrsten Carl Bischoffen von
Olmtz zugeeignet hat, und
im Jahre 1706. gedrucket
wurde. Er erzhlet darinne
besondere Schden, die die
Einwohner von einem
gewissen Dorfe, (es scheinet,
es sey das nemliche, in
welchem der obbesagte neue
und seltsame Proce ist
angestellet worden) glaubten,da sie ihnen von einem
andern Weibe, welches
dortmals gestorben, und eben
auch mit den Heiligen
Sacramenten der Kirche
versehen worden ist, seyen
verursachet worden.
Schllich wirft der Verfasser
eine rechtliche Frage auf:
gesetzt, da diese Schden
(wie man gewi dafr hielt)von besagtem Weibe
herkmen, ob es erlaubt sey,
es auszugraben, und andere
dergleichen verdchtige
Krper zu verbrennen.
o) Vid. Opera deCanonizatione Sanct. velDissertationesBenedicti XIV. P. M.
extractas ex dictisoperibus. Venet. 1752. Vid.Dissert. 5. . 4. Vol. 3. ubide Vanitate Vampyrorum.Et Diss. 14. Vol. 3. deincorrupt. Cadav. Vid.etiam Calmet & Langlet deapparitione spectrorum. EtLettres Juives par M.d'Argens.
http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_O_14http://www.gutenberg.org/files/30886/30886-h/30886-h.htm#FNanchor_O_14Recommended