©Dr. B. Sellemann | conhIT 2014 – IT in der Pflege muss mehr sein als das Bewältigen von Bürokratie | Berlin | 7. Mai 2014
Berlin am 7. Mai 2014
WERTBEITRAG DER IT BEI DER ENTBÜROKRATISIERUNG DER PFLEGE
DR. SELLEMANN für
1 Quelle: www.fotocommunity.de
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Wer ist der Mann und wo kommt er her?
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Dr. Björn Sellemann Dipl.-Pflegewirt (FH), Gesundheits- u. Krankenpfleger
Leiter Arbeitsgruppe Point of Care Research
Universitätsmedizin Göttingen
Institut für Medizinische Informatik
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Was hat er zu erzählen?
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„Gute Pflege setzt qualifiziertes und motiviertes Personal voraus. […] Dokumentationspflichten und Bürokratie müssen auf das Nötigste begrenzt werden.“ (Koalitionsvertrag 2013, S. 84)
„Doch eine Dokumentation, die von den Fachkräften und Experten nicht selten als irrsinnig empfunden wird, behindert die eigentliche Pflege. Das versaut das Klima.“ (K-J. Laumann, Pflegebeauftragter der Bundesregierung, FOCUS-online 11.4.2014)
„Gute Pflege braucht vor allem eins: Zeit. Wir müssen die bürokratischen Anforderungen für die Pflegekräfte deshalb auf das Maß reduzieren, das zur Qualitätssicherung wirklich notwendig ist.“ (H. Gröhe, Bundesgesundheitsminister, BMG-Pressemitteilung 15.4.2014)
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Aufgabengebiet der Domäne Pflege
„If you can‘t name it, you can‘t control it,
finance it, research it, teach it, or put it into
public policy.“ (Clark & Lang 1992)
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Definition Pflege
„Pflege ist die Diagnose und Therapie menschlicher
Reaktionen auf aktuelle oder potenzielle
Gesundheitsprobleme.“ (American Nurses Association 1980)
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Ziel der Pflegedokumentation
„Die Pflegedokumentation soll grundsätzlich der Sicherheit
der pflege- und unterstützungsbedürftigen Menschen dienen
und darüber hinaus als sinnvolles Arbeitsmedium von den
Pflegekräften genutzt werden können.“ (Juristische Expertengruppe Entbürokratisierung der Pflegedokumentation Feb. 2014)
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Aber so einfach ist es nicht!
Bildquelle: http://www.dickes-en.de/?p=407
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Es wird pauschal alles dokumentiert!
Differenzierung zwischen Grund- und
Behandlungspflege erforderlich
Abkehr von der Denkweise:
„was nicht dokumentiert ist, gilt als nicht
gemacht!“ (Juristische Expertengruppe Entbürokratisierung der Pflegedokumentation Feb. 2014)
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Dokumentationspflicht
Erstreckt sich nur auf die wichtigsten diagnostischen
und therapeutischen Maßnahmen sowie auf wesentliche
Verlaufsdaten.
Nicht dokumentiert werden müssen insbesondere
Routinemaßnahmen und standardisierte Zwischenschritte. (Juristische Expertengruppe Entbürokratisierung der Pflegedokumentation Feb. 2014)
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Zwischenfazit
Im stationären Pflegebereich kann auf
Einzelleistungsnachweise hinsichtlich der
grundpflegerischen Leistungen aus rechtlicher Sicht
verzichtet werden.
Im ambulanten Bereich kann auf Einzelleistungsnachweise
nicht verzichtet werden, da diese gleichzeitig als
„Abrechnungsbelege“ dienen.
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Wie wird dokumentiert?
Freitext Dekubitus, Deku,
Druckgeschwür,
Druckulkus, Druckulcus
Beliebig individuell
Erfassung durch
manuelle
Eingabe/Schrift
Nicht automatisiert
zählbar, vergleichbar,
verarbeitbar,
auswertbar
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Kodierte Daten L.89.-
(Dekubitalgeschwür und
Druckzone; ICD-10-GM
Vers. 2012)
Abstrahiert
Erfassung durch
Auswahllisten (schnell)
Automatisiert zählbar,
vergleichbar,
verarbeitbar,
auswertbar
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Pflegeanamnese • Assessmentinstrumente
Pflegediagnose • z.B.: Hauskatalog,
NANDA, ICF, CCC
Pflegeziel • z.B.: Hauskatalog, ICF,
NOC, CCC
Pflegemaßnahmen • z.B.: Hauskatalog, LEP,
NIC, CCC
Evaluation der Ziele • ICF, NOC, CCC
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ICNP
NOC
NIC
Haus-katalog
NANDA
Apenio
LEP
ENP
CCC
ICF
OPS
POP
andere
Vergleichbarkeit und Kommunizierbarkeit durch Referenzterminologie
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Elektron. Pflegedokumentation im Krankenhaus
Quelle: IT Report Gesundheitswesen – Schwerpunkt IT im Krankenhaus 2012
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Herausforderungen!
Gesetzliche Grundlagen
Sicherer und gesetzeskonformer Zugang zu den elektronischen
Ressourcen einschließlich rechtssicherer Signaturen
Standardisierung
Praxiseinsatz von Terminologien und Klassifikationen
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Auf in die Diskussion
Universitätsmedizin Göttingen Institut für Medizinische Informatik http://www.mi.med.uni-goettingen.de
Dr. Björn Sellemann, Dipl.-Pflegewirt (FH) Leitung AG Point of Care Research Schwerpunkt Pflegeinformatik [email protected] Tel.: +49 (0)551 39-172507
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