SenGesSoz – I A - Stand: Dezember 2011
Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales
Wie gesund sind die Berliner Kinder?
Landesgesundheitskonferenz Berlin, 15.12.2011
Dr. Susanne BettgeSenatsverwaltung für Gesundheit und Soziales
Referat I A - Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie, Gemeinsames Krebsregister, Sozialstatistisches Berichtswesen, Gesundheits- und Sozialinformationssysteme
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Inhaltsübersicht
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Die Einschulungsuntersuchungals Datenquelle
Die Einschulungsuntersuchungals Datenquelle
Der Berliner Gesundheitszieleprozess
Der Berliner Gesundheitszieleprozess
AusblickAusblick
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Die Einschulungsuntersuchungals Datenquelle
Die Einschulungsuntersuchungals Datenquelle
Der Berliner Gesundheitszieleprozess
Der Berliner Gesundheitszieleprozess
AusblickAusblick
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Einschulungsuntersuchung in Berlin
• jährliche Vollerhebung aller einzuschulenden Kinder nach § 55a Berliner Schulgesetz
• Landesverfahren Einschulungsuntersuchung:− standardisiertes, berlinweit einheitliches
Untersuchungsprogramm− einheitliche Dokumentation und Datenerfassung
durch die KJGDs• regelmäßige Datenbereitstellung und Auswertung in
den Bezirken und auf Senatsebene− jährliche Grundauswertung− vertiefende Auswertungen zu Einzelthemen
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Grundauswertung Einschulungsdaten
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• Themenfelder− Eckdaten der untersuchten Population− Gesundheits- und Risikoverhalten− Gesundheitliche Problemlagen− Soziales Umfeld und soziale Integration
• Auswertung differenziert nach− Geschlecht− sozialer Lage− Migrationsmerkmalen− Berliner Bezirken− für präventionsrelevante Merkmale:
Kita-Besuchsdauer
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Die Einschulungsuntersuchungals Datenquelle
Die Einschulungsuntersuchungals Datenquelle
Der Berliner Gesundheitszieleprozess
Der Berliner Gesundheitszieleprozess
AusblickAusblick
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Wozu Gesundheitsziele?
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• Konsens über Prioritätensetzung
• Verbindliche und konkrete Vereinbarungen verantwortlicher Akteure im Gesundheitssystem
• Bündelung und Konzentration von Kräften
• Anhaltspunkte für die Maßnahmenentwicklung
• Zielprozess als ein Instrument zur Evaluation von Gesundheitspolitik
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Ebenen der Zieldefinition
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• bezogen auf Infrastruktur und Angebote
• Beispiel: „Der Anteil der Kitas mit besonderem gesundheitsförderndem Profil ist erhöht.“
Strukturziele
• bezogen auf Abläufe der „Produktion“ von Gesundheit
• Beispiel: „Eine gesunde Ernährung ist integraler Bestandteil jeder Berliner Kita.“
Prozessziele
• bezogen auf messbaren Indikator des Gesundheitszustands
• Beispiel: „Der Anteil der Kinder mit Normalgewicht ist erhöht.“
Ergebnisziele
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Kindergesundheitsziele in Berlin
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• In welchen Bereichen besteht Handlungsbedarf?
• Welche Ziele lassen sich mit Daten der Gesundheitsberichterstattung quantifizieren?
• Ausgangsbasis Einschulungsdaten 2005
• Zeitraum für die Zielerreichung: 2007 bis 2011− kurzfristige Perspektive erleichtert Nachsteuern− laufende Legislaturperiode 2006 – 2011
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Kindergesundheitsziele in Berlin
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• Beschluss der Landesgesundheitskonferenz 2007
• Quantifizierte Ergebnisziele in den Bereichen− Motorik− Ernährung− Sprache
• Unterziele zum Abbau von Benachteiligung− Halbierung vorhandener Unterschiede zwischen
Kindern mit und ohne Migrationshintergrund− Halbierung vorhandener Unterschiede zwischen
Kindern der unteren und Kindern der mittleren/oberen sozialen Schicht
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Gesundheitsziel Motorik
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Zeitverlauf Motorik 2005 - 2010
12
68%
70%
73%
75%
73%
75%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Kinder mit unauffälligerKörperkoordination
Zielmarke: 75 %
„nat
ürlic
her“
Verla
uf
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Motorik: Abbau von Benachteiligung
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Kinder mit unauffälliger Körperkoordination
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2005 2006 2007 2008 2009 2010
nach Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund deutscher Herkunft
4,3% 2,3%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2005 2006 2007 2008 2009 2010
nach sozialer Lage
untere soz. Schicht mittl./obere soz. Schicht
5,5% 5,3%
Ziel: Verringerung von 4 % auf 2 % Ziel: Verringerung von 6 % auf 3 %
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Gesundheitsziel Ernährung
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Zeitverlauf Körpergewicht 2005 - 2010
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81%
81%
81%
82%
80%
81%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Normalgewichtige Kinder
Zielmarke: 83 %
„nat
ürlic
her“
Verla
uf
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Körpergewicht: Abbau von Benachteiligung
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Normalgewichtige Kinder
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2005 2006 2007 2008 2009 2010
nach Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund deutscher Herkunft
6,2% 4,9%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2005 2006 2007 2008 2009 2010
nach sozialer Lage
untere soz. Schicht mittl./obere soz. Schicht
5,7% 7,9%
Ziel: Verringerung von 6 % auf 3 % Ziel: Verringerung von 6 % auf 3 %
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Gesundheitsziel Sprache
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Zeitverlauf Sprache 2005 - 2010
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71%
67%
69%
69%
70%
70%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Kinder mit unauffälligem Test „Sätze nachsprechen”
Zielmarke: 75 %
„nat
ürlic
her“
Verla
uf
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Sprache: Abbau von Benachteiligung
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Kinder mit unauffälligem Test „Sätze nachsprechen“
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2005 2006 2007 2008 2009 2010
nach Migrationshintergrund
mit Migrationshintergrund deutscher Herkunft
39,6% 34,5%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2005 2006 2007 2008 2009 2010
nach sozialer Lage
untere soz. Schicht mittl./obere soz. Schicht
28,2% 29,9%
Ziel: Verringerung von 40 % auf 20 % Ziel: Verringerung von 28 % auf 14 %
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Gesundheitsziele erreicht?
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Handlungsfeld ZielAbbau von BenachteiligungMigrationsh. Soz. Lage
Motorik:Körperkoordination ---
Ernährung:Normalgewicht --- --- ---
Sprache:Sätze nachsprechen --- --- ---
• In zwei von drei Handlungsfeldern keine Annäherung an das Gesundheitsziel
• Unterziele zum Abbau von Benachteiligung− hinsichtlich Migrationshintergrund nur bei Motorik erreicht− hinsichtlich sozialer Lage durchweg verfehlt, bei
Normalgewicht sogar Vergrößerung der Ungleichheit
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Sozialräumliche Betrachtung
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Sozialräumliche Perspektive
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• Identifikation von Sozialräumen mit (dringendem) Handlungsbedarf anhand der Ausgangsdaten 2005− dringender Handlungsbedarf: > 20 % Kinder mit
Auffälligkeiten (bezogen auf jedes einzelne Gesundheitsmerkmal)
• 3 Prognoseräume mit dringendem Handlungsbedarf in allen Handlungsfeldern des Gesundheitszieleprozesses− Gesundbrunnen (Mitte)− Kreuzberg Nord (Friedrichshain-Kreuzberg)− Reinickendorf-Ost (Reinickendorf)
Modellregionen− beispielhafte Analyse und Weiterentwicklung
vorhandener Präventions- und Interventionsangebote
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Sozialräume mit Handlungsbedarf
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3 Handlungsfelder < 15 %
1-2 Handlungsfelder > 15 %1 Handlungsfeld > 20 %2 Handlungsfelder > 20 %
3 Handlungsfelder > 20 %
< 30 Kinder im Prognoseraum
Gesundheitliche Probleme
3 Handlungsfelder < 15 %
1-2 Handlungsfelder > 15 %1 Handlungsfeld > 20 %2 Handlungsfelder > 20 %
3 Handlungsfelder > 20 %
< 30 Kinder im Prognoseraum
Gesundheitliche Probleme
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Modellregionen: Sprache
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0%
20%
40%
60%
80%
100%
2005 2006 2007 2008 2009 2010
Kinder mit unauffälligem Test „Sätze nachsprechen“
Gesundbrunnen Kreuzberg NordReinickendorf-Ost Berlin gesamt
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Modellregionen: Ergebnisse
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• Auf kleinräumiger Ebene teils erhebliche Schwankungen von Jahr zu Jahr− Vorsicht bei der Interpretation!− Zur Beurteilung Entwicklung über mehrere Jahre
betrachten• Annäherung an Berliner Durchschnitt nur im
Handlungsfeld Motorik zu erkennen• Immerhin keine Verschlechterung trotz steigenden
Anteils der Kinder mit Migrationshintergrund in allen drei Modellregionen
Weiterhin Handlungsbedarf
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Inhaltsübersicht
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Die Einschulungsuntersuchungals Datenquelle
Die Einschulungsuntersuchungals Datenquelle
Der Berliner Gesundheitszieleprozess
Der Berliner Gesundheitszieleprozess
AusblickAusblick
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Zusammenfassung
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• Einschulungsdaten: überwiegend gute gesundheitliche Lage der Kinder in Berlin
• Handlungsbedarf besteht− wenn mehrere gesundheitliche Probleme oder
Gefährdungen kumulieren− in „benachteiligten“ Gruppen
Kinder mit Migrationshintergrund Kinder aus Familien in schwieriger sozialer Lage
− in Sozialräumen mit hoher Problembelastung• Gesundheitsziele der Landesgesundheitskonferenz
2007 wurden mehrheitlich nicht erreicht− Abbau von Benachteiligung nicht erkennbar
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Fazit
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• Die Einschulungsuntersuchungen in Berlin liefern „Daten für Taten“
• Datenlage jenseits der Einschulungsuntersuchungen unbefriedigend
• Zusätzliche Erhebungszeitpunkte für längsschnittlicheBerichterstattung sinnvoll− Kleinkind-/Kita-Alter− frühes Jugendalter
• Verbesserung der Datengrundlage in Kooperation mit dem Bildungsbereich?− ressortübergreifende Arbeitsgruppe zur
Konzepterstellung angedacht
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Ausblick: Zweite Phase des Gesundheitszieleprozesses?
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• Erfahrungen aus der ersten Phase können genutzt werden
• zum Abbau sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheiten sind vermehrte Anstrengungen erforderlich
• Monitoring des Gesundheitszustands der Mädchen und Jungen in Berlin mit Einschulungsuntersuchungender Folgejahre