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4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliche. 397

Die quantitative Bestimmung yon Isonicotins/iurehydrazid kann titrimetrisch in mineralsaurer LSsung mit 0,1 n KaliumbromatlSsung oder in alkalischer L6sung mit 0,1 I1 JodlSsuiig erfolgen, wobei Isonicotins~ure und Stickstoff entsteheii. Die groge Reaktionsgesehwindigkeit erlaubt die direkte Titration mit BromatlSsung (~_thoxyehrysoidinhydrochlorid als Indicator). Man kann aueh die mit fiber- sehiissigem Bromat versetzten Proben nach hSchstens 2 rain Einwirkungsdauer jodometrisch zurfiektitrieren, l m l 0 ,1n KBr0a-LSsung entspricht 3,428mg Isoiiieotins~urehydrazid. Bei der Hypojoditt i tration in der iibliehen A u s f i i h r u n g - Jodzusatz zur natronalka]ischen L6sung - - werdeii unbefriedigende Werte erhalten, da wahrscheinlich die entstehende Pyridincarbons~ure mit nicht umgesetztem Itydrazid unter Bildung des bis-Pyridoylderivates reagiert. Um diese Umsetzung zu verhindern, mul? die HydrazidiSsung bei neutraler oder schwach snarer geakt ion mit einem ~'berschuB an 0,1 n JodlSsung und dann das Gemisch mit der ausgefallenen braunen Perjodidverbindung mit fiberschiissiger n Natronlauge in einem Schug versetzt werden. Der Niederschlag 15st sich momeiitan unter N~-Entwieklung und wird mit 0,1 n N%S203-LSsung zurtiektitriert.

T. CA~B;4CI~ 1 15st zur Bestimmung yon Isonicotinsiiurehydrazid 50 mg Substanz in 50 ml Wasser und versetzt mit 1 g Natriumhydrogencarbonat und 25 ml 0,1 n JodlSsung. Nach 15 rain gibt man vorsichtig 10 ml 5 n Salzs~ure hiiizu und ti tr iert das fiberschtissige Jod mit 0,1 n NatrimnthiosulfatlSsung zuriick. 1 Mol Isoiiieotin- s~urehydrazid verbraucht zur Oxydation 4 ti_quivaleiite Jod; 1 ml 0,1 n Jod- 16sung entspricht 0,003428 g C6HTONa. Bei Tabletten zentrifugiert man vor der Zu- gabe yon Natriumhydrogencarbonat VOlt der Tablettenmasse ab and verf~hrt wie oben beschrieben. H. SI']~t~LlCm

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z f i g l i e h e M e t h o d e n .

Zur Best immung yon Vitamin A und yon Fett in der Fisehleber schlagen C. S. M. P ~ z und F. M. FEI~t~A~I)O 2 eine neue Schnellmethode vor. - - Die Probe wird mit entfettetem Weizenmehl (oder Pflanzenmehl) angerieben und in einer Si~ule mit ~ ther ausgewaschen. AnschNeBend wird - - wie bei WOL]r~" 3 __ das Fet t gravi- metrisch und der Vitamin A-Gehalt aul Grund der Lichtabsorption bestimmt. Diese Bestimmung ist in 1 Std ausffihrbar. - - Die Werte der IIeuen Nethode und der Methode yon WOLFF 3, beide Methoden nach MORTO~ lind STITBBS 4 korrigiert, ergaben gate VergleiehsmSglichkeiten und aiisreichende Geiiauigkeit ffir Schiiell- bestimmungen. ~[I~IVIGARD SCtt~,VEITZER.

Zur gleichzeitigen colorimetrisehen Bestimmung yon Vitamin A mad D ent- wickelte E. V. ROgll~ 5 ein neues Verfahren, das auf der Farbreaktion des Vitamins A mit aktiviertem ~-Dichlorhydrin des Glycerins 6, and auf der Blanf~rbung beruht,

1 j . Pharmacy Pharmacol. 4, 407 (1952). Apotekens Kontrollaboratorium, Stock- holm, (Schweden).

2 Inform. Quire. anallt. 6, 12, 30 (1952). Lab. Industr., S. A., Laraehe (Spanien). a Z. Vitaminforsch. 7, 227 (1938). 4 3s R. A., und A. L. STU~BS: Analyst. (London) 71, 348 (1946); Bio-

chemic. J. 41, 525 (1947); ~2, 195 (1948); vgl. diese Z. 132, 228 (1951). 6 Bull. Soe. Chim. biol. (Paris) 34, 234 (1952). Station de Zooteehnie de Gem-

bloux. 6 A. E. SOBEL und K. WEI~BI~,', J. biol. Chemistry 159, 681 (1945); Ind. Engng.

Chem., anal. Edit. 18, 570 (1946); vgl. diese Z. 135, 465 (1952).

398 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

die dieses in Chloroform gel5st mit 1% Aeetylchlorid enthaltendem ])ichlorhydrin liefertL Die Reaktionsf~rbung yon Vitamin ]) zeigt ein Maximum bei 6250 ~_, die des Vitamins A b e i 5500 ~. Die Absorptionen yon Vitamin ]) bei 5500 ~_, und yon Vitamin A b e i 6250 ~ sind gering. Zwischen 20 und 30 ~ C fibt eine Temperatur- iinderung auf die Entwicklung der Vitamin ])-F~rbung keinen EinfluB aus. Dies gilt aber nieht yon der Farbreaktion des Vitamin A. Die n~here Untersuehung beider Reaktionen ffihrte zu folgender Arbeitsweise: Man gibt in ein Reagensglas 2 ml Reagens (a-Dichlorhydrin des Glycerins mit 1% ffisch destilliertem Acetylehlorid) und 3 ml der zu priifenden ChloroformlSsung. Nach dem Schiitteln iibertr~gt man das Gemiseh in die Colorimeterzelle. Gemessen wird bei 20--25~ gegen ein Gemisch yon 2 ml l%agens und 3 ml reiuem Chloroform. Die Messung yon Vitamin A bei 5500 ~ (Filter S 55) findet 3 rain nach Vermisehen mit dem Reagens statt, die des Vitamins ]) bei 6100 _~ (Filter S 61) nach 25 rain. Fiir dieses ist das L ~ B ~ T - B E E R - sche Gesetz nieht effiillt, weshalb die Berechnung beider Gehalte nicht in fiblicher Weise aus 2 Gleichungen mit 2 Unbekannten vorgenommen werden kann. Der Veff. wi~hlte die graphische N~herungsmethode ~. Im giinstigsten Falle betr~gt die Genauigkeit der neuen Bestimmung 5%. Sie wird schlecht, wenn einer der Bestand- teile gegenfiber dem anderen in 4- oder mehffaehem iJbersehul~ vorliegt.

If. F~YTAG.

Toeopherol, )Die Bestimmung von Tocopherol nach dem Verfahren yon A. EM- MERIE und C. E~GEL a wurde yon C. DOMART t nochmals eingehend untersueht. Die Methode beruht auf tier 0xydat ion yon Tocopherol in alkoholischer L5sung durch Eisen(III)-chlorid. ])as gebildete Eisen(II)-Ion liefert mit u, cd-])ipyridyl den bekannten roten Komplex, dessert LSsung photometriert wird. Die Farbintensit~t gehorcht dem B~]m-LA~BE~Tschen Gesetz. ])as fiberschfissige Eisen(III)-chlorid verursacht eine starke Hintergrundabsorption, die beseitigt werden kann, indem man das Eisen durch Zugabe yon Kalinmfluorid komplex binder. - - Zur Ausfiihrung der Bestimmung verf~hrt man im wesentlichen so, dal~ man zur alkoholischen TocopherollSsung 1 m] einer 0,2%igen alkoholisehen Eisen(III)-chloridl5sung und nach Schiitteln 1 ml einer 0,5%igen alkoholisehen ])ipyridyll5sung zufiigt. Naeh 8- -10ra in versetzt man mit 2 ml alkoholischer 0,5%iger KaliumfluoridlSsung, sehwenkt wieder, gibt nach 1--2 rain 5 ml AcetatpufferlSsung (pH 4,1) zu und ffillt dann mit Alkohol auf genau 25 ml auL Gleiehzeitig setzt man eine Blindprobe ohne Toeopherol an. Versuehseinzelheiten sind der Originalarbeit zu entnehmen.

H. FREYTAC.

Zur Methode der ~-Toeopherolbestimmung im Serum nach E ~ I ] ~ und E~G~L macht H.-G. Sc]tVLZ 5 einige Bemerkungen unter Bezugnahme anf eine Arbeit yon M. KOFLnR% ])ieser hatte zwecks Aufnahme der Eichkurve fiir die colorimetrische Bestimmung vorgeschlagen, den durch saure Verseifung gewonnenen alkoholischen a-Tocopherolextrakt direkt mit Cer(IV)-sulfatl5sung zu titrieren. ])a aber der vorhandene Alkohol auch angegriffen wird, schl~gt Verf. ~olgendes Ver-

G. PI~LOT und E. V. Row~ , Bull. Soc. chim. Belgique 56, 296 (1946); Roun~ und PIRLO~, Bull. Soc. Chim. biol. (Paris) 29, 1005 (1947).

2 B. B. BRATTAIN, 1:~. S. I~ASI~I:USSEN und A. M. CRAVAT]I, J. appl. Physics 14, 418 (1943). - - ]). L. FRY, R. E. NVSBAV~ und H. M. RA~nAL~, J . appl. Physics 17, 150 (1946).

a Recueil Tray. ehim. Pays-Bas 57, 1351 (1938); vgl. diese Z. 123, 56 (1942). J . Urology 10, 199 (1952). Inspection technique du Service des Substances,

Paris. Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 288, 31 (1952). Mediz. Univ.-Klinik, GSttingen. Helv. chim. Aeta 30, 1069 (1947).


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