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Den digitalen Wandel verstehen
Eine kulturwissenschaftliche Perspektive auf Geschichte im digitalen Zeitalter
5. iScience-Tag an der FH Potsdam
Jan Hecker-Stampehl · Humboldt-Universität zu Berlin
Jan Hecker-Stampehl 2014
Digitaler Wandel der Geschichtskultur
umfassende Veränderung der Wahrnehmung von kulturellen Prozessen
eine Vielzahl von neuen Tools und Formaten
leichtere Zugänglichkeit von historischen Quellen
umfassende Digitalisierung des kulturellen Erbes: kulturelle Artefakte, historische Dokumente, Audio/Video…
neue Zugänge zu historischen Materialien, Diskursen
Aneignung – Vermittlung – neue Rollenverteilungen
durch Web 2.0 und Crowdsourcing Bereicherung des Quellenkorpus
Digital Humanities & Kulturwissenschaft
wir benennen & beschwören den digitalen Wandel
noch wenig Versuche, ihn zu verstehen
kulturwissenschaftliche Deutungen Mangelware
Digitalisierungsprozesse werden mit Bedeutung aufgeladen und legitimiert
Plädoyer für einen breiten Begriff von DH
konkret: Was macht der digitale Wandel mit unserem Geschichtsverständnis und der Geschichtskultur?
kein Gegensatz zwischen technology driven und content driven
Beispiel: Digitalisierung kulturellen Erbes
Fallstudie zu Norwegen
seit 2006 ambitionierte Bestrebungen zur Digitalisierung des kulturellen Erbes
zentrale Akteure: Archivwesen, Norwegischer Kulturrat, Nationalbibliothek
nationale Strategien zur Digitalisierung des öffentlichen Lebens insgesamt
kulturelles Erbe als Vorzeige-Projekt
Kritik: »Digitalisierung im Stillen«, mangelnde Qualität, keine Transparenz beim Agenda-Setting
Web 2.0 verändert Beteiligung von »Amateuren«
Beispiel: norw. Projekt digitalt fortalt [digital erzählt]
Beispiel: dän. Projekt 1001 stories about Denmark
neue Narrative, subjektive Sichtweisen
niedrigschwellige Angebote für »normale User«
großer Quellenfundus zur Alltagskultur und Rezeption historischer Prozesse im Entstehen
Beispiel: neue Kommunikationsformen über Geschichte im Netz
Fazit & Ausblick
kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Bedeutungsgehalt des digitalen Wandels tut Not
keine praxisorientierten Empfehlungen, sondern:
kritische Analyse von Strategien, Agenda-Setting, Ausrichtung der wichtigen Akteure
Diskussion des Theorie- und Methodeninstrumentariums
Nutzeranalysen: Impulse für die Rezeptionsforschung
Geschichte im Netz – vernetzte Geschichten im Hypertext
Für einen »cultural turn« in den Digital Humanities!