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eBookLabs bietet Datenkonvertierung, Konzeption,
Gestaltung von E-Books in zahlreichen Formaten an.
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eBooklabseBooksGrundwissen für Verlage
LUCAS LÜDEMANN
Impressum
© Lucas Lüdemann, Oktober 2012
Postanschrift: Mohnweg 10, 53229 Bonn
Telefon: +49 (0)228 96910492
www.ebooklabs.de
Grafik, Layout, Satz: Yvonne Schmitz
Fotografien: shutterstock
Alle Rechte vorbehalten. Die im Text genannten Produktnamen,
Unternehmensbezeichnungen und Handelsnamen können
auch ohne jeweilige Kennzeichnung Marken oder eingetragene
Marken sein und sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber.
Der Autor hat den Text mit der größtmöglichen Sorgfalt
recherchiert und verfasst. Dennoch kann für die Richtigkeit
der Angaben keine Garantie übernommen werden. Der Autor
übernimmt keinerlei Verantwortung oder Haftung für Fehler
oder Ungenauigkeiten und daraus resultierende Folgen.
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Vorwort 7Was kann der Leser vom vorliegenden Buch erwarten? 10Der E-Book-Markt – einige aktuelle Zahlen 11Was ist ein E-Book? 12Geräte 16Computer 16E-Reader 17Amazon Kindle 20Tablets 22Apple iPad 24Geräte mit Android 26Kindle Fire 27Smartphones 28Formate 31PDF 33EPUB 34Welche Geräte unterstützen EPUB? 39EPUB 3 40Apple-Formate 42Fixed-layout-EPUB 42iBooks Author 43Amazon-Formate (AZW, Mobipocket, KF8) 45Native Apps 48Web-Apps 50Apps mit Adobe Digital Publishing Suite (DPS) 51Kopierschutz 56Abstract: E-Reader 60Abstract: Amazon Kindle 61Abstract: Tablets 62Abstract: Apple iPad 63Abstract: Geräte mit Android 64Abstract: Kindle Fire 65Abstract: Smartphone 66Abstract: PDF 67Abstract: EPUB 68Abstract: EPUB 3 69Abstract: Fixed-layout-EPUB 70Abstract: iBooks Author 71Abstract: Amazon-Formate 72Abstract: Native Apps 73Abstract: Web-Apps 74Abstract: Apps mit Adobe Digital Publishing Suite 75Abstract: DRM 76
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[...] Wer wüsste nicht, wie groß der
Unterschied zwischen Schrift und Druck ist?
Geschriebenes, wenn man es auf Pergament
bringt, wird an die tausend Jahre Bestand
haben; Gedrucktes aber, da es auf Papier
steht, wie lange wird es halten? […]
Johannes Trithemius, Wegen des Buchdrucks soll man nicht vom Handschriften- Abschreiben ablassen, 1494
Vorwort
E-Books besitzen eine komfortable Suchfunktion, sie sind platz-
sparend, sofort verfügbar, preisgünstiger als gedruckte Bücher
und umweltfreundlich. Und doch ergab die jüngste Börsenver-
einsstudie, dass in Deutschland bisher nur 50 % der deutschen
Verlage E-Books in ihrem Programm aufgenommen haben.
Woran liegt das? Bietet der digitale Markt noch keine ausgereifte
Vertriebsstruktur? Ist das stationäre Buchhandelsnetzwerk
für gedruckte Bücher schlicht leistungsfähiger als die digitalen
Vertriebsstrukturen? Oder sind deutsche Leserinnen und Leser
Technikmuffel, Traditionalisten?
Was auch immer die Gründe hierfür sind, das meiste davon
wird sich ändern. In den nächsten Jahren wird das stationäre
Buchhandelsnetz schwächer werden und die digitalen Strukturen
werden immer ausgereifter. Auch die Lesegewohnheit der
Menschen wird sich verändern. Immer mehr Lesegeräte werden
auf den Markt kommen. Und so wird ein Teil des Buchumsatzes
vom gedruckten Buch auf das E-Book übergehen.
Jeder Verlag wird sich mit dem Wandel befassen müssen und
eine bewusste Strategie wählen, mit den veränderten Marktbe-
dingungen umzugehen. Das betrifft sowohl die Belletristik-
Verlage, bei denen das E-Book jetzt schon eine größere Rolle spielt,
als auch die Sach-, Kinder-, Schul-, Fach-, ja selbst die Geschenk-
buch-Verlage, die von der physischen Präsenz des Produktes
Buch leben. Denn auch diejenigen, die sich dafür entscheiden,
weiterhin ausschließlich gedruckte Bücher anzubieten, müssen
sich mit den Folgen des digitalen Wandels, der daraus resul-
tierenden veränderten Marktsituation und den neuen Bedürf-
nissen ihrer Zielgruppen auseinandersetzen.
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Die Autoren sind ebenso von den Entwicklungen im Buch-
handel betroffen. Den Verlagen steht immer weniger Spielraum
zur Verfügung. Lieber wird auf vermeintlich erfolgreiche und
renditestarke Titel gesetzt, als kostbares Kapital mit unsicheren
Experimenten zu blockieren. Immer mehr Autoren ziehen in
Betracht, ihre Werke selbst zu verlegen. Die Möglichkeiten hierfür
sind so vielfältig wie noch nie. Zahlreiche Online-Dienstleister
bieten Komplettpakete für die Vermarktung an. Sich selbst einen
Überblick über die Marktsituation zu verschaffen, wird auch für
Autoren wichtiger denn je, wenn sie die zahlreichen Angebote
und Dienstleistungen qualitativ bewerten wollen.
Voraussetzung für eine langfristig erfolgreiche E-Book-Strate-
gie sowohl für Verlage als auch für Autoren ist ein fundierter
Überblick über den Markt und über die Möglichkeiten, aber auch
Sackgassen, die einem bei der Umsetzung von E-Books begegnen.
Mein Handbuch soll einen Beitrag leisten, um diesen Überblick
zu erlangen.
Die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung im
E-Book-Segment ist enorm. Viele Akteure mit unterschiedlichen
Strategien sind unterwegs und es hat sich noch kein Standard-Re-
zept für die Vermarktung digitaler Inhalte abgezeichnet. Es wird
sicherlich noch einige Zeit dauern, bis sich eine gewisse Markt-
sicherheit im E-Book-Bereich etabliert hat. Wir stehen gerade am
Anfang eines Wandels. In der frühen Phase einer Entwicklung
wird vieles ausprobiert und wieder verworfen und so entsteht für
den Außenstehenden ein scheinbar unentwirrbarer Knoten aus
Protagonisten, Technologien und Geschäftsmodellen. Einige der
Akteure stehen heute noch hoch im Kurs und sind bald schon
wieder in der Versenkung verschwunden. Aber einige dieser Prot-
agonisten werden bleiben und den zukünftigen Markt bestimmen.
Die zukunftsreichen zu entdecken und damit frühzeitig auf die
richtige Strategie zu setzen, wird den langfristigen Erfolg eines
Unternehmens ausmachen (Selfpublishing-Autoren sehe ich
hier ebenfalls als Unternehmer, da sie sich entschieden haben,
ihr Buch selbst zu vermarkten). Der vorliegende Überblick über
Formate, Geräte und Markt soll helfen, den Knoten zu lösen.
Ich will mich auf das Wesentliche beschränken, um dem Leser
möglichst schnell die Informationen zukommen zu lassen, die
er benötigt. Wer wenig Zeit hat und nur die Kernaussagen aus
dem Text benötigt, findet am Ende des Buches für die wichtigsten
Kapitel jeweils ein stichwortartiges Abstract. Außerdem sind
die Tabellen, Grafiken und Diagramme in diesem Handbuch ein
hilfreiches Mittel, um komplexe Zusammenhänge auf einen Blick
zu erfassen. Für diejenigen, die umfassendere Diskurse, eine
vertiefende Beschäftigung und die Erörterung von Für und Wider
bevorzugen, verweise ich auf meinen Blog www.ebooklabs.de/blog,
der ab Oktober in regelmäßigen Abständen über aktuelle Entwick-
lungen informieren wird.
In diesem Handbuch wird ein besonderes Augenmerk auf
Büchern liegen, die es momentan besonders schwer haben, sich
digital durchzusetzen, nämlich die reich bebilderten und layout-
lastigen Bücher. Das liegt zum einen an meiner beruflichen
Vergangenheit in der Redaktion eines Sachbuch- und Bildband-
Verlages, zum anderen an der aktuellen Situation des Technik-
standes. Denn vor kurzem noch war die digitale Umsetzung und
Vermarktung reich bebilderter Print-Titel wenig vielversprechend.
Mittlerweile ist die Realisierung solcher enhanced E-Books in
greifbare Nähe gerückt.
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Was kann der Leser vom vorliegenden Buch erwarten?In meinem Handbuch sollen die Grundzüge des heutigen E-Book-
Marktes dargestellt werden. Kenntnisse über die aktuell mögli-
chen Formate und die wichtigsten auf dem Markt befindlichen
Geräte sind das Basiswissen, das in Zukunft auch in Verlagen nicht
fehlen darf. Verlage haben sich in der Vergangenheit zu Kompe-
tenz-Zentren für Inhalte, Herstellung und Vertrieb gedruckter
Bücher etabliert. In Zukunft wird dieses Wissen um die digitale
Sparte aktualisiert werden müssen, sonst übernehmen die Tech-
nologie-Firmen diesen Part. Da Selfpublishing-Autoren Kleinst-Ver-
lagseinheiten werden, sind für sie die gleichen Kenntnisse nötig.
Im ersten Teil des Buches werden Formate und Geräte vorge-
stellt, ihre Stärken und Schwächen beleuchtet. Einige Stellen
werden mehr ins Detail gehen. Es wird nicht ausbleiben, dass
auch technische Dinge besprochen werden. Ich werde versuchen,
diese in normal verständlichem Deutsch zu formulieren. Wer aber
genau wissen will, wie eine Druckdatei in ein E-Book konvertiert
wird, welche Werkzeuge dazu benötigt werden und was sonst
beachtet werden muss, wird an dieser Stelle enttäuscht werden.
Es gibt mittlerweile einige gute Bücher, die in Schritt-für-Schritt-
Anleitungen erklären, wie eine EPUB-Datei erstellt wird. Zum
Amazon-Programm für Selfpublisher gibt es ebenfalls mehrere
Bücher, die das Kindle-Format erläutern.
Im zweiten Teil des Buches werden die Vertriebsmöglichkeiten
für E-Books vorgestellt. Daran anschließend folgt ein praktischer
Teil, der Entscheidungskriterien für die Wahl des geeigneten
Formats sowie der angemessenen Vertriebsplattform vorstellt.
In einem letzten Kapitel geht es um einen Ausblick, was uns die
nähere Zukunft bringen wird.
Lucas Lüdemann, 5. Oktober 2012
Der E-Book-Markt – einige aktuelle Zahlen
Deutschland ist im Vergleich zu E-Book-Märkten im Ausland,
wie zum Beispiel Brasilien oder Indien, noch ein Schwellenland.
Auch wenn sich von 2010 auf 2011 in Deutschland der Umsatz
mit E-Books verdoppelt hat, machte er in 2011 immer noch nur
1 % des Gesamtumsatzes mit Büchern aus (Quelle: GfK Panel Services
Deutschland, 2011). Zum Vergleich: In den USA machen E-Books ca.
15 % des Buchumsatzes aus. Diese Diskrepanz zwischen US-ame-
rikanischem und deutschem Markt mag verschiedene Gründe
haben. Jedenfalls scheint sich auch in Deutschland die Ansicht
festgesetzt zu haben, dass E-Books kein Hype sind, sondern ein
Wachstumsmarkt. In einer Umfrage im November 2011 zum
Thema »Bücher lesen in 10 Jahren« waren 53 % der Befragten
der Meinung, dass das Lesen dann mehrheitlich auf elektro-
nischen Geräten stattfinden werde. Die Öffentlichkeit hat also
längst akzeptiert, dass sich die Lesegewohnheit in absehbarer
Zeit verändern wird. Es liegt nun an den Verlagen, diese neuen
Bedürfnisse mit entsprechenden Produkten zu befriedigen.
Aber wer sind die Käufer von E-Books? Gemäß Statistik der GfK
in 2011 zählen die 40–49-Jährigen zur größten Zielgruppe für
E-Books. 2,2 % dieser Gruppe gaben an, in den letzten 12 Monaten
E-Books gekauft zu haben. Außerdem haben Bewohner von Groß-
städten häufiger E-Books gekauft. Ein höheres Einkommen scheint
ebenfalls ausschlaggebend zu sein.
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Was ist ein E-Book?
Was ist ein E-Book? Diese Frage mag Ihnen jetzt zu banal klingen.
Aber die Frage, ob man wisse, was ein E-Book sei, wurde in 2012
in einer Studie gestellt. 72 % der Befragten antworteten mit »Ja“,
der Rest wusste nicht, was ein E-Book ist. Auf die weiterführende
Frage, wie gut man Bescheid wisse, behaupteten 14 %, sehr gut
informiert zu sein, der Rest fühlte sich weniger gut informiert
(Quelle: GfK Panels Services Deutschland im Auftrag des Börsenvereins des
Deutschen Buchhandels, 2012). Diese Zahlen ermutigen mich, wirklich
ganz vorne zu beginnen. Sicherlich wissen Sie bereits, was ein
E-Book ist, denn Sie lesen ja gerade eines. Aber vielleicht haben
Sie ja auch eine ausgedruckte Version dieses Textes vorliegen
oder haben nur eine vage Vorstellung davon. In jedem Fall ist es
aufschlussreich, immer wieder selbst zu überprüfen, ob die eigene
Vorstellung dessen, was ein E-Book ist, noch mit der aktuellen
Technik übereinstimmt und angemessen ist. Denn mit fortschrei-
tendem digitalem Wandel verschwimmen manche Grenzen.
Der Begriff E-Book ist eine Abkürzung für »ElectronicBook«
(»elektronisches Buch«), also im weiteren Sinne die digitale Version
eines gedruckten Buches. Charakteristisch für ein Buch ist, dass
es aus einer gebundenen Einheit einzelner Seiten in einer fest-
stehenden Reihenfolge besteht und einen Anfang und ein Ende
besitzt. Diese Eigenschaften verleihen dem Inhalt Verbindlichkeit,
stecken Grenzen ab. Während eine Website davon lebt, möglichst
oft aktualisiert zu werden, sich zu verändern und den Besucher
mit stets neuen Inhalten bei Laune zu halten, bietet das Buch
statischen Content. Ein E-Book kann auf die gleiche Weise wie ein
gedrucktes Buch Inhalte statisch wiedergeben. Aber mit fortschrei-
tender digitaler Durchdringung des E-Books und der Ausschöpfung
technologischer Möglichkeiten von Software und Geräten verändert
sich das Medium Buch.
Hatte am Anfang seiner Entwicklung das E-Book noch den
oben beschriebenen statischen, eben buchartigen Charakter,
bieten Verlage und Autoren ihre Buchinhalte mittlerweile auch
in Form von Apps für Smartphone oder Tablet an – mit aufwen-
diger Programmierung umgesetzt und mit vielen Funktionen
gespickt. Aber was ist mit der Verbindlichkeit, den abgesteckten
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Grenzen, dem Anfang und dem Ende? Ein E-Book in App-Form
kann durch eine Redaktion regelmäßig aktualisiert werden (es ist
keine aktualisierte Auflage, die der Leser neu kaufen muss). Die
App kann in Echtzeit Inhalte aus dem Internet ziehen, die an zent-
raler Stelle auf einem Server regelmäßig aktualisiert werden, und
damit das E-Book zu etwas dynamisch Veränderlichem machen.
Es kann auch mit dem Benutzer interagieren, Eingaben des Lesers
in den eigenen Text übernehmen und so den Leser zum Mitautor
werden lassen. Wir sehen, dass sich mit dem E-Book ganz neue
Dimensionen öffnen, die die Grenze zwischen Buch und Anwen-
dung verschwimmen lassen und das E-Book zu etwas völlig Neuem
werden lassen.
Insbesondere die interaktiven Bücher, von denen hier die Rede
ist, haben aber den Markt noch längst nicht durchdrungen. Es sind
meist besondere Titel und Reihen, für die sich der hohe Kosten-
einsatz durch die Programmierung einer App lohnt und die den
neugierigen und experimentierfreudigen Leser ansprechen. Schon
zeichnen sich aber Möglichkeiten ab, interaktive E-Books, sog.
enhanced E-Books, auch mit kostengünstigeren Methoden umzu-
setzen. Neue Formate und Technologien wurden in den letzten
Monaten für die Umsetzung solcher E-Books entwickelt, die darauf
warten, mit hochwertigen Inhalten zum Leben erweckt zu werden.
Für eine ganz breite Akzeptanz müssen sich noch die Lese-
gewohnheiten anpassen und die vertrieblichen Infrastrukturen
konsolidieren. Und die technologische Entwicklung steht nicht
still. Denn wir stehen gerade mal am Anfang eines Veränderungs-
prozesses, von dem wir heute noch nicht wissen, wohin er das
Buch führen wird.
Insbesondere die Lesegewohnheit und der Sprachkonsens
der Menschen haben die Gestalt des heutigen E-Books geprägt.
Jeder, der zum ersten Mal ein E-Book auf einem Tablet geöffnet
hat, ist von dem dreidimensionalen Blätter-Effekt berauscht.
Selbst das raschelnde Geräusch, das entsteht, wenn Buchseiten
umgeschlagen werden, haben die Programmierer von seinem
gedruckten Vorbild übernommen. Die Menschen sind (verständ-
licherweise) noch sehr an der Mediengestalt des gedruckten
Buches verhaftet. Wie lange der Prozess der Gewöhnung an das
digitale Lesen andauern wird, kann keiner vorhersagen. Aber
sicherlich wird sich innerhalb der nächsten 10 Jahre diesbezüg-
lich einiges verändern.
Was unterscheidet nun die gedruckte Version von der
elektronischen? In erster Linie ist es die Trennung zwischen
Inhalt und Ausgabemedium. Bei der Printversion wird in einem
Produktionsgang der Inhalt fest mit dem Papier verbunden
– das Ergebnis ist sofort sichtbar. Der Inhalt eines E-Books
ist dagegen von der Qualität des Lesegeräts abhängig – also
von der Hardware und der darauf installierten Software. Die
Hardware, das Lesegerät, kann ein Computer, ein Tablet, ein
Smartphone, ein E-Reader, ja mittlerweile selbst ein Fernseher
sein. Das E-Book ist wie jede andere Datei immateriell und die
inhaltliche Gestalt abhängig von der Art des Ausgabemediums.
Das E-Book besteht aus Code, der von der Software der Geräte
interpretiert wird und über ein Display für den Leser visualisiert
wird. Und wie bei jeder Interpretation gibt es auch hier Spiel-
räume. Damit ist die Nutzung eines E-Books in erheblichem
Maße von der Wahl des Gerätes und von der technologischen
Fortentwicklung der Hardware-Hersteller abhängig.
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Geräte
Die Qualität eines E-Books ist größtenteils von der technologi-
schen Entwicklung der Hardware-Hersteller abhängig. Das Lese-
gerät ist aber nicht nur für die Qualität verantwortlich, sondern
gibt auch einen Anhaltspunkt über die Absatzmöglichkeiten eines
E-Books. Denn bevor ein E-Book gekauft werden kann, muss das
Gerät beim Leser vorhanden sein. Wie viele Geräte befinden sich
in deutschen Haushalten und welche Geräte bevorzugt meine
Zielgruppe? Das sind die Fragen, die man sich vor dem Verkauf
von E-Books stellen muss. Im Folgenden werden wir uns daher
die unterschiedlichen Gerätetypen anschauen, ihre Merkmale
beschreiben und ihre Vor- und ihre Nachteile feststellen.
ComputerBevor mobile Geräte in Mode kamen, waren im Wesentlichen
Notebooks, PCs und Macs die Lesegeräte für E-Books. Während
im Businessbereich E-Books vor allem am eigenen Arbeits-
gerät, dem Desktop-Computer oder dem Notebook, genutzt
werden, kann man sich nur schwer vorstellen, dass man sich
für seine Bett- oder Feierabendlektüre ein Notebook auf den
Schoß legt – zu unhandlich und unpraktisch. Dementspre-
chend war das Angebot an E-Books bis zum Aufkommen von
E-Readern und Tablets stets mehr auf Fachliteratur begrenzt.
Mittlerweile lösen die mobilen Endgeräte wie Smartphones,
E-Reader und Tablets die Notebooks und Desktops immer mehr
ab. Der Computer bleibt aber für den geschäftlichen Einsatz
von E-Books weiterhin ein wichtiges Gerät. Diese Geräteklasse
mit ihren oft sehr großen Displays ist sehr vielseitig und leis-
tungsstark sowie kompatibel mit den meisten E-Book-Formaten.
Fast jeder Haushalt und in jedem Fall jeder Geschäftsmann/jede
Geschäftsfrau besitzt einen Computer. Wir sparen uns daher eine
besondere Betrachtung dieser Geräteklasse. Vor allem im Bereich
der Fachbücher sind Desktop- und Notebook-Computer weiterhin
ein wichtiges Anzeigegerät.
E-ReaderHaben Sie schon mal versucht, mit einem Notebook oder
einem Tablet-PC im Freien zu lesen? Bei Sonnenschein?
Manchmal wissen Sie nicht, ob das Gerät an ist oder aus.
Im November 2007 erschien der erste Amazon Kindle, ein
E-Reader, der auf E-Ink-Technologie basiert. Es war nicht das
erste Gerät mit dieser Technologie auf dem Markt, aber Amazon
brachte den Durchbruch für diese Geräteklasse. E-Book-Reader
oder schlicht E-Reader sind Geräte, die auf die Anzeige von
E-Books spezialisiert sind. Das Besondere an diesen Geräten ist
ihr Display, das auch als elektronisches Papier bezeichnet wird.
Im Gegensatz zu herkömmlichen LCDs (Liquid Cristal Displays)
benötigen diese Displays keine Hintergrundbeleuchtung und sind
dadurch sehr sparsam. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird die
Darstellung eher besser als schlechter. Die Anzeige von Buch-
staben auf elektronischem Papier ist besonders lesefreundlich
und ähnelt dem Druck auf echtem Papier.
Die Funktionsweise dieser Technik ist wirklich faszinierend.
In einfachen Worten beschrieben: Hinter einer transparenten
Schicht befinden sich schwarze und weiße Tintenpartikel, die sich
mittels elektrischem Impuls »in Form« bringen lassen, sich also
zu den vorgegebenen Buchstaben oder zu einem Bild zusam-
mensetzen. Für jeden Seitenaufbau sorgt ein elektrischer Impuls.
Zwischen einer Seitendarstellung und der nächsten wird kein Strom
verbraucht. Man kann also eine Seite beliebig lange betrachten,
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Lucas Lüdemann, [email protected]
ohne dass der Akku erlahmt. Dementsprechend hält der Akku im
Vergleich zu anderen Geräten mit Hintergrundbeleuchtung, wie
Notebooks, Tablets und Smartphones, extrem lange – Hersteller-
angaben von bis zu einem Monat bei normaler Lesenutzung sind
keine Seltenheit. Im Vergleich dazu wird das neue iPhone 5 mit
einer Standby-Zeit von 225 Std., also ca. 9 Tagen beworben, was im
Wettbewerbsvergleich sehr lange für ein Smartphone ist.
E-Reader verbrauchen also nur einen Bruchteil der Energie
herkömmlicher LCDs – perfekt, um z. B. einen Urlaub ohne Steck-
dose zu verbringen.
Wie jedes Gerät haben natürlich auch E-Reader Nachteile.
Der augenfälligste Nachteil: Die Displays sind schwarz-weiß,
können also keine Farben anzeigen. Bilder oder farbiger Text
werden in Grau-stufen dargestellt. Mittlerweile gibt es zwar auch
schon Farb-Geräte mit elektronischem Papier, allerdings ist deren
Farb-raum noch sehr eingeschränkt, die Farbbrillanz noch weit
unter dem, was aktuelle hintergrundbeleuchtete Farbdisplays
leisten können. Die technologische Weiterentwicklung des elektro-
nischen Papiers bleibt weiterhin spannend. Einige Neuheiten
auf diesem Sektor konnte man im September auf der diesjährigen
IFA begutachten.
Ebenso lassen sich Videos auf den schwarz-weißen Geräten
nicht anzeigen, auf den neuen Farbdisplays nur mit geringer Bild-
rate und in jedem Fall schlechter als auf anderen herkömmlichen
Farbdisplays.
Was sich wie ein Nachteil anhört, ist für einige Menschen aber
gerade wichtig: keine bunten bewegten Bilder, die einen vom
Lesen ablenken, keine eintreffenden E-Mails und SMS oder andere
Push-Benachrichtigungen. Der E-Reader mit elektronischem Papier
ist das Lesegerät, das dem gedruckten Buch (speziell dem Lese-
buch) am nächsten kommt.
Die Käufergruppe für diese Geräteklasse lässt sich daher
auch sehr gut feststellen: Es sind die Leseratten oder, weniger
salopp ausgedrückt, die Vielleser, vor allem Belletristik-Leser. Es
erstaunt daher wenig, dass immer mehr Frauen zu diesen Geräten
greifen (58 % Männer, 42 % Frauen, Quelle: GfK 2011). Insgesamt
waren im Januar 2012 1,6 Mio. Menschen Besitzer eines E-Readers
in Deutschland (Quelle: GfK 2012). Für 2013 wird ein Absatz von
1,43 Mio. E-Readern prognostiziert, was einem Anstieg von 78 %
entspricht (Quelle: Bitkom 2012).
Der Absatz von E-Readern ist in den letzten Monaten etwas
abgeflaut. Die Tablets scheinen auf dem Vormarsch zu sein und
wegen ihrer Multifunktionalität den spezialisierten E-Readern
überlegen zu sein. Schon heißt es, dass die Tablets die E-Reader
verdrängen werden. Meines Erachtens werden aber auch in
Zukunft E-Reader mit elektronischem Papier eine Rolle spielen,
insbesondere angesichts der interessanten technologischen
Neuheiten, die aus Asien kommen. Die Robustheit, die lange
Akkulaufzeit, die Lesefreundlichkeit werden insbesondere bei den
Viellesern weiterhin beliebt sein. Darüber hinaus darf man nicht
unterschätzen, dass ein sehr guter E-Reader preislich einen Bruch-
teil eines hochwertigen Tablets kostet.
Und welche Geräte kann der Leser kaufen? Nach den ersten
Boom-Jahren haben sich mittlerweile einige wenige Marktführer
durchgesetzt. Allen voran ist der Kindle von Amazon zu nennen,
den es in verschiedenen Ausführungen gibt. Einige große
E-Book-Buchhändler haben dank der engen Verbindung mit ihrem
Online-Shop einen beachtlichen Marktanteil gewonnen: Zum einen
sei hier der japanische E-Book-Händler Kobo genannt, der mit
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seinem Online-Shop und mit einer Produktpalette an E-Readern
auch in Deutschland auf dem Markt ist. Außerdem bieten die
zwei Marktführer im deutschen Buchhandel, Hugendubel / Welt-bild und Thalia, Rundum-Sorglos-Pakete an: Weltbild verkauft
seit längerem erfolgreich Lesegeräte im Niedrigpreissegment,
immer angebunden an einen Zugang zum Weltbild-Shop, zuletzt
seit diesem Herbst den neuen eBook Reader 4 mit elektroni-
schem Papier. Neben dem hauseigenen OYO und OYO II ergänzt
Thalia sein Sortiment an E-Readern seit Mitte 2012 mit dem
Bookeen Cybook Odyssey, jeweils natürlich mit vorinstalliertem
Zugang zum Thalia-Online-Shop. Den gesamten E-Book-Bereich
organisiert Thalia unter der im August 2011 aufgekauften Marke
textunes. Sony bindet in seinen Geräten der PRS-Produktfamilie
seit kurzem einen direkten Zugang zum Online-Shop libri.de
an und zieht damit als einer der letzten Gerätehersteller dieser
Entwicklung hinterher.
Das für E-Reader am häufigsten zum Einsatz kommende
E-Book-Format ist EPUB, ein offener Standard, der mit Ausnahme
des Amazon Kindle von allen E-Readern angezeigt werden kann.
Amazon Kindle
Mit der Einführung des Kindle hat sich Amazon auch im
Segment der E-Reader zum Marktführer aufgeschwungen. Alle
Amazon-Geräte haben ein WLAN-Modul, mit dem sie kabellos
Zugang zum Internet haben, oder sogar ein 3G-Modul, das
sich zum Zweck des E-Book-Downloads kostenlos mobil
mit dem Internet verbindet. Ob mit WLAN oder 3G-Modul,
in jedem Fall lassen sich auf diese Weise unkompliziert die
gewünschten E-Books direkt auf den E-Reader laden.
Die wichtigste Eigenschaft der Amazon-Geräte ist ihre
exklusive Bindung an den Amazon-Shop. Bevor man sein Lese-
gerät einsetzen kann, muss man es bei Amazon registrieren
lassen. Dies erfolgt entweder mit dem bestehenden Amazon-
Account oder indem man sich neu bei Amazon anmeldet. Ohne
Anmeldung kann man seinen Kindle nicht einmal starten. Nach
der Anmeldung ist das Gerät dauerhaft mit dem angemeldeten
Account verbunden. Was einerseits wie eine Fußfessel wirkt,
bietet andererseits im alltäglichen Gebrauch ein komfortables
und unkompliziertes Laden von E-Books. Der Kunde soll gar nicht
das Bedürfnis entwickeln, seine E-Books in einem anderen Shop
zu kaufen. Die gewünschte Literatur wird ausschließlich über den
Amazon-Shop geladen und landet (bei bestehender Internet-Ver-
bindung) per 1-Click-Vorgang direkt auf dem Gerät. Löscht man
ein E-Book von seinem Kindle, kann man sich später zu jeder
Zeit sein in der Vergangenheit erworbenes E-Book von seinem
Amazon-Account wieder zurückladen oder auf ein anderes Gerät
laden. Bis zu 6 Geräte darf jeder Account verwalten. Die erwor-
benen E-Books bleiben damit immer auf dem Amazon-Server und
sind vom Lesegerät und dessen Speicher unabhängig. Kauft man
sich ein neues Gerät und verbindet dieses mit seinem Account,
erhält man vollständigen Zugriff auf seine Bücher. Auf diese Weise
wird verhindert, dass Lesegeräte zum Büchergrab werden.
Dank des großen Angebots an E-Books im Amazon-Shop
verzeihen viele Kindle-Nutzer die Gebundenheit an den Amazon-
Shop. Die Schaffung eines eigenen E-Book-Ökosystems führte
dazu, dass Amazon auch hinsichtlich der E-Book-Datei- Formate
sein eigenes Süppchen kocht. Auf dem Kindle lassen sich
ausschließlich die Amazon-Formate AZW und Mobipocket lesen
(PDF lässt sich zwar technisch laden, ist aber aufgrund der
Trägheit der Anzeige ungenießbar). Der weit verbreitete offene
Standard EPUB hingegen wird vom Kindle nicht unterstützt.
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Um die Leser nicht zu langweilen, möchte ich die Beschrei-
bung der Funktionsweise und Ausstattung anderer Geräte
nicht ausweiten und es hier bei dem Ökosystem von Amazon
belassen, da es aufgrund seines geschlossenen Systems einen
Sonderfall darstellt. Die Geräte der anderen Hersteller sind
sowohl technisch als auch preislich konkurrenzfähig. Auch hier
haben sich unkomplizierte Strukturen durchgesetzt, die kabel-
losen Zugang zu einer großen Bandbreite von Lesestoff bieten –
ohne Zwischenstationen auf dem Computer. Ausschlaggebend
für den Erfolg eines E-Readers ist nicht nur der technische Vor-
sprung des Gerätes, sondern insbesondere die schnelle und
unkomplizierte Zurverfügungstellung von Lesestoff.
TabletsTablets wurden als Gerätegattung zwischen Laptop und Smart-
phone entwickelt. Sie werden über einen berührungsempfind-
lichen Bildschirm bedient und verzichten ganz auf eine mecha-
nische Tastatur. Aktuelle Tablets besitzen ein Display, das meist
zwischen 7 und 10 Zoll groß ist. Nach den ersten erfolglosen
Versuchen, Tablet-Computer zu vermarkten (z. B. im Jahr 2001
mit dem Surfpad von Siemens), konnte erst das Erscheinen des
Apple iPad im Jahr 2010 diese Gerätegattung durchsetzen.
Andere Hersteller folgten. Insbesondere Geräte mit dem von
Google entwickelten Betriebssystem Android, das zunächst
als Version für Smartphones vorlag, wurden auf den Markt
gebracht. Bis heute konnte kein Hersteller die Vormachtstellung
des iPad brechen. Das iPad bleibt mit aktuell ca. 60–70 % Markt-
anteil absoluter Platzhirsch. Eine der Ursachen dafür, dass sich
die auf Android basierenden Geräte bisher nicht durchsetzen
konnten, liegt in der Fragmentierung des Marktes. Zu viele unter-
schiedliche Geräte und Hardware-Anforderungen erschweren die
Entwicklung innovativer und nutzerfreundlicher Anwendungen.
In den Startlöchern steht jetzt auch Microsoft mit seinem
neuen Betriebssystem Windows 8, das sowohl für Tablets wie
für Desktop-Computer entwickelt wurde und dem Fachleute
aufgrund der Verzahnung zwischen Computer und Tablets einiges
zutrauen. Ob Microsoft mit seiner Strategie Erfolg hat, wird
sich zeigen. Noch sind aufgrund des besseren Medienangebots
weiterhin Apple, Google und Amazon mit ihren Ökosystemen die
wichtigen Treiber in diesem Markt.
Die Verfolger des iPad werden aber in Zukunft wohl Marktan-
teile gewinnen, und so empfiehlt es sich, bei seinen langfristigen
Strategien nicht nur auf eigenständige Apple-Technologien zu
setzen, sondern auch die offenen Standards im Auge zu behalten,
die für die Zukunft eine breite Unterstützung auf den meisten
Geräten versprechen.
Damit E-Books auf einem Tablet angezeigt werden können,
muss eine App installiert werden, die die entsprechenden
E-Book-Dateien interpretieren und dann ausgeben kann. Apps
sind Applikationen (also Anwendungsprogramme), die vom
Nutzer auf das jeweilige Tablet installiert werden. Diese Apps
werden in der Regel über einen Store aus dem Internet downge-
loadet. Im Store befinden sich viele kostenlose Apps zum Down-
loaden. E-Book-Reader-Apps sind meist kostenlos oder wenigstens
in einer kostenlosen Variante erhältlich. Aufgrund ihres größeren
Displays eignen sich Tablets besser als Smartphones für das
Lesen von Texten. Auf deren Farbdisplays kommen Farbabbil-
dungen und multimediale Anwendungen wie Video und Animati-
onen besser zur Geltung als auf einem Display mit elektronischem
Papier. Daher wird dieser Geräteklasse vor allem für die sog.
enhanced E-Books, den mit multimedialem Inhalt angereicherten
E-Books und den reich bebilderten Inhalten, eine bedeutende
Zukunft vorhergesagt. Wegen der kürzeren Akkudauer und dem
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bei Sonneneinstrahlung nicht gut ablesbaren Bildschirm eignen
sich Tablets nicht so gut wie die Displays mit elektronischem
Papier für das Lesen langer Texte. Dies bedeutet aber nicht, dass
es nicht sinnvoll ist, Romane und Fachbücher auf Tablets zu
lesen. Dank ihrer Multifunktionalität werden sich zahlreiche
Konsumenten für ein Tablet entscheiden, vor allem diejenigen,
für die das Lesen von Büchern auf einem mobilen Gerät nur
eine von vielen Möglichkeiten der Nutzung ist.
Die größte Zielgruppe für Tablets sind mit 24,2 % die
25–34-Jährigen, gefolgt von den 35–44-Jährigen (20,6 %) und
45–54-Jährigen (18,1 %). Die geschlechtsspezifische Verteilung
ist im Durchschnitt ausgeglichen, wobei das iPad von mehr
Männern genutzt wird (52,9 %), der Kindle Fire dagegen mehr
von Frauen (56,6 %) (Quelle: comScore, August 2012).
Apple iPad
Das erste iPad erschien 2010. Mittlerweile liegt das iPad in
der 3. Generation vor. Weltweit wurden in 2010 ca. 14,8
Mio, in 2011 40,5 Mio. iPads verkauft und für 2012 werden
50,4 Mio. iPad-Verkäufe prognostiziert, also insgesamt über
100 Mio. Geräte weltweit. In Deutschland prognostiziert man
bis Ende 2012 ca. 2 Mio. verkaufte iPads (Quelle: Statista).
Seit dem ersten Erscheinen wurde das iPad im Aussehen nur
wenig verändert, aber jedes Mal leistungsfähiger und hinsicht-
lich Gewicht und Maßen weiter optimiert. Die Displaygröße ist
immer gleich geblieben, bei 9,7 Zoll. Seit dem neuen iPad
(3. Generation) wird das sog. Retina-Display eingesetzt, welches
eine höhere Auflösung besitzt als die Vorgänger-iPads, also eine
höhere Pixeldichte (264 ppi), sodass das Auge bei normalem
Leseabstand die Pixel nicht mehr einzeln auseinanderhalten kann.
Das hat zur Folge, dass insbesondere Texte auch in sehr kleiner
Schriftgröße lesbar sind – ohne Unschärfe und ohne Treppen-
effekte. Und Fotos werden in einer bis dahin noch nicht ge-
sehenen Schärfe und Brillanz angezeigt.
Mit seiner Philosophie, Hardware und Software eng mitein-
ander zu verzahnen, spielt Apple insbesondere bei den mobilen
Geräten seine große Stärke aus. Mit jedem Update unterstützt das
mobile Betriebssystem iOS immer auch ältere Gerätegenerationen,
die dadurch noch lange von der Weiterentwicklung der Software
profitieren. Durch die Konzentration auf nur wenige Modelle, ein
aktuelles Smartphone, ein Tablet und ein Multimedia-Abspiel-
gerät (iPhone, iPad und iPod touch), und nur ein einziges Beriebs-
system, iOS, ist die Markt-Fragmentierung auf ein Minimum
reduziert. Die Entwickler, aber auch die Verlage brauchen sich
daher nur auf wenige Spezifika einzulassen und können sich
über eine große Zahl zueinander kompatibler Bestandsgeräte
bei ihren Zielgruppen freuen.
Die von Apple kostenlos im App-Store zum Download zur
Verfügung gestellte Reader-App heißt iBooks. iBooks unter-
stützt das EPUB-Format sowie PDF und außerdem zwei eigene
Format-Ableger, das sog. Fixed-layout-EPUB und das Format iBooks Author.
Wie schon Amazon setzt auch Apple auf die Stärke des
eigenen Ökosystems, verschließt sich allerdings nicht wie Amazon
den offenen Standards. Dateien lassen sich in der Regel nur über
die Apple-Software iTunes vom Computer auf iOS-Geräte über-
spielen. Apps können nur über den App-Store von Apple installiert
werden und Entwickler wie Verlage sind einem strengen Prüf-
prozess unterworfen. E-Books und Apps müssen den strengen
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technischen und inhaltlichen Apple-Richtlinien entsprechen,
pornografische und kriminelle Inhalte werden ausgesiebt.
Dadurch gelangt nur von Apple geprüfter Content in den Store,
was das Risiko für Viren und Schadsoftware sehr gering hält und
den Nutzern hochwertigen Content garantieren soll. Andererseits
haben sich schon einige Autoren über fragwürdige und willkür-
liche Abweisungen beklagt, in denen zum Beispiel Werke nicht
zugelassen wurden, die auf Wettbewerber wie Amazon verwiesen
(z. B. im Fall des Titels»How to Think Sideways« von der Autorin
Holly Lisle – im Nachgang wurden diese Vorgänge von Apple als
Versehen deklariert, die Autorin entfernte aber daraufhin aus
Protest ihren Titel aus dem iBook Store).
Im Gegensatz zu Amazon lassen sich auf dem iPad auch
extern eingekaufte E-Books im Format EPUB in iBooks anzeigen.
Möchte man allerdings sein Buch über den Store vertreiben, so
muss man den Apple-Prüfprozess durchlaufen.
Geräte mit Android
Die große Zahl der iPad-Konkurrenten läuft mit dem Betriebs-
system Android. Zu den wichtigsten Herstellern zählt vor
allem Samsung, weitere Gerätehersteller sind Acer (mit seinen
Iconia-Geräten) und Asus. Google brachte kürzlich ein kosten-
günstiges Gerät mit 7-Zoll-Monitor heraus mit dem Namen Google
Nexus 7. Für Android gibt es mehrere App-Stores, die zum
größten Teil nicht so penibel geprüft werden wie bei Apple. Einige
Gerätehersteller stellen ihre eigenen App-Stores zur Verfügung,
wie z. B. Samsung oder Amazon, in denen man Apps findet, die
für die Geräte und Angebote des jeweiligen Herstellers besonders
optimiert wurden. Der größte Android Store ist der von Google
selbst betriebene Google Play Store, in dem neben Apps mitt-
lerweile auch Musik, Videos und Bücher verkauft werden. Im
Gegensatz zu Apple und Amazon verfolgt Google keine rest-
riktive Politik der geschlossenen Systeme. Von dessen Offen-
heit sollte man sich aber nicht blenden lassen. Das Ziel ist
auch hier die Schaffung eines Ökosystems, das möglichst
viele Nutzer dazu bringen soll, möglichst ausschließlich auf
Google-Produkte und -Services zu setzen. Mit fortschreitender
Vernetzung der unterschiedlichen mobilen und stationären
Hardware wird die Abhängigkeit des Nutzers von seinem
Ökosystem immer größer – das gilt auch für Google Android.
Kindle Fire
In den USA ist das am häufigsten gekaufte Android-Tablet der
Amazon Kindle Fire. Mit den neuen Produktfamilien findet auch in
Deutschland im Oktober 2012 die Tablet-Klasse Einzug. Während
es Apples Strategie ist, seine Geräte mit reichlich Content wert-
voller zu machen und Geld mit dem Verkauf der Geräte zu
verdienen, versucht Amazon umgekehrt mit dem Verkauf von
Medieninhalten Geld zu verdienen. Um möglichst viele Nutzer für
seine Medienangebote zu gewinnen, subventioniert Amazon seine
Lesegeräte und bietet sie zu sehr niedrigen Einstiegspreisen an.
Bereits die technisch sehr hochentwickelten schwarz-weißen
E-Reader von Amazon hatten den deutschen E-Book-Markt sehr
durchgewirbelt. Und nichts anderes erwartet man sich vom
Erscheinen des Kindle Fire. In den USA ist der Kindle Fire das
meistverkaufte Tablet, noch vor dem iPad. Das Gerät ist ein
vollwertiges Android-Tablet, das sich zum Internetsurfen, Mails-
Schreiben und Nutzen verschiedener Apps eignet. Gleichzeitig
erhält der Kunde mit Registrierung des Amazon-Accounts Zugang
zu einem sehr großen Angebot an Filmen, Musik und E-Books.
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Wie schon mit den schwarz-weißen Readern setzt Amazon auch
beim Kindle Fire weiterhin auf ein eigenes E-Book-Datei-Format
(KF8, Kindle Format 8). Über die bordeigenen Mittel lassen sich
gemäß der Amazon-Philosophie keine anderen E-Book-Formate
lesen. Da es sich beim Kindle Fire aber um ein vollwertiges Tablet
auf Android-Basis handelt, können Reader-Apps von anderen
Quellen downgeloadet und damit die fremd eingekauften EPUBs
gelesen werden.
SmartphonesEigentlich müssten Smartphones vor den Tablets erläutert werden,
wenn man berücksichtigt, dass diese Gerätegruppe zeitlich vor
den Tablets entwickelt wurde. Dennoch habe ich mich aufgrund
der Display-Größe und aufgrund der ähnlichen Lesesituation
dafür entschieden, E-Reader und Tablets direkt hintereinander
zu behandeln. In der Tat unterscheidet sich die Lesesituation auf
dem Smartphone wesentlich von der auf den anderen Geräten.
Das Smartphone ist eigentlich erst seit der Erfindung des
Apple iPhone als E-Book-Anzeigegerät ernst zu nehmen. Auf das
Apple-Gerät mit großem Touch-Display folgten zahlreiche andere
Hersteller mit ähnlichen Konzepten. Die Geräte mit Android-Be-
triebssystem haben hinsichtlich des Absatzes mittlerweile die mit
dem Betriebssystem iOS überholt. Insgesamt wurden in Deutsch-
land 11,8 Mio. Smartphones verkauft. Damit besitzt die Hälfte der
unter 30-jährigen Deutschen ein Smartphone (Quelle: GfK 2012).
Ich will mich nicht zu lange an den einzelnen Geräten
aufhalten. Was für die Tablets galt, gilt zu einem großen Teil auch
für Smartphones. Weitgehend die gleichen Stores können auch für
Smartphones genutzt werden, da sie auf dem gleichen Betriebs-
system aufsetzen wie ihre größeren Verwandten, nämlich Android
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oder iOS. Bei der Umsetzung von Anwendungen und E-Books
muss vor allem das im Vergleich zu E-Readern und Tablets
kleinere Display berücksichtigt werden. Das ist ein wichtiges
Kriterium, vor allem dann, wenn feste Seitenlayouts Teil des
E-Book-Konzeptes sind. Dann wird u. U. der Text so klein,
dass nur noch zoomen und scrollen hilft – eine umständliche
Art zu lesen.
Sehr wichtig ist außerdem die Lesesituation bei einem Smart-
phone. Die meisten Nutzer haben ihr Smartphone immer dabei,
zu Fuß unterwegs, in der S-Bahn, am Arbeitsplatz, im Urlaub
und natürlich zu Hause. Auf einem Smartphone sollten Medien
konsumiert werden, für die es sich lohnt, sie immer im Zugriff zu
haben: um einige Minuten der Langeweile zu überbrücken, um
in der S-Bahn auf dem täglichen Weg zur Arbeit zu schmökern,
um Informationen, z. B. in einer fremden Stadt, abzurufen u.v.m.
– Inhalte also, die entweder zu jeder Zeit verfügbar sein müssen,
Nachschlagewerke oder kurzweilige Unterhaltungsliteratur in
möglichst kleinen Textportionen, um einige Beispiele zu nennen.
Die folgenden Schaubilder bewerten die einzelnen Geräte-
Typen hinsichtlich ihrer Eignung als Anzeige-Gerät für E-Books. ww
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Formate
Mit Formaten sind die Dateiformate gemeint, in denen E-Book-
Inhalte abgespeichert werden: PDF, EPUB und die verschie-
denen Amazon- und Apple-Formate. Ein wichtiges Kriterium für
E-Book-Formate ist ihre Verhaltensweise bei unterschiedlichen
Bildschirmgrößen. Hier gibt es zwei Varianten. Bei der einen
Kategorie passt sich der Inhalt (Texte oder Bilder) automatisch
an die jeweils bestehende Bildschirmgröße an, hier spricht man
von reflowable layout, bei der anderen Kategorie verhalten
sich Text und Bild starr, in diesem Fall spricht man von fixed layout. Der Aufbau der Seite sowie Bild- und Textgrößen sind
dann unveränderlich. Der Inhalt einer solchen Seite wird dann
proportional auf die jeweilige Bildschirmgröße skaliert.
Für die Mehrzahl der Text-Bücher, insbesondere Romane und
Krimis haben sich die Formate mit reflowable layout etabliert,
insbesondere EPUB als offener Standard und das Amazon-Format
AZW und Mobipocket haben sich durchgesetzt. Für Inhalts-
formen, deren grafischer Aufbau von besonderer Bedeutung ist,
bieten sich meist Formate mit fixed layout an. Die richtige Wahl
des Formats ist von den Bedürfnissen der Zielgruppe, den beson-
deren Nutzungsformen, den von der Zielgruppe eingesetzten
Anzeigegeräten und den Lesesituationen abhängig.
Die folgenden Diagramme veranschaulichen die in deut-
schen Verlagen in den Jahren 2011 und 2012 zum Einsatz
gekommenen E-Book-Formate sowie ihre prozentuale Verände-
rung von 2011 auf 2012.
(Quelle: GfK Panel Services Deutschland im Auftrag des Börsenvereins des
Deutschen Buchhandels)
VIDEOS
MULTIFUNKTIONALITÄT
AUDIO
BILDER
INTERAKTIVITÄT
AKKULAUFZEIT
DISPLAYGRÖSSE
LESEDAUER
GEWICHT
MOBILITÄTE-RE
AD
ER
OPTIMAL
GUT
KRITISCH
NICHT GUTVIDEOS
MULTIFUNKTIONALITÄT
AUDIO
BILDER
INTERAKTIVITÄT
AKKULAUFZEIT
DISPLAYGRÖSSE
LESEDAUER
GEWICHT
MOBILITÄTSMA
RTPH
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VIDEOS
MULTIFUNKTIONALITÄT
AUDIO
BILDER
INTERAKTIVITÄT
AKKULAUFZEIT
DISPLAYGRÖSSE
LESEDAUER
GEWICHT
MOBILITÄT
TABL
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VIDEOS
MULTIFUNKTIONALITÄT
AUDIO
BILDER
INTERAKTIVITÄT
AKKULAUFZEIT
DISPLAYGRÖSSE
LESEDAUER
GEWICHT
MOBILITÄT
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P-PC
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K VIDEOS
MULTIFUNKTIONALITÄT
AUDIO
BILDER
INTERAKTIVITÄT
AKKULAUFZEIT
DISPLAYGRÖSSE
LESEDAUER
GEWICHT
MOBILITÄT
Eignung der Geräte
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PDFEin sehr geläufiges Format für ein E-Book ist das von Adobe
entwickelte PDF (Portable Document Format). In der Druck-
und Verlagsbranche ist das Format Standard geworden, um
Druck-Informationen an eine Druckerei zu übermitteln. PDF
wird aber seit langem als Format für die verbindliche Darstel-
lung von Texten, besonders gerne zum Austauschen von
grafisch gestalteten Medien wie Broschüren, Flyer oder eben
E-Books benutzt. Die grafische Gestalt bleibt bei PDF bestehen
und wird auf verschiedenen Anzeigegeräten immer gleich
dargestellt. Das Format wird auf Computergeräten dank der
zahlreichen PDF-Reader, die auch als Plug-in z. B. im Browser
eingebunden sind, breit unterstützt. Aus diesem Grund ist PDF
vor allem im Businessbereich sehr beliebt. Meist wird es am
Computer gelesen, manchmal, wenn es wenige Seiten sind,
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82%
EPUB
43%AZW 5%Mobipocket 9%
App 6%
Sonstiges 3%
PDF 68%
EPUB
68%AZW
33%Mobipocket 2%
APP 15%
Sonstiges 6%
2011
2012
Quelle: GfK Panel Services Deutschland im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
Formate im Einsatz 2011 und 2012
PDF -14%
EPUB +25%
AZW +28%
Mobipocket -7%
APP +9%
Sonstiges +3%
Formatentwicklung von 2011 – 2012
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ausgedruckt. Das PDF legt das Seitenlayout fest. Das hat den
Vorteil, dass es von allen Lesegeräten immer gleich angezeigt
wird. Die auf die Seite bezogene Textgröße bleibt immer gleich.
Die Position eines Bildes bleibt immer an der gleichen Stelle,
egal, auf welchem Anzeigegerät ich mir dieses anschaue.
Während das Format auf einem großen Desktopbildschirm
oder auch auf einem Notebook problemlos angezeigt und gelesen
werden kann, birgt PDF ein Problem, wenn es auf kleineren Lese-
geräten angezeigt werden muss, wie z. B. auf E-Readern oder
Smartphones. Denn auf einem 4-Zoll-Display muss man möglicher-
weise sehr häufig die Zoom-Funktion einsetzen. Das E-Book wird
dann wie durch ein Schlüsselloch gelesen. Wie lange ein Leser an
einer solchen Lektüre Gefallen findet, kann sich jeder denken.
Für die Nutzung auf Notebooks, hochauflösenden Tablets (wie
dem neuen iPad mit Retina-Display) kann PDF weiterhin das rich-
tige Format sein. Im Wissenschaftsbereich hat sich PDF als Format
auch für E-Books durchgesetzt, da es eine verbindliche und zitier-
bare Seitenzählung besitzt, was bei anderen Formaten, wie wir
sehen werden, nicht der Fall ist. Außerdem nutzen viele Magazine
für ihre elektronischen Ausgaben PDF als Basis-Datei.
EPUBDas Format EPUB (Abkürzung für electronic publication) wurde
im September 2007 vom IDPF (International Digital Publis-
hing Forum) aus der Taufe gehoben. Das IDPF ist seitdem für
die Entwicklung und die Standardisierung des Formats EPUB
zuständig. Mittlerweile wurde EPUB in der dritten Version als
EPUB 3 vom IDPF veröffentlicht. Während mit EPUB 1 und 2 nur
lineare Layouts und multimediale Anwendungen auf gestal-
terisch sehr niedrigem Niveau umgesetzt werden konnten,
lassen sich mit EPUB 3 auch komplexe Layouts, Interakti-
vität, Animationen, Videos, Audios, Skripte, feste Seitenfor-
mate und vieles mehr umsetzen. In diesem Kapitel soll es
zunächst um die aktuell am weitesten verbreitete Version
EPUB 2 gehen. Im nachfolgenden Kapitel widme ich mich
dem Thema EPUB 3, das noch nicht von allen Geräten voll
unterstützt wird. Im nachfolgenden Text möchte ich der
Einfachheit halber folgende Bezeichnungen festlegen: Wenn
ich im Folgenden von EPUB schreibe, so meine ich EPUB 2.
EPUB definiert ein Dateiformat, das sehr einfach funktioniert.
Ein EPUB basiert auf HTML, der Seitenbeschreibungssprache
des Internets, und auf CSS, der Formatierungssprache für das
grafische und typografische Aussehen von Internetseiten. Im
EPUB werden diese und andere Dateien zusammen in einer
Container-Datei mit der Endung .epub gepackt. Ähnlich wie bei
einem Buch werden die einzelnen Seiten durch eine Bindung
zusammenfasst, aber eben nicht materiell durch eine Fadenhef-
tung oder eine Klebebindung und einen Buchdeckel, sondern
durch XML-Dateien, die festlegen, welche Seiten in welcher
Reihenfolge in dem Buch liegen, in welcher Datei das Cover
abgespeichert wurde und welche Medien, also Bilder, Grafiken
und Ähnliches, zum Buch gehören. All diese Dateien inklusive
der Mediendateien und XML-Dateien liegen in einer Ordner-
struktur innerhalb des EPUB-Containers. Die EPUB-Datei ist
eigentlich nichts anderes als eine zip-Datei, ein Datei-Format,
das die meisten Computernutzer zum Komprimieren und
Versenden größerer Dateimengen kennen.
So kann jeder mit einfachen Computerbordmitteln in eine
EPUB-Datei schauen, so wie jeder Autofahrer unter die Motor-
haube seines Wagens schauen kann. Ich finde das immer
beruhigend. Auch wenn man dann meistens schnell wieder
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die Motorhaube zumacht, bleibt doch das Gefühl, dass man
alles unter Kontrolle hat. Der Motor ist noch da, ich kann den
Zylinderblock erkennen, dort kann ich den Ölstand messen. Der
Ölstandsmesser wird einmal hochgezogen und wieder reinge-
steckt. Alles perfekt und die Motorhaube geht wieder zu.
EPUBs verhalten sich aufgrund ihrer HTML-Struktur also wie
Internetseiten. Sie sind den gleichen Prinzipien unterworfen.
Als das Format entwickelt wurde, existierten PDFs bereits. Aber
PDFs passten sich nicht den Bildschirmgrößen an, waren also für
kleine mobile Anzeigegeräte wie z. B. Smartphones nicht immer
geeignet. Ebenso wollte man dem Leser die Möglichkeit geben,
die Schriftgröße den eigenen Notwendigkeiten anzupassen.
All diese Schwächen des PDF-Formats sollte EPUB ausgleichen.
So passt sich der Textfluss eines EPUBs, wie man es von einer
HTML-Seite kennt, an die Bildschirmgröße an. Die Schriften lassen
sich über die Einstellungen im Gerät oder in der App verändern,
die Schriftart auswählen (je nachdem, welche Schriften im
Anzeigegerät vorinstalliert sind), der Umbruch als Flattersatz
oder Blocksatz einstellen und die relative Schriftgröße des
Textes fast nach Belieben verkleinern und vergrößern.
Die Folge aus diesen Einstellungsmöglichkeiten ist das
Wegfallen von Seitenzahlen im EPUB. Viele Geräte zeigen zwar
trotzdem so etwas wie eine Seitenzählung an, die aber mit jeder
Anpassung der Schrifteneinstellung verändert wird, sodass man
für diese Zählung eigentlich keine Verwendung hat. Der auf
diese Weise sehr flexible, aber lineare Textfluss lässt keinerlei
parallele Leseebenen zu. Marginalspalten, Kopf- und Fußzeilen
verschwinden aus dem EPUB ebenso wie der Kolumnentitel.
An dessen Stelle zeigen die meisten Geräte den Titel des
Buches auf jeder Seite an.
Bilder werden ebenfalls linear in den Textfluss eingestellt. Die
Breite des Bildes passt sich automatisch der Breite des Medienrah-
mens an (sofern die Auflösung des Bildes größer ist, ansonsten
verbleibt es in seiner Ursprungsgröße). Daraus resultiert, dass alle
Bilder gleich gemacht werden, unabhängig von ihrer inhaltlichen
Aussage oder Bedeutung. Komplexe grafische Layouts, in denen
verschiedene Bilder in unterschiedlichen Größen und Positionen
zueinander verschiedene Bildaussagen treffen, oder gar Texte, die
sich in einem Formsatz um einen Freisteller schmiegen, sind in
EPUB nicht möglich. Der Text wird an der Stelle unterbrochen, wo
das Bild verankert wurde, die weiteren Textbestandteile, seien es
Bildunterschriften oder der Fließtext, folgen darunter.
Dieser Linearität muss man sich bewusst sein, wenn man ein
E-Book im Format EPUB umsetzt. Die grafischen Feinheiten eines
Printlayouts, in denen der Grafiker bis auf den Millimeter festlegt,
wie sich die Bestandteile zueinander verhalten, mit einem auf
die Erscheinung der Doppelseite optimierten Aufbau, grafischen
Bezügen zwischen Abbildungen, einer layouterischen Dramaturgie
zwischen Text und Bild, sind in diesem Format nicht möglich.
Für viele Grafiker aus dem Print-Bereich ist das ein Graus. Aber
hier stoßen zwei Philosophien aufeinander. Print-Grafiker wollen
dem Leser keine Wahl lassen. Sie sehen sich als Gralshüter guter
Typografie und guten Layouts, und das sicherlich mit Recht. Dafür
haben sie studiert, jahrelang Erfahrung gesammelt. Auf Papier,
das einen fest definierten Medienrahmen besitzt, soll das auch
so sein. Bei E-Books, für die der Publisher eine möglichst breite
Geräte-Unterstützung anbieten möchte und ein Format benutzen
will, das noch möglichst lange unterstützt wird, gehört es aber
auch zum guten Ton, den Leser als mündigen Nutzer zu behan-
deln und ihm viele Freiheiten in der Nutzung und Darstellung
seiner Medien zu lassen.
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Die Schwierigkeit, die sich daraus für Verlagsprodukte ergibt,
liegt im Verlust einer Inhaltsebene, an die wir uns im gedruckten
Buch gewöhnt haben. Was bei einem Roman meist nur schöne
Nebensache ist – typografische Detailarbeit, Einbindung von
Illustrationen –, ist bei einem aufwendig gestalteten Bilderbuch
meistens die Hauptsache. Die grafische Gestaltung beinhaltet
die Hauptaussage eines solchen Buchtitels. Das betrifft Bilder-
bücher, Kochbücher, grafisch anspruchsvoll gestaltete
Bildbände gleichermaßen.
Kann man auch ein stark bebildertes und layoutlastiges Buch
in das Format EPUB übertragen? Möchte man allen inhaltlichen
Aspekten, also auch den Bild-Text-Bezügen und der grafischen
Gestalt gerecht werden, so muss die Antwort nein lauten. Das
Format EPUB kann diese Art von Büchern nicht adäquat digital
umsetzen. Dafür sind andere Formate geeignet. EPUB hat aber den
Vorteil, dass es auf den meisten Geräten angezeigt werden kann,
also eine breite vertriebliche Streuung besitzt, und dabei relativ
kostengünstig umgesetzt werden kann. Daher findet man bis heute
immer auch viele Kochbücher, Reiseführer und andere grafisch
anspruchsvolle Titel als EPUB konvertiert, meist sehr lieblos umge-
setzt. Ideal ist etwas anderes. Heutzutage kann man schon mit
anderen Mitteln arbeiten.
Beim E-Book im EPUB-Format müssen wir uns an eine veränderte
Lesesituation gewöhnen. Digitale Medien werden anders konsu-
miert als Printmedien und haben andere Stärken. Sie sind flexi-
bler, schneller verfügbar, aber auch volatiler, also flüchtiger, und
schneller wieder aus dem Gedächtnis verschwunden. Sie passen
zum heutigen Lebensstil der Menschen. Die Beschäftigung mit der
Frage, wie sich die verlagsrelevanten Inhalte diesem veränderten
Medienkonsum anpassen sollten, wird in Zukunft die Hauptaufgabe
eines Programmleiters für E-Book-Titel in einem Verlag sein.
Was sind die Stärken eines E-Books im Format EPUB? Mit der
Entscheidung, ein Buch in ein E-Book im Format EPUB umzu-
setzen, setzen wir einen Schwerpunkt auf den Text. EPUB wurde
geschaffen, um Texte möglichst flexibel anzuzeigen. Bücher,
bei denen Bilder eine ergänzende Inhaltsebene schaffen, werden
im Format EPUB auf ihren Text reduziert. Die Reduktion auf
diesen Bestandteil des Buchinhaltes muss nicht immer ungewollt
sein. Man konzentriert sich besser auf den Text, wenn man von
Bildern nicht abgelenkt wird. Durch die Egalisierung von Bild-
größen entsteht eine neue Perspektive auf den Inhalt. Der Leser
kann selbst entscheiden, welche Bilder er größer betrachten will,
indem er die Zoomfunktion seines Gerätes nutzt (sofern diese
bei seinem Gerät vorliegt). Das Buch bekommt damit eine neue
Dramaturgie, auf die Autor und Grafiker nur noch begrenzten
Einfluss haben. Als Ergänzung zum gedruckten Buch kann eine
solche Fokussierung auf den Text auch hilfreich sein. In der
heutigen Welt, in der wir von Bildwelten überflutet werden,
eröffnet es neue Perspektiven.
Welche Geräte unterstützen EPUB?
Um es kurz zu sagen: Der Kindle eReader nicht, alle anderen
Geräte unterstützen EPUB. Für das Anzeigen von EPUB auf den
Geräten ist die Software zuständig. Auf Computer/Notebooks,
Smartphones und Tablets sorgen Reader-Apps dafür, dass
E-Books angezeigt werden. Auf Computern ist die gängigste Soft-
ware zum Anzeigen von EPUBs Adobe Digital Editions (ADE). Das
Programm ist Reader und E-Book-Verwaltungssystem zugleich.
ADE kann kostenlos auf PC und Mac installiert werden. Immer
beliebter werden sog. Pug-ins für Browser, wie z. B. Firefox oder
Chrome. Ein EPUB-Plug-in erweitert die Browser-Software. Die
Software der E-Reader ist fest mit dem Gerät verankert. Man kann
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keine ergänzenden Anwendungen, sog. Apps installieren. Die
Entscheidung, welche Formate wie angezeigt werden, trifft also
der Gerätehersteller, und Amazon hat entschieden, dass auf
dem Kindle eReader keine EPUBs angezeigt werden dürfen.
Anders sieht es aber für den Kindle Fire aus. Denn bei
diesem Gerät handelt es sich um ein vollwertiges Tablet, das
auf dem Betriebssystem Android läuft. Für die auf Smartphones
und Tablets laufenden Betriebssysteme (im Wesentlichen iOS
und Android) werden von Fremdentwicklern Reader-Apps zum
Lesen verschiedenster Formate, insbesondere von EPUB ange-
boten. Und so muss sich Amazon für eines von zwei »Übeln«
entscheiden, die Öffnung des Gerätes für andere Formate oder
das Wegschließen aller Appangebote. Da die Anzahl down-
loadbarer Apps ein wichtiges Kaufkriterium für ein Tablet ist,
entschied sich Amazon für die Öffnung. Und so lässt sich mittels
Reader-Apps von Fremd-Entwicklern über Android-Stores das
Format EPUB auf allen Kindle-Fire-Geräten anzeigen. Verkaufen
kann man EPUBs aber über den Amazon Kindle Shop nicht, auch
nicht für den Kindle Fire.
EPUB 3
Insbesondere bildreiche Bücher und Bücher mit komplexen
Layout-Strukturen lassen sich mit EPUB nicht adäquat umsetzen.
Viele Publisher haben nach mehr Möglichkeiten und mehr gestal-
terischer Freiheit für E-Books verlangt. Da EPUB in erster Linie
auf HTML 4 basiert, konnte man sich für die Weiterentwicklung
dieses Formats auf das Anfang 2011 veröffentlichte HTML 5
stützen. EPUB 3 setzt daher konsequent auf die aktuellste Inter-
nettechnologie, bestehend aus HTML 5, CSS 3 und Javascript,
und führt das EPUB-Konzept konsequent weiter. Die Festle-
gung, was alles in EPUB 3 möglich ist und wie eine EPUB-Datei
aussehen muss, damit sie konform ist, macht aber nur eine Seite
der Medaille aus. Die zweite Seite besteht aus der Unterstützung
durch Geräte und Software. Während Apple iBooks EPUB 3 seit
Mitte 2012 unterstützt, befinden sich die Reader-Apps für Android
noch im Beta-Stadium. Dass die neueren schwarz-weißen E-Reader
EPUB 3 unterstützen werden, ist eher unwahrscheinlich. Die
Geräte sind für die zahlreichen Multimedial-Funktionen einfach
nicht geeignet. Es wird wohl noch bis Ende 2012 dauern, bis EPUB
3 flächendeckend vom Großteil der Geräte unterstützt wird.
Welche Möglichkeiten bietet EPUB 3? Schlicht gesagt, alles,
was in HTML 5 und CSS 3 möglich ist, lässt sich auch für EPUB 3
umsetzen. Dazu gehören aufwendige Designs mit mehrspaltigem
Layout, verschachtelte Tabellen, Paginierung, Bildunterschriften,
Einbettung von SVG-Grafiken, mathematische Formeln, Einbettung
von Videos und Audios. Mit Hilfe der Skript-Sprache Javascript
lassen sich sämtliche Elemente dynamisieren und Interaktivität
ins E-Book holen. Um mit den Problemen unterschiedlicher
Bildschirmformate umzugehen, können in der Datei Anzeige-
Varianten für unterschiedliche Medien integriert werden. Damit
werden die Darstellungs-Nachteile eines fixed Layouts auf
kleinen Displays ausgebügelt.
Der große Vorteil von EPUB 3 ist der offene Standard und
damit die Unabhängigkeit des Formats. Der Erfolg von EPUB 3
wird aber auch davon abhängig sein, inwieweit die Geräteher-
steller und vor allem die drei großen Protagonisten Google, Apple
und Amazon mitspielen. Wird die Unterstützung von EPUB 3 nicht
oder nur stiefmütterlich vorangetrieben, wird der Erfolg für das
Format ausbleiben. Bleiben wird dann aber ein aus verschiedenen
Formaten und Ökosystemen zersplitterter Markt, der es Verlagen
schwer machen wird, bebilderte und angereicherte E-Books zu
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erstellen. Die Zeichen stehen aber im Moment nicht schlecht, dass
sich EPUB 3 zum zukünftigen Standard entwickelt, so wie sich
EPUB als Standard für reine Textbücher bereits durchgesetzt hat.
Apple-FormateAufgrund der technologischen Vorreiterrolle und seiner engen
Verbindung zwischen Hardware und Software führt Apple für sein
Ökosystem frühzeitig neue Formate ein, ohne auf Kompatibilität
mit fremden Geräteherstellern zu achten. Schließlich soll mit den
neuen Formaten in erster Linie der Verkauf von Apple-Geräten
unterstützt werden. Auch im E-Book-Bereich führte Apple zwei
neue Formate ein, die im Folgenden vorgestellt werden sollen.
Fixed-layout-EPUB
Für die Möglichkeiten eines Tablets wie des Apple iPad waren
die gestalterischen Einschränkungen durch EPUB offenbar nicht
akzeptabel. Bilderbücher und Bücher mit einem bildlastigen
Buchdesign konnten mit diesem Format nicht umgesetzt werden.
Noch bevor das IDPF das Format EPUB 3 im Oktober 2011 veröf-
fentlichte, führte Apple eine Zwischenlösung ein, ein Fixed- layout-
EPUB. Dieses Format erlaubt die Umsetzung einer Gestaltung
wie in einem gedruckten Buch, also einem komplexen Layout
mit allen grafischen Möglichkeiten wie Formsatz, mehrspaltiges
Layout, Paginierung etc. Darüber hinaus lässt sich in diesem
Apple-Format Audio und Video einbinden sowie eine Vorlese-
funktion in das E-Book integrieren (read aloud). Für Bilderbücher
scheint diese Lösung sinnvoll zu sein. Andere bebilderte Bücher,
deren Schriftgröße in Relation zur Seite sehr klein ist (die meisten
Sachbücher), lassen sich hierüber selten befriedigend darstellen,
da die Bildschirmgröße selten ausreicht, um in der doppelseitigen
Ansicht den Text in einer lesbaren Größe abzubilden. Auch mag
der eine oder andere sich jetzt zu Recht fragen, ob es Sinn macht,
ein Buch, welches gedruckt vorliegt, in unverändertem Layout 1:1
digital umzusetzen, quasi als Simulation des gedruckten Buches.
Das Fixed-layout-EPUB lässt sich ausschließlich auf Apple-Ge-
räten, also iPhone, iPod touch und iPad anzeigen. Andere Reader
oder Apps können das Format nicht lesen. Das Fixed-layout-EPUB
ist im Prinzip ein EPUB 2 mit vereinzelten EPUB-3-Funktionalitäten.
Seit Oktober 2011 werden alle diese Funktionen im Format EPUB 3
abgedeckt, mit dem Unterschied, dass sie dann auch von anderen
Geräten in Zukunft gelesen werden. Fixed-layout-EPUB löste damit
einige Probleme des EPUB-Formats, allerdings nur für Apple-Ge-
räte, der restliche Markt blieb außen vor. Dennoch ist diese
Variante in einigen Fällen sinnvoll, insbesondere, wenn die Leser
vornehmlich iPad-Nutzer sind. Dafür bietet Apple mit diesem
Format eine komfortable Lösung. Mittlerweile wird man wohl eher
auf das Format EPUB 3 setzen, welches auf iOS-Geräten voll funk-
tionsfähig ist und darüber hinaus zukünftig Kompatibilität mit
anderen Geräten gewährleistet. Wenn man aus Bequemlichkeit bei
Apple bleiben will, so könnte sich ebenso als Alternative zu Fixed-
layout-EPUB das Format iBooks Author eignen, das ebenfalls ein
festes Seitenlayout ermöglicht.
iBooks Author
Nur 4 Monate nach der Veröffentlichung des EPUB-3-Standards
präsentierte Apple im Februar 2012 das Format iBooks
Author. All das, was EPUB 3 versprach, löste Apple in einem
eigenen, auf HTML 5 basierenden, aber nicht EPUB-3-kon-
formen Format: Interaktivität, komplexe Layoutstrukturen,
gestalterisch anspruchsvolle Einbindung von Audio und Video.
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Mit dem Format sollte der Schul- und Lehrbuchmarkt revolu-
tioniert werden. Der Endverbraucher bekommt ein Werkzeug an
die Hand, um mit einfach zu erlernenden Mitteln aufwendige,
digitale und multimediale Bücher selber zu gestalten und zu
veröffentlichen. Das ausschließlich auf dem Mac lauffähige und
kostenlos erhältliche Programm iBooks Author ermöglicht die
Umsetzung eines E-Books für das iPad. Während im Querformat
das Layout des E-Books mit Bild-und-Text-Bezug im Vordergrund
steht und Möglichkeiten für mehrspaltigen Satz, Formsatz,
verschiedene Abbildungsgrößen etc. bietet, reduziert die Ansicht
im Hochformat den Inhalt auf einspaltigen durchgehenden Text-
fluss. Begleitet wird der Fließtext in diesem Modus durch eine
schmale Marginalspalte mit den dazugehörenden Medien.
Zahlreiche fertige Funktionen wie Galerien, interaktive Bilder,
Lernkarten-Systeme, Glossar, Video- und Audio-Einbindung sowie
vorgefertigte Gestaltungsvorlagen erleichtern die Umsetzung
eines professionell gestalteten, multimedialen E-Books. Die Bedie-
nung ist angelehnt an Programme wie Keynote und Pages, die die
meisten Mac-User kennen und schätzen. Nach Fertigstellung des
Buches kann der Autor die Datei mit der Endung .ibooks selbst
in den iBookstore hochladen. Apple wendet sich hier explizit an
Selfpublisher, insbesondere aus dem Bildungsbereich, wie z. B.
Lehrer und Professoren, aber auch an Verlage.
Das E-Book im .ibooks-Format lässt sich ausschließlich in der
iBooks-App auf dem iPad anzeigen. Weder die kleineren iOS-Ge-
räte iPhone und iPod touch noch Geräte oder Apps von Fremdher-
stellern können die Datei anzeigen. Möchte man das so erstellte
E-Book kostenlos zur Verfügung stellen, darf man die Datei auch
auf seiner Internetseite zum Download anbieten. Beim Verkauf
des E-Books ist man gezwungen den Apple-Store zu nutzen. Der
Verkauf der eigenen Inhalte in einem anderen Format (z. B. EPUB)
ist weiterhin auch außerhalb des Apple-Stores erlaubt (durch
die Nutzung von iBooks werden an Apple keine exklusiven Rechte
an den Inhalten übertragen). Eine Importfunktion von EPUB nach
iBooks Author oder gar eine Exportfunktion in die andere Richtung
ist nicht vorgesehen und von Apple sicherlich auch nicht erwünscht.
Obwohl Schulbuch-Verlage mit iBooks Author ein fortschrittli-
ches Dateiformat erhalten haben, war die Begeisterung in Deutsch-
land eher verhalten. Die fehlende Kompatibilität zu anderen
Lesegeräten war der Grund dafür. Die (bereits seit längerem vorbe-
reitete) Antwort auf iBooks Author kam fast postwendend mit der
Ankündigung des Portals www.digitale-schulbuecher.de, das seit
dem Schulbeginn im Herbst 2012 eine Vertriebsplattform für digi-
tale Schulbücher bietet.
iBooks Author ist das multimedial am weitesten entwickelte
E-Book-Format (mit Ausnahme der individuell programmierten
E-Book-Apps). Es setzt das um, wovon viele aus der Branche seit
langem reden und was sie seit langem wünschen. Die Schwäche
dieses Formates bleibt die eingeschränkte Kompatibilität auf einen
einzigen Marktteilnehmer. Je nach Zielgruppe kann die Wahl für
dieses Format natürlich trotzdem empfehlenswert sein, insbe-
sondere deshalb, weil die Umsetzung mit dem Programm iBooks
Author sehr unkompliziert ist und einige vor allem für Fach- und
Lehrbücher sehr praktische fertige Funktionen mitbringt.
Amazon-Formate (AZW, Mobipocket, KF8)Von Anfang an setzte der Marktführer unter den Online-Buch-
händlern auf seine eigenen E-Book-Formate. Er kaufte die franzö-
sische Firma Mobipocket, die mit einer eigenen E-Book-Software
für Smartphones erfolgreich am Markt vertreten war, und entwi-
ckelte die Technologie weiter. E-Books im Mobipocket-Format
haben die Dateiendung ».mobi«. Das Format ist einem EPUB
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ähnlich, da es wie das EPUB auf der Vorgängerversion, dem
open-ebook-standard, basiert. Eine Konvertierung von EPUB
zu Mobi ist dadurch meistens recht einfach und kann durch
entsprechende Programme wie z. B. das von Amazon zur
Verfügung gestellte KindleGen oder die kostenlose Soft-
ware Calibre quasi per Knopfdruck durchgeführt werden.
Die meisten von Amazon zum Verkauf angebotenen E-Books
sind im Format AZW abgespeichert. Für den Amazon-Kunden
ist dies nicht sichtbar. Die E-Books liegen ohne Dateiendung
zum Kauf bereit. Es lässt sich also über die Abbildung im Shop
nicht schließen, in welchem Format, Mobipocket oder AZW, das
E-Book vorliegt. Das Format AZW ist im Prinzip nichts anderes
als eine Mobipocket-Datei mit Kopierschutz. In eine AZW- oder
Mobipocket-Datei kann man nicht schauen. Sie ist im Binär-Code
abgespeichert. Während AZW wegen des Kopierschutzes nicht
konvertiert werden kann, kann man die Mobipocket-Datei mit
Hilfe der oben genannten Programme in ein EPUB umwandeln.
Nur in dieser umgewandelten Form lässt sich Amazon »unter die
Motorhaube« schauen.
Das Format KF8 (Kindle Format 8) wurde von Amazon nach
AZW und Mobipocket vor allem für sein Tablet Kindle Fire
entwickelt. Mit diesem Format dürfen sich Verlage und Autoren
spätestens seit der offiziellen Bekanntgabe durch Amazon über
die Einführung der Kindle-Fire-Modelle Ende Oktober 2012 ausei-
nandersetzen. KF8 ist mit seinem Update seit Mitte 2012 auch
auf den Kindle eReadern mit der Version 4.1.0 darstellbar. Alle
anderen Geräte mit älterer Software können weiterhin nur AZW
und Mobipocket anzeigen.
KF8 soll die Möglichkeiten des neuen Amazon-Tablets
ausnutzen und besitzt HTML-5- und CSS-3-Funktionalität, also
Features, die auch EPUB 3 auszeichnen. Es erlaubt komplexe
Layouts in Spalten, verschachtelte Tabellen, Bildunterschriften,
SVG-Bilder und vieles mehr. Allerdings wurden die EPUB-3-Stan-
dards nicht vollständig eingehalten. Eine wichtige Eigenschaft
fehlt KF8, nämlich die Integration von Skripten (z. B. in Form von
Javascript). Damit werden für E-Books im KF8-Format Interakti-
vität und komplexere Animationen, wie sie z. B. im Format iBooks
Author vorzufinden sind, vorerst ausgeschlossen.
Für die Umwandlung von EPUB 3 in das KF8-Format gilt, dass
weitgehend alle wichtigen HTML-5- und CSS-3-Eigenschaften bis
auf die Skripting-Fähigkeiten von EPUB 3 mit Hilfe des Einsatzes
kostenloser Softwaretools ins KF8-Format übernommen werden
können. Es bleibt aber der Wermutstropfen, dass komplexere
interaktive E-Book-Kreationen im Stile von iBooks Author vom
Amazon-Shop ausgeschlossen bleiben. Diese scheint Amazon
für den Kindle Fire nur in Form von Apps im Amazon-App-Store
zulassen zu wollen. Wie lange dieser Zustand bleiben soll, ist
noch nicht abzusehen.
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Native AppsApplikationen, also Anwendungen, die individuell für bestimm-
teBetriebssysteme auf mobilen Endgeräten wie Smartphones
und Tablets programmiert sind, werden native Apps genannt. Es
spricht nichts dagegen, auch Buchinhalte als App umzusetzen.
Technisch realisierbar ist fast alles, was die Geräte an Möglich-
keiten bieten: Interaktivität, Animationen, Video, Audio etc. Die
einzigen Einschränkungen gibt das eigene Budget vor. Denn
ein EPUB kann auf bereits vorgefertigten und erprobten Reader-
Apps angezeigt werden, benötigt also keine aufwendige und
kostenintensive Programmierung. Wird eine eigene App für ein
Buch erstellt, so muss für dieses einzelne Buch quasi das Rad
neu erfunden werden. Dafür erhält man nach Fertigstellung der
App eine auf die individuellen Bedürfnisse der Leser umgesetzte
Grafik und auf den Inhalt angepasste Funktionen. Insbesondere
layout-lastige Bücher wie z. B. Kochbücher werden sehr gerne als
App umgesetzt. Bekannte Starköche wie Jamie Oliver, Cornelia
Poletto, Alfons Schuhbeck oder Johann Lafer lassen solche Apps
immer wieder in den oberen Verkaufsrängen stehen. Bei Büchern,
die keine verkaufsfördernden Marken haben, sollte man sehr
genau kalkulieren, ob es sich lohnt, für ein einzelnes E-Book eine
eigene App zu erstellen. Denn die App muss für jedes Betriebs-
system, ja zum Teil auch für jedes Gerät neu angepasst werden
(die Bildschirmgröße eines iPad erlaubt andere Benutzerführungen
als ein iPhone). Das bedeutet, dass zwei iOS-Versionen (eine
für iPhone, die andere für iPad) und eine auf unterschiedliche
Endgeräte geprüfte Android-Version programmiert und nach der
Veröffentlichung betreut werden müssen. Die Kosten für eine App
können auf diese Weise schnell fünf- bis sechsstellig ausfallen
(nach oben hin gibt es so gut wie keine Beschränkung). Die Kosten
für die Betreuung einer App dürfen ebenfalls nicht unterschätzt
werden. Es gibt keine App mit fehlerfreiem Programm-Code. So
sollten Apps in regelmäßigen Abständen ein Update erhalten,
manchmal auch die eine oder andere Zusatzfunktion bekommen,
um gute Bewertungen von Nutzern zu bekommen, die wiederum
dafür sorgen, dass die App für neue Käufer interessant wird.
Ein sinnvoller Einsatz von Apps kann in der Veröffentlichung
von Reihen sein. Die App selbst wird entweder gratis oder für ein
geringes Entgelt zur Verfügung gestellt, damit möglichst viele
Leser die App downloaden. Diese Basis-App kann z. B. den ersten
Titel einer Reihe beinhalten, oder eine Leseprobe. Alle weiteren
Titel können später vom Nutzer einzeln dazugekauft werden.
Dieses Geschäftsmodell entspricht dem, was man heutzutage als
Freemium bezeichnet (Kunstwort aus free und premium). Auch bei
sich wiederholender Inhaltsstruktur wie z. B. bei Reiseführern mit
demselben inhaltlichen Aufbau hat sich diese Form des In-App-
Purchase etabliert. Auch für belletristische Titel kann dieses
Vorgehen lohnenswert sein, wenn es sich um bekannte Reihen
handelt (z. B. Perry Rhodan).
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Lesbarkeit von Formaten
Kindle Sony PRS
Kobo Reader Kindle Fire iPad
Android Tablet iPhone
Android Smartphone
EPUB
EPUB 3
iBooks
layout EPUB
AZW/ Mobipocket
KF8
Kopierschutzeigenes Ökosystem
Adobe DRM
Adobe DRM
eigenes Ökosystem
eigenes Ökosystem
Adobe DRM
eigenes Ökosystem Adobe DRM
GUT LESBAR MIT APP LESBAR SCHWER LESBAR NICHT LESBAR
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Web-AppsApplikationen, die wie eine interaktive Internetseite auf HTML 5
und Javascript basieren, werden Web-Apps genannt. Diese Form
der App kann entweder über den Internetbrowser angesteuert
werden und daher nur über eine Online-Verbindung, kann aber
auch als sog. Hybrid-App auf dem Endgerät installiert werden.
In beiden Fällen liegt der Anwendung HTML 5 als Programm-
Code zu Grunde.
Beide Varianten haben den Vorteil, dass sie deutlich preis-
werter herzustellen sind als native Apps und einfacher auf
unterschiedlichen Geräten zum Laufen gebracht werden können.
Dabei verhält sich die klassische Web-App ganz und gar wie eine
Webseite. Die App wird aus dem Internet-Browser aufgerufen.
Sämtliche Funktionen und Inhalte liegen auf einem Server online
und können nur bei existierender Internetverbindung abgerufen
werden. Der Vorteil ist, dass man den Store und die damit verbun-
denen Kosten für die Provision umgehen kann. Die Web-App muss
nicht installiert werden und lässt sich auf jedem Gerät, das einen
aktuellen Internetbrowser besitzt, anzeigen.
Die Hybrid-App geht einen Schritt weiter und setzt zwar auf
der gleichen HTML-5-Programmierung auf, bettet allerdings den
Inhalt der Web-App in einen Rahmen, einen sog. Frame. Der
Frame bildet das Verbindungsstück zur Hardware des mobilen
Endgerätes, da er für die jeweilige Betriebssystem-Umgebung
umgesetzt wurde. Die Anwendung selbst greift nicht direkt auf
das Gerät zu. Für die Umsetzung der Frames gibt es Quasi-Fertig-
lösungen wie z. B. Phone-Gap, die einen beim Bauen des Frames
unterstützen. Der native, also aufwendige Teil der Programmie-
rung wird auf den Frame beschränkt.
Ich schrieb bereits, dass es keine Rundum-Sorglos-Lösung
gibt, daher will ich auch bei der Variante der Web-App nicht die
Nachteile verheimlichen. Es hat schließlich einen Grund, weshalb
es immer noch so viele neue Apps im Store zum Downloaden
gibt. Native Apps können auf einige Funktionen des Gerätes
zugreifen, wie z. B. die Kamera oder Informationen wie Kalender-
Einträge etc. Darüber hinaus muss der App-Store nicht negativ
sein. Es handelt sich um eine leistungsstarke Vertriebsplattform,
die auch guten Umsatz schaffen kann. Die Umsatz-Provision ist
dann vernünftig investiert.
Apps mit Adobe Digital Publishing Suite (DPS)Bisher wurde meist über die Big Three, Amazon, Apple und
Google, als Markt-Treiber gesprochen. Diesen sollte man einen
vierten Namen hinzufügen: Adobe. Die Firma ist bekannt für ihre
Design- und Produktionssoftware im Print-, Video- und Web-
Bereich. Indesign, Photoshop, Dreamweaver, Premiere sind die
professionellen Kreativ-Tools aus der Adobe-Schmiede. Unter den
von Adobe entwickelten und global durchgesetzten Standards
zähltPDF zu den prominentesten Beispielen. Das Format katapul-
tierte die Druck- und Verlagsindustrie vor über 15 Jahren vom
analogen ins digitale Zeitalter. Insofern sollte man diesen Player,
der den Produktionszweig der Verlagsbranche so stark be-
einflusst, nicht unterschätzen.
Im Bereich des digitalen Publishing war Adobe nicht untätig.
Seit 2011 bietet die amerikanische Firma für den nordamerikani-
schen Raum ein Paket an, um auf Tablets und Smartphones inter-
aktive und grafisch anspruchsvolle Layouts zu veröffentlichen.
Das Format nennt sich Folio. Und wenn es nach Adobe geht, soll
Folio im digitalen Publishing das werden, was PDF im Printbereich
geworden ist: DER Standard, mit dem digitale Medien gestaltet
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und veröffentlicht werden. Tatsächlich sind sich die beiden
Formate sehr ähnlich. Folio basiert auf PDF und bereichert es mit
HTML-5-Funktionen.
Der Arbeitsablauf für die Erstellung einer App mit der Digital
Publishing Suite sieht folgendermaßen aus: Mit Adobe Indesign
wird das Folio-Dokument aufgebaut. Dabei können z. B. die
ursprünglichen Daten der Print-Version eines Buches benutzt
werden. Der Aufwand für den Umbau des Dokumentes hält
sich vergleichsweise in Grenzen. Der Designer kann animierte
Layout-Elemente einbauen wie z. B. ein- und ausfahrende Menüs,
Scrollbereiche festlegen und vieles mehr oder neue Medien-Ele-
mente hinzufügen, wie z. B. Audios, Videos oder z. B. eine
Funktion für 360-Grad-Panoramen. Für ein adaptives Layout,
das sich an die gewünschten Bildschirm-Formate der Endgeräte
anpasst, hinterlegt der Grafiker verschiedene Bild-Auflösungen.
Außerdem kann er festlegen, wie sich das Layout im Hoch- und
im Querformat verhält. Er legt hier quasi zwei Layouts an (eines
für das Hoch- und eines für das Querformat). Damit erreicht man
ein Erscheinungsbild wie bei iBooks Author, allerdings mit den
professionelleren Mitteln von Indesign und mit dem Vorteil, dass
bestehende Druck-Daten genutzt werden können.
Liegt die fertige Folio-Datei vor, kann daraus über den
von Adobe zur Verfügung gestellten App-Builder eine App für
iOS oder Android erstellt werden. Die App besteht aus einem
Viewer, sozusagen einem Container, der die Folio-Datei mit ihren
animierten Funktionen anzeigt. Mit diesen Mitteln gelingt es
Designern, ohne eine einzige Zeile Programm-Code schreiben zu
müssen, eine App für Tablets und Smartphones zu erstellen.
Adobe bietet verschiedene Lizenzmodelle für Grafiker wie für
größere Firmen an. Apps für das iPad können bereits von klei-
neren Grafikbüros kostengünstig umgesetzt werden. Möchte der
Verlag aber auch für Android und für das iPhone Apps entwickeln,
verlangt Adobe für den Hosting-Service des Viewers eine Umsatz-
beteiligung, die sich bisher im Bereich zwischen 0,12 $ und 0,30 $
pro Download bewegt hat. Dazu erlaubt Adobe Einblick in wich-
tige Daten zum Nutzerverhalten in jeder App. Der Verlag kann so
seine Angebote auf die Kundenbedürfnisse anpassen.
Die Digital Publishing Suite wurde bisher nur in den USA ange-
boten, soll aber in Kürze auch in Deutschland eingesetzt werden.
In Zukunft können damit ausgehend von einem bestehenden
Print-Workflow enhanced E-Books, also mit Multimedia angerei-
cherte und ansprechende und den neuen Medien angemessene
Publikationen erstellt werden. Das Besondere dabei sind zwei
nicht zu unterschätzende Faktoren: Für die E-Book-App wird keine
Programmierung benötigt, und es kann auf die bestehenden
Programm-Kenntnisse des Grafikers zurückgegriffen werden. Die
App kann so im Sinne einer crossmedialen Veröffentlichung aus
dem bestehenden Work-flow generiert werden. Datenkonvertie-
rungen sind nicht mehr notwendig.
Für die Zeitschriften-Branche ist es besonders wichtig, auf
einem hohen grafischen Level arbeiten zu können. Daher wird
das Folio-Format bisher vor allem für E-Magazine umgesetzt.
Einige Verlage nutzen das Format für ihre Kataloge. Eine
bestimmte Art von Büchern, bei denen auf ein anspruchsvolles
grafisches Erscheinungsbild wert gelegt wird, wie z. B. Koch-
bücher und Bücher zu Lifestyle, Design und Architektur, eigenen
sich für diese Art der Veröffentlichung. Die Einbindung in den
Workflow und die Möglichkeit, relativ kostengünstig Erfahrung
mit crossmedialen Vermarktungsstrategien zu machen, sind die
Vorteile dieses Formats.
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Die nachfolgenden Übersichten sollen helfen den Durchblick im
Formate-Dschungel zu behalten. Im ersten Schaubild werden die
Eigenschaften und die Möglichkeiten jedes einzelnen Formats
bewertet, wie es mit bestimmten Charakteristika und Funkti-
onen umgeht. Das zweite Schaubild versucht eine Einschätzung
zu geben, welche Formate für welche Gattungstypen sinnvoll
sind. Auch entgegen dieser Einschätzung kann es im individu-
ellen Fall sinnvoll erscheinen, das eine oder andere Format zu
nutzen. Denn es gibt natürlich darüber hinaus noch ganz andere
Bewertungskriterien, die eine Rolle spielen können, wie Ziel-
gruppe, vertriebliche Argumente etc. Die App habe ich in beiden
Fällen weggelassen, da mit dieser Lösung letztlich alles umge-
setzt werden kann, das entsprechende Budget vorausgesetzt.
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*
*
*
**
**
**
**NICHT MÖGLICH
OPTIMAL
NICHT GUT
GUT*
Fixe
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Einb
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ng A
udio
Einb
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ideo
Inte
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t / S
krip
te
Tabe
llen
Form
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Einb
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on S
chrif
ten
EPUB
EPUB 3
iBooks
KF8
AZW/Mobipocket
* wird nicht von allen Geräten unterstützt
** Bei der Enbettung von Schriften muss darauf E-Book-Formaten gestattet ist.
Formateigenschaften
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KopierschutzBei E-Books unterscheidet man zwischen hartem und weichem
Kopierschutz. Der harte Kopierschutz schützt den Inhalt eines
E-Books durch Digital Rights Management (abgekürzt DRM),
also ein Verwaltungssystem für digitale Rechte. Ein auf diese
Weise geschütztes E-Book lässt sich nur nach Registrierung
und nur für eine bestimmte Anzahl Geräte freischalten.
Bei Amazon wird diese Form des Kopierschutzes unauffällig
praktiziert. Der Nutzer kann das Amazon-Format ohnehin auf
keinem anderen Gerät als auf dem Kindle lesen. Die Registrie-
rung der heruntergeladenen und mit Kopierschutz versehenen
Amazon-E-Books erfolgt über den Account des Käufers. Auf einem
anderen Kindle-Account lässt sich das E-Book nicht anzeigen. Da
das Ökosystem von Amazon aber den Kauf- und Download-Vor-
gang so einfach wie möglich gestaltet, per 1-Click-Download,
merkt der Leser vom DRM nichts. Ähnliches gilt für die im Apple
iBooks-Store gekauften und geladenen E-Books. Dank ihrer
Ökosysteme, die eine ausreichend große Auswahl an Inhalten,
Services und Geräten bieten, geraten die meisten Apple- und
Amazon-Kunden kaum in Versuchung, Dateien aus ihrem »natür-
lichen Umfeld« zu reißen und ungerechtfertigt zu verteilen.
Auf anderen Vertriebsplattformen hat sich als DRM-System
Adobe Digital Editions etabliert. Das Programm lässt sich für den
Endverbraucher kostenlos herunterladen und ist zugleich E-Book-
Verwaltungs-Software und Reader in einem. Die Verwaltungssoft-
ware dient zur Freischaltung einzelner Geräte des Nutzers, damit
dieser sich seine E-Books auf seinen Mobilen Readern anzeigen
lassen kann. Das, was bei Amazon und Apple völlig unsichtbar in
das eigene System eingebettet ist, muss hier vom Nutzer selbst
manuell vorgenommen werden. Er registriert sich bei Adobe mit
seiner E-Mail-Adresse und einem Passwort. Mit dieser Adobe ID
registriert er seine eingekauften E-Books einzeln auf dem Adobe
Server, schaltet jedes seiner Geräte, sofern sie Adobe DRM unter-
stützen, frei und kann dann erst seine E-Books lesen.
Dass DRM für E-Books im Einsatz ist, liegt an vielen Verlagen,
die ihre Inhalte vor unrechtmäßiger Verbreitung schützen wollen.
Die Diskussion über DRM ist mittlerweile entbrannt und immer
mehr Verlage, sowohl im Ausland wie im Inland, verzichten
komplett auf harten Kopierschutz. Die DRM-Kritiker sagen, dass
DRM die Nutzer vom Kaufen abhält, jeder Kopierschutz geknackt
werden kann und so oder so jeder Inhalt in illegalen Tauschbörsen
landen kann. Die DRM-Unterstützer sind der Ansicht, dass DRM die
Anzahl der unrechtmäßigen Kopien reduziert und dass sich über
kurz oder lang Infrastrukturen durchsetzen werden, bei denen
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Eignung für folgende Buchgenres
EPUB EPUB 3 PDF iBooks
layout EPUB KF8AZW/
Mobipocket
Fachbuch
Belletristik
Foto-Bildband
Kinder-Bilderbuch
Schulbuch
Sachbuch/Ratgeber
Reise
Multimedia E-Book
Interaktives E-Book
GUTOPTIMAL NICHT GUT KRITISCH
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Hartes DRM
63%
Weiches DRM z.B. Wasserzeichen
41%
Andere Maßnahmen 6%
Keine Angabe 4%
Andere Maßnahmen 2%
Keine Angabe 1%
Weiches DRM z.B. Wasserzeichen
64%
Hartes DRM
50%
Quelle: GfK Panel Services Deutschland im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
2011
2012
Kopierschutzmaßnahmender Kunde das Vorhandensein von DRM in der Praxis nicht mehr
feststellen wird, also Strukturen, wie sie bereits bei Amazon oder
Apple vorzufinden sind. Apple und Amazon haben hier dank ihrer
Marktposition eine solche Lösung schaffen können. Im E-Com-
merce hat sich stets das einfachste Verkaufssystem bewährt.
Anbieter komplizierter Abläufe wurden durch die Anbieter einfa-
cherer Abläufe verdrängt.
Bisher wurde nur von hartem Kopierschutz gesprochen. Die
Alternative dazu ist der weiche Kopierschutz, z. B. in Form eines
Wasserzeichens. Der Unterschied zum harten Kopierschutz ist,
dass diese Art der Personalisierung den Käufer nicht einschränkt.
Er kann das E-Book sofort einsetzen und auf beliebig vielen
Geräten abspeichern. Das E-Book lässt sich aufgrund des Wasser-
zeichens stets dem ursprünglichen Käufer zuweisen. Im Falle
einer illegalen Verbreitung kann das Wasserzeichen so gegen
ihn eingesetzt werden. Die meisten Nutzer wird dieses Wissen
abhalten, unkontrolliert ihre E-Books mit ihren Mitmenschen zu
teilen, aus Angst, strafrechtlich verfolgt zu werden. Natürlich lässt
sich ein Wasserzeichen auch entfernen. Wer sich mit dem Aufbau
einer EPUB-Datei auskennt, wird damit keine Schwierigkeiten
haben. Knacken lässt sich aber letztlich jeder Kopierschutz, ob
weicher oder harter und daher kann auch jeder Inhalt in illegalen
Tauschbörsen landen.
Sichern Sie sich schon jetzt Teil 2: Markt
Vertriebswege – wo und wie E-Books verkauft werden
Entscheidungskriterien für die Wahl des richtigen Formats
Ausblick in die Zukunft
Schicken Sie eine E-Mail an [email protected] mit folgendem
Betreff: eBooks. Teil 2: Markt
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Abstract: E-Reader
Vorteile: + Sehr lange Akku-Laufzeit
+ Ideal für Vielleser
+ Robust und handlich
+ Augenschonend und auch im Freien gut lesbares Display
Nachteile: – Kein Farbdisplay
– Kein Video, keine Animationen
– Keine weiteren Funktionen, wie E-Mails, Apps o. ä.
Zielgruppe:• Frauenanteil 42 %, Tendenz steigend
• Vielleser
• Viel Belletristik, perfekt für den Urlaub
Besonders geeignet:• für Belletristik
• für Sachbuch mit reduziertem Bildanteil
Geräte auf dem Markt:• Kindle eReader (Marktführer)
• Kobo eReader
• Weltbild/Hugendubel eBook Reader 4
• Thalia Bookeen Cybook Odyssey
• Sony PRS-T1 und T2
Abstract: Amazon Kindle
Vorteile: + Sehr gutes Display
+ Bezahlung über den eigenen Amazon-Account
(bekannter Shop)
+ Unkomplizierter Zugang zu einer großen Anzahl E-Books
Nachteile: – Kein Zugang zu anderen Shops
– Kann kein EPUB anzeigen
Lesbare E-Book-Formate:• AZW
• Mobipocket
Zielgruppe:• Kindle ist sehr erfolgreich verkauft worden, daher eine
große Zielgruppe
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Abstract: Tablets
Vorteile: + Multifunktionalität
+ Hochwertige Displays mit intuitiver Touch-Eingabe
+ Viele Möglichkeiten für E-Books wegen der Option,
individuelle Apps für die Geräte zu entwickeln
Nachteile: – Vergleichsweise kurze Akkulaufzeit
– Nicht optimal für langes Lesen
Zielgruppe:• Die größte Zielgruppe sind die 25–34-Jährigen
• Gleichermaßen Männer und Frauen
Besonders geeignet:• für enhanced E-Books (Video, Audio, Animationen etc.)
• für E-Book-App mit interaktiver und attraktiver Umsetzung
• für Reader-Apps, die zugleich Verkaufsplattform sind
• für alle Buchgattungen
Geräte auf dem Markt:• iPad
• Geräte mit Google Android Betriebssystem
(Samsung, Acer,Asus, Google, Amazon Kindle Fire)
• Microsoft-Geräte angekündigt
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Abstract: Apple iPad
Vorteile: + Retina Display (Auflösung 264 ppi) perfekt für Texte
+ Betriebssystem iOS ist ausgereift und verzahnt alle
Apple-Geräte miteinander
+ Nur ein Tablet für ein Betriebssystem vereinfacht die
Qualitätssicherung der Entwickler
+ Große Anzahl verkaufter Geräte. Durch ein Gerät wird
eine große Zielgruppe erreicht
+ Innovationstreiber. Apple bietet früher als andere
innovative Lösungen an
Nachteile: – Hoher Preis
– Geschlossenes Betriebssystem
– Stores: Lange Qualitätsprüfung durch Apple beim
Einstellen von Apps und Büchern
Lesbare E-Book-Formate:• Alle Formate, auch die Amazon-Formate über die
kostenlose Kindle-App
Zielgruppe:• Wie bei Tablets 25–34-Jährige
• Etwas mehr Männer als Frauen
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Abstract: Geräte mit Android
Vorteile: + Offenes Betriebssystem
+ Mehrere Shops
+ Auch preiswerte Modelle erhältlich
Nachteile: – Fragmentierung des Marktes durch viele
verschiedene Modelle
– Dadurch sehr aufwendige App-Produktion,
da zahlreiche Geräte getestet werden müssen
– Wenig Updates
Lesbare E-Book-Formate:• Bis auf die Sonderformate von Apple alle Formate
Zielgruppe:• Aufgrund des niedrigen Einstiegspreises bei ein-
kommensschwächeren Käufern Beliebter als das iPad
• Gleichermaßen Männer und Frauen
• Altersstruktur verteilt sich etwas mehr
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Abstract: Kindle Fire
Vorteile: + Niedriger Preis für ein gutes Android-Tablet
+ Bezahlung über den eigenen Amazon-Account
(bekannter Shop)
+ Unkomplizierter Zugang zu einer großen Anzahl
E-Books, aber auch Videos und Musik
+ Durch das Android-Betriebssystem können auch
Apps von Fremdherstellern installiert werden
Nachteile: – Im Amazon Shop weiterhin nur Amazon-Formate lieferbar
Lesbare E-Book-Formate:• Alle Formate bis auf die Sonderformate von Apple
Zielgruppe:• Hohe Verkäufe auch in Deutschland zu erwarten
(in USA das meistverkaufte Tablet), daher große,
breite Zielgruppe
• Mehr Frauen als Männer (56,6 % Frauen)
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Abstract: Smartphone
Vorteile: + Das einzige Gerät, das man immer dabeihat
+ Auf Mobilität optimierte Geräte, die immer online sind
+ Sehr hohe Akzeptanz. Im Jahr 2011 wurden in
Deutschland 11,8 Mio. Smartphones verkauft
Nachteile: – Kleines Display
– Eignen sich nicht für langes Lesen
Zielgruppe:• Aufgrund der hohen Bestandszahlen sehr große Zielgruppe
• Ideal für Zielgruppen, die viel unterwegs sind
Besonders geeignet:• für kurze Texte
• für Reiseführer
• für Nachschlagewerke
• für Belletristik (kompakte Leseeinheiten)
Geräte auf dem Markt:• Geräte mit Android-Betriebssystem
(Samsung, HTC, LG, Motorola, Sony)
• Geräte mit Apple iOS-Betriebssystem (iPhone 3, 4, 4S, 5)
• Geräte mit anderen Betriebssystemen, z. B. Microsoft,
RIM, Symbian
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Abstract: PDF
Vorteile: + Darstellung des Inhalts wie im gedruckten Buch
+ Kompatibilität auf vielen Geräten
+ Zitierfähigkeit durch feststehende Paginierung
Nachteile: – Keine dynamische Anpassung an verschiedene
Bildschirmgrößen
– Keine Veränderung der Schriftgrößen
– Keine Interaktivität und multimediale Anreicherung
möglich
Besonders geeignet:• für Fachbücher und wissenschaftliche Literatur
• für Bücher, bei denen das Layout einen Teil
des Inhalts transportiert
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Abstract: EPUB
Vorteile: + Inhalt passt sich dynamisch an Bildschirmgrößen an
+ Schriftgrößen und andere typografische Einstellungen
am Gerät veränderbar
+ Kompatibilität auf vielen Geräten
+ Offener Standard
+ Kostengünstig umsetzbar (basiert auf HTML und CSS)
Nachteile: – Keine anspruchsvollen Layouts umsetzbar.
Ausschließlich linearer Aufbau möglich
– Keine Interaktivität, Animation. Video und Audio
nur bedingt einsetzbar
– Auf Kindle nicht lesbar, muss hierfür konvertiert werden
Besonders geeignet:• für alle Bücher, bei denen Text die Hauptrolle spielt
und Bild und Grafik nebensächlich sind
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Abstract: EPUB 3
Vorteile: + Schließt die Lücke, die in EPUB noch offen war
+ Anspruchsvolle Layouts, Animationen,
Multimedia, Interaktivität möglich
Nachteile: – Wird noch nicht zu 100 % von allen Geräten unterstützt,
was aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint
Besonders geeignet:• für alle Bücher, bei denen komplexes Layout und/oder
Multimedia und Interaktivitäteine wichtige Rolle spielen
Abstract: Fixed-layout-EPUB
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Abstract: Fixed-layout-EPUB
Vorteile: + Übertragung des Print-Layouts 1:1 möglich
+ Komplexe Layouts möglich
+ Multimedia-Einbindung, Vorlesefunktion
Nachteile: – Ausschließlich auf iOS-Geräten lesbar
(iPhone, iPad, iPod touch)
– Wird durch EPUB 3 abgelöst
Besonders geeignet:• für animierte Bilderbücher
• für Bücher, die wenig Text enthalten und bei denen das
Print-Layout eingehaltenwerden muss
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Abstract: iBooks Author
Vorteile:• Grafisch ansprechende Lösung
• Zwei Ansichten: Hochformat zum konzentrierten
Lesen, Querformat zum Stöbern und Schmökern
• Vorgefertigte animierte Widgets
(Bildergalerie, interaktive Grafiken, Lernkarten etc.)
• Einfach zu erlernende kostenlose Software für den Mac
• Einfache Funktionen zum Erstellen eines Glossars
• Funktionen zum Markieren von Textstellen
• Programmierschnittstelle, um eigene
interaktive Elemente einzubinden
Nachteile: – Das Format ist ausschließlich auf dem iPad lesbar
– Kommerzieller Vertrieb der Bücher nur über iBooks Store
erlaubt
– Die Software zur Erstellung der Bücher läuft nur
auf dem Mac
Besonders geeignet:• für Sach- und Fachbücher
• für Lehrbücher
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Abstract: Amazon-Formate
Vorteile: + Die gleichen Vorteile wie EPUB
+ KF8 vergleichbar mit EPUB 3, aber ohne Schnittstelle für
Skripte-Lesbarkeit
Nachteile: – Vertrieb der Formate ausschließlich über den
Amazon-Shop
– Keine Skripte für Interaktivität bei KF8 möglich
Besonders geeignet:• AZW und Mobipocket für alle Bücher, bei denen Text die
Hauptrolle spielt und Bild und Grafik nebensächlich sind
• KF8 für alle Bücher, bei denen komplexes Layout und
Multimedia eine Rolle spielen
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Abstract: Native Apps
Vorteile: + Grafische Gestaltung ohne Kompromisse
+ Individuelle technische Lösungen möglich
+ Apps als Vertriebsplattform für Inhalte (In-App-Purchase)
Nachteile: – Programmierung der App muss für jedes
Betriebssystem individuell erfolgen
– Hohe Kosten (insbesondere für Anpassungen
an die verschiedenen Android-Geräte)
– Verkauf der App im App-Store steht im Wettbewerb
mit Games und anderen beim Endverbraucher
beliebteren Anwendungen
– Die E-Book-App steht für sich und kann nicht in einem
E-Book-Store verkauft werden
Besonders geeignet:• für besondere Titel, die eine Marke besitzen und
die Aufmerksamkeit auf sich ziehen
• für Reihen
• als Ergänzung zu gedruckten Buchinhalten
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Lucas Lüdemann, [email protected]
Abstract: Web-Apps
Vorteile: + Kostengünstige, aber trotzdem individuelle
Lösung für eine App
+ Kompatibilität mit allen Betriebssystemen, die über
einen Internetbrowser verfügen
Nachteile: – Für die Nutzung der reinen Web-App
muss der Leser immer online sein
– Kein Zugriff auf einige interne Funktionen des Gerätes
– HTML 5 bietet zwar hohe Kompatibilität. Wenn Geschwin-
digkeit undLeistungsfähigkeit einer Anwendung im Vor-
dergrund stehen, haben native Apps die Nase vorn
Besonders geeignet: • für Inhalte, die in eine interaktive Anwendung integriert
werden müssen
• als Ergänzung zu gedruckten Buchinhalten
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Abstract: Apps mit Adobe Digital Publishing Suite
Vorteile: + App-Erstellung ohne Programmierkenntnisse
+ Unkomplizierte Einbindung in den Print-Workflow
+ Enhanced E-Books auf hohem grafischem Niveau
+ Mit der Single Edition auch ohne
Lizenz pro Download nutzbar
Nachteile: – Für Android-Apps und für iPhone wird die DPS
Professional Edition benötigt, die höhere Kosten und
eine Abrechnung pro Download vorsieht
– Die Single Edition erlaubt nur die Veröffentlichung
auf dem iPad
Besonders geeignet:• für Bücher, bei denen ein hoher grafischer Anspruch
besteht, wie z. B. Bücher zu Kunst, Design,
Architektur, Lifestyle sowie Kochbücher
• für Magazine
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Abstract: DRM
Harter Kopierschutz:
• DRM verpflichtet den Nutzer, sein E-Book zu registrieren
• Das E-Book kann nur auf einer begrenzten Zahl
von Lesegeräten angemeldet werden
• Bei Amazon und Apple ist das DRM in den Kaufprozess,
der über den Kunden-Account abgewickelt wird,
integriert und fällt daher nicht auf
• Für andere Online-Shops muss Adobe Digital Editions als
Verwaltungssoftware auf dem Computer zwischenge-
schaltet werden
Weicher Kopierschutz:
• Ein im E-Book auf den Käufer personalisiertes Wasser-
zeichen, das sichtbar im Buch angezeigt wird und/
oder unsichtbar in der Datei versteckt ist
• Der Käufer kann nicht davon abgehalten werden, eine
E-Book-Datei an einen Dritten weiterzugeben, aber
anhand des Wasserzeichens identifiziert werden
• Das Wasserzeichen sensibilisiert den Käufer für die
Verbreitungsrechte des E-Books
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Lucas Lüdemann Mohnweg 10 D-53229 Bonn
T + 49 (0)228 / 96 91 04 92 M +49 (0)160 / 2 71 76 05
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• Konvertierung: alle gängigen Formate
• Konzeption: erfolgreich digital
• Grafik: neue Medien mit Stil
• Crossmedial: gedruckt, digital und multimedial
• Beratung: Für Ihren Durchblick
• EPUB • EPUB 3 • Amazon-Formate • Apple-Formate • .folio (Adobe) • Web-App etc.
Damit Ihre Inhalte immer gut aussehen, vereinen wir in unserem Team die Kompetenz aus Lektorat, Grafik und Produktion.
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Lucas LüdemanneBooks. Grundwissen für VerlageTEIL 1: Formate und Geräte Oktober 2012
In Vorbereitung:TEIL 2: Markt Vertriebswege – wo und wie E-Books verkauft werdenEntscheidungskriterien – die Wahl des richtigen FormatsAusblick in die Zukunft
JETZT SICHERN:Schicken Sie uns eine E-Mail an [email protected] mit folgendem Betreff: eBooks. TEIL 2: Markt
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