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persönliche Lernumgebungen wie z.B. CardTrainer.net und ein Ausblick, was die Zukunft bieten kann...
Personal Learning EnvironmentsUnterstützung durch Social
Operating Systems
Philipp-Emanuel LechnerNavid Nikpour
FZI Forschungszentrum InformatikInformation Process Engineering
Informelles vs. Formelles Lernen
Lernprozesse, deren Schwierigkeiten &Anforderungen an eine PLE
„Der Begriff des informellen Lernens wird auf alles Selbstlernen bezogen, das sich in unmittelbaren Lebens- und Erfahrungszusammenhängen außerhalb des formalen Bildungswesens entwickelt“Dohmen 2001, Definition nach Small (1990)
“I am always ready to learn although I do not always like being taught”Winston Churchill
Lernprozesse, deren Schwierigkeiten &Anforderungen an eine PLE
Informelles Lernen vs. Formelles Lernen
Lebenslanges Lernen ist informell, formelles Lernen findet nur in einem kleinen Bruchteil des Lebens stattZweck des formellen Lernens : Grundlagen schaffen für lebenslanges informelles Lernen
„Nicht für die Schule, für das Leben lernt man“Marketingprognosen, Bilanzen, Präsentationen sind sehr viel schwieriger zu verstehen, ohne
Lesen & Schreiben (Textverständnis)Interpretieren von Graphen (analytischem Verständnis)
Klassenversetzungen und Abschlüsse sindMeilensteine auf dem formalen BildungswegÜbergänge ins informell geprägte lebenslange Beruf-Lernen
Aber auch am Ende jeder formellen Unterrichtsstunde werden Grenzen zur informellen Lernwelt erreicht
Seminar Technologiegestütztes Lernen 430.05.2008
Informelles Lernen vs. Formelles Lernen
Zweck des formellen Lernens: vorgegebene „Lücken“ füllenWie leite ich die Funktion f(x) ab ?Was sind die häufigsten chemischen Elemente auf der Erde ?
Zweck des informellen Lernens: „Lücken“ erkennen und füllen
Wie bediene ich mein Handy ?Was ist Slacklining ? Wo bekomme ich Ausrüstung? Was sollte ich als Anfänger beachten ?
Formelles lernen findet durch „Anleitung“ durch eine lehrende Person in der Schule/Uni stattWie findet Informelles Lernen statt
Nach Anregung durch formelle Lerninhalte (s.o.)Im UnternehmenAls Hobby
Seminar Technologiegestütztes Lernen 530.05.2008
Informelles Lernen:�Schwierigkeiten
Kein vorgezeichneter Weg : Learning by Doing (zunächst)Findet überall statt
im Berufim sozialen Umfeld Privat
Alles kann Lerninhalt seinGebrauchsanweisung (Dokument)BeispielvideoSelbsthilfebuch (Dokument oder Hörbuch)
Jeder kann lehrenVertrauen in Kompetenzen & Integrität des Lehrenden ( „Trust me, trust you“)
Der Lernprozess ist oft unbewusst, weil das Lernen der Erreichung eines bestimmten Ziels dient, nicht sich selbst
Seminar Technologiegestütztes Lernen 630.05.2008
Informelles Lernen:�Anforderungen
Personal Learning Environments nicht ApplicationDie PLE zum Informellen Lernen muss
möglichst unterschiedliche Lern-Szenarien abfangenjede Art von Lerninhalt integrieren könnenaus einfachen, individualisierbaren Werkzeuge bestehenin bestehende, genutzte Umgebungen integrierbar seinvon überall aus zugänglich sein
Eine PLE zum Informellen Lernen benötigtsoziale Werkzeuge um Kollaborationseffekte zu nutzentechnische Werkzeuge zum Verwalten und Verarbeiten von Lerninhaltenim Hintergrund laufende Werkzeuge, die helfen den unbewussten Prozess besser nutzbar zu machen
Seminar Technologiegestütztes Lernen 730.05.2008
Formelles Lernen:Anforderungen
Eine PLE zum Formellen Lernen muss zusätzlich nochLerninhalte in logische Pakete fassen könnenden Lernenden prüfen könnendem Lehrenden helfen die Lernenden zu „begleiten“
Eine PLE zum formellen Lernen benötigt also zusätzlichtechnische Werkzeuge
um Lernportionen und -pakete bilden und lernen zu könnenum die Analyse für den Lehrenden zu erleichtern
Möglicher Ansatz : LernkartenPrüfbare Karteikarten als in sich geschlossene LernportionenAufgabentypen als Widgets: Vokabelkarte, Lückentext, etc...Kartenbündel als Lernpakete
Seminar Technologiegestütztes Lernen 830.05.2008
Zwischenfrage:Was sind dann LMS ?
Elemente eines Learning Management SystemsKurse & PrüfungenCMS & Dokumentenverwaltung (Skripte, Folien)Foren, Wikis, Nachrichtensystem
Kritik an Learning Management System (Ilias, Moodle, ...)Falscher Ansatz : Formelles Lernen lässt sich managen, informelles Lernen „passiert“Was fehlt bzw. ist unvollständig ?
Soziale Netzwerke (sind erst nach LMS entstanden)Sind meist eigenständige Applikationen, die Administation durch andere benötigenSind monolithische System, die sich nur bruchstückhaft in bestehende Umgebungen integrieren lassenUnterstützen zwar die Kollaboration, helfen jedoch nicht aus Lernprozessen neue Inhalte zu produzieren und zu teilen
Seminar Technologiegestütztes Lernen 930.05.2008
Werkzeuge einer PLE
Werkzeuge & Applikationen, die eine Lernumgebung bilden können
What do you want your PLE to be able to do?1) Access/Search 2) Aggregate/Scaffold/Manipulate4) Analyse5) Store6) Reflect7) Present/Represent8) Share, Network & PeopleGraham Atwell, auf die Frage was eine PLE leisten soll
Werkzeuge & Applikationen, die eine Lernumgebung bilden können
Werkzeuge einer PLE : Tags, Views & Ratings
Tags und Ratings helfen eigenen und fremde Inhalte schnell durchsuchbar zu machen
Jeder Inhalt ist mit Schlagwörtern(Tags) belegbar, auf einer Skala(Rating) bewertbar, die Abrufe sind ein Indikator für die Bekanntheit des Inhalts
Tags als mächtigstes soziales WerkzeugEigene Tags zum Suchen helfen auch der CommunityÄhnliche (nicht deckungsgleiche) Interpretationen der Schlagwörter führen zu neuen, themenrelevanten InhaltenTags und deren Taxonomie können flache oder hierarchischeStrukturen bilden, die selbst zu Lerninhalten werden
Views & Ratings als Indikatoren für Bekanntheit und möglicher QualitätAPIs ermöglichen weitere Verarbeitung und Darstellung
Seminar Technologiegestütztes Lernen 1230.05.2008
Werkzeuge einer PLE : Suchmaschinen
Sind der Startpunkt fürs informelle Lernen schlechthinErmöglichen das effiziente Auffinden eigener und fremder Dokumente, was gerade für die Motivation beim Lernen enorm wichtig istAuch semantische Suchen können das Lernen enorm vereinfachen – ein gutes (wenn auch nicht immer gut funktionierendes) Beispiel ist hier der (allseits beliebte) Karl KlammerSpezialisierte Suchmaschinen – wie z.B. dict.leo.org –ermöglichen sehr effizientes und schnelles Erarbeiten von WissenÜber APIs können persönliche, individualisierte Suchmaschinen zusammengebaut werden
Seminar Technologiegestütztes Lernen 1330.05.2008
Individualisierte Suchmaschinen
Seminar Technologiegestütztes Lernen 1430.05.2008
Werkzeuge einer PLE :Bookmarks
Links bieten die Möglichkeit ein Netz zwischen jeglicher Art von Inhalten zu spannenZusammen mit Tags und Ratings
Zugriff auf eigene und fremde Link-Listen über SchlagwörterZugriff auf eine unter Schlagwörtern zusammengefasste Listen über eine einzige URL
Das geschaffene Link-Netz hat eigene LernbedeutungDer Link kann eigenen Charakter haben
Link zwischen Personen : Verwandte, Freunde, ...Link zwischen Assets und Person : Verfasser/Autor, Ansprechpartner
Ontologien und semantischen Suchen
Seminar Technologiegestütztes Lernen 1530.05.2008
Bookmarks Screenshot
Seminar Technologiegestütztes Lernen 1630.05.2008
Werkzeuge einer PLE : Wikis, Blogs & Foren
Wikis als Plattform für das gemeinsame Entwickeln von Wissen
Beschreiben der Lerninhalte in „gemeinsschaftlich eigenen Worten“ kollektive IntelligenzGuter Startpunkt fürs Lernen, da die Gruppe aus Anfängern, Fortgeschrittenen und Experten bestehen kann, deren Wissensunterschiede sich mit der Zeit assimilieren können
Personal Wiki / BlogsEinsetzbar als Elektronische Form des SchreibblocksBeschreiben in persönlichen „eigenen Worten“ führt zu emotionaler Verknüpfung der gelernte InhalteVeröffentlichte Blog-Artikel helfen wiederum der Gemeinscha
Foren als weitere Diskussionsplattform für FragenAuslagern von komplexeren Unterrichtsfragen ins Forum
Seminar Technologiegestütztes Lernen 1730.05.2008
Werkzeuge einer PLE : Asset-Sharing
Einzelne Assets als hilfreiche Ergänzung der LerninhalteMeta-Daten und Annotationen ergänzen die Assets um zusätzliche InformationenGrundlage des MicroLearning
Kombinationen von Assets helfen mehrere Sinne anzusprechen („mehr als die Summe der Teile“)Immersionseffekte - Beispiel:Lernen der Schreibweise einer Vokabel und das parallele Hören der Aussprache führt auf Dauer zu der Fähigkeit, wie die Laute der Sprache ausgeschrieben werdenKombiniert mit den Meta-Daten und Annotationen hat man alle Möglichkeiten eines Autorensystems
MicroLearning ist z.T. in Schulbüchern enthalten, benötigt jedoch eine socialnet-fähige Umsetzung (nächste Folie)
Seminar Technologiegestütztes Lernen 1830.05.2008
Asset Screen Shot
Seminar Technologiegestütztes Lernen 1930.05.2008
Werkzeuge einer PLE : Lernkarten
Technische Umsetzung der bekannten Karteikarte, jedochTagfähig (social tagging), bewertbarSelbsterklärender Lerninhalt, logisch in Lernbündeln organisierbarWidgets ermöglichen MicroLearning und Interaktion
MultipleChoice-Karten (Trivial Pursuit)Vokabelkarten, KonjugationskartenLückentext-Karte, Graphische LückentexteAuditive Diktat- bzw. ÜbersetzungskarteKombinieren von Assets und deren Meta-Daten / Annotationen
Vorteile:Karten und Bündel werden durchsuchbar und tauschbarLernen kann geloggt und ausgewertet werdenBündel sind nicht auf Lernkarten beschränkt, alle Assets können auf Karten oder ergänzend zu Karten eingesetzt werden
Seminar Technologiegestütztes Lernen 2030.05.2008
Cardtrainer – Rich Text Karte
Seminar Technologiegestütztes Lernen 2130.05.2008
Cardtrainer Screen Shot
Seminar Technologiegestütztes Lernen 2230.05.2008
Werkzeuge einer PLE : Social Networks + API
Fundament der Kollaboration :das Kleine-Welt-Phänomen : Wen kenne ich über wen ?die Gruppe :
das gesamte Netzwerk, die Community ist eine Gruppegemeinsame Interessen/Probleme/Kurse führen zu Teilgruppen
Hilfreich fürs LernenWer kann mir was beibringen ? Wer stellt den Kontakt her ?Gruppenarbeit
Kommunikation (Nachrichten, Email, IM & VOIP)Kollaboratives Bearbeiten und Nutzen von Dokumenten, Wikis, Blogs, Kalender, Lernkarten, BookmarksBilden einer kollektiven Intelligenz
Durch APIs und Mini-Applikationen können bestehende Netzwerke genutzt und in die PLE integriert werden
Seminar Technologiegestütztes Lernen 2330.05.2008
Werkzeuge einer PLE : Instant Messaging, VOIP
IM & VOIP (parallel) sind die schnellstmöglichen Arten der Kommunikation / Kollaboration zwischen Lernpartnern
IM ermöglicht noch Einbinden von InhaltenBilder, Audio, VideodateienGenerieren & Austauschen von Bildern aus Snippets möglich
– Formeln (Latex rendern)– Chem. Strukturformeln (SMILES)– ...
Lernen ist eigentlich eine Schüler-Lehrer-KonversationIM & VOIP ermöglichen unbewusstes Tauschen der Rollen von Lehrer und Schüler
Aufbau eines Netzwerkes aus direkten AnsprechpartnernLog des Chats ermöglicht Reflektion
Seminar Technologiegestütztes Lernen 2430.05.2008
Werkzeuge einer PLE : Office & PIM Suite
Personal Informationen Manager (PIMs)RSS, Addressbuch und Kalender bieten in Verbindung mit den anderen Werkzeugen
einen schnellen Überblick über die Lernplanung (Kalender), Gruppenaktivitäten (RSS), neue IM-Nachrichten, Todos etc.
Synchronisierbar mit lokalen Daten auf dem Rechner (APIs)Führt zu Effizienzsteigerung des Lernens
Office-SuiteKollaboratives Live-EditingExportieren/Importieren
zwischen Lerninhalten, Annotationen etc. und herkömmliche Dateiformate (zur lokalen Bearbeitung)
Seminar Technologiegestütztes Lernen 2530.05.2008
Werkzeuge einer PLE : Werkzeuge, die im Hintergrund laufen
Bereits unbewusst im EinsatzLog von LernkartenLog von IM & VOIP
Beispiele für bewusste Werkzeuge:Pathway: Zeichnet die History des Nutzers durch Wikipedia auf und stellt es grafisch dar, das Prinzip lässt sich jedoch auf andere Wikis erweiternLivescribe: Stift, der das Geschriebene (so wie bei Bedarf auch Gesprochene) auf einem Chip speichert und per USB an den PC überträgt Pencasts statt Podcasts ☺Screencorder: Erstellen einen Videofilm des BildschirmsWhiteboards: LiveScribe für die Präsentation-Tafel
Ermöglichen Reflektion und Verarbeitung des unbewusst stattfindenden Prozesses beim informellen Lernen
Seminar Technologiegestütztes Lernen 2630.05.2008
Pathway Screen Shot
Seminar Technologiegestütztes Lernen 2730.05.2008
Fazit
Welche Hürden gibt es noch ?
Einsatz von PLEsFalsches Verständnis
Missverständnis: Die PLE ist nicht die Auflistung der genannten Werkzeuge /Applikationen (damit wäre sie selbst nur eine Applikation)Das Wort Umgebung impliziert die eigentliche Absicht
Ein Auswahl aus der Menge der genannten Werkzeugemit einer aufeinander abgestimmten Konfiguration,die von Lerninhalt, -typ und –prozess abhängig ist
BeispieleLernumgebung für Sprachen
– Leo-Suchmaschinen, Vokabelkarten, Youtube (Asset:Sprachvideos), ...
Lernumgebung für MathematikLernumgebung für die Schule
– LiveScribe, Klassenwiki, Cardtrainer (von Lehrer und Mitschüler erstellte Karten), Schreib-Blog
Seminar Technologiegestütztes Lernen 2930.05.2008
Einsatz von PLEsWeitere Schwierigkeiten
Vorraussetzungen zum Einsatz einer PLE...Sammeln, Annotieren, Bookmarken unmittelbar beim Lernen Logs laufen im HintergrundReflektieren und Analysieren erfordert aufnahmefähigen geistigen Zustand (Ruhe & Konzentration)
... erfordert UmdenkenEinsatz von Technik in der Schule meist nicht erlaubtArbeits-/Lernatmosphäre im Beruf und der Schule gibt keinen Freiraum zum Reflektieren (während der Hauptzeit)
Andere Hürden – technische FähigkeitenÄltere Menschen haben meist mehr Wissen, aber weniger die technischen Fertigkeiten, um die PLE einzusetzenDie Technologie der PLE-Komponenten entwickelt sich sehr schnell das Missverhältnis wird größer
Seminar Technologiegestütztes Lernen 3030.05.2008
AusblickMögliche Umsetzung einer PLE
Überall zugängliches Web Desktopmit den Werkzeugen als Modulendie auf Webservices und APIs zurückgreifenOffline-fähig sind (Gears und Adobe Air)
Der Unterbau aus Webservices und APIs ermöglicht das integrieren der Werkzeuge in bestehende Umgebungen (ohne Umweg über das Web Desktop)Als Dienstleistung
Jedem zugänglich um die soziale Effekte, so gut wie möglich zu nutzen
Alternativ als Dienstleistung für einen geschlossenen Nutzerkreis
Für UnternehmenFür Einrichtungen des formalen Bildungswesen
Seminar Technologiegestütztes Lernen 3130.05.2008