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Adipositas Adipositas Definition Definition

Adipositas

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Medizinische Grundlagen zum Thema Adipositas

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  • 1. Adipositas Definition

2. Definition - Geschichte

  • Vor 1800
  • Dicksein demonstrierte Gesundheit
  • Dicksein demonstrierte Wohlstand
  • Dicksein war schn und angesehen

3. Definition - Geschichte

  • Mitte des 19 Jahrhunderts fhrt Chirurg Paul Broca eine Formel zur Berechnung des Idealgewichts ein

Krpergre in cm minus 100 Normalgewicht Krpergre in cm minus 110 Idealgewicht 4. Adipositas Geschichte

  • Anfang/Mitte des 20 Jahrhunderts
  • Erhebung der Daten amerikanischer
  • Lebensversicherungen als Indexwert
  • 170 cm Mann58-73Kg

5. Adipositas Aktuell

  • Mitte der 80er Einfhrung des BMI als Leitlinie fr bergewicht
  • Gewicht in kg BMI = --------------------- (Gre in m)

6. Definition - Aktuell

  • Fettverteilungsmuster
  • Intraabdominales Fett /
  • Viszerales Fettgewebe
  • Bauchumfang
  • Mnner ab 102cm (erhht ab 92cm)
  • Frauen ab 88cm (erhht ab 80cm)

7. 8. Adipositas Prvention 9. Prvention Warum ?

  • Kostenflut fr das Gesundheitswesen
  • Wirtschaftliche Produktivitt sinkt
  • Lebensfreude sinkt
  • Lebenserwartung sinkt

10. Prvention Grundstze

  • Bewusstsein fr den eigenen Krper wecken
  • Schulungen der Eltern
  • Schulungen der Kinder
  • mehr Bewegung
  • bewusster Ernhren

11. Prvention - Bundesregierung Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz(BMLEV) 12. Bundesregierung - Anstze

  • Hhere Steuern fr fettreiche Nahrungsmittel
  • Einfhrung eines Ernhrungsfhrerscheins
  • Neue SchulfcherErnhrungslehre
  • Kennzeichnung der Lebensmittel (Ampel)
  • Schulessen vergnstigen
  • 5-Punkte-Plan

13. Krankenkassen

  • Adipositas wird bisher von den GKV
  • Krankenkassen nicht als Krankheit
  • anerkannt.
  • AOK Pluscard

14. Adipositas Epidemiologie 15. Epidemiologie

  • ->Adipositas breitet sich rapide aus:
  • seit 1980 verdreifachte sich die Prvalenz von Adipositas in Europa
  • bei gleichbleibender Prvalenz werden bis 2010 ca.150 Mio Erwachsene adips sein
  • Ergebnis: in nur 5 Jahren wird sich dieZahl der Menschen um 20. Mio erhhen -> 4 Mio/Jahr

16. Epidemiologie - Erwachsene 17. Epidemiologie - Erwachsene bergewicht Prvalenz von und Adipositas in Deutschland Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes: bergewicht und Adipositas

  • Jeder zweite erwachsene Deutsche istbergewichtig (BMI 25 30)
  • Jeder fnfte bis sechste ist adips(BMI > 30)

18. Epidemiologie - Erwachsene Verbreitung der Adipositas Verbreitung der Adipositas bei 18-79 jhrigen Frauen und Mnnern nach sozialer Schicht(Quelle: Robert-Koch-Institut, BGS98) ->Frauen sind hufiger betroffen 19. Epidemiologie - Lndervergleich Internationale Prvalenz der Adipositas bei Erwachsenen Quelle: Faktenblatt EURO/13/5, Adipositas eine Herausforderung fr die Europische Region der WHO 20. Epidemiologie- Kinder 21. Epidemiologie - Kinder Verbreitung von bergewicht und Adipositas nach Altersgruppen Quelle: Robert-Koch-Institut, KIGGS-Symposium 2006 Quelle: Prvention der Adipositas. Deutsches rtzeblatt 95 Prvalenz der Adipositas bei Kindern 22. Adipositas Risiken 23. Risiken (I)

  • Hypertonie
  • (50 % aller Hypertoniker sind adips)
  • Diabetes mellitus 2
  • (80 % aller Diabetiker sind adips)
  • Hyperlipidmie und Dyslipidmie
  • Koronare Herzerkrankung
  • Herzinsuffizienz
  • Schlaganfall (Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem BMI an)

24. Risiken (II)

  • Mortalitt(ab einem BMI > 25 beginnt die Sterblichkeit zu steigen)
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • Gicht
  • Gallenblasenerkrankungen
  • Orthopdische Komplikationen (Arthrose)
  • Psychosoziale Komplikationen

25. Adipositas Gesundheitskonomie 26. Gesundheitskonomie

  • Leistungen und Kosten:
    • bernahme direkter Kosten durch GKV nur in begrndeten Fllen
    • Aber: erhebliche Kosten durch
    • Folgeerkrankungen!
    • -> Adipositas: Wachsende Herausforderung fr die
    • Gesundheitssysteme in den Industrielndern!

27. Gesundheitskonomie

  • Unmittelbare Behandlungskosten Adipositas:
  • ca. 530 Mio./Jahr
  • Volkswirtschaftliche Gesamtkosten inklusive der Begleitertkrankungen: 5 Mrd./Jahr
  • ->Bundesregierung grndet 2007 Aktion: Gesunde Ernhrung und Bewegung
  • zur Adipositasprvention

28. Gesundheitskonomie

  • Gesunde Ernhrung und Bewegung
  • Fnf-Punkte-Plan: Vorgehen des Bundesgesundheitsministeriums gegen das bergewicht in Deutschland
  • Aufklrung und Vorsorge bezgl. Bewegung und Ernhrung
  • Mehr Sport und Bewegung im Alltag
  • Gesnderes Kantinenessen
  • Forschung
  • Behrden

29. Ursachen 30. bersicht

  • Fettgewebe
  • Energiehaushalt des Krpers
  • Verndertes Ernhrungsverhalten
  • Sozio-kulturelle Faktoren
  • Krankheitsbedingte Adipositas
  • Genetische Faktoren

31. Fettgewebe

  • Fette und Kohlenhydrate aus Nahrung lagern sich ich Adipozyten ein
  • Mit Grad der Adipositas steigt Gehalt und Gre der Adipozyten
  • Gleichzeitig nehmen Anzahl und Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren im Fettgewebe ab

32. Hauptursachen 33. Energiehaushalt des Krpers 3 wichtige Faktoren 34. 1. Grundumsatz

  • = Energie, die fr das Aufrechterhalten aller Krperfunktionen in Ruhe bentigt wird
  • 50-70% des gesamten Energieverbrauchs
  • Abhngig von Muskelmasse
  • Sinkt im Alter

35. 2. Nahrungsabhngiger Verbrauch

  • = Energie, die Krper aufwenden muss, um aufgenommene Nahrung zu verwerten
  • 6-10% des gesamten Energieverbrauchs

36. 3. Arbeitsumsatz

  • = Energie, die fr Bewegung aufgewendet werden muss
  • 20-40% des gesamten Energieverbrauchs
  • durch krperliche Aktivitt steigerbar

37. Verndertes Ernhrungsverhalten Direkter Zusammenhang zwischen Ernhrungsgewohnheiten und Adipositas 38. Vernderung der Nahrungszusammensetzung

  • Um 1900:
  • 60-70% KH
  • 15% Eiwei
  • 20-25% Fett
  • Heute:
  • 40-45% KH
  • 15-20% Eiwei
  • 40-45% Fett
  • Ideal:
  • 50-55% KH
  • 15-20% Eiwei
  • 30% Fett

39. Weitere Grnde

  • Waren-berangebot
  • Fertignahrung statt frisch zubereitet
  • Fastfood: Portionengre, Essgeschwindigkeit, zu hoher Gehalt an Fett, Salz und Zucker, dabei nicht ausreichend sttigend

40. Sozio-kulturelle Faktoren 41. Sozio-kulturelle Faktoren

  • Bewegungsmangel
  • Sitzende Ttigkeit
  • Passive Freizeit (PC, Fernsehen)
  • Essen als Ersatz fr emotionale und persnliche Zuwendung
  • Frust, Langeweile, Stress-> Essen als Abwechslung
  • Essen nebenher (unterwegs, beim Lesen)
  • Werbung
  • Fehlende Aufklrung

42. Krankheitsbedingte Adipositas 43. Krankheitsbedingte Adipositas

  • Medikamente:
  • z.B. Glucocorticoide, orale Kontrazeptiva,
  • Antidepressiva, Neuroleptika
  • Hormonelle Erkrankungen:
  • z.B. Hypothyreose, Cushing-Syndrom

44. Genetische Faktoren 45. Dicke Eltern Dicke Kinder ? 46. Meistens leider ja!

  • Zwillingsstudien und Adoptionsstudien zeigten: 60-80% des KG genetisch bedingt
  • Aber: nicht bergewicht wird vererbt, sondern Veranlagung dafr z.B. Grundumsatz

47. Leptin

  • 1959: Existenz eines Sttigungsfaktors
  • (Tierversuch)
  • 1994: Klonierung und Sequenzierung des ob-Gens
  • (obese, obesity) und seines Genproduktes
  • Leptin (griech. leptos = dnn)
  • 1995: Identifizierung eines leptinbindenden
  • Rezeptors im Gehirn und anderen
  • Organen

48. Leptin

  • Hauptschlich von Adipozyten gebildetes Hormon (167 AS)
  • Bivalente Aufgabe:
  • Langzeitregulation des KG und kurzfristiger Regulator
  • Leptinplasmaspiegel spiegelt Krperfettmenge wieder

49. Leptin-Wirkung 50. Signaltransduktion am Leptinrezeptor 51. Worin knnten nun die genetischen Ursachen liegen?

  • Fehlerhafte Leptinrezeptorexpression oder regulation
  • Gestrte Signaltransduktion
  • Defektes Carriersystem
  • Inaktivierung des Leptins schon im Blut

52. Leptin doch nur einer von vielen? 53. 54. Definition

  • Unter einer Dit versteht man seit Hippokrates eine spezielle Ern hr ung bei der l ng erfristig oder dauerhaft eine spezielle Auswahl von Nahrungsmitteln verzehrt wird.
  • Im Zusammenhang mit Adipositas und bergewicht werden die Begriffe Dit und Reduktionsdit synonym verwendet.

55. Reduktionsdit

  • In der Regel kurzfristige Ernhrungsumstellung mit dem Ziel einer Gewichtsreduktion. Es existieren unzhlige Varianten, die groenteilsdem Zeitgeist und den Moden ihrer Entstehungszeit entsprechen.

56. Jo-Jo-Effekt

  • Meist ungewhnlich schnelle Gewichtszunahme nach einer Dit. Das Endgewicht kann dabei das Ausgangsgewicht vor der Dit noch berschreiten.

57.

  • Allen Diten gemein ist eine einseitige Mangelernnhrung, bei der auf einen Nahrungsbestandteil weitgehend verzichtet wird, bzw. bei der die gesamte Ernhrung mit nur einem Nahrungsmittel bestritten wird.

58. Ditkonzepte

  • Glyx-Diten
  • Low-Carb-Diten
  • Low-Fat-Diten
  • Trennkost
  • Fasten
  • Formula-Diten

59. Glyx-Diten

  • Glyx bezeichnet den glycmischen Index
  • Schwammiger Index: abhngigkeit von z.B. der Zubereitung
  • Einteilung der Lebensmittel in drei Kategorien (Glyx niedrig, mittel, hoch)

60. Low-Carb-Diten

  • Fr Vegetarier ungeeignet
  • Kohlenhydrate aller Art sind als beltter ausgemacht
  • Fett und Eiwei unbegrenzt erlaubt
  • Gilt bei Ernhrungswissenschaftlern als Fehlernhrung, ist aber noch nicht endgltig wissenschaftlich erforscht

61. Atkins-Dit

  • Nach Robert C. Atkins aus den 70er Jahren
  • Fettgehalt der Nahrung ber 50%; Kohlenhydrate maximal 20%
  • Tgliche Kalorienzufuhr ca. 2000
  • Kaum Sportprogramm
  • Hohe Abbrecherrate
  • Verhaltensnderung wird nicht angesprochen

62. 63. 64. Trennkost

  • Stark verkopftes System mit unzhligen Tabellen
  • Einteilung der Lebensmittel in Sure- und Basenbildner die nicht zusammen Verdautwerden knnen, und daher bei gemeinsamem Verzehr im Krper angereichert wrden.

65. Fasten

  • Wirksamkeit eher Zweifelhaft
  • Senkung des Grundumsatzes ==> Abnahme max. ca. 2 kg pro Woche
  • Hauptschlich Muskelabbau
  • Gefahr von Mangelerscheinungen

66. Formula-Diten

  • Als Einstieg fr stark bergewichtige Personen geeignet
  • Eintniger Geschmack kostet
  • berwindung

67. Die Dit-Falle 68. Bewertung

  • Die Schwierigkeit in der Bewertung von Ditkonzepten ist die bermchtige Front von Wellness- und Frauenzeitschriften, die in jeder Ausgabe neue Wunderditen vorstellen, sowie die Emotionalitt die das Thema bergewicht fr die Betroffenen mitbringt.
  • Sicher ist nur, dass es bisher keine Dit gibt, die Erfolg garantiert, und keine Mglichkeit ohne eine gewisse Disziplin und eigenen Aufwand auch langfristig das Wunschgewicht zu halten.

69. PharmakotherapieDer Adipostias 70. Wann ist eine Pharmakotherapie indiziert ? BMI > 30 kg/m 2zur Dit-UntersttzungBMI > 27 kg/m 2zur Dituntersttzung bei bestehenden Risikofaktoren (Diabetes, Hypertonie u.a.) nach der Leitlinie der Deutschen Adipositas Gesellschaft 71. Probleme der Pharmakotherapie

  • Keine einheitliche Morphologie
  • Evolutionsbedingte Mechanismen zum Gewichtserhalt
  • Geringe Gewichtsreduktion; schnelles Erreichen eines Gewichts-steady-state
  • Physiologie noch nicht vollstndig geklrt
  • Mechanismen der Langzeitregulation des Gewichts weitestgehend unbekannt
  • Enttuschende Ergebnisse ehemals hoffnungsvoller Angriffspunkte
  • Hohe Ansprche an Pharmaka (Applikation am gesunden Menschen!)

72. Allgemeines Wirkungsprinzip der Pharmaka

  • Prinzip:
  • Ungleichgewicht zwischen Aufnahme und Verbrauch von Energie muss auf die Seite des Verbrauchs
  • Hemmung des Appetits
  • Hemmung der FS-Resorption im Darm
  • Verbrennung/Umwandlung des weien Fettgewebes

73. Appetithemmende Faktoren: POMC/CART, Vorluferpeptide des -MSH ->wirkt ber MC3- und MC4-Rezeptor-Stimulation appetithemmend Appetitsteigernde Faktoren: Neuropeptid Y (NPY) Agouti-related Protein (AgRP); ->wirkt als inverser Agonist an MC3- und MC4-Rezeptoren Martin Schmitt, SS 2007 74. Sibutramin SNRI Wirkmechanismus Wirksamkeit konomie 75. Wirkmechanismus Steigerung der NA / 5 -HT Konzentrationen im synaptischen Spalt: 1) Steigerung des Grundumsatzes ber Steigerung der Thermogenese 2) Verminderung der Nahrungsaufnahme aufgrund Einstellung eines Sttigungsgefhles/ Hemmung des Hungergefhls 76. Wirkmechanismus:- Einstellung eines Sttigungsgefhls- Unterdrckung des Hungergefhls Ventromedialer Hypothalamus (Sttigungszentrum) Hemmung der Nahrungsaufnahme durch 5-HT ber 5-HT 2c Lateraler Hypothalamus (Hungerzentrum) Hemmung der Nahrungsaufnahme durch NA (und GABA) 77. STORM-Study S ibutramint rial ino bestiyr eduction andm aintenance 1x tgliche Einnahme von 10 mg Besserung der Blutfettwerte, Blutglucosespiegel proportional zum Gewichtsverlust. 78. konomie Verschreibungspflichtig, nicht erstattungsfhig Reductil 10/15 mg 28 Kapseln 48,- 79. Orlistat Syn.: Orthohydrolipstatin Lipase -Inhibitor Wirkmechanismus Wirksamkeit konomie 80. Pankreatische und gastrische Lipasen Funktion: Spaltung von Triglyceriden in Glycerol und FFS, anschlieende Resorption im Duodenum ber FATP. Es handelt sich hierbei um Serinhydrolasen,mit der katalytischen Triade im active site.Pseudoirreversible Inhibition des pankreatischen und gastrischen Lipasen fhrt zur Abnahme der Nahrungsfett- resorption. (-30%, Energiedefizit 900-1200 kJ) 81. Wirksamkeit Meta-Analyse, EMEA Gewichtsreduktion - 6,1 kg vs. - 2,6 kg / Jahr (mean ca. 100 kg Ausgangsgewicht) >5 %45 % vs. 23 % > 10 %20 % vs.8 % Weiterhin:Steigerung von HDL Senkung von LDL sekundr positiv auf Blutdruck undBZ-Spiegel Hierbeikeinsignifikaner Unterschied zwischen der Applikation von 60 und120 mg, 3x tglich vor dem Essen 82. konomie Verschreibungpflichtig, nicht erstattungsfhig Xenical120 mg42 Tabl 59,- 83. Rimonabant Selektiver CB 1 - Rezeptor-Antagonist Wirkmechanismus Wirksamkeit UAW konomie 84. Das Endocannabinoid -System (ECS) Endocannabinoide knnen als lokale Neuromodulatoren verstanden werden. Die Synthese erfolgt aus Membranphospholipiden Das ECS findet sich zentral im Hypothalamus und peripher in Leber, Skelettmuskel, Adipocyten, im GI -Trakt, sowie auf Immunzellen. Anandamid, AEA (Arachidonoylethanolamid) 2-AG (2-Arachidonoylglycerol) 85. Die Cannabinoid Rezeptoren Vorkommen Funktion CB 1 peripher:Leber, SkelettmuskelLipogeneseGI -Trakt, Adipocyten GlucosehomostaseEnergiebilanz zentral:Hypothalamusfood intake CB 2 hauptschlich auf ImmunzellenImmunreaktionen 86. Der Cannabinoid-1-Rezeptor Heptahelikaler, G -Protein gekoppelter Rezeptor der Rhodopsin -Familie. Der Rezeptor findet sich u.a. zentral im LH in derprsynaptischenMembran von vornehmlich GABAergen, aber auch glutaminergen Neuronen. Abb.: Shim J-Y, Welsh WJ, Howlett AC.Biopolymers.2003;71:169-189. 87. 2 -Zentren -Theorie Lateraler Hypothalamus (Hungerzentrum) Hemmung der Nahrungsaufnahme durch GABA Steigerung durch Glutamat Ventromedialer Hypothalamus (Sttigungszentrum) 88. www.endocannabinoid.net 89. Wirkmechanismus Glutaminerges Neuron Rimonabant Abb.: Wilson RI, Nicoll RA.Science . 2002;96:678-682, modifiziert 90. GABAerges Neuron Cl - ? Leptin Abb.: Wilson RI, Nicoll RA.Science . 2002;96:678-682, modifiziert Rimonabant Wirkmechanismus 91. Int J of Obesity, Despres 2006 (30), modifiziert 92. RIO -Europe -Studie R imonabanti nO besity 1507 Patientenmit BMI >30 kg/m 2 bzw. BMI >27 kg/m 2und Begleiterkrankung Ergebnisse: signifikante Reduktion von Gewicht-7,2 kg vs. -2,5 kg, p < 0,001 nach 1 JahrGewichtsverlust >10 %: 32,1 % vs. 10,9 % und Taillenumfang -7,5 cm vs. -3,4 cm Begleiteffekte: HDL+15 % vs. + 7 % Triglyceride - 10 % vs. + 7 % HbA 1 C - 0,6vs. + 0,1 93. RIO -Europe -Studie R imonabanti nO besity UAW Abbruchrate 32 % vs. 35 % seris 15 % vs. 5 % Hufigkeit > 5 % und signifikante Erhhung gg. Placebo: - Nausea 12 % - Erbrechen6 % - Hypoglykmie 5 % - psychische Strungen 5 %- Schwindel 9 % - psychiatrisch 26 % vs. 14 % - 1 Fall eines Suizidversuches (OR 2) 94. Post -Marketing mehrere Berichte ber spontante Suizidversuche ber einen Vater der seine Tochter wrgte ber einen Mann der seine Frau schlug Exazerbationen von MS Anflle, Tremor, Parsthesien aus Briefingunterlagen der FDA FDA versagt Rimonabant am 14. Juni 2007 die Zulassungendgltige Beschlussfassung 27.07.2007 EMEA will auf Nichtzulassung in den USA reagieren (15.06.07) 95. konomie Verschreibungspflichtig, nicht erstattungsfhig,Acomplia 20 mg98 Tabl. 330,- Bereits 50000 Patienten in Deutschland 96. Pharmaka in der klinischen Entwicklung

  • Amylin
  • Zugelassen bei Typ-1-Diabetes
  • Untersttzt die Stabilitt des Glucosespiegels, indem es:
    • Die postprandialen Glucosespiegel reduziert
    • Glucagonfreisetzung hemmt
    • Magenentleerung verzgert

97. Pharmaka in der klinischen Entwicklung

  • Oxyntomodulin
  • Bindet an GLP-1- und Glucagonrezeptor; genauer WM nicht bekannt
  • Hemmt den Appetit
  • Aber: s.c.-Injektion vor jeder Mahlzeit, da Polypeptid

98. Pharmaka in der klinischen Entwicklung

  • PYY 3-36
  • Wirkt am NPY Y2-Rezeptor; appetithemmend
  • Natrlich vorkommendes Peptidhormon

99. Pharmaka in der klinischen Entwicklung

  • TM 30338
  • Wirkt am NPY2- und NPY4-Rezeptor agonistisch
  • s.c.-Gabe einmal tglich
  • Modifiziertes humanes Polypeptid aus Teilen von NPY3-36 und eines zweiten pankreatischen Polypeptids, welches durch NPY4-Rezeptor-Agonismus endogen appetithemmend wirkt

100. Pharmaka in der klinischen Entwicklung

  • Oleoyl-Estron
  • Wirkt:
    • Appetithemmend
    • Fettspeicher-abbauend
    • Frdert die Verbrennung im Muskel

101. Chirurgische Manahmen 102. Chirurgische Manahmen

  • Indikation der Chirurgie :
  • BMI > 35kg/m 2(+schwerwiegende Begleiterkranknugen) oder BMI > 40kg/m 2
  • nachweislichem Misserfolg betreuter konservativen Behandlungsmethoden
  • Keine definitive Alterobergrenze ( allerdings < 18 Jahren nur in Ausnahmefllen)
  • -KI: Abhngigkeit von Alkohol und Drogen
      • Immundefizitren Erkrankungen
      • Vorbehalt bei schweren Depressionen , Psychosen und Essstrungen

103. Chirurgische Manahmen Fettabsaugen / Liposuktion bei Adipositas Techniken sicher und problemlos (5 - 20 Liter Fett) Liposuktion zeigt keine positive AuswirkungKeine nderung des Essverhalten. 104. Chirurgische Manahmen

  • Verschieden Methoden:
  • -Gastric-Banding ( Magenband )
  • Magenbypass
  • Sleeve-Gastrektomie
  • Gastroplastik
  • Magenballon
  • Magenschrittmacher
  • - BPD ( bilopancretic diversion )

105. Chirurgische Manahmen

  • GASTRIC-BANDING:
  • Magen wird durch ein kleines Band in einen Vor- und Restmagen unterteilt (Restriktiv)
  • GASTRIC-BYPASS
  • Dnndarmabschnitte werden mittels Umleitung umgangen, um so die Resorptionflche zu verkleinern

106. Chirurgische Manahmen

  • Kostensicherung:
  • Prinzipiell nicht erstattungsfhig
  • Auf Antrag in Einzelfllen von Krankenkasse bernommen
  • Heilungschancen:
  • - 80 % erreichen ein Gewicht an der Obergrenze des Normalgewichtes ( in 2 Jahren)
  • 50 % beurteilen ihre Lebensqualitt als sehr gut
  • 100 %-ige Behandlungserfolge gibt es nicht

107.

  • Nahrungsergnzungsmittel

108. Nahrungsergnzungsmittel 109. Nahrungsergnzungsmittel Definition : Nahrungsergnzungsmittel ist ein Lebensmittel, das: 1.dazu bestimmt ist, die allgemeine Ernhrung zu ergnzen, 2.ein Konzentrat von Nhrstoffen oder sonstigen Stoffen mit ernhrungsspezifischer oder physiologischer Wirkung allein oder in Zusammensetzung darstellt Da sie rechtlich zu den Lebensmitteln gehren, fallen sie in Deutschland unter die Regelungen des Lebensmittel- und Futtergesetzbuchs (LFGB). 110.

  • Kategorien der NEM:
  • Ballaststoffe und Quellmittel
  • Einzelsubstanzen und Extrakte mit angeblich schlankmachenden Eigenschaften
  • Enzym-, Kruter-, Mineral-, und Vitaminprpartae, Tees , Algenprparate
  • chinesische Schlankheitsmittel

Nahrungsergnzungsmittel 111.

  • Ballaststoffe und Quellmittel:
  • Hochmolekulare Polysaccharide pflanzlicher und tierischer Herkunft
  • Sttigungsgefhl durch QuellfhigkeitVolumenausdehnung
  • Vorraussetzung: ausreichende Flssigkeitszufuhr (Obstipation)
  • UAW: Flatulenz und Druckgefhl im Magen
  • Stoffbeispiele: Chitosan, Pektine, Cellulose-Derivate, Alginate

Nahrungsergnzungsmittel 112. Beispiel Chitosan anhand von Formoline L112 (ein Medizinprodukt der Klasse III) Zusammensetzung: Polyglucosamin(-1,4-Polymer aus D-Glucosamin und N-Acetyl-D-Glucosamin) Weitere Bestandteile: Cellulose, Vitamin C, Weinsure, Siliziumdioxid, Magnesiumstearat Nahrungsergnzungsmittel 113.

  • Wirkungsmechanismus:
  • WS wird im Magen protoniert
  • ber Ionenbindung werden neg. geladen Fettsurereste gebunden
  • selbst stabilisierende, geordnete, molekulare Gelstruktur
  • lipophile Glomerulat wird auf natrlichem Wege ausgeschieden
  • deutlich verminderte Resorption der Lipide
  • sekundr dient es als Quellstoff und ist motilitsfrdend

Nahrungsergnzungsmittel 114. Studien belegen die fettabsorbierende Eigenschaften (s.Abb) allerdings liegen keine anerkannten Prparatspezifischen Studien vor berdies reichen die gebundenen Fettmengen nicht aus, um die bergewichtsproblematik zu bewltigen. Dazu knnen auch noch allergische Reaktionen bei Menschen auftreten, die allergisch gegen Meerestiere sind. Nahrungsergnzungsmittel 115. Einzelsubstanzen und Extrakte mit angeblich schlankmachenden Eigenschaften am Beispiel L-Carnitin: Carnitin ist ein vitaminhnlicher Wirkstoff L Carnitin wirdauch aus der Nahrung in Form der beiden essentiellen Aminosuren Methionin und Lysin aufgenommen Funktion im Krper: L Carnitin spielt eine besondere Rolle im Rahmen des Fettstoffwechsels. Nahrungsergnzungsmittel 116.

  • L-Carnitin wirkt als Transporter von Fettsuren
  • These: Steigerung der Fettsureoxidation und des beschleunigten Krperfettdepotabbaus (Fatburner oder sensationeller Fettverbrenner)

Nahrungsergnzungsmittel 117.

  • Ist die Supplementierung also sinnvoll?
  • Lipolyserate ist Carnitinunabhngig
  • Fettsuretransport unter physiologischen Bedingungenschon maximale Geschwindigkeit
  • randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudie bei moderat bergewichtigen Frauen ergab keine gewichtsreduzierende Effekte

Nahrungsergnzungsmittel 118.

  • Beratungshinweise
  • bei NEM
  • NEM sindLebensmittelundkeine Arzneimittel
  • -Natrlich nicht gleich Harmlos!!
  • ErnhrungsphysiologischeSinnhaftigkeit
  • Vorsicht vor Zeitungsanzeige, Postwurfsendung oder bers Internet angebotene NEM.
  • Aus Grnden des Gesundheits- und Verbraucherschutzes ist von
  • allen Produkten abzuraten, die keine eindeutigen Verkehrsbezeichnungen (NEM, Medizinprodukt, ditetisches LM) und genaue Auflistung der Zutaten und Mengenangaben aufweisen.

Nahrungsergnzungsmittel 119. 120.