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Dr. Thomas G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. 01. 2015

Präsentation von Dr. Grobe zum Depressionsatlas

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Dr. Thomas G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. 01. 2015

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Auswertungsbasis: anonymisierte TK- Routinedaten 2000 – 2013 (2014)

Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse T.G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. Januar 2015

Daten zu 4,11 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten oder arbeitslos gemeldeten Mitgliedern (Erwerbspersonen)

› Daten zu ca. 13,7 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nahezu jeder siebte Beschäftigte in Deutschland 2013

› Trends nach Daten aus 14 Jahren von 2000 bis 2013 (15 J. bis 2014, s.u.)› Vorrangig Auswertungen zu ICD 10 Schlüsseln "Depressive Episode“ (F32) und

„Rezidivierende depressive Störungen“ (F33), Antidepressiva (ATC N06A)

Aktuelle Ergänzung: Vorab-Ergebnisse zum Gesundheitsreport 2015› Daten zu Arbeitsunfähigkeiten zu 4,4 Millionen Erwerbspersonen

aus dem Jahr 2014

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Entwicklung der Fehlzeiten bis 2014Vorab-Ergebnisse zum Gesundheitsreport 2015

Fehlzeiten | gegenüber Vorjahr +0,9 % (+0,13 Tage)Krankenstand 2013: 4,02 % > Krankenstand 2014: 4,05 %Quelle: Gesundheitsreport 2015, Vorab-Ergebnisse (Erwerbspersonen 2000 bis 2014, standardisiert)

Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse T.G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. Januar 2015

14,74 14,96 14,7714,23

13,63 13,5612,87

13,54 13,84

14,77 14,9615,65 15,87

16,32 16,53

12,94 13,13 13,0012,57

12,09 12,1511,44

11,93 12,2413,20 13,40

13,97 14,1714,66 14,78

11,40 11,57 11,48 11,1610,78 10,94

10,23 10,56 10,88

11,85 12,0712,54 12,73

13,24 13,29

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

AU

-Tag

e je

Ver

sich

erun

gsja

hr

Frauen

Gesamt

Männer

Fehlzeiten 201514,8 AU-Tage je VJ

seit 2006:+29,2 % (+3,3 Tage)

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Fehlzeiten nach Krankheitsarten bis 2014Bedeutung der Psychischen Störungen

Psychische Störungengegenüber Vorjahr +7,9 %246 auf 266 AU-Tage je 100VJ

gegenüber 2006: +84 %144 auf 266 AU-Tage je 100VJ

Quelle: Gesundheitsreport 2015, Vorab-Ergebnisse (Erwerbspersonen 2000 bis 2014, standardisiert)

Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse T.G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. Januar 2015

70 %

80 %

90 %

100 %

110 %

120 %

130 %

140 %

150 %

160 %

170 %

180 %

190 %

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

Rel

ativ

e Ve

ränd

erun

gen

der F

ehlz

eite

n (W

ert i

m J

ahr 2

000

= 10

0 %

) V. Psychische u.Verhaltensstörungen

XIX. Verletzungen,Vergiftungen u.Folgen äußererUrsachen

XIII. Krankh. d.Muskel-Skelett-Systems u. d.Bindegewebes

X. Krankh. d.Atmungssystems

XI. Krankh. d.Verdauungssystems

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Definition

Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse T.G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. Januar 2015

Unter einer Depression versteht man

„eine weit verbreitete psychische Störung, die durch Traurigkeit, Interesselosigkeit und Verlust an Genussfähigkeit, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen gekennzeichnet sein kann“

Quelle: WHO URL: http://www.euro.who.int/de/health/topics/noncommunicable-diseases/pages/news/news/2012/10/depression-in-europe/depression-definition

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Depressionen als Ursache von Arbeitsunfähigkeit

Bedeutung der Depressionen | resultiert maßgeblich aus der hohen durchschnittlichen Dauer der einzelnen Krankschreibungsfälle

AU-Tage mit Depressionen (F32, F33):2006: 60 Tage je 100 VJ; 2013: 104 Tage je 100 VJ (+75 %); 2014: 112 Tage je 100 VJ (+86 %)

Quelle: Depressionsatlas Tabelle 1, S. 6; zu Trends 2000 bis 2013 vgl. auch Tabelle A2, S. 37Gesundheitsreport 2015, Vorab-Ergebnisse 2014 (Erwerbspersonen, standardisiert)

Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse T.G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. Januar 2015

ICD 10-Code ICD 10-Diagnose AU-Fälleje 100 VJ

AU-Tageje 100 VJ

AU-Tageje Fall

Betroffene[Rate in %]

AU-Tageje 100 VJ

2014

A00-Z99 Alle Diagnosen 114,90 1465,71 13,00 53,085 % 1478 (+0,9 %)

F00-F99 Psychische und Verhaltensstörungen 5,72 246,05 43,00 4,970 % 266 (+7,9 %)

F30-F39 Affektive Störungen 1,72 110,67 64,00 1,673 % -----------

F32, F33 Depressionen 1,63 103,83 64,00 1,591 % 112 (+7,7 %)

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Arbeitsunfähigkeit mit Depressionen in Bundesländern

Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse T.G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. Januar 2015

Regionale TrendsHäufigkeiten von Arbeitsunfähigkeiten haben sich in den vergangenen 14 Jahren angenähert.

Relative AbweichungBlau -25 % bisRot +25 % Betroffene

Standardabweichung2000: 20 %2013: 9 %

Quelle: Depressionsatlas Abbildung 4, S. 12; relative regionale Abweichungen der Anteile von Erwerbspersonenmit Arbeitsunfähigkeiten aufgrund von Depressionen vom bundesweit ermittelten Anteil im jeweiligen Jahr

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Kosten für Arbeitsausfälle durch Depressionen

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Kosten für Arbeitsausfälle | pro 100 Erwerbspersonen entstanden 2013 Kosten in Höhe von 10.756 Euro, also durchschnittliche Kosten von knapp 108 Euro je Erwerbsperson und Jahr.

Arbeitgeber-/Produktionsausfallkosten | Hochgerechnet auf die 37,8 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit für 2013 Kosten von 4,07 Milliarden Euro.

Höhere Kosten | Ausfallkosten fallen noch merklich höher aus, wenn Angaben zur Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigem zugrunde gelegt und Selbständige einbezogen werden.

Quelle: Depressionsatlas ab S. 17; Arbeitnehmerentgelte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Fachserie 18 Reihe 1.5.

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Verordnungen von Antidepressiva

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› Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antidepressiva.

› Je Erwerbsperson wurden innerhalb des Jahres durchschnittlich 12,75 Tagesdosen verordnet. Die 6 Prozent betroffenen Erwerbspersonen erhielten damit innerhalb des Jahres durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen.

› Die Zahl der verordneten Tagesdosen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht(von 4,65 DDD pro Erwerbsperson und Jahr in 2000 auf 12,75 DDD in 2013) .

Quelle: Depressionsatlas , Tabelle 7, S. 21 sowie S. 24 zu Trends,Angaben jeweils bezogen auf Personen mit nachweislicher Versicherung am 1. Januar des Jahres

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Verordnungen von Antidepressiva in Bundesländern

Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse T.G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. Januar 2015

Regionale TrendsAuch Verordnungen von Antidepressiva haben sich in den vergangenen 14 Jahren angenähert.

Relative AbweichungBlau -25 % bisRot +25 % Betroffene)

Standardabweichung2000: 17 %2013: 12 %

Quelle: Depressionsatlas Abbildung 14, S. 29; relative regionale Abweichungen der Anteile von Erwerbspersonenmit Antidepressiva-Verordnung vom bundesweit ermittelten Anteil im jeweiligen Jahr

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Zusammenfassung

Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse T.G. Grobe, AQUA-Institut Göttingen, Berlin am 28. Januar 2015

› In den Jahren von 2000 bis 2013 stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich. Zwischen Tiefst- und Höchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen bis 2013 ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen, nach Vorab-Ergebnissen zum Gesundheitsreport 2015 kam es bis 2014 zu einem Gesamtanstieg um 86 Prozent (auf 112 AU-Tage je 100 VJ in 2014).

› Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eine Antidepressiva-Verordnung, sie wurden zugleich auch erheblich intensiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000.

› Hochgerechnet auf die 37,8 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich 2013 Produktionsausfallkosten allein durch gemeldete Fehltage mit der Diagnose einer Depression von etwa 4 Milliarden Euro.

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