1
08 BASF information Thema: Verpackung Dezember 2016 Von Julia Stehlin Schön und weihnachtlich sollte eine Verpackung aussehen, nicht allzu viel kosten und auch der alljährliche Moment nach der Bescherung, wenn Berge an Geschenkpapier in den Müll wandern, sollte bedacht werden. „Die Ökoeffizienz-Analyse von BASF setzt genau hier an. Seit 20 Jahren unter- stützt sie bei strategischen Unterneh- mensentscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit. Dabei ist das Vorgehen immer das gleiche, egal ob wir Mine- ralwasserflaschen, Autolackierprozes- se, Windeln oder eben Geschenkverpa- ckungen zu Weihnachten betrachten“, so Dr. Peter Saling (ZZS/S), Direktor Nachhaltigkeitsmethodik. Zunächst bestimmt Saling den ge- nauen Betrachtungsrahmen und Um- fang der Analyse. In der jetzt erarbeite- ten Weihnachtsgeschenke-Studie geht es darum, Bücher zu verpacken. Bücher sind und bleiben ein Geschenkeklassi- ker und sind auch für „Einpack-Anfän- ger“ gut geeignet. Ins Rennen gehen sechs Verpackungsalternativen: das weihnachtlich bedruckte Geschenk- papier, silbrig glänzende Alufolie, durchsichtiges Cellophan, die Papier- geschenktüte, ein Geschenkkarton und braunes Packpapier. Am Anfang steht eine detaillierte Re- cherche. „Wir können nur dann begin- nen zu rechnen, wenn wir aussagekräf- tige Daten haben. Für jede ausgewählte Alternative durchdenken wir die An- wendung – in unserem Fall das Ein- packen eines Buchs – und stellen uns sehr viele Fragen,“ so Saling. Wie viel Papier brauche ich, um ein Geschenk einzupacken? Wie wird das Papier her- gestellt? Wie viele Meter sind auf einer Rolle drauf? Wie viel Kartonage wird in der Herstellung für eine Geschenk- schachtel benötigt? Und wie oft wird diese dann tatsächlich wiederverwen- det, während das Papier in der Regel gleich in den Müll wandert? Erst nachdem Daten für alle Annah- men zur Verfügung stehen, die Puzz- leteile also definiert und bewertet wur- den, geht es an die Berechnung. Die Kriterien und Vorgehensweisen sind hierbei durch internationale ISO-Stan- dards festgelegt. Die Höhe der Um- weltbelastung wird für jede Alternati- ve bewertet, danach in sogenannte „Umweltminuten“ überführt und in ei- nem Ergebnis zusammengefasst (siehe Grafik 1). Die Umweltminuten beziehen sich auf die Umweltbelas- tung, die ein Mensch durchschnittlich im Jahr verursacht. Je höher der Wert, in der Grafik also die Balken, desto mehr geht von dem „Umwelt-Jahres- konto“ des Schenkers ab. Das heißt, umso mehr belastet die Entscheidung für eine bestimmte Verpackungsvari- ante die Umwelt. In diese Berechnung fließen Überlegungen über verschie- dene Lebensabschnitte eines Produkts ein, von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Anwendung bis hin zur Entsorgung. Für das bedruckte Ge- schenkpapier wird beispielsweise viel Holz zur Papierherstellung benötigt, während für die Alufolie hohe Energie- mengen bei der Herstellung anfallen. Die Pappschachtel benötigt im Ver- gleich zur Papiertüte deutlich mehr Material und schneidet deshalb auch schlechter ab. Kosten werden ebenfalls mit eingerechnet „Die Ökoeffizienz-Analyse betrachtet neben der Umweltbelastung aber auch die wirtschaftliche Seite eines Pro- dukts. Wir haben also auch die Gesamt- kosten berechnet, die der Einpacker für jede der sechs Alternativen zahlen müsste.“ Die Schachtel und Papiertüte sind mit Abstand am teuersten, auch wenn man sie mehrmals nutzt. Am günstigsten ist es, das Buch in braunes Packpapier zu wickeln. Zuletzt werden die Kosten und Um- weltberechnungen zueinander ins Ver- hältnis gesetzt. Das Endergebnis, dar- gestellt in Grafik 2, macht deutlich: Der klare Verlierer der Weihnachtsverpa- ckungsstudie ist überaschenderweise die Schachtel. Selbst bei Mehrfachnut- zung wiegen die ökologischen Vorteile gegenüber einigen anderen Verpa- ckungen die hohen Kosten nicht auf. Sieger ist das braune Packpapier. Hier stehen die Kosten zum Nutzen und der Umweltbelastung im besten Verhältnis. Und wer denkt, braunes Packpapier sei zu langweilig , der liest einfach wei- ter. Denn mit ein paar kreativen Ideen ist Ihre Weihnachtsverpackung nicht nur ökoeffiezient, sondern auch ein echter Hingucker. Zum 20. Geburtstag der Ökoeffizienz- Analyse hat BASF ein Buch veröffent- licht. Es berichtet neben einer Vielzahl von Beispielstudien über die Anfänge der Methode und ihre Weiterentwicklung und kann über den Medien- shop bestellt werden. Kreative Weihnachtszeit Egal, ob Klopapierrollen, Küchenpa- pier- oder auch alte Geschenkpapier- rollen: Wer diese übers Jahr sammelt, hat zu Weihnachten die perfekte Basis für eine selbst gebastelte Geschenk- schachtel – ohne einen Cent extra aus- zugeben. Die Rollen je nach Wunsch halbieren, mit der Hand leicht andrü- cken und an beiden Enden zusam- menklappen. Fixieren Sie das Ganze mit Schnur, Bändern oder Geschenk- papierresten – fertig! Ganz klassisch und mit maximaler Wiederver- wendung übergeben Sie Ihre Geschenke ein- gepackt in einer Socke, Handschuhen oder in einen Schal gewickelt. Auch hier können Sie kreativ werden und ein Kochbuch zum Beispiel in eine schöne Schürze wickeln. Mit ein wenig Farbe machen Sie jedes Geschenk zum Einzel- stück. Einen tollen Effekt auf braunem Packpapier erhält man mit Hilfe einer alten Zahnbürste, die in Farbe getaucht über ein Sieb gerieben wird. Auch mit selbst gebastelten Buchstaben- schablonen oder Stempeln beispielsweise aus Kartoffeln können Sie die Geschenke personalisieren. Diese Deko ist komplett kosten- los und mehr Natur geht nicht: Auf einem schönen Adventsspa- ziergang durch den Wald finden Sie alles, was Sie brauchen: Mit kleinen Tannenzweigen, -zapfen, Nüssen oder Federn können Sie ihr Geschenk wunderbar auf- peppen. Verwenden Sie Schnur- oder Wollreste statt Tesafilm, das macht das Ganze noch umweltfreundlicher. Fotos: BASF, Shutterstock / Grafik: BASF, Freepik Geschenk- papier Alufolie Papiertüte Braunes Packpapier Schachtel Cellophan Grafik 1: Gesamtumweltbelastungen aller Alternativen Umwelteinfluss (gemessen in „Umweltminuten“) Grafik 2: Gesamtergebnis Ökoeffizienz Kostenbelastung Umwelteinfluss niedrig hoch niedrig Ökoeffizient schenken Weihnachten steht vor der Tür und damit auch die Suche nach den passenden Geschenken und die damit einhergehende Frage: Wie packe ich das Spielzeugauto, die Uhr oder das Lexikon pfälzischer Mundart am besten ein? Die Ökoeffizienz- Analyse kann dabei zu einer guten Entscheidungshilfe werden und errechnen, welche Verpackung bei Kosten und Umweltverträglichkeit die Nase vorn hat. BASF information zeigt, wie die Methode funktioniert. Ökoeffizienz-Analyse 1996 hat BASF die Ökoeffizienz-Analyse als Methode zur Messung von Nachhaltigkeit entwickelt. Dabei werden ökonomische und ökologische Vor- und Nachteile mehrerer Lösungen in ihrer jeweiligen Anwendung miteinander verglichen, und zwar über den gesamten Lebensweg hinweg – von der Pro- duktion der Rohmaterialien über die Anwendung der Produkte bis zur Entsorgung. Über die ver- gangenen 20 Jahre hat BASF mehr als 600 Studien durchgeführt und damit auch Kunden und Partnern eine wichtige Grundlage für strategische Entschei- dungen oder Marketingaktivitäten geliefert. Hintergrund: Ideal sind natürlich auch Geschenke, die man gar nicht erst einpacken muss: Wie wäre es, wenn Sie dieses Jahr einfach eine schöne Zeit verbrin- gen? Nehmen Sie sich Zeit für sich und Ihre Lieben und genießen Sie die Weihnachtstage. BASF information wünscht frohe Weihnachten! hoch niedrig

Ökoeffizient schenken

  • Upload
    basf

  • View
    266

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ökoeffizient schenken

08 BASF information Thema: Verpackung Dezember 2016

Von Julia Stehlin

Schön und weihnachtlich sollte eine Verpackung aussehen, nicht allzu viel kosten und auch der alljährliche Moment nach der Bescherung, wenn Berge an Geschenkpapier in den Müll wandern, sollte bedacht werden. „Die Ökoeffizienz-Analyse von BASF setzt genau hier an. Seit 20 Jahren unter-stützt sie bei strategischen Unterneh-mensentscheidungen im Sinne der Nach haltigkeit. Dabei ist das Vorgehen immer das gleiche, egal ob wir Mine-ralwasserflaschen, Autolackierprozes-se, Windeln oder eben Geschenkverpa-ckungen zu Weihnachten betrachten“, so Dr. Peter Saling (ZZS/S), Direktor Nachhaltigkeitsmethodik.

Zunächst bestimmt Saling den ge-nauen Betrachtungsrahmen und Um-fang der Analyse. In der jetzt erarbeite-ten Weihnachtsgeschenke-Studie geht es darum, Bücher zu verpacken. Bücher sind und bleiben ein Geschenkeklassi-ker und sind auch für „Einpack-Anfän-ger“ gut geeignet. Ins Rennen gehen sechs Verpackungsalternativen: das weihnachtlich bedruckte Geschenk-papier, silbrig glänzende Alufolie, durchsichtiges Cellophan, die Papier-geschenktüte, ein Geschenkkarton und braunes Packpapier.

Am Anfang steht eine detaillierte Re-cherche. „Wir können nur dann begin-nen zu rechnen, wenn wir aussagekräf-tige Daten haben. Für jede ausgewählte Alternative durchdenken wir die An-wendung – in unserem Fall das Ein-packen eines Buchs – und stellen uns sehr viele Fragen,“ so Saling. Wie viel Papier brauche ich, um ein Geschenk einzupacken? Wie wird das Papier her-gestellt? Wie viele Meter sind auf einer Rolle drauf? Wie viel Kartonage wird in der Herstellung für eine Geschenk-schachtel benötigt? Und wie oft wird diese dann tatsächlich wiederverwen-det, während das Papier in der Regel gleich in den Müll wandert?

Erst nachdem Daten für alle Annah-men zur Verfügung stehen, die Puzz-leteile also definiert und bewertet wur-den, geht es an die Berechnung. Die Kriterien und Vorgehensweisen sind hierbei durch internationale ISO-Stan-dards festgelegt. Die Höhe der Um-weltbelastung wird für jede Alternati-ve bewertet, danach in sogenannte „Umweltminuten“ überführt und in ei-nem Ergebnis zusammengefasst (siehe Grafik 1). Die Umweltminuten beziehen sich auf die Umweltbelas-

tung, die ein Mensch durchschnittlich im Jahr verursacht. Je höher der Wert, in der Grafik also die Balken, desto mehr geht von dem „Umwelt-Jahres-konto“ des Schenkers ab. Das heißt, umso mehr belastet die Entscheidung für eine bestimmte Verpackungsvari-ante die Umwelt. In diese Berechnung fließen Überlegungen über verschie-dene Lebensabschnitte eines Produkts ein, von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Anwendung bis hin zur Entsorgung. Für das bedruckte Ge-schenkpapier wird beispielsweise viel Holz zur Papierherstellung benötigt, während für die Alufolie hohe Energie-mengen bei der Herstellung anfallen. Die Pappschachtel benötigt im Ver-gleich zur Papiertüte deutlich mehr Material und schneidet deshalb auch schlechter ab.

Kosten werden ebenfalls mit eingerechnet

„Die Ökoeffizienz-Analyse betrachtet neben der Umweltbelastung aber auch die wirtschaftliche Seite eines Pro-dukts. Wir haben also auch die Gesamt-kosten berechnet, die der Einpacker für jede der sechs Alternativen zahlen müsste.“ Die Schachtel und Papiertüte sind mit Abstand am teuersten, auch wenn man sie mehrmals nutzt. Am günstigsten ist es, das Buch in braunes Packpapier zu wickeln.

Zuletzt werden die Kosten und Um-weltberechnungen zueinander ins Ver-hältnis gesetzt. Das Endergebnis, dar-gestellt in Grafik 2, macht deutlich: Der klare Verlierer der Weihnachtsverpa-ckungsstudie ist überaschenderweise die Schachtel. Selbst bei Mehrfachnut-zung wiegen die ökologischen Vorteile gegenüber einigen anderen Verpa-ckungen die hohen Kosten nicht auf. Sieger ist das braune Packpapier. Hier stehen die Kosten zum Nutzen und der Umweltbelastung im besten Verhältnis.

Und wer denkt, braunes Packpapier sei zu langweilig , der liest einfach wei-ter. Denn mit ein paar kreativen Ideen ist Ihre Weihnachtsverpackung nicht nur ökoeffiezient, sondern auch ein echter Hingucker.

Zum 20. Geburtstag der Ökoeffizienz- Analyse hat BASF ein Buch veröffent-licht. Es berichtet neben einer Vielzahl von Beispiel studien über die Anfänge der Methode und ihre Weiterentwicklung

und kann über den Medien-shop bestellt werden.

Kreative Weihnachtszeit

Egal, ob Klopapierrollen, Küchenpa-pier- oder auch alte Geschenkpapier-rollen: Wer diese übers Jahr sammelt, hat zu Weihnachten die perfekte Basis für eine selbst gebastelte Geschenk-schachtel – ohne einen Cent extra aus-zugeben. Die Rollen je nach Wunsch halbieren, mit der Hand leicht andrü-cken und an beiden Enden zusam-menklappen. Fixieren Sie das Ganze mit Schnur, Bändern oder Geschenk-papierresten – fertig!

Ganz klassisch und mit maximaler Wiederver-wendung übergeben Sie Ihre Geschenke ein- gepackt in einer Socke, Handschuhen oder in einen Schal gewickelt. Auch hier können Sie kreativ werden und ein Kochbuch zum Beispiel in eine schöne Schürze wickeln.

Mit ein wenig Farbe machen Sie jedes Geschenk zum Einzel-stück. Einen tollen Effekt auf braunem Packpapier erhält man mit Hilfe einer alten Zahnbürste, die in Farbe getaucht über ein Sieb gerieben wird. Auch mit selbst gebastelten Buchstaben-schablonen oder Stempeln beispielsweise aus Kartoffeln können Sie die Geschenke personalisieren.

Diese Deko ist komplett kosten-los und mehr Natur geht nicht: Auf einem schönen Adventsspa-ziergang durch den Wald finden Sie alles, was Sie brauchen: Mit kleinen Tannenzweigen, -zapfen, Nüssen oder Federn können Sie ihr Geschenk wunderbar auf-peppen. Verwenden Sie Schnur- oder Wollreste statt Tesafilm, das macht das Ganze noch umweltfreundlicher.

Fo

tos:

BA

SF,

Shu

tter

sto

ck /

Gra

fik: B

AS

F, F

reep

ik

Geschenk-papier

Alufolie Papiertüte Braunes Packpapier

Schachtel Cellophan

Grafik 1: Gesamtumweltbelastungen aller Alternativen

Um

wel

tein

fluss

(g

emes

sen

in „

Um

wel

tmin

uten

“)

Grafik 2: Gesamtergebnis Ökoeffizienz

Kostenbelastung

Um

wel

tein

fluss

niedrighoch

niedrig

Ökoeffizient schenkenWeihnachten steht vor der Tür und damit auch die Suche nach den passenden Geschenken und die damit einhergehende Frage: Wie packe ich das Spielzeugauto, die Uhr oder das Lexikon pfälzischer Mundart am besten ein? Die Ökoeffizienz- Analyse kann dabei zu einer guten Entscheidungshilfe werden und errechnen, welche Verpackung bei Kosten und Umweltverträglichkeit die Nase vorn hat. BASF information zeigt, wie die Methode funktioniert.

Ökoeffizienz-Analyse1996 hat BASF die Ökoeffizienz-Analyse als Methode zur Messung von Nachhaltigkeit entwickelt. Dabei werden ökonomische und ökologische Vor- und Nachteile mehrerer Lösungen in ihrer jeweiligen Anwendung miteinander verglichen, und zwar über den gesamten Lebensweg hinweg – von der Pro-duktion der Rohmaterialien über die Anwendung der Produkte bis zur Entsorgung. Über die ver-gangenen 20 Jahre hat BASF mehr als 600 Studien durchgeführt und damit auch Kunden und Partnern eine wichtige Grundlage für strategische Entschei-dungen oder Marketing aktivitäten geliefert.

Hintergrund:

Ideal sind natürlich auch Geschenke, die man gar nicht erst einpacken muss: Wie wäre es, wenn Sie dieses Jahr einfach eine schöne Zeit verbrin-gen? Nehmen Sie sich Zeit für sich und Ihre Lieben und genießen Sie die Weihnachtstage. BASF information wünscht frohe Weihnachten!

hoch

niedrig