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Informationen für gutes Hören Newsletter Juni 2009 Informationen aus erster Hand Newsletter der Hörgerätebranche Akustiker: umfassender Service zu tiefen Preisen Ihr Partner für gutes Hören Ombudsstelle Hörgeräte: Anlaufstelle für Sie Kostenlose Beratung dank breiter Trägerschaft

Newsletter 1/2009

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Informationen für gutes HörenNewsletter Juni 2009

Informationen aus erster HandNewsletter der Hörgerätebranche

Akustiker: umfassender Service zu tiefen PreisenIhr Partner für gutes Hören

Ombudsstelle Hörgeräte: Anlaufstelle für SieKostenlose Beratung dank breiter Trägerschaft

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Informationen aus erster HandZwei Mal im Jahr will die Hörgerätebranche ihre wichtigsten Partner – Sie als

Kundinnen und Kunden – über Entwicklungen auf dem Hörgerätemarkt informieren.

Dazu dient der Newsletter von «hörenschweiz».

Der Hörgerätemarkt ist im Umbruch.Die Zahl der Menschen mit schlechterwerdendem Gehör nimmt stetig zuund das Netz der Akustiker wird im-mer dichter. Die Politik reagiert auf diesteigenden Kosten im Sozialversiche-rungsbereich und will das System derHörgeräteversorgung grundlegend ver-ändern. Der technologische Fortschrittbringt immer bessere Geräte auf denMarkt – die Hersteller liefern sich ei-nen Wettlauf um immer bessere, klei-nere und benutzerfreundliche Geräte.

Information der Kundinnen und KundenIm Hörgerätemarkt gibt es einerseits ei-nen staatlich regulierten Bereich derzuzahlungsfreien Geräte (Geräte derStufe 1 bis 3) und der fix vereinbartenDienstleistung, die jeder Akustiker fürseine Kunden erbringt. Andererseitsgibt es aber auch den freien Bereichder zuzahlungspflichtigen Hörgeräte.

Dort herrscht Wettbewerb. Dieser Wett-bewerb funktioniert nur mit informier-ten Kundinnen und Kunden. Die Bran-chenverbände der Akustiker (Akustikaund HZV) und der Hersteller (HSM)wollen darum die Menschen mit einemHörgerät und die neuen Kundinnenund Kunden über die neusten Entwick-lungen orientieren. Informierte Kundenwissen, was sie wollen, was ihnen zu-steht und worauf es ankommt. DieserNewsletter wird durch die Hörakustikerversandt und liegt in den Akustikerge-schäften auf.

Innovationsstandort SchweizIm raschen technologischen Fortschrittüberlebt nur, wer der Entwicklung ei-nen Schritt voraus ist. Dazu braucht esdie besten Köpfe und viel Geld. DieHörgerätebranche ist ganz besondersmit der Schweiz verbunden. Zwei gros-se Unternehmen haben hier ihren For-schungs- und Werkplatz (Bernafon AG

und Phonak AG). In den Unternehmenwird täglich an neuen Lösungen fürnoch bessere und kleinere Geräte gear-beitet. Rund 300 hochqualifizierte Mit-arbeitende arbeiten hierzulande in derForschung. Die Hersteller investierenjährlich rund 70 Millionen Franken indie Entwicklung neuer Geräte. DieSchweiz ist Werk- und Innovationsplatzfür Hörgeräte.

Anregungen erwünschtDieser Newsletter soll keine Einbahn-strasse bleiben. Schreiben Sie uns. Sen-den Sie Kritik, Anregungen, Themenund Meinungen an «hörenschweiz»,Postfach 511, 3007 Bern oder via Mailan [email protected]. Wir freuenuns auf Sie.

hörenschweiz

«hörenschweiz»:

Informationen der Hörgerätebranche«hörenschweiz» ist die Kommunikationsplattform der Hörgerätebranche. DieVerbände der Hersteller und Dienstleister schlossen sich zusammen, um die Öffentlichkeit über die Hörgeräteversorgung in der Schweiz, neuste Entwick-lungen auf dem Hörgerätemarkt und die Prävention von Beeinträchtigungendes Gehörs zu informieren. Auf unserer Webseite www.hoerenschweiz.chfinden Sie weitere Fakten und Zahlen zur Hörgeräteversorgung in der Schweiz.Die Medienstelle wird getragen durch den Hörzentralen-Verband der Schweiz(HZV), durch den Schweizerischen Fachverband der Hörgeräteakustiker (Akustika)und durch die Hearing Systems Manufacturers GmbH.

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Akustiker: umfassender Service zu tiefen PreisenDer Akustiker im Hörgerätefachgeschäft bietet Ihnen einen Rundum-Service für Ihr Ohr.

Sei es bei der ersten Anpassung oder nach dem Kauf bis zur nächsten Versorgung:

Der Akustiker ist Ihre Ansprechperson bei allen Fragen rund um Hörvermögen, Hörgerät oder

Gehörschutz. Der Service in der Schweiz ist im internationalen Vergleich sehr umfassend.

Der Tarifvertrag zwischen den Sozial-versicherungen und der Hörgeräte-branche sichert eine gute Hörgeräte-versorgung in der Schweiz. Davonprofitieren nicht nur zufriedene Kun-dinnen und Kunden, sondern auch dieSozialversicherungen. Eine gute Ver-sorgung macht im konkreten Fall eineRente unnötig und verwirklicht so denGrundsatz: «Eingliederung vor Rente».

Sechs Jahre ServiceDie Leistung der Hörgeräteakustiker inder Schweiz beinhaltet neben der Vor-auswahl des eigentlichen Geräts auchdessen individuelle Anpassung. Dazuwird jedes Gerät an die individuellenBedürfnisse des Kunden angepasst.Während einigen Wochen kann derKunde das Gerät zur Probe tragen.Das beste Gerät wird am Schluss defi-nitiv angepasst und während sechsJahren (AHV: fünf Jahre) durch denHörgeräteakustiker betreut. Die Rech-nung an die Versicherung enthält also

Gerät, Geräteauswahl, Anpassung undService und Reparaturen über sechsJahre (IV). Weil dies nicht in allen Län-dern so ist, lassen sich die Kosten proVersicherten nicht so einfach verglei-chen. Es muss immer berücksichtigtwerden, welche Leistungen im Preisinbegriffen sind.

Konkurrenzfähige PreiseDas Preisniveau in der Schweiz ist mitden Nachbarländern vergleichbar –insbesondere wenn man die umfassen-den Leistungen in den Vergleich einbe-zieht. Tendenziell sind einfachere Ge-räte teurer als im Ausland. Dies hat mitdem höheren Anteil an Dienstleistungzu tun, der hierzulande wegen hohenPersonalkosten mehr ins Gewicht fällt.Komplexere Versorgungen sind in derSchweiz aber oft günstiger, was auchdie Eidgenössische Finanzkontrolle inihrem Bericht zur Hörgeräteversorgungvom Juli 2007 bestätigt.

Hohe Zufriedenheit

Die Hörgeräteversorgung in der Schweizist ein Erfolg. Das zeigt eine Untersuchungder Universität Basel (Bertoli/Probst: Hörgeräte-Tragerate in der Schweiz, Basel2007): Vier von fünf Hörgerätebesitzerntragen ihr Gerät regelmässig jeden Tagoder mindestens einen Tag pro Woche.Die hohe Tragerate spiegelt sich auch inder grossen Zufriedenheit der Hörgeräte-besitzer wider. Vier von fünf Tragendensind mit ihrem Gerät sehr oder eher zu-frieden. 47 Prozent gaben an, mit demGerät sehr gut zu Recht zu kommen. Der Prozentsatz der ungenutzten Geräteist im internationalen Vergleich tief.

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Ombudsstelle Hörgeräte: Anlaufstelle für SieSeit neun Jahren gibt es die Ombudsstelle für Fragen rund um die Hörgeräte-

versorgung. Dr. Ernst Ganahl steht Ihnen für Ihre Fragen kostenlos zur Verfügung.

Ermöglicht wird dies durch eine breite Trägerschaft.

Ob kurze Anfragen oder grössere Dos-siers, die eine tiefergehende Beurtei-lung erfordern: Die Ombudsstelle fürHörgeräteprobleme steht Menschenmit Hörproblemen kostenlos zur Ver-fügung. Sie unterstützt Sie zum Bei-spiel bei Fragen zum Beitrag der Sozi-alversicherungen an die Kosten IhresHörgerätes oder bei Unklarheiten rundum die Betreuung beim Akustiker. DieOmbudsstelle für Hörprobleme wirdvon den Branchenverbänden der Her-steller und Akustiker sowie den Be-troffenen finanziert.

Sozialversicherungsfragen im VordergrundViele Anfragen können formlos undrasch am Telefon beantwortet werden.Bei grösseren Problemen sind oft ge-nauere Abklärungen nötig. Dann wirdein Dossier angelegt. 2008 wurden 76Dossiers neu gestartet. Zusammen mitden pendenten Fällen aus dem Jahr2007 ergaben sich insgesamt 95 doku-mentierte Ombudsfälle. Erneut standenKostenfragen sowohl bei den Sozial-versicherungen wie bei der Hörmittel-branche für die zu bearbeitenden Fälle

im Vordergrund. Während bei den So-zialversicherern die gänzliche oderteilweise Ablehnung von Leistungenfür Hilfsmittel überwog, wurden beiden Akustikern Kosten für erfolgloseAnpassungen oder andere Dienstleis-tungen in Frage gestellt.

Vermittlung angestrebtDer Ombudsmann hat die Aufgabe,zwischen Hörbehinderten und Hörgerä-te-Akustikern, zwischen Hörbehinder-ten und Expertenärzten sowie zwischenHörbehinderten und Versicherungsträ-gern (Invalidenversicherung, Militär-versicherung, Unfallversicherungen) zuvermitteln. Er macht dies neutral undunabhängig. «Menschen mit Hörproble-men, Akustiker und Hörgeräteprodu-zenten sitzen grundsätzlich im selbenBoot. Da jeder letztlich auf den andernangewiesen ist, hoffe ich im Zusam-menhang mit der neuen Hörgerätever-sorgung auf eine einvernehmliche undausgewogene Lösung, die allen Partei-en gerecht wird», meint Ganahl.

Breite Trägerschaft

Vier Organisationen tragen die Ombudsstelle: Akustika – Schweiz. Fachverband fürHörgeräteakustikHSM – Hearing System ManufacturersSwitzerlandHZV – Hörzentralen-Verband der Schweizpro audito schweiz – Organisation fürMenschen mit HörproblemenIhre Beiträge ermöglichen eine kostenloseBeratung der Hilfesuchenden. Dafür seiIhnen an dieser Stelle gedankt.

Kontakt

Sie haben Fragen zur Hörgeräteversor-gung oder ein Problem, bei dem eine Vermittlung sinnvoll sein könnte?Dr. Ernst Ganahl, Ombudsstelle Hörprobleme, c/o OTG St. Gallen AGSpisergasse 9a, 9004 St. GallenTel. 071 220 31 16, Fax 071 220 31 17www.ombudsstelle-hoerprobleme.ch

Zum Speichern der Adresse fotografieren Sie den Beetagg mit Ihrem Beetagg-Reader.

Sie haben noch keinen BeeTagg Reader auf Ihrem Handy?Senden Sie eine SMS mit Bee an die 989 und folgen den Bildschirmanweisungen. (Kosten: SMS je nach Anbieter)

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Verstaatlichung zu Lasten der KundenDas Bundesamt für Sozialversicherungen will Hörgeräte selber einkaufen

und durch ein staatliches Logistikzentrum vertreiben. Die Folgen für die Kunden

wären drastisch: geringere Auswahl, lange Wartelisten und beschränkter Service.

Letzten September startete das Bundes-amt für Sozialversicherungen (BSV)staatliche Ausschreibungen für Hörge-räte. Das BSV wollte 3 - 4 Herstellerfir-men auswählen, welche als einzige dieGeräte für die Versorgungen liefern. DieVerteilung wäre über ein staatliches Lo-gistikzentrum erfolgt. Wer von den So-zialversicherungen einen finanziellenBeitrag an sein Gerät erhalten hätte,wäre verpflichtet worden, es beim staat-lichen Logistikzentrum zu beziehen.

Wartelisten und ServiceabbauDie Folgen für die Konsumentinnenund Konsumenten sind anhand interna-tionaler Erfahrungen rasch aufgezeigt:In Ländern mit staatlicher Hörgerätever-sorgung sind monate- und teilweise so-gar jahrelange Wartelisten entstanden.Die Servicequalität nahm drastisch ab –

denn der Akustiker ist blosse Abgabe-stelle staatlicher Geräte und orientiertsich am Staat statt an seinen Kunden. InNorwegen wartet man zum Beispielrund acht Monate auf sein Hörgerät. InSchweden dauert eine Versorgung oftbis zu zwei Jahren. Die Folge: Wer essich leisten kann, verzichtet auf dasGeld aus der staatlichen Versicherungund versorgt sich rasch und mit vollemService auf dem Privatmarkt. So entstehteine Zweiklassenversorgung – nichtnach medizinischen Kriterien, sondernden finanziellen Möglichkeiten.

Eingeschränkte AuswahlDie Ausschreibungen würden dazuführen, dass neun von zehn Gerätennicht mehr erhältlich wären. Währendfür leichte Hörschädigungen vermut-lich immer noch zweckmässige Geräte

vorhanden wären, sähe es für mittelund stark betroffene Menschenschwieriger aus. Ihre sehr individuel-len Bedürfnisse wären kaum mehr zu-friedenzustellen.

Komplizierte LogistikGemäss allen vorliegenden Informatio-nen wurde das gesamte Konzept derAusschreibungen vom BSV gar nichthinsichtlich der entstehenden Kostenund der logistischen Umsetzung unter-sucht. Ein staatliches Logistikzentrumbedeutet eine Händlerstufe mehr. DieHersteller wären verpflichtet, im Logis-tikzentrum ein Lager zu unterhalten. Je-des Gerät müsste einmal mehr erfasst,abgerechnet, verpackt und weiterspe-diert werden. Bei rund 70‘000 jährlichverkauften Hörgeräten ein zusätzlicherAufwand in geschätzter Millionenhöhe.

Gerichtsurteil stoppt BSV

Das Bundesverwaltungsgericht hat Mitte März entschieden, dass es keinegesetzliche Grundlage für Ausschrei-bungen gäbe und eine Beschwerde derHörgerätebranche vollumfänglich gut-geheissen. Das Gericht ist der Ansicht, ein so schwerwiegender Systemwechselmüsse über eine Gesetzesrevision be-schlossen werden. Das Urteil ist nochnicht rechtskräftig. Im Moment ist damitklar, dass der Staat keine Hörgeräte einkaufen darf. Das BSV hält jedoch anseinen Plänen fest und beantragt in der6. IV-Revision eine Gesetzesgrundlage.

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«Ich wäre niemals dort, wo ich heute stehe»Hörgeräte sorgen für die Eingliederung von Menschen mit Hörproblemen in Beruf und

Gesellschaft. Interview mit Philipp Keller und Marianne Gegeckas von der Selbsthilfe-

organisation für lautsprachlich kommunizierende Hörgeschädigte Schweiz (LKH Schweiz).

Wer ist der LKH Schweiz (Lautsprachlich KommunizierendeHörgeschädigte)?Philipp Keller: Wir sind eine Interes-sengemeinschaft bestehend aus Gehör-losen und Schwerhörigen jeden Alters,welche die lautsprachliche Kommuni-kation für die bestmögliche Integrationin der hörenden Gesellschaft bevorzu-gen. LKH Schweiz wurde im Jahre 1994gegründet, um der damals und heutenoch stark anwachsenden Gruppe derlautsprachlich kommunizierenden Hör-geschädigten endlich eine eigene politi-sche Stimme zu geben. Aus der Selbst-hilfe hörte man damals ausschliesslichStimmen, Gehörlose und stark Schwer-hörige könnten nur gebärden.

Was bedeutet «lautsprachlichkommunizierend» und wieso istdas so wichtig?Marianne Gegeckas: Über die Laut-sprache werden zwischenmenschlicheKontakte und eine Sozialisierung er-möglicht. Das bedeutet für vonSchwerhörigkeit Betroffene eine spür-bare Entspannung. Die Lautsprache

bietet mehr Lebensqualität. Die Betrof-fenen erlangen eine individuelle Auto-nomie, können einen Beruf ausüben,den eigenen Lebensunterhalt sicher-stellen und über die gesprocheneSprache in einem viel grösseren Um-feld mit Mitmenschen und Freundenzusammen leben.

Sind Sie mit der heutigen Hör-geräteversorgung zufrieden?Marianne Gegeckas: Die leicht hörge-schädigten Menschen profitieren heutevon einer sehr guten Versorgung. De-ren Menge nimmt stark zu. Gleichzei-tig ist die heutige Versorgung für diestark Hörgeschädigten nicht ausrei-chend. Sie müssen für eine zweckmäs-sige Versorgung oft privat dazuzahlen.Immer weniger Betroffene können essich leisten, das geeignete Hörgerät zukaufen.

Wie benutzen Sie Ihre Hörgeräteim Alltag und wie kommunizierenSie?Marianne Gegeckas: Ohne diese Hör-geräte und der lautsprachlichen Erzie-

hung wäre ich niemals dort, wo ichheute stehe, und ich darf mit Stolz sa-gen, dass ich auf meinen Reisen be-reits sehr viel erlebt habe! Die Hörge-räte vermitteln mir die Lautspracheund ermöglichen mir gleichzeitig auchein «normales» Leben. Sie unterstützenmich im Alltag, indem ich, dank dertechnologischen Feineinstellung durchden Akustiker, praktisch alles um michherum mitbekomme – sei es am Ar-beitsplatz oder im privaten Umfeld.Ohne solche hochmodernen Geräte,welche teilweise vom BSV finanziertwerden, wäre ich niemals imstande,den Beruf als Personalassistentin soauszuführen, wie ich es heute erlebendarf.

Philipp Keller: Die technischen Innova-tionen der leistungsstarken Hörgerätesind für mich als hochgradig Schwer-hörigen in der heutigen Welt des Infor-mationszeitalters und des anspruchs-vollen Berufsalltags unverzichtbar.Meine Hörgeräte sind von morgensfrüh bis abends spät meine treustenBegleiter. Ich geniesse jeden Augen-

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blick, mit ihnen die Welt der Klänge zuhören und mich mit den Mitmenschenum mich herum aktiv an Gesprächenzu beteiligen. Als Hochbauzeichnerund Webpublisher bewege ich mich ineinem Berufsfeld, wo Kommunikationund Teamarbeit sehr wichtig sind. Fürmich ist eine gute Hörgeräteversorgungfür die stark Hörgeschädigten derSchlüssel für die bestmögliche Integra-tion in die hörende Welt.

Wie stellt sich der LKH Schweiz zuden vom Bundesamt für Sozial-versicherung (BSV) geplantenAusschreibungen für Hörgeräte?Philipp Keller: Wir sind froh, dass dasBundesverwaltungsgericht die Be-schwerde der Hörgerätebranche gutge-heissen hat und die Ausschreibung so-mit vom Tisch ist. Die Ausschreibunghätte ein Nachfragemonopol ergeben,das nicht den Hörbehinderten zugutegekommen wäre, sondern vor allemder Kasse des BSV. Es gibt bessere Lö-sungsansätze wie beispielsweise denechten Wettbewerb durch den Endab-nehmer selbst – den Patienten.

Wie sollte die Hörgeräteversor-gung in der Schweiz neu geregeltwerden?Marianne Gegeckas: Wir unterstützenden Vorschlag der Eidgenössischen Fi-nanzkontrolle (EFK), eine einfachePauschale für alle einzuführen, mit derfür die meisten hörgeschädigten Men-schen eine gute Versorgung sicherge-stellt werden kann. Das bedeutet zwarfür leichtgradig hörgeschädigte Perso-nen einen geringeren finanziellen Bei-trag, aber dank technologischem Fort-schritt sind sie immer noch deutlichbesser versorgt, als vor einigen Jahren.Der LKH Schweiz strebt so eine Auftei-lung der Unterstützung der Sozialversi-cherung an, damit jene besser versorgtwerden, die es für ihre Integration indie Gesellschaft und Berufswelt drin-gend benötigen.

LKH Schweiz

Der LKH Schweiz (www.lkh.ch) ist eineSelbsthilfeorganisation der lautsprachlichkommunizierenden Hörgeschädigten inder ganzen Schweiz. Er vereinigt rund160 Mitglieder.

Philipp Keller (Luzern) ist Präsident und Marianne Gegeckas (Zürich) ist zuständig für die PR-Arbeit. Beide stehen voll im Berufsleben.Ihr Engagement für den LKH Schweiz ist voll-ständig ehrenamtlich.

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Dem Wettbewerb mehr Gehör verschaffen

Das Konsumentenforum unterstützt dieHörmittelbranche in ihrer Kontroversemit dem Bundesamt für Sozialversiche-rung (siehe Seite 5). Das Bundesamtfür Sozialversicherung (BSV) will Hör-geräte selber einkaufen. Das Bundes-verwaltungsgericht hat in einem Urteilfestgestellt, dass für einen staatlichenEinkauf keine gesetzliche Grundlagebesteht. Das kf fordert nun vom BSVund der Hörgerätebranche, dass sieeine Lösung finden, die zu mehr Wett-bewerb um die Kunden und zu tiefe-ren Preisen führt. Denn mehr Wettbe-

werb bringt mehr Qualität und einebreitere Auswahl an Geräten zu tiefe-ren Preisen. Zudem soll nach dem kfdie Hörgeräteversorgung nicht mehrder Invalidenversicherung (IV), son-dern der Krankenversicherung zuge-ordnet werden. Hörgeräte seien heut-zutage nicht mehr nur Hilfsmittel fürBehinderte, sondern weit verbreiteteKonsumgüter für die Lebensqualität,meint das kf.

Mehr Infos zum Konsumentenforum unter www.konsum.ch

«hörenschweiz» ist die Kommunikations-plattform der Hörgerätebranche. Die Verbändeder Hersteller und Dienstleister haben sich zusammengetan, um die Öffentlichkeit über die Hörgeräteversorgung in der Schweiz, neuste Entwicklungen auf dem Hörgerätemarktund die Prävention von Beeinträchtigungen desGehörs zu informieren.

«hörenschweiz»Informationen für gutes Hören

Postfach 511, CH-3000 Bern 7Telefon +41 (0)31 312 28 50www.hoerenschweiz.ch

Mehr Wettbewerb bringt mehr Qualität und eine breitere Auswahl an Geräten zu tieferen Preisen.

Zum Speichern der Adresse fotografieren Sie den Beetagg* mit Ihrem Beetagg-Reader.

Sie haben noch keinen BeeTagg Reader auf Ihrem Handy?Senden Sie eine SMS mit Bee an die 989 und folgen den Bildschirmanweisungen. (Kosten: SMS je nach Anbieter)

*Der Beetagg ist ein gedruckter Barcode, auf dem Informationen gespeichert sind. Um diese Informationen abzurufen, fotografieren Sie den Beetagg mit Ihrem Handy. Das Handy verbindetsich mit dem Internet und schickt die Informationen direkt auf Ihr Display. Für diesen Vorgangbenötigen Sie eine gratis Software, einen sogenannten Beetagg Reader.

Stempel Akustiker:

Das Konsumentenforum (kf) wehrt sich dagegen, dass der Staat Hörgeräte

selber einkaufen und über ein Logistikzentrum verteilen will. Zudem fordert

das kf, dass Hörgeräte neu über die Krankenkasse abgerechnet werden.