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Aus der Poliklinik für Kieferorthopädie
(Direktor: Prof. Dr. med. dent. Joachim Tränkmann)
des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
der Medizinischen Hochschule Hannover
Der dentoalveoläre und skelettale Effekt der kieferorthopädischen
Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen bei Dysgnathien
der Angle-Klasse II,1 während des Wechselgebisses –
Eine klinische und röntgenologische Longitudinaluntersuchung
Habilitationsschrift
zur Erlangung der Venia legendi
für das Fach Kieferorthopädie
vorgelegt von
Dr. Jörg Alexander Lisson aus Hildesheim
Hannover 2000
Meinen Eltern
Helga und Gernot
Inhaltsverzeichnis Seite 3
1. EINFÜHRUNG 8
2. ENTWICKLUNG UND WACHSTUM VON OBER- UND UNTERKIEFER 11
2.1 Oberkiefer 11
2.1.1 Embryonalentwicklung 11
2.1.2 Wachstum 12
2.1.3 Pathologische Gaumenentwicklung 12
2.1.4 Therapeutische Beeinflussung des Oberkiefers 12
2.2 Unterkiefer 13
2.2.1 Embryonalentwicklung 13
2.2.2 Wachstum 14
2.2.3 Pathologisches Wachstum 15
2.2.4 Therapeutische Beeinflussung des Unterkiefers 15
2.3 Physiologisches Wachstum der Kiefer im Fernröntgenseitenbild 16
3. KIEFERORTHOPÄDISCHE DOPPELPLATTENSYSTEME 17
3.1 Kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen 17
3.2 Historische und aktuelle Doppelplattensysteme 22
3.2.1 Vorbiß-Doppelplatte nach A.M. Schwarz 22
3.2.2 Doppelplatte mit Oberkiefer-Spornführung nach Müller 24
3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark 24
3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander 25
3.2.5 Pro-Stab-Plattensystem nach Jähnig 26
3.2.6 Sonstige 26
3.3 Zur Anwendung der kieferorthopädischen Doppelplattenapparatur mitVorschubschlaufen 27
3.3.1 Angaben in der Literatur 27
3.3.2 Klinische Indikation 27
3.4 Eigene Untersuchungen 28
4. MATERIAL UND METHODE 29
4.1 Material 30
4.2 Methode 30
4.2.1 Behandlungsdauer 30
4.2.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung) 304.2.2.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 31
4.2.2.2 Die Zahnbogenbreiten 32
4.2.2.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 33
4.2.2.4 Vergleichsgruppen 33
4.2.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung) 344.2.3.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 36
4.2.3.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 37
4.2.3.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 37
4.2.3.4 Vergleichsgruppe 41
4.2.4 Kapitelübersicht der durchgeführten Untersuchungen 43
4.2.5 Statistische Auswertung 44
Inhaltsverzeichnis Seite 4
5. ERGEBNISSE 45
5.1 Untersuchung der Behandlungsdauer 45
5.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung) 46
5.2.1 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten 465.2.1.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 46
5.2.1.2 Die Zahnbogenbreiten 48
5.2.1.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 49
5.2.2 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten 515.2.2.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 51
5.2.2.2 Die Zahnbogenbreiten 53
5.2.2.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 54
5.2.3 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten 565.2.3.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 56
5.2.3.2 Die Zahnbogenbreiten 58
5.2.3.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 59
5.2.4 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen mit denen der männlichenPatienten 61
5.2.5 Klinischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen mit denen der männlichenPatienten 61
5.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß 62
5.2.6.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 62
5.2.6.2 Die Zahnbogenbreiten 64
5.2.6.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 65
5.2.7 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß 67
5.2.7.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 67
5.2.7.2 Die Zahnbogenbreiten 69
5.2.7.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 70
5.2.8 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit Behandlungsbeginn imfrühen mit denen im späten Wechselgebiß 72
5.2.9 Klinischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenmit denen im späten Wechselgebiß 72
5.2.10 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs von Patienten mit neutralemWachstumsmuster 73
5.2.10.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 73
5.2.10.2 Die Zahnbogenbreiten 75
5.2.10.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 76
5.2.11 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit horizontalemWachstumsmuster 78
5.2.12 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit vertikalemWachstumsmuster 79
5.2.12.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen 79
5.2.12.2 Die Zahnbogenbreiten 81
5.2.12.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen 82
5.2.13 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem mit denen mitvertikalem Wachstumsmuster 84
5.2.14 Klinischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem mit denen mitvertikalem Wachstumsmuster 84
5.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung) 85
5.3.1 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten 855.3.1.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 85
5.3.1.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 86
Inhaltsverzeichnis Seite 5
5.3.1.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 87
5.3.2 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten 885.3.2.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 88
5.3.2.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 89
5.3.2.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 90
5.3.3 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten 915.3.3.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 91
5.3.3.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 92
5.3.3.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 93
5.3.4 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen mit denen dermännlichen Patienten 94
5.3.4.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 94
5.3.4.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 94
5.3.4.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 95
5.3.5 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen mit denen dermännlichen Patienten 96
5.3.5.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 96
5.3.5.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 96
5.3.5.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 97
5.3.6 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß 98
5.3.6.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 98
5.3.6.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 99
5.3.6.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 100
5.3.7 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß 101
5.3.7.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 101
5.3.7.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 102
5.3.7.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 103
5.3.8 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß 104
5.3.8.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 104
5.3.8.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 104
5.3.8.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 104
5.3.9 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit Behandlungsbeginnim frühen mit denen im späten Wechselgebiß 106
5.3.9.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 106
5.3.9.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 106
5.3.9.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 107
5.3.10 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit neutralem Wachstumsmuster 1085.3.10.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 108
5.3.10.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 109
5.3.10.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 110
5.3.11 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit horizontalem Wachstumsmuster 111
5.3.12 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster 1125.3.12.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 112
5.3.12.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 113
5.3.12.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 114
5.3.13 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem mitdenen mit vertikalem Wachstumsmuster 115
5.3.13.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 115
5.3.13.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 115
5.3.13.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 116
5.3.14 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem mit denenmit vertikalem Wachstumsmuster 117
5.3.14.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis 117
Inhaltsverzeichnis Seite 6
5.3.14.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster 117
5.3.14.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander 118
6. DISKUSSION 119
6.1 Modellpaaranalyse 119
6.1.1 Anteriore Länge des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens 119
6.1.2 Stützzonenlängen 120
6.1.3 Zahnbogenbreiten 122
6.1.4 Okklusion 124
6.2 Fernröntgenseitenbildauswertung 126
6.2.1 Vergleich mit unbehandelten Patienten 1296.2.1.1 Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis bei
weiblichen Patienten 131
6.2.1.2 Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis beimännlichen Patienten 132
6.2.1.3 Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster beiweiblichen Patienten 133
6.2.1.4 Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster beimännlichen Patienten 134
6.2.1.5 Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander bei weiblichenPatienten 135
6.2.1.6 Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander bei männlichenPatienten 136
6.3 Dentoalveoläre und skelettale Wirkungen 136
6.4 Vergleich mit den Ergebnissen anderer Autoren 137
6.4.1 Gesamteffekt 137
6.4.2 Behandlungseffekt 139
6.5 Vergleich mit den Ergebnissen durch andere funktionskieferorthopädische Apparaturen 141
7. SCHLUßFOLGERUNGEN 145
8. ZUSAMMENFASSUNG 147
9. LITERATURVERZEICHNIS 149
10. ANHANG – TABELLEN 156
10.1 Untersuchung der Behandlungsdauer 156
10.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung) 157
10.2.1 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten 157
10.2.3 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten 158
10.2.4 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten 159
10.2.5 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß 160
10.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß 162
10.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit neutralemWachstumsmuster 163
10.2.7 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit vertikalemWachstumsmuster 164
10.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung) 166
10.3.1 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten 166
10.3.2 Röntgenologische Untersuchung der weiblichen Patienten 167
Inhaltsverzeichnis Seite 7
10.3.3 Röntgenologische Untersuchung der männlichen Patienten 168
10.3.4 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen und männlichenPatienten 169
10.3.5 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen und männlichenPatienten 170
10.3.6 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß 171
10.3.7 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß 172
10.3.8 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit frühem undspätem Wechselgebiß 173
10.3.9 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit frühem und spätemWechselgebiß 174
10.3.10 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit neutralem Wachstumsmuster 175
10.3.11 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster 176
10.3.12 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem undvertikalem Wachstumsmuster 177
10.3.13 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem undvertikalem Wachstumsmuster 178
11. DANKSAGUNG 179
Einführung Seite 8
1. Einführung
Edward Angle (3) beschrieb 1899 erstmals die bis heute gültige Einteilung von Dysgnathien
in drei Klassen, die Angle-Klasse I, die Angle-Klasse II und die Angle-Klasse III. Die Angle-
Klasse II ist weiterhin zweimal unterteilt, nämlich in die Angle-Klasse II,1 und in die Angle-
Klasse II,2. Die in Zentraleuropa vorherrschende Dysgnathie des kaukasischen Gesichtstyps
ist die Angle-Klasse II,1. Hierbei handelt es sich um eine Dysgnathie, bei der eine
mandibuläre Retro- oder Mikrognathie bei maxillärer Eugnathie oder eine mandibuläre
Eugnathie bei maxillärer Pro- oder Makrognathie vorliegt. Dentoalveolär ist zumeist eine
Protrusion der Oberkiefer-Schneidezähne festzustellen. Angle erkannte (2), daß 26,6% der
Patienten eine Klasse II-Anomalie aufweisen. Nach Angaben von Bazant und Miksa (7)
beträgt die Häufigkeit der Klasse II,1 bis zu 25%, wobei Frauen etwas häufiger als Männer
betroffen sind.
Im Verlauf der Entwicklung und Verfeinerung kieferorthopädischer Behandlungsmethoden
wurde der Angle-Klasse II,1 aufgrund der Häufigkeit ihres Auftretens immer besondere
Aufmerksamkeit zuteil. A.M. Schwarz (75) unterscheidet zwischen „Falschstand von
Zahngruppen“ und „Falschen Bißlagen“. „Falsche Bißlagen“ sind unter anderem (zitiert nach
A.M. Schwarz): „Der Rückbiß = Angle-Klasse II (vergleichsweiser Rückbiß des
Unterkiefers)“. Durch diese Unterscheidung ist vorgegeben, zwischen einer rein
dentoalveolären und einer skelettalen Dysgnathie und deren Therapie zu differenzieren.
Daraus resultieren viele Studien über Behandlungsapparaturen, Behandlungseffekte und
Stabilität der Behandlungsergebnisse. Trotz der Vielfalt von Apparaturen zur Therapie der
Angle-Klasse II,1 lassen sich drei grundsätzliche Behandlungsprinzipien für die skelettale
Komponente ableiten:
a) Vorverlagerung des Unterkiefers unter Inanspruchnahme des zu erwartenden
Wachstums. Dies ist die Methode der Wahl bei Patienten mit mandibulärer Retro- oder
Mikrognathie bei eugnathem Oberkiefer.
b) Hemmung des sagittalen Oberkieferwachstums. Dies ist die Methode der Wahl bei
maxillärer Pro- oder Makrognathie bei eugnather Unterkiefergröße und –position.
c) Eine Kombination der beiden vorgenannten Prinzipien. Dies ist die Methode der Wahl
bei maxillärer Pro- oder Makrognathie und mandibulärer Retro- oder Mikrognathie.
Davon unabhängig ist bei allen drei Möglichkeiten die Notwendigkeit der dentoalveolären
Therapie gegeben, um die Anomalien der Zahnstellung in der Sagittalen, Transversalen und
Vertikalen, im Front- und in den Seitenzahnbereichen zu korrigieren. Es besteht in einem
Einführung Seite 9
gewissen Rahmen auch die Möglichkeit einer rein dentoalveolären Kompensation unter
Mißachtung der skelettalen Komponente. Dies stellt eine bedingte Lösung bei bereits
abgeschlossenem Kieferwachstum dar.
Basierend auf der Roux’schen Lehre von der funktionellen Anpassung (65) begründeten
Häupl und Andresen in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts die sogenannte
Funktionskieferorthopädie (1). Die Vorverlagerung des retrognathen Unterkiefers unter
Inanspruchnahme des zu erwartenden Wachstums des Patienten ist das erklärte
Aufgabengebiet der Funktionskieferorthopädie. Hierbei soll durch gezielte Positionsänderung
des Unterkiefers zunächst eine Umstellung des Muskeltonus erreicht werden. Die hierdurch
induzierten Umbauvorgänge erreichen eine Änderung und Anpassung der skelettalen Basis
und des Alveolarfortsatzes. Aus dem von Andresen und Häupl beschriebenen Aktivator,
dessen Basis der zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts erstmals von Robin (63, 64)
beschriebene „Monobloc“ war, wurden eine Vielzahl von kieferorthopädischen
Behandlungsgeräten abgeleitet, denen allen das Grundprinzip der Unterkiefer-
Vorverlagerung eigen ist.
Die Hemmung des Längenwachstums des Oberkiefers bei einer bestehenden Pro- oder
Makrognathie bewirkt, daß der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer eine größere
Längenzunahme erreichen kann. Dieses kann mit Hilfe von extraoralen Kraftapplikationen
geschehen, z.B. mit Hilfe eines Gesichtsbogens (Headgear), dessen angreifende Kraft über
die Zähne auf den Alveolarfortsatz und die Maxilla einwirkt. Die Auswirkungen des
Gesichtsbogens lassen sich über die Bogenlänge, die Angulation des Bogens, die
Kraftgröße und die Kraftrichtung steuern.
Die Verbindung von Vorverlagerung des Unterkiefers und gleichzeitiger Hemmung des
Oberkieferwachstums gelingt mit Geräten, die auf Ober- und Unterkiefer einwirken. Ein
Beispiel hierfür ist das von Emil Herbst (27, 28, 29) erstmalig vorgestellte und später nach
ihm benannte Retentionsscharnier. Dieses bewirkt über eine starre Verankerung an Ober-
und Unterkiefer-Zahnbogen und ein Verbindungsgeschiebe, dessen Länge das Ausmaß der
Vorverlagerung des Unterkiefers bestimmt, eine Vorverlagerung des Unterkiefers bei
gleichzeitiger Hemmung des Oberkieferwachstums. Abgeleitet vom Herbstschen
Retentionsscharnier wurde der Jasper-Jumper (34), der im Gegensatz zu starren elastische
Anteile zur Vorverlagerung des Unterkiefers nutzt.
Die oben beschriebenen Apparaturen bzw. Geräte zielen auf die Korrektur der Okklusion und
der Kieferposition ab. Da diese aber nur einen Teilaspekt der Behandlung einer Angle-
Einführung Seite 10
Klasse II,1 darstellt, ist es für den Kieferorthopäden bedeutsam, eine Apparatur wählen zu
können, die mehrere der notwendigen Behandlungsschritte gleichzeitig ermöglicht.
Gleichzeitig bedeutet, daß neben der Korrektur der Okklusion und Kieferposition auch
orthodontische Einzelzahnbewegungen oder Bewegungen von Zahngruppen erreicht werden
können. Ein Beispiel hierfür ist bei der Therapie der Angle-Klasse II die oftmals notwendige
Erweiterung des Oberkiefer-Zahnbogens in der Transversalen.
Die kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen – auch als
Doppelvorschubplatte oder Vorschubdoppelplatte bezeichnet – gestattet die Unterkiefer-
Vorverlagerung bei gleichzeitig möglicher Therapie von Zahnfehlstellungen. Die vorliegende
Arbeit beschreibt eine Untersuchung von Patienten mit dentoalveolärer und skelettaler
Angle-Klasse II,1, die ausschließlich mit kieferorthopädischen Doppelplattenapparaturen mit
Vorschubschlaufen therapiert worden sind. Diese Untersuchung soll, aufbauend auf den
theoretischen Grundlagen der Angle-Klasse II,1 Dysgnathie, aufzeigen, ob, in welchem
Zeitraum und in welchem Umfang die kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit
Vorschubschlaufen in der Lage ist, eine erfolgreiche Therapie zu ermöglichen. Hierbei soll
auch erarbeitet werden, ob die gewünschte Vorverlagerung bzw. Wachstumsstimulation des
Unterkiefers geschieht, ob eine Hemmung des Oberkieferwachstums oder eine
dentoalveoläre Korrektur erreicht wird, oder ob eine Kombination der genannten
Möglichkeiten vorliegt.
Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 11
2. Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer
2.1 Oberkiefer
2.1.1 Embryonalentwicklung
Die Entwicklung des Gaumens setzt in der 5. Woche in uteri ein und ist nicht vor der 12.
Woche abgeschlossen. Sie bedeutet entwicklungsgeschichtlich die Trennung zwischen den
Funktionen der Nasen- und Mundhöhle, dem Riechen und Atmen und zum anderen dem
Saugen, Schlucken, Kauen und Sprechen.
Die Gaumenentwicklung startet in uteri mit der Umorientierung der lateralen Gaumenwülste
von der Vertikalen in die Horizontale, aus denen später der sekundäre Gaumen entsteht.
Diese Umorientierung dauert nur wenige Stunden, sie beginnt bei männlichen Embryonen
früher als bei weiblichen.
Das Aufrichten der Gaumenwülste ist bisher nicht hinreichend erforscht. Verschiedene
Theorien werden für die Erklärung des Mechanismus herangezogen:
• biomechanische Veränderungen in der physikalischen Konsistenz der
Bindegewebsmatrix der palatinalen Wülste,
• Variationen in den Blutgefäßen und im Blutfluß,
• Zunahme des Gewebswiderstands,
• schnelles differenziertes mitotisches Wachstum,
• „innere Kraft” und
• muskuläre Aktivität (=Funktion).
Erst die Aufrichtung des Kopfes ermöglicht die Mundöffnung des Embryos und damit die
Entfernung der Zunge aus dem Cavum nasi als Voraussetzung für einen Gaumenverschluß.
Die Verschmelzung der Gaumenwülste untereinander und mit dem Vomer setzt das
Vorhandensein einer besonders dicken Epithelschicht voraus. Fehlt diese, kann es zu
keinem Gaumenverschluß kommen. Der genaue Verschlußauslöser ist nicht bekannt, fest
steht aber, daß die angrenzenden Epithelschichten nach der Verschmelzung degenerieren.
Der so entstandene Gaumen ist zunächst flach. Die Verschmelzungslinie läßt sich später als
Sutura palatina mediana und als Raphe palatini nachvollziehen. Im Bereich des weichen
Gaumens ist diese Verschmelzungslinie später nicht mehr auszumachen.
Ossifikationszentren entstehen überall, wo Nervengewebe eingewandert ist (F. incisivum, Ff.
palatini maiores et minores).
Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 12
2.1.2 Wachstum
Das Breitenwachstum des Gaumens entlang der Sutura palatina mediana kommt zwischen
dem ersten und zweiten Lebensjahr zum Stillstand. Jedoch verbleibt die Sutur als
Syndesmose. Das Fehlen einer Synostose ermöglicht beim Heranwachsenden die
Erweiterung des Gaumens in der Transversalen. Selbst bei massiven Eingriffen wie der
Gaumennahtsprengung folgt ein kompensatorisches Knochenwachstum bis zur
Wiedervereinigung der Gaumenhälften. Derweil nimmt die Gaumenbreite zu. Die
vollständige Obliteration der Sutur ist selten vor dem 30. Lebensjahr erreicht. Das laterale
appositionelle Wachstum endet ca. mit dem 7. Lebensjahr, der Gaumen erreicht seine
endgültige anteriore Breite. Im posterioren Bereich setzt sich das appositionelle Wachstum
fort und beeinflußt so Länge und Breite.
Bedingt durch die Funktion der Nase und die Verlängerung des Vomer muß es zum
Descensus des Gaumendaches durch Rarefikation von nasal und Apposition von palatinal
kommen. Zusätzlich bewirken die sich entwickelnden Alveolarfortsätze eine Vertiefung des
Gaumens. Die Entwicklung der Alveolarfortsätze findet jedoch nur bei Entwicklung der Zähne
statt, ohne Zähne gibt es keinen Alveolarfortsatz. Enlow (18) beschreibt die Vertiefung des
Gaumens als „V-förmiges” Wachstum. Die dorsale Verlängerung und Verbreiterung des
Gaumens führt zu einer resultierenden Vorwärts- und Abwärtsbewegung, was von Enlow als
sekundäres Displacement bezeichnet wird.
2.1.3 Pathologische Gaumenentwicklung
Anomalien der Gaumenentwicklung betreffen epitheliale und knöcherne Bestandteile. Aus
epithelialen Resten entstehen nicht selten Zysten, die aber zumeist bis zum dritten
Lebensmonat verschwinden. Als bekannteste knöcherne Fehlentwicklung imponiert die
Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte mit ihren verschiedenen Ausprägungen. Weitere Syndrome,
die den Gaumen beeinflussen, sind das Marfan–, das Crouzon–, das Apert– und das
Turner–Syndrom, ferner die Pierre-Robin-Sequenz.
2.1.4 Therapeutische Beeinflussung des Oberkiefers
Die therapeutische Beeinflussung der Position und Größe des Oberkiefers ist in allen drei
Dimensionen möglich. Da ein direkter Kraftangriff auf den Knochen nicht möglich ist, kann
eine kieferorthopädisch wirksame Kraft über die Zähne auf den Knochen übertragen werden.
Nach Angaben von Teuscher (82) liegt ein konstruiertes Widerstandszentrum hierbei
oberhalb der Wurzelspitzen der ersten und zweiten Prämolaren. Der Kraftangriff kann dabei
Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 13
je nach Behandlungsnotwendigkeit über die Integration von Einzelzähnen, wie z.B. beim
Headgear, oder von Zahngruppen, wie z.B. bei der Aktivator-Headgear Kombination,
geschehen.
2.2 Unterkiefer
2.2.1 Embryonalentwicklung
Der erste Vorläufer des zu erwartenden Unterkiefers ist der Nervus mandibularis, der dritte
Ast des Nervus trigeminus. Der bereits existierende Meckelsche Knorpel ist nicht der
Vorläufer des Unterkiefers. Aufgrund eines nicht vorhandenen Enzyms (Phosphatase)
verschwindet der Knorpel während der Ossifikation der Mandibula ungefähr in der 24.
Woche in uteri. Nur das dorsale Ende des Meckelknorpels ossifiziert und bildet die
Grundlage für zwei der drei Gehörknöchelchen, nämlich Malleus (Hammer) und Incus
(Amboß) – das dritte Gehörknöchelchen (Stapes-Steigbügel) stammt vom Reichertschen
Knorpel des zweiten Pharyngealbogens ab.
Die Ossifikation der Mandibula beginnt ungefähr in der Region des zu erwartenden Foramen
mentale in der 6. Woche in uteri. Von dort findet die Knochenbildung nach mesial und distal
statt. Durch das Vorhandensein der Nerven vor dem Knochen ist sichergestellt, daß sich
auch die Foramina mentalia und mandibulares ausbilden können. Zwischen der 10. und 14.
Woche in uteri tauchen zusätzliche, sekundäre Knorpel auf, die das Caput mandibulae, Teile
des Processus coronoideus und die Protuberantia mentalis bilden. Diese Knorpel werden
während der Ossifikation inkorporiert und sind bereits zum Zeitpunkt der Geburt nicht mehr
nachzuweisen. Die ventral entstehende Symphysis mentalis wird während des ersten
Lebensjahres von einer Syndesmose in eine Synostose umgewandelt.
Der Cartilago condylaris ossifiziert im Laufe des Lebens nur von kaudal, sein kraniales Ende
fungiert sowohl als Gelenk als auch als Wachstumszentrum. Obwohl das Wachstum ca. im
20. Lebensjahr zum Stillstand kommt, kann der Knorpel jederzeit durch pathologische
Vorgänge (Eosinophiles Granulom des Hypophysenvorderlappens) reaktiviert werden, wobei
es zu einem abnormen Wachstum kommen kann (Akromegalie).
Obwohl die Mandibula nach der Ossifikation der Symphysis mentalis mit ungefähr einem
Jahr zeitlebens als einzelner Knochen imponiert, lassen sich die Auswirkungen des
Wachstums am besten erklären, wenn die Mandibula in verschiedene Skelettabschnitte
unterteilt wird. Die zweckmäßigste dieser Einteilungen wird von Sperber (79) beschrieben. Er
unterteilt in den Corpus mandibulae, den Processus alveolaris, den Processus angularis, den
Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 14
Processus condylaris, den Processus coronoideus und schließlich das Kinn. Im Verlauf des
Kieferwachstums erfährt jede dieser Regionen eine individuelle Veränderung. Diese hängt
maßgeblich von der Funktion der Muskulatur und der Entwicklung der Zähne ab. So ist
beispielsweise ohne Zahnanlagen die Entstehung des Processus alveolaris nicht möglich.
Die Musculi masseter und pterygoideus medialis wiederum haben bedeutenden Einfluß auf
die Form des Kieferkörpers und des Kieferwinkels.
2.2.2 Wachstum
Für die prä- und postnatalen Wachstums- und Anpassungsvorgänge des Unterkiefers sind
zum einen Apposition und Rarefikation (Remodelling), zum anderen enchondrales
Wachstum am Processus condylaris verantwortlich.
Im Verlauf der Embryonalentwicklung und des Fetalwachstums ändert der Unterkiefer
mehrfach seine sagittale Position zum Oberkiefer. A.M. Schwarz (75) spricht zunächst von
der „ersten embryonalen Retrogenie“, auch „Ur-Rückbiß“ genannt, die schnell durch
unverhältnismäßig starkes Längenwachstum von der „embryonalen Progenie“, auch „Ur-
Vorbiß“ genannt, abgelöst wird. Dieser verbleibt bis ungefähr zum Ende des zweiten
Entwicklungsmonates und wird dann kontinuierlich von der „zweiten embryonalen
Retrogenie“, später auch „Neugeborenen-Rückbiß“ genannt, abgelöst. Es ist also eine
skelettale mandibuläre Retrognathie zum Zeitpunkt der Geburt festzustellen. Miethke (54)
konnte in eigenen Untersuchungen diese Entwicklung bestätigen, wies aber auch darauf hin,
daß die „embryonale Progenie“ keine solche ist, sondern in ihrer Ausprägung eher einer
Kopfbißsituation entspricht. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die
Unterkieferposition in uteri in drei Phasen einzuteilen ist, nämlich die embryonale
mandibuläre Retrognathie, die embryonale mandibuläre Prognathie und schließlich die fetale
mandibuläre Retrognathie.
Die postnatalen Wachstumsvorgänge des Unterkiefers müssen geeignet sein, diese
Diskrepanz zusätzlich zum regulären Größenwachstum auszugleichen. Enlow (18) konnte
zeigen, daß dieser Ausgleich in erster Linie durch eine Dorsalverlagerung des Ramus
mandibulae durch dorsale Apposition und ventrale Rarefikation zustande kommt. Zusätzlich
dazu geschieht ein enchondrales Wachstum am Condylus mandibulae. Von kranial
betrachtet entsteht so der Eindruck eines V-förmigen Wachstums, welches nach dorso-
kranial gerichtet ist. Die resultierende Positionsänderung der Mandibula geschieht dagegen
nach ventro-kaudal. Zusätzlich zu den lagebestimmenden Wachstumsvorgängen geschieht
noch eine Anpassung durch den sich bildenden Alveolarfortsatz und das Kinn. Das Kinn ist
eine nahezu unabhängige Untereinheit der Mandibula, die sich erst während der Pubertät
Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 15
herausbildet, in der Regel bei Männern stärker als bei Frauen. Insgesamt ist das Kinn ein
Merkmal, das sich unter den Primaten nur beim Menschen findet. Es kann festgehalten
werden, daß im anterioren Bereich der Mandibula im Wachstumsverlauf nur eine geringe,
durch Apposition verursachte, Breitenzunahme auftritt.
2.2.3 Pathologisches Wachstum
Unabhängig von späteren Wachstumsvorgängen können verschiedene Ursachen dafür
sorgen, daß zum Zeitpunkt der Geburt eine mandibuläre Mikrognathie vorliegt. Diese ist
charakteristisch für verschiedene Syndrome. Diese sind die Pierre-Robin Sequenz, das Cri-
du-chat-Syndrom, das Treacher-Collins-Syndrom (Dysostosis mandibulofacialis), die
Progerie, das Down-Syndrom (Trisomie 21), das Hallermann-Streiff-Syndrom (Okulo-
mandibulo-dysenzephalie), die Dysostosis otomandibularis und das Turner-Syndrom. Die
Ursache für die mit diesen Syndromen assoziierte Mikrognathie ist nicht vollständig geklärt,
diskutiert werden mangelhafte Bildung oder Wanderung von Neuralleistenzellen (79).
Die Retrognathie des Unterkiefers als pathologischer Befund kann hereditär oder erworben
sein. Die erbliche Komponente spielt eine große Rolle bei den Dysgnathien aus dem Bereich
der skelettalen Angle-Klasse II,2. Weitaus häufiger dagegen ist die mandibuläre
Retrognathie bei skelettaler Angle-Klasse II,1, die auch die häufigste Dysgnathie unter der
kaukasischen Bevölkerung darstellt. Hierbei liegt zumeist eine erworbene Retrognathie des
Unterkiefers vor. Leighton (41) konnte zeigen, daß die Klasse II,1 Dysgnathie nicht durch
einen fehlenden Ausgleich der Neugeborenenrücklage im Verlauf des Kieferwachstums
entsteht. Vielmehr ist eine Unterkiefer-Zwangsrücklage zu diagnostizieren. Sie wird bedingt
durch anteriore und posteriore Oberkiefer-Zahnbogenenge oder durch Habits und
Dyskinesien. In beiden Fällen wird der Unterkiefer, einerseits durch okklusale Dyskinesien,
andererseits durch aktive Beeinflussung, in seinem physiologischen Längenwachstum und
am Erreichen seiner physiologischen Position in der Sagittalen gehindert.
2.2.4 Therapeutische Beeinflussung des Unterkiefers
Da der Unterkiefer eine Knochenspange ist, die mit dem Schädel keine knöcherne
Verbindung eingeht, erzeugt eine apparative Beeinflussung des Unterkiefers zunächst nur
eine Positionsveränderung gegenüber dem Gesichtsschädel. Aus dieser Positionsänderung
resultiert ein erhöhter Tonus der den Unterkiefer steuernden Muskulatur. Dieser nimmt
wiederum auf die mit der Muskulatur verbundenen Hartgewebe Einfluß. Hiernach folgen
Anpassungsvorgängen im Sinne von Rarefikation und Apposition im Bereich des
Kiefergelenks und des aufsteigenden Astes oder zu Lageveränderungen des
Alveolarfortsatzes auf dem Corpus mandibulae.
Entwicklung und Wachstum von Ober- und Unterkiefer Seite 16
2.3 Physiologisches Wachstum der Kiefer im Fernröntgenseitenbild
Riolo und Mitarbeiter (62) untersuchten 1974 eine Gruppe von 83 eugnathen Patienten, die
vom sechsten bis zum sechzehnten Lebensjahr kontinuierlich überwacht wurden. Bei keinem
Patienten wurde vor oder während dieser Zeit eine kieferorthopädische Behandlung
durchgeführt. In jährlichen Abständen wurde jeweils im Geburtsmonat von allen Patienten
ein Fernröntgenseitenbild angefertigt. An allen Aufnahmen wurden jeweils 74
Winkelmessungen und 114 Streckenmessungen vorgenommen. Mit Hilfe dieser Messungen
war es Riolo und Mitarbeitern möglich, physiologische Veränderungen im Verlauf des
Schädelwachstums und der Gebißentwicklung in unterschiedlichen Altersstufen aufzuzeigen.
Es wurde festgestellt, daß die Mandibula im Verlauf des Schädelwachstums und der
Gebißentwicklung sowohl eine Längenzunahme als auch eine Vorverlagerung zur vorderen
Schädelbasis erfährt. Diese physiologische Vorverlagerung ist dabei im Mittel bei weiblichen
Patienten größer als bei männlichen Patienten. Bei beiden Geschlechtern bleibt aber im
untersuchten Zeitraum von 10 Jahren eine plötzliche Längenzunahme oder Vorverlagerung
aus. Es geschieht vielmehr eine kontinuierliche Vergrößerung, auch während des pubertären
Wachstumsschubs.
Da der therapeutische Erfolg bei der Beeinflussung der Position des Unterkiefers auch an
seinem Verhältnis zum Oberkiefer gemessen wird, ist es interessant festzustellen, daß sich
die sagittale Position des Oberkiefers im beobachteten Zeitraum im Vergleich zu derjenigen
des Unterkiefers nur geringfügig ändert. Der physiologische Ausgleich vorhandener sagittaler
Diskrepanzen obliegt also dem Unterkiefer im Verlauf des Schädelwachstums. Diese
Beobachtung stützt alle diejenigen Behandlungskonzepte, die auf eine therapeutische
Vorverlagerung des Unterkiefers zurückgreifen.
Die auftretenden Änderungen der sagittalen Relation der Kiefer zueinander sind im Rahmen
der Fernröntgenseitenbildauswertung als geringe Vergrößerung bzw. Verkleinerung der
Mittelwerte der Winkelmessungen zu erkennen. Es wird daher bei Nachuntersuchungen im
allgemeinen davon ausgegangen, daß signifikante Änderungen der Kieferposition von Ober-
und Unterkiefer in der Sagittalen und Vertikalen innerhalb eines vorgegebenen
Untersuchungszeitraums tatsächliche therapeutische Erfolge wiedergeben.
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 17
3. Kieferorthopädische Doppelplattensysteme
Die kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen läßt sich auf eine
Beschreibung von A.M. Schwarz (75) zurückführen. Dieser beschrieb zunächst die Teilung
des Aktivators nach Andresen-Häupl in ein bimaxilläres Gerät mit Kunststofführung, ähnlich
der zuvor 1880 von Kingsley (37) beschriebenen „Jumping-The-Bite“-Apparatur. A.M.
Schwarz beschrieb drei Modifikationen seiner „Vorbiß-Doppelplatte“ genannten Apparatur,
von denen eine mit Drahtbügeln versehen war, die über die Führungsfläche eine
Vorverlagerung des Unterkiefers auslösen sollte. Den Vorteil dieser Konstruktion sah A.M.
Schwarz darin, daß die verwendeten Drahtbügel durch den Behandler nachträglich zu
aktivieren und damit das Ausmaß der Vorverlagerung des Unterkiefers steuerbar war.
Weiterhin empfand er es als Vorteil, von dem ursprünglich zweizeitigen Vorgehen – zunächst
Erreichen der Zahnbogenkongruenz, anschließend Beeinflussung der Kieferposition – auf
ein einzeitiges zu kommen, welches überdies dem beim Aktivator oft festzustellenden
Verankerungsverlust vorbeugen kann. A.M. Schwarz sprach wörtlich von einer Apparatur,
die der Dysgnathie „…sozusagen in einem Generalangriff, allen ihren Einzelheiten
zugleich…“ entgegenarbeitet.
A.M. Schwarz machte seinerzeit keine Angaben über die anzustrebende Neigung der
eigentlichen Vorschubschlaufen, sondern beschränkte sich auf den Hinweis, daß die
Schlaufen harmonisch der Unterkiefer-Apparatur anliegen und so lang sein sollten, daß sie
auch bei Unterkiefer-Ruheposition noch Kontakt zur Führungsfläche im Gegenkiefer haben.
Erst über 30 Jahre später wurden Untersuchungen von Sander (68, 72) durchgeführt, die mit
einer speziellen Stegkonstruktion die Gedanken von A.M. Schwarz nachvollzogen haben.
Kernstück der „Vorschub-Doppelplatte“ nach Sander sind die vorgefertigten, mit einer
Expansionsschraube verbundenen, paarig angeordneten Metallstege, die in einer Neigung
von 60° zur Okklusionsebene angeordnet sind. Als ein Vorteil dieser Konstruktion wird die
Steglänge angesehen, die den Unterkiefer auch während des Schlafs über die
Führungsflächen in einer ventralen Position hält und so zu einer „Nachtwirkung“ führt (70).
3.1 Kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen
Die in dieser Studie untersuchte Apparatur richtet sich in ihrer Gestaltung nach den
klinischen Notwendigkeiten, daß heißt, nach den angestrebten Zahnbewegungen und der
jeweiligen Verankerungssituation. Prinzipiell werden von Tränkmann (86, 88, 89) und später
von Lisson (46) für die kieferorthopädische Doppelplatte mit Vorschubschlaufen
Hannoveraner Ausführung folgende Bestandteile angegeben.
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 18
Zu jeder Plattenapparatur – und damit auch der kieferorthopädischen
Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen – gehören der Plattenkörper, die
Halteelemente und die aktiven Elemente. Der Plattenkörper selbst kann mehrere Funktionen
haben: Er trägt die aktiven und passiven Elemente und dient als Verankerung, kann aber
auch selbst aktiv sein. Halteelemente sind Dreiecksklammern, Stichklammern, modifizierte
Adamsklammern und Labialbögen. Aktive Elemente sind Dreiecksklammern, Labialbögen,
Schrauben und Federn; letztere können Fingerfedern oder Bukkal- und Lingualfedern für
Molaren sein.
Der Plattenkörper besteht aus nahezu durchsichtigem Kunststoff, damit eine Kontrolle
etwaiger Druckstellen der Gingiva und der Gaumenschleimhaut gegeben ist. Er sollte so
klein wie möglich ausfallen, muß dabei aber ausreichend stabil bleiben; eine Stärke von 2 bis
3 mm hat sich als ausreichend erwiesen. Er reicht horizontal bis distal des letzten
durchgebrochenen Molaren sowie vertikal bis zu den Schneidekanten bzw. oralen Höckern.
Unterkieferplattenkörper enden 5 bis 7 mm kaudal des Gingivasaums. Der Plattenkörper
enthält die Retentionen der Halte- und der aktiven Elemente. Wenn Schrauben integriert
werden, richtet sich die Stärke des Plattenkörpers lokal nach der jeweiligen Schraubengröße.
Wenn transversale Schrauben verwendet werden, bewirkt der Plattenkörper eine
transversale Erweiterung des Zahnbogens. Ein Ausschleifen bei bestimmten Zähnen
modifiziert die transversale Erweiterung nach den Erfordernissen des Einzelfalls. Die zur
Transversalerweiterung eingefügte Schraube befindet sich ungefähr in der Mitte des
Plattenkörpers an der tiefsten Stelle des Gaumens. Diese Positionierung ermöglicht
einerseits, daß die Einfassung der Schraube die Sprachlautbildung anterior nicht zu sehr
beeinträchtigt, andererseits sorgt sie für eine gewisse Stabilität des Plattenkörpers bei der
Transversalerweiterung. Bei mesial- oder distalexzentrisch eingefügten Schrauben kann es
bei der Aktivierung der Schraube aufgrund des längeren Hebels zu ungleicher
Krafteinwirkung auf die Seitenzähne kommen.
Die Dreiecksklammer ist ein für die erste und zweite Dentition geeignetes Halteelement unter
der Voraussetzung, daß benachbarte Zähne vorhanden sind. Sie wird aus 0,7 mm starkem
federhartem Draht hergestellt und besteht aus einem gleichschenkeligen Dreieck mit einer
Seitenlänge von 5 mm sowie einem vertikalen und einem transversalen Anteil, der mit der
Retention im Plattenkörper verbunden ist. Die Dreiecksspitze zeigt auf einen interproximalen
Punkt direkt oberhalb der Papille. Das Dreieck selbst muß parallel oder gering divergierend
zum transversalen Anteil gerichtet sein. Das offene Ende ist mesial angeordnet, so daß bei
Bedarf eine Aktivierung in distaler Richtung erfolgen kann. Der transversale Anteil der
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 19
Dreiecksklammer liegt rechtwinkelig zur Längsfissur der benachbarten Zähne. Die Höhe des
vertikalen Anteils richtet sich nach der Länge der klinischen Krone. Modifikationen der
Dreiecksklammer sind hinsichtlich des Dreiecks selbst und hinsichtlich der Position des
transversalen Anteils möglich. Beide können für eine aktive Distalisierung von Molaren oder
Prämolaren eingesetzt werden.
Stichklammern sind zunächst gerade Anteile eines 0,7 mm starken, federharten Drahts, die
rechtwinkelig zur Längsfissur der benachbarten Zähne liegen und sich entsprechend den
Ankerzähnen anpassen lassen. Die Stichklammer wird auf der bukkoapproximalen Seite der
benachbarten Zähne apikalwärts gebogen. Fehlt ein Nachbarzahn, so kann die
Stichklammer zu einer horizontalen U-Schlaufe, dem sogenannten Anschlag, umgestaltet
werden, der Anteile sowohl oberhalb als auch unterhalb des Zahnäquators besitzt.
Stichklammern werden ausschließlich passiv verwendet.
Die modifizierte Adamsklammer ist das ideale Halteelement für einzeln stehende obere
Molaren. Für untere Molaren hat sie sich aufgrund von der sogenannten Kronenflucht dieser
Zähne als weniger geeignet erwiesen. Die ursprüngliche Adamsklammer wurde modifiziert.
Die Breite der U-Schlaufen beträgt 3 mm, die Höhe richtet sich nach der klinischen
Zahnkrone, weist aber selten mehr als 3 mm auf. Horizontale und transversale Anteile
ebenso wie die U-Schlaufen bilden Winkel von je 45°, so daß der Winkel zwischen dem
horizontalen und dem transversalen Anteil 90° beträgt. Dieser Winkel kann aber je nach der
Kronenform (Kurvatur) des jeweiligen oberen Molaren variieren.
Der Labialbogen findet seine Anwendung bei Ober- und Unterkiefer-Plattenapparaturen im
Gebiß der ersten und zweiten Dentition sowie im Wechselgebiß. Er wird aus federhartem
Draht gebogen, der für den Oberkiefer 0,7 mm und für den Unterkiefer 0,6 mm stark sein
sollte. Drähte größeren Durchmessers sind ungeeignet, weil die übertragenen Kräfte zu groß
werden. Der Labialbogen besteht aus einem horizontalen Anteil, den U-Schlaufen und den
transversalen Anteilen. Der horizontale Anteil sollte eine harmonische Krümmung aufweisen,
die der gewünschten Form des Zahnbogens entspricht. Er verläuft vom mesialen Drittel des
einen Eckzahns über das inzisale Drittel der Schneidezahnkronen bis zum mesialen Drittel
des Eckzahns auf der Gegenseite. Die U-Schlaufen führen die Kurvatur des horizontalen
Anteils fort. Ihre Breite richtet sich nach der Breite des Eckzahns, so daß der transversale
Anteil, der im Winkel von 90° aus der U-Schlaufe abbiegt, zwischen Eckzahn und erstem
Prämolaren liegt. Wenn der Eckzahn und der erste Prämolar noch nicht durchgebrochen
sind, wird die Breite der U-Schlaufe entsprechend der erwarteten Breite der bleibenden
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 20
Zähne gewählt. Der transversale Anteil des Labialbogens muß rechtwinkelig zur Längsfissur
der benachbarten Zähne verlaufen.
Die Vorschubschlaufen werden zur Okklusionsebene geneigt aus 0,9 mm starkem
federharten Draht gefertigt. Die Neigung zur Okklusionsebene richtet sich nach den
klinischen Notwendigkeiten, also der Form des Alveolarfortsatzes, und beträgt ungefähr 70-
80°. Bei Vorhandensein einer Transversalschraube werden je Seite eine Schlaufe gefertigt,
bei einem Plattenkörper ohne Schraube reicht eine Schlaufe aus. Die Länge der
Vorschubschlaufen richtet sich nach der Höhe des Unterkiefer-Plattenkörpers, die sie nur
minimal überschreiten. Die resultierende Länge liegt damit zwischen ca. 10 und 15 mm. Ist
tatsächlich eine Transversalerweiterung des Oberkiefer-Zahnbogens im Verlauf der Therapie
geplant, so ist darauf zu achten, daß der Unterkieferplattenkörper lingual nach lateral
Freiraum bietet, in den die Vorschubschlaufen hineingeführt werden können,
beziehungsweise dort entsprechend freigeschliffen wird. Ist dies nicht der Fall, so kann beim
Transversalerweitern eine Verformung oder ein Bruch der Vorschubschlaufen auftreten.
Transversalschraube und Vorschubschlaufen können unabhängig voneinander verwendet
werden. So ist gewährleistet, daß die Behandlungsapparatur bei Bruch einer oder beider
Vorschubschlaufen am Patienten leicht repariert werden kann.
Abbildung 1a zeigt eine kieferorthopädische Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen
Hannoveraner Konstruktion am Patienten in Ober- und Unterkiefer-Aufsicht. Als Halte- und
aktive Elemente werden Dreiecks- und Stichklammern sowie Labialbögen an Ober- und
Unterkiefer-Zahnbögen verwendet. Ober- und Unterkiefer-Plattenkörper sind mit einer
Transversalschraube ausgestattet. Die abgebildete Apparatur ist für Einzelzahnbewegungen
in der Sagittalen und Transversalen sowie die Positionsänderung des Unterkiefers in der
Sagittalen und Transversalen konstruiert.
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 21
Abb. 1a Aufsicht der Doppelvorschubplatte für den Ober- und Unterkiefer. Zu erkennen sind jeweils diePlattenkörper, die Dreiecksklammern und die Labialbögen, weiterhin die Transversalschrauben und die paarigenVorschubschlaufen (Pfeile).
Die Vorschubschlaufen richten sich in ihrer Länge nach dem Plattenkörper der Unterkiefer-
Plattenapparatur und überragen diesen gering. Dadurch wird sichergestellt, daß die
Vorschubschlaufen auch bei Artikulation und bei unbewußter Mundöffnung, also
beispielsweise während der Nacht, Kontakt zur Unterkiefer-Plattenapparatur halten.
Abbildung 1b demonstriert die intraorale Frontalansicht eines Patienten mit eingesetzter
Doppelvorschubplatte, im oberen Bildteil bei Artikulation und im unteren bei Okklusion.
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 22
Abb. 1b Ansicht einer Doppelvorschubplatte bei Artikulation und in Okklusion. Die vertikale Ausdehnung derVorschubschlaufen gewährleistet den Kontakt der Vorschubschlaufen zum Plattenkörper der Unterkiefer-Apparatur. Bei Okklusion wird die Unterkieferposition in der Transversalen geändert, die mandibuläreLaterognathie wird nach links ausgeschwenkt (Zur Indikation der Apparatur: siehe auch Tabelle 1).
Es ist zu erkennen, daß die Vorschubschlaufen bei physiologischen
Artikulationsbewegungen den Kontakt zum Plattenkörper im Unterkiefer durch ihre vertikale
Ausdehnung behalten. Bei Okklusion mit vom Plattenkörper vorgegebener vertikaler
Desorientierung wird der Unterkiefer über die Vorschubschlaufen erkennbar nach links
ausgeschwenkt.
3.2 Historische und aktuelle Doppelplattensysteme
3.2.1 Vorbiß-Doppelplatte nach A.M. Schwarz
Nach der Erstbeschreibung einer Apparatur zur Vorverlagerung des Unterkiefers, genannt
„Jumping-The-Bite appliance“, durch Kingsley 1880 (37), griff A.M. Schwarz (75) erst Mitte
des 20. Jahrhunderts die Behandlungsform wieder auf und verfeinerte sie. Handelt es sich
bei der von Kingsley beschriebenen Apparatur noch um eine Oberkiefer-Plattenapparatur mit
einem Vorbißwall für den Unterkiefer-Zahnbogen und den Unterkiefer, so ist die Konstruktion
von A.M. Schwarz als Vorläufer der aktuellen Doppelplattensysteme anzusehen. Er
beschrieb seine Konstruktion als eine Vorrichtung, die verwendet wird, wenn herkömmliche
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 23
funktionskieferorthopädische Geräte versagen. Gleichwohl wies diese „Notlösung“ in den
Augen von A.M. Schwarz auch Vorteile auf: So sieht er es als günstig an, daß die
Doppelplattensysteme bei entsprechender Gestaltung dem Unterkiefer die Möglichkeit zur
Seitwärtsbewegung geben, weiterhin, daß „die Vorbißplatten auch in der natürlichen
Ruheschwebe des Unterkiefers in gegenseitiger Führung“ verbleiben. Nicht zuletzt erkannte
er den Vorteil, daß die Doppelplattensysteme aufgrund ihrer Gestaltung neben der
Beeinflussung der sagittalen Position des Unterkiefers gleichzeitig Einzelzahnbewegungen
zulassen. A.M. Schwarz bezeichnete diesen Umstand als einen „Generalangriff“ auf die
Gesamtfehlbildung.
A.M. Schwarz unterscheidet drei Formen seiner Vorschubdoppelplatte, die in Abbildung 2 im
Sagittalschnitt gezeigt sind:
Abb. 2 Drei Variationen der Vorschubmechanik nach A.M. Schwarz (75). a) schräg geteilter Aktivator,b) Doppelvorschubplatte mit Führung über den Plattenkörper, c) Doppelvorschubplatte mit Führung überDrahtbügel.
a) Eine Konstruktion, die einem schräg von oben nach unten hinten durchschnittenen
Aktivator gleicht. An der hierdurch gegebenen schiefen Ebene gleitet der Unterkiefer
entlang der Lingualseite des Unterkiefer-Plattenkörpers bei Okklusion nach vorn; dank
der langen Führung wird der Unterkiefer auch schon in der Unterkiefer-Ruheposition
nach ventral veranlaßt.
b) Die Vorschubdoppelplatte zur Behebung eines „Rückbisses mit Spitzfront“ und
Transversalschrauben in beiden Plattenapparaturen: Die Führungsfläche der
Oberkiefer-Plattenapparatur reicht hinter der Unterkiefer-Transversalschraube bis an
den unteren Rand des Unterkiefer-Plattenkörpers.
c) Dieselbe Konstruktion wie unter b), nur mit Drahtbügeln aus 1,0 bis 1,2 mm starkem
Draht.
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 24
3.2.2 Doppelplatte mit Oberkiefer-Spornführung nach Müller
Eine Modifikation der Konstruktion von Schwarz wurde in den 60er Jahren des 20.
Jahrhunderts von Müller (59) als „Doppelplatte mit Oberkiefer-Spornführung“ vorgestellt.
Hierbei werden Vorschubstege lateral angebracht, was der Zunge den Vorteil der freien
Bewegung nach ventral gibt, wogegen die Lateralbewegungen des Unterkiefers gehindert
werden. Dies führt bisweilen zur Fraktur der Stege und damit zu einer gesteigerten
Reparaturanfälligkeit. Müller beschrieb anhand von Kasuistiken sowohl eine Verlängerung
des aufsteigenden Astes, als auch eine Wirkung auf den Oberkiefer-Zahnbogen im Sinne
einer Distalbewegung der Seitenzähne. Er mutmaßte, daß sich die Wirkung der Doppelplatte
je nach Alter des Patienten von einer skelettalen Komponente in der Jugend zu einer
dentoalveolären in der Adoleszenz verändert.
3.2.3 Twin Block Appliance nach Clark
In England wurde in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Clark (15) die Twin
Block Appliance als Doppelplattensysteme zur Unterkiefer-Vorverlagerung vorgestellt. Ziel
der Apparatur ist nur die Beeinflussung der Unterkieferposition und nicht die gleichzeitige
Beeinflussung von Zahnfehlstellungen. Die Twin Block Appliance wird hauptsächlich durch
Knopfanker befestigt, im Seitenzahnbereich können Pfeilklammern zur Anwendung kommen.
Labialbögen werden verwendet, um den reaktiven Verankerungsverlust auf die Frontzähne
zu minimieren.
Im Oberkiefer erstreckt sich die Apparatur über die gesamte Zahnreihe, wobei die Blöcke der
Oberkiefer-Plattenapparatur, die für die Vorverlagerung des Unterkiefers genutzt werden,
von distal bis an die mesiale Randleiste der 2. Prämolaren reichen. Die Ausdehnung der
Unterkiefer-Apparatur variiert je nach Einsatz bei skelettaler Supra- oder Infraposition. Bei
Supraposition werden die Molaren zur Verlängerung freigegeben, bei Infraposition werden
die Molaren durch die Apparatur gefaßt. An der Unterkiefer-Plattenapparatur reichen die
Blöcke von den Eckzähnen bis an die distale Randleiste des 2. Prämolaren. Die Blöcke
werden initial so zueinander eingestellt, daß sich eine Vorverlagerung des Unterkiefers um
5-7 mm ergibt.
Illing und Mitarbeiter (32) können aufzeigen, daß die Twin Block Appliance Änderungen der
sagittalen Relationen im Sinne einer Verkleinerung des ANB-Winkels erreichen kann. Dieser
Effekt ist einerseits auf eine Retroinklination der Oberkieferbasis und damit der
Okklusionsebene zurückzuführen. Hierbei bewegt sich der A-Punkt gleichsam im
Uhrzeigersinn und trägt zu einer Verkleinerung von SNA bei. Andererseits geschieht eine
tatsächliche Vorverlagerung des Unterkiefers. Weiterhin konnte gezeigt werden, daß eine
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 25
Verkleinerung der vertikalen Kieferrelation eintritt. Dies wird mit der oben erwähnten Rotation
der Oberkieferbasis erklärt. Dentoalveolär veranlaßt diese Behandlung eine Retrusion der
Oberkiefer-Schneidezähne und eine Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne.
3.2.4 Vorschubdoppelplatte nach Sander
Ausgehend von seinen Untersuchungen zur Biomechanik des Aktivators (66) befaßte sich
Sander ausführlich mit einer Modifikation der von A.M. Schwarz beschriebenen Apparatur,
die er abgewandelt wiederum in Verbindung mit extraoralen Behandlungsbehelfen
(Headgear) nutzen kann. Sander (68) gibt an, daß bei der Klasse-II,1-Therapie
dentoalveoläre und skelettale Ursachen therapiert werden müssen. Folgerichtig besteht eine
orthodontische Phase, in der die Zahnstellung korrigiert wird, und eine orthopädische Phase,
bei welcher die Unterkieferposition in der Sagittalen angegangen wird. Die
Vorschubdoppelplatte eignet sich seiner Ansicht nach für diese Aufgaben gleichzeitig:
• Beseitigung von Engständen im Ober- und Unterkiefer-Zahnbogen,
• Aufrichtung gekippter Molaren nach frühzeitigem Verlust von Molaren der 1. Dentition,
• Einzelzahnbewegungen in beiden Kiefern,
• Erreichen der Kongruenz der Zahnbögen,
• Steuerung des Zahndurchbruchs,
• Vorverlagerung des Unterkiefers,
• eventuell Anregung des Unterkieferlängenwachstums,
• Hemmung des Oberkieferlängenwachstums und
• Hemmung der Mesialwanderung der Oberkiefer-Seitenzähne.
Aufbauend auf den Erkenntnissen von Björk und Skieller (13) zum physiologischen
Oberkieferwachstum, sowie von Teuscher (83) zum konstruierten Widerstandszentrum des
Oberkiefers, postuliert Sander die Verwendung von Vorschubstegen, die zwischen 60°±5°
zur Okklusionsebene geneigt sein sollen. Dies gewährleistet seiner Ansicht nach die
Möglichkeit, den Oberkiefer im Verlauf der Therapie in seiner Neigung zur Schädelbasis im
Sinne einer Ante- bzw. Retroinklination zu beeinflussen. So soll bei einer Verkleinerung des
Stegwinkels auf 55° ein Kraftangriff kranial des Widerstandszentrums und damit eine
Anteinklination entstehen. Die Vergrößerung auf 65° führt bei einem Kraftangriff kaudal des
Widerstandszentrums zur Retroinklination der Oberkieferbasis. Wichelhaus (91, 92, 93, 94)
beschreibt darüber hinaus die Möglichkeit, diese Effekte durch den zusätzlichen Einsatz
extraoraler Kräfte zu optimieren. So führt der Einsatz eines Low-Pull-Headgears zu einer
Verstärkung der Anteinklination, derjenige des High-Pull-Headgears zu einer Verstärkung
der Retroinklination. Sander sieht außerdem eine Abhängigkeit des Behandlungseffekts vom
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 26
Wachzustand des Patienten. So beschreibt er für das Tragen der Apparatur tagsüber, daß
es einen größeren Effekt auf den Unterkiefer hat (69), wogegen die Anwendung während
des Nachtschlafes mehr einen Headgeareffekt auf den Oberkiefer zustande bringt (70). Er
kann weiterhin zeigen, daß die nächtliche Anwendung dieser Apparate keinen nachteiligen
Einfluß auf den Nachtschlaf der Patienten hat, solange die sagittale Desorientierung 5 mm
bzw. die vertikale Desorientierung 3 mm nicht überschreitet (67).
3.2.5 Pro-Stab-Plattensystem nach Jähnig
Jähnig und Krysewski (30) beschrieben 1997 eine weitere Modifikation der
Vorschubdoppelplatte, das sogenannte „Pro-Stab“-Plattensystem. Ober- und Unterkiefer-
Plattenapparaturen sind über Metallstäbe (Pro-Stäbe) gelenkig verbunden. Bei den Pro-
Stäben handelt es sich um vestibulär angebrachte Vorschubstege, die eine relative
Zungenfreiheit gewährleisten. Abgeleitet wurde dieses System vom Jasper-Jumper (33), der
bei den festsitzenden Behandlungstechniken für eine sagittale Beeinflussung des
Unterkiefers genutzt wird. Eine kephalometrische Untersuchung von behandelten Patienten
ergab Hinweise auf therapiebedingte Veränderungen, die denen von Headgear-unterstützten
Aktivatoren und Vorschubdoppelplatten ähneln. Die sagittale Positionsänderung des
Unterkiefers nach ventral findet gering statt, ausgeprägter ist die signifikante Protrusion der
Unterkiefer-Schneidezähne.
3.2.6 Sonstige
In der amerikanischen Literatur finden Doppelplattensysteme im Bereich der
Funktionskieferorthopädie praktisch keine Erwähnung. In einem Beitrag des Buches
«Removable Orthodontic Appliances» von Graber und Neumann berichtet Schmuth (74) von
der Möglichkeit des Einsatzes einer Doppelplatte im Rahmen der Behandlung mit
sogenannten „Functional Interceptor Appliances“, geht aber nicht weiter auf Konstruktion und
Wirkungsweise der Apparaturen ein. Weiterhin zeigen Graber et al. (24) das
Doppelvorschubplattensystem nach Tränkmann (86) als eine Behandlungsapparatur für
Klasse-II,1–Dysgnathien, welches bei geringer Ausprägung der Anomalie zum Einsatz
kommen kann. Auch hier wird nicht weiter auf die skelettalen oder dentoalveolären
Auswirkungen eingegangen. Graber entnimmt den Abbildungen die Information, daß die
Doppelplattensysteme in der Lage sind, die Schneidezähne des Unterkiefers nicht negativ im
Sinne einer Protrusion im Verlauf der Behandlung zu belasten.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß bei allen bisherigen Untersuchungen von
Doppelplattensystemen eine Dorsalverlagerung des Oberkiefers bzw. des Oberkiefer-
Zahnbogens eine größere Rolle bei der Therapie der Klasse II,1 spielt als vielfach
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 27
angenommen. Dieses deckt sich mit den Erkenntnissen von Sergl (77), der neben einer
Auswertung von Studien über funktionskieferorthopädisch behandelte Patienten durch
eigene Untersuchungen folgert, daß dem Oberkiefer eine bedeutsame Rolle bei der Therapie
der Klasse II,1 zukommt, und kein Gerät allein den Unterkiefer beeinflußt.
3.3 Zur Anwendung der kieferorthopädischen Doppelplattenapparatur mit
Vorschubschlaufen
3.3.1 Angaben in der Literatur
In der aktuellen Literatur gibt es für die Anwendung der kieferorthopädischen Doppelplatte
mit Vorschubschlaufen die folgenden Begründungen:
• Die Sprachleistung der Patienten wird durch die Apparatekonstruktion nur mäßig
eingeschränkt.
• Die Verwendung unterschiedlicher Halteelemente ermöglicht auch den Einsatz im
Wechselgebiß.
• Einzelzahnbewegungen in der Sagittalen und Transversalen, bei Einschleifen bedingt
auch in der Vertikalen sind im Verlauf der Therapie gezielt möglich.
• Ein Erreichen der Kongruenz der Zahnbögen ist zeitgleich mit der Vorverlagerung
möglich.
• Bei Verwendung der Vorschubschlaufen ist auch nachts beim Schlafen mit eventuell
geöffnetem Mund eine kieferorthopädische Wirkung auf den Oberkiefer zu erwarten.
• Die Verwendung von zusätzlichen extraoralen Behandlungsbehelfen (z.B. Headgear) ist
möglich.
• Bei der Anwendung der Doppelplatten tagsüber tritt zusätzlich zur skelettalen
Beeinflussung des Oberkiefers ein „Übungseffekt“ auf (69).
3.3.2 Klinische Indikation
Die nachstehende Tabelle zeigt die Indikationen für die Verwendung der
Doppelvorschubplatte in der Poliklinik für Kieferorthopädie der Medizinischen Hochschule
Hannover.
Kieferorthopädische Doppelplattensysteme Seite 28
Anomalie Kieferpositions-
änderung
Hilfsmittel Vorbedingung/
Verlauf
Mandibuläre Mikro-/
Retrognathie
V o r v e r l a g e r n d e s
Unterkiefers
(Wachstumsprovokation)
Doppelvorschubplatte
mit beidseitigen Vor-
schubschlaufen
Kongruenz der Zahn-
bögen in Angle-
Klasse I
Mandibuläre Latero-
gnathie
asymmetr isches Vor-
verlagern des Unterkiefers
Doppelvorschubplatte
m i t e i n s e i t i g e r
Vorschubschlaufe
K o n g r u e n z d e r
Zahnbögen in Angle-
Klasse I
Tab. 1 Indikationen für die Verwendung der Doppelvorschubplatte in Hannover (90)
3.4 Eigene Untersuchungen
Von den Erkenntnissen anderer Autoren läßt sich ableiten, daß Doppelplattensysteme eine
Wirkung auf Ober- und Unterkiefer haben, wobei diejenige auf den Oberkiefer im Sinne einer
Wachstumshemmung zu überwiegen scheint.
Die in Hannover verwendete Doppelvorschubplattenapparatur hat eine
Vorschubschlaufenneigung, die bislang noch nicht untersucht wurde. Die Neigung der
Vorschubschlaufen dieser Doppelvorschubplattenapparatur richtet sich ausschließlich nach
den klinischen Notwendigkeiten, also der Form des Unterkiefers und des Alveolarfortsatzes.
Sie weisen dadurch einen Neigungswinkel von ca. 70°-80° zur Okklusionsebene auf.
Abbildungen 1a und 1b zeigen ein Beispiel für die verwendete Apparatur. Die nachfolgende
Untersuchung soll erkennbar machen, welche dentoalveolären und skelettale Auswirkungen
in der Sagittalen, Transversalen und Vertikalen durch die Behandlung mit diesem System zu
erwarten sind.
Material und Methode Seite 29
4. Material und Methode
Aus dem Patientenklientel der Poliklinik für Kieferorthopädie der Medizinischen Hochschule
Hannover wurden 69 Patienten mit einer dentoalveolären und skelettalen Angle-Klasse II,1
ausgewählt und nachuntersucht. Die Auswahl der Patienten geschah nach strengen
Einschlußkriterien. Bei allen untersuchten Patienten lag bei Behandlungsbeginn eine Angle-
Klasse II,1 vor. Es bestand eine vergrößerte sagittale Frontzahnstufe und eine
Distalokklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich von ≥1/2 Prämolarenbreite.
Weiterhin lag ein vergrößerter ANB-Winkel von ≥4° vor. Patienten mit extremen skelettalen
Kieferbasenrelationen im Sinne einer skelettalen Supra- oder Infraposition, die absehbar nur
mit Hilfe einer Umstellungsosteotomie erfolgreich therapiert werden können, wurden nicht in
die Studie integriert, um die Aussagekraft der Ergebnisse zu verstärken. Alle Patienten
wurden von einem einzigen Behandler kontinuierlich nach derselben Methode therapiert.
Von allen Patienten waren Modellpaare und Fernröntgenseitenbilder desselben
Erstellungsdatums gegeben, auf denen die genannten Kriterien vor Behandlungsbeginn
überprüft werden konnten. Weiterhin sollten sich alle Patienten in einem Alter befinden, in
dem nach den Erkenntnissen von Björk (11, 12) noch Kieferwachstum zu erwarten ist. Auf
eine Überprüfung des skelettalen Alters mit Hilfe einer Handröntgenaufnahme wurde daher
verzichtet.
Die Patienten wurden neben der Gesamtuntersuchung in Gruppen aufgeteilt, und zwar nach
Geschlechtern getrennt, nach Behandlungsbeginn1 (frühes Wechselgebiß – spätes
Wechselgebiß) und nach Wachstumsmuster2 (neutrales Wachstumsmuster – vertikales
Wachstumsmuster. Die 69 Patienten, welche die Einschlußkriterien erfüllten, wurden nach
der Gesamtuntersuchung in die einzelnen Gruppen verteilt:
• weibliche Patienten n=37
• männliche Patienten n=32n=69
• Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß n=43
• Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß n=26n=69
• Patienten mit neutralem Wachstumsmuster n=38
• Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster n=28n=66
1 Behandlungsbeginn ≤ 10 Jahre = frühes Wechselgebiß, Behandlungsbeginn ≥ 11 Jahre = spätes Wechselgebiß2 Die Einteilung in die jeweiligen Wachstumsmuster erfolgte basierend auf den Erkenntnissen von Sölzer (78). Seinen
Ergebnissen zufolge sind Patienten aus der hiesigen Region mit einem Basenwinkel von 22,66°±5,73° als neutrales
Wachstumsmuster anzusehen. Demnach werden alle Patienten mit einem Basenwinkel von <16,93° als horizontales und alle
Patienten mit einem Basenwinkel von >28,39° als vertikales Wachstumsmuster klassifiziert.
Material und Methode Seite 30
Da nur n=3 Patienten ein horizontales Wachstumsmuster aufwiesen, wurde keine eigene
Gruppe gebildet, sondern auf diese drei Patienten bei der Unterteilung nach
Wachstumsmustern verzichtet.
4.1 Material
Zur Auswertung kamen Patientenakten, dreidimensional nach Tränkmann (84) und Köhler
(39) getrimmte Modellpaare desselben Erstellungsdatums und Fernröntgenseitenbilder von
ausschließlich mit Doppelvorschubplattenapparaturen Hannoveraner Konstruktion
behandelten Patienten. Modellpaare und Fernröntgenseitenbilder wurden vor Beginn der
Behandlung und anschließend in jährlichen Abständen bis zum Behandlungsende
angefertigt. Da die kieferorthopädische Behandlungsdauer bei den Patienten variierte,
stehen nicht für alle Zeitpunkte dieselbe Anzahl von Modellpaaren und
Fernröntgenaufnahmen zur Verfügung. Insgesamt wurden 373 Modellpaare und
Fernröntgenseitenbilder ausgewertet.
4.2 Methode
4.2.1 Behandlungsdauer
Erfaßt wurde das Alter der Patienten bei Behandlungsbeginn und bei Behandlungsende,
welches durch den Abschluß der Retentionsphase gekennzeichnet ist. Aus der Differenz
ergibt sich die Behandlungsdauer.
4.2.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung)
Die Auswertung der Modellpaare erfolgte in Hinblick auf Anomalien der Zahnstellung, der
Okklusion und der Kieferposition. Festgestellt werden die Veränderungen der Längen der
anterioren Ober- und Unterkiefer-Zahnbögen, der Längen der Ober- und Unterkiefer-
Stützzonen, der anterioren und posterioren Zahnbogenbreite, der sagittalen und vertikalen
Frontzahnstufen und der sagittalen Okklusion in den Seitenzahnbereichen.
Die Messungen der Längen der anterioren Zahnbögen, der Stützzonen, der
Zahnbogenbreiten und der sagittalen sowie vertikalen Frontzahnstufen wurden mit einer
Schublehre (Berendonk (8), Dentaurum 042-750) auf 0,1 mm genau vorgenommen. Die
Bestimmung der Prämolarenbreiten erfolgte in 1/4-Schritten, die in den entsprechenden
Tabellen mit Zahlenwerten ohne Angabe einer Einheit vermerkt sind. Neutralokklusion
entsprach 0, 1/4 Pb entsprach 0,25, 1/2 Pb entsprach 0,5 usw.
Material und Methode Seite 31
Diese Auswertung ist geeignet, Veränderungen in den Zahnbögen, der Okklusion und der
Kieferposition zu erfassen. Um okklusale Veränderungen von Änderungen der Kieferposition
abgrenzen zu können, werden die Messungen im Zahnbogen vorgenommen. Insbesondere
ungleiche Verkleinerungen der Stützzonenlänge in Ober- und Unterkiefer-Zahnbogen
können zu einer veränderten Okklusion führen, ohne jedoch das therapeutische Ziel der
Kieferpositionsänderung mit sich zu bringen.
Die in den Tabellen 2, 3 und 4 angegebenen Messungen wurden durchgeführt. Die mit „ZB“
bezeichneten Messungen sind solche im Zahnbogen, die mit „O“ bezeichneten solche der
Okklusion und Kieferposition. Die verwendeten Einheiten für die Messungen sind Millimeter
(mm) für Streckenangaben und Prämolarenbreiten (PB) für Okklusion und Kieferposition.
4.2.2.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen
Messung O/ZB Einheit Erläuterung
LO ZB mm anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens
Messung nach Kantorowicz (36)
LU ZB mm anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens
RS OK ZB mm rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens
LS OK ZB mm linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens
RS UK ZB mm rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens
LS UK ZB mm linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens
Tab. 2 In der Sagittalen durchgeführte Messungen der Längen der Zahnbögen und Stützzonen
Material und Methode Seite 32
4.2.2.2 Die Zahnbogenbreiten
Messung O/ZB Einheit Erläuterung
AZBB OK ZB mm anteriore Oberkiefer-Zahnbogenbreite
Zahnbogenbreitenbestimmung nach Harth (26) und Linder (42,
43, 44)
PZBB OK ZB mm posteriore Oberkiefer-Zahnbogenbreite
AZBB UK ZB mm anteriore Unterkiefer-Zahnbogenbreite
PZBB UK ZB mm posteriore Unterkiefer-Zahnbogenbreite
Tab. 3 In der Transversalen durchgeführte Messungen der Zahnbogenbreiten
Die grafische Darstellung 3a zeigt die in den Zahnbögen des Ober- und Unterkiefers
durchgeführten Messungen der Längen der Zahnbögen und Stützzonen sowie der
Zahnbogenbreiten an schematisch dargestellten Ober- und Unterkiefer-Zahnbögen.
Abb. 3a Schematische Darstellung der Messungen in den Zahnbögen. Schwarz: anteriore Länge der Ober- undUnterkiefer-Zahnbögen (LO bzw. LU). Rot: Länge der Stützzone im Ober- bzw. Unterkiefer. Blau: anteriore undposteriore Zahnbogenbreite im Ober- und Unterkiefer.
Material und Methode Seite 33
4.2.2.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen
Messung O/ZB Einheit Erläuterung
SFS O mm sagittale Frontzahnstufe
VFS O mm vertikale Frontzahnstufe
ORP O PB Okklusion rechts posterior
ORA O PB Okklusion rechts anterior
OLP O PB Okklusion links posterior
OLA O PB Okklusion links anterior
Tab. 4 In der Sagittalen und Vertikalen durchgeführte Messungen der Frontzahnstufen und in der Sagittalendurchgeführte Messungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen
Die grafische Darstellung 3b verdeutlicht die Messungen der Frontzahnstufen und der
sagittalen Okklusion in den Seitenzahnbereichen.
Abb. 3b Schematische Darstellung der Messungen der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen und dersagittalen Okklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich.
4.2.2.4 Vergleichsgruppen
Die Überprüfung der Änderungen der Stützzonenlängen wurde anhand von Vergleichen mit
den Ergebnissen anderer Untersucher für eugnathe Gebisse durchgeführt (5, 6, 17, 56, 80),
insbesondere mit denjenigen von Dobrinski (17), der eine regionale Population
nachuntersucht hat.
Material und Methode Seite 34
4.2.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung)
Die Auswertung von Fernröntgenseitenbildern wurde erstmals unabhängig voneinander,
zeitgleich in Deutschland von Hofrath (30) und in den USA von Broadbent (14) vorgestellt.
Seitdem sind deutlich mehr als 100 verschiedene Analysemethoden von verschiedenen
Autoren beschrieben worden. Die in dieser Studie verwendete Auswertung der
Fernröntgenseitenbilder erfolgte in Anlehnung an Auswahlkriterien in der Sagittalen und
Vertikalen, die von Sölzer (78) für eine Population der Hannoverschen Region beschrieben
wurden. Sie wurde mit Hilfe der in den Tabellen 5a und 5b aufgeführten anatomischen
Strukturen, die durch Bezugspunkte gekennzeichnet sind, durchgeführt. Die mit MSE
markierten Punkte liegen in der Median-Sagittal-Ebene, die mit L markierten Punkte sind
laterale Punkte.
Knochenpunkte Beschreibung
Sella (S) MSE Zentrum der knöchernen Krypte der Sella turcica
Nasion (N) MSE Ventrale Begrenzung der Sutura nasofrontalis
A-Punkt (A) MSE Tiefste Einziehung der ventralen Kontur des Oberkiefers
B-Punkt (B) MSE Tiefste Einziehung der ventralen Kontur des Unterkiefers
Pogonion (Pg) MSE Ventrale Begrenzung des knöchernen Kinns
Spina nasalis anterior (Spa) MSE Ventraler Punkt der Spina nasalis anterior
Spina nasalis posterior (Spp) MSE Übergang harter/weicher Gaumen (Schnittpunkt der
Verlängerung der Fossa pterygopalatina mit der
Oberkieferbasis
Corpus-Tangentenpunkt (Co) L Kaudale Begrenzung des Ramus mandibulae im Angulus
mandibulae
Menton (Me) MSE Kaudale Begrenzung der Unterkiefersymphyse
Articulare (Ar) L Schnittpunkt der äußeren Kontur der Schädelbasis mit dem
dorsalen Rand des Ramus mandibulae
Ramus-Tangentenpunkt (Ra) L Dorsale Begrenzung des Ramus mandibulae im Angulus
mandibulae
Tab. 5a Bezugspunkte – Knochenpunkte – für die Fernröntgenseitenbildauswertung. MSE: Punkte in der Median-Sagittal-Ebene, L: laterale Punkte.
Material und Methode Seite 35
Zahnpunkte Beschreibung
Apicale superiori (as) Foramen apikale der übereinander projizierten mittleren
Oberkiefer-Schneidezähne
Incisale superiori (is) Inzisalkante der übereinander projizierten mittleren
Oberkiefer-Schneidezähne
Incisale inferiori (ii) Inzisalkante der übereinander projizierten mittleren
Unterkiefer-Schneidezähne
Apicale inferiori (ai) Foramen apikale der übereinander projizierten mittleren
Unterkiefer-Schneidezähne
Tab. 5b Bezugspunkte – Zahnpunkte – für die Fernröntgenseitenbildauswertung.
Die Punkte werden mit insgesamt 11 Bezugslinien verbunden. In der Tabelle 6 sind die für
diese Auswertung verwendeten Bezugslinien angegeben.
Linie Beschreibung
S-N Basis der vorderen Schädelgrube
N-A Ventrale Referenzline zur Begrenzung des Oberkiefers
N-B Ventrale Referenzline zur Begrenzung des Unterkiefers
N-Pg Faziallinie, ventrale Begrenzung des knöchernen Kinns
Ar-S Basis der mittleren Schädelgrube
Spa-Spp Oberkieferbasis
Ar-Ra Ramustangente
Co-Me Corpustangente
S-Gn‘ Y-Achse, Wachstumsachse
as-is Neigung der mittleren Schneidezähne des Oberkiefers
ai-ii Neigung der mittleren Schneidezähne des Unterkiefers
Tab. 6 Bezugslinien für die Fernröntgenseitenbildauswertung, in deren Kreuzungspunkten die Scheitelpunkte dergemessenen Winkel liegen
In den Schnittpunkten der Bezugslinien werden insgesamt 13 Winkel gemessen. Die
Veränderung der Winkel im Behandlungsverlauf gibt Aufschluß über Veränderungen der
Kiefergröße und –position in der Sagittalen und Vertikalen sowie der Schneidezahnneigung.
Im einzelnen sind dies die sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, die Neigung der
Schädelbasis, die Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, das
Wachstumsmuster sowie die Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander. In
den Tabellen 7, 8 und 9 sind in der linken Spalte die jeweiligen Winkel und in der rechten
Spalte die dazugehörige Interpretation aufgeführt. Die in Klammern vermerkten Gradwerte
sind die Mittelwerte, die von Sölzer (78) für eine regionale eugnathe Population ermittelt
worden sind.
Material und Methode Seite 36
4.2.3.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
Winkel Interpretation
SNA (78°) Er gibt die sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel an, die vordere
Schädelbasis wird als Referenz herangezogen. Bei größerem Winkel befindet sich der
Oberkiefer in Anteposition (maxilläre Pro- oder Makrognathie), bei kleinerem Winkel in
Retroposition (maxilläre Retro- oder Mikrognathie).
SNB (76°) Er gibt die sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel an, die vordere
Schädelbasis wird als Referenz herangezogen. Ein größerer SNB-Winkel bedeutet
eine ventrale Lage des Unterkiefers (mandibuläre Pro- oder Makrognathie), ein
kleinerer Winkel eine dorsale Lage des Unterkiefers (mandibuläre Retro- oder
Mikrognathie).
ANB (2°) Er beschreibt die sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. Wenn A
dorsal von N-B liegt, nimmt der Winkel einen negativen Wert an.
ANB > 4°: skelettale Angle-Klasse II
ANB 0° - 4°: skelettale Angle-Klasse I
ANB < 0°: skelettale Angle-Klasse III
SNPg (77°) Er gibt die sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im
Gesichtsschädel an. Differentialdiagnostisch wird im Vergleich mit SNB die
Unterkiefer- und Kinngröße abgeklärt.
ArSN (125°) Der Schädelbasenwinkel beschreibt die Neigung der mittleren Schädelbasis zur
vorderen. Ein größerer Winkel deutet auf einen Langschädel hin, ein kleinerer auf
einen Kurzschädel.
Tab. 7 Winkelmessungen bei der Fernröntgenseitenbildauswertung zur Bestimmung der sagittalen Position derKiefer im Gesichtsschädel und der Neigung der Schädelbasis.
Material und Methode Seite 37
4.2.3.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
Winkel Interpretation
IOK (8°) Inklinationswinkel des Oberkiefers, er gibt die Neigung des Oberkiefers zur
vorderen Schädelbasis in der Vertikalen an. Zur Messung wird die Oberkieferbasis-
Linie in den Sella-Punkt parallel verschoben. Bei einem kleineren Winkel liegt eine
Anteinklination vor, bei einem größeren eine Retroinklination.
IUK (34°) Inklinationswinkel des Unterkiefers, er gibt die Neigung des Unterkiefers zur
vorderen Schädelbasis in der Vertikalen an. Zur Messung wird die
Unterkieferbasis-Linie in den Sella-Punkt parallel verschoben. Bei einem kleineren
Winkel liegt eine Anteinklination vor, bei einem größeren eine Retroinklination.
B (26°): Basenwinkel, er beschreibt die Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.
Ein kleinerer Winkel bedeutet, daß eine skelettale Supraposition vorliegt, ein
größerer, daß eine skelettale Infraposition vorliegt.
Go (125°) Der Gonionwinkel gibt die Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus
mandibulae an. Kleine Gonionwinkel deuten auf ein horizontales, große auf ein
vertikales Wachstumsmuster hin.
Y-Achse (68°) Da die Y-Achse auch als Wachstumsachse bezeichnet wird, gibt der Winkel die
Wachstumstendenz an. Ein kleinerer Winkel deutet auf ein eher horizontales
Wachstumsmuster hin, ein größerer auf ein eher vertikales. Die Interpretation der
Y-Achse ist problematisch, weil sie von der Unterkiefergröße und –position
abhängig ist.
Tab. 8 Winkelmessungen bei der Fernröntgenseitenbildauswertung zur Bestimmung der Inklination der Kiefer imGesichtsschädel und zueinander sowie des Wachstumsmusters.
4.2.3.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
Winkel Interpretation
1–OK Basis (72°)
(1–OK)
Er gibt die Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur
Oberkieferbasis an. Es wird der ventral offene Winkel gemessen. Ein kleinerer
Winkel beschreibt protrudierte Schneidezähne, ein größerer retrudierte.
1–UK-Basis (84°)
(1–UK)
Er gibt die Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur
Unterkieferbasis an. Messung und Interpretation entsprechen 1–OK.
1–1 (133°) Interinzisalwinkel, dieser Winkel ist neben seiner Wachstumsmusterprognose
wichtig für die Beurteilung des Behandlungsergebnisses. Ein größerer Winkel
führt leicht zu Rezidiven mit Supraokklusion, ein kleinerer zu
Engstandsrezidiven und sekundär zur Supraokklusion.
Tab. 9 Winkelmessungen bei der Fernröntgenseitenbildauswertung zur Bestimmung der Neigung derSchneidezähne zur Kieferbasis und zueinander.
Material und Methode Seite 38
Die Abbildung 4 zeigt ein Fernröntgenseitenbild mit Referenzpunkten und die Abbildung 5
eines mit Referenzlinien.
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6
Material und Methode Seite 39
Das Fernröntgenseitenbild läßt Aussagen zu Befunden in der Sagittalen, in der Vertikalen
und zur Schneidezahnneigung zu. Die Interpretation der Winkel läßt sich wie folgt einteilen:
Sagittal: SNA, SNB, ANB, SNPg, ArSN
Vertikal: IOK, IUK, B, Go, Y-Achse
Schneidezahnneigung: 1-OK, 1-UK, 1-1.
Die Auswertung der Fernröntgenseitenbilder nach den oben aufgeführten Kriterien erfolgte
rechnergestützt. Hierfür wurden zunächst alle 373 Aufnahmen mit Hilfe eines Scanners mit
Durchlichteinheit (Agfa® DuoScan T1200) digitalisiert, also in eine für den Computer
verständliche Form übersetzt. Alle Aufnahmen wurden als TIFF-Dateien (Tag Interchange
File Format) gespeichert, was den Import der Dateien in weitere Auswertungsprogramme
ermöglicht. Abbildung 6 zeigt ein digitalisiertes Fernröntgenseitenbild als Rohscan.
Abb. 6 Rohscan eines Fernröntgenseitenbildes vor optimierenden Maßnahmen.
Da aufgrund der langen Überwachungszeit die Röntgenbilder mit unterschiedlichen Geräten
angefertigt worden sind, sind nicht alle Aufnahmen ohne weitere Nachbearbeitung zu
verwenden. Teilweise ist das Kontrastverhalten der Aufnahmen so ungünstig, daß
Material und Methode Seite 40
Hartgewebsstrukturen nicht mehr ohne Schwierigkeiten bzw. gar nicht zu erkennen sind. In
diesen Fällen wurden drei Rohscans mit unterschiedlichen Gradationskurven aufgenommen
und überlagert, wobei die Interpretierbarkeit der Knochenstrukturen deutlich zu verbessern
ist. Abbildung 7 zeigt das Fernröntgenseitenbild aus Abbildung 6 in der optimierten Variation.
Hart- und Weichgewebsstrukturen sind besser darstellbar und zu erkennen.
Abb. 7 Fernröntgenseitenbild nach elektronischer Optimierung zur weiteren Bearbeitung am Bildschirm. DieHartgewebsstrukturen sind deutlich besser auszumachen als in Abbildung 5.
Die digitalisierten Aufnahmen wurden im Anschluß in das Anwendungsprogramm
»QuickCeph Image Pro 3.8« importiert. Diese Software gestattet die rechnergestützte
Analyse von Fernröntgenseitenbildern mit Hilfe von 28 lateralen Meßpunkten, die wiederum
als Grundlage für eine individualisierte Röntgenkephalometrie dienen.
Die hier durchgeführte Analyse umfaßt die 13 in den Tabellen 7, 8 und 9 beschriebenen
Winkel, welche die Software nach entsprechender Programmierung nach Digitalisierung der
Meßpunkte automatisch in das Fernröntgenseitenbild einfügt. Hierbei werden auch die
eigentlichen Meßwerte direkt abgebildet. Auf diese Weise wurden insgesamt mit 10444
Meßpunkten 4849 Winkelmessungen an 373 Fernröntgenseitenbildern durchgeführt.
Abbildung 8 zeigt eine vollständige Auswertung des Fernröntgenseitenbilds aus Abbildung 7.
Material und Methode Seite 41
Abb. 8 Ausdruck der vom Computer aus den digitalisierten Meßpunkten gefertigten Linien. Die jeweiligenWinkelmeßwerte sind an den entsprechenden Meßstellen verzeichnet. Im vorliegenden Beispiel sind dies diefolgenden Winkel und ihre Werte: SNA=82°, SNB=78°, ANB=5°, SNPg=79°, ArSN=112°, IOK=6°, IUK=32°, B=27°,Y-Achse=63°, Go=130°, 1–OK=68°, 1–UK=82° und 1–1=122°. Im Ausdruck sind nur gerundete Zahlenangegeben, die für die Auswertung herangezogenen Werte sind auf ein Hundertstel genau angegeben.
Sämtliche Meßwerte wurden in Tabellenform zusammengefaßt und wie folgt sortiert. Der
Behandlungsbeginn ist der Zeitpunkt T0, T1 ist nach einem Jahr Behandlung, T2 nach zwei
Jahren Behandlung bis TN, welches das aktuellste Fernröntgenseitenbild des jeweiligen
Patienten ist. Aufgrund der unterschiedlichen Behandlungsdauer ergeben sich im Verlauf
unterschiedlich große, jedoch kleiner werdende Gruppen zu den verschiedenen
Untersuchungszeitpunkten. Der Untersuchungszeitraum wird nach Analyse der
Behandlungsdauer dahingehend festgelegt, ob ausreichende Patientenzahlen für statistisch
gesicherte Aussagen zur Verfügung stehen.
4.2.3.4 Vergleichsgruppe
Die Abgrenzung des Gesamteffekts vom eigentlichen Behandlungseffekt geschieht durch
Subtraktion der Veränderungen, die durch das physiologisch vorgegebene Wachstum
bedingt werden. Hierzu wurden Vergleichswerte einer unbehandelten eugnathen
Kontrollgruppe aus einer Wachstumsstudie von Riolo und Mitarbeitern verwendet (62), in
deren Rahmen 80 Patienten, die zu keinem Zeitpunkt kieferorthopädisch behandelt worden
waren, vom 8. bis zum 16. Lebensjahr jährlich kephalometrisch untersucht worden sind. Die
Ergebnisse dieser Untersuchung lassen erkennen, welche skelettalen Änderungen ohne
Material und Methode Seite 42
kieferorthopädische Behandlung zu erwarten sind und erlauben somit die Abgrenzung von
therapeutisch induzierten Veränderungen. Betrachtet werden solche Änderungen, die analog
zu denjenigen Altersgruppen dieser Studie auftreten.
Die Meßergebnisse aus den Vergleichsgruppen lassen die Überprüfung der eigenen
Ergebnisse in Hinblick auf die Abgrenzung vom physiologischen Wachstum und die
Effektivität der kieferorthopädischen Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen bei der
Therapie der Klasse II,1 Dysgnathie zu.
Material und Methode Seite 43
4.2.4 Kapitelübersicht der durchgeführten Untersuchungen
Kapitelübersicht der durchgeführten Untersuchungen Kapitel
Untersuchung der Behandlungsdauer 5.1
Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung) 5.2
Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung) 5.3
Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller
Patienten
5.2.1; 5.3.1
Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der
weiblichen Patienten
5.2.2; 5.3.2.
Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der
männlichen Patienten
5.2.3; 5.3.3
Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der männlichen mit
denen der weiblichen Patienten
5.2.4; 5.3.4
Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der männlichen
mit denen der weiblichen Patienten
5.2.5; 5.3.5
Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der
Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß
5.2.6; 5.3.6
Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der
Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß
5.2.7; 5.3.7
Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit
Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß
5.2.8; 5.3.8
Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit
Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß
5.2.9; 5.3.9
Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der
Patienten mit neutralem Wachstumsmuster
5.2.10; 5.3.10
Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der
Patienten mit horizontalem Wachstumsmuster
5.2.11; 5.3.11
Klinische und röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der
Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster
5.2.12; 5.3.12
Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit
neutralem mit denen mit vertikalem Wachstumsmuster
5.2.13; 5.3.13
Klinischer und röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit
neutralem Wachstumsmuster mit denen mit vertikalem Wachstumsmuster
5.2.14; 5.3.14
Tab 10 Durchgeführte Untersuchungen mit Angabe der Kapitel, in denen die Ergebnisse dargestellt sind.
Material und Methode Seite 44
4.2.5 Statistische Auswertung
Alle statistischen Berechnungen wurden mit Hilfe der Statistiksoftware StatView® 4.5 für
Apple Macintosh durchgeführt. Für alle Meßreihen wurden Mittelwerte nach der Formel
xn
xii
n
==∑
1
1
und Standardabweichungen nach der Formel
sn
x xii
n
=−
−=∑
11
2
1
( )
bestimmt.
Es wurde mit Hilfe des t-Tests für abhängige Stichproben überprüft, welche Unterschiede der
Mittelwerte innerhalb des untersuchten Patientenguts zum Zeitpunkt der weiteren Befunde in
jährlichen Abständen im Vergleich zum Anfangsbefund bestehen. Die Durchführung des
Tests erfolgte durch Berechnung der Prüfgröße
t xn
sAx
= ∗
Der t-Test für unabhängige Stichproben wurde immer dann gewählt, wenn Vergleiche
zwischen unterschiedlichen Gruppen zu gleichen Zeitpunkten durchgeführt wurden. Die
Durchführung des Tests erfolgte durch Berechnung der Prüfgröße
tx x
s
n n
n n=
−∗
∗+
1 2 1 2
1 2
Für alle Tests wurden Signifikanzniveaus mit p < 0,05 (*), p < 0,01 (**) und p < 0,001 (***)
festgelegt.
Ergebnisse Seite 45
5. Ergebnisse
5.1 Untersuchung der Behandlungsdauer
Die Dauer der kieferorthopädischen Behandlung betrug für n=69 Patienten im Mittel
4,33±1,56 Jahre. Der mittlere Behandlungsbeginn lag bei 10,17±1,48, das Behandlungsende
bei 14,51±1,81 Jahren. Der jüngste Patient war bei Behandlungsbeginn 7, der älteste 14
Jahre alt.
Die Untersuchung der Behandlungszeiten nach Geschlechtern getrennt ergab, daß der
mittlere Behandlungsbeginn und das mittlere Behandlungsende bei weiblichen Patienten
(n=37) gering früher lagen als bei männlichen (n=32), nämlich 9,55±1,61 gegenüber
10,38±1,26 Jahre bzw. 14,16±1,80 gegenüber 15,00±1,95 Jahre. Die mittlere
Behandlungsdauer betrug bei den weiblichen Patienten 4,27±1,52 und bei den männlichen
Patienten 4,51±1,56 Jahre. Die geringfügigen Unterschiede sind auch bei der statistischen
Auswertung wieder erkennbar. Signifikante Unterschiede konnten zwischen den Mittelwerten
nicht gefunden werden.
Die Dauer der kieferorthopädischen Behandlung mit Doppelvorschubplattenapparaturen
betrug zwischen zwei und neun Jahren. Der letzte Wert ist ein extremer, der nur bei einem
Patienten auftrat. Die Mehrheit der Patienten wies eine Behandlungszeit zwischen drei und
vier Jahren auf. Statistisch gesicherte Aussagen über das Behandlungsergebnis lassen sich
in Abhängigkeit von der Gruppengröße in dieser Untersuchung über einen Zeitraum von drei
bis vier Jahren ableiten. Alle Angaben zum Behandlungsbeginn, zum Behandlungsende und
zur Behandlungsdauer sind für alle Patienten und nach Geschlechtern getrennt in den
Tabellen 99, 100 und 101 im Anhang aufgeführt.
Ausgehend von den Ergebnissen zur Behandlungsdauer werden die weiteren Auswertungen
von Modellpaaren und Fernröntgenseitenbildern auf einen Zeitraum von vier Jahren
begrenzt. Die Werte zu Behandlungsbeginn sind also immer mit T0 bezeichnet, die in
jährlichen Abständen folgenden mit T1 bis T3 bzw. T4, die jeweils das Behandlungsende
bezeichnen. Bei der Darstellung der Behandlungsauswirkungen ist weiterhin die Rede von
Zeiträumen, die mit T0-T1, T0-T2, T0-T3 und T0-T4 angegeben sind. Hiermit wird die Dauer der
Behandlung beschrieben, also ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre und vier Jahre.
Ergebnisse Seite 46
5.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung)
5.2.1 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten
5.2.1.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen
Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die
anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird hochsignifikant größer (p<0,001). Die
Tabellen 11 und 12 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der anterioren
Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen zu den
Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 9 und 10 zeigen die Änderungen der
anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen
von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
LO LU
T0 ± SD 19,55 ± 1,98 16,44 ± 1,65
T4 ± SD 19,93 ± 1,57 17,23 ± 1,58
Differenz 0,38 0,79Tab. 11 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=69 Patienten. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Längedes Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,10
0 ,20
0 ,30
0 ,40
0 ,50
0 ,60
0 ,70
0 ,80
0 ,90
LO LU
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 9 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: LO: anterioreLänge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulenmarkieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zweiJahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 102.
Ergebnisse Seite 47
Sowohl die rechte als auch die linke Stützzone des Oberkiefers wird gering signifikant kleiner
(p<0,05). Die linke und rechte Stützzone des Unterkiefers werden hochsignifikant kleiner
(p<0,001).
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0 ± SD 23,25 ± 1,37 23,07 ± 1,29 22,45 ± 1,87 22,55 ± 1,60
T4 ± SD 22,53 ± 2,21 22,68 ± 2,32 21,41 ± 2,21 21,50 ± 2,12
Differenz -0,72 -0,39 -1,04 -1,05Tab. 12 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=69 Patienten. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 1 , 2 0
- 1 , 0 0
- 0 , 8 0
- 0 , 6 0
- 0 , 4 0
- 0 , 2 0
0 ,00
0 ,20
0 ,40
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 10 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: RS OK: rechteStützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechteStützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 103.
Ergebnisse Seite 48
5.2.1.2 Die Zahnbogenbreiten
Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant
größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird
ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Tabelle 13 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten zu den
Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische Darstellung 11 zeigt die Änderungen der anterioren und
posterioren Zahnbogenbreiten von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0 ± SD 33,89 ± 4,38 44,66 ± 2,66 34,58 ± 2,19 46,17 ± 2,16
T4 ± SD 36,44 ± 2,03 46,91 ± 2,12 35,91 ± 2,16 47,71 ± 2,07
Differenz 2,55 2,25 1,33 1,54Tab. 13 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=69 Patienten. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB:posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,50
1 ,00
1 ,50
2 ,00
2 ,50
3 ,00
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 11 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: AZBB OK:anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posterioreZahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei JahreBehandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 104.
Ergebnisse Seite 49
5.2.1.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen
Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale
Frontzahnstufe wird signifikant kleiner (p<0,01). Die Tabellen 14 und 15 zeigen die
Mittelwerte und Standardabweichungen der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw.
der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 12 und 13 zeigen
die Änderungen der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
SFS VFS
T0 ± SD 6,34 ± 2,38 3,55 ± 1,63
T4 ± SD 3,21 ± 1,13 2,78 ± 1,10
Differenz -3,13 -0,77Tab. 14 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T4 und diedaraus resultierende Differenz bei n=69 Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe,T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 3 , 5 0
- 3 , 0 0
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
SFS VFS
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 12 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: SFS: sagittaleFrontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei JahreBehandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 105.
Ergebnisse Seite 50
Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird gering signifikant (p<0,05) von
einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die Okklusion im rechten posterioren
Seitenzahnbereich wird hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer Neutralokklusion
geändert. Die Okklusion im linken anterioren und posterioren Seitenzahnbereich wird
hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.
ORA ORP OLA OLP
T0 ± SD 0,34 ± 0,26 0,40 ± 0,27 0,35 ± 0,27 0,37 ± 0,25
T4 ± SD 0,23 ± 0,17 0,13 ± 0,16 0,17 ± 0,19 0,14 ± 0,13
Differenz -0,11 -0,27 -0,18 -0,23Tab. 15 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=69 Patienten. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior,OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben einheitenlos.
- 0 , 3 0
- 0 , 2 5
- 0 , 2 0
- 0 , 1 5
- 0 , 1 0
- 0 , 0 5
0 ,00
ORA ORP OLA OLP
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 13 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=69 Patienten. Von links nach rechts: ORA: Okklusion rechtsanterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 106.
Ergebnisse Seite 51
5.2.2 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten
5.2.2.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen
Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die
anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird signifikant größer (p<0,01). Die Tabellen
16 und 17 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der Zahnbogenlängen und
Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 14 und 15
zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens bzw.
die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
LO LU
T0 ± SD 19,78 ± 1,83 16,72 ± 1,71
T4 ± SD 20,11 ± 1,75 17,67 ± 1,21
Differenz 0,33 0,95Tab. 16 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU:anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,10
0 ,20
0 ,30
0 ,40
0 ,50
0 ,60
0 ,70
0 ,80
0 ,90
1 ,00
LO LU
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 14 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts:LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 107.
Ergebnisse Seite 52
Die Stützzonen des Oberkiefers werden nicht signifikant verändert. Linke und rechte
Unterkieferstützzone werden gering signifikant kleiner (p<0,05).
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0 ± SD 23,12 ± 1,43 22,84 ± 1,34 22,53 ± 1,92 22,43 ± 1,62
T4 ± SD 22,47 ± 2,33 22,50 ± 2,68 21,38 ± 2,46 21,42 ± 2,42
Differenz -0,65 -0,34 -1,15 -1,01Tab. 17 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. RS OK: rechte Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 1 , 4 0
- 1 , 2 0
- 1 , 0 0
- 0 , 8 0
- 0 , 6 0
- 0 , 4 0
- 0 , 2 0
0 ,00
0 ,20
0 ,40
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 18 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts: RSOK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 108.
Ergebnisse Seite 53
5.2.2.2 Die Zahnbogenbreiten
Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant
größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird
ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind
größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 18 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische
Darstellung 16 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0 ± SD 33,95 ± 5,57 44,99 ± 2,54 34,82 ± 2,28 46,35 ± 2,05
T4 ± SD 37,00 ± 1,91 47,23 ± 2,05 36,32 ± 2,31 48,05 ± 2,01
Differenz 3,05 2,24 1,50 1,70Tab. 18 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. AZBB: anterioreZahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn,T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,50
1 ,00
1 ,50
2 ,00
2 ,50
3 ,00
3 ,50
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 16 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts:AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posteriore Zahnbogenbreite desOberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK:posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 109.
Ergebnisse Seite 54
5.2.2.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen
Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale
Frontzahnstufe wird gering signifikant kleiner (p<0,05). Die Tabellen 19 und 20 zeigen die
Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den
Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 17 und 21 zeigen die Änderungen der
sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
SFS VFS
T0 ± SD 6,30 ± 2,23 3,54 ± 1,85
T4 ± SD 3,33 ± 1,30 2,68 ± 0,92
Differenz -2,97 -0,86Tab. 19 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T4 und diedaraus resultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikaleFrontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 3 , 5 0
- 3 , 0 0
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
SFS VFS
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 17 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts: SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 110.
Ergebnisse Seite 55
Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird nicht signifikant geändert. Die
Okklusion im rechten posterioren Seitenzahnbereich wird hochsignifikant (p<0,001) von einer
Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die Okklusion wird im linken anterioren und
posterioren Seitenzahnbereich signifikant (p<0,01) von einer Distal- zu einer
Neutralokklusion geändert.
ORA ORP OLA OLP
T0 ± SD 0,31 ± 0,22 0,38 ± 0,26 0,36 ± 0,27 0,36 ± 0,26
T4 ± SD 0,23 ± 0,20 0,14 ± 0,18 0,18 ± 0,21 0,16 ± 0,12
Differenz -0,08 -0,24 -0,18 -0,20Tab. 20 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=37 weiblichen Patienten. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechtsposterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.
- 0 , 3 0
- 0 , 2 5
- 0 , 2 0
- 0 , 1 5
- 0 , 1 0
- 0 , 0 5
0 ,00
ORA ORP OLA OLP
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 18 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=37 weiblichen Patienten. Von links nach rechts: ORA:Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion linksposterior. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein JahrBehandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 111.
Ergebnisse Seite 56
5.2.3 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten
5.2.3.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen
Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die
anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird gering signifikant größer (p<0,05). Die
Tabellen 21 und 22 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der
Zahnbogenlängen und den Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen
Darstellungen 19 und 20 zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und
Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
LO LU
T0 ± SD 19,28 ± 2,14 16,11 ± 1,53
T4 ± SD 19,73 ± 1,34 16,77 ± 1,81
Differenz 0,45 0,66Tab. 21 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU:anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,10
0 ,20
0 ,30
0 ,40
0 ,50
0 ,60
0 ,70
LO LU
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 19 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts:LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 112.
Ergebnisse Seite 57
Die rechte Stützzone des Oberkiefers wird gering signifikant kleiner (p<0,05), die linke jedoch
nicht signifikant geändert. Linke und rechte Unterkieferstützzone werden signifikant kleiner
(p<0,01).
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0 ± SD 23,39 ± 1,31 23,33 ± 1,20 22,36 ± 1,83 22,69 ± 1,60
T4 ± SD 22,61 ± 2,10 22,88 ± 1,90 21,45 ± 1,95 21,59 ± 1,77
Differenz -0,78 -0,45 -0,91 -1,10Tab. 22 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. RS OK: rechte Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 1 , 2 0
- 1 , 0 0
- 0 , 8 0
- 0 , 6 0
- 0 , 4 0
- 0 , 2 0
0 ,00
0 ,20
0 ,40
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 20 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts:RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RSUK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 113.
Ergebnisse Seite 58
5.2.3.2 Die Zahnbogenbreiten
Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant
größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird
ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind
größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 23 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische
Darstellung 21 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0 ± SD 33,83 ± 2,47 44,28 ± 2,79 34,30 ± 2,08 46,00 ± 2,24
T4 ± SD 35,84 ± 2,02 46,55 ± 2,17 35,48 ± 1,93 47,36 ± 2,09
Differenz 2,01 2,27 1,18 1,36
Tab. 23 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. AZBB: anterioreZahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn,T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,50
1 ,00
1 ,50
2 ,00
2 ,50
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 21 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts:AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posteriore Zahnbogenbreite desOberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK:posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 114.
Ergebnisse Seite 59
5.2.3.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen
Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale
Frontzahnstufe wird nicht signifikant verändert. Die Tabellen 24 und 25 zeigen die
Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den
Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 22 und 23 zeigen die Änderungen der
sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
SFS VFS
T0 ± SD 6,39 ± 2,57 3,56 ± 1,36
T4 ± SD 3,07 ± 0,93 2,89 ± 1,27
Differenz -3,32 -0,67Tab. 24 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T4 und diedaraus resultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikaleFrontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 3 , 5 0
- 3 , 0 0
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
SFS VFS
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 22 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts:SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 115.
Ergebnisse Seite 60
Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird nicht signifikant geändert. Die
Okklusion im rechten posterioren Seitenzahnbereich wird hochsignifikant (p<0,001) von
einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die Okklusion wird im linken anterioren und
posterioren Seitenzahnbereich signifikant (p<0,01) bzw. hochsignifikant (p<0,001) von einer
Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.
ORA ORP OLA OLP
T0 ± SD 0,38 ± 0,31 0,43 ± 0,28 0,34 ± 0,26 0,38 ± 0,25
T4 ± SD 0,24 ± 0,14 0,13 ± 0,14 0,17 ± 0,17 0,12 ± 0,13
Differenz -0,14 -0,30 -0,17 -0,26Tab. 25 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=32 männlichen Patienten. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechtsposterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.
- 0 , 3 5
- 0 , 3 0
- 0 , 2 5
- 0 , 2 0
- 0 , 1 5
- 0 , 1 0
- 0 , 0 5
0 ,00
ORA ORP OLA OLP
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 23 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=32 männlichen Patienten. Von links nach rechts: Okklusionrechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior.Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein JahrBehandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 116.
Ergebnisse Seite 61
5.2.4 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen mit denen der
männlichen Patienten
Beim Vergleich der Anfangsbefunde von männlichen und weiblichen Patienten lassen sich
keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte von Zahnbogenlänge, Stützzonenlänge,
Zahnbogenbreite, Frontzahnstufen oder Okklusion feststellen.
5.2.5 Klinischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen mit denen der
männlichen Patienten
Beim Vergleich der Endbefunde von männlichen und weiblichen Patienten kann festgestellt
werden, daß die Zunahme der Länge des anterioren Unterkiefer-Zahnbogens bei weiblichen
Patienten gering signifikant (p<0,05) größer ist als bei männlichen. Ebenso sind die
anterioren Zahnbogenbreiten des Oberkiefers im Mittel zu Behandlungsende bei weiblichen
Patienten größer als bei männlichen (p<0,05).
Ergebnisse Seite 62
5.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß
5.2.6.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen
Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die
anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird signifikant größer (p<0,01). Die Tabellen
26 und 27 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der Zahnbogenlängen und den
Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 24 und 25
zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens bzw.
die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
LO LU
T0 ± SD 19,67 ± 1,89 16,63 ± 1,37
T4 ± SD 19,96 ± 1,43 17,47 ± 1,36
Differenz 0,29 0,84Tab. 26 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. LO: anteriore Längedes Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,10
0 ,20
0 ,30
0 ,40
0 ,50
0 ,60
0 ,70
0 ,80
0 ,90
LO LU
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 24 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge desUnterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 fürvier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 117.
Ergebnisse Seite 63
Die rechte Stützzone des Oberkiefers wird gering signifikant kleiner (p<0,05), die linke jedoch
nicht signifikant geändert. Linke und rechte Unterkieferstützzone werden signifikant kleiner
(p<0,01).
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0 ± SD 23,43 ± 1,33 23,12 ± 1,33 22,64 ± 1,76 22,70 ± 1,46
T4 ± SD 22,76 ± 1,87 22,86 ± 2,14 21,61 ± 1,98 21,70 ± 1,88
Differenz -0,67 -0,26 -1,03 -1,00
Tab. 27 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 1 , 2 0
- 1 , 0 0
- 0 , 8 0
- 0 , 6 0
- 0 , 4 0
- 0 , 2 0
0 ,00
0 ,20
0 ,40
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 25 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linkeStützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linkeStützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnensteht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung undT0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 118.
Ergebnisse Seite 64
5.2.6.2 Die Zahnbogenbreiten
Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant
größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird
ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind
größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 28 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische
Darstellung 26 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0 ± SD 33,41 ± 5,25 44,33 ± 2,75 34,28 ± 1,98 45,87 ± 2,14
T4 ± SD 36,28 ± 2,08 46,75 ± 2,41 35,71 ± 2,17 47,47 ± 2,33
Differenz 2,87 2,42 1,43 1,60Tab. 28 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK:Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,50
1 ,00
1 ,50
2 ,00
2 ,50
3 ,00
3 ,50
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 26 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBBOK: posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite desUnterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 119.
Ergebnisse Seite 65
5.2.6.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen
Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale
Frontzahnstufe wird signifikant kleiner (p<0,01). Die Tabellen 29 und 30 zeigen die
Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den
Zeitpunkten T0 und T4. Die grafischen Darstellungen 27 und 28 zeigen die Änderungen der
sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
SFS VFS
T0 ± SD 6,27 ± 2,55 3,38 ± 1,75
T4 ± SD 3,18 ± 1,09 2,62 ± 1,04
Differenz -3,09 -0,76Tab. 29 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T4 und diedaraus resultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.
- 3 , 5 0
- 3 , 0 0
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
SFS VFS
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 27 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 120.
Ergebnisse Seite 66
Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird gering signifikant von einer
Distal- zu einer Neutralokklusion geändert (p<0,05). Die Okklusion im rechten posterioren
Seitenzahnbereich wird hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer Neutralokklusion
geändert. Die Okklusion wird im linken anterioren und posterioren Seitenzahnbereich
signifikant (p<0,01) bzw. hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer
Neutralokklusion geändert.
ORA ORP OLA OLP
T0 ± SD 0,34 ± 0,28 0,41 ± 0,27 0,36 ± 0,27 0,37 ± 0,26
T4 ± SD 0,22 ± 0,15 0,11 ± 0,14 0,18 ± 0,19 0,16 ± 0,12
Differenz -0,12 -0,30 -0,18 -0,21Tab. 30 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T4 und die darausresultierende Differenz bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. ORA: Okklusionrechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior,T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.
- 0 , 3 5
- 0 , 3 0
- 0 , 2 5
- 0 , 2 0
- 0 , 1 5
- 0 , 1 0
- 0 , 0 5
0 ,00
ORA ORP OLA OLP
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 28 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. Von links nach rechts: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusionlinks anterior, OLP: Okklusion links posterior. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei JahreBehandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 121.
Ergebnisse Seite 67
5.2.7 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß
5.2.7.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen
Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die
anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens wird gering signifikant größer (p<0,05). Die
Tabellen 31 und 32 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der
Zahnbogenlängen und den Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen
Darstellungen 29 und 30 zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und
Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
LO LU
T0 ± SD 19,35 ± 2,15 16,12 ± 2,02
T3 ± SD 20,02 ± 2,00 16,77 ± 2,15
Differenz 0,67 0,65Tab. 31 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. LO: anteriore Längedes Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,10
0 ,20
0 ,30
0 ,40
0 ,50
0 ,60
0 ,70
0 ,80
0 ,90
LO LU
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 29 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge desUnterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 122.
Ergebnisse Seite 68
Die rechte und linke Stützzone des Oberkiefers werden nicht signifikant geändert. Die linke
und rechte Unterkieferstützzone werden gering signifikant kleiner (p<0,05).
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0 ± SD 22,94 ± 1,40 22,98 ± 1,25 22,14 ± 2,03 22,31 ± 1,81
T3 ± SD 22,40 ± 2,63 22,31 ± 2,57 21,13 ± 2,61 21,33 ± 2,40
Differenz -0,54 -0,67 -1,01 -0,98Tab. 32 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 1 , 2 0
- 1 , 0 0
- 0 , 8 0
- 0 , 6 0
- 0 , 4 0
- 0 , 2 0
0 ,00
0 ,20
0 ,40
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 30 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linkeStützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linkeStützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnensteht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung.Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 123.
Ergebnisse Seite 69
5.2.7.2 Die Zahnbogenbreiten
Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant
größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird
ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind
größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 33 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische
Darstellung 31 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0 ± SD 34,69 ± 2,22 45,20 ± 2,45 35,08 ± 2,45 46,65 ± 2,13
T3 ± SD 36,65 ± 1,96 47,04 ± 2,09 36,35 ± 2,11 47,98 ± 1,68
Differenz 1,96 1,84 1,27 1,33Tab. 33 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK:Unterkiefer, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,50
1 ,00
1 ,50
2 ,00
2 ,50
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 31 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBBOK: posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite desUnterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle124.
Ergebnisse Seite 70
5.2.7.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen
Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale
Frontzahnstufe wird nicht signifikant geändert. Die Tabellen 34 und 35 zeigen die Mittelwerte
und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den Zeitpunkten T0
und T3. Die grafischen Darstellungen 32 und 33 zeigen die Änderungen der sagittalen und
vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
SFS VFS
T0 ± SD 6,46 ± 2,10 3,83 ± 1,39
T3 ± SD 3,54 ± 1,59 3,13 ± 1,29
Differenz -2,92 -0,70Tab. 34 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T3 und diedaraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.
- 3 , 5 0
- 3 , 0 0
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
SFS VFS
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 32 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 125.
Ergebnisse Seite 71
Die Okklusion im rechten anterioren Seitenzahnbereich wird nicht signifikant geändert. Die
Okklusion im rechten posterioren Seitenzahnbereich wird signifikant (p<0,01) von einer
Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die Okklusion wird im linken anterioren und
posterioren Seitenzahnbereich gering signifikant (p<0,05) bzw. signifikant (p<0,01) von einer
Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.
ORA ORP OLA OLP
T0 ± SD 0,34 ± 0,22 0,39 ± 0,28 0,35 ± 0,27 0,36 ± 0,24
T3 ± SD 0,27 ± 0,27 0,18 ± 0,20 0,19 ± 0,17 0,16 ± 0,14
Differenz -0,07 -0,22 -0,16 -0,20Tab. 35 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. ORA: Okklusionrechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior,T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.
- 0 , 2 5
- 0 , 2 0
- 0 , 1 5
- 0 , 1 0
- 0 , 0 5
0 ,00
ORA ORP OLA OLP
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 33 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. Von links nach rechts: ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA:Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlungund T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 126.
Ergebnisse Seite 72
5.2.8 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit
Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß
Beim Vergleich der Anfangsbefunde von Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen und
späten Wechselgebiß lassen sich keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte von
Zahnbogenlänge, Stützzonenlänge, Zahnbogenbreite, Frontzahnstufen oder Okklusion
feststellen.
5.2.9 Klinischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit Behandlungsbeginn im
frühen mit denen im späten Wechselgebiß
Beim Vergleich der Endbefunde von Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen und späten
Wechselgebiß lassen sich keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte von
Zahnbogenlänge, Stützzonenlänge, Zahnbogenbreite, Frontzahnstufen oder Okklusion
feststellen.
Ergebnisse Seite 73
5.2.10 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs von Patienten mit
neutralem Wachstumsmuster
5.2.10.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen
Die anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens verändern sich nicht
signifikant. Die Tabellen 36 und 37 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der
Zahnbogenlängen und Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen
Darstellungen 34 und 35 zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und
Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
LO LU
T0 ± SD 19,90 ± 2,05 16,71 ± 1,47
T3 ± SD 20,33 ± 2,06 17,24 ± 1,68
Differenz 0,43 0,53Tab. 36 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende,alle Zahlenangaben in mm.
- 0 , 2 0
- 0 , 1 0
0 ,00
0 ,10
0 ,20
0 ,30
0 ,40
0 ,50
0 ,60
LO LU
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 34 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für einJahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 127.
Ergebnisse Seite 74
Bis auf die rechte Stützzone des Unterkiefers, die eine gering signifikante Verkleinerung
erfährt (p<0,05), treten keine signifikanten Veränderungen auf.
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0 ± SD 23,22 ± 1,55 23,13 ± 1,35 22,49 ± 2,05 22,61 ± 1,51
T3 ± SD 22,96 ± 1,84 22,91 ± 2,04 21,82 ± 2,34 22,00 ± 1,92
Differenz -0,26 -0,22 -0,67 -0,61
Tab. 37 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. RS OK:rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 0 , 8 0
- 0 , 7 0
- 0 , 6 0
- 0 , 5 0
- 0 , 4 0
- 0 , 3 0
- 0 , 2 0
- 0 , 1 0
0 ,00
0 ,10
0 ,20
0 ,30
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 35 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 128.
Ergebnisse Seite 75
5.2.10.2 Die Zahnbogenbreiten
Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird jeweils hochsignifikant
größer (p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird
ebenfalls jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind
größer als die im Unterkiefer. Die Tabelle 38 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische
Darstellung 36 zeigt die Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0 ± SD 34,79 ± 2,16 45,11 ± 2,43 35,04 ± 1,98 46,42 ± 1,87
T3 ± SD 36,72 ± 2,03 47,17 ± 2,26 36,38 ± 2,03 48,04 ± 2,07
Differenz 1,93 2,06 1,34 1,62Tab. 38 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. AZBB:anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,50
1 ,00
1 ,50
2 ,00
2 ,50
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 36 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posterioreZahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulenmarkieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zweiJahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 129.
Ergebnisse Seite 76
5.2.10.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen
Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale
Frontzahnstufe wird gering signifikant kleiner (p<0,05). Die Tabellen 39 und 40 zeigen die
Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den
Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen Darstellungen 37 und 38 zeigen die Änderungen der
sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
SFS VFS
T0 ± SD 6,74 ± 2,58 3,63 ± 1,51
T3 ± SD 3,70 ± 1,56 2,88 ± 1,12
Differenz -3,04 -0,75Tab. 39 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T3 und diedaraus resultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. SFS: sagittaleFrontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.
- 3 , 0 0
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
SFS VFS
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 37 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Vonlinks nach rechts: SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markierenden Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei JahreBehandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 130.
Ergebnisse Seite 77
Die Okklusion im rechten und linken anterioren Seitenzahnbereich wird nicht signifikant
geändert. Die Okklusion im rechten und linken posterioren Seitenzahnbereich wird
hochsignifikant (p<0,001) von einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.
ORA ORP OLA OLP
T0 ± SD 0,32 ± 0,29 0,40 ± 0,29 0,34 ± 0,28 0,36 ± 0,26
T3 ± SD 0,28 ± 0,24 0,17 ± 0,19 0,24 ± 0,20 0,16 ± 0,15
Differenz -0,04 -0,23 -0,10 -0,20Tab. 40 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. ORA: Okklusion rechts anterior,ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.
- 0 , 2 5
- 0 , 2 0
- 0 , 1 5
- 0 , 1 0
- 0 , 0 5
0 ,00
ORA ORP OLA OLP
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 38 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Von linksnach rechts: ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior,OLP: Okklusion links posterior. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen stehtdabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 131.
Ergebnisse Seite 78
5.2.11 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
horizontalem Wachstumsmuster
Nur drei der untersuchten Patienten wiesen zu Behandlungsbeginn einen Basenwinkel von
<16,93° auf, der die Grenze zur Einstufung als horizontales Wachstumsmuster darstellt.
Diese Patientenzahl ließ keine statistischen Auswertungen zu. Die Untersuchungsergebnisse
sind daher nicht auf Patienten mit einem horizontalen Wachstumsmuster anwendbar.
Patienten mit horizontalem Wachstumsmuster (n=3) wurden in keine andere Gruppe beim
Vergleich nach Wachstumsmustern integriert.
Ergebnisse Seite 79
5.2.12 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
vertikalem Wachstumsmuster
5.2.12.1 Die Längen der Zahnbögen und der Stützzonen
Die anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens verändert sich nicht signifikant. Die
anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens erfährt eine signifikante Vergrößerung
(p<0,01). Die Tabellen 41 und 42 zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen der
Zahnbogenlängen und Stützzonenlängen zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen
Darstellungen 39 und 40 zeigen die Änderungen der anterioren Längen des Ober- und
Unterkiefer-Zahnbogens bzw. die Längen der Stützzonen von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
LO LU
T0 ± SD 19,16 ± 1,92 16,00 ± 1,88
T3 ± SD 19,41 ± 1,30 16,83 ± 1,83
Differenz 0,25 0,83Tab. 41 Mittelwerte und Standardabweichungen von LO und LU zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende,alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,10
0 ,20
0 ,30
0 ,40
0 ,50
0 ,60
0 ,70
0 ,80
0 ,90
LO LU
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 39 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenlängen bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für einJahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 132.
Ergebnisse Seite 80
Alle Stützzonen verkleinern sich im Verlauf, jedoch erfahren bis auf die linke Stützzone des
Unterkiefers, die eine gering signifikante Verkleinerung zeigt (p<0,05), keine signifikanten
Veränderungen.
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0 ± SD 23,27 ± 1,17 23,04 ± 1,22 22,30 ± 1,66 22,43 ± 1,72
T3 ± SD 22,52 ± 2,33 22,67 ± 2,34 21,48 ± 2,05 21,46 ± 2,20
Differenz -0,75 -0,37 -0,82 -0,97
Tab. 42 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. RS OK:rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
- 1 , 2 0
- 1 , 0 0
- 0 , 8 0
- 0 , 6 0
- 0 , 4 0
- 0 , 2 0
0 ,00
0 ,20
0 ,40
RS OK LS OK RS UK LS UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 40 Differenz der Mittelwerte der Stützzonenlängen bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 133.
Ergebnisse Seite 81
5.2.12.2 Die Zahnbogenbreiten
Die anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers vergrößert sich nur gering signifikant
(p<0,05). Die posteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefers wird hochsignifikant größer
(p<0,001). Die anteriore und posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefers wird ebenfalls
jeweils hochsignifikant größer (p<0,001). Die Veränderungen im Oberkiefer sind größer als
die im Unterkiefer. Die Tabelle 43 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der
Zahnbogenbreiten zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 41 zeigt die
Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0 ± SD 32,68 ± 6,27 44,15 ± 2,99 33,82 ± 2,37 45,75 ± 2,57
T3 ± SD 35,69 ± 1,85 45,85 ± 2,26 35,21 ± 2,09 46,90 ± 2,04
Differenz 3,01 1,70 1,39 1,15
Tab. 43 Mittelwerte und Standardabweichungen der Ober- und Unterkieferzahnbogenbreiten zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. AZBB:anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in mm.
0 ,00
0 ,50
1 ,00
1 ,50
2 ,00
2 ,50
3 ,00
3 ,50
AZBB OK PZBB OK AZBB UK PZBB UK
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 41 Differenz der Mittelwerte der Zahnbogenbreiten bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.Von links nach rechts: AZBB OK: anteriore Zahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, PZBB OK: posterioreZahnbogenbreite des Oberkiefer-Zahnbogens, AZBB UK: anteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens, PZBB UK: posteriore Zahnbogenbreite des Unterkiefer-Zahnbogens. Die einzelnen Säulenmarkieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zweiJahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 134.
Ergebnisse Seite 82
5.2.12.3 Die Frontzahnstufen und die sagittale Okklusion in den Seitenzahnbereichen
Die sagittale Frontzahnstufe wird hochsignifikant kleiner (p<0,001). Die vertikale
Frontzahnstufe wird nicht signifikant verändert. Die Tabellen 44 und 45 zeigen die
Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen und der Okklusion zu den
Zeitpunkten T0 und T3. Die grafischen Darstellungen 42 und 43 zeigen die Änderungen der
sagittalen und vertikalen Frontzahnstufen bzw. der Okklusion von Behandlungsbeginn bis
Behandlungsende.
SFS VFS
T0 ± SD 5,88 ± 2,12 3,61 ± 1,76
T3 ± SD 3,27 ± 1,05 2,94 ± 1,35
Differenz -2,61 -0,67Tab. 44 Mittelwerte und Standardabweichungen der Frontzahnstufen zu den Zeitpunkten T0 und T3 und diedaraus resultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SFS: sagittaleFrontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alleZahlenangaben in mm.
- 3 , 0 0
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
SFS VFS
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 42 Differenz der Mittelwerte der Frontzahnstufen bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. Vonlinks nach rechts: SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. Die einzelnen Säulen markierenden Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei JahreBehandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 135.
Ergebnisse Seite 83
Die Okklusion im rechten anterioren (p<0,01) und posterioren (p<0,001) anterioren
Seitenzahnbereich wird signifikant von einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert. Die
Okklusion im linken anterioren (p<0,05) und posterioren (p<0,001) Seitenzahnbereich wird
ebenfalls signifikant von einer Distal- zu einer Neutralokklusion geändert.
ORA ORP OLA OLP
T0 ± SD 0,38 ± 0,23 0,40 ± 0,25 0,36 ± 0,26 0,37 ± 0,24
T3 ± SD 0,21 ± 0,18 0,12 ± 0,15 0,20 ± 0,17 0,12 ± 0,13
Differenz -0,17 -0,28 -0,16 -0,25Tab. 45 Mittelwerte und Standardabweichungen der Okklusion zu den Zeitpunkten T0 und T3 und die darausresultierende Differenz bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. ORA: Okklusion rechts anterior,ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben einheitenlos.
- 0 , 3 5
- 0 , 3 0
- 0 , 2 5
- 0 , 2 0
- 0 , 1 5
- 0 , 1 0
- 0 , 0 5
0 ,00
ORA ORP OLA OLP
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 43 Differenz der Mittelwerte der Okklusion bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. Von linksnach rechts: ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior,OLP: Okklusion links posterior. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen stehtdabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 136.
Ergebnisse Seite 84
5.2.13 Klinischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem mit
denen mit vertikalem Wachstumsmuster
Bei Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem und vertikalem
Wachstumsmuster kann festgestellt werden, daß die anteriore Länge des Unterkiefer-
Zahnbogens sowie die anterioren Zahnbogenbreiten des Ober- und Unterkiefers bei
Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster gering signifikant (p<0,05) kleiner sind als bei
Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Alle anderen Mittelwerte weisen keine
signifikanten Unterschiede auf.
5.2.14 Klinischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem mit denen
mit vertikalem Wachstumsmuster
Bei Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster
kann festgestellt werden, daß die posterioren Zahnbogenbreiten des Ober- und Unterkiefers
bei Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster gering signifikant (p<0,05) kleiner sind als bei
Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Alle anderen Mittelwerte weisen keine
signifikanten Unterschiede auf.
Ergebnisse Seite 85
5.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung)
5.3.1 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten
5.3.1.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird hochsignifikant größer (p<0,001), ANB
wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird signifikant größer (p<0,01) und ArSN wird
hochsignifikant größer (p<0,001). Die Tabelle 46 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische
Darstellung 44 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel
und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0 ± SD 80,55 ± 2,96 75,49 ± 2,82 5,05 ± 1,66 76,71 ± 2,85 122,40 ± 4,08
T4± SD 79,21 ± 2,60 76,26 ± 2,60 2,95 ± 1,46 77,08 ± 2,91 124,18 ± 3,48
Differenz -1,34 0,77 -2,10 0,37 1,78Tab. 46 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=69 Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-2,50
-2,00
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 44 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=69 Patienten. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabeiT0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 fürvier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 137.
Ergebnisse Seite 86
5.3.1.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
IOK wird gering signifikant größer (p<0,05), IUK und B werden nicht signifikant verändert, Go
wird signifikant kleiner (p<0,01) und die Y-Achse wird hochsignifikant größer (p<0,001). Die
Tabelle 47 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen Winkel zu den
Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische Darstellung 45 zeigt die Änderungen der Inklination der
Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des Wachstumsmusters von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
IOK IUK B Go Y-Achse
T0± SD 7,01 ± 3,46 34,26 ± 5,33 27,26 ± 6,11 126,30 ± 7,21 67,82 ± 3,02
T4± SD 7,49 ± 3,47 34,58 ± 6,00 27,09 ± 7,35 125,20 ± 7,02 68,91 ± 3,26
Differenz 0,48 0,32 -0,17 -1,10 1,09Tab. 47 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0
und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=69 Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
Iok Iuk B Go Y-Achse
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 45 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=69 Patienten. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen.IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Dieeinzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung,T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. DieZahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 138.
Ergebnisse Seite 87
5.3.1.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
1–OK wird hochsignifikant größer (p<0,001), 1–UK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001) und
1–1 wird nicht signifikant verändert. Die Tabelle 48 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die
grafische Darstellung 46 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur
Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
1–OK 1–UK 1–1
T0± SD 66,74 ± 7,38 83,47 ± 7,03 122,93 ± 9,81
T4± SD 71,61 ± 5,80 79,66 ± 6,42 124,16 ± 7,65
Differenz 4,87 -3,81 1,23Tab. 48 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T4
und die daraus resultierende Differenz für n=69 Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben inGrad.
-5,00
-4,00
-3,00
-2,00
-1,00
0,00
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00
6,00
1-OK 1-UK 1-1
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 46 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=69 Patienten.Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK:Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 139.
Ergebnisse Seite 88
5.3.2 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten
5.3.2.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird hochsignifikant größer (p<0,001), ANB
wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird hochsignifikant größer (p<0,001) und ArSN
wird gering signifikant größer (p<0,05). Die Tabelle 49 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische
Darstellung 47 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel
und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0± SD 80,16 ± 2,80 75,27 ± 2,55 4,87 ± 1,89 76,44 ± 2,47 123,03 ± 4,33
T3± SD 78,92 ± 2,79 76,09 ± 2,47 2,83 ± 1,56 76,92 ± 2,66 123,91 ± 4,32
Differenz -1,24 0,82 -2,04 0,48 0,88Tab. 49 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=37 weibliche Patienten. SNA: sagittale Position der Maxillaim Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-2,50
-2,00
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 47 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=37 weibliche Patienten. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 140.
Ergebnisse Seite 89
5.3.2.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
IOK, IUK, B und Go werden nicht signifikant verändert. Die Y-Achse wird hochsignifikant größer
(p<0,001). Die Tabelle 50 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen
Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 48 zeigt die Änderungen der
Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des
Wachstumsmusters von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
IOK IUK B Go Y-Achse
T0± SD 7,48 ± 2,91 35,44 ± 4,68 27,96 ± 5,42 127,01 ± 6,61 68,37 ± 2,83
T3± SD 7,58 ± 2,83 35,44 ± 5,35 27,87 ± 5,84 126,03 ± 6,55 69,12 ± 3,14
Differenz 0,10 0,00 -0,09 -0,98 0,75Tab. 50 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0
und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=37 weibliche Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alleZahlenangaben in Grad.
-1,20
-1,00
-0,80
-0,60
-0,40
-0,20
0,00
0,20
0,40
0,60
0,80
1,00
Iok Iuk B Go Y-Achse
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=37 weibliche Patienten. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung derUnterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse:Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 fürein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 141.
Ergebnisse Seite 90
5.3.2.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
1–OK wird hochsignifikant größer (p<0,001), 1–UK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001) und
1–1 wird signifikant größer (p<0,01). Die Tabelle 51 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die
grafische Darstellung 49 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur
Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
1–OK 1–UK 1–1
T0± SD 63,90 ± 7,19 83,77 ± 7,37 119,66 ± 9,22
T3± SD 70,80 ± 5,52 79,85 ± 7,56 122,36 ± 7,61
Differenz 6,90 -3,92 2,70Tab. 51 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T3
und die daraus resultierende Differenz für n=37 weibliche Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben inGrad.
-6,00
-4,00
-2,00
0,00
2,00
4,00
6,00
8,00
1-OK 1-UK 1-1
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 49 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=37 weiblichePatienten. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle142.
Ergebnisse Seite 91
5.3.3 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten
5.3.3.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird gering signifikant größer (p<0,05),
ANB wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird nicht signifikant verändert und ArSN
wird hochsignifikant größer (p<0,001). Die Tabelle 52 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische
Darstellung 50 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel
und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0± SD 81,00 ± 3,11 75,74 ± 3,13 5,25 ± 1,35 77,03 ± 3,24 121,67 ± 3,70
T4± SD 79,89 ± 2,70 76,45 ± 2,80 3,45 ± 1,44 77,15 ± 3,20 123,95 ± 2,95
Differenz -1,11 0,71 -1,80 0,12 2,28Tab. 52 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=32 männliche Patienten. SNA: sagittale Position derMaxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Positionder Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0: Behandlungsbeginn, T4:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-2,50
-2,00
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 50 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=32 männliche Patienten. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel.SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei JahreBehandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 143.
Ergebnisse Seite 92
5.3.3.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
IOK wird signifikant größer (p<0,01), IUK wird nicht signifikant verändert, B und Go werden
gering signifikant kleiner (p<0,05) und die Y-Achse wird hochsignifikant größer (p<0,001).
Die Tabelle 53 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen Winkel zu den
Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische Darstellung 51 zeigt die Änderungen der Inklination der
Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des Wachstumsmusters von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
IOK IUK B Go Y-Achse
T0± SD 6,46 ± 3,99 32,90 ± 5,77 26,45 ± 6,82 125,49 ± 7,87 67,05 ± 3,16
T4± SD 7,18 ± 3,70 33,31 ± 6,04 26,14 ± 7,80 124,07 ± 7,36 68,78 ± 3,25
Differenz 0,72 0,41 -0,31 -1,42 1,73Tab. 53 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0
und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=32 männliche Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in Grad.
-2,00
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
Iok Iuk B Go Y-Achse
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 51 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=32 männliche Patienten. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung derUnterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse:Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 fürein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 144.
Ergebnisse Seite 93
5.3.3.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
1–OK wird gering signifikant größer (p<0,05), 1–UK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001)
und 1–1 wird nicht signifikant verändert. Die Tabelle 54 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die
grafische Darstellung 52 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur
Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
1–OK 1–UK 1–1
T0± SD 70,02 ± 6,23 83,14 ± 6,72 126,71 ± 9,21
T4± SD 72,52 ± 5,73 80,11 ± 6,27 126,49 ± 7,19
Differenz 2,50 -3,03 -0,22
Tab. 54 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T4
und die daraus resultierende Differenz für n=32 männliche Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben inGrad.
-4,00
-3,00
-2,00
-1,00
0,00
1,00
2,00
3,00
1-OK 1-UK 1-1
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 52 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=32 männlichePatienten. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 145.
Ergebnisse Seite 94
5.3.4 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen mit denen
der männlichen Patienten
5.3.4.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
Es ergeben sich keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte der Anfangsbefunde. In der
Tabelle 55 befinden sich die Anfangsmittelwerte der sagittalen Winkel und deren
Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind
dahinter vermerkt.
Männlich Weiblich Differenz Signifikanz
SNA 81,00 ± 3,11 80,16 ± 2,80 -0,84 n.s.
SNB 75,74 ± 3,13 75,27 ± 2,55 -0,47 n.s.
ANB 5,25 ± 1,35 4,87 ± 1,89 -0,38 n.s.
SNPg 77,03 ± 3,24 76,44 ± 2,47 -0,59 n.s.
ArSN 121,67 ± 3,70 123,03 ± 4,33 1,36 n.s.
Tab. 55 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsbeginnund deren Differenz. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position derMandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
5.3.4.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
IUK und die Y-Achse sind im Mittel bei männlichen Patienten signifikant kleiner als bei
weiblichen Patienten. IOK und B zeigen keine signifikanten Unterschiede. Die
Unterkieferbasis ist bei männlichen Patienten gering anteinkliniert gegenüber den weiblichen
Patienten. Die Y-Achse ist bei weiblichen Patienten stärker geneigt als bei männlichen
Patienten. Die weiblichen Patienten weisen also eher ein neutrales bis vertikales
Wachstumsmuster auf, die männlichen Patienten ein neutrales bis horizontales. In der
Tabelle 56 befinden sich die Anfangsmittelwerte der vertikalen Winkel und deren
Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind
dahinter vermerkt.
Ergebnisse Seite 95
Männlich Weiblich Differenz Signifikanz
IOK 6,46 ± 3,99 7,48 ± 2,91 1,02 n.s.
IUK 32,90 ± 5,77 35,44 ± 4,68 2,54 *
B 26,45 ± 6,82 27,96 ± 5,42 1,51 n.s.
Go 125,49 ± 7,87 127,01 ± 6,61 1,52 n.s.
Y-Achse 67,05 ± 3,16 68,37 ± 2,83 1,32 *
Tab. 56 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsbeginn undderen Differenz. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. p<0,001 (***), p<0,01(**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
5.3.4.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
1–OK ist bei männlichen Patienten hochsignifikant größer als bei weiblichen Patienten, 1–UK
weist keine signifikanten Unterschiede auf und 1–1 ist bei männlichen Patienten
hochsignifikant größer als bei weiblichen Patienten. Bei männlichen Patienten liegt eher eine
neutrale bis protrudierte Oberkiefer-Schneidezahnneigung und bei weiblichen Patienten eine
deutlich protrudierte Oberkiefer-Schneidezahnneigung zu Behandlungsbeginn vor. Der
Interinzisalwinkel ist bei männlichen Patienten mäßig kleiner als bei Eugnathen, bei
weiblichen Patienten jedoch deutlich kleiner. In der Tabelle 57 befinden sich die
Anfangsmittelwerte der Schneidezahnneigung und deren Standardabweichungen. Die
Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.
Männlich Weiblich Differenz Signifikanz
1–OK 70,02 ± 6,23 63,90 ± 7,19 -6,12 ***
1–UK 83,14 ± 6,72 83,77 ± 7,37 0,63 n.s.
1–1 126,71 ± 9,21 119,66 ± 9,22 -7,05 ***
Tab. 57 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1–UK und 1–1 zu Behandlungsbeginn und derenDifferenz. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung dermittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***), p<0,01 (**),p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Ergebnisse Seite 96
5.3.5 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen mit denen der
männlichen Patienten
5.3.5.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
Die Änderungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN finden bei weiblichen
Patienten und männlichen Patienten zwar teilweise in unterschiedlichem Ausmaß statt, die
Mittelwerte der Winkel unterscheiden sich nach Behandlungsende aber nicht signifikant
voneinander. In der Tabelle 58 befinden sich die Mittelwerte der sagittalen Winkel und deren
Standardabweichungen zu Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der
Signifikanz sind dahinter vermerkt.
Männlich Weiblich Differenz Signifikanz
SNA 79,89 ± 2,70 78,92 ± 2,79 -0,97 n.s.
SNB 76,45 ± 2,80 76,09 ± 2,47 -0,36 n.s.
ANB 3,45 ± 1,44 2,83 ± 1,56 -0,62 n.s.
SNPg 77,15 ± 3,20 76,92 ± 2,66 -0,23 n.s.
ArSN 123,95 ± 2,95 123,91 ± 4,32 -0,04 n.s.
Tab. 58 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsende undderen Differenz. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
5.3.5.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
Die in der Vertikalen stattfindenden Veränderungen führen dazu, daß der gering signifikante
Unterschied bei der Y-Achse zu Behandlungsbeginn gegen Behandlungsende entfällt. Die
anderen Mittelwerte ändern ihr Verhältnis zueinander im Verlauf nicht. In der Tabelle 59
befinden sich die Mittelwerte der vertikalen Winkel und deren Standardabweichungen zu
Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter
vermerkt.
Männlich Weiblich Differenz Signifikanz
IOK 7,18 ± 3,70 7,58 ± 2,83 0,40 n.s.
IUK 33,31 ± 6,04 35,44 ± 5,35 2,13 *
B 26,14 ± 7,80 27,87 ± 5,84 1,73 n.s.
Go 124,07 ± 7,36 126,03 ± 6,55 1,96 n.s.
Y-Achse 68,78 ± 3,25 69,12 ± 3,14 0,34 n.s.
Tab. 59 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsende und derenDifferenz. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. p<0,001 (***), p<0,01(**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Ergebnisse Seite 97
5.3.5.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
Im Verlauf der Behandlung werden die Oberkiefer-Schneidezähne bei weiblichen Patienten
deutlich stärker retrudiert als bei männlichen Patienten, so daß bei Behandlungsende kein
signifikanter Unterschied zwischen der Schneidezahnneigung besteht. Die Unterkiefer-
Schneidezähne werden bei beiden Geschlechtern protrudiert. Es resultiert aus diesen
Änderungen ebenfalls ein veränderter Interinzisalwinkel, der jedoch auch nach
Behandlungsabschluß bei weiblichen und männlichen Patienten noch hochsignifikant
unterschiedlich bleibt. In der Tabelle 60 befinden sich die Mittelwerte der
Schneidezahnneigung und deren Standardabweichungen zu Behandlungsende. Die
Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.
Männlich Weiblich Differenz Signifikanz
1–OK 72,52 ± 5,73 70,80 ± 5,52 -1,72 n.s.
1–UK 80,11 ± 6,27 79,85 ± 7,56 -0,26 n.s.
1–1 126,49 ± 7,19 122,36 ± 7,61 -4,13 ***
Tab. 60 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1–UK und 1–1 zu Behandlungsende und derenDifferenz. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung dermittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***), p<0,01 (**),p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Ergebnisse Seite 98
5.3.6 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß
5.3.6.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird hochsignifikant größer (p<0,001), ANB
wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird signifikant größer (p<0,01), ArSN wird
hochsignifikant größer (p<0,001). Die Tabelle 61 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische
Darstellung 53 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel
und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0± SD 80,41 ± 2,75 75,25 ± 2,69 5,15 ± 1,68 76,55 ± 2,75 122,15 ± 3,87
T4± SD 79,37 ± 2,62 76,39 ± 2,55 2,99 ± 1,51 77,22 ± 2,76 123,73 ± 3,72
Differenz -1,04 1,14 -2,16 0,67 1,58Tab. 61 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-2,50
-2,00
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 53 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. Von links nach rechts: SNA: sagittalePosition der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB:sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit demknöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 148.
Ergebnisse Seite 99
5.3.6.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
IOK wird gering signifikant größer (p<0,05), IUK wird nicht signifikant verändert, B und Go
werden nicht signifikant verändert und die Y-Achse wird hochsignifikant größer (p<0,001).
Die Tabelle 62 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen Winkel zu den
Zeitpunkten T0 und T4. Die grafische Darstellung 54 zeigt die Änderungen der Inklination der
Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des Wachstumsmusters von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
IOK IUK B Go Y-Achse
T0± SD 6,87 ± 3,40 34,12 ± 5,37 27,25 ± 5,91 125,97 ± 6,50 67,61 ± 3,14
T4± SD 7,35 ± 3,52 34,73 ± 5,59 27,39 ± 6,62 125,21 ± 5,91 68,69 ± 3,17
Differenz 0,48 0,61 0,14 -0,76 1,09
Tab. 62 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0
und T4 und die daraus resultierende Differenz für n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0:Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
Iok Iuk B Go Y-Achse
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 54 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. Von links nach rechts: IOK: Neigung desOberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramusmandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung,T0-T3 für drei Jahre Behandlung und T0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhangin Tabelle 149.
Ergebnisse Seite 100
5.3.6.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
1–OK wird hochsignifikant größer (p<0,001), 1–UK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001) und
1–1 wird nicht signifikant verändert. Die Tabelle 63 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T4. Die
grafische Darstellung 55 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur
Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
1–OK 1–UK 1–1
T0± SD 65,20 ± 7,12 83,29 ± 6,45 121,20 ± 8,29
T4± SD 71,29 ± 5,50 79,17 ± 5,98 123,05 ± 7,12
Differenz 6,09 -4,12 1,85Tab. 63 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T4
und die daraus resultierende Differenz für n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. 1-OK:Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T4: Behandlungsende, alleZahlenangaben in Grad.
-6,00
-4,00
-2,00
0,00
2,00
4,00
6,00
8,00
1-OK 1-UK 1-1
T0-T1 T0-T2 T0-T3 T0-T4
Abb. 55 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=43 Patientenmit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnensteht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung, T0-T3 für drei Jahre Behandlung undT0-T4 für vier Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 150.
Ergebnisse Seite 101
5.3.7 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß
5.3.7.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird signifikant größer (p<0,01), ANB wird
hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird gering signifikant größer (p<0,05) und ArSN
wird signifikant größer (p<0,01). Die Tabelle 64 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische
Darstellung 56 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel
und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0± SD 80,78 ± 3,32 75,89 ± 3,04 4,88 ± 1,64 76,99 ± 3,03 122,81 ± 4,45
T3± SD 79,84 ± 3,34 76,79 ± 2,97 3,05 ± 1,20 77,70 ± 3,20 123,85 ± 3,82
Differenz -0,94 0,90 -1,83 0,71 1,04
Tab. 64 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-2,00
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 56 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. Von links nach rechts: SNA: sagittalePosition der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB:sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit demknöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnenSäulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 fürzwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle151.
Ergebnisse Seite 102
5.3.7.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
IOK, IUK, B und Go werden nicht signifikant verändert. Die Y-Achse wird signifikant größer
(p<0,01). Die Tabelle 65 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen
Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 57 zeigt die Änderungen der
Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des
Wachstumsmusters von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
IOK IUK B Go Y-Achse
T0± SD 7,24 ± 3,63 34,49 ± 5,36 27,28 ± 6,55 126,85 ± 8,36 68,00 ± 2,92
T3± SD 7,34 ± 2,99 34,07 ± 6,38 26,73 ± 7,35 125,51 ± 8,37 68,61 ± 3,21
Differenz 0,10 -0,42 -0,55 -1,34 0,61Tab. 65 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0
und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
Iok Iuk B Go Y-Achse
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 57 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. Von links nach rechts: IOK: Neigung desOberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramusmandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlungund T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 152.
Ergebnisse Seite 103
5.3.7.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
1–OK wird nicht signifikant verändert, 1–UK wird signifikant kleiner (p<0,01) und 1–1 wird
nicht signifikant verändert. Die Tabelle 66 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen
der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 58 zeigt
die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
1–OK 1–UK 1–1
T0± SD 69,28 ± 7,22 83,78 ± 8,03 125,79 ± 11,51
T3± SD 71,99 ± 6,35 81,83 ± 7,92 127,09 ± 8,70
Differenz 2,71 -1,95 1,30Tab. 66 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T3
und die daraus resultierende Differenz für n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-3,00
-2,00
-1,00
0,00
1,00
2,00
3,00
1-OK 1-UK 1-1
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 58 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=26 Patientenmit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. Von rechts nach links: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnensteht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung.Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 153.
Ergebnisse Seite 104
5.3.8 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit
Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß
5.3.8.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
Der Vergleich der Anfangsbefunde zeigt in der Sagittalen keine signifikanten Unterschiede
zwischen den Gruppen. In der Tabelle 67 befinden sich die Anfangsmittelwerte der sagittalen
Winkel und deren Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der
Signifikanz sind dahinter vermerkt.
Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz
SNA 80,41 ± 2,75 80,78 ± 3,32 0,37 n.s.
SNB 75,25 ± 2,69 75,89 ± 3,04 0,64 n.s
ANB 5,15 ± 1,68 4,88 ± 1,64 -0,27 n.s.
SNPg 76,55 ± 2,75 76,99 ± 3,03 0,44 n.s.
ArSN 122,15 ± 3,87 122,81 ± 4,45 0,66 n.s.Tab. 67 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsbeginnund deren Differenz. WG: Wechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
5.3.8.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
Der Vergleich der Anfangsbefunde zeigt in der Vertikalen keine signifikanten Unterschiede
zwischen den Gruppen. In der Tabelle 68 befinden sich die Anfangsmittelwerte der vertikalen
Winkel und deren Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der
Signifikanz sind dahinter vermerkt.
Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz
IOK 6,87 ± 3,40 7,24 ± 3,63 0,37 n.s.
IUK 34,12 ± 5,37 34,49 ± 5,36 0,37 n.s.
B 27,25 ± 5,91 27,28 ± 6,55 0,03 n.s.
Go 125,97 ± 6,50 126,85 ± 8,36 0,88 n.s.
Y-Achse 67,61 ± 3,14 68,00 ± 2,92 0,39 n.s.Tab. 68 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsbeginn undderen Differenz. WG: Wechselgebiß. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen.IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
5.3.8.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
Der Vergleich der Anfangsbefunde zeigt, daß gering signifikante Unterschiede bei der
Oberkiefer-Schneidezahninklination und dem Interinzisalwinkel bestehen. Bei Patienten mit
Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß sind die Schneidezähne des Oberkiefers
stärker protrudiert als bei Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. In der Tabelle 69
Ergebnisse Seite 105
befinden sich die Anfangsmittelwerte der Schneidezahnneigung und deren
Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind
dahinter vermerkt.
Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz
1–OK 65,20 ± 7,12 69,28 ± 7,22 4,08 *
1–UK 83,29 ± 6,45 83,78 ± 8,03 0,49 n.s.
1–1 121,20 ± 8,29 125,79 ± 11,51 4,59 *Tab. 69 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1-UK und 1–1 zu Behandlungsbeginn und derenDifferenz. WG: Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***),p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Ergebnisse Seite 106
5.3.9 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit
Behandlungsbeginn im frühen mit denen im späten Wechselgebiß
5.3.9.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
Die Änderungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN finden bei
Behandlungsbeginn im frühen bzw. späten Wechselgebiß zwar teilweise in
unterschiedlichem Ausmaß statt, die Mittelwerte der Winkel unterscheiden sich nach
Behandlungsende aber nicht signifikant voneinander. In der Tabelle 70 befinden sich die
Mittelwerte der sagittalen Winkel und deren Standardabweichungen zu Behandlungsende.
Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.
Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz
SNA 79,37 ± 2,62 79,84 ± 3,34 0,47 n.s.
SNB 76,39 ± 2,55 76,79 ± 2,97 0,40 n.s.
ANB 2,99 ± 1,51 3,05 ± 1,20 0,06 n.s.
SNPg 77,22 ± 2,76 77,70 ± 3,20 0,48 n.s.
ArSN 123,73 ± 3,72 123,85 ± 3,82 0,12 n.s.Tab. 70 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsende undderen Differenz. WG: Wechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
5.3.9.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
Die Änderungen der Winkel IOK, IUK, B, ANB, Go und Y-Achse finden bei Behandlungsbeginn
im frühen bzw. späten Wechselgebiß zwar teilweise in unterschiedlichem Ausmaß statt, die
Mittelwerte der Winkel unterscheiden sich nach Behandlungsende aber nicht signifikant
voneinander. In der Tabelle 71 befinden sich die Mittelwerte der vertikalen Winkel und deren
Standardabweichungen zu Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der
Signifikanz sind dahinter vermerkt.
Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz
IOK 7,35 ± 3,52 7,34 ± 2,99 -0,01 n.s.
IUK 34,73 ± 5,59 34,07 ± 6,38 -0,66 n.s.
B 27,39 ± 6,62 26,73 ± 7,35 -0,66 n.s.
Go 125,21 ± 5,91 125,51 ± 8,37 0,30 n.s.
Y-Achse 68,69 ± 3,17 68,61 ± 3,21 -0,08 n.s.Tab. 71 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsende und derenDifferenz. WG: Wechselgebiß. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Ergebnisse Seite 107
5.3.9.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
Wiesen zu Behandlungsbeginn die Oberkiefer-Schneidezähne noch signifikant
unterschiedliche Stellungen zur Kieferbasis auf, so ist dieser Unterschied zu
Behandlungsende nicht mehr festzustellen. Der Interinzisalwinkel bleibt auch nach
Behandlungsende signifikant verschieden. In der Tabelle 72 befinden sich die Mittelwerte der
Schneidezahnneigung und deren Standardabweichungen zu Behandlungsende. Die
Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.
Frühes WG Spätes WG Differenz Signifikanz
1–OK 71,29 ± 5,50 71,99 ± 6,35 0,70 n.s.
1–UK 79,17 ± 5,98 81,83 ± 7,92 2,66 n.s.
1–1 123,05 ± 7,12 127,09 ± 8,70 4,04 *Tab. 72 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1-UK und 1–1 zu Behandlungsende und derenDifferenz. WG: Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***),p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Ergebnisse Seite 108
5.3.10 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit neutralem
Wachstumsmuster
5.3.10.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird hochsignifikant größer (p<0,001), ANB
wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird signifikant größer (p<0,01) und ArSN wird
gering signifikant größer (p<0,05). Die Tabelle 73 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische
Darstellung 59 zeigt die Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel
und die Neigung der Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0± SD 80,03 ± 2,78 75,12 ± 2,73 4,90 ± 1,39 76,56 ± 2,86 123,45 ± 3,33
T3± SD 78,83 ± 2,81 76,07 ± 2,78 2,75 ± 1,31 77,16 ± 2,98 124,48 ± 3,42
Differenz -1,20 0,95 -2,15 0,60 1,04Tab. 73 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. SNA:sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel.ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit demknöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-2,50
-2,00
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 59 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlungund T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 156.
Ergebnisse Seite 109
5.3.10.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
IOK, IUK, B und Go werden nicht signifikant verändert. Die Y-Achse wird hochsignifikant größer
(p<0,001). Die Tabelle 74 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen
Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 60 zeigt die Änderungen der
Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des
Wachstumsmusters von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
IOK IUK B Go Y-Achse
T0± SD 8,31 ± 3,12 32,06 ± 3,25 23,76 ± 2,80 122,64 ± 4,88 67,28 ± 2,62
T3± SD 8,36 ± 2,83 31,72 ± 3,78 23,37 ± 4,01 121,81 ± 4,68 68,02 ± 2,86
Differenz 0,05 -0,34 -0,39 -0,83 0,75Tab. 74 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0
und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. IOK: Neigungdes Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramusmandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-1,00
-0,80
-0,60
-0,40
-0,20
0,00
0,20
0,40
0,60
0,80
1,00
Iok Iuk B Go Y-Achse
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 60 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 157.
Ergebnisse Seite 110
5.3.10.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
1–OK wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), 1–UK wird hochsignifikant größer (p<0,001) und
1–1 wird nicht signifikant verändert. Die Tabelle 74 zeigt die Mittelwerte und
Standardabweichungen der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die
grafische Darstellung 61 zeigt die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur
Kieferbasis und zueinander von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
1–OK 1–UK 1–1
T0± SD 65,65 ± 7,86 81,10 ± 5,36 122,98 ± 10,45
T3± SD 70,04 ± 5,41 77,78 ± 5,20 124,14 ± 8,83
Differenz 4,39 -3,32 1,16Tab. 74 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T3
und die daraus resultierende Differenz für n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangabenin Grad.
-4,00
-3,00
-2,00
-1,00
0,00
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00
1-OK 1-UK 1-1
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 61 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=38 Patientenmit neutralem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähnezur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 fürein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 61.
Ergebnisse Seite 111
5.3.11 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit horizontalem
Wachstumsmuster
Nur drei der untersuchten Patienten wiesen zu Behandlungsbeginn einen Basenwinkel von
<16,93° auf. Diese Patientenzahl ließ keine statistischen Auswertungen zu. Die
Untersuchungsergebnisse sind daher nicht auf Patienten mit einem horizontalen
Wachstumsmuster anwendbar. Patienten mit horizontalem Wachstumsmuster (n=3) wurden
in keine andere Gruppe beim Vergleich nach Wachstumsmuster integriert.
Ergebnisse Seite 112
5.3.12 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster
5.3.12.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
SNA wird hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNB wird signifikant größer (p<0,01), ANB wird
hochsignifikant kleiner (p<0,001), SNPg wird nicht signifikant verändert und ArSN wird
signifikant größer (p<0,01). Die Tabelle 76 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen
der sagittalen Winkel zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 62 zeigt die
Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel und die Neigung der
Schädelbasis von Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0± SD 80,89 ± 3,00 75,70 ± 2,81 5,17 ± 2,00 76,65 ± 2,77 121,13 ± 4,78
T3± SD 80,17 ± 2,68 76,60 ± 2,47 3,58 ± 1,52 77,13 ± 2,72 121,98 ± 4,20
Differenz -0,72 0,90 -1,59 0,48 0,85Tab. 76 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu den ZeitpunktenT0 und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SNA:sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel.ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit demknöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen, T0:Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-2,00
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
1,50
SNA SNB ANB SNPg ArSN
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 62 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebenefür n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: SNA: sagittale Position der Maxillaim Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. Die einzelnen Säulen markieren denBehandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlungund T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 159.
Ergebnisse Seite 113
5.3.12.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
IOK wird signifikant größer (p<0,01), IUK und B werden nicht signifikant verändert, Go wird
gering signifikant kleiner (p<0,05) und die Y-Achse wird hochsignifikant größer (p<0,001).
Die Tabelle 77 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen der vertikalen Winkel zu den
Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 63 zeigt die Änderungen der Inklination der
Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander sowie die Änderung des Wachstumsmusters von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
IOK IUK B Go Y-Achse
T0± SD 5,13 ± 3,18 38,44 ± 4,16 33,31 ± 3,41 132,23 ± 5,73 68,91 ± 3,11
T3± SD 5,74 ± 2,75 38,30 ± 5,07 32,56 ± 4,21 130,42 ± 5,57 69,60 ± 3,40
Differenz 0,61 -0,14 -0,75 -1,81 0,69Tab. 77 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu den Zeitpunkten T0
und T3 und die daraus resultierende Differenz für n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. IOK: Neigungdes Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IU K: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramusmandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse, T0: Behandlungsbeginn, T3:Behandlungsende, alle Zahlenangaben in Grad.
-2,00
-1,50
-1,00
-0,50
0,00
0,50
1,00
Iok Iuk B Go Y-Achse
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 63 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster fürn=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, imeinzelnen steht dabei T0-T1 für ein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei JahreBehandlung. Die Zahlenwerte befinden sich im Anhang in Tabelle 160.
Ergebnisse Seite 114
5.3.12.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
1–OK wird signifikant kleiner (p<0,01), 1–UK wird signifikant größer (p<0,01) und 1–1 wird
nicht signifikant verändert. Die Tabelle 78 zeigt die Mittelwerte und Standardabweichungen
der Schneidezahnneigung zu den Zeitpunkten T0 und T3. Die grafische Darstellung 64 zeigt
die Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander von
Behandlungsbeginn bis Behandlungsende.
1–OK 1–UK 1–1
T0± SD 68,18 ± 3,11 87,92 ± 6,06 122,75 ± 9,49
T3± SD 73,25 ± 5,25 85,03 ± 7,37 125,55 ± 7,32
Differenz 5,07 -2,89 2,80Tab. 78 Mittelwerte und Standardabweichungen der Winkel 1–OK, 1–UK und 1–1 zu den Zeitpunkten T0 und T3
und die daraus resultierende Differenz für n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, T0: Behandlungsbeginn, T3: Behandlungsende, alle Zahlenangabenin Grad.
-4,00
-3,00
-2,00
-1,00
0,00
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00
6,00
1-OK 1-UK 1-1
T0-T1 T0-T2 T0-T3
Abb. 64 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=28 Patientenmit vertikalem Wachstumsmuster. Von links nach rechts: 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähnezur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. Die einzelnen Säulen markieren den Behandlungsabschnitt, im einzelnen steht dabei T0-T1 fürein Jahr Behandlung, T0-T2 für zwei Jahre Behandlung und T0-T3 für drei Jahre Behandlung. Die Zahlenwertebefinden sich im Anhang in Tabelle 161.
Ergebnisse Seite 115
5.3.13 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem
mit denen mit vertikalem Wachstumsmuster
5.3.13.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
Der Vergleich der Anfangsbefunde zeigt nur für ArSN gering signifikante Unterschiede
zwischen Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster. Bei Patienten mit
vertikalem Wachstumsmuster erscheint dieser Winkel gering kleiner. In der Tabelle 79
befinden sich die Anfangsmittelwerte der sagittalen Winkel und deren
Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind
dahinter vermerkt.
Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz
SNA 80,03 ± 2,78 80,89 ± 3,00 0,86 n.s.
SNB 75,12 ± 2,73 75,70 ± 2,81 0,58 n.s.
ANB 4,90 ± 1,39 5,17 ± 2,00 0,27 n.s.
SNPg 76,56 ± 2,86 76,65 ± 2,77 0,09 n.s.
ArSN 123,45 ± 3,33 121,13 ± 4,78 -2,32 *Tab. 76 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsbeginnund deren Differenz. WM: Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)
5.3.13.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
Bei Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster unterscheiden sich die
Anfangsbefunde hochsignifikant mit Ausnahme der Y-Achse, die nur gering signifikante
Unterschiede aufweist. Beim vertikalen Wachstumsmuster ist die Oberkieferbasis gegenüber
der vorderen Schädelbasis mehr anteinkliniert, die Unterkieferbasis gegenüber der vorderen
Schädelbasis mehr retroinkliniert und der Basenwinkel entsprechend größer. Ebenfalls
weisen Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster einen größeren Gonionwinkel auf. In der
Tabelle 80 befinden sich die Anfangsmittelwerte der vertikalen Winkel und deren
Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind
dahinter vermerkt.
Ergebnisse Seite 116
Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz
IOK 8,31 ± 3,12 5,13 ± 3,18 -3,18 ***
IUK 32,06 ± 3,25 38,44 ± 4,16 6,38 ***
B 23,76 ± 2,80 33,31 ± 3,41 9,55 ***
Go 122,64 ± 4,88 132,23 ± 5,73 9,59 ***
Y-Achse 67,28 ± 2,62 68,91 ± 3,11 1,63 *Tab. 80 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsbeginn undderen Differenz. WM: Wachstumsmuster. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung derUnterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse:Wachstumsachse. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)
5.3.13.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
Bei Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster unterscheiden sich zu Beginn
die Unterkiefer-Schneidezähne hochsignifikant in ihrer Stellung zur Kieferbasis dahingehend,
daß sie im Falle des vertikalen Wachstums stärker retrudiert sind. Die anderen
Schneidezahnwinkel zeigen keine signifikanten Unterschiede des Anfangsbefundes. In der
Tabelle 81 befinden sich die Anfangsmittelwerte der Schneidezahnneigung und deren
Standardabweichungen. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind
dahinter vermerkt.
Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz
1–OK 65,65 ± 7,86 68,18 ± 3,11 2,53 n.s.
1–UK 81,10 ± 5,36 87,92 ± 6,06 6,82 ***
1–1 122,98 ± 10,45 122,75 ± 9,49 -0,23 n.s.Tab. 81 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1–UK und 1–1 zu Behandlungsbeginn und derenDifferenz. WM: Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis.1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001(***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)
Ergebnisse Seite 117
5.3.14 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem mit
denen mit vertikalem Wachstumsmuster
5.3.14.1 Sagittale Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Schädelbasis
Beim neutralen Wachstumsmuster kann SNA und damit auch ANB in einem größeren
Ausmaß verkleinert werden, was zu signifikanten Unterschieden bei den Mittelwerten dieser
Winkel zu Behandlungsende führt. Die Unterschiede bei ArSN bleiben bestehen, die
Signifikanz des Unterschieds wird jedoch größer. In der Tabelle 82 befinden sich die
Mittelwerte der sagittalen Winkel und deren Standardabweichungen zu Behandlungsende.
Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter vermerkt.
Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz
SNA 78,83 ± 2,81 80,17 ± 2,68 1,34 *
SNB 76,07 ± 2,78 76,60 ± 2,47 0,53 n.s.
ANB 2,75 ± 1,31 3,58 ± 1,52 0,83 *
SNPg 77,16 ± 2,98 77,13 ± 2,72 -0,03 n.s.
ArSN 124,48 ± 3,42 121,98 ± 4,20 -2,50 **Tab. 82 Mittelwerte und Standardabweichungen von SNA, SNB, ANB, SNPg und ArSN zu Behandlungsende undderen Differenz. WM: Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)
5.3.14.2 Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmuster
Bei Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster bleiben die hochsignifikanten
Unterschiede zu Behandlungsbeginn bis zum Behandlungsende bestehen. In der Tabelle 83
befinden sich die Mittelwerte der vertikalen Winkel und deren Standardabweichungen zu
Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind dahinter
vermerkt.
Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz
IOK 8,36 ± 2,83 5,74 ± 2,75 -2,62 ***
IUK 31,72 ± 3,78 38,30 ± 5,07 6,58 ***
B 23,37 ± 4,01 32,56 ± 4,21 9,19 ***
Go 121,81 ± 4,68 130,42 ± 5,57 8,61 ***
Y-Achse 68,02 ± 2,86 69,60 ± 3,40 1,58 *Tab. 83 Mittelwerte und Standardabweichungen von IOK, IUK, B, Go und Y-Achse zu Behandlungsende und derenDifferenz. WM: Wachstumsmuster. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)
Ergebnisse Seite 118
5.3.14.3 Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
Bei Patienten mit neutralem und vertikalem Wachstumsmuster findet bei den Oberkiefer-
Schneidezähnen im Verlauf eine Retrusion und bei den Unterkiefer-Schneidezähnen eine
Protrusion statt. Im Oberkiefer geschieht dies in unterschiedlichem Ausmaß, so daß gering
signifikante Unterschiede der Mittelwerte zustande kommen. Im Unterkiefer bleibt es bei
hochsignifikanten Differenzen der Mittelwerte, wobei Patienten mit vertikalem
Wachstumsmuster weiterhin eher retrudierte Schneidezähne aufweisen. In der Tabelle 84
befinden sich die Mittelwerte der Schneidezahnneigung und deren Standardabweichungen
zu Behandlungsende. Die Differenz der Mittelwerte und das Maß der Signifikanz sind
dahinter vermerkt.
Neutrales WM Vertikales WM Differenz Signifikanz
1–OK 70,04 ± 5,41 73,25 ± 5,25 3,21 *
1–UK 77,78 ± 5,20 85,03 ± 7,37 7,25 ***
1–1 124,14 ± 8,83 125,55 ± 7,32 1,41 n.s.Tab. 84 Mittelwerte und Standardabweichungen von 1–OK, 1–UK und 1–1 zu Behandlungsende und derenDifferenz. WM: Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis.1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001(***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.)
Diskussion Seite 119
6. Diskussion
6.1 Modellpaaranalyse
6.1.1 Anteriore Länge des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens
Bei der Modellpaaranalyse in der Sagittalen wurden die anteriore Länge des Ober- und
Unterkiefer-Zahnbogens überprüft sowie weiterhin die rechten und linken Stützzonenlängen
des jeweiligen Zahnbogens. Verschiedene Autoren haben sich um die Ermittlung von
physiologischen Mittelwerten für diese Parameter bemüht. Detaillierte Angaben machte
Korkhaus 1931 (40). Er sprach von der Vermessung der „Zahnbogenhöhe“. Unter
Zahnbogenlänge wurde dagegen die vollständige Länge des Zahnbogens von der
Verbindungslinie der Sechsjahrmolaren rechtwinklig zum Inzisalpunkt verstanden. Es wurden
in Abhängigkeit von der „Schneidezahnbreite“ Mittelwerte für die Zahnbogenlänge
angegeben. Die von A.M. Schwarz (75) bestimmten Werte für die „Sollhöhe“ richteten sich
darüber hinaus nach der vorliegenden Gesichtsform, die er in „Schmal“- oder „Breitgesicht“
einteilt. Kantorowicz (36) verwendet im Gegensatz zu Korkhaus für die Zahnbogenlänge im
Ober- und Unterkiefer einen korrespondierenden Meßwert. Dies wird dadurch erreicht, daß
korrespondierende Meßpunkte an den Zähnen des Ober- und Unterkiefers in Okklusion zu
Messungen herangezogen werden. Diese Methode wird später von Flock (21) weiter
genutzt, er gibt jedoch größere Variationsbreiten für die Mittelwerte an. Die in dieser
Untersuchung angewendete Meßmethode richtet sich nach derjenigen von Kantorowicz, bei
der sich die Mittelwerte der anterioren Zahnbogenlängen um 2 mm unterscheiden. Diese
2 mm ergeben sich aus der Differenz der Längen von Ober- und Unterkiefer-Zahnbogen und
stellen das Maß für die physiologische sagittale Frontzahnstufe dar. Eine kieferorthopädische
Behandlung kann dentoalveolär nur dann als erfolgreich betrachtet werden, wenn
kongruente Zahnbögen des Ober- und Unterkiefers erreicht werden. Die Ergebnisse sind
daher daraufhin zu prüfen, ob sich die Mittelwerte der anterioren Längen des Ober- und
Unterkiefer-Zahnbogens bis auf eine Differenz von 2 mm annähern.
Im Verlauf der Behandlung kommt es in allen untersuchten Gruppen zu einer Vergrößerung
der anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens. Hierbei wird die anteriore
Länge des Oberkiefer-Zahnbogens jedoch niemals signifikant geändert, wogegen die
Vergrößerung der anterioren Länge des Unterkiefer-Zahnbogens teilweise hochsignifikant
erfolgt. Die Tabelle 85 zeigt die Differenz der anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-
Zahnbogens jeweils zu Beginn und am Ende der kieferorthopädischen Behandlung.
Diskussion Seite 120
1 2 3 4 5 6 7
Differenz LO-LU Behandlungsbeginn 3,12 3,07 3,17 3,05 3,23 3,18 3,16
Differenz LO-LU Behandlungsende 2,70 2,45 2,96 2,49 3,25 3,09 2,58Tab. 85 Differenz LO-LU in den jeweiligen Untersuchungsgruppen; LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. 1 = alle Patienten, 2 = weibliche Patienten, 3 =männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 = Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 = Patienten mitvertikalem Wachstumsmuster, alle Zahlenangaben in mm.
Es kann gezeigt werden, daß außer bei Patienten mit Behandlungsbeginn im späten
Wechselgebiß eine Verkleinerung der Differenz der Zahnbogenlängen zum
Behandlungsende im Vergleich zum Behandlungsbeginn in Richtung auf physiologische
Werte zustande kommt.
6.1.2 Stützzonenlängen
Untersuchungen der Änderungen von Stützzonenlängen im Verlauf der Gebißentwicklung
wurden bereits von mehreren Autoren (5, 6, 56, 58, 76, 80) für unterschiedliche
Bevölkerungsgruppen durchgeführt. Im Verlauf der Gebißentwicklung vollzieht sich beim
Zahnwechsel in den Stützzonen deren physiologische Verkleinerung. Diese ist bedingt durch
die geringere Summe der mesiodistalen Distanzen der Zähne der Stützzone der zweiten
Dentition gegenüber denen der ersten Dentition. Die Differenz wird „Leeway-Space“
genannt. Die Tabelle 86 zeigt mittlere Größen von Stützzonen der ersten und zweiten
Dentition. Es ist zu erkennen, daß die Mittelwerte für die zweite Dentition stets kleiner sind
als die für die erste Dentition.
Autor Seipel(76) Moorrees(56) Barrett(5,6) Moyers(58) Steigman(80)
Ort Schweden Nordamerika Australien Nordamerika Israel
Jahr 1948 1957 1963 1974 1981
1. Dentition
OK männlich 23,29 23,08 25,09 22,39 22,42
OK weiblich 22,90 22,46 24,39 21,99 21,84
UK männlich 23,98 23,55 25,94 23,48 23,09
UK weiblich 23,57 23,03 25,29 23,16 22,57
2. Dentition
OK männlich 22,25 21,78 23,19 21,32 21,62
OK weiblich 21,62 21,00 22,49 20,43 20,97
UK männlich 21,80 21,32 22,54 21,14 21,05
UK weiblich 21,06 20,36 21,68 20,38 20,37Tab. 86 Mittelwerte von Ober- und Unterkieferstützzonenlängen in der 1. und 2. Dentition verschiedener Autoren,alle Zahlenangaben in mm.
Die Untersucher differenzieren hierbei die Ober- von den Unterkieferstützzonen und die
männlichen von den weiblichen Patienten. Obwohl teilweise auch ethnisch unterschiedliche
Diskussion Seite 121
Gruppen nachuntersucht worden sind, zeigt sich eine Konstanz bei den Ergebnissen. Es
wird bestätigt, daß in der ersten Dentition die Stützzonen des Unterkiefers immer größer sind
als diejenigen des Oberkiefers.
Literaturangaben über Stützzonen beziehen sich in der Regel auf die Zeitpunkte 1. und 2.
Dentition. Die in dieser Arbeit gewonnenen Werte lassen einen Vergleich aber nur zwischen
dem frühen Wechselgebiß und der 2. Dentition zu. Trotzdem sind bei den Resultaten
ähnliche Ergebnisse zu erkennen. Dobrinski (17) hat die Mittelwerte der Ober- und
Unterkieferstützzonen für männliche und weibliche Patienten für eine regionale unbehandelte
Population erarbeitet. Diese werden mit den Ergebnissen für männliche und weibliche
Patienten dieser Untersuchung vergleichen. Tabelle 87 zeigt zunächst die Ausgangsbefunde
der Patienten ohne kieferorthopädische Behandlung und der Patienten der vorliegenden
Untersuchung. Die Mittelwerte unterscheiden sich um nicht mehr als 0,8 mm.
Dobrinski Eig. Unters. (rechts) Eig. Unters. (links)
1. Dentition frühes WG frühes WG
OK männlich 22,69 23,39 23,33
OK weiblich 22,32 23,12 22,84
UK männlich 23,18 22,36 22,69
UK weiblich 22,78 22,53 22,43Tab. 87 Mittelwerte der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen in der 1. Dentition bzw. im frühen Wechselgebiß(WG) für eine unbehandelte Population (Dobrinski, 1984) und für die Patienten der vorliegenden Untersuchung,alle Zahlenangaben in mm.
Im Verlauf einer kieferorthopädischen Behandlung sollte die Verkleinerung der Stützzonen
das physiologische Maß, also den Leeway-Space, nicht überschreiten. Tabelle 88 zeigt die
Befunde der Patienten ohne kieferorthopädische Behandlung in der zweiten Dentition und
die Endbefunde der Patienten der vorliegenden Untersuchung. Es ist immer eine
Verkleinerung der Mittelwerte festzustellen.
Dobrinski Eig. Unters. (rechts) Eig. Unters. (links)
2. Dentition 2. Dentition 2. Dentition
OK männlich 21,96 22,61 22,88
OK weiblich 21,54 22,47 22,50
UK männlich 21,57 21,45 21,59
UK weiblich 21,04 21,38 21,42Tab. 88 Mittelwerte der Ober- und Unterkieferstützzonenlängen in der 2. Dentition für eine unbehandeltePopulation (Dobrinski, 1984) und für die Patienten der vorliegenden Untersuchung, alle Zahlenangaben in mm.
Zum Ende der Behandlung mit Doppelvorschubplatten sind die Stützzonen gegenüber
denjenigen unbehandelter Patienten gering größer, die Unterschiede sind aber stets geringer
als 1 mm. Insgesamt kann eine Übereinstimmung zu der Aussage von Tränkmann und
Diskussion Seite 122
Mitarbeitern (87) festgestellt werden, wonach die entstehenden Differenzen der Mittelwerte
für den Praktiker in klinisch bedeutsamen Bereichen nur bedingt relevant sind.
Ausgenommen hiervon sind natürlich größere Einzelabweichungen. Die Behandlung mit
Doppelvorschubplatten führt demnach zu Veränderungen in den Stützzonen, die denen bei
unbehandelten Patienten gleichen. Sie stimmen mit denen anderer Autoren (5, 6, 56, 58, 76,
80) weitgehend überein. Wichtig ist die Feststellung, daß die Behandlung mit
Doppelvorschubplatten nicht zu übermäßigen Verkleinerungen der Stützzonen führt. Dies ist
eine Voraussetzung für eine erfolgreiche kieferorthopädische Therapie, die unter anderem
auf die Kongruenz der Zahnbögen und damit auch der Stützzonen abzielt. Weiterhin kann
bei übermäßig eingeengten Stützzonen eine Indikation zur Reduktion der Zahnzahl gegeben
sein. Hotz (31) sieht diese Grenze bei einer Stützzonenlänge von weniger als 20 mm
gegeben. Diese Werte werden bei der Behandlung mit Doppelvorschubplatten, sofern keine
pathologische vorzeitige Aufwanderung von Disteln Seitenzähnen vorliegt, nicht
unterschritten, sie liegen vielmehr in einem Bereich, den Hotz als Indikation für eine
Behandlung ohne Reduktion der Zahnzahl ansieht.
6.1.3 Zahnbogenbreiten
Die „Dehnung“ von Zahnbögen, korrekter, deren Transversalerweiterung durch
Transformation, ist zu einer festen Größe bei der Therapie der Klasse–II–Dysgnathien
geworden. Beim Transversalerweitern eines oder beider Kiefer ist zu bedenken, daß dies
nicht über ein gewisses Maß hinaus erfolgen kann. Lundstrom (48, 49, 50) bemerkte bereits
1925, daß ein Behandlungsergebnis nicht stabil bleiben kann, wenn die apikale Basis
überfordert wird. Ähnliche Ansichten vertrat Nance (60) einige Jahre später. Von vielen
Behandlern wird die Transversalerweiterung seit der Vorstellung des Außenbogens von
Angle (2) angewendet. Es ist hierbei darauf zu achten, daß sagittale Dysgnathien in der
Sagittalen, transversale in der Transversalen und vertikale in der Vertikalen therapiert
werden müssen. Eine Transversalerweiterung eines Zahnbogens ist zur Korrektur von
sagittalen Diskrepanzen daher nicht geeignet. Zahnfehlstellungen in der Transversalen
können jedoch über Aufwanderungen von Seitenzähnen auch erworben und damit nicht
ursächlich in der Transversalen zu therapieren sein. Bei der Therapie mit
Doppelvorschubplatten ist die Transversale nur dann Ziel einer Korrektur, wenn ein anterior
oder anterior und posterior schmaler Zahnbogen des Oberkiefers bei unverändert großem
Unterkiefer-Zahnbogen eine Zwangsrücklage des Unterkiefers bedingt, wie unter anderem
von Tränkmann (85) sowie Klink-Heckmann und Bredy (38) beschrieben.
Moorrees et al. (57) wiesen darauf hin, daß Veränderungen der Zahnbogenbreiten im Verlauf
des Schädelwachstums und der Gebißentwicklung großen Variationen unterliegen, eine
Diskussion Seite 123
erkennbare, vornehmlich posteriore Breitenzunahme aber konstant nachzuweisen ist. Bei
der kieferorthopädischen Therapie ist also nicht davon auszugehen, daß eine Diskrepanz im
anterioren Bereich einen spontanen Ausgleich erfährt. Daraus ergibt sich, daß eine Therapie
von transversalen Diskrepanzen dazu führen muß, daß gegen Ende der Anwendung einer
Apparatur Ober- und Unterkiefer anterior und posterior jeweils korrespondierende Werte
aufweisen, also die Kongruenz der Zahnbögen gegeben ist.
Bei der durchgeführten Modellpaaranalyse werden nach Harth (26) und Linder (42, 43, 44)
Messungen der Zahnbogenbreiten durchgeführt. In den Tabellen 89 und 90 sind die
Endbefunde der jeweiligen Untersuchungsgruppen einander gegenübergestellt. Dies betrifft
zunächst die Befunde für die anteriore Breite und danach für die posteriore Breite des Ober-
und Unterkiefer-Zahnbogens.
1 2 3 4 5 6 7
AZBB OK 36,44 37,00 35,84 36,28 36,65 36,72 35,69
AZBB UK 35,91 36,32 35,48 35,71 36,35 36,38 35,21
Tab. 89 Anteriore Zahnbogenbreiten in den jeweiligen Untersuchungsgruppen zu Behandlungsende. AZBB:anteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. 1 = alle Patienten, 2 = weibliche Patienten, 3 =männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 = Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 = Patienten mitvertikalem Wachstumsmuster, alle Zahlenangaben in mm.
Die Mittelwerte gestatten die Aussage, daß die anterioren Zahnbogenbreiten eine gute
Übereinstimmung für Ober- und Unterkiefer zeigen, die Differenz beträgt in allen
Untersuchungsgruppen weniger als 1 mm.
1 2 3 4 5 6 7
PZBB OK 46,91 47,23 46,55 46,75 47,04 47,17 45,85
PZBB UK 47,71 48,05 47,36 47,47 47,98 48,04 46,90
Tab. 90 Posteriore Zahnbogenbreiten in den jeweiligen Untersuchungsgruppen zu Behandlungsende. PZBB:posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. 1 = alle Patienten, 2 = weibliche Patienten, 3 =männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 = Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 = Patienten mitvertikalem Wachstumsmuster, alle Zahlenangaben in mm.
Für die posterioren Zahnbogenbreiten ergibt sich innerhalb der Gruppen ebenfalls eine gute
Übereinstimmung für Ober- und Unterkiefer. Außer in der Gruppe der Patienten mit
vertikalem Wachstumsmuster, in der ein größerer Wert (1,05 mm) erreicht wird, sind die
Differenzen kleiner als 1 mm. Bei den Ergebnissen konnte gezeigt werden, daß eine
Breitenzunahme der Zahnbögen im Ober- und Unterkiefer stattgefunden hat. Die
Gegenüberstellung der Ergebnisse zeigt, daß die Behandlung mit Doppelvorschubplatten
Diskussion Seite 124
auch zu weitgehend kongruenten Zahnbögen in der Transversalen zum
Behandlungsabschluß führt.
Es wurde von verschiedenen Autoren bestätigt, daß die Behandlung mit
funktionskieferorthopädischen Geräten zur Erweiterung von Zahnbögen führt. Diese
Erweiterung betrifft generell nicht nur den Ober-, sondern auch den Unterkiefer-Zahnbogen.
McDougall et al. (52) konnten zeigen, daß bei der Behandlung mit Funktionsreglern
insbesondere im Molaren- und Prämolarenbereich beider Kiefer eine Transversalerweiterung
festzustellen ist. Dies wurde einige Jahre später von McWade et al. (53) bestätigt. Diese
Beobachtung ist auch bei den hier mit Doppelvorschubplatten behandelten Patienten zu
machen. Die Ergebnisse lassen erkennen, daß auch im Unterkiefer eine Zunahme der
anterioren und posterioren Zahnbogenbreite eingetreten ist, obwohl diese im Verlauf der
Behandlung nicht aktiv angestrebt wurde. Die Werte zeigen aber auch, daß diese Zunahme
geringer als im Oberkiefer ist.
6.1.4 Okklusion
Behandlungsergebnisse werden klinisch zunächst über die Okklusion des Patienten
kontrolliert. Ziel ist hierbei immer das Erreichen der Neutralokklusion im Frontzahnbereich
(interinzisaler Kontakt), sowie in den anterioren und posterioren Seitenzahnbereichen
(interokklusaler Kontakt, maximale Interkuspidation). Die neueren klinischen Studien, die
sich mit Ergebnissen nach Behandlung mit funktionskieferorthopädischen Geräten und
insbesondere mit Doppelplattensystemen auseinandersetzen, messen den Erfolg der
Therapie fast ausschließlich an kephalometrischen Werten (Sander und Lassak, 1990;
Fischbach und Kahl-Nieke, 1995; Sander und Wichelhaus, 1995; Mauck et al., 1999). Zwar
kommt der skelettalen Veränderung bei der Behandlung eine große Bedeutung zu, doch
sollte sie nicht als alleiniges Kriterium für den Behandlungserfolg herangezogen werden.
Häufiger als die Okklusion im Seitenzahnbereich findet die Veränderung der
Frontzahnstufen, hier insbesondere der sagittalen, als Bewertungsmaßstab für
Behandlungserfolge Beachtung. Beispielsweise geben Cudovic (16) sowie Banks und
Carmichael (4) die Verkleinerung der sagittalen Frontzahnstufe als Behandlungsziel an. Dies
ist verständlich, da eines der Leitsymptome der Angle-Klasse II,1 die protrudierten
Oberkiefer-Schneidezähne sind, die ihrerseits eine vergrößerte sagittale Frontzahnstufe
verursachen.
Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen, daß die sagittale und vertikale
Frontzahnstufe bei der Behandlung mit Doppelvorschubplatten kleiner werden. Bei allen
Diskussion Seite 125
untersuchten Gruppen wird die sagittale Frontzahnstufe um ≥ 3 mm kleiner, die vertikale
jeweils um ≤ 1 mm. Ausgehend von der in dieser Untersuchung verwendeten
Modellpaaranalyse ist von einer physiologischen sagittalen und vertikalen Frontzahnstufe
dann zu sprechen, wenn sie jeweils 2 mm betragen. In der Tabelle 91 sind die Ergebnisse
der Frontzahnstufen der jeweiligen Gruppen am Behandlungsende zusammengefaßt.
1 2 3 4 5 6 7
SFS 3,21 3,33 3,07 3,18 3,54 3,70 3,27
VFS 2,78 2,68 2,89 2,62 3,13 2,88 2,94Tab. 91 Sagittale und vertikale Frontzahnstufen in den jeweiligen Untersuchungsgruppen am Behandlungsende.SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe. 1 = alle Patienten, 2 = weibliche Patienten, 3 =männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 = Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 = Patienten mitvertikalem Wachstumsmuster, alle Zahlenangaben in mm.
Beim Betrachten der Mittelwerte wird ersichtlich, daß bei allen untersuchten Gruppen ein
sehr ähnliches Ergebnis bei der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufe besteht. Sogar
Patienten mit einem eher vertikalen Wachstumsmuster (Spalte 7) weisen keine übermäßig
verringerte vertikale Frontzahnstufe auf. Die gegenüber dem physiologischen Wert von 2 mm
geringfügig vergrößerte Frontzahnstufe in der Sagittalen ist wahrscheinlich mit der
Schneidezahnneigung zu begründen. Okkludieren die Schneidezähne bei Interinzisalkontakt
eher im mittleren Drittel der Oberkiefer-Schneidezähne, so werden zwangsweise gering
vergrößerte sagittale und vertikale Stufen gemessen. Es besteht somit über den
Inzisalkontakt und die Neigung der Schneidezähne eine Abhängigkeit von sagittaler und
vertikaler Frontzahnstufe.
Im kieferorthopädischen Sprachgebrauch wird die Okklusion im allgemeinen in
Prämolarenbreiten angegeben. Eine Prämolarenbreite entspricht ca. 7 mm. Eine Normierung
des Begriffs „Prämolarenbreite“ existiert jedoch nicht, nicht zuletzt, weil die Prämolaren des
Ober- und Unterkiefers individuelle mesiodistale Distanzen aufweisen. Es erschien daher
sinnvoll, die in vorangegangenen Arbeiten (45, 47) erprobte rechnerische Auswertung in
Schritten von 0,25 (einheitenlos) anzuwenden. Diese Methode birgt in sich den Nachteil, daß
eine Neutralokklusion, repräsentiert durch den Wert 0, rechnerisch im Mittel nicht erreicht
werden kann, da bereits eine einzige Abweichung von 0,25 in den gemessenen Werten zu
einem Mittelwert ≠ 0 führt.
Das Erreichen der Neutralokklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich ist
ebenfalls ein entscheidendes Kriterium für eine erfolgreiche Behandlung. Sie ist ebenfalls bei
der späteren Retention des Behandlungsergebnisses ein bedeutsamer Faktor. Darüber
hinaus ist es auch bei nicht vollständig physiologischen Kieferrelationen in der Sagittalen
Diskussion Seite 126
möglich, eine Neutralokklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich über
dentoalveoläre Kompensation zu erreichen. In einer vergleichenden Untersuchung von
Lisson und Tränkmann (45) über die dentoalveolären und skelettalen Veränderungen
während der kieferorthopädischen Behandlung mit einem Funktionsregler Typ II oder einem
zervikalen Headgear wurde auch auf die Veränderungen der Okklusion eingegangen. So
konnte für die Patienten mit Funktionsregler gezeigt werden, daß auch bei vergrößertem
ANB-Winkel nahezu eine Neutralokklusion anterior und posterior erreicht werden konnte.
Wäre das Ergebnis allein an kephalometrischen Parametern fixiert worden, wäre der
eigentliche Erfolg der Behandlung unerkannt geblieben, da die Auswertung der
Fernröntgenseitenbilder weiterhin einen gegenüber eugnathen Patienten vergrößerten ANB-
Winkel zeigte.
Die vorliegende Untersuchung konnte für alle untersuchten Gruppen im Verlauf der
Behandlung immer eine Veränderung der Okklusion in den Seitenzahnbereichen in Richtung
auf eine Neutralokklusion feststellen. Die entsprechenden Werte waren zwischen 0,13 und
0,24 zu ermitteln, wobei die höheren Werte selten waren. Auf den Patienten übertragen
würden aber auch derartige Mittelwerte weniger als eine viertel Prämolarenbreite bedeuten.
Dies gestattet die Feststellung, daß während der Behandlung mit Doppelvorschubplatten
eine Neutralokklusion im Mittel nahezu bei allen Patienten erreicht werden kann.
6.2 Fernröntgenseitenbildauswertung
Nach der Einführung der Fernröntgenseitenbildauswertung durch Hofrath (30) in
Deutschland und Broadbent (14) in den USA hat diese einen festen Platz in der Analyse
kieferorthopädischer Behandlungserfolge. Es sind mehr als 100 verschiedene
Analysemethoden von verschiedenen Autoren beschrieben worden. Grundsätzlich aber
erlaubt die zweidimensionale Wiedergabe eines dreidimensionalen Sachverhalts nur zwei
Möglichkeiten der Auswertung: die Messung von Strecken und die Messung von Winkeln in
den Schnittpunkten zweier Linien. Zusätzlich lassen sich rechnerisch Indizes aus den
ermittelten Werten bestimmen. Pancherz (61) beschrieb 1982 eine Auswertung mit Hilfe von
Streckenmessungen, bei der die Okklusionsebene und eine Senkrechte dazu herangezogen
wird. Dieses so entstandene Referenzkreuz der ersten Aufnahme wird danach auf die
anderen Aufnahmen übertragen. Die Meßmethode setzt voraus, daß sämtliche vorhandenen
Fernröntgenseitenbilder mit einem einheitlichen, zumindest aber bekannten
Vergrößerungsmaßstab aufgenommen werden, damit bei der Auswertung vergleichbare
Streckenmessungen möglich werden. Da bei der vorliegenden Untersuchung
Röntgenaufnahmen verwendet worden sind, die mit unterschiedlichen Geräten und teilweise
Diskussion Seite 127
unbekanntem Vergrößerungsmaßstab aufgenommen worden sind, kam eine
Streckenmessung nicht in Frage.
In dieser Untersuchung wurden Winkel untersucht, für die Sölzer (78) für eine regionale
Population vergleichbaren Alters Mittelwerte angegeben hat. Sölzer verglich seine
Ergebnisse mit Mittelwerten von Steiner (81), Bishara (9) und anderen, die aber entweder
nicht mit Probanden korrespondierenden Alters oder sogar ohne Altersangabe gearbeitet
haben. In Analogie zu der Auswertung nach Sölzer wurden dieselben 13 Winkel überprüft.
Diese bieten die Möglichkeit, im Behandlungsverlauf Änderungen in der Sagittalen, in der
Vertikalen und der Schneidezahnneigung zu überprüfen. Alle Winkel sind jedoch abhängig
von der Genauigkeit, mit der die Referenzpunkte auf den Röntgenaufnahmen zu lokalisieren
sind. Mehrere Autoren, unter anderem Freisfeld (22), Jonas (35) und Miethke (55), haben
Lokalisationsfehler bei der Fernröntgenseitenbildauswertung überprüft. Standardisierte
Untersuchungen mit einem definierten Untersuchungsprotokoll wurden von Esser (19)
durchgeführt. Hierbei wurde festgestellt, daß bei allen Auswertungen Lokalisationsfehler
auftreten und diese von Punkt zu Punkt in ihrer Streubreite variieren. Jede
Fernröntgenseitenbildauswertung ist daher von vornherein in einem gewissen Rahmen
ungenau. Aus diesem Grund wurden einige Bilder in dieser Auswertung elektronisch
optimiert, um Schwierigkeiten bei der Suche nach Referenzpunkten durch kontrastarme
Aufnahmen zu umgehen. Da sämtliche Auswertungen von Fernröntgenseitenbildern im
Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen diese Problematik aufweisen, kann davon
ausgegangen werden, daß die gewonnenen Ergebnisse mit denen anderer Autoren
vergleichbar sind.
Bei allen untersuchten Gruppen konnten bei der Fernröntgenseitenbildauswertung im Verlauf
der Therapie mit Doppelvorschubplatten vergleichbare Behandlungseffekte festgestellt
werden, die jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt auftreten. So kommt es innerhalb der
verschiedenen Untersuchungsgruppen bei einigen Winkeln immer zu hochsignifikanten
Änderungen, bei einigen wechselnd und bei einigen niemals. Die Änderungen sind in Tabelle
92 genannt.
Diskussion Seite 128
Sagittal Vertikal Schneidezahnneigung
SNA wird kleiner IOK wird größer 1–OK wird größer
SNB wird größer IUK wird größer 1–UK wird kleiner
ANB wird kleiner B wird kleiner 1–1 wird größer
SNPg wird größer Go wird kleiner
ArSN wird größer Y-Achse wird größer
Tab 92 Im Fernröntgenseitenbild nachweisbare Veränderungen während des Behandlungsverlaufs bei allenGruppen. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.
Die Tabelle 93 zeigt, wie oft welches Signifikanzniveau für die oben beschriebenen
Änderungen bei welchem Winkel festgestellt werden konnte. Durchgeführt wurden sieben
Untersuchungen: gesamt, nur männlich, nur weiblich, Beginn im frühen Wechselgebiß,
Beginn im späten Wechselgebiß, neutraler Wachstumsmuster, vertikaler Wachstumsmuster.
Aus der Verteilung der Signifikanzen kann entnommen werden, mit welchen Effekten der
Behandler im Verlauf rechnen kann und mit welchen eher nicht. Der Maximalwert ist hierbei
bei sieben untersuchten Gruppen gleich 7, der Minimalwert ist gleich 0. Es ist bei dieser
Aufstellung aber darauf zu achten, daß Gesamteffekte registriert werden, das heißt, daß das
Ergebnis die Summe von physiologisch vorgegebenem Wachstum und Behandlungseffekten
zeigt.
SNA SNB ANB SNPg ArSN IOK IUK B Go Y-A. 1-OK 1-UK 1–1
*** 7 4 7 1 3 1 0 0 0 6 4 5 0
** 0 2 0 3 2 2 0 0 1 1 1 2 1
* 0 1 0 1 2 1 0 1 2 0 0 0 0
n.s. 0 0 0 2 0 3 7 6 4 0 2 0 6Tab. 93 Festzustellende Signifikanzniveaus der einzelnen Winkel in den verschiedenen Untersuchungen(***=p<0,001, **=p<0,01, *=p<0,05, n.s.=p>0,05): gesamt, nur männlich, nur weiblich, Beginn im frühenWechselgebiß, Beginn im späten Wechselgebiß, neutrales Wachstumsmuster, vertikales Wachstumsmuster. Max= 7 Möglichkeiten. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibulaim Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.
Laut Tabelle 93 ergibt sich eine nachzuweisende Änderung mit der Doppelvorschubplatte im
Bereich der Winkel SNA, SNB, ANB, Y-Achse, 1–OK und 1–UK bzw. eine nicht oder gering
nachzuweisende Änderung von IUK, B, Go und 1–1. Für die Winkel SNPg, ArSN und IOK kann
Diskussion Seite 129
eine einheitliche Tendenz nicht festgestellt werden. Es liegen sowohl hochsignifikante als
auch nicht signifikante Änderungen der Mittelwerte vor.
6.2.1 Vergleich mit unbehandelten Patienten
Die Ergebnisse dieser Studie müssen mit denjenigen unbehandelter Patienten verglichen
werden, damit abzugrenzen ist, inwieweit die beobachtete Veränderung durch die Apparatur
veranlaßt wird oder ohne Behandlung ohnehin eingetreten wäre. Der Vergleich mit
unbehandelten Patienten gestattet die Feststellung des Behandlungseffekts. Bei der
Auswertung der Untersuchung ergibt sich ein Gesamteffekt, der sich aus dem vorgegebenen
physiologischen Wachstum und dem eigentlichen Behandlungseffekt zusammensetzt. Bei
den meisten jüngeren Untersuchungen (Sander und Lassak (71),Fischbach und Kahl-Nieke
(20), Jähnig und Krysewski (33), Blömer (10)) wird der Gesamteffekt dem Behandlungseffekt
gleichgesetzt und entsprechend interpretiert. Um den Behandlungseffekt erkennbar zu
machen, muß ein Vergleich mit unbehandelten Patienten durchgeführt werden. Sander und
Wichelhaus (73) verglichen ihre Untersuchungsgruppe mit einer Kontrollgruppe, die aus
unbehandelten Patienten mit einer Angle-Klasse II,1–Dysgnathie bestand. Gesch (23) führte
eine kephalometrische Untersuchung an unbehandelten Patienten zwischen dem 10. und 12.
Lebensjahr durch. Hierbei zeigt sich, daß die wachstumsbedingten Veränderungen nicht
ausreichen, um die skelettale Dysgnathie in der Sagittalen auszugleichen. Über eine
Protrusion von Unterkiefer-Schneidezähnen geschieht stattdessen eine dentoalveoläre
Kompensation.
Die Ergebnisse dieser Studie werden mit den entsprechenden Werten unbehandelter
eugnather Patienten verglichen. Dies erscheint zweckmäßiger als der Vergleich mit
dysgnathen Patienten, da die Angle-Klasse II,1 sowohl genetisch vorgegeben als auch
erworben sein kann. Genetische und erworbene Dysgnathien lassen jedoch einen
unterschiedlichen Wachstumsverlauf erwarten. Für diese Studie wurde daher mit einer
altersentsprechenden Vergleichsgruppe im Wachstum befindlicher eugnather Patienten
gearbeitet.
Riolo et al. (62) konnten für Patienten ohne kieferorthopädische Behandlung im Verlauf des
Kieferwachstums und der Gebißentwicklung das physiologisch vorgegebene Wachstum bei
weiblichen Patienten (w) und männlichen Patienten (m) zwischen 10 und 14 Jahren in einer
kephalometrischen Studie feststellen. Die Ergebnisse aus Riolos Studie sind in Tabelle 94
zusammengefaßt dargestellt.
Diskussion Seite 130
Sagittal Vertikal Schneidezahnneigung
SNA wird größer IOK wird größer 1–OK wird größer
SNB wird größer IUK wird kleiner 1–UK wird kleiner (m) bzw.größer (w)
ANB wird kleiner B wird kleiner 1–1 wird kleiner (m) bzw.größer (w)
SNPg wird größer Go wird kleiner
ArSN wird kleiner (m) bzw.größer (w)
Y-Achse wird kleiner (w) bzw.größer (m)
Tab 94 Im Fernröntgenseitenbild nachweisbare Veränderungen im physiologisch vorgegebenenWachstumsverlauf bei weiblichen Patienten (w) und männlichen Patienten (m). SNA: sagittale Position derMaxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Positionder Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zurOberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel.
Aus Riolos Ergebnissen kann folgende Information für das physiologisch vorgegebene
Wachstum entnommen werden: SNB vergrößert sich im Verlauf mehr als SNA und trägt so
zur Verkleinerung von ANB bei. SNPg verhält sich analog zu SNB. Eine Zunahme der
Oberkieferinklination führt bei gleichzeitiger Abnahme der Unterkieferinklination zur
Verkleinerung des Kieferbasenwinkels. Der Gonionwinkel wird im Wachstumsverlauf kleiner,
die Y-Achse ändert sich kaum. Es erfolgen die Retrusion der Oberkiefer-Schneidezähne und
die Retrusion (m) bzw. Protrusion (w) der Unterkiefer-Schneidezähne bei Verkleinerung (m)
bzw. Vergrößerung (w) des Interinzisalwinkels. Die ermittelten Werte von Riolo werden
denen dieser Studie nach Geschlechtern getrennt gegenübergestellt. Aus dieser
Gegenüberstellung von physiologisch vorgegebenen Wachstum und Gesamteffekt wird der
unmittelbare Behandlungseffekt durch Subtraktion der Werte voneinander ersichtlich.
Diskussion Seite 131
6.2.1.1 Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung
der Schädelbasis bei weiblichen Patienten
Die Gegenüberstellung ergibt, daß bei behandelten weiblichen Patienten eine Verkleinerung
des Winkels SNA stattfindet, der bei unbehandelten größer wird. SNB wird in beiden Fällen
größer, physiologisch allerdings mehr als bei der Behandlung, so daß auf jeden Fall eine
Verkleinerung von ANB resultiert. Diese ist bei behandelten Patienten ungefähr um den
Faktor vier größer ist als bei unbehandelten. Dagegen wird SNPg durch die Behandlung eher
weniger beeinflußt und nimmt geringer zu, ArSN bleibt nahezu unbeeinflußt. Die Änderungen
der Mittelwerte sind in der Abbildung 65 einander gegenübergestellt.
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
0 ,50
1 ,00
1 ,50
2 ,00
SNA SNB ANB SNPg ArSN
DVP w Riolo w
Abb. 65 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel bei weiblichen Patienten übereinen Zeitraum vom 10. bis 14. Lj. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Positionder Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.
Diskussion Seite 132
6.2.1.2 Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung
der Schädelbasis bei männlichen Patienten
Die Gegenüberstellung ergibt, daß bei behandelten männlichen Patienten eine Verkleinerung
des Winkels SNA erfolgt, der bei unbehandelten größer wird. SNB wird in beiden Fällen
größer, physiologisch allerdings mehr als bei der Behandlung, so daß auf jeden Fall eine
Verkleinerung von ANB resultiert, die bei behandelten Patienten ungefähr um den Faktor
zwei größer ist als bei unbehandelten. Dagegen wird SNPg durch die Behandlung eher
weniger beeinflußt und nimmt geringer zu. ArSN erfährt eine deutliche Zunahme, wogegen
bei der Kontrollgruppe eher eine Verkleinerung zu beobachten ist. Die Änderungen der
Mittelwerte sind in der Abbildung 66 einander gegenübergestellt.
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
0 ,50
1 ,00
1 ,50
2 ,00
2 ,50
SNA SNB ANB SNPg ArSN
DVP m Riolo m
Abb. 66 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung der Okklusionsebeneüber einen Zeitraum vom 10. bis 14. Lj bei männlichen Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. DVP: Ergebnis mitDoppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.
Diskussion Seite 133
6.2.1.3 Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander,
Wachstumsmuster bei weiblichen Patienten
Die Gegenüberstellung ergibt Unterschiede zwischen unbehandelten und behandelten
weiblichen Patienten. Insbesondere bei den Winkeln IOK, IUK und B ergeben sich bei
behandelten Patienten kaum Unterschiede im Gegensatz zur Kontrollgruppe. Hier entsteht
die Vergrößerung von IOK, was bei gleichzeitiger Verkleinerung von IUK zur Abnahme des B-
Winkels von mehreren Graden führt. Weiterhin ist festzustellen, daß bei unbehandelten und
behandelten Patienten der Gonionwinkel im Verlauf kleiner wird. Anders verhält es sich mit
der Y-Achse. Dieser Winkel wird während der Behandlung größer, was bei Unbehandelten
nicht auftritt. Die Änderungen der Mittelwerte sind in der Abbildung 67 einander
gegenübergestellt.
- 3 , 0 0
- 2 , 5 0
- 2 , 0 0
- 1 , 5 0
- 1 , 0 0
- 0 , 5 0
0 ,00
0 ,50
1 ,00
Iok Iuk B Go Y-Achse
DVP w Riolo w
Abb. 67 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterüber einen Zeitraum vom 10. bis 14. Lj. bei weiblichen Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.
Diskussion Seite 134
6.2.1.4 Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander,
Wachstumsmuster bei männlichen Patienten
Die Gegenüberstellung ergibt Unterschiede zwischen unbehandelten und behandelten
männlichen Patienten. Es entstehen bei den Winkeln IO K, IUK und B deutlich geringere
Unterschiede als bei unbehandelten Probanden. Bei beiden Gruppen erfolgt die
Vergrößerung von IOK, was bei gleichzeitiger Verkleinerung von IUK zur Abnahme des B-
Winkels von mehreren Graden führt. Allerdings ist dieser Effekt bei der Kontrollgruppe
deutlicher. Die vertikale Kieferrelation verändert sich zwar mehr als bei weiblichen Patienten,
das Ausmaß der Änderung bleibt jedoch gering. Weiterhin ist festzustellen, daß bei
unbehandelten wie bei behandelten Patienten der Gonionwinkel im Verlauf kleiner wird.
Anders verhält es sich mit der Y-Achse. Dieser Winkel nimmt während der Behandlung
stärker zu als bei unbehandelten Patienten. Die Änderungen der Mittelwerte sind in der
Abbildung 68 einander gegenübergestellt.
- 5 , 0 0
- 4 , 0 0
- 3 , 0 0
- 2 , 0 0
- 1 , 0 0
0 ,00
1 ,00
2 ,00
3 ,00
Iok Iuk B Go Y-Achse
DVP m Riolo m
Abb. 68 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterüber einen Zeitraum vom 10. bis 14. Lj. bei männlichen Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.
Diskussion Seite 135
6.2.1.5 Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
bei weiblichen Patienten
Bei der Betrachtung der Änderungen der Schneidezahnneigung bei weiblichen Patienten
werden im Vergleich zur Kontrollgruppe ausgeprägte Effekte deutlich. Während bei der
Kontrollgruppe die Schneidezahnneigung zur Kieferbasis im Ober- und Unterkiefer keinen
nennenswerten Änderungen unterliegt, führt die Behandlung mit Doppelvorschubplatten zur
Retrusion der Oberkiefer-Schneidezähne und zur Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne.
Der Interinzisalwinkel unterliegt in beiden Gruppen einer mäßigen Vergrößerung. Die
Änderungen der Mittelwerte sind in der Abbildung 69 einander gegenübergestellt.
- 6 , 0 0
- 4 , 0 0
- 2 , 0 0
0 ,00
2 ,00
4 ,00
6 ,00
8 ,00
1-OK 1-UK 1 - 1
DVP w Riolo w
Abb. 69 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander über einenZeitraum vom 10. bis 14. Lj. bei weiblichen Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zurOberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.
Diskussion Seite 136
6.2.1.6 Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander
bei männlichen Patienten
Während bei unbehandelten Patienten die Schneidezähne zur Kieferbasis im Ober- und
Unterkiefer retrudiert werden, werden bei der Behandlung mit Doppelvorschubplatten
Oberkiefer-Schneidezähne retrudiert und die Unterkiefer-Schneidezähne protrudiert. Auffällig
ist hierbei insbesondere die physiologisch auftretende Retrusion der Unterkiefer-
Schneidezähne, die bei der Behandlung durch eine Protrusion ersetzt wird. Der
Interinzisalwinkel unterliegt in beiden Gruppen einer Verkleinerung, die bei unbehandelten
erkennbar und bei behandelten Patienten nicht nennenswert stattfindet. Die Änderungen der
Mittelwerte sind in der Abbildung 70 einander gegenübergestellt.
- 6 , 0 0
- 5 , 0 0
- 4 , 0 0
- 3 , 0 0
- 2 , 0 0
- 1 , 0 0
0 ,00
1 ,00
2 ,00
3 ,00
1-OK 1-UK 1 - 1
DVP m Riolo m
Abb. 70 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander über einenZeitraum vom 10. bis 14. Lj. bei männlichen Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähnezur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. DVP: Ergebnis mit Doppelvorschubplatte, Riolo: Vergleichsgruppe.
6.3 Dentoalveoläre und skelettale Wirkungen
Aus den Ergebnissen der Modellpaaranalyse und der Fernröntgenseitenbildauswertung
können Rückschlüsse auf die dentoalveoläre und skelettale Wirkungsweise der
Doppelvorschubplatten gezogen werden. In der Sagittalen ist bei der Behandlung eine
deutliche Wachstumshemmung im Bereich des Oberkiefers zu erwarten. Zusätzlich dazu
geschieht eine Vorverlagerung des Unterkiefers. Es wird eine physiologische
Diskussion Seite 137
Kieferbasenrelation in der Sagittalen erreicht. Die Neutralokklusion im Front- und
Seitenzahnbereich tritt ebenfalls auf.
In der Transversalen ist bei allen untersuchten Gruppen die Kongruenz der Zahnbögen im
anterioren und posterioren Seitenzahnbereich zu erreichen. Ohne diese Kongruenz in der
Transversalen ist auch mit einer Kongruenz der Zahnbögen in der Sagittalen nicht zu
rechnen.
In der Vertikalen lassen sich nur teilweise signifikante Änderungen nachweisen. Die
Behandlung mit Doppelvorschubplatten hat die Tendenz, eine Retroinklination der
Oberkieferbasis hervorzurufen. Bei keiner Änderung der Unterkieferinklination führt dies zur
Verkleinerung des Kieferbasiswinkels (B-Winkel), also der vertikalen Kieferrelation. Diese
Änderung ist so klein, daß rechnerisch kein derartiger Effekt eintritt. Da eine Verkleinerung
des Kieferbasiswinkels (B-Winkel) um mehr als 2° physiologisch wäre, kann von einer
Vergrößerung der vertikalen Kieferrelation als Behandlungseffekt ausgegangen werden.
Weiterhin lassen sich bei allen Patienten signifikante dentoalveoläre Wirkungen feststellen,
nämlich die Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne und die Retrusion der Oberkiefer-
Schneidezähne. Das Ausmaß der Veränderungen der Schneidezahnneigung ist für den
Behandlungserfolg entscheidend. Die Überprüfung der anterioren Zahnbogenlängen kann
zeigen, daß bis zum Ende der Behandlung mit Doppelvorschubplatten bei allen Gruppen
Differenzen von ca. 2,5 mm im Mittel bestehen. Nach der verwendeten Definition von
Kantorowicz (36) beträgt diese Differenz idealer weise 2 mm. Es kann also festgestellt
werden, daß ausgeprägte Veränderungen bei den Neigungen von Ober- und Unterkiefer-
Schneidezähnen zwar auftreten, diese aber zu dentoalveolären Änderungen führen, die der
Neutralokklusion im Frontzahnbereich entgegenkommen.
6.4 Vergleich mit den Ergebnissen anderer Autoren
6.4.1 Gesamteffekt
In der neueren Literatur finden sich relativ wenige Arbeiten, die sich mit den
Behandlungseffekten von Doppelvorschubplatten und ähnlichen Systemen
auseinandersetzen. Im einzelnen sind dies die Studien von Sander und Lassak (71), Sander
und Wichelhaus (73), Fischbach und Kahl-Nieke (20), Jähnig und Krysewski (33), Mauck et
al. (51) und Blömer (10). Diese Studien vergleichen die jeweiligen Ergebnisse der Autoren
mit denjenigen anderer Autoren oder mit durch andere funktionskieferorthopädische Geräte
bedingte Effekte. Für diese Studien gilt, daß sie ausschließlich Fernröntgenseitenbilder bei
Diskussion Seite 138
Behandlungsbeginn und am Behandlungsende miteinander vergleichen. Pro Patient werden
also zwei Aufnahmen ausgewertet. Der Modellbefund wird nicht berücksichtigt. Weiterhin
wurden nicht so viele Parameter ausgewertet wie in der vorliegenden Arbeit. Die
anschließend besprochenen Vergleichswerte umfassen also nicht alle Winkel der hier
vorliegenden Untersuchung im Fernröntgenseitenbild.
Die folgende Tabelle zeigt zunächst die Differenzen der Mittelwerte und deren
Standardabweichungen, bei Sander und Lassak (71) in Ermangelung der
Standardabweichungen nur die mittleren Änderungen. Die Angaben in der ersten Spalte zur
vorliegenden Untersuchung beziehen sich auf die Änderungen bei der Gesamtheit der
behandelten Patienten.
Sander
1990
Sander
1995
Fischbach
1995
Jähnig
1997
Mauck
1999
Blömer
2000
Eig. Unters.
2000N=50 N=95 N=60 N=40 N=28 N=28 N=69
SNA -1,00 -0,69 ± 1,45 -0,52 ± 0,83 -0,60 ± 0,90 -0,68 ± 1,11 -1,07 ± 1,70 -1,34 ± 0,95
SNB 0,85 1,09 ± 1,39 1,19 ± 0,97 0,60 ± 0,80 -0,09 ± 1,24 -0,11 ± 1,73 0,77 ± 0,54
ANB -1,85 -1,78 ± 1,41 -1,71 ± 0,97 -1,20 ± 0,90 -0,59 ± 1,52 -0,61 ± 2,23 -2,10 ± 1,48
IOK 0,01 0,16 ± 2,30 -1,41 ± 1,88 0,70 ± 1,30 0,53 ± 0,56 1,14 ± 1,18 0,48 ± 0,34
IUK k.A. -0,27 ± 2,04 k.A. 0,20 ± 1,10 0,50 ± 1,05 0,89 ± 1,95 0,32 ± 0,23
B k.A. -0,44 ± 2,44 k.A. -0,40 ± 1,60 -0,03 ± 0,92 -0,07 ± 2,02 -0,17 ± 0,12
Go k.A. -0,45 ± 3,11 k.A. k.A. -0,35 ± 1,28 -0,39 ± 2,27 -1,10 ± 0,78
1-OK 6,13 5,03 ± 6,77 k.A. 4,10 ± 4,00 2,34 ± 4,23 4,04 ± 5,76 4,87 ± 3,44
1-UK -0,01 -0,85 ± 4,95 k.A. -3,80 ± 2,80 -1,01 ± 2,01 -1,61 ± 3,93 -3,81 ± 2,69
1-1 5,98 4,45 ± 7,82 k.A. k.A. k.A. 2,46 ± 5,80 1,23 ± 0,87
Tab. 95 Mittlere Differenzen zwischen Behandlungsbeginn und Behandlungsende bei verschiedenenUntersuchern. k.A. = keine Angabe. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. IOK:Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. 1-OK: Neigung der mittlerenOberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, alle Zahlenangaben in Grad.
Bei der Gegenüberstellung der einzelnen Änderungen wird deutlich, daß alle Untersucher
dieselben Tendenzen bei den unterschiedlichen Winkeln festgestellt haben. So erscheint bei
allen Behandlern eine Wachstumshemmung des Oberkiefers (Verkleinerung des SNA-
Winkels) bei gleichzeitiger sagittaler Wachstumsstimulation des Unterkiefers (Vergrößerung
des SNB-Winkels) als Begründung für die sagittale Positions- und Größenänderung der
Kiefer zueinander (Verkleinerung des ANB-Winkels). Dieses wird auch in einer
Untersuchung von Grimm (25) bestätigt. Für eine Gruppe von Patienten, die mit
verschiedenen funktionskieferorthopädischen Geräten behandelt worden sind, konnte
gefunden werden, daß die sagittale Positionsänderung des Oberkiefers maßgeblich für das
Gesamtergebnis ist, nicht aber die Positionsänderung des Unterkiefers.
Diskussion Seite 139
In der Vertikalen kommt es bei den Inklinationen von Ober- und Unterkieferbasis (IOK- und IUK-
Winkel) zur vorderen Schädelgrube zu geringfügig unterschiedlichen Ergebnissen, wogegen
beim Kieferbasiswinkel (B-Winkel) die verschiedenen Autoren keinen Behandlungseffekt
zeigen können. Das ist für die untersuchte Apparatekonstruktion ein wichtiger Hinweis, da
Sander bereits 1988 (69) darauf hinwies, daß eine Vergrößerung des Neigungswinkels der
schiefen Ebene bzw. der Vorschubschlaufen eine Retroinklination des Oberkiefers, den
sogenannten „Headgear-Effekt“, bewirkt. Dies ist in dieser Untersuchung nicht festzustellen,
die Retroinklination der Oberkieferbasis und auch die Vergrößerung der vertikalen
Kieferrelation finden nicht statt.
Bemerkenswert sind die Befunde der beiden Studien von Sander (71, 73) zur Neigung der
Unterkiefer-Schneidezähne. Im Gegensatz zu den Ergebnissen der anderen genannten
Studien stellt er keine nennenswerte Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne im
Behandlungsverlauf fest. Dies deutet zunächst auf einen positiven Effekt der
Doppelplattenkonstruktion nach Sander hin. Das Ergebnis muß jedoch differenziert
betrachtet werden. Zunächst ist bei den hier verglichenen Untersuchungen die
dokumentierte Behandlungszeit unterschiedlich lang. Die vorliegende Untersuchung zeigt
jedoch, daß gerade die Behandlungszeit ein entscheidender Faktor für die Stellung der
Unterkiefer-Schneidezähne ist. Abbildung 46 gibt wieder, daß die Protrusion ab dem dritten
Behandlungsjahr zunimmt und ihre größte Veränderung nach vier Behandlungsjahren
erreicht. Weiterhin ist die Veränderung abhängig vom Zeitpunkt des Behandlungsbeginns.
Wie aus den Abbildungen 55 und 58 zu erkennen ist, werden die Unterkiefer-Schneidezähne
bei Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß deutlich stärker protrudiert als
bei Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. Diese Aussage unterstützen
auch die Ergebnisse von Mauck et al. (51). Da Sander in beiden Arbeiten (71, 73) keine
detaillierten Angaben über das mittlere Alter des Untersuchungskollektivs bei
Behandlungsbeginn und am Behandlungsende gemacht hat, ist die Aussage über die
Vorzüge seiner Apparatekonstruktion bezüglich der Schneidezahnneigung kritisch zu werten.
Die Ergebnisse der anderen in der Tabelle 95 aufgeführten Autoren über die Veränderung
der Oberkiefer-Schneidezahnneigung entsprechen nahezu denen der vorliegenden
Untersuchung. Es ist davon auszugehen, daß die Verbesserung des dentoalveolären
Befundes einen erheblichen Anteil am Behandlungserfolg der Doppelvorschubplatte
ausmacht.
6.4.2 Behandlungseffekt
Die Gegenüberstellung des Gesamteffekts zu den physiologisch vorgegebenen
Wachstumseffekten von unbehandelten Patienten derselben Altersgruppe gestattet die
Diskussion Seite 140
Betrachtung des Behandlungseffekts. Der Gesamteffekt der Behandlungsapparatur ist die
Differenz zwischen dem vorgegebenen physiologischen Wachstum und dem
Behandlungseffekt. Angaben zum Behandlungseffekt der Doppelvorschubplatte machen
Sander und Wichelhaus (73). Die ihren Angaben zufolge auftretenden Behandlungseffekte
sind in der Tabelle 96 aufgeführt und den Ergebnissen dieser Studie gegenübergestellt. Die
Angaben zum Behandlungseffekt der eigenen Untersuchung in Tabelle 96 beziehen sich auf
alle untersuchten Patienten. Ein negativer Zahlenwert steht für eine Verkleinerung der
mittleren Änderung des jeweiligen Winkels, ein positiver für eine Vergrößerung.
SNA SNB ANB IOK IUK B Go 1-OK 1-UK 1-1
Sander -0,82 0,57 -1,39 0,01 -0,03 -0,37 -0,28 4,05 -0,29 5,15
Eig. Unters. -1,78 -0,24 -1,54 -0,49 1,76 2,20 -2,05 3,65 -3,73 2,43Tab. 96 Gegenüberstellung der Mittelwerte der Behandlungseffekte der Studie von Sander und Wichelhaus (66)mit den Ergebnissen dieser Untersuchung. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. IOK:Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. 1-OK: Neigung der mittlerenOberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, alle Zahlenangaben in Grad.
In Tabelle 96 wurden nicht alle in dieser Studie untersuchten Werte integriert, da keine
entsprechenden Werte von Sander und Wichelhaus zum Vergleich vorlagen. Die
Gegenüberstellung zeigt, daß sich die durch die Behandlung bedingten Änderungen
teilweise gleichen, teilweise aber auch deutlich unterscheiden. In beiden Untersuchungen
kann eine sagittale Positions- und Größenänderung der Kiefer zueinander (Verkleinerung
des ANB-Winkels) nachgewiesen werden. Diese ist bei beiden Untersuchungen auf jeden
Fall durch eine Wachstumshemmung des Oberkiefers (Verkleinerung des SNA-Winkels)
bedingt. Unterschiede ergeben sich bei der Veränderung des SNB-Winkels. Hier entsteht bei
der aktuellen Untersuchung tatsächlich eine geringe Verkleinerung, wogegen die Ergebnisse
von Sander eine geringe Vergrößerung, also eine sagittale Wachstumsstimulation des
Unterkiefers zeigen. Trotz der unterschiedlichen Konstruktionen der verwendeten
Apparaturen ist ersichtlich, daß der hauptsächliche Behandlungseffekt bei der Therapie der
Angle-Klasse II,1 in der Sagittalen die Wachstumshemmung des Oberkiefers ist, nicht aber
die sagittale Positionsänderung des Unterkiefers.
In der Vertikalen entsteht gegenüber dem vorgegebenen physiologischen Wachstum eine
Anteinklination (Verkleinerung des IO K- Winkels) des Ober- und eine Retroinklination
(Vergrößerung des IUK-Winkels) des Unterkiefers. Diese Effekte summieren sich zu einer
Vergrößerung der vertikalen Kieferrelation (Vergrößerung des B-Winkels). Die von Sander
verwendete Apparatur veranlaßt nur einen geringen Effekt auf die vertikale Kieferrelation.
Diskussion Seite 141
Die Veränderung der Schneidezahnneigung ist in beiden Studien zu erkennen. Es ist jeweils
eine ausgeprägte Retrusion der Oberkiefer-Schneidezähne zu beobachten. Das Ausmaß der
Protrusion der Unterkiefer-Schneidezähne ist gering unterschiedlich. Wie bereits ausgeführt,
ist dieser Unterschied mit großer Wahrscheinlichkeit der Dauer der Behandlung und dem
Behandlungsbeginn zuzurechnen. Für einen exakten Vergleich müßten jedoch diese
Untersuchungsparameter aufeinander abgestimmt werden.
6.5 Vergleich mit den Ergebnissen durch andere funktionskieferorthopädische Apparaturen
Fischbach und Kahl-Nieke (20) schreiben, daß die Diskussion über die Wirkungsweise
verschiedener funktionskieferorthopädischer Geräte Tradition habe. Vergleichen lassen sich
aber nur die jeweils ermittelten Meßwerte, um daraus wiederum Rückschlüsse auf die
Wirkungsweise zuzulassen. Problematisch bei diesen Vergleichen ist die Tatsache, daß sich
die untersuchten Kollektive kaum miteinander vergleichen lassen, da sie sich in Faktoren wie
Alter bei Behandlung, Dauer der Behandlung, Geschlecht, Wachstumsmuster und anderen
grundlegend unterscheiden. Die gewonnen Erkenntnisse aus diesen Vergleichen sind daher
mit einer gewissen Vorsicht zu interpretieren.
Es sollen die Veränderungen im Fernröntgenseitenbild aus zwei aktuellen Arbeiten und den
hier gewonnenen Ergebnissen gegenübergestellt werden. Hierbei handelt es sich um Werte
von Blömer (10), die mit Aktivatoren behandelte Patienten nachuntersucht hat, und um
Werte von Lisson und Tränkmann (45), die mit Funktionsregler Typ II und Headgear
behandelte Patienten untersucht haben. Wie bereits oben aufgeführt, gibt es auch bei
diesem Vergleich Unterschiede bei entscheidenden Faktoren. Die Anzahl der Probanden ist
unterschiedlich, ferner die Behandlungsdauer und das Alter bei Behandlungsbeginn.
Während die Angaben dieser Studie und der Aktivatoruntersuchungen die Differenzen
zwischen Behandlungsbeginn und Behandlungsende zeigen, geben die Angaben zu
Funktionsregler und Headgear nur einen Zeitraum von einem Behandlungsjahr wieder.
Hierbei steht ein negativer Zahlenwert für eine Verkleinerung der mittleren Änderung des
jeweiligen Winkels, ein positiver für eine Vergrößerung. Es werden in der Tabelle 97 die
Gesamteffekte, also die Summe von physiologisch vorgegebenen Wachstum und
Behandlungseffekt, gegenübergestellt.
Diskussion Seite 142
Aktivator
(n=44, Beginn 9 J)
HG
(n=20, Beginn 12 J)
FR II
(n=20, Beginn 12 J)
DVP
(n=69, Beginn 10 J)SNA -0,32 ± 1,14 -0,90 ± 0,04 -0,32 ± 0,16 -1,34 ± 0,95
SNB 1,34 ± 1,80 0,37 ± 0,10 -0,02 ± 0,03 0,77 ± 0,54
ANB -1,55 ± 1,78 -1,28 ± 0,18 -0,30 ± 0,23 -2,10 ± 1,48
IOK 0,86 ± 1,25 1,05 ± 0,09 0,93 ± 0,42 0,48 ± 0,34
IUK -0,02 ± 1,89 0,30 ± 0,15 0,25 ± 0,35 0,32 ± 0,23
B -0,73 ± 2,09 -0,75 ± 0,09 -0,68 ± 0,19 -0,17 ± 0,12
Go -0,55 ± 3,04 0,38 ± 0,16 -0,35 ± 0,53 -1,10 ± 0,78
1-OK 3,52 ± 5,20 -0,27 ± 0,63 1,67 ± 0,50 4,87 ± 3,44
1-UK -1,61 ± 4,02 2,62 ± 0,73 -1,25 ± 0,79 -3,81 ± 2,69
1-1 2,50 ± 6,01 -1,10 ± 1,63 0,68 ± 0,27 1,23 ± 0,87
Tab. 97 Gegenüberstellung der Veränderungen der Mittelwerte im Fernröntgenseitenbild bei unterschiedlichenBehandlungsapparaturen. HG: Headgear, FR II: Funktonsregler Typ II, DVP: Doppelvoschubplattenapparatur.SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zurUnterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, alle Zahlenangaben in Grad.
Es ist zu erkennen, daß der Aktivator im Gegensatz zu den anderen untersuchten Geräten
einen größeren Effekt auf den Unter- als auf den Oberkiefer hat. Alle anderen Werte zeigen
gleiche Tendenzen. Bei allen Untersuchungen lassen sich nur mäßige Effekte auf die
vertikale Kieferrelation nachweisen, dafür ausgeprägte auf die Schneidezahnneigung, die für
die funktionskieferorthopädischen Geräte gleich gerichtet sind. Eine Ausnahme betrifft den
Headgear. Bei dessen Verwendung tritt im Verlauf eine minimale Protrusion der Oberkiefer-
Schneidezähne und eine Retrusion der Unterkiefer-Schneidezähne ein. Dies ist
nachvollziehbar, da der Headgear im Gegensatz zu den funktionskieferorthopädischen
Geräten nicht gegen die Schneidezähne gerichtet ist.
Sergl (77) diskutierte die Frage, ob eine „Bißlageverschiebung“ eine Utopie sei. Er verglich
die Ergebnisse verschiedener Studien zu Effekten der Aktivatortherapie mit eigenen
Untersuchungen. Es ergab sich, daß der zu beobachtende Effekt eine Summe stattfindender
Einzelveränderungen und nicht ausschließlich Resultat einer Vorverlagerung oder Änderung
der Länge des Unterkiefers ist. Die Ergebnisse dieser Studie deuten sogar darauf hin, daß
die Änderung der Position des Unterkiefers in der Sagittalen zum Behandlungserfolg nicht
beiträgt. Vielmehr sind Wirkungen auf die Zahnstellung und Okklusion zu beobachten, die in
Verbindung mit einer Hemmung des Oberkieferlängenwachstums zur Therapie der Angle-
Klasse II,1 führen.
Diskussion Seite 143
Die Übersicht in Tabelle 98 zeigt noch einmal alle Änderungen der kephalometrischen
Mittelwerte dieser Untersuchung nebeneinander. Hierbei steht ein negativer Zahlenwert für
eine Verkleinerung der mittleren Änderung des jeweiligen Winkels, ein positiver für eine
Vergrößerung.
1 2 3 4 5 6 7
SNA -1,34 ± 0,95 -1,24 ± 0,88 -1,11 ± 0,78 -1,04 ± 0,74 -0,94 ± 0,66 -1,20 ± 0,85 -0,72 ± 0,51
SNB 0,77 ± 0,54 0,82 ± 0,58 0,70 ± 0,50 1,14 ± 0,81 0,90 ± 0,64 0,96 ± 0,68 0,90 ± 0,64
ANB -2,10 ± 1,48 -2,04 ± 1,44 -1,80 ± 1,27 -2,17 ± 1,53 -1,83 ± 1,29 -2,15 ± 1,52 -1,59 ± 1,13
SNPg 0,37 ± 0,26 0,48 ± 0,34 0,12 ± 0,08 0,67 ± 0,47 0,71 ± 0,50 0,60 ± 0,42 0,48 ± 0,34
ArSN 1,78 ± 1,26 0,87 ± 0,62 2,29 ± 1,62 1,58 ± 1,12 1,04 ± 0,73 1,04 ± 0,73 0,85 ± 0,60
IOK 0,48 ± 0,34 0,10 ± 0,07 0,72 ± 0,51 0,48 ± 0,34 0,10 ± 0,07 0,05 ± 0,04 0,61 ± 0,43
IUK 0,32 ± 0,23 0,01 ± 0,01 0,41 ± 0,29 0,62 ± 0,44 0,42 ± 0,30 0,34 ± 0,24 0,13 ± 0,09
B -0,17 ± 0,12 -0,09 ± 0,07 -0,31 ± 0,22 -0,14 ± 0,10 -0,55 ± 0,39 -0,39 ± 0,28 -0,75 ± 0,53
Go -1,10 ± 0,78 -0,97 ± 0,69 -1,42 ± 1,00 -0,76 ± 0,54 -1,35 ± 0,95 -0,83 ± 0,59 -1,81 ± 1,28
Y-Achse 1,09 ± 0,77 0,74 ± 0,52 1,73 ± 1,23 1,09 ± 0,77 0,60 ± 0,42 0,75 ± 0,53 0,69 ± 0,49
1-OK 4,87 ± 3,44 6,90 ± 4,88 2,50 ± 1,76 6,09 ± 4,31 2,71 ± 1,92 4,40 ± 3,11 5,06 ± 3,58
1-UK -3,81 ± 2,69 -3,92 ± 2,77 -3,03 ± 2,14 -4,12 ± 2,92 -1,95 ± 1,38 -3,32 ± 2,35 -2,89 ± 2,04
1-1 1,23 ± 0,87 2,69 ± 1,90 0,22 ± 0,16 1,85 ± 1,31 1,30 ± 0,92 1,16 ± 0,82 2,80 ± 1,98Tab. 98 Mittlere Änderungen der Winkel im FRS in den jeweiligen Untersuchungsgruppen; 1 = alle Patienten, 2 =weibliche Patienten, 3 = männliche Patienten, 4 = Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, 5 =Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß, 6 = Patienten mit neutralem Wachstumsmuster, 7 =Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung derUnterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse:Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigungder mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel, alle Zahlenangaben inGrad.
Der Gesamteffekt ist in allen Gruppen nachzuweisen, tritt jedoch unterschiedlich ausgeprägt
auf. In der Sagittalen ist ein größerer Effekt auf den Oberkiefer bei Behandlungsbeginn im
frühen Wechselgebiß und bei Patienten mit neutralem Wachstumsmuster auszumachen, ein
kleinerer bei Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß und bei Patienten mit vertikalem
Wachstumsmuster. Ebenso verhält es sich bei der Veränderung des SNB- und des ANB-
Winkels, den vertikalen Parametern und der Schneidezahnneigung. Die Daten zeigen, daß
der Erfolg der Behandlung auf einer dentoalveolären und skelettalen Komponente beruht.
Entscheidend für die erfolgreiche Therapie der Angle-Klasse II,1 sind besonders die
Wachstumshemmung des Oberkiefers und die Änderung der Neigung der Ober- und
Unterkiefer-Schneidezähne. Es treten keine der erfolgreichen Therapie widersprechenden
Effekte ein. Allerdings ist besonders darauf zu achten, daß die Unterkiefer-Schneidezähne
im Verlauf der Behandlung nicht übermäßig protrudiert werden. Dies trifft für alle
untersuchten Gruppen zu, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Insbesondere bei
Diskussion Seite 144
Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß ist die Neigung der Unterkiefer-Schneidezähne
gering beeinflußt.
Schlußfolgerungen Seite 145
7. Schlußfolgerungen
1. Die anterioren Längen des Ober- und Unterkiefer-Zahnbogens werden größer. Die
anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens nimmt stärker zu, die Kongruenz der
Zahnbogenlängen ist aber am Ende der Behandlung gewährleistet.
2. Die Stützzonen werden im Verlauf kleiner, diejenigen des Unterkiefers stärker als die
des Oberkiefers. Die festgestellten Mittelwerte entsprechen denen von unbehandelten
Patienten vergleichbaren Alters.
3. Die anterioren und posterioren Zahnbogenbreiten des Ober- und Unterkiefers nehmen
zu. Da die Zunahme im Oberkiefer größer ist als im Unterkiefer, werden zum Ende der
Behandlung physiologische Werte erreicht.
4. Die sagittale Frontzahnstufe nimmt im Verlauf stark ab und erreicht physiologische
Werte. Die vertikale Frontzahnstufe wird ebenfalls kleiner, jedoch im geringeren
Ausmaß.
5. Die Okklusion im anterioren und posterioren Seitenzahnbereich wird von einer Distal- zu
einer Neutralokklusion geändert.
6. Die genannten Feststellungen treffen auf alle Patienten zu, unabhängig von Geschlecht,
Behandlungsbeginn oder Wachstumsmuster. Das Ausmaß der Änderungen ist jedoch
gering unterschiedlich.
7. Eine Verkleinerung des SNA-Winkels (sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers)
die Vergrößerung des SNB-Winkels (sagittale Wachstumsstimulation des Unterkiefers)
und die resultierende Verkleinerung des ANB-Winkels (sagittale Positions- und
Größenänderung der Kiefer zueinander) ist als Gesamteffekt festzustellen. Der
Vergleich mit Unbehandelten offenbart, daß nur die Verkleinerung des SNA-Winkels
(sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers) ein Behandlungseffekt ist.
8. Die Verkleinerung von SNA (sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers) ist bei
Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß und bei neutralem Wachstumsmuster
ausgeprägter als bei Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß und bei vertikalem
Wachstumsmuster.
9. Der größte Gesamteffekt in der Sagittalen wird bei Behandlungsbeginn im frühen
Wechselgebiß erreicht, der kleinste bei Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.
10. Auch in der Vertikalen sind Veränderungen auszumachen. Es kommt zu einer geringen
Verkleinerung des B-Winkels (Kieferbasenwinkel, vertikale Kieferrelation). Diese fällt
geringer aus als bei Patienten ohne kieferorthopädische Behandlung im selben
Zeitraum.
11. Der Go-Winkel (Kieferwinkel) verkleinert sich im Verlauf wie bei Unbehandelten.
12. Die Neigung der Y-Achse (Wachstumsachse) vergrößert sich stärker als bei
Unbehandelten.
Schlußfolgerungen Seite 146
13. Die Schneidezähne des Oberkiefers werden retrudiert.
14. Die Schneidezähne des Unterkiefers werden protrudiert. Die Protrusion ist am größten
bei Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß, am kleinsten bei
Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß.
15. Der größte Gesamteffekt ist dann festzustellen, wenn die Behandlung im frühen
Wechselgebiß begonnen wird. Der geringste, wenn ein vertikales Wachstumsmuster
vorliegt. Geschlechtsspezifische Behandlungsresultate sind nicht festzustellen.
Zusammenfassung Seite 147
8. Zusammenfassung
Die vorliegende Studie untersucht die dentoalveolären und skelettalen Effekte der
kieferorthopädischen Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen nach der
hannoverschen Konstruktion bei Dysgnathien der Angle-Klasse II,1 während des
Wechselgebisses. Die Untersuchung teilt sich in einen klinischen (Modellpaarauswertung)
und einen röntgenologischen Teil (Fernröntgenseitenbildauswertung). Untersucht wurden
Patienten mit einer Angle-Klasse II,1-Dysgnathie, die von einem Behandler im Mittel
zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr therapiert worden sind.
Die Auswertungen der Modellpaare und Fernröntgenseitenbilder wurden sowohl für alle
Patienten gemeinsam als auch nach Gruppen unterteilt vorgenommen. Die Unterteilung
bezog sich auf das Geschlecht, den Behandlungsbeginn (frühes bzw. spätes Wechselgebiß)
und das Wachstumsmuster (neutrales bzw. vertikales Wachstumsmuster). Es wurden
Untersuchungen der Behandlungsverläufe der jeweiligen Gruppen durchgeführt, weiterhin
wurden die jeweiligen Anfangs- und Endbefunde miteinander verglichen. Die Ergebnisse
wurden mit Verläufen unbehandelter Patienten verglichen, um den eigentlichen
Behandlungseffekt zu ermitteln. Die statistische Überprüfung geschah mit dem t-Test für
abhängige Stichproben für die Vergleiche innerhalb einer Gruppe bzw. mit dem t-Test für
unabhängige Stichproben für die Vergleiche zwischen den Gruppen.
Im Behandlungsverlauf sind Veränderungen der anterioren Zahnbogenlänge des Ober- und
insbesondere des Unterkiefer-Zahnbogens zu beobachten, welche die Verkleinerung der
sagittalen Frontzahnstufe in allen Gruppen auf ein physiologisches Maß bedingen. Die
Stützzonenlänge in den vier Quadranten nimmt ab. Die Verkleinerung geschieht in einem
Maß, das demjenigen im Verlauf der physiologischen Gebißentwicklung gleicht. Eine
übermäßige Verkleinerung der Stützzonen auf Werte, die eine symmetrische und
systematische Reduktion der Zahnzahl erzwingen, tritt nicht auf. Bei allen Patienten entsteht
eine Vergrößerung der anterioren und besonders der posterioren Zahnbogenbreite. Die
Zahnbögen sind zum Behandlungsende in der Transversalen kongruent. Die Verkleinerung
der sagittalen und vertikalen Frontzahnstufe bis in den physiologischen Bereich findet statt.
Die Okklusion in den anterioren und posterioren Seitenzahnbereichen wird von einer Distal-
auf eine Neutralokklusion geändert. Die genannten Ergebnisse treffen auf alle Patienten zu,
unabhängig von Geschlecht, Behandlungsbeginn oder Wachstumsmuster.
Bei allen Gruppen erfolgt die Verkleinerung des SNA-Winkels, die Vergrößerung des SNB-
Winkels, die Verkleinerung des ANB-Winkels, die Vergrößerung des SNPg-Winkels und die
Zusammenfassung Seite 148
Vergrößerung des ArSN-Winkels. Weiterhin sind die Retroinklination des Oberkiefers, die
Retroinklination des Unterkiefers, die Verkleinerung des Kieferbasiswinkels und die größere
Neigung der Wachstumsachse zu beobachten. Die Oberkiefer-Schneidezähne werden
retrudiert und die Unterkiefer-Schneidezähne werden protrudiert. Der Interinzisalwinkel
ändert sich nicht. Wiederum treffen die genannten Ergebnisse auf alle Patienten zu,
unabhängig von Geschlecht, Behandlungsbeginn oder Wachstumsmuster.
Die dentoalveolären Veränderungen, insbesondere die Verkleinerung der sagittalen und
vertikalen Frontzahnstufe, tragen maßgeblich zum Behandlungserfolg bei. Weiterhin sind die
sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers bei gleichzeitiger sagittaler
Wachstumsstimulation des Unterkiefers, die zur sagittalen Positions- und Größenänderung
der Kiefer zueinander führen, als wichtigster Gesamteffekt auszumachen. Der Vergleich mit
Unbehandelten zeigt, daß nur die sagittale Wachstumshemmung des Oberkiefers ein auf die
Therapie zurückzuführender skelettaler Behandlungseffekt ist. Die kieferorthopädische
Doppelplattenapparatur mit Vorschubschlaufen erzeugt keinen „Headgear-Effekt“
(Retroinklination der Oberkieferbasis) in der Vertikalen. Die Neigung der Schneidezähne wird
in Richtung auf eine Eugnathie geändert. Diese Änderung betrifft insbesondere die
Unterkiefer-Schneidezähne.
Literaturverzeichnis Seite 149
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Stützzonenprognose. Fortschr Kieferorthop 1990; 51: 189-194.
88. Tränkmann J. Die Leistungsfähigkeit modifizierter Plattenapparaturen. Prakt Kieferorthop
1993; 7: 9-22.
89. Tränkmann J. Die aktualisierte Plattenapparatur in der Kieferorthopädie. Kieferorthop
1996; 10: 95-110.
90. Tränkmann J. Behandlung mit Plattenapparaturen. In: Diedrich P (Hrsg.): Praxis der
Zahnheilkunde, Band 12: Kieferorthopädie II. Therapie. 4. Auflage. München, Urban und
Fischer, 2000.
91. Wichelhaus A. Die Vorschubdoppelplatte - Modifikationen und deren Einsatzbereich. Teil
1: Kombination der Vorschubdoppelplatte mit einem Low-Pull-Headgear. Quintessenz
1993; 44: 1295-1306.
92. Wichelhaus A. Die Vorschubdoppelplatte - Modifikationen und deren Einsatzbereich. Teil
1: Kombination der Vorschubdoppelplatte mit einem Low-Pull-Headgear (II). Quintessenz
1993; 44: 1469-1479.
Literaturverzeichnis Seite 155
93. Wichelhaus A. Die Vorschubdoppelplatte - Modifikationen und deren Einsatzbereich. Teil
2: Kombination der Vorschubdoppelplatte mit einem High-Pull-Headgear (I). Quintessenz
1993; 44: 1637-1647.
94. Wichelhaus A. Die Vorschubdoppelplatte - Modifikationen und deren Einsatzbereich. Teil
2: Kombination der Vorschubdoppelplatte mit einem High-Pull-Headgear (II).
Quintessenz 1993; 44: 1799-1811.
Anhang - Tabellen Seite 156
10. Anhang – Tabellen
10.1 Untersuchung der Behandlungsdauer
n=69 Beginn ±SD Ende ±SD Dauer ±SD
10,17 1,48 14,51 1,81 4,33 1,56Tab. 99 Behandlungsbeginn, -ende und -dauer bei männlichen und weiblichen Patienten Beginn = mittlererBehandlungsbeginn in Jahren, Ende = mittleres Behandlungsende in Jahren, Dauer = mittlere Behandlungsdauerin Jahren, SD = Standardabweichung
n=37 Beginn ±SD Ende ±SD Dauer ±SD
9,55 1,61 14,16 1,80 4,27 1,52Tab. 100 Behandlungsbeginn, -ende und -dauer bei weiblichen Patienten Beginn = mittlerer Behandlungsbeginnin Jahren, Ende = mittleres Behandlungsende in Jahren, Dauer = mittlere Behandlungsdauer in Jahren,SD = Standardabweichung
n=32 Beginn ±SD Ende ±SD Dauer ±SD
10,38 1,26 15,00 1,95 4,51 1,56Tab. 101 Behandlungsbeginn, -ende und -dauer bei männlichen Patienten Beginn = mittlerer Behandlungsbeginnin Jahren, Ende = mittleres Behandlungsende in Jahren, Dauer = mittlere Behandlungsdauer in Jahren,SD = Standardabweichung
Anhang - Tabellen Seite 157
10.2 Klinische Untersuchung (Modellpaarauswertung)
10.2.1 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
LO 0,28 n.s. 0,30 n.s. 0,37 n.s. 0,38 n.s.
LU 0,13 n.s. 0,32 * 0,64 ** 0,80 ***
Tab. 102 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=69 Patienten. LO: anterioreLänge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
RS OK 0,02 n.s. -0,11 n.s. -0,41 n.s. -0,71 *
LS OK 0,19 n.s. -0,08 n.s. -0,22 n.s. -0,38 n.s.
RS UK -0,23 n.s. -0,54 * -0,71 ** -1,04 ***
LS UK -0,30 * -0,54 * -0,73 ** -1,05 ***
Tab. 103 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=69 Patienten. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
AZBB OK 1,35 ** 1,87 *** 2,39 *** 2,55 ***
PZBB OK 1,02 *** 1,64 *** 1,96 *** 2,25 ***
AZBB UK 0,69 *** 1,10 *** 1,35 *** 1,33 ***
PZBB UK 0,74 *** 1,03 *** 1,43 *** 1,54 ***
Tab. 104 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=69 Patienten. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite,PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 ZweiJahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
SFS -1,57 *** -2,39 *** -2,84 *** -3,13 ***
VFS -0,40 ** -0,54 * -0,69 ** -0,77 **
Tab. 105 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=69 Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS:vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung,T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
Anhang - Tabellen Seite 158
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
ORA -0,07 n.s. -0,08 * -0,09 * -0,11 *
ORP -0,19 *** -0,24 *** -0,25 *** -0,27 ***
OLA -0,06 * -0,12 ** -0,13 ** -0,18 ***
OLP -0,17 *** -0,21 *** -0,23 *** -0,23 ***
Tab. 106 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=69 Patienten. ORA: Okklusionrechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior,T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.
10.2.3 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der weiblichen Patienten
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
LO 0,26 n.s. 0,40 n.s. 0,29 n.s. 0,33 n.s.
LU 0,15 n.s. 0,28 n.s. 0,72 * 0,95 **
Tab. 107 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=37 weiblichen Patienten.LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
RS OK 0,16 n.s. -0,04 n.s. -0,30 n.s. -0,65 n.s.
LS OK 0,23 n.s. -0,12 n.s. -0,23 n.s. -0,34 n.s.
RS UK -0,46 * -0,75 * -0,84 * -1,14 *
LS UK -0,28 * -0,61 n.s. -0,73 * -1,01 *
Tab. 108 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=37 weiblichen Patienten. RS OK: rechte Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2
Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
AZBB OK 1,72 * 2,32 ** 2,74 ** 3,05 **
PZBB OK 1,04 *** 1,57 *** 1,87 *** 2,25 ***
AZBB UK 0,81 ** 1,23 *** 1,54 *** 1,49 ***
PZBB UK 0,73 *** 1,09 *** 1,52 *** 1,70 ***
Tab. 109 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=37 weiblichen Patienten. AZBB: anterioreZahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
Anhang - Tabellen Seite 159
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
SFS -1,36 *** -2,06 *** -2,46 *** -2,96 ***
VFS -0,36 ** -0,50 n.s. -0,85 ** -0,86 *
Tab. 110 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=37 weiblichen Patienten. SFS: sagittale Frontzahnstufe,VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
ORA -0,03 n.s. -0,04 n.s. -0,07 n.s. -0,09 n.s.
ORP -0,20 *** -0,20 *** -0,25 *** -0,24 ***
OLA -0,09 * -0,14 n.s. -0,17 ** -0,18 **
OLP -0,18 *** -0,20 *** -0,21 *** -0,20 **
Tab. 111 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=37 weiblichen Patienten. ORA:Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion linksposterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vierJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.
10.2.4 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der männlichen Patienten
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
LO 0,31 n.s. 0,20 n.s. 0,48 n.s. 0,45 n.s.
LU 0,11 n.s. 0,37 n.s. 0,58 * 0,66 *
Tab. 112 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=32 männlichen Patienten.LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
RS OK -0,16 n.s. -0,19 n.s. -0,53 * -0,78 *
LS OK 0,14 n.s. -0,05 n.s. -0,23 n.s. -0,45 n.s.
RS UK 0,03 n.s. -0,30 n.s. -0,58 n.s. -0,91 **
LS UK -0,31 n.s. -0,47 n.s. -0,75 * -1,10 **
Tab. 113 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=32 männlichen Patienten. RS OK: rechte Stützzone desOberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone desUnterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2
Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
Anhang - Tabellen Seite 160
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
AZBB OK 0,92 *** 1,36 *** 2,02 *** 2,01 ***
PZBB OK 1,01 *** 1,74 *** 2,08 *** 2,28 ***
AZBB UK 0,55 ** 0,95 *** 1,17 *** 1,18 ***
PZBB UK 0,75 *** 1,02 *** 1,33 *** 1,36 ***
Tab. 114 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=32 männlichen Patienten. AZBB: anterioreZahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
SFS -1,81 *** -2,77 *** -3,25 *** -3,32 ***
VFS -0,44 * -0,59 * -0,51 n.s. -0,67 n.s.
Tab. 115 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=32 männlichen Patienten. SFS: sagittaleFrontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3
drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
ORA -0,10 * -0,13 * -0,12 * -0,13 n.s.
ORP -0,19 *** -0,29 *** -0,27 *** -0,30 ***
OLA -0,04 n.s. -0,10 n.s. -0,09 n.s. -0,17 **
OLP -0,16 ** -0,23 *** -0,24 *** -0,26 ***
Tab. 116 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=32 männlichen Patienten. ORA:Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion linksposterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vierJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos
10.2.5 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
LO 0,24 n.s. 0,01 n.s. 0,19 n.s. 0,29 n.s.
LU 0,03 n.s. 0,29 n.s. 0,62 * 0,85 **
Tab. 117 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=43 Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anterioreLänge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin mm.
Anhang - Tabellen Seite 161
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
RS OK -0,03 n.s. -0,12 n.s. -0,33 n.s. -0,67 *
LS OK 0,19 n.s. 0,02 n.s. 0,03 n.s. -0,26 n.s.
RS UK -0,33 n.s. -0,41 n.s. -0,56 n.s. -1,03 **
LS UK -0,29 n.s. -0,45 n.s. -0,60 n.s. -1,00 **
Tab. 118 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vierJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
AZBB OK 1,59 * 2,09 ** 2,66 *** 2,87 ***
PZBB OK 1,02 *** 1,72 *** 2,04 *** 2,42 ***
AZBB UK 0,74 *** 1,14 *** 1,41 *** 1,43 ***
PZBB UK 0,76 *** 1,13 *** 1,50 *** 1,60 ***
Tab. 119 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK:Unterkiefer. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vierJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
SFS -1,60 *** -2,32 *** -2,79 *** -3,08 ***
VFS -0,34 n.s. -0,36 n.s. -0,67 * -0,77 **
Tab. 120 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühenWechselgebiß. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2
Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
ORA -0,09 * -0,10 * -0,10 * -0,12 *
ORP -0,19 *** -0,26 *** -0,28 *** -0,29 ***
OLA -0,06 n.s. -0,11 * -0,11 * -0,18 **
OLP -0,17 *** -0,23 *** -0,24 *** -0,21 ***
Tab. 121 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=43 Patienten mitBehandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior,OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.
Anhang - Tabellen Seite 162
10.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
LO 0,35 n.s. 0,79 n.s. 0,67 n.s.
LU 0,29 n.s. 0,37 n.s. 0,66 *
Tab. 122 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=26 Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anterioreLänge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
RS OK 0,10 n.s. -0,10 n.s. -0,55 n.s.
LS OK 0,19 n.s. -0,26 n.s. -0,67 n.s.
RS UK -0,08 n.s. -0,78 n.s. -1,01 *
LS UK -0,31 n.s. -0,71 n.s. -0,98 *
Tab. 123 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. RS OK: rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK: rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
AZBB OK 0,94 *** 1,51 *** 1,95 ***
PZBB OK 1,03 *** 1,53 *** 1,84 ***
AZBB UK 0,60 *** 1,04 *** 1,28 ***
PZBB UK 0,71 *** 0,89 *** 1,33 ***
Tab. 124 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK:Unterkiefer. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
SFS -1,52 *** -2,51 *** -2,92 ***
VFS -0,50 ** -0,85 * -0,70 n.s.
Tab. 125 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im spätenWechselgebiß. SFS: sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2
Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in mm.
Anhang - Tabellen Seite 163
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
ORA -0,03 n.s. -0,06 n.s. -0,07 n.s.
ORP -0,21 *** -0,22 ** -0,22 **
OLA -0,08 n.s. -0,14 * -0,16 *
OLP -0,17 ** -0,20 ** -0,20 **
Tab. 126 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=26 Patienten mitBehandlungsbeginn im späten Wechselgebiß ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior,OLA: Okklusion links anterior, OLP: Okklusion links posterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabeneinheitenlos.
10.2.6 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
neutralem Wachstumsmuster
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
LO 0,35 n.s. 0,33 n.s. 0,43 n.s.
LU -0,09 n.s. 0,20 n.s. 0,53 n.s.
Tab. 127 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=38 Patienten mit neutralemWachstumsmuster LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
RS OK 0,08 n.s. 0,04 n.s. -0,26 n.s.
LS OK 0,22 n.s. -0,07 n.s. -0,22 n.s.
RS UK -0,26 n.s. -0,58 n.s. -0,67 *
LS UK -0,35 n.s. -0,49 n.s. -0,60 n.s.
Tab. 128 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. RS OK:rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
AZBB OK 0,84 *** 1,34 *** 1,93 ***
PZBB OK 1,00 *** 1,66 *** 2,07 ***
AZBB UK 0,59 *** 1,26 *** 1,34 ***
PZBB UK 0,91 *** 1,24 *** 1,62 ***
Tab. 129 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. AZBB:anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
Anhang - Tabellen Seite 164
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
SFS -1,76 *** -2,72 *** -3,04 ***
VFS -0,43 * -0,58 n.s. -0,75 *
Tab. 130 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
ORA -0,02 n.s. -0,04 n.s. -0,03 n.s.
ORP -0,17 ** -0,22 *** -0,23 ***
OLA -0,04 n.s. -0,11 * -0,10 n.s.
OLP -0,18 *** -0,20 *** -0,20 ***
Tab. 131 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=38 Patienten mit neutralemWachstumsmuster. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion linksanterior, OLP: Okklusion links posterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 dreiJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.
10.2.7 Klinische Untersuchung des Behandlungsverlaufs der Patienten mit
vertikalem Wachstumsmuster
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
LO 0,21 n.s. 0,30 n.s. 0,25 n.s.
LU 0,45 * 0,52 * 0,83 **
Tab. 132 Mittlere Änderungen der anterioren und posterioren Zahnbogenlänge bei n=26 Patienten mit vertikalemWachstumsmuster. LO: anteriore Länge des Oberkiefer-Zahnbogens, LU: anteriore Länge des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
RS OK -0,12 n.s. -0,40 n.s. -0,75 n.s.
LS OK 0,18 n.s. -0,18 n.s. -0,36 n.s.
RS UK -0,20 n.s. -0,53 n.s. -0,82 n.s.
LS UK -0,23 n.s. -0,71 * -0,97 *
Tab. 133 Mittlere Änderungen der Stützzonenlänge bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. RS OK:rechte Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, LS OK: linke Stützzone des Oberkiefer-Zahnbogens, RS UK:rechte Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens, LS UK: linke Stützzone des Unterkiefer-Zahnbogens. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
Anhang - Tabellen Seite 165
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
AZBB OK 2,12 n.s. 2,58 * 3,01 *
PZBB OK 1,01 *** 1,51 *** 1,69 ***
AZBB UK 0,86 ** 0,97 *** 1,39 ***
PZBB UK 0,55 * 0,77 ** 1,15 ***
Tab. 134 Mittlere Änderungen der Zahnbogenbreiten bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster.AZBB: anteriore Zahnbogenbreite, PZBB: posteriore Zahnbogenbreite, OK: Oberkiefer, UK: Unterkiefer. T0-T1 EinJahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
SFS -1,39 ** -2,01 *** -2,61 ***
VFS -0,39 n.s. -0,55 n.s. -0,66 n.s.
Tab. 135 Mittlere Änderungen der Frontzahnstufen bei n=26 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SFS:sagittale Frontzahnstufe, VFS: vertikale Frontzahnstufe, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei JahreBehandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin mm.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
ORA -0,12 * -0,14 * -0,17 **
ORP -0,23 *** -0,27 *** -0,29 ***
OLA -0,10 n.s. -0,13 * -0,15 *
OLP -0,16 ** -0,24 *** -0,25 ***
Tab. 136 Mittlere Änderungen der Okklusion in den Seitenzahnbereichen bei n=26 Patienten mit vertikalemWachstumsmuster. ORA: Okklusion rechts anterior, ORP: Okklusion rechts posterior, OLA: Okklusion linksanterior, OLP: Okklusion links posterior, T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 dreiJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben einheitenlos.
Anhang - Tabellen Seite 166
10.3 Röntgenologische Untersuchung (Fernröntgenseitenbildauswertung)
10.3.1 Röntgenologische Untersuchung des Behandlungsverlaufs aller Patienten
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
SNA -0,43 *** -0,87 *** -0,98 *** -1,34 ***
SNB 0,48 *** 0,60 *** 0,91 *** 0,77 ***
ANB -0,91 *** -1,48 *** -1,89 *** -2,10 ***
SNPg 0,18 n.s. 0,22 * 0,54 ** 0,37 **
ArSN 0,34 n.s. 1,11 *** 0,98 *** 1,78 ***
Tab. 137 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=69 Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittalePosition der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg:sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangabenin Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
IOK 0,25 n.s. 0,37 * 0,30 * 0,48 *
IUK 0,42 * 0,55 n.s. 0,08 n.s. 0,32 n.s.
B 0,17 n.s. 0,17 n.s. 0,22 n.s. 0,17 n.s.
Go -0,27 n.s. -0,33 n.s. -1,00 * -1,10 **
Y-Achse 0,52 *** 0,85 *** 0,87 *** 1,09 ***
Tab. 138 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=69 Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
1–OK 3,12 *** 4,00 *** 4,62 *** 4,87 ***
1–UK -1,86 *** -2,15 *** -2,73 *** -3,81 ***
1–1 0,92 n.s. 1,78 * 1,89 * 1,23 n.s.
Tab. 139 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=69Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung dermittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 167
10.3.2 Röntgenologische Untersuchung der weiblichen Patienten
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
SNA -0,37 ** -0,92 *** -1,24 ***
SNB 0,64 *** 0,67 *** 0,82 ***
ANB -1,01 *** -1,58 *** -2,04 ***
SNPg 0,35 * 0,32 * 0,48 **
ArSN 0,02 n.s. 0,94 n.s. 0,87 n.s.
Tab. 140 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=37 weibliche Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 dreiJahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
IOK 0,02 n.s. 0,08 n.s. 0,10 n.s.
IUK 0,30 n.s. 0,31 n.s. 0,01 n.s.
B 0,29 n.s. 0,23 n.s. 0,09 n.s.
Go -0,07 n.s. -0,64 n.s. -0,97 n.s.
Y-Achse 0,25 n.s. 0,68 *** 0,74 ***
Tab. 141 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=37 weibliche Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
1–OK 4,72 *** 6,02 *** 6,90 ***
1–UK -2,21 *** -3,17 *** -3,92 ***
1–1 1,91 * 2,81 ** 2,69 **
Tab. 142 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=37 weiblichePatienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung dermittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 168
10.3.3 Röntgenologische Untersuchung der männlichen Patienten
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
SNA -0,50 *** -0,80 *** -0,65 *** -1,11 ***
SNB 0,29 n.s. 0,53 ** 1,03 ** 0,70 *
ANB -0,80 *** -1,34 *** -1,69 *** -1,80 ***
SNPg 0,02 n.s. 0,10 n.s. 0,62 n.s. 0,12 n.s.
ArSN 0,75 *** 1,29 *** 1,07 *** 2,29 ***
Tab. 143 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=32 männliche Patienten. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB:sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zurMaxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigungder mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 dreiJahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
IOK 0,52 * 0,71 * 0,52 ** 0,72 **
IUK 0,57 * 0,79 n.s. 0,11 n.s. 0,41 n.s.
B 0,03 n.s. 0,07 n.s. 0,42 n.s. 0,31 *
Go -0,51 n.s. -0,03 n.s. -1,07 n.s. -1,42 *
Y-Achse 0,79 *** 1,02 *** 0,96 *** 1,73 ***
Tab. 144 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=32 männliche Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
1–OK 1,28 n.s. 1,69 n.s. 2,03 n.s. 2,50 *
1–UK -1,47 * -0,94 * -1,33 * -3,03 ***
1–1 0,23 n.s. 0,69 n.s. 1,11 n.s. 0,22 n.s.
Tab. 145 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=32männliche Patienten. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigungder mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung,T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***),p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 169
10.3.4 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der weiblichen und
männlichen Patienten
Männlich Weiblich Differenz (w-m) Signifikanz
SNA 81,00 ± 3,11 80,16 ± 2,80 -0,84 n.s.
SNB 75,74 ± 3,13 75,27 ± 2,55 -0,47 n.s.
ANB 5,25 ± 1,35 4,87 ± 1,89 -0,38 n.s.
SNPg 77,03 ± 3,24 76,44 ± 2,47 -0,59 n.s.
ArSN 121,67 ± 3,70 123,03 ± 4,33 1,36 n.s.
IOK 6,46 ± 3,99 7,48 ± 2,91 1,02 n.s.
IUK 32,90 ± 5,77 35,44 ± 4,68 2,54 *
B 26,45 ± 6,82 27,96 ± 5,42 1,51 n.s.
Go 125,49 ± 7,87 127,01 ± 6,61 1,52 n.s.
Y-Achse 67,05 ± 3,16 68,37 ± 2,83 1,32 *
1–OK 70,02 ± 6,23 63,90 ± 7,19 -6,12 ***
1–UK 83,14 ± 6,72 83,77 ± 7,37 0,63 n.s.
1–1 126,71 ± 9,21 119,66 ± 9,22 -7,05 ***
Tab. 146 SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 170
10.3.5 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der weiblichen und männlichen
Patienten
Männlich Weiblich Differenz (w-m) Signifikanz
SNA 79,89 ± 2,70 78,92 ± 2,79 -0,97 n.s.
SNB 76,45 ± 2,80 76,09 ± 2,47 -0,36 n.s.
ANB 3,45 ± 1,44 2,83 ± 1,56 -0,62 n.s.
SNPg 77,15 ± 3,20 76,92 ± 2,66 -0,23 n.s.
ArSN 123,95 ± 2,95 123,91 ± 4,32 -0,04 n.s.
IOK 7,18 ± 3,70 7,58 ± 2,83 0,40 n.s.
IUK 33,31 ± 6,04 35,44 ± 5,35 2,13 *
B 26,14 ± 7,80 27,87 ± 5,84 1,73 n.s.
Go 124,07 ± 7,36 126,03 ± 6,55 1,96 n.s.
Y-Achse 68,78 ± 3,25 69,12 ± 3,14 0,34 n.s.
1–OK 72,52 ± 5,73 70,80 ± 5,52 -1,72 n.s.
1–UK 80,11 ± 6,27 79,85 ± 7,56 -0,26 n.s.
1–1 126,49 ± 7,19 122,36 ± 7,61 -4,13 ***
Tab. 147 SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula imGesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position desUnterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zurvorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung desUnterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis.Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung dermittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähnezur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 171
10.3.6 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit Behandlungsbeginn im
frühen Wechselgebiß
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
SNA -0,42 *** -0,94 *** -0,99 *** -1,04 ***
SNB 0,55 *** 0,66 *** 0,94 *** 1,14 ***
ANB -0,98 *** -1,61 *** -1,93 *** -2,17 ***
SNPg 0,24 n.s. 0,25 n.s 0,46 * 0,67 **
ArSN 0,38 n.s 0,96 * 0,97 ** 1,58 ***
Tab. 148 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. SNA: sagittale Position derMaxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Positionder Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 ZweiJahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**),p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
IOK 0,15 n.s. 0,17 n.s 0,43 n.s 0,48 *
IUK 0,44 n.s 0,51 n.s 0,38 n.s 0,62 n.s
B 0,28 n.s 0,32 n.s 0,05 n.s 0,14 n.s
Go -0,09 n.s -0,38 n.s -0,78 * -0,76 n.s
Y-Achse 0,53 *** 0,86 *** 1,01 *** 1,09 ***
Tab. 149 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=43 Patienten mit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3
drei Jahre Behandlung, T0-T4 vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig. T0-T4 Sig.
1–OK 4,24 *** 5,26 *** 5,82 *** 6,09 ***
1–UK -2,65 *** -2,96 *** -3,16 *** -4,12 ***
1–1 1,03 n.s. 2,13 * 2,37 * 1,85 n.s.
Tab. 150 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=43 Patientenmit Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zurOberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung, T0-T4
vier Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 172
10.3.7 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit Behandlungsbeginn im
späten Wechselgebiß
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
SNA -0,45 ** -0,76 *** -0,94 ***
SNB 0,35 * 0,50 ** 0,90 **
ANB -0,80 *** -1,25 *** -1,83 ***
SNPg 0,08 n.s. 0,15 n.s. 0,71 *
ArSN 0,26 n.s. 1,35 ** 1,04 **
Tab. 151 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. SNA: sagittale Positionder Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittalePosition der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernenKinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung,T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
IOK 0,42 n.s. 0,69 * 0,10 n.s.
IUK 0,40 n.s 0,62 n.s 0,42 n.s
B 0,03 n.s 0,08 n.s 0,55 n.s
Go -0,58 n.s -0,25 n.s -1,35 n.s
Y-Achse 0,45 * 0,81 *** 0,60 **
Tab. 152 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=26 Patienten mit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zurvorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in derVertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zumCorpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3
drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
1–OK 1,28 n.s. 1,90 n.s. 2,71 n.s.
1–UK -0,57 n.s. -0,84 n.s. -1,95 n.s.
1–1 0,73 n.s. 1,15 n.s. 1,30 **
Tab. 153 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=26 Patientenmit Behandlungsbeginn im späten Wechselgebiß. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zurOberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1:Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung;p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 173
10.3.8 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit frühem
und spätem Wechselgebiß
Frühes WG Spätes WG Differenz (s-f) Signifikanz
SNA 80,41 ± 2,75 80,78 ± 3,32 0,37 n.s.
SNB 75,25 ± 2,69 75,89 ± 3,04 0,64 n.s
ANB 5,15 ± 1,68 4,88 ± 1,64 -0,27 n.s.
SNPg 76,55 ± 2,75 76,99 ± 3,03 0,44 n.s.
ArSN 122,15 ± 3,87 122,81 ± 4,45 0,66 n.s.
IOK 6,87 ± 3,40 7,24 ± 3,63 0,37 n.s.
IUK 34,12 ± 5,37 34,49 ± 5,36 0,37 n.s.
B 27,25 ± 5,91 27,28 ± 6,55 0,03 n.s.
Go 125,97 ± 6,50 126,85 ± 8,36 0,88 n.s.
Y-Achse 67,61 ± 3,14 68,00 ± 2,92 0,39 n.s.
1–OK 65,20 ± 7,12 69,28 ± 7,22 4,08 *
1–UK 83,29 ± 6,45 83,78 ± 8,03 0,49 n.s.
1–1 121,20 ± 8,29 125,79 ± 11,51 4,59 *
Tab. 154 WG: Wechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position derMandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 174
10.3.9 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit frühem und
spätem Wechselgebiß
Frühes WG Spätes WG Differenz (s-f) Signifikanz
SNA 79,37 ± 2,62 79,84 ± 3,34 0,47 n.s.
SNB 76,39 ± 2,55 76,79 ± 2,97 0,40 n.s.
ANB 2,99 ± 1,51 3,05 ± 1,20 0,06 n.s.
SNPg 77,22 ± 2,76 77,70 ± 3,20 0,48 n.s.
ArSN 123,73 ± 3,72 123,85 ± 3,82 0,12 n.s.
IOK 7,35 ± 3,52 7,34 ± 2,99 -0,01 n.s.
IUK 34,73 ± 5,59 34,07 ± 6,38 -0,66 n.s.
B 27,39 ± 6,62 26,73 ± 7,35 -0,66 n.s.
Go 125,21 ± 5,91 125,51 ± 8,37 0,30 n.s.
Y-Achse 68,69 ± 3,17 68,61 ± 3,21 -0,08 n.s.
1–OK 71,29 ± 5,50 71,99 ± 6,35 0,70 n.s.
1–UK 79,17 ± 5,98 81,83 ± 7,92 2,66 n.s.
1–1 123,05 ± 7,12 127,09 ± 8,70 4,04 *
Tab. 155 WG: Wechselgebiß. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Position derMandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 175
10.3.10 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit neutralem Wachstumsmuster
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
SNA -0,48 ** -0,93 *** -1,20 ***
SNB 0,51 *** 0,69 *** 0,96 ***
ANB -0,98 *** -1,63 *** -2,15 ***
SNPg 0,21 * 0,26 ** 0,60 **
ArSN 0,04 n.s. 1,39 *** 1,04 *
Tab. 156 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 ZweiJahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
IOK 0,39 n.s. 0,31 n.s. 0,05 n.s.
IUK 0,38 n.s. 0,07 n.s. 0,34 n.s.
B 0,01 n.s. 0,38 n.s. 0,39 n.s.
Go -0,09 n.s. -0,17 n.s. -0,83 n.s.
Y-Achse 0,45 ** 0,72 *** 0,75 ***
Tab. 157 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=38 Patienten mit neutralem Wachstumsmuster Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
1–OK 2,70 ** 3,94 *** 4,40 ***
1–UK -2,47 *** -2,74 *** -3,32 ***
1–1 0,24 n.s. 1,72 n.s. 1,16 n.s.
Tab. 158 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=38 Patientenmit neutralem Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 176
10.3.11 Röntgenologische Untersuchung der Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
SNA -0,42 *** -0,83 *** -0,72 ***
SNB 0,42 n.s. 0,48 * 0,90 **
ANB -0,85 *** -1,29 *** -1,59 ***
SNPg 0,13 n.s. 0,16 n.s. 0,48 n.s.
ArSN 0,59 n.s. 0,77 n.s. 0,85 **
Tab. 159 Mittlere Änderungen der sagittalen Position der Kiefer im Gesichtsschädel, Neigung derOkklusionsebene für n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla imGesichtsschädel. SNB: sagittale Position der Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position derMandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittale Position des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn imGesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittleren Schädelbasis zur vorderen. T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 ZweiJahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alleZahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
IOK 0,14 n.s. 0,53 n.s. 0,61 **
IUK 0,39 n.s. 0,77 * 0,13 n.s.
B 0,24 n.s. 0,24 n.s. 0,75 n.s.
Go -0,98 n.s. -1,12 * -1,81 *
Y-Achse 0,52 * 0,80 *** 0,69 ***
Tab. 160 Mittlere Änderungen der Inklination der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander, Wachstumsmusterfür n=28 Patienten mit vertikalem Wachstumsmuster Patienten. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderenSchädelbasis in der Vertikalen. IUK: Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B:Neigung der Unterkieferbasis zur Oberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae.Y-Achse: Wachstumsachse.T0-T1 Ein Jahr Behandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei JahreBehandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*), p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
T0-T1 Sig. T0-T2 Sig. T0-T3 Sig.
1–OK 3,74 *** 4,25 *** 5,06 **
1–UK -1,44 ** -2,29 ** -2,89 **
1–1 1,63 n.s. 1,78 n.s. 2,80 n.s.
Tab. 161 Mittlere Änderungen der Neigung der Schneidezähne zur Kieferbasis und zueinander für n=28 Patientenmit vertikalem Wachstumsmuster. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittleren Unterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel. T0-T1 Ein JahrBehandlung, T0-T2 Zwei Jahre Behandlung, T0-T3 drei Jahre Behandlung; p<0,001(***), p<0,01(**), p<0,05(*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 177
10.3.12 Röntgenologischer Vergleich der Anfangsbefunde der Patienten mit neutralem
und vertikalem Wachstumsmuster
Neutrales WM Vertikales WM Differenz (v-n) Signifikanz
SNA 80,03 ± 2,78 80,89 ± 3,00 0,86 n.s.
SNB 75,12 ± 2,73 75,70 ± 2,81 0,58 n.s.
ANB 4,90 ± 1,39 5,17 ± 2,00 0,27 n.s.
SNPg 76,56 ± 2,86 76,65 ± 2,77 0,09 n.s.
ArSN 123,45 ± 3,33 121,13 ± 4,78 -2,32 *
IOK 8,31 ± 3,12 5,13 ± 3,18 -3,18 ***
IUK 32,06 ± 3,25 38,44 ± 4,16 6,38 ***
B 23,76 ± 2,80 33,31 ± 3,41 9,55 ***
Go 122,64 ± 4,88 132,23 ± 5,73 9,59 ***
Y-Achse 67,28 ± 2,62 68,91 ± 3,11 1,63 *
1–OK 65,65 ± 7,86 68,18 ± 3,11 2,53 n.s.
1–UK 81,10 ± 5,36 87,92 ± 6,06 6,82 ***
1–1 122,98 ± 10,45 122,75 ± 9,49 -0,23 n.s.
Tab. 162 WM: Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Positionder Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Anhang - Tabellen Seite 178
10.3.13 Röntgenologischer Vergleich der Endbefunde der Patienten mit neutralem und
vertikalem Wachstumsmuster
Neutrales WM Vertikales WM Differenz (v-n) Signifikanz
SNA 78,83 ± 2,81 80,17 ± 2,68 1,34 *
SNB 76,07 ± 2,78 76,60 ± 2,47 0,53 n.s.
ANB 2,75 ± 1,31 3,58 ± 1,52 0,83 *
SNPg 77,16 ± 2,98 77,13 ± 2,72 -0,03 n.s.
ArSN 124,48 ± 3,42 121,98 ± 4,20 -2,50 **
IOK 8,36 ± 2,83 5,74 ± 2,75 -2,62 ***
IUK 31,72 ± 3,78 38,30 ± 5,07 6,58 ***
B 23,37 ± 4,01 32,56 ± 4,21 9,19 ***
Go 121,81 ± 4,68 130,42 ± 5,57 8,61 ***
Y-Achse 68,02 ± 2,86 69,60 ± 3,40 1,58 *
1–OK 70,04 ± 5,41 73,25 ± 5,25 3,21 *
1–UK 77,78 ± 5,20 85,03 ± 7,37 7,25 ***
1–1 124,14 ± 8,83 125,55 ± 7,32 1,41 n.s.
Tab. 163 WM: Wachstumsmuster. SNA: sagittale Position der Maxilla im Gesichtsschädel. SNB: sagittale Positionder Mandibula im Gesichtsschädel. ANB: sagittale Position der Mandibula in Relation zur Maxilla. SNPg: sagittalePosition des Unterkiefers mit dem knöchernen Kinn im Gesichtsschädel. ArSN: Neigung der mittlerenSchädelbasis zur vorderen. IOK: Neigung des Oberkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. IUK:Neigung des Unterkiefers zur vorderen Schädelbasis in der Vertikalen. B: Neigung der Unterkieferbasis zurOberkieferbasis. Go: Neigung des Ramus mandibulae zum Corpus mandibulae. Y-Achse: Wachstumsachse. 1-OK: Neigung der mittleren Oberkiefer-Schneidezähne zur Oberkieferbasis. 1-UK: Neigung der mittlerenUnterkiefer-Schneidezähne zur Unterkieferbasis. 1-1: Interinzisalwinkel.p<0,001 (***), p<0,01 (**), p<0,05 (*),p>0,05 (n.s.), alle Zahlenangaben in Grad.
Danksagung Seite 179
11. Danksagung
Meinem Abteilungsleiter und hochgeschätzten Lehrer Herrn Prof. Dr. Joachim Tränkmann
danke ich für die Überlassung des Themas und der Unterlagen für diese Untersuchung.
Ohne seinen Ansporn und seine Fähigkeit, Dinge auf das Wesentliche zu konzentrieren,
wäre diese Arbeit nur schwer zu verwirklichen gewesen.
Weiterhin danke ich Frau Anita Deppe dafür, daß es ihr gelungen ist, mir durch ihre
organisatorischen Fähigkeiten den Freiraum während meiner fortlaufenden klinischen
Tätigkeit zu schaffen, ohne den eine Studie wie diese nicht bewältigt werden kann.
Dank sei allen Familienangehörigen, Freunden und Kollegen, die während der Erstellung der
Arbeit meine Launen tapfer ertragen haben.
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