European Coatings Show 2003 plus Adhesives, Sealants, Construction Chemicals

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genüber der Vorveranstaltung 2001 mit ei-nem Zuwachs von drei Prozent bei der Aus-stellerzahl und sieben Prozent bei der Aus-stellungsfläche erneut ihre Position als in-ternationales Top-Event bestätigen. 51 Prozent der Aussteller kamen in diesemJahr aus Ländern außerhalb Deutschlands.Auch bei der Zahl der Fachbesucher wur-de 2003 der Spitzenwert aus dem Jahr2001 deutlich übertroffen. Mit über16.000 Besuchern aus 85 Ländern war die

diesjährige Veranstaltung die stärkste seitihrer Erstveranstaltung 1991 und trotztedamit der Wirtschaftsflaute und der aktuellen Weltpolitik. Der internationaleBesucheranteil lag erneut bei rund 50Prozent. Rückgänge bei den Fachbesu-chern aus den USA, China und Japanwurden vollständig durch einen Zustromvon Besuchern aus anderen Ländern, vorallem aus Ost- und Mittelosteuropa, auf-gefangen.

646 Aussteller aus 36 Ländern zeigtenauf über 20.000 m2 Nettofläche ein umfassendes Produkt- und Informati-onsangebot zur Herstellung von Lacken,Farben, Klebstoffen, Dichtmassen undbauchemischen Produkten und zogen anden drei Messe- sowie vier Kongresstageninsgesamt über 16.000 Besucher aus 85 Ländern an. Dieser Branchentreff, der im zweijährigenRhythmus veranstaltet wird, konnte ge-

Ganz im Zeichen von Lacken,Farben, Klebstoffen, Dichtmas-sen und Bauchemie stand die

„European Coatings Show 2003plus Adhesives, Coatings,

Construction Chemicals“, dievom 8. bis 10. April im Messe-

zentrum Nürnberg stattfand.Mit sechs begleitenden Fach-kongressen gilt diese bereits

zum siebten Mal veranstalteteLeistungsschau inzwischen als

Weltmesse für Brancheninsider.

European Coatings Show 2003plus Adhesives, Sealants,Construction ChemicalsKlebstoff-Rohstoffe weiter im Aufwind

Möglichkeiten, effizienter Verarbeitungund einem komfortablen Lebensgefühl gerecht werden. Neu sind u. a. die Latent-wärmespeicher Micronal PCM mit ihrerausgleichenden Wirkung auf die Raum-temperatur. Sie verfügen über ein hohesWärmespeichervermögen bei geringemPlatzbedarf. Als Dispersion oder Pulver las-sen sie sich in feste oder pastöse Baustoffeintegrieren. Die Wirkungsweise beruht aufmikroskopisch kleine Kunststoffkügelchen,die in ihrem Kern ein Speichermedium ausWachsen enthalten. Bei Wärme- oder Kälte-einwirkung schmilzt bzw. erstarrt dasWachs in den Speicherkapseln. Steigt nundie Temperatur, nehmen die Latentwär-mespeicher Wärme auf – fällt sie, geben sieWärme ab. Während der Phasenumwand-lung bleibt die Temperatur konstant. Diesein der Phasenumwandlung „versteckt“ ge-speicherte Wärme wird als latente Wärmebezeichnet. Es handelt sich hier um einenreversiblen Vorgang, der sich im Schmelz-bereich des Wachses abspielt. Steigt dieWärme über die Schmelztemperatur, be-ginnen die Mikrokapseln mit ihrer „Arbeit“.Latentwärmespeicher können also Energie

aufnehmen, speichern und zu einem spä-teren Zeitpunkt wieder abgeben. Ihr Vor-teil ist der geringe Platz- und Gewichtsbe-darf, mit dem sie Materialien ein hohesWärmespeichervermögen verleihen. Zu-dem können sie in eine beliebige Form ge-bracht werden; sperrige Speicherbauteilewerden somit überflüssig. Für die Kleb-stoffindustrie interessant ist ferner das Produkt Luphen D DS 3548 – eine epoxid-harzmodifizierte Dispersion eines Polyester-Polyurethan-Elastomeren zur Herstellungvon Kontakt- und Schaumklebstoffen, diealle Anforderungen an Sofortfestigkeit so-wie Kontaktklebrigkeit erfüllen und eineumweltfreundliche Alternative zu vielen lösemittel- und chlorhaltigen Rohstoffendarstellt. Entsprechend formulierte Kleb-stoffe sorgen dafür, dass auf Treppen ver-legte Teppichböden sofort sitzen und auchan den Rundungen dauerhaft halten. AuchSchaumstoffmatten, die zur Herstellungvon Polstermöbeln zu runden Formteilengeklebt werden, müssen sofort haften, damit bei der Produktion keine Zeitverzö-gerung entsteht. BASF Aktiengesellschaft, www.basf.de/dispersionen

Lösemittelarme ZukunftBeinahe alle Rohstoffanbieter sowohl vonLacken als auch Klebstoffen hatten auf derdiesjährigen ECS lösemittelarme bzw. bei-nahe -freie Produkte im Programm. Be-kanntermaßen werden bis zum Jahr 2010die jährlichen Emissionsfrachten für vierLuftschadstoffe aufgrund der so genann-ten NEC-Richtlinie innerhalb der EU be-grenzt. Dazu gehören neben Ammoniak,Schwefeldioxid und Stickoxiden auch dieflüchtigen organischen Verbindungen (Volatile Organic Compounds, kurz VOC),die als Lösemittel in Farben, Lacken, Kleb-stoffen, Reinigungsmitteln und vielen an-deren Produkten enthalten sind. VOC geltenzusammen mit Stickoxiden als Haupt-quelle für den Sommersmog. Von 1990 bis2010 umfasst Deutschlands Reduktions-ziel für VOC ein Minus von 69 Prozent auf995 Kilotonnen pro Jahr. Um dieses Zielerreichen zu können, müssen die VOC-Emissionen nach Schätzungen des Um-weltbundesamtes (UBA) von heute an umetwa 20 Prozent reduziert werden. Löse-mittelarme oder -freie Lacksysteme könneneinen erheblichen Beitrag dazu leisten, umdie VOC-Emissionen in Deutschland zusenken. Um den Umweltaspekt herauszu-stellen, war die Deutsche BundesstiftungUmwelt (DBU) mit einem Gemein-schaftsstand auf der Messe vertreten. Verschiedene DBU-Projektpartner zeigtenin Nürnberg ihre Exponate, so auch die für die Klebstoffindustrie interessantenUnternehmen Sura Instruments undVMA-Getzmann (Exponatbeschreibung s. weiter unten).Die Redaktion hat auf einem Messerund-gang interessante Informationen für dieKlebstoffindustrie gesammelt. Mit folgen-den Exponatbeschreibungen in firmenal-phabetischer Reihenfolge bieten wir einenÜberblick, der allerdings aufgrund der Viel-zahl von Angeboten keinen Anspruch aufVollständigkeit erhebt. Ergänzende Infor-mationen liefert unser Vormessebericht,der bereits in der Märzausgabe (3/03) veröffentlicht wurde.

High-Tech in MikrokapselnDer Bereich Veredlungspolymere der BASFwandte sich auf der European CoatingsShow mit dem Versprechen „Expertise youcan rely on“ an die Fachbesucher. Es wur-den Produkte präsentiert, die den ins-besondere im Bausektor gestiegenen An-sprüchen hinsichtlich neuer technischer

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Umweltfreundliche PolymerdispersionenWenn es auf einer Messe um Farben und Lacke geht, darf natürlich die Kunst nichtfehlen. So fanden auf diversen Ständen verschiedene Aktionen statt. Auch Air Pro-ducts hatte anlässlich der ECS einen namhaften Künstler aus London einfliegen las-

sen, um die Fachbesucher auf sichaufmerksam zu machen. Air Pro-ducts Polymers – ein Joint Ventureder Air Products and ChemicalsInc und der Wacker-ChemieGmbH mit den Polymerdispersio-nen – präsentierte u. a. unter demMarkennamen Airflex eine Reiheumweltfeundlicher Bindemittel.Ihr Einsatz empfiehlt sich überalldort, wo hohe Klebkraft, geringeGeruchsbelastung und die optima-le Balance zwischen Haftfähigkeitund Beständigkeit gefordert sind.Innerhalb der auf Vinylacetat-Ethy-len und Ethylen-Vinylchlorid ba-sierenden Dispersionen dieserFamilie sind Produkte für die Her-stellung umweltfreundlicher Far-ben und Klebstoffe verfügbar. Sieverbinden nach Herstellerangaben

eine sehr gute Klebfähigkeit und Wirtschaftlichkeit mit geringer Geruchs- undLösungsmittelbelastung. Zusätzlich sind die Dispersionen APE-frei. Als einzigerZulieferer verfügt Air Products weltweit über Produktionsanlagen und technischeService-Einrichtungen für seine Kunden in Europa, Amerika und Asien. Air Products Polymers, www.airproducts.com

Air Products Polymers stellte unter anderemumweltfreundliche Bindemittel vor.

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SystementwicklungenUnter dem Slogan „Solutions for your Success“ trat Bayer mit einer neuen Unter-nehmensstruktur auf der diesjährigen ECSan. Gemeinsam stellten die neuen Unter-nehmensbereiche Bayer Polymers und

Bayer Chemicals sowie die organisatorischzugeordneten Unternehmen Wolff Cellu-losics GmbH & Co. KG und BorchersGmbH auf einem rund 330 Quadratmetergroßen Stand aktuelle Entwicklungen zuRohstoffen, Technologien und Systemlö-sungen vor. Präsentiert wurden Innovatio-nen für die Automobil-, Holz- und Indus-trielackierung, für Klebstoffe und für denBaubereich. Mit der neuen Struktur verfolgt Bayer dasZiel, den Kunden zukünftig „Alles aus einer Hand“-Lösungen zu bieten. Wie solcheLösungen aussehen können, wurde u. a. ambereits in der Fahrzeugindustrie weit ver-breiteten Modulgedanken gezeigt. Beispie-le für modulare Einheiten sind Frontend,Sitze und Heckklappen. In jüngster Zeit istals weitere Einheit das Dachmodul im Gespräch. Vorstellbar wäre für Bayer einkomplettes Automobil-Dachmodul ausKunststoff, das einfach auf die fertige Roh-karosse aufgesetzt wird. Es könnte offlinevorbereitet, zusammengesetzt und „just intime“ angeliefert werden. Für die Säulen-und Rahmenkonstruktion würde sich dieHybrid- und Knotentechnik anbieten, alsomoderne Verbundkonzepte aus Stahl und thermoplastischem Kunststoff. Bei der Aus-fachung dieses Rahmens, speziell im Be-

reich des eigentlichen Dachs, wenn es nichttransparent sein soll, läge ein Aufbauprin-zip aus starrem Träger und einer energie-absorbierenden Schaumschicht auf der In-nenseite nahe. Hinzu kämen noch Schich-ten für die Gestaltung der äußeren und in-

neren Oberflächen. Ein Kunststoffträger –hoch steif bei geringem Gewicht – wäre ei-ne ideale Basis für ein solches Dachmodul.Polyurethan-Sandwichkonstruktionen oderglasfaserverstärkter Polyurethan-Hart-schaum wären denkbare Lösungs-alternativen. In die Träger ließen sich pro-blemlos thermoplastische Einbauelementewie transparente Sonnendächer, Rück- undSeitenscheiben sowie die komplette Licht-technik integrieren. Angelehnt an die in an-deren Anwendungsbereichen bereits eta-blierte Technologie der Folienlackierungkönnten Class A-Oberflächen beispielswei-se durch Kombination eines wässrigen Ba-sislacks und eines UV-härtenden Klarlackserzielt werden, und zwar im Bandbe-schichtungsverfahren. Eine Lösung, umEinbauelemente und diese Folien effizientund zuverlässig mit dem Träger zu verbin-den, bieten thermisch aktivier-bare Klebstoffe, die erst beim Erwärmen ihre Klebkraft entfalten. Solche „latent reaktiven einkomponentigen (1K)-Systeme“,wie sie auf Basis von Dispercoll U formu-liert werden können, stellen eine Alternati-ve zu 2K-Dispersionsklebstoffen dar, sindaber einfacher verarbeitbar als diese. Dieneuartigen Dispersionen enthalten nebenreaktiven Partikeln aus OH-funktionellen,

linearen Polyester-Polyurethanen auch Partikel aus festem Polyisocyanat, die von einer Harnstoff-Hülle umschlossen und sozunächst vor einer Reaktion mit dem umgebenden Wasser oder der OH-Kom-ponente geschützt sind. Nach der Applika-tion und dem Trocknen bei maximal 40 °Cwerden bei höherer Temperatur diese Hüllen angelöst und so geöffnet, das Poly-isocyanat reagiert, und das sich bildendedreidimensionale Polyurethan-Netzwerkverklebt die Teile. Bayer Polymers, www.bayerpolymers.de

SilanterminierteKlebstoffsysteme

Das auch auf dem Gebiet der wässerigenBindemittel für Farben und Lacke undHolzbeschichtungen tätige UnternehmenCollano nutzte die ECS, um dem Fachpub-likum die Collano A8 Reihe zu präsentie-ren. Diese auf silanterminierten Polymerenbasierenden Klebstoffe sind frei von Iso-cyanat, Silikonöl, Phthalat-Weichmachernsowie Lösungsmitteln und zeichnen sichdurch ihr breites Haftspektrum aus. DieWasser-, UV- und Bewitterungsbeständig-keit der auf MS Polymere basierenden Produkte ermöglicht deren Einsatz für anspruchsvolle Anwendungen im Außen-bereich. Dass sich die Eigenschaften von 2KMS Polymeren fast beliebig modifizierenlassen, kann an hochfesten transparentenKlebfugen bei strukturellen Glasverkle-bungen nachgewiesen werden. Langzeit-tests zeigen, dass nach einer anfänglichenReduzierung der Festigkeit eine Stabilisie-rung stattfindet. Diese Klebsysteme eröff-nen den Architekten neue Perspektiven fürhoch beanspruchte Anwendungen im

Dass sich die Eigenschaften von 2 K MSPolymeren fast beliebig modifizieren lassen, ist an strukturellen Glasverkle-bungen nachweisbar.

Auf Basis von Dispercoll U formulierte 1K-Systeme sind eine Alternative zu 2K-Dispersi-onsklebstoffen.

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Außenbereich. Auch die flammhemmendeModifizierung für Anwendungen in derTransportindustrie ist möglich. Die Elasti-zität und die Klebeigenschaften des Kleb-stoffes werden durch diese Modifizierungnur geringfügig beeinträchtigt. Zurzeit laufen verschiedene Prüfungen für An-wendungen im Eisenbahnwagenbau.Collano AG, www.collano.com

UmfangreicheRohstoffpalette

Der Geschäftsbereich Methacrylate ist inDarmstadt bei der Degussa-Tochter Röhmangesiedelt und thematisierte auf der ECSdie Spezialisierung seiner Produktpalettesowie die weltweite Verfügbarkeit. NeueProdukte und Anwendungen werden vonder Idee bis zur Serienproduktion in Zu-sammenarbeit mit den Kunden entwickelt.Die angebotenen Methacrylatmonomereschaffen beispielsweise in lösemittelfreienLacken die Verbindung zwischen alter Far-be und einem frischen Anstrich. Sie ver-bessern aber auch die Eigenschaften vonKonstruktionsklebstoffen, Haarpflegepro-dukten und Kontaktlinsen. Der Geschäftsbereich Coatings & Colorantsder Degussa AG präsentierte auf der Mes-se Rohstoffe aus den Geschäftsgebieten„Crosslinkers“, „Resins“ und „Colorants“.Zur Produktpalette zählen Rohstoffe für in-dustrielle Lacke und Bautenfarben sowiefür Druckfarben, Dichtstoffe und Kleb-stoffsysteme. Die zum Angebot gehörenden Isophoron-Produkte kommen z.B. in lösemittelfreienBeschichtungen für Industriefußbödenzum Einsatz. Diese unter dem Markenna-men Vestamin bekannten Epoxidharzhärterbilden auch die Basis bei Epoxy-Systemenfür Beton- und Metallbeschichtungen bishin zu Zweikomponentenklebstoffen. ZumRohstoffangebot von Degussa zählen fer-ner Spezialharze (Kunstharze, Haftharzeund Polyöl), mit denen das Kleb- undFließverhalten von Lacken sowie Klebstoff-systemen verbessert werden können.Außerdem bieten sie Langzeitschutz vorKorrosion. Für die Klebstoffindustrie ste-hen ferner Copolyester mit dem Namen Dynacoll fürfeuchtigkeitshärtende Systeme, die Kleb-stoffpolyester Dynapol S sowie die amor-phen Polyalphaolefine Vestoplast für indus-trielle Schmelzklebstoffanwendungen zurVerfügung.Degussa AG, www.coatings-colorants.com,

SchichtsilicateZum Produktportfolio von Elementis Specialties zählen u. a. Reologieadditive zur Ver-besserung von Kleb- und Dichtstoffsystemen. Angeboten werden rheologische Additivesowohl für Systeme auf Wasserbasis als auch auf Lösemittelbasis. So stehen z. B. für

Systeme auf Wasserbasis Zusatzstoffe zurVerfügung, die auf natürlich vorkommendesTonmineral beruhen. Dieser mit Herctoritbezeichnete hydrophile, quellende Ton be-steht aus Schichtsilicaten, die sich in Wasserentschichten und eine offene, dreidimen-sionale Struktur aufbauen. Aufgrund dieserEigenschaft verfügen Hectorit-Schichtsilicateüber die Fähigkeit, Wasser einzudicken undwerden daher in breitem Umfang als rheo-logische Additive in Anstrichmitteln aufWasserbasis, Klebstoffen, Dichtmitteln,Druckfarben, Baustoffen, Gießereiproduk-ten, Papierbeschichtungsmitteln und kera-mischen Stoffen eingesetzt. Lieferbar sindbeispielsweise Additive mit dem NamenBentone und Benaqua, mit denen die Appli-kationseigenschaften verbessert werdenkönnen. Additive auf Hectoritbasis weisenin hohem Maße scherverdünnendes Ver-halten auf, das für sehr gute Eigenschaf-ten bei Spritzapplikationen sorgt. Darüber

hinaus bewirken Schichtsilicate hohe Fließgrenzen, die sich in guter Systemstabilität während der Lagerung und beim Transport bemerkbar machen. Um den speziellen Leistungsanforderungen der jeweiligen Applikation entsprechen zu können, stehen modifizierte Hectorite mit breitem Eigenschaftsspektrum zur Verfügung.Elementis Specialties, www.elementis-specialties.com

Plug-and-Fill-StationenDas Unternehmen Feige liefert u. a. „Plug-and-Fill-Stationen“ für die mobile Abfüllungunterschiedlichster Behälter. Größte Flexibilität verspricht die Feige-Abfüllstation Typ 14,da sie mit geringstem Umrüstauf-wand für die eichfähige Befüllung un-terschiedlichster Behälter an ver-schiedenen Abfüllplätzen aufgestelltwerden kann. Dafür führt Feige dieseAnlage auch auf Rollen fahrbar aus, sodass sich lange Rohrleitungen erübri-gen. Lediglich Druckluft und Strommüssen noch per Stecker angeschlos-sen werden. Auf der ECS stellte Feige eine „Plug-and-Fill-Anlage“ vom Typ 17 aus. Dabei handelt es sich umeine mobile Koordinaten-Palettenfüll-station, die einfach mit einem Flurför-dergerät an den gewünschten Abfüll-platz gefahren wird. Sind Strom undDruckluft angeschlossen, kann die Ab-füllung der unterschiedlichen Gebin-de auf der Palette sofort beginnen –auch im Ex-Bereich. Diese mobile Station kann auch stationär und mitFördersystem ausgestattet werden.Feige GmbH, www.feige.com

Die Koordinaten-Palettenfüllstation von Feigekann mit einem Flurfördergerät an dengewünschten Abfüllplatz gefahren werden.

Verdickungsmechanismus der Hectorit-Schichtsilicate von Elementis Special-ties: Der Viskositätsaufbau erfolgt überdie Kombination aus abstoßenden elek-trostatischen Kräften und anziehendenvan der Waals-Kräften zwischen den einzelnen Plättchen.

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www.roehm.com

Erhöhungder Festigkeitswerte

Krahn Chemie – Vertriebspartner u. a. derbrasilianischen Petroflex Indústria eComércio S.A. – nutzte die ECS, um u. a.mit Kleb- und Dichtstoffformulierern überMöglichkeiten der Festigkeitswerterhöhungvon PU-Dicht- und Klebstoffen auf Basisdes hydroxylterminierten Polybutadiens Liquiflex H von Petroflex zu diskutieren.Prinzipiell empfehlen sich dazu drei Methoden, und zwar ● die Verwendung von Diisocyanaten mit

erhöhter Funktionalität, ● die Erhöhung der trifunktionalen Ver-

netzung durch Zugabe von polyfunktio-nellen Alkoholen und

● die Verwendung von kurzkettigen Dio-len zum Einbau in die Polymerkette.

Durch Untersuchungen konnte belegt wer-den, dass sich durch den Einsatz von poly-funktionellen Alkoholen die Eigenschaftensolcher Dicht- und Klebstoffrezepturen ent-scheidend verbessern lassen. Weiterhin hat sich gezeigt, dass sich als her-ausragender Zuschlagsstoff 2-Ethyl-hexan-diol-1,3 (EH-Diol) von der Dixie ChemicalCompany Inc., USA, anbietet. Das Unter-nehmen Dixie wird ebenfalls von Krahn inEuropa vertreten. Neben einer Erhöhungder Reißfestigkeitswerte (z.B. auf Glas ~50 %)und einer höheren Shore A Härte, zeichnetsich dieser Alkohol durch seine guten Ver-arbeitungseigenschaften und gute Verträg-lichkeit aus. Die optimale Zugabemengeliegt – bezogen auf Liquiflex H – bei 6 %.Krahn Chemie GnbH, www.krahn.de

Polymere für HaftklebstoffeDas Unternehmen Kraton Polymersnahm in diesem Jahr als Mitaussteller aufdem NCR-Gemeinschaftstand zum erstenMal an der European Coatings Show teilund präsentierte dem Fachpublikum seinAngebot an Styrolblock-Copolymeren(SBC) für die Formulierung von Haft-klebstoffen. Diese Systeme basieren auf Styrol-Isopren-Styrol (SIS), Styrol-Butadien-Styrol (SBS) und Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol (SEBS) sowie Polyisopren-Kautschuk (IR) und sorgen in Haftkleb-stoffsystemen für gute Kleb- sowie Alterungseigenschaften bei unterschied-lichen Temperaturen. Von den Eigen-schaften dieser Klebrohstoffe profitierenu. a. die Einsatzgebiete Klebebänder, Eti-ketten und Hygiene-Einwegprodukte.

Leistungsfähig und umweltschonendHuntsman Polyurethanes präsentierte auf der European Coatings Show die drei Ge-schäftsbereiche „Klebstoffe, Beschichtungen, Elastomere“ (ACE) und „thermoplastischePolyurethane“ (TPU) sowie Performance Chemicals. Die ACE-Sparte informierte u. a. überein umfassendes Angebot an Ausgangsstoffen für Industrieklebstoffe. Die Anwendungenreichen von Holzklebstoffen für den Bausektor bis hin zu Spezialklebstoffen für den Au-tomobilbau, erstrecken sich aber auch auf den Heimwerkerbedarf. Polyurethan-Klebstof-fe können ein- oder zweikomponentig sowie auf Wasser- oder Lösemittelbasis formuliertwerden. Mit den unter dem Markennamen Suprasec angebotenen MDI-Varianten (Di-phenylmethan-diisocyanat) deckt Huntsmanein breites Spektrum an Reaktivitäten undViskositäten ab. Die vielseitig abwandelbarechemische Reaktion ermöglicht unter-schiedlichste Endprodukte: von nahezu flüs-sigen bis hin zu festen Klebstoffen in prak-tisch jeder gewünschten Härte. Sie sind besonders zäh, adhäsionsstark und fugen-füllend sowie wasser- und chemikalienbe-ständig. Aufgrund dieser Eingenschaftenempfehlen sich die MDI-Produkte für an-wendungsspezifische Formulierungen ver-schiedenster Produkte wie beispielsweiseDichtstoffe, Laminatklebstoffe oder Reakti-vschmelzklebstoffe. Jüngste Ergänzung istdie Variante Suprasec 2401, die sich durchihre extrem hohe Mischfähigkeit auszeich-net. Sie ermöglicht es Formulierern, bei derProduktion von Prepolymeren den Isocya-nat-Endgehalt durch Kombination mit einer anderen polymeren MDI-Variante zu justieren und dabei eine Trübung der Endproduktezu vermeiden. Rohstoffe sind oft nur begrenzt miteinander kompatibel, so dass die Produkte zur Phasentrennung neigen und in ihrer Lagerfähigkeit eingeschränkt werden.Suprasec 2401 wird auch als Vernetzer in 2K-Systemen eingesetzt, wenn die Reaktivitätzwischen den beiden Rohstoffen für die Verarbeitungsfähigkeit große Bedeutung hat.Huntsman Polyurethanes, www.huntsman.com

Universal Surface Tester Das Unternehmen Innowep besteht erst seit 1990 und hat sich bereits zu einemanerkannten Spezialisten auf dem Gebiet der Oberflächen- sowie Materialprüfungentwickelt. Auf der ECS stellte dieses junge Unternehmen dem Fachpublikum u. a.den Universal Surface Tester – kurz UST – vor, mit dem sich sowohl Oberflächen-mikrohärte, kontinuierliche Härte, Rauheit, Elastizitätsverlauf, permanente Verfor-mung‚ Schichtdicken als auch Abriebverhalten, Kratzfestigkeit, Rillbarkeit, Schneid-festigkeit, Relaxationsverhalten und Haptikeigenschaften bestimmen lassen. DerUST führt nicht nur für die einzelnen Fragestellungen die Messung bzw. Prüfungdurch, sondern gibt auch konkrete Kennzahlen an und liefert klar verständliche Gra-fiken. Möglich sind Bewertungen an strukturierten, nicht planen Bauteilen auch sehrkleiner Abmessungen, die bisher mit gängigen Messmitteln nicht durchgeführt wer-den konnten. Die Anwendung des UST ist nicht nur auf Kunststoffe, Lacke,Beschichtungen und Bedruckungen beschränkt; bewerten und klassifizieren lassensich auch Metalle, Keramiken, Textilien, Kautschuk und in der Medizin z. B. Kno-chenmaterial. Bei diesem Gerät handelt es sich somit um ein Universalprüfgerät fürOberflächen, das auf die speziellen Erfordernisse der Oberflächen- und oberflächen-nahen Materialprüfung und Bewertung ausgelegt ist und je nach Frage- bzw. Aufga-benstellung mit dem jeweiligen dafür geeigneten Tastkörper bestückt wird.Innowep GmbH, www.innowep.de

Die Einsatzbereiche der Suprasec MDI-Produkte von Huntsman reichen vonKlebstoffen für den Bausektor bis hin zuSpezialklebstoffen für die Automobil-industrie.

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Kraton Polymers, www.Kraton.com.

Verfahrenstechnische Lösungen

Das Unternehmen 0. A. Schwimmbeckplant und liefert Gesamtanlagen, Teilan-lagen, Maschinenbaukomponenten, Molch-systeme, Anlagensteuerungen mit Prozess-leitsystemen und Visualisierungen für dieChemie-, Farben-, Lack- und Klebstoffindus-trie. Realisierbar sind kundenspezifische Lösungen speziell für das Lagern, Fördern,Dosieren von Flüssigkeiten und Feststoffen.Das Einbinden von Maschinen verschiede-ner Mischer- und Dissolverlieferantengehört ebenfalls Leistungsumfang. Auf derECS in Nürnberg präsentierte Schwimm-beck insbesondere die Besonderheiten des Prozessleitsystems Pronto unter dem Betriebssystem Windows 2000 mit denSchwerpunkten Chargenrückverfolgung, ln-standhaltungs- und Wartungsprogramm fürdie Produktion sowie der Qualitätskontrol-le. Vorgestellt wurde ferner eine neu ent-wickelte Revolverwaage für die Flüssigdo-sierung, die das „grammgenaue“ Dosierenvon Additiven und Flüssigkeiten ermöglicht.

0. A. Schwimmbeck GmbH, www.oas.de

Dissolver und Tauchmühle in einem

Bei der Herstellung von Farben, Lacken,Klebstoffen oder Beschichtungen müssen

Silikat-Schichten zur Vorbehandlung von OberflächenKeramische Siebdruckfarben werden aufgrund ihrer hohen Abrieb- und Spülmaschinen-beständigkeit gegenwärtig in vielen Bereichen der Dekor- und Kennzeichnungstechnikeingesetzt. Ihr Schwermetallgehalt ist allerdings aus Gründen des Umwelt- und Gesund-heitsschutzes problematisch. Organische Siebdruckfarben könnten eine umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternative darstellen, wenn ihre Haftung und Beständigkeit aufGlas, Keramik, Metall und Kunststoff erhöht werden kann. Gelingen soll dies mit derPyrosil-Technik der Firma Sura Instruments GmbH. Sie beruht darauf, dass dem Brenn-gas eines Beflammungsgeräts Silizium-Wasserstoff-Verbindungen, so genannte Silane,zudosiert werden. Diese werden durch die Hitze zersetzt und als Silikate (Silizium-Sauer-stoff-Verbindungen) auf der Oberfläche abgeschieden. Die extrem dünne Silikatschichtbindet fest an das Substrat und ermöglicht einen dauerhaften Verbund mit diversen Po-

lymeren. Die Flammenbeschichtungkann je nach Bedarf mit mobilenKleinanlagen für kleinflächige An-wendungen mit großer Genauigkeitoder Großanlagen für den Dauer-betrieb durchgeführt werden. Nebenzahlreichen Metalloberflächen könnenmit dieser Technik auch Glas-, Ke-ramik- und ausgewählte Kunststof-foberflächen beschichtet werden. Ineinigen Fällen wird das neue Ver-fahren durch das Auftragen von Primern als Haftvermittler ergänzt.Eingesetzt wird das Verfahren be-reits in der Stahlindustrie, der Me-dizintechnik und bei der Reparaturvon Aluminium-Karosserien.

Sura Instruments GmbH,

www.sura-instruments.de

Lösemittelfreie EpoxidharzhärterDie U. Prümmer Polymer-Chemie GmbH wurde rückwirkend zum 01.01.2002 in eineAktiengesellschaft umgewandelt und heißt seither UPPC AG. Auf der ECS stellte dieses

auf die Entwicklung und Produktion von Epo-xidharzhärtern, Epoxidharzen und Glycidethernspezialisierte Unternehmen u. a. zwei neue löse-mittelfreie Epoxidharzhärter vor. Bei dem Härtermit dem Namen Polypox W 803 handelt es sichum ein wasseremulgierbar formuliertes Polya-minaddukt, das keine freien Amine enthält. BeiEinsatz dieses Härters härten Formulierungenauch in dicken Schichten (1-3 mm) aus, so dassselbst die Herstellung verlaufender Indus-triebodenbeschichtungen ermöglicht wird. Wei-tere Kennzeichen sind niedrige Viskosität, sehrgeringer Geruch und Frostunempfindlichkeit.Der zweite neue Härter Polypox H 333 ist frei vonleicht flüchtigen Bestandteilen, so dass sich damit sehr emissionsarme Industrieboden-beschichtungen und Klebstoffe formulieren lassen. Auf der ECS wurde darüber hinaus erst-mals eine neue Bauchemiebroschüre präsentiert.Dieser „Leitfaden für die Bauchemie“ enthält

neben Systemempfehlungen auch mechanische Kennwerte, Chemikalienbeständigkeitenund Informationen zur Aushärtung von Polypox-Epoxidharzsystemen.UPPC AG, www.uppc.de

UPPC stellte u. a. zwei neue löse-mittelfreie Epoxidharzhärter vor.

VMA-Getzmann hat ein einstufig arbeitendes Gerät entwickelt, mit der die Dispergierung umweltfreundlich in einer geschlossenen Anlage erfolgt.

Die Pyrosil-Technik der Sura Instruments GmbHberuht darauf, dass dem Brenngas eines Beflam-mungsgeräts Silizium-Wasserstoff-Verbindungen,so genannte Silane, zudosiert werden.

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feste Rezepturbestandteile fein und homo-gen in einer Flüssigkeit verteilt werden.Dieser energieintensive Vorgang wird inder industriellen Praxis überwiegend zwei-stufig durchgeführt. Dabei werden häufigLösemittel freisetzt. Die Firma VMA-Getz-mann in Reichshof hat mit der Torusmillein einstufig arbeitendes Gerät entwickelt,mit der die Dispergierung äußerst um-weltfreundlich in einer geschlossenen Anlage erfolgt, d. h., die Vor- und Feindis-pergierung finden in einem Gerät statt. Das Vordispergieren erfolgt dabei in klas-sischer Weise mit einer zentral angeordne-ten Dissolverscheibe. Danach wird der mitMahlperlen gefüllte Mahlkorb in das Dis-pergiergut abgesenkt. Gleichzeitig wirdauch das Mahlwerkzeug, das an einer Hohl-welle befestigt ist, eingekuppelt und in dasMahlgut eingetaucht, und der Mahlprozessstartet. Im letzten Arbeitsschritt werden dieMahlperlen gereinigt und stehen für einenerneuten Feinmahlgang zur Verfügung.Das neue Verfahren wurde in Zusammen-arbeit mit der Deutschen BundesstiftungUmwelt in einer Prototypanlage im Pro-

duktionsmaßstab mit Behältern bis zu3.000 Litern Inhalt umgesetzt. Dieses pa-tentierte Verfahren trägt nicht nur erheb-lich zur Verringerung umweltschädlicherLösemittelemissionen bei, sondern spartauch Energie, Material und Rohstoffe. VMA-Getzmann GmbH, www.vma-getzmann.de

AußergewöhnlicheRohstoffvielfalt

Worlée-Chemie gestattete dem Publikumauf der diesjährigen ECS einen Einblick indie große Vielfalt seines Produktangebots,das sich u. a. aus Alkyd- und Thrixharzen,Additiven, Alkydharzemulsionen, 2 K-Acrylaten und Acrylatdispersionen zusam-mensetzt. Das Angebot der Additive bein-haltet jetzt zum Beispiel zwei neue Pro-dukte, mit denen sich die Untergrundbe-netzung von wässrigen Systemen auf kriti-schen Substraten verbessern lässt. Beide Ty-pen unterscheiden sich in ihrer Zusam-mensetzung: Während das Additiv mit derBezeichnung W‘Add 345 zusätzlich die Pe-netration fördert, sorgt das Additiv mit der

Bezeichnung W‘Add 352 für Glätte-, Abrieb-, Block- und Kratzfestigkeit in wässrigen Sy-stemen. Zur Entschäumung sowohl löse-mittelbasierender als auch lösemittelfreierBeschichtungen einschließlich 2 K-Epoxid-harzsystemen wurde W‘Add 603 ent-wickelt. Ebenfalls neu ist W‘Add 636, einSchaumverhinderer und Entschäumer für2 K- sowie 1 K-PU-Systeme. Für bauchemi-sche und klebstofftechnische Epoxidharz-anwendungen steht ferner ein neuer poly-kondensierter Polyaminhärter mit der Be-zeichnung W‘Dur H 190 zur Verfügung.Auch der Geschäftsbereich ChemieHandelkonnte mit zahlreichen neuen Produktenaufwarten. So hat Worlée als Alleinvertre-ter von TEC Thai Epoxy & Allied ProductsCompany Ltd. seit 2002 auch Epoxidharzeim Programm, die sich für den Einsatz inKlebstoffen, Schiffs-farben, Korrosionsschutzsystemen, Pulver-lacken und Fußbodenbeschichtungen emp-fehlen. Worlée-Chemie GmbH, www.worlee.de

Die nächste European Coatings Show findet

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